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WIRTSCHAFTLICHKEIT
Nachhaltigkeit kostet
Auch wenn die Studienteilnehmenden dazu unterschiedliche Wahrnehmungen haben: Nachhaltigkeit kostet erst einmal. Dies in Form von Zeit, Ressourcen für die Koordinations- und Projektarbeit, Ausgaben für externe Unterstützung, Kosten für Labels und Zertifizierungen oder auch Kompensationszahlungen.
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Zudem wird ein Preis-Premium für nachhaltige Produkte von Kunden und Kundinnen wenig anerkannt. Im Gegenteil, mehr und mehr erleben die Unternehmen, dass Nachhaltigkeit von der Käuferschaft vorausgesetzt wird, insbesondere bei qualitativen und preislich hoch positionierten Produkten. Der Weg hin zu einem nachhaltigen Unternehmen kann deshalb wesentlich entspannter angegangen werden, wenn ein finanzieller Spielraum gegeben ist.
Eine langfristige Sichtweise zahlt sich aus Keines der befragten Unternehmen stellt aber eine positive Wirtschaftlichkeit durch eine nachhaltige Ausrichtung der Geschäftsaktivitäten in Frage. Tendenziell weisen die befragten Unternehmen im Branchenvergleich denn auch ein überdurchschnittliches Wachstum und Profitabilität aus.
Betont wird, dass Nachhaltigkeit langfristig betrachtet werden muss.
Nachhaltige Investitionen kosten oft etwas mehr, führen aber über die Jahre zu erhöhten Einsparungen bei Betriebs- und Energiekosten. In der Hotellerie zu einer verbesserten Attraktivität. Fördermittel ergeben zusätzliche, positive finanzielle Effekte. Die Umstellung auf E-Mobilität wiederum rechnet sich nach 3 bis 4 Jahren durch geringere Treibstoff- und Unterhaltskosten. Unternehmen sind auch überzeugt, dass ihre nachhaltige Ausrichtung zu einer höheren Mitarbeitermotivation, geringerer Fluktuation und in der Folge zu weniger Fehlerkosten führt.
Positive Effekte spüren die Unternehmen im Bereich ihrer Reputation. Die Vorreiterrolle schafft eine neue Ausstrahlungskraft, weckt Interesse bei Produkten und Dienstleistungen, sie vernetzt, öffnet Türen und erleichtert die Rekrutierung von dringend gesuchten Fachkräften. Positive wirtschaftliche Effekte, welche nur schwer zu beziffern sind.
Zukunftssicherung im Fokus
Den grössten Nutzen sehen die beteiligten Unternehmen aber in ihrer langfristigen Positionierung und Zukunftssicherung. Sie erachten deshalb eine rein finanzielle Betrachtungsweise als schlechte Ratgeberin, sie wollen Positives bewirken und Wettbewerbsvorteile schaffen. Dafür sind sie auch bereit, kurzfristig Ergebnisabstriche zu machen.
Nachhaltigkeit zahlt sich in der Überzeugung der Studienteilnehmenden immer aus. Diese Haltung ergibt sich aus dem spürbaren Selbstverständnis, dass Profitmaximierung nicht die Welt bedeutet. Es geht vielmehr darum, das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen und es einer nachfolgenden Generation in einem leistungsfähigen und erfolgreichen Zustand zu übergeben.
Systematische und ganzheitliche Nachhaltigkeitsarbeit kostet Zeit und Geld. Oft beginnt man im Kleinen und steigert den Mitteleinsatz, wenn erste Erfahrungen gemacht und Erfolge zu verbuchen sind. Die Dinge langfristig zu betrachten hilft, Ausgaben für Nachhaltigkeit im richtigen Kontext zu betrachten und finanzielle Mittel für Investitionen effizient zu steuern.
Denken Sie langfristig, denn Nachhaltigkeit ist ein personelles und monetäres Investment!