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Rohstoffe – Perspektiven 2019

Nachdem die Preise am Rohstoffmarkt ab 2011 ins Rutschen gekommen waren, stellte sich die Wende Anfang 2016 ein. Der Bloomberg Commodity Index (Spot) hat seitdem wieder deutlich zugelegt. Immerhin ging es seit Mitte Januar 2016 von gut 250 Indexpunkten bis auf fast 380 Punkte im Mai 2018 um rund 50 % nach oben. Seitdem bröckeln die Preise jedoch wieder ab. Zunächst gaben vor allem die Notierungen der Basismetalle nach - zuletzt hat sich auch der Ölpreis deutlich ermäßigt. Ist die Rohstoff-Hausse damit Geschichte?

Rohstoffangebot

Die Angebotsseite bei Rohstoffen dürfte auch im Jahr 2019 davon geprägt sein, dass die Minen- und Ölunternehmen bei der Erschließung neuer Förderprojekte relativ zurückhaltend bleiben. So dürften beispielsweise die Investitionen der Ölunternehmen 2019 rund 30 % unter dem Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2015 liegen. Noch extremer sieht es bei Industriemetallen aus. Das Investitionsbudget der vier großen Minenkonzerne (Rio Tinto, Glencore, BHP Billiton und Anglo American) sieht für 2019 Investitionen vor, die sich fast 50 % unter dem Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2015 bewegen. Eine Besonderheit am Ölmarkt wird auch weiterhin US-Schieferöl bleiben, dessen Förderung 2019 einmal mehr dynamisch zulegen dürfte. Insofern ist damit zu rechnen, dass sich das Ölkartell OPEC bei der Ölproduktion künftig eher wieder zurückhält.

Rohstoffnachfrage

Das Weltwirtschaftswachstum dürfte im Jahr 2019 weiter noch relativ ordentlich zulegen und somit weltweit für eine hohe Rohstoffnachfrage sorgen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China beigelegt wird. In diesem Fall dürfte die chinesische Wirtschaft auch weiterhin Wachstumsraten um die 6 % aufweisen. Die Entwicklung in China ist insbesondere für die Preisentwicklung bei den Basismetallen entscheidend - macht doch der chinesische Anteil bei der Nachfrage nach Kupfer, Nickel und Co. rund 50 % der weltweiten Nachfrage aus.

Die Rohstoffnachfrage ist im aktuellen Wirtschaftsumfeld weiter stabil.

TIMO HARTMANN, CEFA ADVISORY DESK

Fazit

Sofern die USA und China ihre Handelsstreitigkeiten beilegen, dürfte ein solides Weltwirtschaftswachstum auch 2019 für eine entsprechende Rohstoffnachfrage sorgen. Am Ölmarkt ist weiter mit einer hohen Dynamik beim US-Output zu rechnen - insofern dürfte die OPEC künftig wieder etwas auf die Förderbremse drücken. Halten sich die drei Protagonisten USA, China und OPEC an diesen Plan, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der seit Anfang 2016 anhaltende Aufwärtstrend bei den Rohstoffen sich auch im Jahr 2019 fortsetzt.