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Barcode im Alltag Warnende Kunst

Mit diesem Plakatsujet wollte Klaus Staeck einst davor warnen, dass durch die totale Digitalisierung der Mensch zu Strich und Nummer wird. Der 1938 geborene deutsche Künstler Klaus Staeck ist vor allem für seine politische Plakatkunst bekannt.

WARNENDE

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KUNST

Kritik „Im Mittelpunkt steht immer der Mensch“ – diesen Titel trägt ein 1981 entstandenes Plakat- und Postkartenmotiv von Klaus Staeck. Für den namhaften deutschen Künstler war das Motiv mit einem großen Strichcode über einem menschlichen Kopf „meine persönliche Warnung vor der totalen Digitalisierung und der damit einhergehenden Überwachung. Eine Botschaft mit einem Hauch von George Orwells ‚1984‘, der zum Sturm zu werden droht und uns zum Strich oder zur Nummer werden lässt“. Was für Staeck zum damaligen Zeitpunkt „noch sehr erklärungsbedürftig war, ist heute natürlich von der Realität bereits längst überholt!“ Im Zentrum von Staecks Arbeit – aus der seit den 60er-Jahren mehr als 300 Plakat- und Postkartenmotive hervorgingen – standen vor allem warnende Kommentare zu sozial aufgeladenen Themen wie etwa der drohenden Klimakatastrophe. www.edition-staeck.de/produkt/pl-im-mittelpunkt-stehtimmer-der-mensch/

FEMINISMUS IM AUSVERKAUF

Analyse Das Klischee von Feministinnen in lila Latzhosen, mit geballten Fäusten und Haaren auf den Zähnen ist längst passé! Heute tragen Superstars und Influencer Schriftzüge mit feministischen Botschaften auf ihren T-Shirts und es ist regelrecht hip geworden, Feministin zu sein. Diesem großen Imagewandel, von der einst politischen Bewegung hin zum profitablen Label, hat sich die Standard-Redakteurin Beate Hausbichler in ihrem kürzlich im Residenz Verlag erschienenen Buch „Der verkaufte Feminismus“ gewidmet. Warum am Cover dieses Buches ein großer Strichcode prangt, erklärt die Autorin folgendermaßen: „Der Strichcode ist eine Referenz auf das Buch als Produkt. Das Buch thematisiert zwar den Ausverkauf einer politischen Bewegung, es ist aber gleichzeitig auch nur eine Ware. Der Strichcode weist also in gewisser Weise darauf hin, dass es kein Außerhalb unseres kapitalistischen Systems gibt.“ www.residenzverlag.com/buch/ der-verkaufte-feminismus

Die Autorin Beate Hausbichler sieht den heutigen Feminismus als Ware. Als Symbol für diese Ware wurde am Cover ihres neuen Buchs „Der verkaufte Feminismus“ ein Strichcode gewählt.

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