3 minute read

Jung & inspirierend

So wie die Stadt sich ständig neu erfindet, so facettenreich sind auch seine Bewohner und deren Erfolgsgeschichten. Lassen Sie sich einfach von den Einheimischen inspirieren:

Regional gemixt

Seine erste Cocktail-Bar eröffnete Vijay Mudaliar 2016 mit Freunden in Singapur – und landete sofort einen Mega-Erfolg. Auszeichnungen sammelt der „Mixologist“ seither wie andere Briefmarken: Bartender of the year in den Bar Awards 2017 und 2018 zum Beispiel, und auch bei den Asia’s Bartender of the year 2018 kam er unter die 50 besten, seine Bar Native, wo seine Kreationen auf der Karte stehen, wurde zu Nummer 4 der Asia’s Best Bars auserkoren und landete sogar auf Platz 12 der Worlds 50 Best Bars (www.tribenative.com). Doch wie hat er das geschafft? Um den Erfolg nachzuvollziehen, reicht es, einen Blick auf die Karte des Native zu werfen: Statt Massenware serviert er hier Ausgesuchtes aus Asien wie Singapore Gins, Indian Whisky and Arrak aus Sri Lanka. Und natürlich Cocktails, wie es sie sonst nirgendwo gibt, mit typisch singapurischen Zutaten: der Peranakan zum Beispiel, der aus JackfruitRum, Laksa-Blättern, Ziegenmilch, Kemirinüssen und Palmzucker besteht, oder der Red Light District mit Dragonfruit-Wasser, Tongkat-Ali-Blätter, Kefir, Rosenaperitif und Basilikumsamen. Das Publikum liebt ihn dafür, die gerademal 30 Sitzplätze seiner Bar in der Amoy Street sind heiß begehrt.

Urbaner Forscher

Seit seiner Jugend, die er vorwiegend auf den Straßen von Geylang verbrachte, hat es Cai Yinzhou immer danach gedrängt, verborgene Geschichten aufzudecken. Für diesen jungen, einfühlsamen Reiseführer stecken alte Gebäude voller Geschichten aus der Vergangenheit. Zu Yinzhous vielen sozialen Initiativen gehören Geylang Adventures (www.geylangadventures.com) – hierbei geht es darum, beim Sightseeing auch auf soziale Unterschiede hinzuweisen – und Back Alley Barbers, einem Projekt, das finanziell schlechter gestellten Gastarbeitern kostenfreie Haarschnitte anbietet. Seine Initiative Migrant Mails ermöglichte zahlreichen Menschen, in Kontakt mit ihren Familien in der Heimat zu treten. Hierbei wurden von über 2.000 Personen handgeschriebene Briefe eingesammelt und mit einem Foto an ihre Angehörigen geschickt. Für seine Bemühungen, den weniger Privilegierten Singapurs zu helfen, wurde der junge Fürsprecher des sozialen Wandels mit dem Singapore Youth Award 2017 ausgezeichnet.

„Ich war ein freches Kind … von klein auf neugierig“, teilt Yinzhou mit einem Lächeln mit. „Deshalb bin ich auf die Straßen gegangen, um die echte Welt zu suchen.“ Die authentischen Geschichten, die er erfuhr, haben seine aktuellen Bemühungen angetrieben. „Mit zunehmendem Alter hat mich diese Neugier dazu angetrieben, mehr über die verschiedenen Personengruppen zu erfahren. Unter den Fremdarbeitern habe ich viel Großzügigkeit erfahren. Das hat mir bewusst gemacht, wie sehr sich deren Realität von der meinen unterscheidet, obwohl wir aus derselben Altersgruppe sind.“

So klingt Singapur

DJ, Produzent, Turntablist, Songwriter, Performer … es ist gar nicht so einfach, für KoFlow (Wayne Liu) die passende Bezeichnung zu finden, denn der Musiker ist von allem ein bisschen. In der Dance-, Experimental- und Electronic-Szene ist er nicht nur in Singapur ein bekannter Name: Mit Ghostface Killah und Raekwon von Wu-Tang Clan hat der 39-Jährige in den letzten 20 Jahren genauso zusammengearbeitet wie mit NAS, Mariah Carey und Kanye West und dazu für bekannte Marken wie Jaguar, Audi, Adidas, Nike, OBEY, Oakley, MTV, Redbull, Tiger Beer und Chivas Musik komponiert. Mehr geht nicht? Nicht für KoFlow: Als erster Solo-DJ und Hip-Hop-Act performte er in der prestigeträchtigen Esplanade Concert Hall, dem Kronjuwel der Esplanades Theatres on the Bay mit einer der weltweit besten Akustik überhaupt. Den besten Eindruck von KoFlow gibt es natürlich direkt auf die Ohren – zum Beispiel auf www.soundcloud.com/Koflow.