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Spanien vegetarisch

Plaer Vegetaria Manacor, Mallorca

Kein Schnickschnack und kein Schickimicki: Das Restaurant Plaer Vegetaria in

Manacor – abseits der touristischen Hotspots in Mallorcas östlichem Hinterland gelegen – ist ein familiärer Treffpunkt mit einfachen Holztischen und bunten Farben sowie geräumigen Tischen auf der Terrasse. Die beiden Chefinnen Joana Maria Sureda und Maria Magdalena Nadal kombinieren ihre Karte mit meist rund zehn Gerichten je nach Saison und Marktangebot, sodass man immer neue Kreationen findet. Es gibt ein preisgünstiges Tagesgericht und eine wöchentlich wechselnde Pasta. Die Küche ist nicht nur vegetarisch, sondern man legt auch Wert auf regional, fair und biologisch erzeugte Produkte. Auch Optionen für Veganer sind immer im Angebot. So gibt es zum Beispiel vegane Spinatkroketten, Reisgerichte mit Gemüse oder Burger mit Möhren und Quinoa und roten Linsen – zum Einsatz kommen teilweise Algen, Tofu und Seitan. Beliebt sind auch die Desserts, insbesondere der vegane Käsekuchen und die zuckerfreien Bombas mit Kakao.

www.facebook.com/plaervegetariamanacor

Die vegetarische und vegane Küche hat längst auch in Spanien

Einzug gehalten — oft in Kombination mit regionalen und biologischen Zutaten. Mindestens 500 Restaurants bieten eine komplett fleischlose Karte, besonders viele davon in Madrid, Barcelona und Valencia sowie auf Mallorca. Zwei Empfehlungen

Les Maduixes Valencia

Eines der traditionsreichsten vegetarischen

Restaurants eröffnete schon vor mehr als 30 Jahren, als diese Kochform noch als exotisch galt, in Valencias Stadtviertel Algirós:

Das Team von Les Maduixes serviert seit 1986 fleischlose Gerichte. Die Köchin und

Besitzerin Nuria Puchades hat die Karte im Laufe der Zeit immer wieder verändert, einige Klassiker wie die hausgemachte Moussaka blieben dagegen erhalten. Es gibt einen Kuchen mit Lauch und Gorgonzola, eine Escalivada mit Ziegenkäse und Pesto sowie gefüllte Paprika mit Currygemüse. Für einen

Gesamteindruck bestellt man am besten das

Dreigänge-Menü, das durch leckere Desserts abgerundet wird. Eine Spezialität des Hauses sind die Säfte und Tees. Der komplett in weiß gehaltene Gastraum mit seiner dezenten Dekoration ist hell und freundlich und vermittelt den Eindruck, bei Freunden zu sitzen – durch ein Fenster kann man bei der Arbeit in der Küche zusehen.

www.restaurantelesmaduixes.es

Formentera

Die Magie der Natürlichkeit

„Sinn und Sinnlichkeit“ – jenseits der Anspielung auf den Kinofilm gleichen Titels erklären diese beiden Begriffe am besten, warum es Formentera so erfolgreich gelungen ist, seine prägendste Charaktereigenschaft intakt zu halten: die Natur in ihrer reinsten Form. Sie ist so wild, gleichzeitig aber ruhig und friedlich, weil man sich für Nachhaltigkeit als Schlüssel zum Erhalt des natürlichen Gleichgewichts entschieden hat, das jeden Besucher in seinen Bann zieht. Deshalb stehen 80 Prozent der Inselfläche – etwa 84 Quadratkilometer – unter Schutz. Dank wegweisender Projekte wie „Formentera.eco“ setzt die Insel entschieden auf die Reduzierung der Zahl der Fahrzeuge, die auf den Straßen unterwegs sind, und fördert damit eine Veränderung der Gewohnheiten, von der alle profitieren.

Nicht einmal 20 Kilometer trennen die West- und die Ostspitze der Insel, von ihrem Eingangstor La Savina bis nach El Pilar de la Mola – warum sollte man sie also nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad genießen? Was kann man Schöneres tun, um sich an ihrer faszinierenden Schönheit zu berauschen, als sich im Labyrinth der „rutes verdes“, der grünen Routen, zu verlieren. Es sind über 32 Routen mit einer Gesamtlänge von 130 Kilometern, auf denen man die historischen Sehenswürdigkeiten im Landesinneren entdecken kann, darunter das Großgrab von Ca Na Costa, die älteste Ausgrabungsstätte der Balearen aus der Zeit um das Jahr 2000 vor Christus. Alles mit einem Hauch von Entschleunigung, denn auf der kleinsten der Pityusen-

Inseln scheinen die Uhren langsamer zu ticken, damit man jeden Moment und jedes Gefühl besser auskosten kann. Das kann im 21. Jahrhundert nicht jedes Reiseziel von sich behaupten. Es ist ein wahrer immaterieller Luxus: der Luxus der Natur.

Ihr nachhaltiges Wachstum und ihr ökologisches Gleichgewicht machen Formentera zum idealen Ort, um abzuschalten und sich auf sich selbst zu besinnen, während man bei einem Spaziergang auf dem Camí des Brolls, einem 4,4 Kilometer langen Wanderweg rund um den See Estany Pudent, den Rhythmus der Zugvögel auf ihrer Route verfolgt. Abschalten heißt hier auch, ein Pferd zu besteigen und sich davontragen zu lassen oder die Schuhe auszuziehen und Fußspuren an den Stränden zu hinterlassen: Ses Illetes, der immer wieder zu den weltweiten „Top Ten“ gezählt wird; dem ruhigen, naturbelassenen Cavall d`en Borras; die charmanten Strandabschnitte von Ses Platgetes und das schier unendliche Sandgebiet von Migjorn, das sich über fünf Kilometer mit mehreren Stränden und Buchten erstreckt. Abschalten heißt aber auch, seinen Körper vom kristallklaren „blauen Formentera-Wasser“ umschmeicheln zu lassen, das von den Unterwasserwiesen der „Posidonia Oceanica“ gereinigt wird.

Sinn und Sinnlichkeit bedeuten auch, das Auto zwei Kilometer vom Cap de Barbaria entfernt abzustellen und der geraden Straße zu folgen, die direkt zu seinem Leuchtturm führt. Die steilen, schwindelerregenden Klippen bilden die perfekte – selbstverständlich von der Natur geformte – Tribüne, um sich in einer magischen Abenddämmerung vom Tag zu verabschieden. Man wird hier Zeuge, wie die Sonne langsam am Horizont versinkt, bis sie verschwunden ist und einen rötlich gefärbten Himmel zurücklässt.

Der Legende nach haben die Piraten des Mittelmeers ihre Schätze in den Höhlen von Formentera versteckt. Einige ihrer Beutestücke sollen nie entdeckt worden sein. Der Reisende wird jedoch feststellen, dass der wahre Schatz nicht unter Formenteras Erde liegt – sondern es ist Formentera selbst! So einfach und so natürlich ...

www.formentera.es