GN-Trauer: 2018

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Verlagsbeilage der Grafschafter Nachrichten Oktober 2018

D E N

A B S C H I E D

G E S T A L T E N

Partnerschaft

Nachlass

Trauerkleidung

Nach der Trauer neu orientieren

Mein digitaler Wille geschehe

Ist Schwarz noch aktuell?


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MIKULL A BES TATTUNGEN

Guter Rat, Beistand und Geborgenheit

T

raditionen wahren – neue Wege gehen, das ist die Philosophie des Bestattungshauses Mikulla in Nordhorn. Dementsprechend gehören Veränderung und Innovation zur Unternehmenskultur. 2018 wurde bei Mikulla bereits einiges erneuert. Mit der Erweiterung und neuen Einrichtung der Aula kann der Raum jetzt von 45 auf 65 Sitzplätze vergrößert werden. Eine flexible Trennwand aus Glaselementen macht’s möglich. Die neue Inneneinrichtung verleiht der flexiblen Aula eine noch ansprechendere Atmosphäre. Zudem wurde die Grünfläche des Bestattungshauses Mikulla neu gestaltet und verschönert. „Wir haben einen grünen Ort in der Innenstadt geschaffen, wo sich Trauernde bei Bedarf zurückziehen können“, erklärt Alexander Mikulla den Schritt. Angeregt von Fragen und Wünschen der Kunden stellt sich das Bestattungshaus Mikulla dem Bedarf entsprechend auf die Kunden ein. Jede Bestattung ist individuell, Ablauf und Inhalte werden auf die Wünsche des Verstorbenen und seiner Angehörigen abgestimmt. Das renommierte Familienunternehmen betreut Hinterbliebene einfühlsam mit hoher fachlicher und persönlicher Kompetenz, um alle erforderlichen Schritte für eine würdige Bestattung zu veranlassen. Laut Familie Mikulla nimmt das Thema Vorsorge einen immer höheren Wert an. Hierbei unterstützt das erfahrene Bestattungshaus bei der Definition der Bestattungswünsche und informiert über Möglichkeiten zur finanziellen Absicherung. In einem Bestattungsvorsorgevertrag können alle Fragen geklärt und festgehalten werden. In diesem Jahr lädt das Bestattungshaus Mikulla im gesamten Monat November an jedem Mittwoch von 14 bis 17 Uhr Interessenten in die Filiale am Gildehau-

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Martina, Helmut und Alexander Mikulla (links) mit Mitarbeiter Florian Azevedo Kamp und dem Auszubildenden Victor Kellersmann kümmern sich erfahren, einfühlsam und kompetent um Trauernde und HinterblieFoto: Westdörp bene. ser Weg 120 auch ohne Anmeldung zu Informationsgesprächen ein. Eine DIN-Norm regelt das Qualitätsmanagement auch bei Bestattern. Das Bestattungshaus Mikulla ist DIN-zertifiziert und unterzieht sich regelmäßig der Überprüfung der Einhaltung aller Vorgaben. Die DIN-Norm sorgt unter anderem für strukturierte Abläufe. Seit 120 Jahren begleitet und betreut das Bestattungshaus Mikulla Trauernde, Angehörige und Hinterbliebene. Gemäß der Firmenphilosophie „Tradition wahren – neue Wege gehen“ öffnet sich der renommierte Familienbetrieb und bietet seit neuestem einen Ausbildungsplatz zur Bestattungsfachkraft an. „Unser Unternehmen wächst, unsere Ansprüche sind hoch und die Qualität und der Service müssen auch in der Zukunft für die Familien voll ausgeschöpft und gewährleistet werden. Der Ausbildungsplatz ist daher ein weiterer Schritt in Richtung Zukunft“, so formuliert es Bestattermeister Alexander Mikulla.

Das Gespräch mit den Angehörigen steht bei dem Familienunternehmen im Mittelpunkt. Jedes Telefonat wird Tag und Nacht von einem Mitarbeiter beantwortet. Als kompetenter Begleiter und Berater bietet das Bestattungshaus auch die Vermittlung professioneller Seelsorge an. Das beginnt beim direkten, persönlichen Kontakt mit den Angehörigen, geht über Vorund Nachgespräche bis hin zur Vermittlung psychologischer Hilfe. „Bei unseren Gesprächen mit den Kunden versuchen wir zwischen den Zeilen zu lesen. Wie geht es dem Kunden, was macht er oder sie gerade durch“, beschreibt Geschäftsführer Helmut Mikulla und fügt hinzu: „Das Gefühl etwas zu bewirken und dem Menschen das Menschsein zu lassen, das Hoffen, Beten und Trauern, dafür stehen wir als gesamtes Team mit vollem Einsatz und langjähriger Erfahrung den Menschen in der Grafschaft Bentheim und darüber hinaus zur Verfügung.“

Unternehmensporträt


EDITORIAL

I N H A LT

Tod und Trauer brauchen Raum und Zeit

Mikulla Bestattungen: Guter Rat, Beistand und Geborgenheit ...... 2

Als Skandal der Schöpfung bezeichnete der Schriftsteller Elias Canetti einst den Tod. Ganz anders sah es der Philosoph Friedrich Nietzsche. In seinen nachgelassenen Fragmenten finden sich folgende tröstliche Zeilen: „Der Tod ist nicht der Feind des Lebens überhaupt, sondern das Mittel, durch welches die Bedeutung des Lebens offenbar gemacht wird.“ Voller Wehmut beschreibt Antoine De Saint-Exupery in seinem weltberühmten Buch „Der kleine Prinz“ den Abschied zwischen dem

Formalitäten: Von Totenschein bis Testament ................................ 4 Beerdigungs-Institut Joachim Gommer: Ihre Unterstützung im Trauerfall ...................................................... 5 Vorsorge: Damit aus Trauer kein Horror wird .................................. 6 Bestattungshaus Hunsche: Alles aus einer Hand, alles vor Ort ...... 7 Krankheit: Wenn keine Heilung möglich ist .................................... 8 Bestattungshaus Niemeyer: Ihr Bestatter für die Grafschaft .......... 9 Partnerschaft: Nach der Trauer neu orientieren ........................... 10

Ich-Erzähler und dem „kleinen Prinzen“. Mit den Worten „Ich werde heute Abend noch viel mehr Angst haben…“ deutet das wundersame Kerlchen dem Ich-Erzähler an, dass sein Ende bevorsteht. Doch dabei bleibt es nicht. Der kleine Prinz möchte seinem traurigen Gegenüber Trost spenden und sagt: „Du, du wirst Sterne haben, wie sie niemand hat… Wenn du bei Nacht

Grabschmuck: Beliebte Elemente für Gestecke ............................. 10 Bestattungshaus Weckenbrock: Ihr Helfer im Trauerfall ............. 11 Testament: Mein wirklich letzter Wille .......................................... 12

den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne,

Testament: Vertrauen über den Tod hinaus ................................. 13

weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von

Testament: Testamentvorlagen aus dem Netz? ............................ 14

ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.“

Kremation: Intensiver Abschied .................................................... 15 Deutlich wird, dass Menschen einen unterschiedlichen Blick auf Tod und Trauer haben. Was aber viele eint, die von Tod und Trauer betroffen sind, ist, dass der Tod eines geliebten

Trauernde Eltern: Seid ratlos! ....................................................... 16 Grabfeld am Südfriedhof: Neue Grabform in Nordhorn ............. 17

Menschen mit einer Fülle von Aufgaben verbunden ist. Eine Hilfe in dieser schwierigen Situation möchten die Grafschafter Nachrichten mit ihrem Trauermagazin anbieten. Die breit gefächerte Themenpalette erstreckt sich von Vorsorgemaßnahmen, zu erledigenden Verpflichtungen (Totenschein, Testament etc.), Gesprächsformen mit Kindern zum Thema Tod über die Erklärung des letzten Willens bis hin zum Grabschmuck und zu Veränderungen in der Bestattungskultur. Auch die neuen technischen Möglichkeiten der Digitalisierung und die dadurch entstandenen Veränderungen spielen eine Rolle.

Andreas Meistermann Redakteur

Kinder und Trauer: Große Worte für kleine Leute ........................ 18 Kinder und Trauer: Mit Kind zur Beerdigung ............................... 19 Nachlass: Mein digitaler Wille geschehe ........................................ 20 Trauerkleidung: Ist Schwarz noch aktuell? ................................... 21 Grabgestaltung: Die letzten Blüten des Jahres ............................. 22 Urnen: Individuell und persönlich ................................................. 23 Beruf Steinmetz: Die Härte des Steins abfedern ........................... 24 Finanzen: Nach dem Tod kommt der Fiskus ................................. 25 Selbsthilfegruppen: Gegenseitig Halt und Stärke geben .............. 26 Checkliste: Woran gedacht werden muss ...................................... 27

Editorial/Inhalt

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Von Totenschein bis Testament Was nach einem Todesfall konkret zu tun ist Ein Todesfall bedeutet nicht nur einen Verlust. Es fallen auch eine Reihe von Aufgaben an, die Hinterbliebene erledigen müssen. Einige Punkte können sie aber delegieren.

Berlin Der Tod eines nahestehenden Menschen ist für die meisten ein schwerer Schlag. Es fällt in der Trauer nicht leicht, den Überblick zu bewahren. Doch um die meisten Formalitäten kommen Hinterbliebene nicht herum. Ein Überblick: Der Totenschein: Nach dem Tod muss zunächst ein Totenschein ausgestellt werden. Stirbt ein Mensch in der Klinik, kümmert sich diese darum. Bei einem Todesfall zu Hause muss ein Arzt gerufen werden. Die Sterbeurkunde: Für viele weitere Formalitäten ist eine Sterbeurkunde notwendig. Sie wird in der Regel von den Standesämtern ausgestellt. Für die Beantragung werden der Personalausweis, der Totenschein sowie die Personenstandsunterlagen benötigt, etwa die Geburtsurkunde. Häufig kümmert sich ein Bestatter um diese Schritte.

Dominik Hüren ist Sprecher der Bundesnotarkammer.

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Stirbt ein Angehöriger, müssen Hinterbliebene eine Reihe von Formalitäten erledigen. Bei manchen Dingen beFotos: dpa kommen sie aber Hilfe. Das Testament: Wird ein Testament gefunden, muss es beim örtlichen Nachlassgericht abgeliefert werden. Liegt das Testament hingegen bereits beim Notar oder Amtsgericht, geht alles automatisch seinen Weg. Die Erben werden benachrichtigt.

Die Ausschlagung: Wer das Erbe nicht antreten will, kann es ausschlagen. Das geschieht entweder zur Niederschrift beim Nachlassgericht oder durch ein formloses notariell beglaubigtes Schreiben.

- Die Erbschaft: Ohne Testament greift die gesetzliche Erbfolge. Danach erben neben dem Ehepartner immer die nächsten Blutsverwandten, zunächst die Erben 1. Grades, also die Kinder. Meist müssen sich die Kinder den Nachlass mit dem überlebenden Ehegatten teilen.

Der Erbschein: Wer das Erbe annimmt, sollte sich alsbald einen Erbschein beim Nachlassgericht besorgen. Der ist nötig, um zum Beispiel ein Grundstück oder ein Konto umschreiben zu lassen. Wichtig dabei: Mit Beantragung des Erbscheins liegt eine Annahme der Erbschaft vor, und die Ausschlagung ist ausgeschlossen.

Grundsätzlich gilt: Wer erben will, muss auch die Schulden übernehmen, etwa die Hypothek eines Hauses. Das kann teuer werden, denn der Erbe muss dafür auch mit seinem eigenen Vermögen gerade stehen. Bevor das Erbe angetreten wird, muss also überlegt werden, ob die Verbindlichkeiten den Nachlasswert übersteigen.

Die Lebensversicherungspolice: Nach einem Todesfall sollte auf die Police für die Lebensversicherung genauso sorgsam geachtet werden wie auf das Testament. „Der Versicherungsschein ist so gut wie bares Geld. Wer ihn in die Finger kriegt, kann sich alles auszahlen lassen“, sagt Guido Lenne, Fachan-

walt für Bank- und Kapitalmarktrecht in Leverkusen. Das ist im Kleingedruckten geregelt und von mehreren Gerichten bestätigt worden, unter anderem vom Oberlandesgericht (OLG) Koblenz (Az.: 10 U 595/01). „Die Versicherung darf somit an eine nicht berechtigte Person Leistungen erbringen – es sei denn, sie hat die fehlende Berechtigung gekannt oder dies grob fahrlässig übersehen.“ Erbschaftssteuer: Wer etwas geerbt hat, muss das innerhalb von drei Monaten dem für die Verwaltung der Erbschaftssteuer zuständigen Finanzamt schriftlich anzeigen. „Sind Vermögen oder Erträge noch nicht versteuert worden, ist der Erbe verpflichtet, eine Nacherklärung abzugeben“, sagt Prof. Joerg Andres, Fachanwalt für Steuerrecht. „Sonst kann er selbst sehr schnell in den Verdacht einer versuchten Steuerhinterziehung durch Unterlassen geraten.“

Formalitäten


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BEERDIGUNGSINS TITUT JOACHIM GOMMER

Ihre Unterstützung im Trauerfall

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iele Menschen haben sich dem Bestattungsinstitut Gommer im Trauerfall anvertraut. Sie waren so zufrieden, dass sie uns in der Familie oder bei Freunden weiterempfahlen. So wurde unser Bestattungsinstitut zu einem verlässlichen Begleiter ganzer Familiengenerationen. Wenn der Mensch den Menschen braucht – das ist unser Motto als erfahrene Partner an der Seite Angehöriger. Jeder Mensch ist ganz besonders. Der Weg eines Verstorbenen zur letzten Ruhe soll Liebe, Respekt und die Einzigartigkeit dieses Menschen ausdrücken. Wir bieten Ihnen Erfahrung und Kompetenz bei der Gestaltung einer würdevollen, individuellen Trauerfeier und Abschiednahme. Als Dienstleistungsbetrieb stehen flexible Arbeitszeiten und die Erfüllung von Kundenwünschen bei uns an erster Stelle. Organisation der Trauerfeier: Wir nehmen Ihnen alle Angelegenheiten rund um die Trauerfeier ab. Für Sie klären wir Ort, Termin und Ablauf der Bestattung auf dem Friedhof. Versorgung des Verstorbenen: Wir kümmern uns fachgerecht um den Verstorbenen. Einbettung, Einkleidung und

Joachim Gommer ist im Trauerfall für die Angehörigen Berater und Helfer zugleich. Er kümmert sich um Erd-, Feuer- oder Seebestattungen und die Erledigung sämtlicher Formalitäten. Gemeinsam mit den Betroffenen bespricht und formuliert er die Texte für Trauerbriefe, Karten und Zeitungsanzeigen. Trauerbriefe, Karten und Einladungen zur Kaffeetafel nach der Beisetzung werden gleich im Beerdigungsinstitut gedruckt, sodass keine Zeit verloren geht. Das Beerdigungsinstitut Gommer verfügt über ein neues Fahrzeug. Überführung führen wir würdevoll für Sie durch. Regelung der Formalitäten: Wir regeln alle Formalitäten. Ob Bestattungsart, Kontakt zum Pfarrer oder Trauerdrucksachen – wir klären alles rund um Ihre Trauerfeier. Als Bestatter aus Veldhausen in der Grafschaft Bentheim können wir auf mehr als 50 erfolgreiche Jahre in der Branche der Bestattungsunternehmen zurückblicken. Das in der Edelweißstraße 21 in Veldhausen ansässige Bestattungsinstitut Gommer wurde 1966 von Tischlermeister Bernhard Gommer gegründet und 1996 von Sohn Joachim Gom-

Beerdigungs-Institut

Joachim Gommer Sarglager · Dekorationen · Überführungen

mer übernommen. Der heutige Inhaber weiß, dass Sohn Jano eines Tages das Unternehmen weiterführen wird. Jano hat inzwischen seine Prüfung zum Bestattermeister abgelegt. Er arbeitet seit Jahren nebenberuflich im väterlichen Betrieb mit. Neben dem Stammhaus in Veldhausen ist das Bestattungsinstitut Gommer auch mit Filialen an der Veldhausener Straße 6 in Neuenhaus und an der Hauptstraße 93 in Hoogstede vertreten. Der Einzugsbereich des Unternehmens erstreckt sich über die gesamte Niedergrafschaft. Dabei kümmert sich das Beerdigungsinstitut Gommer um alles, was im Trauerfall auf die Angehörigen zukommt.

Partner des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur e.V. Partner der Deutschen Bestattungsvorsorge Treuhand AG

• Wir helfen Ihnen im Trauerfall • Erledigung aller Formalitäten

Auf Wunsch bietet das Beerdigungsinstitut Gommer auch individuelle Vorsorgeverträge an, mit denen schon zu Lebzeiten den Wünschen des Kunden entsprechend für den Todesfall alles vorab geregelt und festgelegt wird. Das Beerdigungsinstitut Gommer ist Partner der Treuhand AG und Partner der Deutschen Bestattungskultur e.V.

Sie helfen, wenn der Mensch den Fotos: privat Menschen braucht.

• Tag- und Nachtdienst • Trauerdruck • Bestattungsvorsorge zu Lebzeiten

Erd-, Feuer-, See-Bestattung, Umbettungen Stammhaus:

Veldhausen Neuenhaus Gommerstiege 1

Tag + Nacht:

Filialen:

Hoogstede

Veldhausener Straße 6 Hauptstraße 93

Unternehmensporträt

05941

95544

www.bestattungen-gommer.de

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Die richtige Vorsorge für den Todesfall hilft dem oder den Hinterbliebenen sehr.

Foto: G. Stoverock

Damit aus Trauer kein Horror wird Eine gute Vorsorge hilft den Hinterbliebenen BAD HONNEF Viele schieben das leidige, aber unausweichliche Gespräch über die Themen Krankheit und Tod jahrzehntelang vor sich her – bis es zu spät ist. Dabei ist eine gute Vorsorge für den Todesfall immens wichtig, denn nur so wird bei den Hinterbliebenen aus emotionaler Trauer nicht auch noch ein bürokratisches Horrorszenario.

„Schwere Krankheit und Tod eines geliebten Menschen gehen den unmittelbar Betroffenen extrem an die Substanz. Stehen diese ohne jede Vorsorgeregelung da, werden Sterbeprozess und Tod unglaublich kraftraubend“, erklärt der Vorsitzende des Bundesverbandes Bestattungsbedarf, Jürgen Stahl. „Umso wichtiger ist es, gemeinsam mit den Angehörigen für den Todesfall vorzusorgen“, so Stahl. Die Sorge, dass ein Gespräch

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über das Unvermeidliche unpassend sein könne, ist unbegründet. „Wenn das Thema erst einmal auf dem Tisch ist, fällt es leichter darüber zu reden, als man denkt“, erklärt Stahl. Besprochen werden kann eine ganze Menge: Für den Krankheitsfall sollte es zum Beispiel eine Betreuungsverfügung geben. Diese greift, wenn der eigene Wille nicht mehr geäußert werden kann. Dazu kommt die wichtige Patientenverfügung: Kein Angehöriger sollte dazu gezwungen werden, zu entscheiden, ob lebenserhaltende Maßnahmen abgeschaltet oder Reanimationsmaßnahmen eingeleitet werden sollen, wenn diese keine Aussicht auf eine Verbesserung der Leidenssituation des Angehörigen haben. „Auch wichtig sind die Bestattungsoder die Kremationsverfügung. Dann ist klar, wie der geliebte Mensch später bestattet werden

möchte“, bekräftigt Stahl. Zudem kann die Erteilung einer Generalvollmacht als Vorsorgevollmacht über den Tod hinaus sinnvoll sein. „Mit ihr kann man im Krankheitsfalle auch ohne gerichtlich bestellten Betreuer handlungsfähig bleiben und auch im Todesfall können alle wichtigen rechtlichen Angelegenheiten geregelt werden, bis das Testament eröffnet beziehungsweise der Erbschein erteilt wurde“, so der Verbandsvorsitzende. Auch wenn nicht jede Freundschaft beim Geld aufhört: Finanzielle Probleme nach dem Tod des geliebten Angehörigen müssen nicht sein. „Eine rechtzeitig erteilte Bankvollmacht ist das A und O. Nur so können – natürlich nur bei entsprechender Kontodeckung – auflaufende Zahlungsverpflichtungen direkt beglichen werden“, erklärt

Stahl. Dazu gehöre beispielsweise die Überweisung der Krankenhausrechnung, die Bezahlung des Pflegeheims oder des Hospizes und nicht zuletzt die Begleichung der Kosten der Bestattung. Neben einer solchen Bankvollmacht könne man natürlich auch mit persönlichen Aufzeichnungen viel Gutes tun: „Ganz abgesehen von meinem dringenden Rat, ein Testament zu hinterlassen und so mögliche Streitigkeiten zu verhindern, können Wünsche zum Ablauf der Trauerfeier, zur Vergabe von Haushaltsgegenständen an Familienmitglieder und Freunde sowie zum Ablageort wichtiger offizieller Dokumente hervorragende Dienste bei der Bewältigung der schweren und langwierigen Abschiedsaufgabe leisten. Auch ein letzter Gruß macht Sinn, denn ein paar liebe Worte spenden viel Trost in schweren Zeiten.“

Vorsorge


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BES TATTUNGSHAUS HUNSCHE

Alles aus einer Hand, alles vor Ort

BESTATTUNGEN TRAUERBEGLEITUNG VORSORGE

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as Bestattungshaus Hunsche begleitet den letzten Weg eines Menschen würdevoll. Hinterbliebene erfahren schnell, kompetent und umsichtig Beistand und Unterstützung. Der Tod eines nahen Angehörigen bringt neben den Notwendigkeiten auch Pflichten mit sich, die oftmals in vorgeschriebenen Zeiträumen erledigt werden müssen oder eine zusätzliche Belastung für die Hinterbliebenen darstellen. Das Bestattungshaus Hunsche regelt die Routinen mit Krankenhaus, Standesamt, Friedhof und Pfarrer, Urkunden, Bestattungstermin und holt auch die Sterbeurkunde für die Angehörigen beim zuständigen Standesamt ab. Frank Hunsche führt Erd-, Seeund Feuerbestattungen auf allen Friedhöfen sowie Anonym-Bestattungen, In- und Auslandsüberführungen und Rückholungen durch. Er kümmert sich um alle Formalitäten und ist allzeit offen für die Fragen der Angehörigen und Hinterbliebenen. Die Überführung vom Sterbeort zum Friedhof übernimmt er unverzüglich - auch nachts oder an Sonn- und Feiertagen, selbst aus dem Ausland. Als erfahrener Bestatter kann Frank Hunsche seinen Kunden alle notwendigen Besorgungen abnehmen, die bei einer Bestattung anfallen. Darüber hinaus steht er auch bei persönlichen Anliegen helfend zur Seite. Den Bestattungstermin holt das Bestattungshaus Hunsche sobald als möglich ein und meldet den Sterbefall dem zuständigen Amt. Individuell erfolgt die Beratung der Kundenwünsche beziehungsweise des Verstorbenen für die Bestattungszeremonie. Eine Bestattung ist Vertrauenssache und dementsprechen groß

Vorsorge

Erd-, Feuer- und Seebestattungen

Überführungen

Erledigung sämtlicher Formalitäten

Ihr Berater und Helfer im Trauerfall Frank Hunsche betreut Trauernde und Hinterbliebene mit FingerspitzenFoto: Westdörp gefühl. ist das Vertrauen, das die Kunden dem Bestattungshaus Hunsche entgegenbringen. Mit seiner Ehrlichkeit und absoluter Transparenz ist Frank Hunsche ein verlässlicher Partner an der Seite der Hinterbliebenen. Zufriedene Kunden fühlen sich beim Bestattungshaus Hunsche rundum bestens betreut und gut aufgehoben. Das bestätigen sie dem renommierten Familienbetrieb immer wieder. Eine Kundin meint beispielsweise: „Ich kann die Grabstätte meiner Mutter nicht jede Woche besuchen. Die Firma Hunsche ist ein absolut zu empfehlendes Unternehmen, zuverlässig, kompetent, hilfsbereit und freundlich. Absolut empfehlenswert.“ Die Kunden sind sehr dankbar für das Fingerspitzengefühl, mit dem im Bestattungshaus Hunsche auf sie eingegangen wird. Sie sind froh, wenn Frank Hunsche alle Formalitäten für sie regelt. Jede Bestattung ist individuell und so stellt sich Frank Hunsche immer wieder neu auf die Angehörigen ein. Mit viel Empathie vermittelt er Trost in schweren

Zeiten, wenn Hinterbliebene das wollen. Situationsbedingt geht er einfühlsam mit seinen Kunden um und erfüllt ihre Wünsche, beziehungsweise die des oder der Verstorbenen. Bei einem Sterbefall besucht Frank Hunsche die Angehörigen zuhause und führt ein Trauergespräch mit ihnen. Dabei bespricht er unter anderem die Überführung des Verstorbenen sowie den Ablauf der Bestattung. Details kommen zur Sprache, um die sich Frank Hunsche kümmert, wie etwa Trauerkarten, Zeitungsanzeigen, der Ablauf der Zeremonie oder Trauerfeier. In die Planung einbezogen werden auch Fragen zu einer Kaffeetafel, zum Blumenschmuck, dem Grab und welche verwaltungstechnischen Angelegenheiten erledigt werden sollen, etwa zur Rentenversicherung. Gerade hinsichtlich der Grabstelle gibt es häufig Klärungsbedarf. Fragen kommen auf, bezüglich der Gestaltung des Grabsteins oder der Grabpflege. Am evangelischen Friedhof in Bad Bentheim wird Frank Hunsche demnächst auch Baumbestattungen durchführen.

BESTATTUNGSHAUS HUNSCHE Ochtruper Straße 39 Bad Bentheim Telefon 05922 990780

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Wenn keine Heilung möglich ist Wie können sich Patienten auf das Lebensende vorbereiten? Wenn schwerkranke Patienten erfahren, dass keine Heilung mehr möglich ist, müssen sie viele Entscheidungen treffen und Ängste bewältigen. Spezialisierte Teams helfen dabei – auch den Angehörigen. Manche Krankheiten sind so schwer, dass sie nicht geheilt werden können. Wenn Chemotherapien erfolglos bleiben oder keine rettende Operation möglich ist, werden Patienten als „austherapiert“ entlassen. Doch was dann? Wie lernt man, zu akzeptieren, dass das Leben bald endet? Und wer kann helfen, den Weg hin zum Tod etwas leichter zu machen? „Eine finale Erkrankung führt zu vielen Sorgen- und Problemfeldern innerhalb der Familie“, sagt Sonja Heyder vom HospizTeam Nürnberg. Patienten und ihre Angehörigen müssen akzeptieren lernen, dass die Krankheit nicht geheilt werden kann – oder sich darauf einigen, dass sie keine weiteren Therapieansätze ausprobieren. Manchmal sei das vor allem für die Angehörigen schwer. Sie recherchieren weitere Therapieansätze, wollen alles versucht haben. Aus Sicht von Experten ist es aber wichtig, den Patienten selbst nicht zu übergehen. „Wir versuchen dann zu vermitteln“, erklärt Stefanie Wagner, Palliativärztin und Geschäftsführerin des Palliativteams SAPV Köln. Sie erlebe es auch, dass Angehörige ihr sagen, der Patient wisse noch nicht, wie aussichtslos die Lage sei, während der Patient die Betreuer bittet, die Familie nicht über den Ernst der Situation aufzuklären. „Dadurch wollen sich alle gegenseitig schonen, aber aus meiner Sicht geht dabei so viel verloren. Zeit, die man miteinander und mit schönen Dingen füllen könnte.“

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Ist keine Heilung mehr möglich, gibt es viel zu organisieren. Was Familien dabei aber nicht aus den Augen verFoto: dpa lieren sollten: So viel Zeit wie möglich miteinander zu verbringen.

Die letzte Lebensphase mit positiven Dingen füllen.

Anspruch auf die Betreuung durch eine Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) haben Patienten, die an einer unheilbaren Erkrankung leiden und keine weiteren kurativen Therapien mehr durchführen. Werden die nötigen Voraussetzungen erfüllt, übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten. Ärzte, Pfleger und Ehrenamtliche begleiten Patienten und Angehörige bis zum Lebensende. „Wenn etwas ist, dann sind wir im Normalfall innerhalb von zehn Minuten vor Ort“, sagt Wagner. Es gehe aber auch um den Aufbau einer Versorgungsstruktur, ergänzt Heyder. Vor allem wenn Patienten

ihren letzten Lebensabschnitt zu Hause verbringen möchten: Dann müssen unter Umständen Hilfsmittel angeschafft oder kleinere Umbaumaßnahmen durchgeführt werden. Einen großen Stellenwert hat der Umgang mit der Angst: „Durch ganz viel Aufklärungsarbeit können wir den Patienten die Sorge nehmen, dass sie am Lebensende starke Schmerzen haben“, sagt Wagner. Auch Jan Gramm hilft Menschen dabei, die Angst vor dem Sterben abzubauen. Der Palliativpsychologe aus Frankfurt am Main arbeitet dabei unter anderem mit Entspannungstechniken und Fantasiereisen. Palliativpsychologen können außerdem bei wichtigen Entscheidungen unterstützen: Möchte jemand die letzte Zeit zu Hause verbringen, oder ist ein Hospiz der bessere Ort? „Solche Entscheidungen sind hochpsychologische und schwierige Prozesse, bei denen wir die Patienten und ihre Familien unterstützen“, sagt Gramm. Mit den Angehörigen wirft Gramm oft einen Blick in die

Zukunft: Welche Stationen kommen auf sie zu - emotional und organisatorisch? Welche Dinge sind zu erledigen, wer kann dabei helfen? An welches Wissen und welche bewährten Wege können sich die Angehörigen in schwierigen Situationen erinnern? „Wir schreiben all das auf und geben es den Angehörigen mit“, sagt Gramm. „So sehen sie nicht einen großen Berg vor sich, sondern einzelne Etappen. Das macht es für sie greifbarer.“ Bis der Tod tatsächlich eintritt, ist es nach Ansicht von Sonja Heyder wichtig, die letzte Lebensphase mit positiven Dingen zu füllen. Sie versuche, durch den Einsatz von ehrenamtlichen Hospizbegleitern „Ankerund Lichtpunkte“ zu setzen, letzte Wünsche zu erfüllen oder kleine Ausflüge zu ermöglichen. Auch Geburtstage in der Familie dürfen gefeiert werden. „Es müssen nicht immer nur alle Familienmitglieder mit Trauermiene herumsitzen. Wir lachen auch oft noch ganz viel mit den Patienten – selbst in der allerletzten Lebensphase.“

Krankheit


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BES TAT TUNGSHAUS NIEMEYER

Niemeyer: Ihr Bestatter für die Grafschaft

Einen würdevollen und individuellen Abschied ermöglicht das Bestattungshaus Niemeyer.

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erstorbene pietätvoll an die vier Elemente – Feuer, Wasser, Erde und Luft – übergeben, das ist unsere Berufung. Wir begleiten Sie als Angehörige, verwirklichen Ihre Wünsche und Vorstellungen. So einzigartig der Mensch gewesen ist, den Sie verloren haben, so individuell gestalten wir den Abschied von ihm. Mit ganzem Einsatz stehen wir Ihnen in der schweren Zeit zur Seite. Jeder kann seine spätere Bestattung durch einen Bestattungsvorsorgevertrag im Voraus regeln. Dadurch ist die Gewissheit gegeben, dass alle Entscheidungen und Wünsche im Sinne des Vorsorgenden geregelt werden. In einem vertraulichen Gespräch zeigen wir Ihnen gerne alle Möglichkeiten Ihrer

Unternehmensporträt

individuellen Bestattungsvorsorge, die Ihre Vorstellungen verwirklicht. Das Kuratorium Deutsche Bestattungskultur empfiehlt uns als Betrieb für die Bestattungsvorsorge. Die Zufriedenheit der Angehörigen liegt uns am Herzen. Unser zertifiziertes Qualitätsmanagement garantiert die einwandfreie Bestattung im Sinne der Angehörigen. Es betrifft die Bereiche Transport und Beisetzung von Verstorbenen, Beratung und Betreuung von Angehörigen im Sterbefall sowie Durchführung von Beratungen zur Bestattungsvorsorge. Ein weiteres Zertifikat für Qualität und Kompetenz wurde uns vom Bundesverband Deutscher Bestatter verliehen, das Markenzeichen „Bestatter vom Handwerk geprüft“.

Foto: privat

Beginn der Trauerbewältigung ist ein Abschied mit Würde. Der Zugang zu unseren Trauerräumen ist 24 Stunden gewährleistet. Mit einem eigenen Schlüssel können sich Angehörige jederzeit vom Verstorbenen verabschieden, unabhängig, individuell und zeitlich flexibel, ohne Terminabsprache. Die Räume sind klimatisiert, das Licht schaltet sich automatisch ein. Falls sich mehrere Gruppen gleichzeitig im Gebäude aufhalten, bewahrt ein durchdachtes Raumkonzept die Privatsphäre der Anwesenden. In der Grafschaft Bentheim ist dieses Konzept der Trauerräume einzigartig. Wir bieten regional orientierte Dekorationen der Trauerhallen an. In Zusammenarbeit mit einem Foto-

grafen haben wir prägnante Gebäude und Landschaften der Grafschaft Bentheim abgebildet. Auf Wunsch bauen wir diese Bilder mithilfe verschiedener Medien, unter anderem Banner, in unsere Dekorationen ein. Damit drücken die Dekorationen nicht nur die Individualität des Einzelnen aus, sondern auch die Verbundenheit mit unserer Region. Getreu unserem Credo: Grafschafter Bestatter. Für Kinder haben wir einen sogenannten Trauerfresser kreiert. Um den Nachwuchs bei der Trauerbewältigung zu unterstützen, entwickelten wir neben Ratgebern und Malbüchern einen Kuscheltier Löwen. Als Trauerfresser soll er bildlich die Trauer „auffressen“. Wir halten den Trauerfresser als Kuscheltier an unseren Standorten bereit. Auf unserer Homepage können Eltern den Trauerfresser als Ausmalbild herunterladen (unter dem Reiter „Service“) und ihn mit ihren Kindern ausmalen.

Der Trauerfresser hilft Kindern bei der Trauerbewältigung. Foto: Westdörp

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Nach der Trauer kommt die Zukunft Wenn der Partner viel zu früh stirbt / Neuorientieren heißt nicht Vergessen Junge Witwer und Witwen haben noch ziemlich viel Lebensweg vor sich. Irgendwann kommt dann vielleicht der Wunsch nach einem neuen Partner auf. Dabei ist aber viel Fingerspitzengefühl gefragt von beiden Seiten. MARBURG Direkt nach dem Tod

des Partners liegt das Thema meist noch in weiter Ferne. Doch irgendwann steht es bei den meisten jüngeren Witwen und Witwern an: Sie wünschen sich wieder einen Partner. Der Schritt ist für viele ein großer, begleitet wird er von Sorgen und Ängsten. Fest steht auf jeden Fall: Die Trauerarbeit um den Verstorbenen sollte abgeschlossen sein, hier sind sich die Experten einig. Wer sich zur Ablenkung auf eine neue Beziehung einlässt, wird aller Wahrscheinlichkeit nach scheitern. „Es gibt Menschen, die schieben ungünstigerweise die Trauer beiseite und gehen schnell zur Tagesordnung über“, sagt Hans Onno Röttgers, leitender Psychologe an der Marburger Uniklinik. „Die Trauer kommt dann oft später wie ein Bumerang zurück.“

Julia Scharnhorst ist Diplom-Psychologin und Mitglied im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen.

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Nach dem Tod des Partners ist der Schmerz groß. Vor einer neuen Beziehung sollte die Trauerarbeit abgeFotos: dpa schlossen sein. Wie lange die Trauer dauert, ist unterschiedlich. Wichtig ist, dass der Betroffene sich schon in der Phase der Neuorientierung befindet und sich fragt: Wie soll es weitergehen? Hat er sich für eine neue Partnerschaft entschieden und schon jemanden kennengelernt, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Schließlich ist der frühe Tod des Partners ein wichtiges Thema, das nicht allzu lange ausgeklammert werden sollte. „Es gibt nicht den perfekten Zeitpunkt, um dies mitzuteilen“, erklärt die Psychotherapeutin Corinna Buchholz aus Berlin. Viele haben Angst, dass sich der neue Partner in spe zurückziehen könnte, wenn er von dem schweren Schicksal hört. Diese Angst ist nicht unbegründet. Tod ist immer noch ein TabuThema, vor allem jüngere Erwachsene kennen sich mit Trauer gar nicht aus. „Es ist daher wichtig, als Betroffener die Gesprächsführung zu übernehmen“, rät Julia Scharnhorst, Psychologin in Wedel.

Trauer wird immer wieder in unterschiedlicher Stärke hochkommen.

Außerdem hilft es, nicht nur bloße Information zu vermitteln, sondern diese auch zu kommentieren. Denkbar sind hier Sätze wie: „Mein früherer Mann ist leider sehr früh gestorben. Das ist schon drei Jahre her, ich bin jetzt gut darüber hinweg.“ Dies gibt dem Gesprächspartner eine Orientierung, wie er mit dieser für beide Seiten unangenehmen Situation umgehen könnte. Doch es kann durchaus sein, dass der andere sich nach einem solchen Gespräch erst einmal zurückzieht. Röttgers empfiehlt Be-

troffenen, den anderen dann wieder anzusprechen. Man kann dem Gegenüber zum Beispiel Verständnis für sein Verhalten signalisieren. Auch wenn eine Partnerschaft eingegangen wird, ist die Trauer um den Verstorbenen damit nicht vorbei. Sie wird immer wieder in unterschiedlicher Stärke hochkommen, etwa an Weihnachten oder an Jahrestagen. Hier muss jedes Paar gemeinsam besprechen, wie es mit solchen Tagen umgeht. Auch unabhängig von Jahrestagen lauern einige Fallstricke. „Manchmal wird der Partner als Therapeut missbraucht“, erklärt Röttgers. Das ist aber eine zu große Belastung. Wer therapeutische Hilfe benötigt, sollte zu einem Fachmann gehen. Nehmen die Gedanken an den Verstorbenen in der neuen Beziehung zu viel Raum ein, kann dies zu Konflikten führen. So kann sich der neue Partner nicht richtig wertgeschätzt und als zweite Wahl fühlen.

Partnerschaft


Beliebte Elemente für Gestecke Da ist viel möglich: Pflegeleichter und winterharter Grabschmuck BONN Was kann man im Herbst und Winter gut auf das Grab der engen Verstorbenen setzen? Experten verraten ihre Ideen: Für den Herbst: So lange der Boden noch warm ist, wird das Grab noch nicht mit Moos und immergrünen Zweigen zugedeckt. Dann können auch noch gut neue Koniferen, Gehölze und Stauden in den Boden kommen. An diesen Tagen bieten Astern, Chrysanthemen, Herbst-Anemonen, Strauchveronika, Christrosen, Heidekraut, Alpenveilchen und winterharte Fetthennen attraktive Blüten. Immer schön, aber insbesondere im Herbst gut sind Pflanzen mit schmückenden Blättern, zum Beispiel das Purpurglöckchen. Als Trendpflanze für 2018 hat die Gesellschaft deutscher Friedhofsgärtner den Enzian ausgeru-

Gestecke mit besonderer Symbolkraft bieten sich für die Gräber der verFoto: dpa storbenen Liebsten an. fen. „Der Enzian symbolisiert Liebe und Treue“, erläutert die Vorsitzende Birgit EhlersAscherfeld. „Die meist blauen, aber auch weißen Blüten zeigen sich im Herbst bis zum Frost.“ Auf dem Friedhof nutzen Gärtner gerne Arrangements von Pflanzen mit starkem Symbol-

charakter. „Egal, ob als Bepflanzung oder in Form von Gestecken, Kränzen oder Sträußen – sie alle sind ein sichtbares Zeichen des Gedenkens, der Dankbarkeit und der Verbundenheit“, erklärt Ehlers-Ascherfeld. Beliebt sind vor allem zwei Symbole: „Das Herz für die Liebe

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und das Kreuz für den Glauben“, sagt Andreas Mäsing vom Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur. Auch der Kranz gilt nicht nur direkt für die Trauerfeier als beliebtes Zeichen: Er spiegelt den Kreislauf des Lebens wider und ist zugleich ein Zeichen für Hoffnung, das ewige Leben und die Unendlichkeit – ohne Anfang und Ende. Für den Winter: Christrosen, Skimmien, Gaultherien sind ein beliebter Grabschmuck. Wichtig ist bei der Pflanzenauswahl für den Winter: „Die Pflanzen und Materialien sollen möglichst unbeschadet einige Zeit überdauern können“, erklärt Ehlers-Ascherfeld. Für Weihnachten wird häufig auf die Farbe Rot gesetzt – etwa mit der Scheinbeere oder der Stechpalme.

BAD BENTHEIMER BESTATTUNGSHAUS

BES TATTUNGSHAU S WECK ENBROCK Ihr Bestattungshaus seit 1869

Wir sind für Sie da!

Ihr Helfer im Trauerfall

B

eim Tod eines nahen Angehörigen ist es gut, einen Partner zu haben, auf den man sich verlassen kann. Mit 150 Jahren Erfahrung steht das Bestattungshaus Weckenbrock den Hinterbliebenen als pietätvoller Helfer im Trauerfall zur Seite. Heinrich Weckenbrock und sein Sohn Heiko führen das Unternehmen in vierter und fünfter Generation fort. Am Firmenstandort in der Daimlerstraße verfügt der Betrieb über ein eigenes Ausstellungs- und Besprechungsgebäude. Dort ist unter anderem eine Auswahl an Särgen, Decken und Urnen zu sehen. Das Unternehmen richtet sich dabei ganz nach den Wünschen der Angehörigen und erfüllt seinen Auftrag gewissenhaft. Es ist Tag und Nacht erreichbar und steht – falls gewünscht – auch nach der

Heinrich Weckenbrock

Betreuen Hinterbliebene gewissenhaft und pietätvoll: Heinrich und HeiFoto: J. Lüken ko Weckenbrock. Bestattung als vertrauensvoller Ratgeber und Helfer zur Verfügung. Ob Erd-, Feuer- oder Seebestattung – das Bestattungshaus Weckenbrock regelt sämtliche Formalitäten, kümmert sich um die erforderlichen Papiere, um Blumensträuße und den Druck der Trauerkarten,

Grabschmuck / Unternehmensporträt

der im eigenen Haus erfolgt. Der Blumenschmuck für das Grab kann ebenfalls über die Firma Weckenbrock bestellt werden. Auch zur Bestattungsvorsorge und Sterbegeldversicherung berät das Bestattungshaus Weckenbrock alle Kunden und Interessenten.

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Mein wirklich letzter Wille Alle Wünsche sollen umgesetzt werden – auch gegen den Willen der Erben „Der Testamentsvollstrecker hat letztendlich die gesamte Verfügungsmacht über den Nachlass“, stellt Bittler klar. Seine erste Amtsaufgabe besteht darin, ein Nachlassverzeichnis zu erstellen und den Erben auszuhändigen. Hat einer der Erben den Eindruck, dass etwas fehlt, kann er dies kundtun. Im nächsten Schritt muss der Testamentsvollstrecker einen sogenannten Auseinandersetzungsplan zur Verteilung des Erbes aufstellen und durchsetzen.

Beim Erben ist Streit oft programmiert. Wer damit rechnet, dass sich nach seinem Tod die Erben über den Nachlass in die Haare kriegen, kann im Testament einen Testamentsvollstrecker benennen. Der sorgt dafür, dass das Erbe so verteilt wird, wie es der Wille des Verstorbenen war. WALLDORF Damit kann er auch dafür sorgen, dass bestimmte Vorgaben sogar gegen den Willen der Erben durchgesetzt werden. „Das kann zum Beispiel die Auflage sein, dass ein Haus nicht verkauft wird, sondern im Familienbesitz bleibt“, sagt Anton Steiner vom Deutschen Forum für Erbrecht. Auch in anderen Fällen ist ein Testamentsvollstrecker mitunter sinnvoll. Etwa dann, wenn die Erben minderjährig sind oder wenn klar ist, dass sie zu unerfahren sind, die Nachlassabwicklung selbst in die Hand zu nehmen. „Ein Testamentsvollstrecker kann sich etwa auch darum kümmern, dass der Nachlass, wie vom Verstorbenen gewünscht, in eine Stiftung einfließt“, sagt Eberhard Rott von der Arbeitsgemeinschaft Testamentsvollstreckung und Vermögensvorsorge. Ist einer der Erben zahlungsunfähig, dann kann mit einer richtig angeordneten

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Wer Bedenken hat, dass seinem letzten Willen nicht Folge geleistet wird, Fotos: dpa braucht einen Testamentsvollstrecker. Testamentsvollstreckung verhindert werden, dass das Geerbte an den Insolvenzverwalter fließt. „Die Einsetzung eines Testamentsvollstreckers bietet sich auch an, wenn eines der Kinder behindert ist“, sagt Jan Bittler von der Deutschen Vereinigung für Erbrecht und Vermögensnachfolge. Um zu verhindern, dass das Erbteil des Kindes mit Handicap komplett an den Staat geht, weil dieser für die Heimund Pflegekosten aufzukommen hat, muss der Erblasser ein sogenanntes Behindertentestament aufsetzen. Damit kann der Staat das Erbe nicht einfordern. „Ein Testamentsvollstrecker verwaltet dann für das Kind mit Behinderung die Erträge des Erbes und kann daraus zum Beispiel eine kostspielige Therapie finanzieren“, erläutert Bittler. Prinzipiell kann jeder Erwachsene Testamentsvollstrecker werden. „Ganz wichtig ist natürlich, dass er persönlich integer ist, weil er fremdes Vermögen verwalte“, sagt Steiner. Theoretisch kann ein Miterbe zum Testamentsvollstrecker bestellt werden. „Praktisch funktioniert das aber oft nicht“, weiß Bittler. Eine neutrale Person ist oft die bessere Wahl.

Weil für die Nachlassverwaltung meist steuerliche und juristische Kenntnisse nötig sind, bietet es sich an, auf ausgebildete Testamentsvollstrecker zu setzen. In der Regel ist es Aufgabe des Testamentsvollstreckers, den Nachlass zu verwalten, die Formalien abzuwickeln und die Auseinandersetzung zwischen den Miterben durchzuführen. Teile des Nachlasses darf er gemäß Testament gegebenenfalls auch gegen den Willen der Erben verkaufen oder versteigern. „Er kann auch als Dauertestamentsvollstrecker eingesetzt werden, um den Nachlass etwa für eine zerstrittene Erbengemeinschaft zu verwalten“, sagt Steiner. Hierfür gibt es nach seinen Angaben grundsätzlich eine Höchstdauer von 30 Jahren ab dem Erbfall. Welche Befugnisse der Testamentsvollstrecker im Einzelnen hat, kann der Erblasser im Testament festlegen. „Leider machen Erblasser von dieser Möglichkeit viel zu wenig Gebrauch“, beklagt Rott. Das führt dann zu Unklarheiten und damit nicht selten zu Streit mit den Erben. Rott rät daher, Aufgaben und Rechte des Testamentsvollstreckers so detailliert wie möglich festzuschreiben und sich dabei auch von Fachleuten beraten zu lassen.

Der Testamentsvollstrecker ist verpflichtet, gegenüber den Erben Rechenschaft über sein Tun abzulegen. „Er darf mit dem Nachlass keine spekulativen Geschäfte betreiben oder gar Dinge verschenken“, sagt Steiner. Verstößt er hiergegen, dann können die Erben ihn auf Unterlassung oder im Falle eines Falles auch auf Schadenersatz verklagen. Bei gravierenden Fehlgriffen können die Erben auch beantragen, dass der Testamentsvollstrecker abgesetzt wird. „Darüber muss aber immer das Nachlassgericht entscheiden“, so Rott. Für die Vergütung des Testamentsvollstreckers gibt es keine gesetzlichen Vorgaben. „Sinnvoll kann es daher sein, wenn die Vergütung gleich im Testament geregelt ist“, so Rott. Maßstab ist in der Praxis häufig eine Richtlinie des Deutschen Notarvereins. Danach richtet sich die Vergütung einerseits nach der Höhe des Nachlasses und andererseits nach Umfang und Schwierigkeitsgrad der Testamentsvollstreckung. „Bei einem Nachlasswert von einer Million Euro beträgt der Vergütungsgrundbetrag etwa 2.500 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer“, sagt Steiner. Für aufwendige Tätigkeiten können Zuschläge anfallen. Zum Anfechten braucht es gute Gründe Oft erwägen Benachteiligte, das Testament anzufechten. Eine solche Testamentsanfechtung ist aber nur unter bestimmten

Testament


Voraussetzungen möglich. „Der Erblasser muss verstorben, der konkrete Erbfall muss eingetreten sein“, erläutert Dietmar Kurze, Fachanwalt für Erbrecht in Berlin. Zudem sind nur bestimmte Erben berechtigt, ein Testament anzufechten – und zwar solche, die aus der Anfechtung einen Vorteil ziehen. Diejenigen, die ein Testament anfechten, müssen aber zwingend einen guten Grund dafür vorbringen können. „Es reicht zum Beispiel nicht zu sagen, der Erblasser war zu dem Zeitpunkt, als er sein Testament abfasste, dement“, sagt Anton Steiner, Präsident des Deutschen Forums für Erbrecht. Die Diagnose Demenz ist für sich gesehen juristisch kein Anfechtungsgrund. Vielmehr muss die Demenz so stark ausgeprägt sein, dass der Erblasser testierunfähig war. „Testierunfähig ist eine Person, wenn sie wegen einer krankhaften Störung ihrer Geistestätigkeit, wegen Geistesschwäche oder wegen einer Bewusstseinsstörung nicht mehr in der Lage ist, die Bedeutung eines Testaments zu erkennen“, erklärt Mi-

chael Sittig von der Stiftung Warentest. Das Testament einer testierunfähigen Person ist unwirksam. Allerdings gelingt laut Kurze in der Praxis der Nachweis, dass jemand testierunfähig war, nur selten. Denn auch wenn jemand dement war, kann er durchaus in einem lichten Moment ein rechtswirksames Testa-

Erben können das Testament eines Erblassers anfechten. Allerdings brauchen sie dafür wirklich gute Gründe.

ment abgefasst haben. Aussagen in Krankenakten oder Schilderungen von Zeugen wie Pflegern müssten plausibel belegen, dass jemand testierunfähig war. Aber was sind nun Gründe für eine Testamentsanfechtung? Einer davon: Der Erblasser hat einen Pflichtteilsberechtigten, also Kinder oder Ehepartner, übergangen, von dessen Existenz er nichts wusste. Das kann zum Beispiel ein uneheliches Kind oder ein Kind sein, das erst nach dem Abfassen des Testaments geboren wurde. Angefochten werden kann ein Testament noch aus einem anderen Grund: „Möglich ist das auch im Fall eines Irrtums oder einer Drohung zu dem Zeitpunkt, als ein Erblasser sein Testament abfasste“, sagt Kurze. „Der Irrtum muss ursächlich für die letztwillige Verfügung gewesen sein, das heißt, ohne diesen Irrtum hätte der Erblasser anders testiert“, erläutert Steiner. Auch ein sogenannter Inhalts- oder Erklärungsirrtum kann Grund für eine Testamentsanfechtung sein, also wenn sich der Erblas-

ser zum Beispiel verschrieben oder Namen verwechselt hat. Wer ein Testament anfechten will, muss dies innerhalb eines Jahres nach Kenntnis des Anfechtungsgrundes tun. „Dafür muss man eine Erklärung beim Nachlassgericht abgeben“, so Kurze. Das Gericht prüft die Erklärung – einschließlich der vorgelegten Beweise. Die Anfechtung wird öffentlich, sobald jemand einen Erbschein beantragt. Wurde vor Abgabe der Erklärung ein Erbschein bereits erteilt, prüft das Gericht, ob der Schein zu Unrecht erteilt wurde und wieder eingezogen werden muss – weil das Testament aufgrund der vorgelegten Beweise ungültig geworden ist. Wie lange das Verfahren dauert, ist unterschiedlich. „Das kann sich über ein bis zwei Jahre hinziehen, aber auch darüber hinaus“, betont Steiner. Wer ein möglichst unangreifbares Testament verfassen möchte, sollte es nicht eigenhändig aufsetzen, sondern zum Notar gehen. „Das senkt das Risiko von Einflussnahme und Fälschungen“, erklärt Warentester Sittig.

Vertrauen über den Tod hinaus Ehegattentestament: Im letzten Willen gemeinsam verbunden MANNHEIM/MÜNCHEN In einem

gemeinsamen letzten Willen können Ehegatten sich gegenseitig zu Erben zu bestimmen. Das Besondere am Ehegattentestament: Es bindet regelmäßig über den Tod hinaus. Im gemeinschaftlichen Testament legen Ehegatten zusammen ihren letzten Willen nieder, mit der Hand niederschreiben muss es nur einer. Dabei es ist egal, „ob der Text in der Ich- oder in der Wir-Form formuliert wird“, sagt Stephan Scherer. Der Anwalt aus Mannheim ist Mitglied im gesetzgebenden Ausschuss der Arbeitsgemeinschaft Erbrecht im Deutschen Anwaltverein. Wichtig sei aber, dass der andere Partner das Papier unter Angabe von Ort und Datum ebenfalls per Hand mit unterschreibt. Standard des Ehegattentestaments

Testament

ist das sogenannte Berliner Testament. Darin setzen sich die Partner gegenseitig zu Alleinerben ein und bestimmen, dass die Kinder erst nach dem Tod beider Eheleute zum Zuge kommen. Für die Ehepartner sind solche zusammen getroffenen Regelungen in der Regel verbindlich. Im Alleingang lassen sich diese wechselseitigen Verfügungen grundsätzlich nicht ändern. „Beide Partner müssen einverstanden sein und können dann ein neues gemeinsames Testament errichten“, sagt Scherer. Nach dem Tod eines Partners besteht für den anderen kaum eine Chance, etwas zu ändern. Diese Bindungswirkung ist vom Gesetz gewollt. Sie hat mit Vertrauensschutz zu tun: „Beide Seiten haben Gewissheit, dass ihr Wille durchgezogen

Der gemeinsam verfasste letzte Wille ist ein Zeichen des Vertrauens unFoto: dpa ter Eheleuten. wird“. Öffnungsklauseln ermöglichen dem Überlebenden Freiraum. Etwa, um die Erbquote anders zu verteilen, anstelle der Kinder, Enkel, Tanten oder Freunde zu bedenken und Vermächtnisse auszusetzen. Möglich wäre sogar zu bestimmen, dass der Partner mit dem Ver-

mögen tun kann, was er will. „Öffnungsklauseln geben Flexibilität“, fasst der Notar Thomas Wachter aus München zusammen. Dennoch bergen, seiner Erfahrung nach, bindende wechselseitige Verfügungen eine Menge Streitpotenzial. Sie sind vertrackt und auslegbar.

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Testamentvorlagen aus dem Netz Über Online-Dienste kann jeder sein Testament verfassen haben können“, sagt Herzog.

Algorithmen sind vielseitige Experten. Sie finden günstige Flüge für uns, interessante Bücher und das Lieblingsessen beim Lieferdienst. Aber ein passendes Testament? Auch das soll möglich sein. Das Schlagwort heißt Legal Tech – Technologie, die juristische Prozesse und Dienstleistungen automatisiert. Die Idee ist einfach: Der Nutzer beantwortet im Internet ein paar Fragen und bekommt eine passende Testamentsvorlage aus Textbausteinen. Diesen Service bieten mittlerweile mehrere Online-Portale an.

Stefan Schiefer ist Leiter der Abteilung Recht beim Anbieter Janolaw, einem der getesteten Portale (Note „befriedigend“). Zu dem Vorwurf, dass die Nutzer die gestellten Fragen nicht verstünden, sagt er: „Das sehen wir anders. Wir sind der Auffassung, dass die Fragen so gestellt sind, dass auch Laien sie verstehen.“ Er räumt auch ein, dass der Nutzer keine Einzelberatung wie bei einem Anwalt bekomme. „Was ein Anwalt im Gespräch erzählt, versteht der Mandant wahrscheinlich oft auch nicht“, betont Schiefer. Schwierigkeiten seien online und offline möglich.

BERLIN/WÜRSELEN

Doch wie brauchbar sind die Ergebnisse? Die Stiftung Warentest hat fünf Anbieter getestet und jeweils drei Beispielfälle durchgespielt („Finanztest“, Ausgabe 9/2018). Nur drei Portale erstellten rechtssichere Testamentsvorlagen. Und selbst dann könne die erstellte Vorlage für die konkrete Situation unbrauchbar sein. Die Portale machen laut den Experten nicht ausreichend deutlich, für wen sich die Vorlage überhaupt eignet. Fazit: Das Versprechen, ein optimales Dokument wie bei einem Anwalt zu bekommen, könnten die Anbieter entgegen ihrer Werbung nicht einlösen.

Experten kritisieren, dass Testamentvorlagen aus dem Netz nicht so Fotos: dpa selbsterklärend sind, wie es den Anschein hat. Die Stiftung Warentest weist auf Konstellationen hin, die für die Regelung des Erbes entscheidend sein können. Beispiel: Ein Ehepaar mit zwei Söhnen will das Haus an die Enkel vererben. Sie brauchen also ein Testament, sonst gilt die gesetzliche Erbfolge. Die Eheleute müssen sich gegenseitig als Alleinerben einsetzen und verfügen, dass die Enkel erst erben, wenn beide tot sind. Der Haken: Die enterbten Söhne haben einen gesetzlichen Anspruch auf einen Teil des Nachlasses, den Pflichtteil. Diesen können die Söhne einfor-

dern, wenn ein Elternteil stirbt. Im schlimmsten Fall muss die Mutter oder der Vater dann das Haus verkaufen, um die Söhne auszahlen zu können. Die geprüften Online-Dienste wiesen zwar auf den Pflichtteil hin, stellten aber keinen Bezug zum Einzelfall her, lautet die Kritik der „Finanztest“-Experten. „Online-Testamente sind nur etwas für juristisch vorgebildete Menschen“, sagt auch Stephanie Herzog, Fachanwältin für Erbrecht aus Würselen. „Die Leute merken nicht, dass sie nichts verstehen.“ Die Baustein-Testamente vermittelten den falschen Eindruck, dass es nicht schwierig sei, das passende Testament zu erstellen.

Die Kostentransparenz sieht Schiefer hingegen als Vorteil der Online-Dienste: Ein Einzeltestament kostet bei Janolaw 24,90 Euro. Ein Notar kostet Gebühren, die sich nach der Höhe des Nachlasses richten. Ein weiteres Argument für die Netzvorlagen sei die Bequemlichkeit, so Schiefer. Die Experten der Stiftung Warentest plädieren jedoch dafür, die Textbausteine aus den Internet-Vorlagen lediglich als Formulierungshilfen zu benutzen. Und ganz wichtig: Ein Testament muss immer handschriftlich verfasst und unterzeichnet sein. Der Ausdruck einer Vorlage plus Unterschrift ist dagegen unwirksam.

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Herzog sieht das Problem in der Kommunikation: „Ich berate ungern telefonisch. Denn ich muss das Gesicht des Mandanten sehen, um einschätzen zu können, ob dieser mich verstanden hat.“ Und die Algorithmen können das erst recht nicht erkennen. Auch sind die Fragen der Programme nicht immer selbsterklärend. „Es werden Fachbegriffe benutzt, die im allgemeinen Sprachgebrauch eine andere Bedeutung

Ein Testament ist nur gültig, wenn es von Hand geschrieben wurde.

Testament


In manchen Krematorien besteht sogar die Möglichkeit, der Einäscherung beizuwohnen.

Foto: Bundesverband Bestattungsbedarf

Intensiver Abschied So pietätvoll verläuft eine Kremation BAD HONNEF Feuerbestattungen werden – besonders in Städten – immer beliebter. „Dabei geht der Beisetzung in einer Urne immer eine Einäscherung in einem Holzsarg voraus“, beschreibt der Vorsitzende des Bundesverbandes Bestattungsbedarf, Jürgen Stahl, das Prozedere und erklärt weiter: „Einen großen Stellenwert nimmt dabei der persönliche Abschied vom Verstorbenen im Rahmen einer würdevollen Zeremonie ein“, so Stahl.

Die Trauerfeier am Sarg ist immens wichtig und hilft bei der Bewältigung dieser schweren Situation ungemein. „Besonders bei einer Feuerbestattung bietet die Abschiednahme am Sarg noch einmal die Möglichkeit, intensiv Lebwohl zu sagen. Der geliebte Mensch im geschmückten Sarg macht auch bei einer Kremation den Abschied für Angehörige, Verwandte, Freunde und insbesondere für Kinder

Kremation

besser greifbar“, erklärt Stahl. Zwischenzeitlich bieten auch einige Krematorien Räumlichkeiten an, in denen eine Trauerfeier abgehalten werden kann. Nach der Abschiednahme vom Verstorbenen wird dieser durch das ausgewählte Bestattungsunternehmen vom Friedhof in das Krematorium gebracht, wo seine Daten erfasst und gespeichert werden. „Das ist unumgänglich, um mögliche Verwechslungen auszuschließen“, so Stahl. Für die Einäscherung können die gleichen Särge, wie sie auch für die Erdbestattung Verwendung finden, ganz nach dem Wunsch der Angehörigen ausgesucht werden. „Holzsärge sind bei der Feuerbestattung vorgeschrieben, denn der Sarg ermöglicht nicht nur den würdevollen Transport des Verstorbenen in das Krematorium, sondern das nachhaltig gewonnene Holz, aus dem die Särge ge-

macht sind, leistet bei der Feuerbestattung auch einen für den Energieaufwand der Kremation wesentlichen und gleichzeitig umweltfreundlichen Beitrag“, erklärt der Verbandsvorsitzende. Bis zur eigentlichen Kremierung wird der Verstorbene in den Kühlräumen des Krematoriums aufbewahrt. Nach einer vorgeschriebenen zweiten Leichenschau durch einen Amtsarzt und der erneuten Überprüfung der personenbezogenen Daten wird dem Sarg ein feuerfester „Schamottestein“ mit Einäscherungsnummer und Krematoriumsnamen beigefügt. Jetzt besteht in manchen Krematorien die Möglichkeit, der Einäscherung beizuwohnen. Nach der Kremation wird schließlich die Asche des geliebten Familienmitglieds oder Freundes gemeinsam mit dem Stein in die Urne gegeben, die ebenfalls zuvor von den Angehörigen ausgesucht wurde. „Anschließend

kann die Beisetzung der Urne im engen Familienkreis durch den Bestatter oder im Rahmen einer Trauerfeier erfolgen“, so Stahl. Dem Bundesverband Deutscher Bestatter e. V. zufolge ist die Kremation die häufigste Bestattungsart in Deutschland: „Die rasante Verlagerung hin zur Feuerbestattung hat Folgen: Die Belegung auf den Friedhöfen sinkt durch die kleineren Grabeinheiten und führt zum Teil zu Leerflächen auf Friedhöfen, die unter anderen Voraussetzungen konzipiert waren. Darüber hinaus begünstigt die Beisetzung von Urnen die Schaffung alternativer Beisetzungsorte. Als weitere Erklärung wird häufig die Individualisierung der modernen Lebensweise und ihrer Lebensformen genannt. Danach wollen die Menschen auch beim Begräbnis eine eigene, nach ihren Vorstellungen definierte Form der Bestattung.

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Einfach da sein Wie man verwaisten Eltern begegnet In den ersten Wochen erfahren Eltern von gestorbenen Kindern noch viel Mitgefühl und Hilfe. Mit der Zeit nimmt das jedoch ab. Gerade dann brauchen viele verwaiste Eltern aber Unterstützung. BERLIN Stirbt ein Kind, wendet

sich das Umfeld häufig beschämt ab. Niemand weiß, wie er mit den trauernden Eltern umgehen soll. Den Verwaisten ist aber am wenigsten geholfen, wenn sie ganz allein dastehen. Unterstützung und ein offenes Ohr sind häufig willkommen. Es ist nicht so vorgesehen und trotzdem passiert es: ein Kind stirbt. Eltern müssen Abschied nehmen vom Liebsten, das sie haben auf der Welt. Ihr Umfeld ist damit häufig völlig überfordert, sagt Heiner Melching. Der Sozialpädagoge hat jahrelang Trauergruppen geleitet und ist heute Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin. „Freunde ziehen sich häufig zurück, weil sie nicht wissen, wie sie mit den verwaisten Eltern umgehen sollen.“

über nichts. „Später melden mir die Eltern dann aber zurück, es habe ihnen geholfen, dass ich da war.“ Für Menschen, die keine Erfahrung mit Trauernden haben, fühlt es sich vielleicht komisch an, keinen guten Rat auf Lager zu haben. Sie wollen etwas sagen, irgendwie trösten und dass es dem anderen besser geht. „Wir neigen dazu, nach Lösungen zu suchen“, erklärt Melching – Lösungen, die es für das Problem verwaister Eltern aber nicht gibt. Wer helfen möchte, sollte das unbedingt aktiv anbieten. „Viele spielen den Ball an den Trauernden zurück“, ist Melchings Erfahrung. „Sie sagen: Ruf mich an, wenn du mich brauchst.“ Nur: Braucht ein Trauernder Unterstützung, wiegt der Telefonhörer 100 Kilo. Deshalb formuliert man besser umgekehrt: „Ich rufe dich am Montagabend an, und wenn du nicht reden möchtest, nimmst du einfach nicht ab.“ Was auch entlastet: Aufgaben abnehmen. „In den ersten Wochen nach dem Tod des Kindes

Aber wie begegnet man jemandem, dessen Schmerz und Gefühlswelt niemand nachempfinden kann, der nicht selbst schon einmal in so einer Situation war? „Die Antwort ist ganz einfach“, sagt Melching: „Seid so ratlos, wie ihr seid.“ Hingehen, im Zweifelsfall gar nichts sagen, nichts empfehlen, sondern die Katastrophe aushalten. Dass die pure Präsenz eines anderen dem Trauernden gut tut, hat auch Karin Seidenschnur schon häufig erlebt. Die Seelsorgerin bietet Gespräche in Krankenhäusern und dem Kinderhospiz Sonnenhof der BjörnSchulz-Stiftung in Berlin an. „Ich sitze manchmal einfach nur da und spreche gar nicht.“ Oft genug sagt auch ihr Gegen-

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Mit gestalteten Steinen gedenken verwaiste Eltern ihrer Kinder. hilft es ungemein, wenn zum Beispiel jemand für einen einkaufen geht.“ Im Supermarkt entstünden oft unangenehme Situationen, etwa, wenn andere noch nicht wissen, dass das Kind gestorben ist. Vermeiden sollten Freunde und Bekannte gutes Zureden à la: „Das wird schon wieder.“ Denn so ist es ja nicht. „Auch Sprüche wie „Ich ahne, wie du dich fühlst“ sind vollkommen unangemessen.“ Was verwaisten Eltern in der ersten Zeit allerdings manchmal helfe, sei, über ihr Kind zu sprechen. Auch Schuldgefühle spielen oft eine Rolle, sagt Seelsorgerin Seidenschnur. „Fast jeder, der ein Kind verloren hat, fragt sich, ob er nicht doch noch irgendetwas hätte tun können.“ Manche zweifeln auch, ob sie zum Beispiel in der Schwangerschaft alles richtig gemacht haben – etwa, wenn das Kind einen Gendefekt hatte. „Natürlich ist das Quatsch, aber gegen solche Gedanken kommen Eltern nicht an.“

Einfach da sein: Diesen Rat gibt Seelsorgerin Karin Seidenschnur Freunden von Eltern, die ein Kind verloren haben.

Offenheit sei generell meist der beste Weg im Umgang mit Trauernden. Statt sich aus Sorge, das Falsche zu tun, zurückzuziehen, können Freunde ruhig

Fotos: dpa

ganz offen fragen, was dem anderen jetzt gut tut: Möchte er über sein verstorbenes Kind sprechen? Über die letzten Tage? Oder möchte er lieber abgelenkt oder komplett in Ruhe gelassen werden? In der Regel wüssten Trauernde ziemlich genau, was sie brauchen, sagt Melching. In der ersten Zeit nach dem Tod ihres Kindes haben verwaiste Familien häufig noch recht viel Besuch, es kommen Karten, ab und an ruft auch jemand an. „Nach und nach hört das auf“, ist Seidenschnurs Erfahrung. Was aber nicht aufhört, ist der Schmerz. Freunde, die bleiben, sollten wissen, dass das so ist. „Trauernde Eltern bekommen immer wieder zu hören: „Das ist doch jetzt schon Jahre her.“ Ja, möchte sie dann gern antworten, aber das Kind ist immer noch tot. „Trauer ist so individuell wie die Liebe“, fasst Melching zusammen. „Wir akzeptieren, dass es für die Liebe keine Anleitung gibt, Trauer aber wollen wir in Phasen einteilen und Rezepte gegen sie entwickeln.“ Ein sinnloses Unterfangen. „Wir müssen hinnehmen, dass manche Wunden nicht heilen.“

Trauernde Eltern


Sie haben die pflegefreien Flächen offiziell vorgestellt (von links): Bürgermeister Thomas Berling, Thomas Brüninghoff (FDP), Stadtbaurat Thimo Foto: privat Weitemeier, Liesel Günther (SPD) und Heinz Silies vom Amt für Stadtentwicklung.

Neue Grabform auf dem Südfriedhof Einheitlich gestaltetes Grabfeld wird gut angenommen Auf dem Südfriedhof in Nordhorn wurde im Mai eine neue, pflegefreie Grabform vorgestellt. Das Angebot wird bisher gut angenommen. NORDHORN Ein Arbeitskreis aus

Mitgliedern der Nordhorner Ratsparteien war im Mai 2017 gegründet worden, da die Nordhorner Friedhofssatzung geändert werden musste. Das einheitlich gestaltete Grab war eine der mit dem Arbeitskreis entwickelten Neuerungen. Mit den einheitlich gestalteten Gräbern ergänzt die Stadt Nordhorn ihr Angebot an Bestattungsformen, die für die Angehörigen im Anschluss an die Beerdigung pflegefrei sind. Die Bepflanzung und die Pflege der einheitlich gestalteten Gräber obliegen der Friedhofsverwaltung. Weitere pflegefreie

Grabfeld am Südfriedhof

Angebote, die in Nordhorn bereits seit längerer Zeit bestehen, sind die Rasengräber sowie die Baumbestattung. Die Grabfelder wurden direkt gegenüber der Kapelle nahe des Haupteingangs angelegt. Zu der Anlage gehören auch drei neue Ruhebänke. Die neu geschaffenen Grabfelder bieten Platz für 60 Sarggräber sowie für 96 Urnengräber. Sollte dieser Platz einmal nicht mehr ausreichen, stehen direkt angrenzende Erweiterungsflächen zur Verfügung. Die Gräber werden zunächst der Reihe nach belegt. Es besteht aber die Möglichkeit zur Verlängerung nach Ablauf der Ruhefrist. Es ist eine Nutzung als ein- oder zweistelliges Grab möglich. Als persönliche Grabausstattung sind auf jedem Grab ein Grabstein oder eine Grabplatte sowie eine Steckvase und eine Grableuchte mit Sockel zulässig. Ab-

gesehen davon können die Gräber von den Angehörigen nicht selbst bepflanzt und gestaltet werden. Rund 3400 Stauden wurden gepflanzt, die eine geschlossene Decke bilden werden. Vorteil für die Angehörigen: die Gräber sind für sie pflegefrei. Nach dem Start im Juni ist das einheitlich gestaltete Grabfeld

auf dem Südfriedhof gut angenommen worden. 18 Grabstellen für Erdbestattungen und zwei Grabstellen für Urnenbestattungen sind bisher vergeben worden. Nähere Informationen erfolgen über die Stadt Nordhorn und die Bestattungsunternehmen.

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Trauer

Auch an diesem Tag sind WIR für Sie da und richten die gesamte Trauerfeier für Sie aus.

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Stirbt eine vertraute Person, sollten Eltern ihr Kind ruhig mit zur Beerdigung nehmen. So kann es Abschied vom Verstorbenen nehmen.

Foto: dpa

Große Worte für kleine Leute Wie man mit Kindern über Krankheit und Tod spricht Die Oma stirbt, der Onkel ist schwer erkrankt, Mama und Papa trennen sich: Es gibt Dinge, die würden Eltern ihren Kindern am liebsten verschweigen. Dass das nicht geht, ist klar. Aber wie bringt man Kindern traurige Nachrichten bei? BERLIN/KÖLN Viele Eltern würden

am liebsten alles Schlimme von ihren Kindern fernhalten. Doch traurige Nachrichten zurückhalten ist keine Lösung. Wie also bringt man Kindern Todesfall, Krankheit oder Scheidung bei? Experten geben Antworten: Wann muss ich meinem Kind etwas sagen? „In dem Moment, in dem das Kind im Alltag von dem Ereignis betroffen ist, müssen Sie immer

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darüber reden“, sagt Heidemarie Arnhold, Vorsitzende des Arbeitskreises Neue Erziehung (ANE) in Berlin. Das Kind bekomme ohnehin mit, dass etwas passiert ist. Doch auch wenn das Kind nicht direkt berührt ist, die Eltern ein Ereignis aber sehr mitnimmt, sollten sie die eigene Trauer erklären. Laut Stephanie Engelmann, Kinder- und Jugendtherapeutin bei der Familienberatung der Stadt Köln, muss man sich für so ein Gespräch Zeit nehmen. Den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht: „Wenn jemand aus der Familie gestorben ist und das wirft Sie völlig aus der Bahn, können Sie nicht bis zum Wochenende warten und so tun, als ob alles okay sei.“ Anders verhalte es sich bei einer bevorstehenden Trennung: „Hier wartet man besser, bis diese wirklich ansteht und klar ist, wie es weitergeht.“ Bei Scheidungsgesprächen ist wichtig,

dass Vater und Mutter gemeinsam und ohne gegenseitige Schuldzuweisungen mit dem Kind reden. Was sollte ich sagen und was verschweigen? Arnhold empfiehlt, nicht zu wenig zu erklären, das Kind aber auch nicht mit Informationen zu überladen. „Erzählen Sie nicht die ganze Leidensgeschichte, nicht all‘ das, was Sie einem Erwachsenen sagen würden.“ Grundsätzlich raten Experten zur Wahrheit. „Sie sollten diese aber kindgerecht formulieren“, sagt Ulric Ritzer-Sachs von der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke). Er gibt ein Beispiel: Statt die einzelnen Stadien einer Krebserkrankung zu erklären, könne man sagen: Oma hat eine ganz schlimme Krankheit, das ist sehr traurig, und es kann sein, dass sie stirbt.

Woher weiß ich, was mein Kind versteht? Orientieren können Eltern sich an den Fragen, die das Kind stellt – oder eben nicht. „Wenn es nicht weiter interessiert ist, müssen Sie nicht noch mehr und mehr erzählen“, erläutert Arnhold. Wenn Tochter oder Sohn aber konkret nachfragen, etwa was nach dem Tod kommt, sollte man darauf eingehen und das Kind nicht mit seinen Fragen zurückzulassen. Im Zweifel könne man ruhig zugeben, etwas selbst nicht zu wissen, sagt die Pädagogin. Wie erkläre ich einen Todesfall? Hier geht man am besten von den eigenen Vorstellungen aus. „Gläubige haben es an diesem Punkt sicherlich einfacher“, sagt Ritzer-Sachs. Arnhold rät: „Man kann den Tod entweder religiös begründen: Oma ist gestorben

Kinder und Trauer


und schaut uns jetzt vom Himmel aus zu. Oder: Sie ist weg, aber wenn wir sie bei uns haben wollen, denken wir an sie.“ Auch Engelmann rät bei kleinen Kindern zum Himmelbegriff, es sei denn, man könne absolut nicht mit dieser Erklärung leben. Wer überzeugt sei, nach dem Tod ist alles vorbei, sollte überlegen, ob man das einem Kind so sagen muss. „Oder ob es nicht besser wäre, zu sagen: Manche Menschen glauben dieses, andere das, und genau weiß man es nicht“, erläutert Ritzer-Sachs. Wichtig ist ein Abschied vom Verstorbenen: Das Kind kann ein Bild malen oder überlegen, welche Blume es ans Grab legen möchte. „Nehmen Sie das Kind auf jeden Fall mit zur Beerdigung, wenn es zu der Person einen Bezug hatte“, rät Engelmann. Vorher sollte man erklären, was auf einer Beerdigung passiert. Muss ich meine eigene Trauer verbergen?

Nein. Zwar sollte man das Kind nicht damit überschütten. Gefühle darf man aber zeigen. Daraus lernen Kinder: „Sie sehen, dass etwas Schlimmes passieren kann, das Leben aber weitergeht, Mama trotzdem das Frühstück macht“, erklärt Engelmann. Wer gar nicht weiter weiß, holt sich besser Hilfe. „Auch hieraus lernt das Kind: dass es Situationen gibt, in denen man Unterstützung braucht, das aber nicht schlimm ist.“ Wer vor lauter Schluchzen kein Gespräch hinbekommt, kann enge Freunde oder Verwandte darum bitten. „Aber es wäre gut, wenn man später noch mal selbst mit den Kindern redet“, sagt RitzerSachs. Sollte ich Geschwister getrennt aufklären? Am besten ist es, mit allen Familienmitgliedern gleichzeitig zu reden, auch wenn die Kinder im Alter auseinanderliegen. Das schafft eine Gemeinschaftssi-

Wollen Eltern ihr Kind zu einer Beerdigung mitnehmen, sollten sie das Ganze entsprechend vorbereiten. Außerdem sollten sie darauf gefasst sein, dass von den

Das richtige Alter gibt es dafür nicht ter oder ein geliebter Mensch beerdigt wird, stehen viele Eltern vor der Frage: Soll ich mein Kind mitnehmen oder nicht? Beim Abwägen spielen verschiedene Aspekte

eine Rolle: „Oft sind Menschen, die einem selbst nahestehen, ja auch Personen, die den Kindern nahestanden“, sagt Ulric RitzerSachs von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungs-

Kinder können Trauer und Beerdigungen oft besser verarbeiten, als Erwachsene glauben, wenn sie ihrem Entwicklungsalter entsprechend angesprochen und behandelt würden, sagen die Experten. Viele Eltern sind allerdings unsicher, was altersgerecht sei. Foto: dpa

Kinder und Trauer

Wie vermeide ich Missverständnisse und Schuldgefühle? Engelmann rät, sich seine Worte gut zu überlegen. Problematisch sei zum Beispiel der Satz: „Oma ist eingeschlafen“. Kleine Kinder bekämen dadurch oft Angst vor dem Schlafen. „Wählen Sie lieber sachlich das Wort „gestorben“. Ritzer-Sachs empfiehlt, dem Kind immer wieder das Gespräch anzubieten. „Kinder brauchen zudem die Botschaft: Das hat nichts mit dir zu tun, Du kannst nichts dafür!“

Mit Kind zur Beerdigung FÜRTH Wenn ein enger Verwand-

tuation, die auch kleinere Kinder wahrnehmen. Ritzer-Sachs verweist auf den familiären Zusammenhalt: „Geschwister sind eine starke Unterstützung.“ Will der ältere Bruder Details wissen, können die Eltern später noch mal alleine mit ihm sprechen.

Kindern Fragen kommen werden, etwa: „Was passiert, wenn man selbst nicht mehr da ist?“ oder „Können Mama und Papa auch sterben?“. Wichtig ist auch, mit den Kindern vorher über den Ablauf des Tages zu sprechen, rät Ulric Ritzer-Sachs von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Schließlich laufen die meisten Beerdigungen nach einem bestimmten Prozedere ab. Wollen Eltern ihre Kinder aus bestimmten Gründen nicht mitnehmen, ist das auch völlig in Ordnung. Das Thema ist damit aber nicht vom Tisch: „Über kurz oder lang beschäftigen sich Kinder damit. Sie wissen, dass Menschen sterben, sie kriegen das aus den Nachrichten mit, oder es passiert bei Schulfreunden.“ Eltern kommen deshalb nicht umhin, zu überlegen: Was möchte ich meinem Kind generell zu diesem Thema mitgeben? Woran glaube ich, was ist meine Vorstellung vom Tod?

beratung. Deswegen kann es auch für die Kleinen eine schöne Möglichkeit sein, Abschied zu nehmen. Das richtige oder falsche Alter gibt es dafür nicht. Nehmen Eltern ihr Kind zur Trauerfeier mit, sollten sie das Ganze entsprechend vorbereiten – und auch darauf gefasst sein, dass von den Kindern Fragen kommen werden, etwa: „Was passiert, wenn man selbst nicht mehr da ist?“ oder „Können Mama und Papa auch sterben?“. Wichtig ist auch, mit den Kindern vorher über den Ablauf des Tages zu sprechen. Schließlich laufen die meisten Beerdigungen nach einem bestimmten Prozedere ab. Wollen Eltern ihre Kinder aus bestimmten Gründen nicht mitnehmen, ist das auch völlig in Ordnung. Das Thema ist damit aber nicht vom Tisch: „Über kurz oder lang beschäftigen sich Kinder damit. Sie wissen, dass Menschen sterben, sie kriegen das aus den Nachrichten mit, oder es passiert bei Schulfreunden.“ Eltern kommen deshalb nicht umhin, zu überlegen: Was möchte ich meinem Kind generell zu diesem Thema mitgeben? Woran glaube ich, was ist meine Vorstellung vom Tod?

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Mein digitaler Wille geschehe Von der Online-Bestattersuche bis zum virtuellen Gedenken Soziale Netzwerke, E-MailKonten, Onlinespeicher oder Streamingdienste: Wenn jemand stirbt, bleiben seine Accounts erst einmal bestehen. Angehörige haben dann oft ihre liebe Not, Zugriff zu bekommen wenn sie überhaupt von den Konten wissen. BERLIN Mit dem eigenen Nach-

lass beschäftigen sich die meisten nur ungern. Doch das Auseinandersetzen mit dem eigenen Tod und den Folgen ist gerade beim digitalen Erbe alternativlos, wenn man seinen Angehörigen Probleme ersparen möchte. Denn ohne Kontoinformationen oder Zugangsdaten kann es für diese schwer bis unmöglich werden, Zugriff auf Internetdienste zu bekommen. Doch wie sorgt man digital richtig vor? Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) nennt die wichtigsten Tipps: Papierform: Beim digitalen Erbe ist es zunächst wichtig, alle Internetkonten und Zugänge zu erfas-

Nicht alle Profile müssen nach dem Tod zwangsläufig gelöscht werden. Facebook bietet etwa einen GedenkzuFotos: dpa stand an. sen und für Angehörige zu hinterlegen. Das geht zum Beispiel ganz klassisch auf Papier - man schreibt einfach alle Konten mit Benutzernamen und Passwörtern auf, verwahrt die Liste in einem Umschlag an einem sicheren Ort und aktualisiert sie regelmäßig.

Handgeschrieben muss sie sein, die Vollmacht für den digitalen Nachlass - und kann etwa auf einen USB-Stick mit einem Passwortmanager verweisen.

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Passwortmanager: Es geht aber auch ein bisschen moderner - zum Beispiel mit Passwortmanagern. Die Programme speichern beliebig viele Zugangsdaten zentral und verschlüsselt. Man muss sich nur noch ein Passwort merken, das sogenannte Masterpasswort. Der kostenlose und freie Passwortmanager KeePass etwa läuft auch ohne Installation, so dass man ihn auf einem USB-Stick nutzen oder eine Kopie auf einem Stick hinterlegen kann. In diesem Fall müssen dann Stick und Masterpasswort hinterlegt werden. Auch hier sind regelmäßige Aktualisierungen wichtig. Vertrauensperson: Beim digitalen Nachlass stellt sich die Frage, wer dann für die Liste oder den USB-Stick und das Masterpasswort zuständig ist. Unabdingbar in diesem Zusammenhang ist es, schon zu Lebzeiten eine Vertrauensperson zu benennen, die sich nach dem Tod um die Rechte und Pflichten aus Verträgen mit Internetdiensten kümmert. Ein Muster-

formular für eine entsprechende Vollmacht gibt es auf der vzbv-Seite. Ganz wichtig: Sie muss handschriftlich verfasst, mit Datum versehen, unterschrieben und mit dem Hinweis versehen sein, dass sie „über den Tod hinaus“ gilt. Anweisungen festhalten: Ob die Vertrauensperson mit den Daten machen kann, was sie will, hängt davon ab, was man zu Lebzeiten festgelegt hat. Die Verbraucherschützer raten, etwa gleich in der Liste mit den gesammelten Accounts zu vermerken, was die Vertrauensperson genau mit den diversen Konten, Daten oder auch Fotos im Netz nach dem Ableben tun soll - sie etwa löschen oder auch Profile in den Gedenkzustand versetzen, wie es zum Beispiel bei Facebook möglich ist. Wer sich für einen Passwortmanager entschieden hat, gibt solche Anweisungen am besten direkt in der Vollmacht. Daten auf Geräten: Teil der Vollmacht oder der Liste sollte ebenfalls sein, was mit Daten

Nachlass


Ist Schwarz noch aktuell? Dresscode für Trauergäste BERLIN „Schwarz ist der Klassi-

ker“, sagt Etikette-Expertin Salka Schwarz. Eine Trauerfeier sei ein festlicher Akt, aber eben ein trauriger. Diese Regeln müssten klar sein. Das Persönliche stehe allerdings im Vordergrund, und nicht alte Rezepte.

Ausgezwitschert: Sich frühzeitig zu überlegen, was nach dem Tod mit wichtigen Profilen von Twitter bis Facebook geschehen soll, gehört zum digitalen Nachlass. auf den eigenen Geräten geschieht. Man legt also am besten fest, was mit Rechner, Smartphone, Tablet und Co sowie den darauf gespeicherten Dingen passieren soll.

ge Internetnutzer haben sich schon darum gekümmert, was nach ihrem Tod mit ihren Online-Konten passieren soll. Das zeigt eine repräsentative YouGov-Umfrage.

Inzwischen gibt es zwar auch Dienstleister, die digitale Nachlässe kommerziell verwalten. Von solchen Unternehmen raten die Verbraucherschützer aber eher ab. Ihre Sicherheit und damit die Vertrauenswürdigkeit lasse sich nur schwer beurteilen. In keinem Fall sollte man einem Unternehmen Passwörter anvertrauen. Nur weni-

Nicht einmal jeder Zehnte (8 Prozent) hat demnach für Hinterbliebene Zugangsdaten zu allen Diensten und Online-Konten hinterlegt. Weitere 4 Prozent haben zumindest bei einigen Diensten Vorkehrungen für den Todesfall getroffen. Fast jeder Zweite (45 Prozent) war sich der Problematik dagegen bislang nicht bewusst.

Deshalb brauchen die Gäste eine Menge Feingefühl. Ist ein Dresscode vorgegeben, sei er auch zwingend – vor allem gelte aber: Die Kleidung muss angemessen sein. „Angemessen“ sei dabei von vielen Umständen abhängig. „Man merkt das: Die Kleidung muss angemessen sein mit Blick auf die Wünsche des Verstorbenen und der Hinterbliebenen“, sagte Schwarz. „Fragen Sie sich: Worauf hat er Wert gelegt? Worauf legen die Hinterbliebenen Wert?“ Weitere Anhaltspunkte sind, unter welchen Umständen ein Mensch aus dem Leben geschieden ist, wer trauert, wer am Grab steht und welcher Ablauf geplant ist: „Es gibt Beerdigungen, da spielt eine Jazzband, weil sich der Verstorbene das so gewünscht hat.“ Dann könnte es sein, dass auch die Kleidung nicht so förmlich sein muss, sagte Schwarz. Wer sich unsicher ist, wählt einen Klassiker. Das sei ein schwarzer Anzug für die Herren und Hosenanzug, Kostüm oder ein dunkles Kleid in Kombination mit einer Jacke für die Damen. Damit seien

Trauernde immer passend gekleidet. Zum schwarzen Anzug mit weißem Hemd kommt eine schwarze Krawatte – „das gehört einfach zusammen“, sagte Schwarz. „Angemessen“ bedeute aber nicht unbedingt Schwarz, Dunkelgrau oder Dunkelblau – auch andere Farben können passend sein. Je näher jemand dem oder der Verstorbenen stand, desto eher sei aber Schwarz zu wählen. Per se ist nichts verboten, sagte Schwarz: „Ich weiß von einer Beerdigung neulich, wo der Dresscode Jeans war, weil das der Wunsch der Verstorbenen war.“ In der Regel sei ein Erscheinen in Jeans aber nicht zu empfehlen. Auch Kinder sollten in gedeckten Farben erscheinen. Allerdings müssen Eltern nicht unbedingt einen Anzug für den Nachwuchs kaufen, wenn er nicht schon vorhanden ist: „Kinder müssen nur so erscheinen, wenn es sich auch richtig anfühlt.“ Wichtig sei außerdem, dass die Kleidung noch kindgerecht aussieht. Eine Regel sei aber zu beachten: Selbst bei wärmerem Wetter müssen Trauergäste komplett angezogen sein: „Nackte Arme und Beine sind für alle tabu“, sagte Schwarz. Außerdem sollten Frauen wenig Schmuck anlegen, nur dezent geschminkt sein und auch ihre Haare zurückhaltend tragen: „In der Regel gilt: Keine bunten Spangen.“

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Moderne Medien / Trauerkleidung

Weißes Hemd und Jeanshose statt schwarzem Anzug? Das ist heute oftmals eine individuelle Entscheidung geworden. Foto: Sebastian Willnow/dpa-tmn

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Chrysanthemen bieten sich als Schmuck für das Grab im Herbst an.

Fotos: dpa

Die letzten Blüten des Jahres Grabschmuck im Winter gestalten und pflegen Zu den Gedenktagen an die Verstorbenen im Oktober und November rückt der Friedhof verstärkt ins Bewusstsein. Gerade dann wird aber die Natur sowieso schon kahler und trister. Welche Bepflanzung bietet sich nun an?

BONN Zu einer Zeit im Jahr rückt der Friedhof insbesondere ins Gedächtnis: Zu den Gedenktagen im Oktober und November. Das schöne bunte Herbstlaub ausgenommen ist aber das gerade jene Zeit im Jahr, in der die Witterung grau, kalt, nebelig und verregnet ist. Und die Natur immer kahler wird. Der sich ankündigende Winter macht es Grabbesitzer noch schwieriger. Wie kann man die Gräber schön und zu-

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gleich frostfest bepflanzen? Für den Herbst gilt: Solange der Boden noch warm ist, wird das Grab noch nicht mit Moos und immergrünen Zweigen zugedeckt. Dann können auch noch gut neue Koniferen, Gehölze

und Stauden in den Boden kommen. An diesen Tagen bieten Astern, Chrysanthemen, Herbst-Anemonen, Strauchveronika, Christrosen, Heidekraut, Alpenveilchen und winterharte Fetthennen attraktive

Einige Sorten der Fetthenne zeigen ihre Blütendolden erst im Herbst – sie bieten sich daher für die Grabbepflanzung in dieser Zeit an.

Blüten. Immer schön, aber insbesondere im Herbst gut sind Pflanzen mit schmückenden Blättern, zum Beispiel das Purpurglöckchen. Als Trendpflanze für 2018 hat die Gesellschaft deutscher Friedhofsgärtner den Enzian ausgerufen. „Der Enzian symbolisiert Liebe und Treue“, erläutert die Vorsitzende Birgit Ehlers-Ascherfeld. „Die meist blauen, aber auch weißen Blüten zeigen sich im Herbst bis zum Frost.“ Auf dem Friedhof nutzen Gärtner gerne Arrangements von Pflanzen mit starkem Symbolcharakter. „Egal, ob als Bepflanzung oder in Form von Gestecken, Kränzen oder Sträußen - sie alle sind ein sichtbares Zeichen des Gedenkens, der Dankbarkeit und der Verbundenheit“, erklärt EhlersAscherfeld. Beliebt sind vor allem zwei Symbole: „Das Herz für die Liebe und das Kreuz für

Grabgestaltung


Individuell und persönlich

den Glauben“, sagt Andreas Mäsing vom Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur. Auch der Kranz gilt nicht nur direkt für die Trauerfeier als beliebtes Zeichen: Er spiegelt den Kreislauf des Lebens wider und ist zugleich ein Zeichen für Hoffnung, das ewige Leben und die Unendlichkeit – ohne Anfang und Ende. Für den Winter: Christrosen, Skimmien, Gaultherien sind ein beliebter Grabschmuck. Wichtig ist bei der Pflanzenauswahl für den Winter: „Die Pflanzen und Materialien sollen möglichst unbeschadet einige Zeit überdauern können“, erklärt Ehlers-Ascherfeld. Für Weihnachten wird häufig auf die Farbe Rot gesetzt – etwa mit der Scheinbeere (Gaultheria) oder der Stechpalme (Ilex) mit ihren roten Früchten. Ergänzen lassen sich diese zum Beispiel durch getrocknete und rot eingefärbte Blüten der Schafgarbe oder Mohnkapseln – beides beliebte Element für Gestecke. Und wer kein Händchen fürs Gärtnern und für Floristik hat? Es muss gar nichts Aufwendiges sein: Zur Adventszeit sind auch auf dem Grab Kerzen ein Gestaltungselement. Grablichter sorgen insbesondere an den tristen und dunklen Wintertagen für besinnliche Stimmung. Besondere Wachsmischungen brennen gleich für einige Tage, Varianten mit LEDs und Akkus arbei-

Vielfalt bei Urnen wird größer BAD HONNEF Seit den 1950er

Jahren werden Urnen in größeren Mengen gefertigt. Waren früher eher einfache, in großer Stückzahl aufgelegte Modelle bei den Hinterbliebenen gefragt, werden heute individuelle, mit persönlichen Motiven versehene Unikate immer beliebter. Zu den Gedenktagen im Oktober und November werden wieder viele Angehörige die Friedhöfe besuchen. ten dauerhaft. Allerdings sollte man sich in der Friedhofssatzung nachlesen, ob brennende Kerzen erlaubt sind. Die Bepflanzung auf dem Grab kann im Winter auch mit immergrünen Zweigen abdeckt werden – vor allem aus dekorativen Gründen. Aber empfindliche Stauden oder Bodendecker können so durchaus etwas vor strengem Frost geschützt werden, erklärt John Langley, Friedhofsgärtner und Gartenbotschafter der Loki Schmidt Stiftung. Es bieten sich dafür Zweige der Nordmannstanne oder Blaufichte an, die aufgrund ihrer Strukturen und Färbungen schöne Akzente setzen.

Das Kreuz ist auf Gräbern häufig gesehenes Symbol. Es lässt sich zum Beispiel auch in Variationen aus Pflanzen gestalten.

Grabgestaltung / Urnen

„Mit persönlichen Motiven, zum Beispiel aus den Bereichen Hobby, Sport, Beruf oder mit einem besonderen Heimatbezug kann eine Urne als eine sehr individuelle letzte Ruhestätte für die Asche eines Verstorbenen gestaltet werden“, erklärt der Vorsitzende des Bundesverbandes Bestattungsbedarf, Jürgen Stahl. Moderne Gestaltungsmöglichkeiten ermöglichen darüber hinaus Erinnerungssprüche oder Zitate mit einem besonderen Bezug zum Verstorbenen. „Anders als Särge, müssen Urnen nicht innerhalb einer bestimmten Frist beigesetzt werden und können am Grab länger für den Abschied zugänglich sein. Je individueller sie gestaltet sind, desto leichter ist es, einen persönlichen Bezug herzustellen.“ Urnen gibt es nicht nur in den unterschiedlichsten Optiken – auch die Werkstoffvielfalt ist riesig. Sie reicht unter anderem von Urnen aus Granit, Marmor, Sandstein, Porphyr, Muschelkalk, dem Kalkstein Travertin und dem mineralischen Gestein Serpentinit über Modelle aus Eisen, Bronze, Zink und Kupfer bis hin zu Materialien wie Porzellan, Keramik, Glas, Granulat, Gummi/Filz, Holz, biologisch abbaubaren Stoffen sowie speziellen Seebestattungsurnen, die wasserlöslich sind. „Biologisch abbaubare Naturstoffurnen werden seit den 1990er Jahren immer häufiger gewählt, so zum Beispiel für alle gängigen Bestattungs-

Urnen können mit eigenen MotiFoto: dpa ven gestaltet werrden. arten auf dem Friedhof“, erklärt Stahl. Wer auf der Suche nach einer bestimmten Urne ist oder persönliche Gestaltungsideen hat, sollte den Bestatter seines Vertrauens nach Umsetzungsmöglichkeiten fragen. Diese reichen von der Adaption eines Fotomotivs in Airbrush-Technik über die digitale Bedruckung mit privaten Fotos bis zum 3D-Druck. „Einige Bestatter bieten auch an, einen kleinen Teil der Asche in eine Mini-Urne zu füllen, die zum Gedenken in der privaten Lebensumgebung aufbewahrt werden kann“, merkt Jürgen Stahl an. Die eigentliche Urne mit der Totenasche müsse hingegen ordnungsgemäß bestattet werden, so wolle es der Gesetzgeber. „Einzige Ausnahme ist derzeit die Stadt Bremen. Hier darf die Asche in Ausnahmefällen sogar auf dem Privatgrund verstreut werden“, schließt Stahl.

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Die Härte des Steins abfedern Steinmetze brauchen Kraft, Präzision und Kreativität Beim Steinmetz-Beruf kommen einem am ehesten Grabmale in den Sinn. Doch auch bei der Gestaltung von Fußböden oder Fassaden, Kaminen oder Kirchen sind sie gefragt. Die Arbeit fordert nicht nur den Körper. KÖNIGSLUTTER Wenn am Ort der letzten Ruhe ein schöner Stein aufragt, ist Michael Müller zufrieden mit seiner Arbeit. „Das Schönste ist eigentlich, wenn man die Arbeit erledigt hat und das Grabmal auf dem Friedhof steht“, sagt der 33-Jährige. „Wenn die Angehörigen da waren und sagen: Das sieht toll aus. Das ist die letzte Ehre, die man dem Verstorbenen erweisen kann.“ Müller ist im zweiten Jahr

Für Steinmetz-Azubi Michael Müller ist das Gestaltung von Grabmalen mehr als Handwerk. Es ist für ihn auch eine letzte Ehre, die man Verstorbenen erFoto: dpa weist. seiner Steinmetz-Lehre. Er arbeitet im Betrieb Grabmale Dietrich im niedersächsischen Ganderkesee bei Bremen. Vorher hatte er als Bäcker und Konditor Brote gebacken und Torten kreiert, ehe er sich dazu entschloss, den Beruf seiner Schwiegereltern zu lernen.

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Als Steinmetz stellt Müller nun nicht nur Grabmale her. Er baut Treppen oder Küchenarbeitsplatten und verlegt Fußböden – solange es etwas mit Naturstein, vor allem Sandstein und Granit, zu tun hat. In den Betrieben sind inzwischen auch Maschinen im Einsatz. Doch Steinmetze müssen an vielen Stellen selbst Hand anlegen. „Es ist körperlich anstrengend“, sagt Müller. „Der Stein springt sozusagen zurück und nimmt einem die letzte Kraft. Schon im Mittelalter gab es Techniken, wie man diese Härte vom Körper abfedern lassen kann. Das wurde den Steinmetzen immer weitervermittelt.“

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Körperliche Fitness ist eine zentrale Voraussetzung für Steinmetze. Außerdem sind Freude am handwerk-

lichen Arbeiten, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und mathematisches Grundverständnis wichtig, erklärt Nina Pörtner, Geschäftsführerin des Berufsbildungswerks des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks in Wiesbaden. Wer Steinmetz werden will, muss kreativ sein, anpacken können und genau arbeiten. Vorausgesetzt wird formal meist ein Hauptschulabschluss.

Auszubildende arbeiten im Betrieb, besuchen die Berufsschule und ein überbetriebliches Ausbildungszentrum. In den ersten beiden Jahren lernen Steinmetze gemeinsam mit Steinbildhauern, im dritten Lehrjahr wird fachspezifisch ausgebildet. „Es gibt etwa zehn Berufsschulen mit sogenannten Berufsschulfachklassen für Steinmetze in Deutschland“, sagt Pörtner. „Bis auf die Standorte Köln und Düsseldorf sind alle regionsübergreifend mit Blockunterricht organisiert.“ Derzeit gibt es deutschlandweit vier Ausbildungszentren. Größter Standort ist Königslutter bei Braunschweig. Michael Müller ist gerade für sechs Wochen dorthin gereist. Für den zweifachen Vater eine Herausforderung: „Ich bin hier im Internat untergebracht und pendle am Wochenende nach Hause. Das ist schon belastend.“ Aber für so einen tollen Beruf lohne es sich. In der Regelausbildung werden Steinmetze erstmal an ihrem Werkzeug und zur Natursteinvielfalt geschult, erklärt Olaf Bunger, Leiter des Steinmetzzen-

trums Königslutter. Die Azubis lernen, wo welcher Stein eingesetzt wird und wie sie Werksteine mit der Hand und maschinell bearbeiten. „Dann gehen wir dazu über, Profilstücke herzustellen, auch Schrift und Ornamentik gehören dazu.“ Im Baubereich arbeiten die Schüler mit Bodenplatten und Treppenstufen. Sie müssen Versetzpläne lesen und auch mal eine Zeichnung vom Fußboden machen. Typisches Werkzeug eines Steinmetzes ist der hammerähnliche Knüpfel. Ein Ausbildungsthema sind aber auch Werkzeugmaschinen mit moderner Steuerungstechnik, sogenannte CNC-Maschinen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit verdienen Steinmetz-Azubis im ersten Lehrjahr um die 530 Euro, im zweiten um die 620 Euro und im dritten um die 720 Euro. Nina Pörtner beklagt, dass nur etwa zwanzig Prozent der ihr bekannten Betriebe ausbilden. „Leider ist es schon immer so gewesen, dass nur ein kleiner Teil die Mühen des Ausbildens auf sich nehmen will. Und das, obwohl wir feststellen, dass die Ausbildungsbetriebe diejenigen sind, die frisch bleiben und auch erfolgreich.“ Eine Online-Suche nach Postleitzahlen bietet der Bundesverband der Deutschen Steinmetze unter www.bivsteinmetz.de. Auch in den Lehrstellenbörsen der Handwerkskammern sind Betriebe im eigenen Umkreis zu finden. Um sich weiterzubilden, können Steinmetz-Gesellen sich etwa in Richtung CNC-Fachkraft, Denkmalpflege oder Gestaltung spezialisieren, sagt Pörtner. Oder sie machen den Meister oder Techniker und setzen Zusatzqualifikationen wie Restaurator und Betriebswirt darauf. Auch Studieren kann eine Option sein - etwa im Fach Architektur. Michael Müller jedenfalls ist überzeugt, den richtigen Job gefunden zu haben: Er sieht den Beruf als Chance, bis zum Rentenalter eine schöne Arbeit zu erledigen.

Beruf Steinmetz


Nach dem Tod kommt der Fiskus Wissenswertes zur Erbschaftsteuer Wer erbt, muss darüber das Finanzamt informieren. Denn der Fiskus kann Erbschaftsteuer verlangen. Doch deren Höhe hängt von einigen Faktoren ab. Oft lässt sie sich auch ganz sparen. Aber wie?

partner können bis zu 500.000 Euro abgabefrei erben, Kinder von jedem Elternteil 400.000 Euro, Enkel von ihren Großeltern 200.000 Euro. Geschwistern, Nichten, Neffen und Lebensgefährten steht ein Freibetrag von 20.000 Euro zu.

MÜNCHEN/BONN Nach dem Tod eines Menschen bekommen die Hinterbliebenen sein Hab und Gut. Erbschaftsteuer wird dabei nicht immer fällig. Wichtige Fragen und Antworten zum Thema:

Ob Erb-, Vermächtnis-, Pflichtteilsfall oder Schenkung: Erben haben drei Monate ab dem Todestag Zeit, das geerbte Vermögen dem Finanzamt zu melden. In vielen Fällen ist der Fiskus auch schon informiert, zum Beispiel über das Standesamt. Liegt das Vermögen über dem jeweiligen Freibetrag, fordert das Finanzamt eine Erbschaftsteuererklärung. Die Steuer sei erst zu dem im Steuerbescheid genannten Termin zu zahlen, sagt der Bonner Fachanwalt für Erb- und Steuerrecht, Eberhard Rott.

Was verbirgt sich hinter der Erbschaftsteuer? Erben und Vererben ist in Deutschland keine reine Privatsache. Der Gesetzgeber gibt die Regeln vor - und zwar mit dem Erbschaftsteuerund Schenkungsteuergesetz (ErbStG). Erbschaft definieren Juristen als „einen Erwerb von Todes wegen“. Wer als gesetzlicher Erbe erbt oder per Testament als Begünstigter eingesetzt wird, muss auf das geerbte Vermögen grundsätzlich Erbschaftsteuer zahlen. Das setzt voraus, dass der Betroffene die Erbschaft auch annimmt. „Steuerrechtlich spielt es keine Rolle, ob etwas durch Erbschaft, durch Vermächtnis, aufgrund eines Pflichtteilsrechts oder durch Schenkung erworben wird“, sagt Anton Steiner, Fachanwalt für Erbrecht in München.

Wann wird die Erbschaftsteuer fällig?

Wie wird die Höhe der Erbschaftsteuer ermittelt? Nach Abzug des jeweiligen Freibetrags muss der Wert des Erbes versteuert werden. Auch hier gilt: Je enger die ver-

Gibt es Freibeträge? Ja. Erst wenn der Betrag eine bestimmte Höhe überschreitet, sind überhaupt Steuern fällig. „Der Steuerfreibetrag ist umso höher, je enger die verwandtschaftliche Beziehung ist“, sagt Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler Deutschland. Ehe-

Finanzen

Frühzeitig Vermögen zu verschenken, kann Erben später Steuern sparen. Denn bei Schenkungen können Steuerfreibeträge alle zehn Jahre aufs Fotos: dpa Neue genutzt werden. wandtschaftliche Beziehung ist, desto weniger Steuern werden fällig. Am günstigsten ist der Steuersatz in Steuerklasse eins, zu der Eheleute und eingetragene Lebenspartner, Eltern, Kinder und deren direkte Nachkommen zählen. Der beträgt sieben Prozent bei einer zu versteuernden Summe bis 75.000 Euro und kann sich danach auf maximal 30 Prozent steigern. Geschwister, deren Kinder, Schwiegerkinder und -eltern sowie geschiedene Partner gehören zur Steuerklasse zwei. Hier liegt der niedrigste Steuersatz bei 15 Prozent und erhöht sich bis auf 43 Prozent. Zur Steuerklasse drei zählen alle übrigen Personen. Der niedrigste Steuersatz beträgt 30 Prozent und klettert je nach Vermögenswert bis auf 50 Prozent. Welche steuerlichen Besonderheiten gelten bei Immobilien?

Anton Steiner ist Fachanwalt für Erbrecht und Präsident des Deutschen Forums für Erbrecht.

Keine Erbschaftsteuer für Wohneigentum fällt an, wenn der Erbe die Nachlassimmobilie zehn Jahre lang nicht verkauft, vermietet oder verpach-

tet – sondern selbst bewohnt. „Vollumfänglich gilt dies jedoch nur für erbende Eheoder eingetragene Lebenspartner“, sagt Steiner, der auch Präsident des Deutschen Forums für Erbrecht ist. Bei Kindern und – im Fall deren Todes – ihren Kindern wiederum wird die Steuerbefreiung auf eine Wohnfläche von 200 Quadratmetern begrenzt. Für andere Erben gibt es keine Steuerbefreiung. Wie lässt sich Erbschaftsteuer sparen? „Durch Schenkungen zu Lebzeiten“, sagt Rott. Im Gegensatz zu Erbschaften können bei Schenkungen die Steuerfreibeträge alle zehn Jahre aufs Neue ausgeschöpft werden. Hat beispielsweise eine Mutter ihrem Sohn im Jahr 2008 einen Betrag von 400.000 Euro geschenkt, muss er keine Steuern zahlen. Zehn Jahre später, im Jahr 2018, kann die Mutter ihm erneut 400.000 Euro abgabenfrei schenken. Auch eine Adoption oder eine Heirat können helfen.

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Gegenseitig Halt und Stärke geben IMPRESSUM

T R AU E R DEN

ABSCHIED

GES TALTEN

Trauer gemeinsam verarbeiten – Selbsthilfegruppen in der Grafschaft Bentheim

Die Sternenkinder Jeden 2. Mittwoch im Monat ab 20 Uhr

Das Magazin GN-Trauer erscheint einmal im Jahr in der Gesamtauflage der Grafschafter Nachrichten. Verlag: Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG Coesfelder Hof 2, 48527 Nordhorn Telefon 05921 7070 www.gn-online.de Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Jochen Anderweit Redaktion: Peter Zeiser redaktion.sonderthemen@gn-online.de Titelfoto: Eyetronic/Fotolia Anzeigen: Matthias Richter (verantwortlich) Leitung Mediaverkauf: Jens Hartert 05921 707-410 gn.media@gn-online.de Grafik / Layout: Rudolf Berg Produktmanagement: Nicolas Roscheng produktmanagement@gn-online.de Technische Herstellung: Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG Für die Richtigkeit aller Angaben übernimmt der Verlag keine Gewähr. Die nächste Ausgabe erscheint im Oktober 2019.

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Kontakt: Christiane Schmidt, Badener Str. 1, 49835 Wietmarschen, Telefon 05908 8876 Einmal im Monat treffen sich Väter und Mütter, die ein Kind während der Schwangerschaft (durch eine frühe oder späte Fehlgeburt, Totgeburt oder einen medizinisch indizierten Schwangerschaftsabbruch) während der Geburt oder kurz danach verloren haben. Die Selbsthilfegruppe gibt betroffenen Eltern die Möglichkeit zum Austausch und leistet Hilfe bei der Trauerarbeit. In dieser Gruppe sind auch Eltern willkommen, deren Kindsverlust schon länger zurück liegt.

Gesprächskreis für junge Witwen und Witwer Jeden 1. Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr Kontakt: Mehrgenerationenhaus Senfkorn, Wilsumer Str. 2–4, 49824 Emlichheim, Telefon 05943 96217135 Wenn ein Ehepartner stirbt, ist es nicht einfach, dass das Leben weitergeht. Der Gesprächskreis soll den Austausch der Betroffenen fördern. Es wird dort darüber geredet, wie das Leben weitergeht – das eigene sowie das der Kinder, die ebenfalls betroffen sind.

Gesprächskreis verwaister Eltern in Emlichheim Jeden 3. Montag im Monat (außer in den Ferien) um 20 Uhr Kontakt: Gerlinde Trüün, Telefon 05943 7403, E-Mail gerlinde.trueuen@web.de Treffen im Mehrgenerationenhaus Senfkorn

Geprächskreis verwaister Eltern in Nordhorn Jeden 1. Montag im Monat um 19.30 Uhr Kontakt: Monika van Kooten, Rüschenweg 7, 48531 Nordhorn, Telefon 05921 992833, Mobil 0177 7992833, E-Mail mimi-vk@web.de Der Tod eines Kindes bedeutet besonders für die Eltern eine Krise, die ihr Leben total verändert. Zu der Trauer kommen oft zermürbende Selbstvorwürfe und auch schwere Enttäuschung, weil Freunde und Bekannte häufig hilflos sind und sich zurückziehen. Äußerst kritisch wirkt sich auch die unterschiedliche Verarbeitung der Trauer von Männern und Frauen aus, Probleme der Partnerschaft sind häufig die Folge. Der Gesprächskreis möchte betroffenen Eltern ein Ansprechpartner sein. Gemeinsam will die Selbsthilfegruppe sich Halt und Stärke geben und über den schweren Verlust in vertraulicher Atmosphäre sprechen oder nur zuhören.

Selbsthilfegruppen


Woran gedacht werden muss Formalitäten und wichtige Aufgaben bei einem Todesfall Wenn ein Todesfall eintritt, muss entschieden werden, welche Formalitäten selbst übernommen und welche an ein Bestattungsinstitut delegiert werden sollen. Die folgende Checkliste bietet eine kurze Übersicht der wichtigsten Punkte, die bei einem Todesfall zu erledigen sind:

Bestattungsvorsorgevertrag (falls vorhanden)

1. Arzt benachrichtigen

Rentennummer bereithalten

Dieser stellt die Todesbescheinigung aus. Bei einem Sterbefall im Krankenhaus erfolgt dies durch die Krankenhausverwaltung.

2. Bestatter benachrichtigen Der Bestatter sollte zu einem möglichst frühen Zeitpunkt benachrichtigen werden, damit er den Angehörigen behilflich sein und sie beraten kann. Es ist dagegen nicht erforderlich, dass der Verstorbene sofort ins Bestattungsinstitut überführt wird. Er kann bis zu 36 Stunden zu Hause aufgebahrt werden, damit die Angehörigen von ihm Abschied nehmen können. Bevor ein Bestatter benachrichtigt wird, sollte geprüft werden, ob der Verstorbene mit einem bestimmten Bestatter bereits einen Bestattungsvorsorgevertrag abgeschlossen hat.

3. Engste Angehörige benachrichtigen 4. Wichtige Dokumente im Trauerfall: Nachweis über den letzten Wohnsitz Todesbescheinigung vom Arzt Personenstandsurkunden Bei Ledigen: Geburtsurkunde Bei Verheirateten: Heiratsurkunde Bei Geschiedenen: Heiratsurkunde und Scheidungsurteil mit Rechtskraftvermerk Bei Verwitweten: Heiratsurkunde und Sterbeurkunde des Ehepartners Bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften: anstelle der Heiratsurkunde ist die entsprechende Urkunde vorzulegen

Checkliste

Versicherungsunterlagen Sterbegeld-, Lebens-, Unfallversicherungen; einige Institutionen, z. B. Gewerkschaften, zahlen unter bestimmten Voraussetzungen Private Sterbegeldversicherungen, Nachbarschaftshilfevereine (falls vorhanden) Diese befindet sich auf dem Rentenbescheid bzw. auf dem Rentenausweis. Die Rentennummer findet sich zudem auf dem Kontoauszug des Girokontos, da die Renten stets unter Angabe der Rentennummer überwiesen werden. Angaben zu betrieblichen Renten Der Bestatter hält üblicherweise die Formulare für die Beantragung der sogenannten Drei-Monats-Rente (Sterbevierteljahr) für die Witwe oder den Witwer vor. Grabdokumente Sofern bereits eine Grabstelle vorhanden oder reserviert ist.

Testament, Erbvertrag, Hinterlegungsschein für das Amtsgericht oder den Notar. Letztwillige Verfügung Falls eine Kremation und gegebenenfalls darüber hinaus eine Seebestattung gewünscht wird.

5. Erledigung der Formalitäten Besorgung der Sterbeurkunden beim Standesamt des Sterbeortes Dabei handelt es sich um die sogenannte Abmeldung. Bei der Abmeldung von bestimmten Versicherungen muss nicht überall ein Original vorgelegt werden. Bei Autoversicherungen reicht zum Beispiel eine Fotokopie. Bei Sterbegeld-, Lebensoder Rentenversicherungen muss ein Original vorliegen. Erwerb oder Wiedererwerb der Grabstätte Terminfestlegung bei der Gemeinde und/oder Kirche für die Trauerfeier und Beerdigung Terminfestlegung mit dem Pfarrer/ dem Trauerredner Musikalischer Rahmen für die Trauerfeier (Organist, Musiker, CD) Dekoration/Kerzenbeleuchtung für die Trauerfeier in der Kapelle Auslegung einer Kondolenzliste Bestellung von Blumenschmuck, Kränzen, Handsträußen und ggf. Blumen für die letzte Verabschiedung anstelle einer Handvoll Erde, wenn gewünscht Druck von Traueranzeigen und Danksagungen Druck von Sterbebildchen In manchen Regionen ist dies üblich. Aufgabe von Traueranzeigen in der Tagespresse Vereinbarung eines Beerdigungskaffees in einer Gaststätte Abrechnung mit den Lebensversicherungen bzw. Sterbekassen Quelle: www.bestatter.de

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