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LTO KULTURHERBST
from EXPULS_10-11_2023
Kammer-Musical Spatz & Engel
Von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry | Regie: Christian A. Schnell
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„Freundschaft – nur wenige Menschen verstehen den Sinn dieses Wortes. Freundschaft ist wie Mutterliebe, Bruderliebe, ewige Liebe, erträumte Liebe, ersehnte Liebe. Freundschaft hat mehr Menschen miteinander verbunden als Liebe. Freundschaft ist wertvoll und heilig. Für mich ist Freundschaft das Allerwichtigste.“

Marlene Dietrich
Eine Liebesgeschichte, die tatsächlich existierte, und von der nur wenige wussten: Die Eine stammt aus einer preußischen Offiziersfamilie, die Andere ist das Kind eines Zirkusakrobaten und einer Straßensängerin.
Die Eine wächst im Internat auf, die Andere in einem Bordell. Die Eine wechselt ihre Männer wie ihre Garderobe, die Andere träumt stets von der großen Liebe.
Marlene Dietrich, der „blaue Engel“, 1947 bereits ein gefeierter Weltstar, trifft in Amerika auf Edith Piaf, den zukünftigen „Spatz von Paris“, die beim dortigen Publikum wegen ihrer Sprache nicht gut ankommt. Mit Hilfe von Marlenes Anmoderation und ihrer Vermittlung von Auftritten im Nachtclub »Versailles« gelingt Edith schließlich der Durchbruch. Beide Diven verbindet fortan eine intensive Freundschaft, sie werden zu den begehrtesten und bestbezahlten Konzertsängerinnen der Welt. Ihre Gegensätzlichkeit und gegenseitige Bewunderung verbindet die beiden auf faszinierende Weise. Doch der Fürsorgesinn von Marlene steht dem Freiheitsdrang Ediths entgegen. Als Piafs große Liebe bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, verliert die ohnehin schon immer labile Sängerin endgültig den Halt. Alkohol und Drogen bestimmen ihr Leben immer mehr. Marlene opfert sich für sie auf, scheitert aber und die Freundschaft droht zu zerbrechen. Auftritte von Piaf sind schließlich nur noch unter Morphium möglich. Als sie mit nur 47 Jahren stirbt, fällt Frankreich in Staatstrauer, 40 000 Menschen folgen ihrem Sarg. Und Marlene kann ihre Freundin bis ins hohe Alter von
Den Autoren Daniel Große Boymann und Thomas Kahry ist wahrlich ein Meisterwerk gelungen. Mit unglaublicher Präzision haben sich die beiden Autoren mit den Lebensläufen der beiden großen Diven des 20.Jahrhunderts befasst und so die Liebesgeschichte der beiden in ein wunderbares Bühnenstück verwandelt.
Das meistgespielte deutsche Theaterstück!
Der Kontrabass
Von Patrick Süskind | Ein Gastspiel von Urban Luig „Zwölf Kontrabässe, wenn die wollen – theoretisch jetzt –, die können Sie mit einem ganzen Orchester nicht in Schach halten. Schon rein physikalisch nicht. Da können die andern einpacken. Aber ohne uns geht erst recht nichts. Können Sie jeden fragen. Jeder Musiker wird Ihnen gern bestätigen, daß ein Orchester jederzeit auf den Dirigenten verzichten kann, aber nicht auf den Kontrabaß.“
Jemand, der Musiker
Er ist ein Orchesterbeamter mit bescheidenem Talent, der sich mit seinem Zaudern sowohl in der Musik als auch bei der Liebe immer wieder selbst im Wege steht. Sein Instrument ist sein einziger Freund, seine Geliebte und doch gleichzeitig sein größter Feind. Wir erleben den tristen Alltag eines namenlosen Antihelden, der in seinem schallisolierten Zimmer sein Innerstes offenbart: seinen Hass auf Mozart, Wagner, die überflüssigen Dirigenten und seine Verzweiflung über fehlende Anerkennung. Und dann ist da noch seine chancenlose Liebe zur jungen Sopranistin Sarah…

Seine Erzählung, durchsetzt mit klassischen Meisterwerken, wie die Ouvertüre zu Richard Wagners „Die Walküre“ oder Brahms 2. Sinfonie, ist Milieukomik, brillante Sprachbeherrschung und soziale Analyse in einem.
Das hintergründig witzige Ein-Mann-Theaterstück zählt zu den meistgespielten deutschsprachigen Theaterstücken. Das LTO zeigt eine wunderbare Inszenierung mit Urban Luig als grantelnd-genialem Musiker. 21. und 22. Oktober, jew. 20 Uhr, Stadthalle Vohenstrauß