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Interview VAUDE IST JETZT WELTWEIT KLIMANEUTRAL!

Lang, komplex und vor allem mutig war der Weg, den Antje von Dewitz mit VAUDE eingeschlagen hat. Im Interview erzählt uns die CEO, warum sie für Nachhaltigkeit brennt und wie sie den bisher wichtigsten Meilenstein der Firma erreicht hat.

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Text MARIELLA REITHOFFER

Antje von Dewitz hat 2009 die Geschäftsführung des Familienbetriebs übernommen. Die vierfache Mutter setzt auf familienfreundliche Arbeitsbedingungen und vor allem auf Nachhaltigkeit.

Sie sind mit VAUDE ein Vor-

reiter in Sachen Nachhaltigkeit. Wie kam es dazu?

Als ich ins Unternehmen einstieg, gab es schon beachtliche nachhaltige Wurzeln. Vor fast dreißig Jahren hatten wir bereits das innovative Recycling-Projekt Ecolog, das es ermöglichte, dass ganze Kollektionen sortenrein hergestellt, nach der Nutzung zurückgegeben und rückstandslos recycelt werden konnten. Diese vereinzelten Ansätze waren aufwendig und teuer, hatten aber wenig Wirkung, deshalb beschlossen wir, das Unternehmen ganzheitlich nachhaltig auszurichten. Das ist meine innere Überzeugung, maßgeblich angetrieben haben mich dabei auch meine Kinder. Ich möchte ihnen eines Tages in die Augen schauen und sagen können: „Ich habe mich wirklich bemüht.“ Ich fnde, man kann als Unternehmer:in nicht auf Kosten von Mensch und Natur wirtschaften, sondern muss für sein Tun Verantwortung übernehmen.

Welche Nachhaltigkeitsmaßnahmen haben Sie konkret am Firmensitz umgesetzt?

Zuerst mussten wir unsere Verbräuche und unsere Emissionen analysieren, um herauszufnden, wo unser größter Handlungsbedarf liegt. Dafür haben wir hier in Tettnang (in Bodensee-Nähe; Anm.) NachhaltigkeitsManagement-Systeme eingeführt. Nach der ersten Verbrauchsaufnahme haben wir uns Ziele für die Reduzierung der Energie- und Materialverbräuche gesetzt, auf Ökostrom umgestellt, Solarpaneele angeschafft und unsere IT umweltfreundlich eingerichtet. Das nächste große Thema war die Mitarbeiter-Mobilität. Wir haben umfassende Mobilitätsreiserichtlinien und ein Fahrradleasing für die Mitarbeiter:innen eingeführt, in Company-E-Bikes investiert, die man sich ausleihen kann, eine Fahrradwerkstatt und Duschen eingerichtet. Wir arbeiten also ständig daran, unsere Emissionen immer weiter zu reduzieren. Was wir – noch – nicht vermeiden können, kompensieren wir, indem wir in klimafreundliche Projekte der Schweizer Non-Proft Organisation MyClimate investieren. Daher sind wir seit 2012 am Firmensitz klimaneutral.

Seit Anfang dieses Jahres sind sogar weltweit alle VAUDEProdukte klimaneutral. Welche Vorgehensweise steckt dahinter?

Weltweit arbeiten wir mit ungefähr 45 Produktionsstätten zusammen – ein Fünftel sitzt in Europa, der Rest in Asien. Um an unserer internationalen Klimabilanz zu arbeiten, mussten wir auch hier erst mal den jeweiligen Verbrauch herausfnden. Auch hier haben uns die Experten von MyClimate beraten. Das Ergebnis war: Der Löwenanteil unserer Emissionen entsteht in der globalen Lieferkette, insbesondere bei der Herstellung der Materialien. Um diese zu reduzieren, haben wir uns zwei Ziele gesetzt: Wir stellen unsere Materialien überwiegend auf solche um, die recycelt oder biobasiert sind, und wir unterstützen unsere externen Produktionsstätten beim Umstieg auf erneuerbare Energien. Das ist ein langer Weg – und wir kompensieren international, wo wir nicht gleich reduzieren können. Parallel schränken wir unsere Emissionen radikal immer weiter ein. Als uns die globale Klimabilanz vorlag, kam gleichzeitig der aktuelle Weltklimabericht heraus. Und ich will hier keine Weltuntergangsstimmung verbreiten – aber es ist wirklich dramatisch. Uns bleiben nur ein paar Jahre, in denen wir alle miteinander dazu beitragen können, dass dieser Planet lebenswert bleibt. Darüber diskutieren wir in der Kollegenschaft sehr offen. Der Wunsch kam dann aus dem Team: Lasst uns sofort klimaneutral werden, lasst uns sofort Budgets umschichten. Also haben wir die Summe aus dem Marketingbudget genommen. So haben wir erreicht, weltweit alle Produkte klimaneutral zu produzieren.

„Wir haben unsere Materialien und die Produktionsstätten umgestellt – die Emissionen, die wir nicht verhindern können, kompensieren wir.“

Was kann ich als Kunde tun? Worauf soll ich beim Kauf achten?

Das Nachhaltigste, was man tun kann, ist, sich vor jedem Kauf zu fragen: Brauche ich das Teil überhaupt? Dann gilt es auf die Materialien zu achten. Sind die Produkte durch ein Siegel wie GOTS, Bluesign oder Green Shape zertifziert? Die Art des Materials und wie es hergestellt wurde, hat nämlich einen wahnsinnig hohen Einfuss auf den Klima-Fußabdruck. Ich weiß, das ist für viele komplex, sich da reinzudenken, aber es lohnt sich. Außerdem fnde ich es wichtig, darauf zu achten, ob ein Produkt langlebig und reparabel ist – und ob es eine Farbe hat, die mir nächstes Jahr noch gefällt. Deshalb investieren wir in Ersatzteile und in Reparierbarkeit und dadurch in Langlebigkeit.

Wie wird in Ihrem Unternehmen soziale Nachhaltigkeit gelebt?

Ich bin überzeugt davon, dass die Work-LifeBalance der Mitarbeiter:innen zur Nachhaltigkeit des Unternehmens gehört: Wir haben fexible Arbeitszeiten, ein Kinderhaus, und wir hatten die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, schon lange vor Corona. Vertrauenskultur fnde ich besonders wichtig – einfach Arbeiten auf Augenhöhe. Wir legen unheimlich viel Wert auf Beziehungsmanagement, dass wir gut und offen miteinander umgehen, um uns mit aller Kraft den komplexen Themen widmen zu können. Ich erlebe hier am Firmensitz, dass wir eine große Energie entfalten, weil die Mitarbeiter:innen als Menschen angenommen werden.

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