
2 minute read
REISEIMPFUNGEN
Keine Chance für Gebärmutterhalskrebs
Advertisement
durch HPV-Impfung
In Österreich werden jährlich ungefähr 500 Fälle von invasivem Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) diagnostiziert. Ungefähr 300 Frauen pro Jahr sterben an der Erkrankung – dies macht ungefähr 1,3 Prozent aller weiblichen Krebstoten aus. Eine Impfung kann vorbeugen und schützen.
Prim. Dr. Peter Neuner, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Freistadt

Der Gebärmutterhalskrebs und vor allem seine Krebsvorstufen (cervikale intraepitheliale Neoplasie = CIN) treten bereits ab dem 20. Lebensjahr auf. Da der Häufigkeitsgipfel zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr liegt, handelt es sich um eine Krebserkrankung, die eher jüngere Frauen betrifft. Die Entstehung des Zervixkarzinoms und seiner Vorstufen ist eng mit einer Infektion durch humane Papillomaviren (HPV) verbunden. Risikofaktoren für HPV-Infektionen sind zahlreiche sexuelle Kontakte, häufiger PartnerInnenwechsel und das Rauchen. Infektionen verursachen oft keine klinischen Symptome und gegebenenfalls heilen diese auch spontan ab. Die Diagnose einer HPV-Infektion erfolgt durch einen Abstrich.
IMPFUNG IN JUNGEN JAHREN – AUCH FÜR BUBEN
Die Immunisierung durch eine Impfung soll vor allem Mädchen ab zehn Jahren und junge Frauen bis Mitte 20 schützen, die noch nicht mit den gefährlichen Viren in Kontakt gekommen sind. Die Impfung wird derzeit auch für neun- bis fünfzehnjährige Buben als sinnvoll erachtet, denn auch sie sind potenzielle Überträger der humanen Papillomaviren. „Zum einen ist die Wirksamkeit bei jungen Menschen am höchsten und zum anderen liegen bereits stattgefundene Infektionen seltener vor“, erklärt Prim. Dr. Peter Neuner, Leiter der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Freistadt. Überdies schützt die Impfung auch zu 100 Prozent vor Feigwarzen – einer hochansteckenden Viruserkrankung im Genitalbereich, die sehr unangenehm und schmerzhaft ist.
NEUNFACHER HPV-IMPFSTOFF
Der aktuelle Impfstoff gegen eine HPV-Infektion enthält Antigene von neun HP-Virus-Varianten. „Die Studie zum aktuellen HPV-Impfstoff kommt zu dem Ergebnis, dass dieser zu 90 Prozent vor Gebärmutterhalskrebs schützt. Obwohl noch nicht alle Studien diesbezüglich abgeschlossen sind, gibt es jetzt bereits die Empfehlung, auch bei erfolgten Konisationen zeitnah eine HPV-Impfung durchzuführen“, betont der Experte.
Kondome bieten keinen ausreichenden Schutz vor HPV!
IMPFSCHEMA
Kinder und Jugendliche von neun bis einschließlich 14 Jahren zum Zeitpunkt der ersten Injektion: » 2-Dosen-Impfschema (Erstimpfung und Wiederholung nach sechs Monaten) » Personen im Alter von 15 Jahren oder älter (keine Altersgrenze nach oben) » 3-Dosen-Impfschema (Erstimpfung sowie Wiederholung nach zwei und nach sechs Monaten)
HPV
Humane Papillomaviren sind fast an allen Fällen von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) beteiligt. Darüber hinaus verursachen sie HNO-Karzinome, Vulva- und Analkarzinome. Gebärmutterhalskrebs und Vorstufen davon können zwar per jährlicher Untersuchung (Abstrich) frühzeitig erkannt werden, doch ein Restrisiko ist nicht auszuschließen.