5 minute read

Zielgerichtet, individuell und interdiziplinär Onkologie im Leopoldina-Krankenhaus

CORONA IN ZAHLEN RUND UMS LEOPOLDINA Im Jahr 2020 wurden im Leo 90 Covid-Patienten auf der Intensivstation behandelt.

Zielgerichtet, individuell und interdiziplinär.

Advertisement

Die Krebstherapie wird immer vielfältiger und individueller. Am Leopoldina-Krankenhaus begleitet die Onkologie Patienten sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Phase der Therapie – eine Besonderheit in der Kliniklandschaft.

Der Begriff Onkologie kommt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus „onkos“ = Anschwellung/Geschwulst und „logie“ = Lehre/Wissenschaft. Die Onkologie beschäftigt sich mit allen gut- und bösartigen Tumorarten und Krebserkrankungen. Sie umfasst die Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge.

Fast jeder zweite Deutsche erkrankt im Laufe seines Lebens an einer der mehr als 300 Krebsarten. „Der Auslöser ist oft unbekannt“, erklärt Dr. Hans Reinel, Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik 2 (Chefarzt Prof. Stephan Kanzler) am Leopoldina-Krankenhaus und zugleich Leiter der Praxis für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) im Gesundheitspark Schweinfurt. „Es gibt aber Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel, die eine Erkrankung begünstigen.“

Was ist Krebs?

„Krebs ist eine bösartig entartete Gewebszelle, die unkontrolliert wächst und andere Organe zerstört. Von Metastasen spricht man, wenn eine Absiedlung der entarteten Gewebezellen in andere Organe wandert “, fasst Dr. Reinel die Definition kurz zusammen. Krebs entsteht, wenn sich bestimmte Teile der genetischen Substanz verändern und der Körper das selbst nicht mehr reparieren kann. Die Krebszelle ist potenziell unsterblich und kann sich beliebig oft teilen. Es entstehen Geschwulste, die sogenannten Tumore. Tumore werden in gut- oder bösartig unterschieden. Bösartige Tumore können im Gegensatz zu den gutartigen Metastasen bilden. Diagnostiziert wird die Krankheit durch den Facharzt und über verschiedene bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT, Labortests und Gewebeuntersuchungen.

Zusammen zum richtigen Weg: die Tumorkonferenz

Die Diagnose Krebs zieht den Betroffenen meist den Boden unter den Füßen weg.

Deshalb ist es für die Onkologen und die verantwortlichen Ärzte aus den Organkrebszentren wichtig, vertrauensvolle und ehrliche Ansprechpartner zu sein. „Eine unserer ersten Aufgaben ist es, den Patienten zu ermutigen, in die Behandlung einzutreten“, erzählt Dr. Reinel stellvertretend für seine Kollegen. „Wir müssen mit einfachen, klaren Worten erklären, was ab jetzt passiert.“ Vor der Therapie wird die Diagnose in der Tumorkonferenz, dem Herzstück von Onkologie und Organkrebszentren besprochen. Diese Besprechung gibt es am Leopoldina-Krankenhaus seit 2003. „Durch die Komplexität der Erkrankung, aber auch der Therapiemöglichkeiten, kann ein Kollege allein gar nicht mehr den richtigen Behandlungsweg finden“, verdeutlicht Dr.

Reinel die Bedeutung dieser Konferenz, die inzwischen dreimal wöchentlich stattfindet. „Hier laufen die Fäden zusammen.“ Neben den Fachärzten aus der Onkologie, den Kliniken und den Organkrebszentren sind auch Kollegen der Strahlentherapie, der Radiologie und der Pathologie anwesend. Jeder Fall wird einzeln betrachtet, um die Behandlung individuell auf den Patienten und seine Diagnose abzustimmen.

Die ambulante Therapie beginnt immer mit einer Blutuntersuchung.

Mit Lesen oder Stricken vertreiben sich die Patienten die Zeit der Behandlung. In der Tumorkonferenz am Leopoldina-Krankenhaus werden Befunde von Krebspatienten besprochen und eine Empfehlung zur weiteren Therapie gegeben. Die Tumorkonferenz können auch Ärzte und Patienten außerhalb des Leopoldina-Krankenhauses oder außerhalb von zertifizierten Organkrebszentren für eine Therapie-Empfehlung nutzen.

Hochspezialisiert und kompetent: die Krebszentren

Mit Gründung des Brustkrebszentrums 2006 und der nachfolgenden Implementation weiterer Organkrebszentren fokussierte das Leopoldina-Krankenhaus sein Spektrum auf die Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen. Aktuell hat das Leo folgende zertifizierte Krebszentren: das Brustkrebszentrum, das Gynäkologische Krebszentrum und das Viszeralonkologische Zentrum mit dem Pankreaskarzionomkrebszentrm und dem Darmkrebszentrum. Die Zertifizierung erfolgt durch die deutsche Krebsgesellschaft und den TÜV. Sie bietet große Sicherheit in der Behandlung, da sowohl Diagnostik als auch Therapie nach klaren Standards erfolgen und national und international vergleichbar sind. Nach der Besprechung in der Tumorkonferenz beginnt die stationäre oder ambulante Therapie. Je nach Erkrankung erfolgt ein operativer Eingriff in einem der Organkrebszentren. Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten sind die Chemotherapie, eine zielgerichtete Tabletten- oder Antikörpertherapie oder ein immunonkologischer Therapieansatz. Die Wahl der richtigen Therapieform richtet sich dabei nicht nur nach der Erkrankung, sondern auch nach dem individuellen Therapieziel. „Hier haben wir drei Optionen: Heilung, Kontrolle oder palliative Versorgung“, erklärt Dr. Reinel. „Das Therapieziel wird klar kommuniziert und ehrlich mit dem Patienten besprochen“, so der Onkologe weiter.

Die ambulante Therapie bietet den Patienten viele Vorteile.

Die Möglichkeiten einer ambulanten Therapie

80 % aller medikamentösen Therapien erfolgen ambulant: „Eine ambulante Behandlung ist gut für die Psyche. Man hat seinen Alltag, seine Verpflichtungen und auch sein gewohntes Umfeld. Den meisten Menschen hilft das“, berichtet Olga Helwich, die pflegerische Leitung der Onkologie. Egal ob die Therapie ambulant oder stationär erfolgt, am Leopoldina-Krankenhaus hat der Patient ein Behandlungsteam. Der Vorteil: gleiche Ansprechpartner, wenig Informationsverlust. „Dadurch können die Patienten eine gute Vertrauensbasis aufbauen“, erzählt die onkologische Fachpflegekraft. „Man lernt sich im Laufe der Zeit kennen und weiß, was den Menschen wichtig ist.“ Zum Team gehören neben drei Fachärzten zwölf Onkologiefachkräfte. In der ambulanten Onkologie am MVZ werden pro Tag etwa 80 Patienten behandelt. Je nach Krankheitsbild dauert ein Aufenthalt zwischen einer und sechs Stunden. Manche Patienten kommen täglich, andere wöchentlich, andere alle sechs Wochen. Zur Therapie gehört neben der Medikation noch viel mehr: Ernährungsberatung, psychoonkologische Beratung, für Frauen auch kosmetische Seminare und die Vermittlung an Netzwerke und Selbsthilfegruppen. Eine gute Prognose ist heute bei vielen Krebserkrankungen vor allem auch durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der unterschiedlichen Ärzte und Berufsgruppen möglich. Und noch etwas lässt Dr. Reinel optimistisch in die Zukunft blicken: „Auch, wenn man Krebs nicht immer heilen kann, gibt es inzwischen viele Möglichkeiten, die Krankheit zu kontrollieren. Und Entwicklung und Forschung der letzten Jahren machen viel Hoffnung.“

Foto: vm.photodesign Hämatoonkologie im MVZ-Leopoldina

Telefon 09721 720-2791

Medizinische Klinik 2 Gastroenterologie, Hepatologie, Hämato-/ Onkologie, Diabetologie, Infektionskrankheiten (Chefarzt: Prof. Dr. Stephan Kanzler)

Leitender Arzt: Dr. med. Hans Reinel Sekretariat Medizinische Klinik 2 Telefon 09721 720-2482

Anzeige

Wir machen Ihr Heim angenehm kühl. Mit einer T op-Klimaanlage von DAIKIN. Leise. Zugfrei. Effi zient.

Jetzt anrufen, lassen Sie sich beraten!

Zu heiß

zu Hause?

Wilhelm GmbH & Co. KG Bauerngasse 79, 97421 Schweinfurt Telefon: 09721 / 9 77 99-0 info@wilhelm-sw.de www.wilhelm-sw.de