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Bedarfgerechte und zukunftstaugliche Förderung

Bedarfsgerechte und zukunftstaugliche Förderung der Jugendarbeit

Schon 2016 gründete sich, bis heute mit starker Beteiligung der Mitgliedsverbände, die damalige „AG Entbürokratisierung“. In dieser wurde mehr und mehr deutlich, wie sehr es notwendig ist mehrere Herausforderungen gleichzeitig anzugehen:

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Die Entbürokratisierung der Förderung der Jugendarbeit und weiterer sie behindernder Rahmenbedingungen

Hier ging es vorrangig darum, deutlich zu machen, dass die sieben Richtlinien zur Förderung der Jugendarbeit im Saarland (eine auf Landesebene, sechs im Regionalverband und in den Kreisen) für bürokratische Hürden sorgen, die unbedingt abgebaut werden müssen. Eine dazu erstellte Fördersynopse, die ständig aktualisiert wird sorgt hier zumindest für ein wenig Durchblick. Besonders macht sie aber deutlich, wie schwer die Förderkriterien zum Teil vergleichbar sind und sich unterscheiden. Im August 2020 gelang es dem LJR-Vorstand diese Hindernisse dem Vorstand des Saarländischen Landkreistages verständlich zu machen, so dass dieser folgenden Beschluss fasste:

Bedarfsgerechte und zukunftstaugliche Förderung durch die Verbesserung von Förderungen und Rahmenbedingungen für ehrenamtliche Jugendarbeit.

Den gleichlautenden Beschluss der Vollversammlung vom 1. Februar 2019 brachte der Vorstand in die politische Diskussion ein. In einem sehr intensiven Gespräch mit Sozialministerin Monika Bachmann, Staatssekretär Stephan Kolling, Mitarbeiter*innen des Hauses, sowie den Landtagsabgeordneten der Koalitionsfraktionen Herrmann Josef Scharf, Alexander Zeyer, Alwin Theobald (CDU) und Sebastian Thul (SPD) stellten wir die Positionen vor. Ministerin und Staatsekretär betonten die hohen Kosten der Vorschläge. Der Vorstand wies auf die mittelfristige Perspektive der Vorstellungen hin. Auch betonte er die Reformen in Richtung bedarfsgerechter und zu-

kunftstauglicher Förderung, bei der es nicht nur um eine Erhöhung der Förderung ginge. Vereinbart wurde, die Vorstellungen zu priorisieren, was die Arbeitsgruppe inzwischen vorgenommen hat. Eine Umfrage für die Verantwortlichen in der Jugendarbeit mit ca. 150 Teilnehmenden hat die AG dabei maßgeblich beeinflusst, welche Themen nach vorne gestellt werden. Ausschlaggebend waren zudem aktuelle Finanzierungsnöte der Jugendverbände, die die zu erbringenden Eigenmittel

mehr denn je überfordern. Ein Antrag des Vorstands, dessen Grundzüge in der AG entwickelt wurde sieht daher folgende Prioritäten: • Verbesserung der strukturellen Situation der

Kinder- und Jugendverbände insbesondere bei den Zentralen Führungsmitteln und der

Förderung der Bildungsreferent*innen; • die Anpassung der Maßnahmenförderung (Freizeiten, Bildung und Mitarbeiter*innen-

Schulung) an den tatsächlichen Bedarf und die Pandemiebedingungen;

Schrittweise Erhöhung der Maßnahmenförderung auf bis zu 30 Euro/Tag/TN, Mitarbeiterschulung 45 Euro/Tag/TN; • Anspruch auf vollen Lohnausgleich bei einem genehmigten Sonderurlaub.

Pandemie-taugliche Förderung

Durch Corona verschärfte sich die Lage der Kinder- und Jugendverbandsarbeit enorm und machte noch stärker als bisher bewusst, dass sowohl die derzeitigen Verbandsstrukturen als auch die Förderung von Maßnahmen dringend einer Anpassung bedürfen. Mehr Geschäftsstellenaufwand bei der Anmeldung von Veranstaltungen und Aufstellung von Hygienekonzepten, mehr Qualifizierungsbedarf der Jugendleiter*innen und Verantwortlichen, mehr Raumbedarf für Veranstaltungen wegen der Abstandsregeln, mehr Aufwendungen für Hygiene-Artikel und -Maßnahmen: Das alles sind nur Stichworte dafür, welche Herausforderungen nun zusätzlich zu bewältigen sind, damit Gruppenstunden, Freizeiten, Bildungsangebote, Mitarbeiterschulungen, offene Treffs und Projekte noch in einem bedarfsgerechten Ausmaß angeboten werden können.

In der Arbeitsgruppe „Bedarfsgerechte Förderung“ wirkten mit: Sandra Aedtner (LJR-Vorstand, JRK), Tatjana Nilius (JRK) Katja Becker (JDAV), Michael Braun (BdP), Stephanie Buchheit (Landesjugendwerk der AWO), Till Edlinger (BDKJ), Alexandra Groß (juz-united), Reiner Lenz (aej saar), Erik Meisberger (LJRVorstand; THW-Jugend), Martin Rybak (aej saar), Rainer Schulze (BDKJ), Georg Vogel (LJR-Geschäftsstelle) Wir danken den Mitwirkenden herzlich für die mittlerweile jahrelange Mitarbeit.