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Eine Monstranz zur stündlichen Betrachtung des Sternenhimmels

2660 Klippel, Alwin. Der Sternenhimmel zu jeder Stunde des Jahres. Ausgabe für Mittel-Europa. Vierzigste Auflage. Drehbare Sternenkarte auf rundem Karton in mehrfach gestanzter, reich goldgeprägter Skala-Monstranz über schwarzlackiertem, gedrechselten Fuß. Durchmesser ca. 25 cm. Höhe der Monstranz ca. 44 cm. Dortmund, Nachfolger Alwin Klippel, o. J. (um 1935).

750 €

Vom Verlag der Deutschen Lehrmittel-Anstalt Franz Heinrich Klodt, dem Hoflieferanten der Landesherren von Frankfurt am Main herausgegebene Himmelsscheibe des Alwin Klippel in Dunkelblau mit den Sternen, Sternbildern und der Milchstraße in Weiß und den Koordinatenlinien sowie den Zodiak-Bezeichnungen in Gelbdruck. Innerhalb der Monstranz kann die Himmelsscheibe frei gedreht werden, um somit nicht nur den jeweiligen Montag, sondern auch den Tag des Jahres exakt einzustellen. Dann kann man in der leicht ovalen Mittelöffnung den Sternenhimmel betrachten, der sich der Nordhalbkugel bietet, die Ster nzeichen zuordnen und alle Himmelsphänomene ablesen. Rückseitig die ausführliche Anleitung. Die Scheibe ist an einem langen Metallstab mit Messingkugel oben an geflochtenen Drähten auf einen schwarz lackierten, gedrechselten Fuß montiert und damit außergewöhnlich dekorativ. – Etwas berieben am Außensteg der Drehscheibe und an der Monstranz, insgesamt gut erhalten, sehr selten mit der Monstranz und dem Fuß.

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2661 Trockenkompass. Kompassrose in Stahlstich mit kardanischer Aufhängung in Original-Holzkiste mit Schiebedeckel. Durchmesser 16 cm (Kompass). Länge 24 cm, Breite 24 cm, Höhe 15 cm (Holzkiste). Groningen, J. Rasker, (1870).

450 €

Freischwingender Trockenkompass in Original-Holzkiste. Der trockene Kompass beschreibt eine „trocken“ aufliegende Nadel, statt einer „schwimmenden“ und ermöglichte so eine präzisere und bessere Navigation. Der Kubus des Kompasses besteht aus einem kupferfarbenen Metall, während ein vergoldeter Ring das Objekt in der Kiste trägt. –Kompassnadel fehlt. Innerer Ring des Kompassblattes aus moderner Pappe. Holzkiste mit kleineren Wurmlöchern und leicht berieben.

Abbildung

2662 Dänischer Kompass. - Augsburg, August. Gestochener Kompass im Holzkorbus mit Glas. Durchmesser 13,5 cm, Höhe 9 cm. Kopenhagen um 1760.

900 €

Dekorativer Schiffskompass aus Dänemark, zum Navigieren auf hoher See. In einem Holzkorpus befindet sich hinter Glas eine gestochene Kompassrose, die auf einem Metallstab aufgelegt und nach Norden gerichtet ist. Diese ist mit dem Titel versehen „August Augsburg Kjöbenhavn“. – Kupferstich etwas braunfleckig, Holzkobus mit Riss und kleinen Fehlstellen sonst wohlerhalten. Voll funktionsfähig und dekoratives Exemplar.

Abbildung

Die Erforschung des Himmels im Observatorium Tycho Brahes

2663 Brahe, Tycho. - Ichnographia praecipuae domus arcis Uraniburgi in Insula Porthmi Danici Venusia, vulgo Huenna, Stronomiae instaurandae gratia, circa annum

MDLXXX, à Tychone Brahe exaedificatae [und:] Ichnographia Stellaeburgi. 2 (1 doppelblattgroße) kolorierte

Kupferstichkarten bzw. Pläne aus dem Blaeu-Atlas. 55,8 x 33 bzw. 64 cm. Amsterdam, Joan Blaeu, 1665. 200 €

Die seltenen beiden Tafeln mit der jeweils entsprechenden Beschreibung in lateinischer Sprache der bedeutensten Sternwarte der Welt, Tycho Brahes „Uranienburg“ (Uraniborg), das sich der dänische Astronomen zwischen 1576 und 1580 der Insel Ven im Öresund auf Kosten des dänischen Königs Friedrich II. hatte bauen lassen.

Die Tafel der „Icnographia Stellaeburgi“ zeigt den Grundriss der Sternwarte „Stjerneborg“ (Sternenschloss) auf derselben Insel, auf der Brahe seinen Sternenkatalog mit der Vermessung des Universums erstellte, Grundlagen für die moderne Astronomie ebenso wie für die Navigation zu Land und Meer. Aus dem Atlas Major des Joan Blaeu (Amsterdam 1665). – Winziger Einriss, gleichmäßig leicht gebräunt, die doppelblattgroße Karte im Falz leicht alt verklebt, kaum fleckig, hübsch koloriert und bemerkenswert breitrandig. Abbildung

2664 Oktant. Ebenholz mit Beineinlagen und Messingmontierungen, ein Objektivansatz und fünf Filter in Original-Mahagoni-Holzkasten. 30 x 24 (Oktant). Länge 31 cm, Breite 33 cm, Höhe 31 cm (Kiste). England um 1800.

900 €

Der Oktant wurde auf hoher See zur Messung von Winkeln und der Navigation verwendet. Jedoch kann er nur bis zu 90° messen und wurde später im 18. Jahrhundert vom Sextanten abgelöst. – Sehr selten und voll funktionsfähig. Mit zwei Siegelmarken auf dem Deckel. Halterung des Oktant etwas oxidiert. Kiste mit kleineren Gebrauchsspuren. Abbildung

2665 Nautisches Fernrohr. Ausziehbares Fernrohr. Messing und Holz. Länge 52 cm (nicht ausgezogen). Länge 95 cm (ausgezogen). Um 1800.

180 €

Großes Fernrohr für die Navigation und Sichtung auf dem Schiff. Mit hölzernem Griff und zwei schiebbaren Messingklappen am oberen und unteren Ende. – Blind, mit unfachmännischen Restaurierungen am Griff und nicht komplett ausziehbar. Mit stärkeren Gebrauchsspuren. Abbildung

2666 Spiegelsextant. Gravierter Messingsextant aus ca. 30 Teilen. Messing, Holzgriff und teils verspiegelte bzw. verschieden gefärbte Gläser für 7 Filter sowie 2 einschraubbare Teleskop-Tuben. Ca. 22 x 24 x 12,2 cm und 8,5 cm x 2,5 cm Durchmesser (Tuben), ausziehbar auf 13,5 cm. In Original-Mahagoni-Holzkasten (kleine Kratzer, kaum Abrieb, minmale Fleckchen) mit 2 intakten Messing-Schließhaken, Tragegriff aus Messing und Schloss (ohne Schlüssel). Deutschland um 1900.

800 €

Schweres Präzisionsinstrument zur optischen Messung von Entfernungen auf See in der Nautik. Durch das Bestimmen der Winkelabstände der Gestirne konnte die Navigation auf den Weltmeeren gewährleistet werden, wobei der Kreissektor eines Sextanten mit etwa 60° einem Sechstel des Horizontkreises entsprach. Bei einem Spiegel verdoppelt sich der Winkel bis zu 120°, auf der Skala hier sind bis 130° messbar. Hübsch und immer noch vollständig funktionstüchtig sind hier auch die insgesamt sieben verschiedenen Filtergläser, die sogenannten „Schattengläser“ mit sauber geschliffenem Rundglas in verschiedenen Grau-, Braun- und Grüntönungen an Fächerscharnieren. Sie konnten jeweils vor den Strahlengang der Teleskoptuben geklappt werden, um die Sterne, aber auch die helleren Objekte wie den Mond oder gar die Sonne anvisieren zu können. Über der Alhidade kann man eine Lupe an einem langen Bügel auf der Winkelskala positionieren, nachdem man mit der Mikrometerschraube das Fenster auf der Skala eingestellt hat. – Kaum Gebrauchsspuren, Gläser alle intakt, Schrauben teils leicht gelockert, ein Stoppblock in der Holzkiste mit kleiner Fehlstelle, sonst sehr gut erhalten.

Abbildung

2667 Abel-Klinger, C. (Hrsg.). Die Erde. The Earth. Farbiger Taschenglobus. Holzkern mit 12 kolorierten lithographischen Segmenten, lackiert. Durchmesser 5 cm. In zylindrischer OPappschachtel (berieben, angestaubt und mit kleinen Fehlstellen) mit lithographischen Meridianring und farbiger lithographischer Deckelillustration (diese stärker gebräunt, mit kleinen Rissen, leicht eingedrückt). Durchmesser 6,5 cm und Höhe 5,5 cm. Nürnberg, C. Abel-Klinger, o. J. (1860).

1.200 €

Kleiner, filigraner Taschenglobus, der auf Stiften an den Polen ruht und sich in seinem Gehäuse drehen lässt. In der Schachtel des Globus befindet sich ein Pappring, der als Meridianring die Monate, Himmelsrichtungen und Tierkreiszeichen widergibt. Der Deckeltitel zeigt drei Jungen um einen Tisch in einem privaten, bürgerlichen Innenraum. Dieser ist mit Landkarten, Globen, Büchern, Papier und Feder ausgestattet. Der Titel zeigt somit die Benutzung des Objektes, das für die Bildung im privaten bürgerlichen Raum gedacht war. Johann Georg Klinger (17641806) war Zeichner, Kupferstecher, Kar tograf und Verleger aus Nürn- berg. Er gründete Ende des 18. Jahrhunderts eine Globenfirma und brachte 1790 seinen ersten Globus heraus. Nac h seinem Tode führten ab 1851 der Kupferstecher Johann Paul Dreykorn (1805-1875) und Carl Casimir Abel (geb. 1804) das Geschäft. Die Firma lief unter dem Namen „C. Abel-Klinger“ oder auch „Abel-Klinger Kunst handlung“. Die Globen wurden in verschiedenen Sprachen angeboten, so zum Beispiel auch auf Englisch und Niederländisch. – Mit kleineren Rissen und minimalen Gebrauchspuren, sonst wohlerhaltenes Exemplar. Abbildung

2667a Taschenfernrohr. Nautique. Ausziehbares Fernrohr aus Messing mit Lerderummantelung. Ausgezogen 44 cm. Eingezogen 16 cm. Durchmesser 3 cm. England um 1900.

90 €

Praktisches kleines Taschenfernrohr mit zwei ausziehbaren Auszügen und 16-facher Vergrößerung. – Voll funktionsfähig. Objektiv mit zwei kleinen Bruchstellen und Lederriemen mit kleinen Kratzern und Gebrauchspuren. Sehr dekorativ. Abbildung

Seekarten

Portolankarte, Weltkarten, Küstenkarten, Himmelskarten und Atlanten

Seekarten

Portolankarten, Weltkarten, Küstenkarten, Himmelskarten und Atlanten

2668 Nero de Porta, Giambattista. „Tabula orbis de fratris joannis baptista nero de porta de Genuà anno domine 1520“. Portulankarte auf Pergament. Grenzkolorierte Rumbenkarte der Erde mit vier Rundvignetten in Gold und Farben in den Ecken, Grenzkolorit und einigen weiteren Zierelementen wie 6 kleinen Schiffzeichnungen, Windrose etc. Beschriftet in Gold, Rot, Blau und Schwarz. 28 x 40,5 cm. Lose unter Glas in mächtigem Holzrahmen mit Messingblechbeschlag, 3 umrandenden goldgefärbten Tau-Applikationen und 25 geschmiedeten, massiven Ziernägeln mit Blumen-Messingkopf (mit Gebrauchsspuren und teils künstlichen Alterungsspuren). Wohl 19. Jahrhundert.

1.800 €

Kontrafaktur einer Portulankarte auf einem Stück festen Rinderpergament älterer Zeit mit der Darstellung der Welt um den Anfang des 16. Jahrhunderts. Der vermeintliche Autor Giambattista Nero de Porta ist jedoch nicht nachweisbar, ebenso deuten auch ein paar historische Unstimmigkeiten darauf hin, dass es sich bei der Karte um eine spätere Nachahmung handelt, die wiewohl von außergewöhnlicher hoher Qua lität ist. Die Jahreszahl „MDXX“ in der Kartusche oben rechts passt so auch nicht mit der Städtebezeichnung „Cartagena“ am linken äußeren Rand überein. Die heute an der Nordküste Kolumbiens liegende Kolonialstadt Südamerikas wurde nachweislich erst am 1. Juni 1533 von Pedro de Heredia gegründet.

Portulankarten waren zunächst ausschließlich für die Seefahrt und die Navigation auf den Meeren im späten 13. Jahrhundert aus den Lotsenhandbüchern, den sog. „portolanos“ entstanden. Im Zentrum stand die praktische Anwendbarkeit, die den Seeleuten die Fahrt anhand der meist schon recht detaillierten Darstellung der Küsten erleichtern sollte. So enthalten sie die wichtigsten Buchten, Klippen, die Siedlungen und Städte, aber auch Hinweise zu Untiefen, Strömungen, Gezeiten, Leuchttürme und Orientierungsmarken etc.

Charakteristikum der Karten ist dabei vor allem das Rumbennetz, ein aus üblicherweise 16, sich in einem Mittelpunkt überkreuzenden Linien (Rumben), die oft in verschiedenen Farben radial ausstrahlen und zu einem sternförmigen Orientierungspunkt für die Seefahrt werden. Anhand der sich überschneidenden Linien werden die Beziehungen der Landmassen untereinander kartographisch erfasst: „Da die Karten genordet sind, stellen die Vertikalen die Meridianlinien, die Horizontalen die Parallelkreise dar. Dadurch bildet sich ein Netz von Referenzlinien, in das die Küstenlinien der betreffenden Seeregion eingezeichnet werden. Anhand dieses Netzes lässt sich die Richtung bestimmen, die ein Schiff auf seiner Fahrt einschlagen muss. Als Navigationshilfsmittel wurden Jakobsstab, Kompass und Sanduhr benötigt. Portulankarten sind seit 1270 nachzuweisen und wurden von den Navigatoren ständig verbessert und ergänzt ... Von ihren Urhebern, den Italienern der toskanischen Küste, gelangte die Kunst der Portulankarten-Fertigung nach Genua, Mallorca, Katalanien und Venedig“ (Mittelalter-Lexikon online 03.03.2006).

Auch auf der vorliegenden Karte konstituieren die Rumbenlinien die Beziehungen der Kontinente und Künstenlinien untereinander. Allerdings löst sich die Karte hier schon von der praktischen Anwendung in der Seefahrt hin zur einer eher dekorativen Karte, die die ganze im 16. Jahrhundert bekannte Erde in Übersicht darstellt. Zwischen den Linien navigieren sechs große Schiffe mit geblähten Segeln auf dem Atlantik und im Indischen Ozean. Im südlichen Teil von Afrika ist eine große rote Windrose mit goldenem Stern und silbernen Pfeil und den Himmelsrichtungen eingezeichnet, links und rechts von Afrika erscheint ein goldener Putto als Windbläser bzw. eine Weisehand auf das blaue „meridies“. Amerika und Asien sind als „occidens“ bzw. „oriens“ ebenfalls in Blau bezeichnet. Die Kontinente sind in Rot bzw. mit goldgehöhten roten Versalien bezeichnet „AFRICA“, „EUROPA“, „ASIA“, Amerika wird nicht genannt, aber bezeichnet als „india nova“ für Nord- und „mundus novus“ für Südamerika mit „peru“ und „brasil“.

Während die Küstlenlinien in schwarzer Tinte gezeichnet und in beigefarbenen Tönen grenzkoloriert wurden, finden sich im Binnenland meist nur wenige große Flüsse (Amazonas, Nil, Kongo, Niger, Seine, Elbe,

Donau, Dnjepr, Newa, Indus, Ganges, Mekong etc.) sowie einige Gebirge, eingezeichnet als grün kolorierte Hügelketten. Umgeben ist die Karte von einer elliptischen Doppellinie mit den Bezeichnungen der Winde „africus“, „auster“, „euroauster“, „vulthurnus“, „subsolanus“ etc. In den Zwickeln der durch eine rhythmisierte Dreifachlinie (schwarzrot-schwarz) im Rechteck eingefassten Karte erscheinen vier MedaillonTondi, jeweils mit zwei flankierenden Schriftbändern, die in schwarzer Fractura Teile aus der Schöpfungsgeschichte der Genesis zitieren: „[Deus] creavit solem lunam et sidera“ (oben rechts beginnend, dann dem Urzeiger folgend) mit der Darstellung von Sonne, Mond und Sternen auf blauem Grund, „Deus creavit aquas et pesces“ mit vier goldenen Fischen in den Wellen, „Deus creavit virentia et animalia“ mit der Darstellung von Rehbock, Hase und Löwe unter einem grünen Baum - und schließlich “Deus creavit mulierem de costa viri“ mit einer sehr stark an die spätmittelalterliche Buchmalerei erinnernden Gottvater, der die kleine Eva aus der in einer grünen Landschaft liegenden nackten Gestalt des Adam heraus erschafft. – Pergament materialbedingt gewellt und mit kleinen Randschäden (teils älter hinterlegt), unten ein ca. 5 cm langer Einschnit t (alt hinterlegt), hier und da minimal fleckig, wenige vereinzelte Wurmlöchlein, hin und wieder mit kleinen Farbwischern oder etwas Farbabrieb der Oberflächen. Die vier Tondiminiaturen sind davon stärker betroffen, wiewohl man alle entzückenden Darstellungen sehr gut erkennen kann. So hat der Mond ebenso wie die Sonne ein Gesicht, die Fische haben Augen und Schuppenkleid, von den Tieren ist lediglich der Löwe etwas gedunkelt, während der Baum in mehreren Grüntönen blüht. Eine durchaus überzeugende Kontrafaktur, die der spätmittelalterlichen Textur und Diktion sowie der Kalligraphie in Qualität kaum nachsteht. Abbildungen

2669 De Wit, Frederik. Nova Orbis Tabula, in lucem edita. Weltkarte in 2 Hemisphären, in der Mitte oben und unten 2 kleine Polkarten. Kupferstich mit schönem zeitgenössischem Kolorit unter Glas in goldener Metallleiste. 47,5 x 57 cm. Amsterdam um 1680.

4.200 €

Shirley 451. – „De Wit‘s map is one of the most attractive of its time. The brilliant scenes in the corners combine images of the four seasons, the elements, and the signs of the zodiac in a well-balanced and naturalistic way“ (Shirley).

Überaus opulente Weltkarte im frischen Altkolorit. Dargestellt werden zwei Hemisphären, dazwischen zwei kleine Polkarten und in den Ecken allegorische Darstellungen der vier Jahreszeiten. Die Entdeckungen, die der Seefahrer Abel Janszoon Tasman (1603-1659) während seiner ersten und zweiten Expedition von 1642-1644 rund um Australien machte, sind in dieser Karte verzeichnet. Neuseeland wird lediglich durch eine Küstenlinie angedeutet, und Kalifornien ist noch als Insel dargestellt. – In sehr guter Erhaltung, nicht ausgerahmt. Selten. Abbildung

2670 Weigel, Johann Christoph. Atlas portatilis, Oder Compendieuse Vorstellung der gantzen Welt in einer kleinen Cosmographie. Zum andernmahl heraus gegeben.

4 Bl. 262 S., 1 Bl. Mit doppelblattgroßem Titelblatt in Rot und Schwarz, 31 doppelblattgroßen kolorierten Kupfertafeln und Holzschnittvignette. 17,2 x 10,5 cm. Pergament d. Z. (berieben, Ecken leicht bestoßen) mit hs. RTitel. Nürnberg, Lorenz Bieling, 1724.

1.800 €

Wegehaupt III, 1238. Vgl. Brüggemann-Brunken II, 336. – Zweite Auflage des erstmals 1720 erschienen Taschenaltlas‘, der als schulische s Lehrbuch gedacht war. „Das Format hat man darum so bequem beliebet, damit die Jugend solches ohne Hindernis bey sich führen könne“ (Vorwort). Das vorliegende Exemplar enthält alle 31 im Register angegebenen Kupfertafeln in kräftigem zeitgenössischen Kolorit. Das Tite lblatt hingegen weist nur 30 Tafeln aus. Der Druck erfolgte bei Lorenz Bieling, es existiert eine beinahe kollationsgleiche Ausgabe, die bei Erns t Adelbulner erschienen ist. – Einige Tafeln leicht gebräunt, stellenweise leicht stockfleckig. Schönes und vollständiges Exemplar im nahezu tadellosen zeitgenössischen Pergamentband. Abbildung

2671 Bernigeroth. „Tab. I Geographi et Astronom“.

Kolorierte Kupferstichkarte nach J. A. Richter auf Bütten. 22,5 x 26 cm. Wien 1782.

300 €

Hübsche Weltkarte wohl aus Johann Hübners Staats- Zeitungs- Lexicon in zwei Hemisphären mit dekorativen Beiwerk aus u. a. Sternen- und Erdgloben, einer Armillarsphäre, Sonnen- und Mondsysteme und vier Putti mit astronomischen Geräten. – 2 Falze und etwas fleckig. Abbildung

2672 Benard, Robert. Marine, elévations et profils des formes de Rochefort et de leurs différents parties... Marine, plan des formes bâties à Rochefort pour la construction des Vaißeaux du roi. Pl. 83. 2 Kupferstiche. 24 x 57 cm (Plattenrand) bzw. 60x 65 cm (Rahmen). Mit Passepartout unter Glas. Paris 1787.

180 €

Hübsche Stiche aus der Enzyklopädie von Diderot et d‘Alembert. Dargestellt ist die Konstruktion und Funktion einer Schleuse in Rochefort. – Gutes und dekoratives Exemplar.

2673 Harding, Karl Ludwig. Atlas novus coelestis. XXVII tabulis continens stellas inter polum borealem et trigesimum gradum declinationis australis adhuc obervatas. Doppelblattgroßer gestochener Titel und 27 doppelblattgroßen gestochenen Himmelskarten. 53 x 37 cm. Etwas späterer marmorierter Halblederband (stärker berieben und etwas bestoßen, Ecken und Kanten beschabt) mit goldgeprägtem Deckelschild. Göttingen 1822.

2.000 €

Poggendorff I, 1017 (gibt nur 26 Karten an). Nicht bei Houzeau-Lancaster. Erste Ausgabe vom Hauptwerk des Göttinger Astronomen Karl Ludwig

Harding (1765-1834). „Neben den anfangs von Schroeter veranlaßten und zeitlich begrenzten Beobachtungen über die Rotation des Merkur 1801 und 1832, über die Aufhellungen auf der Nachtseite der Venus 1806 sowie über Form und Sichtbarkeit des Saturnringes 1803 widmete er sich von 1801 an ständig den Beobachtungen, die durch die Entdeckung des Planetoiden Ceres angeregt wurden, und gab bereits 1802 beobachtete Örter dieses aufsehenerregenden Neulings in der Planetenfamilie an. Ortsangaben dieses für die damaligen Fernrohre lichtschwachen Objektes, dessen Bahn Gauß nach einer neuen Methode berechnete, mußten im Anschluß an benachbarte Sterne gemacht werden und führten deshalb Harding folgerichtig dazu, alle bereits bekannten Sternpositionen zu sammeln, zu überprüfen und zu verbessern, eine Arbeit, als deren Frucht zunächst 1802 und 1810 ein Verzeichnis vermißter und veränderlicher Sterne entstand und die schließlich 1808-26 zur Herausgabe der 27 Blätter des ‚Atlas novus coelestis‘ führte, in denen Harding als einer der ersten auf die bis dahin übliche figürliche Darstellung der Sternbilder verzichtete... Seit 1805 als Professor der Astronomie neben Gauß in Göttingen tätig wurde er dort der Entdecker dreier Kometen und mehrerer veränderlicher Sterne. Er maß mit dem von Fraunhofer verbesserten Ringmikrometer Kometenörter, veröffentlichte Barometerstände und Sternbedeckungszeiten und gab Reduktionsanweisungen sowie Differenzen geographischer Längen bekannt“ (NDB VII, 667). – Gering fleckig, die Karten im Falz schwach leimschattig, insgesamt wohlerhalten Abbildungen

2674

2674 Seekarten. Konvolut von 8 teils minimal farbigen, gestochenen Original-Seekarten von 2 Platten gedruckt und auf Karton montiert. Ca. 103 x 130 cm. London 1867-1879.

1.200 €

Große und dekorative Seefahrerkarten mit Koordinaten und Legenden. Vorhanden sind: I. John William Norri. A New chart of the west coast of South America from Valparaiso to Lima. 1839. - II. James Imray & Son. South Atlantic. 1867. - III. Derselbe. Chart of the east coast of England and Scottland, extending from Flamborough Head to the Orkney Island. 1871. - IV. Derselbe. The Adriatic Sea compiled from the most recent surveys. 1871. - V. Derselbe. Chart of the Gulf of Mexico and windward passages. 1873. - VI. Derselbe. Coast of Guiana. 1875.VII. Derselbe. Gulf of Honduras. 1883. - VIII. Hoofden med straedet ved calais. Ester de allernyeste, isaer engelske Opmaalinger. O. O. 1879. – Papierbedingt gebräunt, teils braunfleckig und mit Randläsuren. Dekorative Exemplare. Abbildung

Seefahrer

Kapitäne, Matrosen und Besatzung, ihre Dokumente, Kleider und Souvenirs

2675 Elfenbein-Globus mit Sonnenuhr. Zweiteiliger Klappglobus aus Elfenbein (Loxodonta africana), handgraviert, schwarz und mit rotbräunlicher Farbe gefasst, Äquator aus Ebenholzscheibe, aufklappbar, mit gravierter Sonnenuhrskala und aufrecht stehendem Messingzeiger sowie kleinem Messingknopf oben auf der nördlichen Hemisphäre. Auf Messingpostament und gedrechseltem Holzfuß mit aufmontierter Lederunterlage. Durchmesser 5,0 cm, Höhe 9,3 cm. England im 1820.

2.800 €

Besonders hübscher, sehr dekorativer Kleinglobus, aus schwerem, sorgsam geschnitzen Elfenbein, der im Inneren eine reizende Sonnenuhr enthält, deren Messingzeiger in einem Schlitz in der oberen Halbkugel beim Zuklappen verschwindet. Die Skala zeigt in römischen Ziffern die Uhrzeiten V-VII, bei Ausrichtung gegen die Sonne (und ggf. der Addition oder Substraktion der Sommer bzw. Winterzeit) ist die Uhr auch heute noch vollständig funktionsfähig (solange die Sonne noch scheint!). Der Globus außen gibt ein historisierendes Bild der Geographie noch vor der Entdeckung Australiens durch Thomas Cook (18081892) am 29. April 1770, hier bezeichnet mit „Terra Australis Inkognita“. Die Beschriftung ist in lateinischer und italienischer Sprache. Die Windrichtungen sind nach John Senex (1678-1740) eingetragen. – Minimal fleckig und abgegriffen, Sockel gering berieben, das unbearbeitete, ungebleichte Elfenbein in honiggelb-chamoisfarbenem Ton, wie der ganze Globus in ursprünglichen Zustand und sehr guter Erhaltung.

Zu diesem Objekt liegen für die Handelsgenehmigung zwei Gutachten vor 1) eines anerkannten Kunsthistorikers mit der Bestätigung der Herstellung (Verfertigung) vor 1947 sowie 2) eines vom Bundesamt für Naturschutz anerkannten Sachverständigen für Elfenbein. Die originalen Gutachten (mit den vollständigen Angaben beider Gutachter) liegen dem Objekt bei und werden auf Wunsch dem Erwerbenden mit ausgehändigt (wir bitten um entsprechende Anfrage).

Abbildung

2676 Schiffssmesser. Messer der S/S Niobe. Silber und Holz. 24,5 x 2 cm (Messer). 34 x 34 (Rahmen). Unter Glas mit teils vergoldeter Holzprofilleiste. Deutschland um 1850. 150 €

Ein Kapitänsmesser, das mittels eines Drahtes auf Karton montiert wurde. Die Klinge ist mit der Ziselur „S.M.S. Niobe“ versehen. Das Objekt wurde alltäglich auf hoher See verwendet und könnte aufgrund seiner feinen Bearbeitung als Kapitänsmesser zugeordnet werden. Die S.M.S. Niobe war ein kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine und wurde bis nach dem Ersten Weltkrieg als Kriegsschiff eingesetzt. –Nicht ausgerahmt, Versand ggf. mit Rahmen. – Dabei: Christian Wilhelm Allers. An Bord S.M.S. Niobe. Reinschiff. Nachdruck einer Zeichnung aus dem Jahre 1891. 14 x 18,5 cm. Um 1910. - Aus dem Band „Unsere Marine“ von 1910.

Abbildung

2677 Bootmannspfeife mit Meerjungfrau und drei Glöckchen. Silber (ohne Punze). Länge 8,5 cm. Breite

1,5 cm. Höhe 7 cm. Am Ring im modernen Holz-Präsentationsrahmen aufgehängt (14 x 19 cm). Um 1800. 400 €

Dekorative und seltene, gebogene Bootmannspfeife aufgehängt in einem Holzrahmen. Die Pfeife ist verziert mit einer Meerjungfrau, die in ein Horn bläst. Das Horn gilt als Signal- und Befehlsinstrument auf hoher See. Unter der Meerjungfrau sind drei Glöckchen angebracht Die Pfeife ist voll funktionsfähig, mit ihr erteilten die Seemänner Befehle durch hohe und tiefere Töne, durch verschiedenen Triller und weiteres. – Etwas berieben, das schwere Silber ist stellenweise oxidiert, sonst schönes Exemplar. Seltenes, sehr dekoratives Stück. Abbildung

2678 Würfel, Fibel und Pfeilspitze. Drei Alltagsobjekten der Wikingerzeit. Holz und Metall. Zwischen 1 x 1 cm bis 9 x 2 cm. Unter Glas in profiliertem Holzschaurahmen montiert. Verschiedene Fundorte wohl um 900-1200.

300 €

Hübsch zusammengestelltes Set in einem Schaurahmen mit drei Alltagsobjekten der Wikinger. Die Fibel, die blattförmige Pfeilspitze und der Holzwürfel waren essentielle Gegenstände der Zeit, da sie sinnbildlich für Jagd, Nahrung, Kultur, Unterhaltung und Kleidung und Religion stehen. Somit spiegeln sie in stilisierter Weise eine ganze Gesellschaft wieder. – Teils oxidiert, leicht berieben und mit kleinen Gebrauchsspuren. Nicht ausgerahmt, Versand ggf. nur ohne Glas.

2679 Wikinger-Fibeln. Sammlung von 15 SchmuckFibeln. Ziselierte und punzierte Bronze, teils vergoldet, teils oxidiert. Zwischen 1 x 2 cm bis 7 x 4 cm. Alle auf Holzgrund in Kastenrahmen montiert, unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste. Verschiedene Fundorte wohl um 900-1200.

800 €

Hübsch verzierter, bronzener Wikinger-Schmuck zum Verschließen von Trachten. In verschiedenen Formen und Größen, teils rund, teils schildähnlich oder in länglicher Form. Aufgrund der Gestaltung lassen sich die Fibeln wahrscheinlich wie folgt zuordnen: Ringfibel, Dragofibel, Langton-Down-Fibel und Scheibenfibel. Die Gewandnadeln dienten als Verschluss und zur Zierde, sodass diese häufig aufwendig bearbeitet wurden. Sie waren Symbolträger (z. B. für Rangabzeichen), Glücksbringer oder wurden als Grabbeigaben mitgegeben, damit der oder die Verstorbene die Besitztümer mit ins Jenseits nehmen konnte. – Teilweise ohne Nadel, vereinzelt berieben, oxidiert und mit Gebrauchsspuren. Dekorative Exemplare. Nicht ausgerahmt, Versand ggf. nur ohne Glas.

Abbildung Seite 46

2680 Scrimshaw Tabakdöschen. Ornamental geschnitztes Holzdöschen mit montiertem, graviertem PottwalzahnStück auf Deckel. 10 x 4 x 4 cm. 19. Jahrhundert.

1.000 €

Sehr hübsche und fein ausgearbeitete Tabakdose aus reliefiertem Holz und einem montiertem Scrimshawstück auf dem abnehmbaren Deckel. Er zeigt vier Personen in einem Boot bei der Walfischjagd. Der Hintergrund und das wellenschlagende Meer sind säuberlich herausgearbeitet, ebenso die Jäger mit ihren Speeren und die große Walfischflosse, die aus den Wellen hervorragt. Dargestellt ist ein traditioneller Walfang , erkennbar an den Speeren und der Kleidung der Personen. Die Miniatur-Ritzungen auf Walfischzähnen waren ein beliebter Zeitvertreib der Walfischjäger des 18. bis 19. Jahrhunderts und erlebte in den 1930ern eine hohe Beliebtheit bei Sammlern. – Minimale Gebrauchspuren. Wohlerhaltenes und sehr schönes Exemplar. Selten. Abbildung

„Drifting Somewhere“

2681 Imman Line. 1 eigh. Brief eines Passagiers des britischen Linienschiffes „City of Paris“. 1 S. Quer-Gr.-8°. Unter Glas im vergoldeten Holzprofilrahmen. 1890. 150 €

In dem Brief schreibt der Passagier über eine turbulente Schiffahrt, bei der sie in Liverpool nicht halten dürfen und sich ein Schiffsunfall ereignet: „... there suddenly was heard a horrid crunching sound and the ship trembled for a few moments as though she were an open leaf ...“. – Teils leicht braunfleckig und mit kleinen Gebrauchsspuren. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. – Dabei: Louis Edouard BouetWillaumez. Porträt und eigh. Widmung und Signatur. 1 Blatt. 23 x 16,5 cm (Blatt). Um 1870. - Etwas stockfleckig.

2682 Suez. Schiffsmodell aus Holz. 47 x 43 x 8,5 cm (Modell). Im Glasschaukasten (mit 2 kleineren Beschädigungen). England um 1870.

1.200 €

Detailliertes Modell eines englischen Handelsschiffes des 19. Jahrhunderts mit dem Namen „Suez“. Der Dreimaster ist mit metallenem Anker, Steuerrad, Takelage und niederländischer Flagge nachgebaut worden. – Boden des Schaukasten mit Feuchtflecken, Flaggen etwas ausgeblichen und mit Fehlstellen, sonst gutes Exemplar. Sehr dekorativ. Abbildung

2683* Buddelschiff. Schleswig-Holsteinischer Dreimaster. Glasflasche auf hölzernem Ständer mit hölzernem Schiff und einer Kulissa aus Sand, Holz und Moos. Durchmesser 7,5 cm und Länge 30, 5 cm (Flasche). Schleswig Holstein um 1930.

150 €

Filigranes Buddelaschiff mit einer gehisten Flagge aus Schleswig-Holstein wurde auf starkem Wellengang und vor einer ausgeprägten und detaillierten Landschaft aufgebaut. Im Hintergrund sind zahlreiche Häuser, mehrere Palmen sowie ein Leuchtturm. Die Flasche ist mit einem Korken verschlossen und besticht durch ihre besonders schmale, längliche Form. – Tadelloses Exemplar.

Abbildung

2684 Werner, Reinhold. Berühmte Seeleute (17.-19. Jahrhundert). 2 Bände. 4 Bl., 568 S.; 4 Bl., 570 S. Mit 7 gestochenen Portraits. 20 x 13,5 cm. Halbleder d. Z. (berieben) mit Rvergoldung und goldgeprägtem RTitel. Berlin, Otto Janke, 1884.

120 €

Erste Ausgabe. Mit Biographien von Jean Bart, Abraham Du Quesne, Michiel de Ruiter, Paul Jones, Nelson, Farragut und Tegethoff, jeweils mit Portrait. – Teils etwas fleckig, erste Blatt in Teil I mit kleiner Läsur im Bug.

Altar zur Eucharistie-Feier auf Reisen zu Wasser oder zu Lande

2685 Daret, Pierre. Reiseklappaltar - KupferstichTriptychon mit Typographie in Rot und Schwarz . 3 große Tafeln mit zus. 10 kolorierten Kupferstichen und 3 einmontierten typographischen Textblättern in roter und schwarzer Antiqua. 43 x 19 cm (2) bzw. 43 x 22,2 cm. Einmontiert in Kalbsleder-Klappmappe (hier und da kleine Bereibungen, Abschabungen, Flecke, kaum Löchlein, minimal alt überarbeitet) mit goldgeprägten Bordüren und breiten Innenkanten-Dentelles. 45,5 x 71 cm. Paris, Pierre Daret, 1642.

Buchdruckerisches ebenso wie graphisches Kuriosum von größter Seltenheit. Uns ist es nicht gelungen, ein weiteres Exemplar dieses Altars nachzuweisen (weder über den Worldcat, KVK, noch unter dem Kupferstecher). Pierre Daret de Cazeneuve (1604-1678) war ein „französischer Kupferstecher, Maler und Schriftsteller, geboren um 1604 in Paris, gestorben im Schloß La Luque bei Dax (Landes) am 29. 3. 1678, Akademiemitglied 1663. Daret gehört zu der unter Einfluß des Nanteuil arbeitenden Gruppe von französischen Stechern des 17. Jahrhunderts“ (Thieme-Becker VIII, 400-401).

Das Triptychon ist in Form einer Tafel für einen Hauptaltar angelegt: zwei schmalere Tafeln flankieren eine breitere in der Mitte. Auf den Sockeln unter den Großfiguren des Moses und des Heiligen Nikolaus

2685 erscheint eine Signaturinschrift: „Petrus Daret excudit Parisiis ... Privilegio Regis anno 1642“. Auf den Seitentafeln ist jeweils oben und unten eine biblische Szene des Heilsgeschehens gezeigt, die sich durch zwei große Darstellungen auf der Mitteltafel zu einer Erzählung zusammensetzen und sich so um die drei typographischen Textblöcke gruppieren. Sie geben wichtige Teile der Heiligen Messe wieder, die sich auf die Abhaltung der Eucharistiefeier beziehen: „Gloria in excelsis Deo. Et in terra pax hominibus bonae voluntatis. Laudamus te ...“„Offrens hostiam dicit Sacerdos“ (links).

Rechts Texte mit den Überschriften „Offerens Calicem dicit. Offerimus tibi Dominie, Calicem salutatis ...“ und „Ante sumptionem Sacramenti inclinans dicit“ sowie „Ante benedictionem inclinatus dicit“. In der Mitteltafel dann der gemeinsam zu sprechende Text: „Accipiendo in manivbus hostiam dicat ... hoc est enim corpus meum ... Hic est enim Calix Sanguinis mei, novi & aeteri testamenti, mysterium fidei: qui pro vobis / pro multis effunderetur in remissionem peccatorum“. Zusammenmonitert zu einem Klappaltar dienten die Tafeln einem herumreisen- den Priester zur Seelsorge. Mit einer Kerze, einem Kelch und einigen Hostien im Gepäck konnte ein Geistlicher auf Reisen zu Lande oder zur See so den Segen der Eucharistie spenden.

Die Szenen des Heilsgeschehens zeigen links unten die Geburt Christi, Moses mit den Gesetzestafeln, oben die Auferstehung aus dem Grabe als Christus triumphans, rechts unten die Verklärung Christi auf dem Berg Tabor, oben das Auffahren in den Himmel. Auf der Mitteltafel sehen wir unten das letzte Abendmahl, darüber die Verkündigung und oben die Kreuzigung Christi. – In sorgsamen zeitgenössischem Kolorit mit leuchtenden Farben Rot, Blau, Grün, deckendem Weiß, die Texte und Tafeln sind mit hübschen blau-weißen Rahmenbordüren umfangen Vereinzelte Farbabplatzungen und kleine Kratzer, selten Beschabungen in der Oberfläche oder Fleckchen. Kleine Läsuren in den Texttafeln, insgesamt aber in bemerkenswert gutem Erhaltungszustand. Die ledernen Innenkanten und Innengelenke sind in leuchtendem Dentelle-Gold geprägt (wenige Beriebstellen), prächtig schimmernd und leuchtend. Abbildung

Goldenes „Keepsake“-Buch wohl eines Seemannes auf hoher Fahrt

2686 Gold-Miniaturbuch „Unvergessliche Tage“. Buch kleinsten Formats aus geschmiedetem, teils geprägtem 333er Gold. 6 nn. S. auf 3 konturgestanzten Blättern aus Gold, davon 1 S. mit graviertem Text. 2,4 x 1,8 cm. Gewicht 5,2 gr. OGoldeinband über Scharnierrücken mit erhabenem Titel und Titelvignette, strukturgeprägtem Rückdeckel, 4 Buckeln, 2 Klemmschließen sowie kleiner Öse am oberen Gelenkende mit Ringlein. In moderner Leinenkassette. Deutschland um 1898.

300 €

Gedenkbuch eines „Robert Muschi“, aus Echtgold mit Stempeln „Geschützt 333“ auf beiden Innendeckeln eingeprägt. Das Büchlein konnte an einer Kette um den Hals getragen werden. Der Vorderdeckel zeigt als Vignette den Profilkopf eines Mannes im Rundmedaillon - wohl als Darstellung eines Siegels, das an einem doppelt geflochtenen Kordelband hängt. Dieses ist wiederum links an einem vertikalen Tau befestig t, was möglicherweise auf die Herkunft im maritimen Bereich schließen lässt. So haben sich nicht selten Seemänner von Ihren Ehefrauen ähnliche Souvenirs schenken lassen, die - wie hier - aufgrund der Materialität vor Wasser, Salz, Wind und Wetter geschützt war. Gold konnte weder oxidieren noch korrodieren in den Fährlichkeiten einer Seefahrt. In dem Büchlein, dass auf dem Vorderdeckel „Unvergessliche Tage“ titelt, sind auf der ersten Seite sieben für den Träger wichtige Daten eingraviert: „Juni 1899, „26./27.IX.1902, „IX.1903“, 22.II.1907“, „11.III.1907“, „6. April 1907“ und „6. V. 1907“. Auf Seite 6 und dem Rückdeckel ist der Name „Robert s. l. Muschi“ eingraviert. – Vereinzelt minimal berieb en, wenige Fleckchen, Einband mit winziger Druckstelle, kaum Verformungen, insgesamt in sehr gutem Zustand. Abbildung

2687 H.M.S. Victory. - Postkarte und Münze. 2 (1 frankiert) farbige Postkarten und 1 Bronzemünze „Victory 1905“. 8,5 x 13,5 cm (Postkarten). Durchmesser 1,5 cm. Mit Passepartout unter Glas in Holzprofilleiste. Um 1905.

90 €

Die Postkarte wurde von einem Besatzungsmitglied „E. L.“ verfasst an seinen Freund Jim. Der Schreiber erzählt von der Fahrt, den Erlebnissen an Bord und dass er sich auf ein Wiedersehen mit Jim freut. Die Bronzemünze zeigt die „H.M.S. Victory“ von der Seite mit dem Titel „Victory 1905“. – Gelaufene Postkarten, mit kleinen Gebrauchsspuren und hs. Text. Nicht ausgerahmt, Versand ggf. nur ohne Rahmen.

2688 Statuette eines Marineoffiziers. Skulptur aus Pottwalzahn auf hölzernem Sockel. 12,5 x 5 x 2,5 cm (Statuette). 5 x 7 cm (Sockel). Um 1860.

900 €

Detailliert geschnitzte Statuette aus Pottwalzahn, die einen Marineoffizier darstellt. Er trägt eine Uniform mit Binde, Feldgürtel und einem Zweispitz, der ab 1790 als Offiziershut verwendet wurde. Er steht aufrecht in der Position „Stillgestanden!“ mit gerader Haltung, Fersen zusammen, Arme locker anliegend und mit geradem Blick. Die Figur steht auf einem lackierten, hölzernen Sockel, dessen Plinthe an eine dorische Säule angelehnt ist. – Einstige Fassung stark abgerieben und Holzsokkel etwas berieben, sonst wohlerhaltenes und dekoratives Exemplar. Abbildung

2689 Seemannsbriefe. Eigenh. Briefe mit Tinte auf Papier. 3 Blätter. Unter Glas in schwarz lackierter Holzprofilleiste. 22,5 x 23,5; 30 x 24 und 28 x 40 cm. u. a. New York um 1840.

250 €

Darunter unter anderem ein Brief eines Seemanns an seinen Vater adressiert. Er berichtet von dröger Langeweile auf hoher See. – Gelegentlich fleckig und mit Randläsuren. – Beigegeben: Schiffer-Zeugniß. 1 Bl. 37,5 x 25 cm. In versilberter Holzleiste gerahmt. Marienhafen 1864. - Zeugnis für den Matrosen Fischer, der zum Koch befördert wurde. - Dreifach gefaltet, leicht fleckig. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.

2690 Look, John. 2 eigenh. Briefe eines Maats m. U. „John Look“ in englischer Sprache. Davon 1 Doppelblatt. Unter Glas in Holzleiste 41,5 x 30 cm. Rio de Janeiro 1811 sowie New York 1806.

300 €

An die Elten aus Rio de Janeiro. Über erlebte Abenteuer auf hoher See „ ... Abwesend, Freunde, ergreife ich die Gelegenheit , euch zu berichten, daß ich bei guter Gesundheit bin. Und ich hoffe, daß diese wenigen Zeilen auch euch so erreichen, so Gott will. Ich hatte bisher keine Möglichkeit, euch einen Brief zu senden, um euch von dem Unglück zu berichten, das mir widerfuhr. seit ich die Vereinigten Staaten verließ. Ich wurde von einem französischen Kaper aufgebracht und verlor den Schoner und die Fracht und wurde all meines Besitzes beraubt und dann wurde ich zu meiner Schande zu den Türken geschickt, wo ich fünf Tage verbrachte. Dann kam ich an Bord eines türkischen Schiffes, welches nach Malta versegelte. Ich kann euch noch nicht einmal die

Hälfte berichten! Jetzt bin ich an Bord der „George“ aus New York im Hafen von Rio de Janeiro. Wir haben unseren Kapitän verloren und die Verwaltung hat das Schiff seines Todes festgesetzt. Er war Kapitän und Besitzer des Schiffes. Ich segelte mit ihm vor dem Mastnach London. Und nun bin ich zweiter Maat des Schiffes mit 28 Dollars im Monat. Wenn das Schiff wieder klar ist, versegeln wir nach London und dort werde ich von ihr abmustern und dann kann ich nach Hause kommen. Ich habe euch jetzt nichts weiter zu schreiben. So bringt mich bei all meinen Freunden in Erinnerung. Ihr Sohn John Look. Sir, ich werde nach Hause kommen sobald ich kann. John Look jr.“ – Sehr kleine Ausbrüche an den Falzen.

2690a Matrosenzeichnung. Graphit auf Bütten. Unter Glas in edler Holzprofilleiste. 39,5 x 27,5 cm. England um 1800.

200 €

Dargestellt wird in Ganzfigur ein junger Matrose in Seemannskleidung mit Halstuch, Hut, weiten Hosen und einem Hemd gewandet. Er trägt Koteletten und hat einen freundlichen Gesichtsausdruck, ist barfuß und steht in dynamischer Körperhaltung die Arme ausgestreck t da und macht einen robusten Eindruck. Überaus filigrane Zeichnung. – Leicht stockfleckig, sonst in guter Erhaltung.

Abbildung

2691 Matrosenkostüm. Baumwolle in Weiß und Blau und mit 4 Knöpfen in Kindergröße. 55 x 80 cm (Oberteil) und 62 x 34 cm (Hose). Norddeutschland um 1910. 90 €

Historisches Kindermatrosenkostüm aus einer Hose und einem weit geschnittenen, langärmeligen Oberteil bestehend, welches durch einen hübschen blauen Matrosenkragen mit drei weißen Streifen besticht. Das gesamte Kostüm ist in den Farben Blau und Weiß gehalten, an der rechten Schulter eine hübsche Ankerstickerei. – Mit Flekken und Alters- und Gebrauchsspuren, reinigungsbedürftig.

2692 Tabakpfeife mit Seeschlange in Form einer Bootmannspfeife. Versilbertes Messing und 2 rote Glassteine. Länge 9 cm. Breite 3,5 cm. Höhe 1,5 cm. Um 1830. 450 €

Kuriose und filigrane Tabakpfeife in Form einer Bootmannspfeife um die sich eine Seeschlange windet. Das Tier bildet unterhalb der Pfeife einen Ring, der zur besseren Handhabung dient. Der Kopf der Schlange liegt auf der Brennkammer und ist mit roten Glassteinen als Augen verziert. Zwischen den Augen ist eine kleine grafierte Platte mit den Initialien „E.G.“. Die roten Augen sind ein „Merkmal“ einer Seeschlange, da diese häufiger in Berichten über Sichtungen eines Seeungeheuers erwähnt werden, wie zum Beispiel bei Vergil oder bei Olaus Magnus. – Mundstück mit kleinem Einriss und leichten Gebrauchspuren. Teilweise leicht berieben, sonst gutes und seltenes Exemplar. Abbildung

2693 Südwester Fischerhut. Leinen mit Leinenöl imprägnierter Südwester Regenhut und mit Kinnriemen aus Stoff mit verstellbarem Knopfverschluss. 45 x 30 cm. Anfang 20. Jahrhundert.

90 €

Historischer wasserdichter Südwestern aus Öltuch für Seefahrer. – Stärkere Dellen sowie Alters- und Schabspuren, angestaubt.

2694 Maritime Fotografien. 9 Original-Fotografien. Silbergelatine- und Albumin-Abzüge. 10 x 7,6 cm bis 29,7 x 36,2 cm. Unter Glas (davon 7 in Holzleiste gerahmt) 1855-1940.

1.200 €

Interessantes Konvolut sehr dekorativer, teils früher fotografischer Schiffsdarstellungen zu Meer und Fluss, Hafenanlagen, Panoramen etc. I. Danzig, Langebrücke. Blick auf den Fluß Mottlau, Segelschiffe sowie Dampfer, das heutige Schifffahrtsmuseums und Swiety Duch Gate. Preußen um 1880. - II. HMS Thetis. Dreimaster der ab 1855 unter Preußischer Flagge segelte. Vier Ruderboote vor dem Schiff unter Englischer Flagge. Wohl um 1855. - III. Junge auf Kreuzfahrtschiff. Neben ihn eine Dame mit geschmücktem Hut (Glasdia). Portsmouth um 1880 - IV. Adolph Koch. Matrose. Montiert auf beschriftetem Papier. Berlin um 1920. - V. Matrosen auf der Haulbowline Island. 8 Matrosen und ein Gentleman sitzten und stehen am Rande des Hafens. Im Hintergrund eine Ansicht von Schiffen und der Stadt. Irland um 1870. - Papier mit vereinzelter blauer Schraffur und Stockflecken. - VI. Friedrich Waldemar Renard. S.M.S. Alexandrine. Das Schiff wurde von der Bac kbordseite, am Hafen liegend mit mehreren Matrosen an Bord, abgebildet. Norddeutschland um 1900. - VII. Senior Service Cigarettes. Coastwise. A Link with Trafalgar. Training Ship. 2 Fotografien. Nummer 21 und 26 (von 48). 1939. - VIII. Weltbild. Jungfernbrücke. Südliche Ansicht der ältesten Brücke Berlins. Verso mit Stempel der Luftwaffe, datiert 1943. Beiliegender Zettel der Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr. Um 1940. – Teils mit Flecken und gebräunt.

Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. – Beiliegt: I. Desdemona Fotografie. 24 x 19 cm. Unter Glas. Um 1930. - II. H.M.S. Conway. Fotografie. 23,5 x 32 cm. Unter Glas in Holzleiste gerahmt mit montiertem Knopf recto des Rahmens und verso zwei Fotografien. Südengland um 1950. - III. H.M.S. Northampton. Fotografie. 8,5 x 9 cm. Mit Passepartout unter Glas in Holzleiste gerahmt. Chatham Dockyard 1901. - IV. Schiffsbeladung. Fotografie. 28 x 33 cm. Unter Glas in proflilierter Holzleiste gerahmt. Um 1930. - V. Zweimaster unter Flagge der Vereinigten Staaten Amerikas. 26 x 32 cm. Unter Glas in profilierter Holzleiste gerahmt. Um 1900. - Stark stockfleckig.

Abbildungen Seite 51

2695 Buddelschiff. Schleswig-Holsteinischer Dreimaster im dänischen Hafen. Aus Holz, Stein und Moos in einer Glasflasche mit Korken. 14,5 x 25 cm (Flasche). Deutschland um 1800.

450 €

Zwei handgearbeitete Miniatur-Schiffe in einer Glasflasche vor einem dänischen Hafen. Aufgebaut ist ein Dreimaster und ein Zweimaster, die beide auf eine große festverankerte Boje zusteuern, während Wellengang herrscht. Der Hafen ist seitlich an der Flasche aufgebaut und mit reichlich Vegetation, Häusern und Merkmalen ausgestattet wie mit einer Mühle und einem Industrieschornstein. – Flasche mit kleinen Sprenkeln von innen und leicht angestaubt. Ein Dreimaster mit einem gelöstem Querbalken. Sehr dekoratives Exemplar. Abbildung

2696 Buddelschiff. Dänischer/Schleswig-holsteinischer Dreimaster vor der Küste. Elemente aus Holz, Stein, Moos und Papier, in einer Glasflasche mit hölzernem Zugankerverschluss. Diese auf einem hölzernen Sockelrahmen.

16 x 29 cm (Flaschengröße). Deutschland um 1820.

450 €

Handgearbeites, dreimastiges Miniaturschiff mit dänischer und schleswig-holsteinischer Flaggen in einer schweren Glasflasche. Das Schiff schwimmt auf dem aus blaugefärbter Tonerde geformten Wasser, während im Hintergrund das Land mit Besiedlung mit sieben Häusern und einer Kirche sowie Bäumen dargestellt ist. Der Verschluss der

Flasche besteht aus einem geöffnetem Zuganker, welcher die Flasche unwideruflich verschließt. – Glasflasche leicht angestaubt und mit kleinen Sprenkeln. Sonst wohlerhalten und dekorativ. Abbildung

Scrimshaw-Ritzung des größten Segelschiffs der Welt

2697 Scrimshaw „Great Eastern“. Pottwalzahn mit Darstellung der „SS Great Eastern“ mit Versalschriftzug und verso 6 Zeilen Versaltexttabelle mit Daten des Schiffes, alles in Schwarz ausgestrichener Ritzgravur. Länge ca. 14 cm, Durchmesser bis ca. 5 cm. Gewicht 266 gr. England nach 1858.

2.400 €

Besonders schöne Scrimshaw-Arbeit aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, die das für viele Jahrzehnte größte Segelschiff der Welt zeigt. Mit einer länge von über 210 m und sechs hoch aufragenden Masten, wurde die Stahlkonstruktion der „SS Great Eastern“ (SS hier die Bezeichnung „Sailing Ship“) nicht nur mit Segeln im Wind, sondern zusätzlich auch noch mit einem Schaufelrad und einem Dieselmotor mit Schiffschraube angetrieben. Bis 1901 hielt die „Great Eastern“ den Weltrekord als größtes, je von Menschen gebautes Fortbewegungsmittel im Wasser, das bis zu 4000 Passagiere transportieren konnte. Mit der „Great Eastern“ wurde aber u. a. auch das erste Telegrafenkabel zwischen den Vereinigten Staaten und Europa verlegt. Konstruiert hatte sie der Schiffsbauingenieur Isambard Kingdom Brunel (1806-1859). Die Rekordfakten sind auf dem Walzahn verso in Versalien eingeritzt: „Built 1858 - Lengh 692 Ft - With 82 Ft - Draught 30 Ft - Displacemant 27 400 tons - Speed 15 Knots“. Wie üblich wurde der vorliegende Scrimshaw - möglicherweise von einem Besatzungsmitglied der „Great Eastern“ schon für den Touristenmarkt angefertigt, dennoch handelt es sich um eine überaus seltene, handwerklich meisterliche Arbeit, von denen es Beispiele nur in den besten Sammlungen gibt: „Der Zahn wurde zunächst mit Haifischhaut gelättet und mit dem Daumenballen poliert. Dann wurde das Motiv, meist eine Zeichnung oder ein Bild, welches der Seemann eigens hierfür gesammelt hatte, aufgeklebt und mit einer spitzen Nadel wurden die Konturen gestochen. Diese wurden dann nachgeritzt oder an Stellen, die farbintensiver aussehen sollten, schraffiert. Anschließend wurde eine Mischung aus Öl und Ruß (auch Kohlestaub) aufgetragen, die sich in den Ritzen festsetzte ... Die Scrimshaws waren ganz persönliche Geschenke für Ange - hörige oder wurden auch verkauft, um die Heuer ein wenig aufzubessern. Besonders schöne oder interessante Stücke blieben sicherlich auch im Besitz des Seemannes ... Alte originale Scrimshaws wurden bald von Sammlern erworben und befanden sich in Marinemuseen, vornehmlich in Nordamerika. Das Meeresmuseum in Stralsund hat Ende 2009 ... eine Sammlung mit 125 Exemplaren aus zwei Jahrzehnten Sammlerleidenschaft erworben ... Einer der wohl berühmtesten Sammler war US-Präsident John F. Kennedy“ (Tall-Ship News LXXVI, I, 2011)“. – Hervorragend gut erhalten. – Beiliegt ein weiterer Potwalzahn mit stumpfer Spitze, ca. 13 x 4,8 x 4 cm. Gewicht 216 gr. - Unpoliert, ungeglättet, ein Rohzahn noch vor der Ritzung. Abbildungen

2698* Schreiber, J(akob) F(erdinand). Geographische Charakterbilder. Ein Bilderbuch enthaltend 24 Bildertafeln in Farbendruck. Neu bearbeitet von Eduard Walther, Direktor der königlichen Taubstummen-Anstalt zu Berlin. 2 Bl., 12 S. Mit 24 doppelblattgroßen farblithographierten Tafeln. 32,5 x 22 cm. OHalbleder (Kapitale bestoßen, berieben) mit RTitel und VDIllustration sowie VDTitel. Esslingen, Schreiber, 1891.

120 €

Geschickt geschnitzte Seemannsarbeit aus einem Pottwalzahn, die einen arktischen Sturmvogel darstellt. Er hat seine Flügel eng am Körper angelegt und den Kopf in die Höhe gestreckt. Durch vertikale Linienritzungen wurde das Gefieder angedeutet und der Figur somit Struktur gegeben. Unten endet der Pottwalzahn in einem Sockel, auf dem der Vogel steht. Der arktische Sturmvogel (Thalassoica antarctica) lebt vor allem im Ross- und Weddellmeer und besitzt ein entweder ein weiß-braunes, weiß-schwarzes oder ganz weißes Gefieder. – Mit Resten einer einstigen farbigen Fassung der Augen, einer abgebrochenen Schnabelspitze und Sockel mit Fehlstelle. Sehr hübsch und dekorativ. Selten.

Abbildung Seite 54

2700 Kokosnussflasche, poliert und mit Reliefschnitzungen sowie beinernem Verschluss. Kokosnuss und Bein. 18 x 8 cm. Um 1780.

1.000 €

Geringe Gebrauchsspuren und leicht fleckig. Gutes Exemplar. Abbildungen Seite 54

2699 Sturmvogelskulptur. Geschnitzte und polierte Figur aus Pottwalzahn. 14 x 5 x 5 cm. Wohl 19. Jahrhundert.

900 €

Hochwertig geschnitzte Kokosnuss mit floralem und herzförmigem Muster sowie einem beinernen gedrechselten Verschluss. Die Schnitzerei ist in drei Segmente unterteilt und stellt jeweils ein Blumenbouquet mit einem mittig liegendem Herz dar. Unterhalb des Verschlusses sind zwei runde Augenplättchen angebracht. Der Innenraum der Nuss ist hohl und zum Befüllen von Flüssigkeiten gedacht. – Voll funktionsfähig. Minimal berieben und mit einzelnen kleinen Kratzern. Sehr schönes Exemplar. Selten. Abbildung

2701 Barocke Miniatur Glockenleuchter. 4 Leuchter aus Bein. Durchmesser 2 bis 3 cm. Höhe 2 bis 4 cm. Um 1800.

500 €

Geschnitzte Glockenleuchter aus Bein, zur Halterung von Miniaturkerzen. Alle vier Leuchter bestehen aus einem zylindrischen Bauch und einem darunter liegenden, schmalen Steg. Der Bauch setzt sich aus der oberen Lippe und dem teils übergreifendem Fuß zusammen. Steg und Bauch sind mit mehreren Plinten versehen. Die Halter sind cremefarben mit bräunlicher Melierung. – Teils mit Schwundriss. Abbildung

2702 H.M.S. Foudroyant. - Kupferteller. Gravierter Kupferteller aus den Wrackteilen der H.M.S. Foudroyant. Durchmesser 29 cm. Mit Passepartout in Holzprofilleiste Blackpool Sand um 1929.

150 €

Die H.M.S. Foudroyant war ein britisches Marineschiff, welches unter anderem gegen Napoleon und während der Französisches Revolution im Einsatz war. Ab 1897 konnte sie in Blackpool besichtigt werden, bis sie im selben Jahr bei einem Sturm zertstört wurde. Die Wrackteile des Schiffes wurden zwischen 1929 und 2003 umgebaut als Möbelstücke, Geschirr und anderes. – Leicht oxidiert mit Kratzern. Nicht ausgerahmt, Versand ggf. nur ohne Rahmen.

2703 Christofle. Suppenterrine eines französischen Admirals. Silbertopf mit zwei Henkeln und Silberdeckel. Durchmesser mit Henkel 34 cm. Durchmesser ohne Henkel 24 cm. Höhe 7,5 cm. Um 1850.

550 €

Versilberte und maritim verzierte „Soupière“ für die französische Admiralität bestehend aus Topf und Deckel. Die Unterseite der Lippe ist mit dem Namen des Herstellers „Christofle“ und der Nummer „35 39“ versehen. Das französische Unternehmen für Silberbesteck ist 1830 gegründet worden und trägt das Motto „Zum Teilen gemacht“. Der Topf ist mit einem umlaufenden Seil auf der Lippe verziert sowie zwei Henkeln mit Ankern und Lorbeerkränzen. Ebenso der Deckel ist am Halterungsknopf mit einem umlaufenden Seil verziert und einem graviertem Anker. – Voll funktionsfähiger Topf und Deckel mit Kraztern, kleinen Fehlstellen und teils angelaufen sowie kleineren Gebrauchsspuren. Sehr schönes und dekoratives Exemplar.

Abbildung Seite 56

2704 Nautischer Nussknacker. - Plo. Q. S. S. Arkadia. Nussknacker in Form eines Schiffssteuerrads aus weißem Bakelit und vergoldetem Metall in einer Holzschale. Durchmesser 17 cm, Höhe 13,5 cm. England um 1920.

Hübscher Nussknacker in Form eines kleinen Schiffes. Mittig der hölzernen Schale ist ein Schiffssteuer mit Gewinde angebracht, das durch Drehen auf- oder zugeschraubt werden kann und so Nüsse knackt. Im Zentrum des Steuers ist auf blauem Grund „Q.S.S. Arkadia“ und das Firmensymbol von „Plo“ geschrieben. – Voll funktionsfähig und dekoratives Exemplar.

2705 Burashimagu. Japanischer Pinselbecher eines Shodo-ka. Schnitzerei aus Seelöwenzahn, partiell farbig gefasst. Höhe 14 cm, Breite 7,5 cm, Tiefe ca. 7 cm. Japan, Mitte um das 1. Drittel des 19. Jahrhunderts.

750 €

Feine Schnitzerei aus Seelöwenzahn, das in Japan wohl Anfang oder im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts entstanden war und bei dem es sich um ein Standgefäß in Vasenform handelt, wahrscheinlich als Burashimagu, als Pinselbecher eines Kalligraphen (eines Shodo-ka). Der Seelöwenzahn ist ausgehöhlt und mit den typischen Einschlüssen glatt geschliffen sowie im unteren Fünftel mit einer Bodenplatte versehen. Der obere ovale Rand ist mit einem nach unten gezahnten erhabenen Wellenband versehen, der Fuß mit wallenden Wellen und teils als Incision eingravierten Gischtblasen.

Die Figur einer nackten jungen Frau ist in Relief gearbeitet, mit schwarz gefasstem Haar und roten Lippen. Sie hält nach links hin ein Schuppen-Federkleid, aus dem züngelnde Fransen hervorwehen, die teils die Brust und teils die Scham der Frau bedecken. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Szene aus einem der Monogatari-Märchen der japanischen Literatur: Von links schwebt über die Wasser eine weitere Figur mit dem Federkleid heran. Es handelt sich wohl um eine japanische Entsprechung der griechischen Ikarussage. – Nur minimal angestaubt, gebräunt, kaum abgegriffen, sehr schön erhalten. Abbildung

2706 Ritterrelief. Hölzernes Relief eines Männerprofils mit Bart und Helm. Mit silberner Farbe lackiert. In schwarz lackierter Holzprofilleiste. 31,5 x 31 cm. 18. Jahrhundert.

Das Bruststück zeigt einen älteren Mann im Profil nach rechts, er trägt einen verzierten Ritterhelm mit hochgeklapptem Visier. Darunter wird sein markantes Gesicht mit Hakennase, gelocktem buschigen Vollbart und etwas grantiger Miene offenbart. – Geringer Abrieb, Lack gelengentlich angeplatzt, in guter Erhaltung. Abbildung

2707 Spanischer Morion. Helm aus Stahl mit hohem Kamm, Krempe und Kinnriemen aus Leder. 29 x 25 x 33 cm. Spanien um 1950.

250 €

Der Helm ist im Stil des 16. Jahrhunderts im spanischen Morrióntypus gefertigt. Der Korpus, die Helmglocke ist sehr hoch, konisch geformt und unten geöffnet, sie wird von einer breiten Krempe umgeben, die an der Vorder- und Hinterseite des Helmes etwas nach oben geklappt ist und spitz zuläuft. Dieser Helmtypus wurde zunächst bei Pikenieren (mit Pike kämpfenden Landsknechten) verwendet, später bei Leibgarden und Stadtwachen, und selbst heute noch werden Morions von Schweizer Garden getragen. – Stärkere Dellen, Schabspuren und von innen etwas rostig sowie mit Klebespuren eines frühren Stofffutters. Abbildung

2708 Dreispitz eines Freibeuters. Grau-schwarzer

Dreispitz aus Wollfilz mit kleiner Feder, innen mit Gobelin gefüttert und mit schwarzem modernen Schweißband. 14 x 35 x 37 cm. England Ende 19. Jahrhundert. 100 €

Markanter Dreispitz aus Wollfilz, er war einst die klassische Kopfbedeckung von Edelmännern (aber auch von Piraten!). An drei Seiten ist die eingefasste Krempe hochgeklappt und verleiht dem Dreispitz seine unverkennbare Form und Würde. – Etwas angestaubt, Stoff stellenweise aufgehellt.

2709 Tropenhelm. Korkkorpus mit beige-khakifarbenem gelackten Leinen überzogen und innen mit grauem Stoff gefüttert (dieser etwas löchrig), ledernes Schweißband an 4 Korkstücken. Innengröße ca. 19 cm (Hutgröße ca. 55). 20 x 42 x 27 cm. England um 1930.

120 €

Historischer Tropenhelm britischer Kolonialtruppen in einer Einheitsgröße, am Schweißband verstell- bzw. anpassbar. – Alters- und Gebrauchsspuren, etwas eingedrückt und sehr kleine Löcher, sehr pittoreskes Souvenir der britischen Kolonialzeit.

Abbildung

2710 Melville, Henry. Royal Naval Museum, Somerset House. Kupferstich nach Thomas Hosmer Shepherd. 18 x 13 cm. Unter Glas in Holzrahmenleiste 31,5 25,5 cm. England 1841.

100 €

Dekorativer Stich nach einem Gemälde von Thomas Hosmer Shepherd (1793-1864). Eine Gruppe von fein gekleideter Menschen mit ein paar Kindern betrachten im Museum staunend einige Schiffsmodelle. –Geringfügig stockfleckig am Rand. In guter Erhaltung.

2711 Scrimshaw der „Great Eastern“. Silberner Klappkamm mit szenischer Darstellung eines Segeldampfers und Bezeichnung in Schwarz ausgestrichener Ritzgravur. Länge 8,3 cm. Breite ca. 1,9 cm. Tiefe ca. 3 mm. Gewicht 16 gr. England um 1886.

800 €

Filigrane Scrimshaw-Arbeit aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, die das für viele Jahrzehnte größte Segelschiff der Welt zeigt. Der massiv silberne Klappkamm (7 x 2,1 x 0,08 cm) kann anhand eines Gelenks in die aus zwei flachen geschliffenen Scrimshaw-Plättchen bestehende Schulthülle eingeklappt werden. Auf dem Kamm über den Zinken sind drei quadratische Silberpunzen eingeprägt: Ein Kreuz zwischen zwei gotischen Buchstaben (wohl „D“ und „PR“?), das die Datierung um 1886 sowie die Herkunft des Silbers aus England bestätigt. Mit einer länge von über 210 m und sechs hoch aufragenden Masten, wurde die Stahlkonstruktion der „SS Great Eastern“ (SS hier die Bezeichnung „Sailing Ship“) nicht nur mit Segeln im Wind, sondern zusät zlich auch noch mit einem Schaufelrad und einem Dieselmotor mit Schiffschraube angetrieben. Bis 1901 hielt die „Great Eastern“ den Weltrekord als größtes, je von Menschen gebautes Fortbewegungsmittel im Wasser, das bis zu 4000 Passagiere transportieren konnte. Mit der „Great Eastern“ wurde aber u. a. auch das erste Telegrafenkabel zwischen den Vereinigten Staaten und Europa verlegt. Konstruiert hatte sie der Schiffsbauingenieur Isambard Kingdom Brunel (1806-1859).

Das eindrucksvolle Schiff hier mit zwei gehissten Segeln, dampfenden Schornsteinen und Schaufelrad dargestellt. Recto die Inschrift „From the Great Eastern Steam Ship“, die darauf andeutet das auch diese Scrimshaw-Arbeit für den Touristenverkauf bestimmt war.

„Der Zahn wurde zunächst mit Haifischhaut gelättet und mit dem Daumenballen poliert. Dann wurde das Motiv, meist eine Zeichnung oder ein Bild, welches der Seemann eigens hierfür gesammelt hatte, aufgeklebt und mit einer spitzen Nadel wurden die Konturen gestochen Diese wurden dann nachgeritzt oder an Stellen, die farbintensiver aussehen sollten, schraffiert. Anschließend wurde eine Mischung aus Öl und Ruß (auch Kohlestaub) aufgetragen, die sich in den Ritzen festsetzte ... Die Scrimshaws waren ganz persönliche Geschenke für Angehörige oder wurden auch verkauft, um die Heuer ein wenig aufzubessern. Besonders schöne oder interessante Stücke blieben sicherlich auch im Besitz des Seemannes ... Alte originale Scrimshaws wurden bald von Sammlern erworben und befanden sich in Marinemuseen, vornehmlich in Nordamerika. Das Meeresmuseum in Stralsund hat Ende 2009 ... eine Sammlung mit 125 Exemplaren aus zwei Jahrzehnten Sammlerleidenschaft erworben ... Einer der wohl berühmtesten Sammler war US-Präsident John F. Kennedy“ (Tall-Ship News LXXVI, I, 2011)“. – Silber stellenweise leicht oxidiert, meist aber durch die Hülle bestens geschützt. Die beinernden Scrimshawteile materialbedingt teils leicht gebräunt und minimal abgerieben. Sehr seltene, höchst feine Gravurarbeit.

Abbildung

2712 (Weigel, Christoph). Maritime Berufe. Sammlung von 3 Kupferstichen. Ca. 17,8 x 14,5 cm. Alle unter Glas in einfacher Holzleiste gerahmt (diese leicht wurmspurig und zerkratzt). (Regensburg 1698).

Vgl. Lipperheide Pe 11. Landwehr 637. Praz S. 93. Hiler S. 895. Graesse VII 430. – Drei der Kupferstiche aus Christoph Weigels (1654-1725) Werk über Berufe. Im Mittelpunkt der Kupferstiche sind Männer bei ihrer Arbeit zu sehen, im Hintergrund jeweils eine Hafenansichten und anderer Handwerker. Mit Titel und sechszeilieger Erläuterung des Handwerks, das sind der Schiffer, Schiffszimmermann und Segelmacher. – Oben rechts mit kleiner hs. Nummerierung, kaum fleckig, sehr breitrandige und gut erhaltene Exemplare. Abbildung

2713 Dorne, Hieronymus von (zugeschr). Mitteilung an Friedrich Wilhelm, den Großen Kurfürsten von Brandenburg. 1 1/4 S. Fol. Unter Glas in schwarz lackierter Holzprofilleiste 38,5 x 27 cm. Mölln (1)659.

300 €

Es handelt sich hierbei wohl um einen militärischen Lagebericht des Stadthauptmanns Hieronymus von Dorne (1603-1671) an den Kurfürsten von Brandenburg, Friedrich Wilhelm (1620-1688) im Zuge des Zweiten Nordischen Krieges gegen Schweden. Ein vertrauenswürdiger Chevalier berichtete ihm von der Ankunft der Regimenter in Wismar und Stralsund. – Papierbedingt minimal gebräunt, mit Falzen und Siegelrest.

2714 Schiffsführungspapier. By the commissioners for executing the office of lord high admiral of Great Britan and Ireland etc.- and of all his Majestys plantations. etc. Pergament mit großer Kopfvignette und zwei montierten Blindprägungen. 44 x 30 cm. Unter Glas in Holzprofilleiste. England 1800.

450 €

Seltenes Schiffsführungszeugnis aus dem Jahre 1800 für das Schiff „Brigantine“ an den Kapitän Thomas Hillmaster. Jedes Schiff hat mehrere Dokumente mit sich zu führen, wie das Schiffsregister, das Flaggenzertifikat, die Schiffsführung, die Schiffsbesatzung, Fahrterlaubnisschein, das Schiffsklasseattest, der internationale Schiffsmessbrief, Sicherheitszeugnisse für Bau und Ausrüstung, Zeugnisse für Funkkommunikationsmittel, Schiffszertifikat sowie das Freibordzeugnis. Das Dokument zur „Schiffsführung“ bemächtigt einen Kapitän seiner Stellung an Bord. Die Kopfvignette zeigt zwei weibliche Personifikationen an den Seiten mit Nike, Hermesstab und einem vollen Füllhorn sowie einem Meermann, der ein Abbild der „Brigantine“ über seinen Kopf hält. – Etwas stockfleckig, mit kleineren Randläsuren und Kopfsteg wellenförmig beschnitten. Selten. Nicht ausgerahmt, ggf. Versand nur ohne Rahmen. Abbildung

2715 Kapitänsbriefe. 2 Kapitänsbriefe in deutscher und englischer Sprache. 2 Blätter. 25 x 20 cm und 28 x 22 cm. London und Dresden 1818-1864.

150 €

Der deutsche und englische Brief zweier verschiedener Kapitäne geben alltägliche Situationen innerhalb der Seefahrerlebens wieder. Bei dem englischen Brief handelt es sich um eine Korrespondenz vom 30. November 1818 zwischen zwei Kapitänen, Captain Beal und Marx Wheattall. Der Dresdner Brief wurde von F. J. Beckel am 15. Februar 1864 verfasst und bescheinigt dem Bootsmann Friedrich Stade aus Weiher eine tadellose Arbeit auf seinem Dampfschiff. – Mit mehreren Falzen. Ein Brief mit Siegelspuren, einer gestempelt mit: „Die Direction d. Sächsischen Dampfschiffahrts Gesellschaft“. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. – Beigegeben: Norddeutscher Bund.

2714

Zeugnis über die Befähigung zum Steuermann auf grosser Fahrt. 1 Bl. 41,5 x 31,5 cm. In profilierter Holzleiste gerahmt. Bremen 1872. - Zeugnis zum Aufstieg des Matrosen Jann Fischer zum Steuermann. Signiert: „Die Senatscommission für Schiffahrtsangelegenheiten. Schmidt“.Mit Vignette und montiertem Papierstempel. Dreifach gefaltet, minimal fleckig, gutes und seltenes Exemplar.

2716 Commandant Mullenau. Eigenh. Schriftbefehl in schwarzer Tinte. Unter Glas in schwarz lackierter Hol zprofilleiste. 1 Seite. Fol. Melingi 1879.

70 €

„S. M. Kanonenboot ‚Grille‘ / Abschrift des Schiffsbefehls Nr. 2. / Meling i am 15. Jänner 1879. / Eine Commission unter dem Vorsitze des Herrn ...offiziers hat die Schiffs... und die Fallpforten zu untersuchen, sowie das zur Reparatur benötigte Material zu erheben. Auf Grund dieses, mir vorzulegenden Commissionsprotocolles wird sodann die Schiffsadministration das notwendige Material am hiesigen Platze einkaufen und dem Herrn Maschinisten übergeben. der Commandant Mullenau m.p....“ – In guter Erhaltung (nicht ausgerahmt).

2717 Lübecker Wachssiegel. Sigillum Burgensium de Lubeke. Zweites Siegel. Wachs. Durchmesser 8,5 cm. Unter Glas im Holzrahmen. Lübeck, um 1920 (Replikat von 1250).

180 €

Fink, S. 17f. Milde u. Masch, S. 8. Heinsius, S. 63. Fliedner S. 76f. –Zweites Siegel der Hansestadt Lübeck. Dargestellt ist ein Boot mit zwei Personen, ein Handelsmann und ein Seemann, welche einen Schwur leisten. Um die Figuren herum befindet sich ein umlaufendes Titelband. Das Siegel repräsentiert Lübeck als Hansestadt, die florierende Ge - schäfte mit internationalen Handelspartnern betrieb. – Etwas berieben, mit kleinem Schwund. Seltenes Exemplar. Nicht ausgerahmt, Versand ggf. nur ohne Glas. Abbildung

2718 Hohenzollern. Gestochenes Wappen und 4 Silbermünzen der Hohenzollern. Mit Original-Kupferstich von Christoph Weigel sowie 4 Silbermünzen, 6 Kreuzer, 1 Gulden und 1 Silbermedaillie. 16 x 10,5 cm (Kupferstich). Durchmesser 4 cm bis 2 cm (Münzen). Teils mit Passepartout (1) unter Glas in profiliertem Holzschaurahmen. Deutschland um 1760-1852.

2.000 €

Verschiedene Objekte des Adelsgeschlechts der Hohenzollern, wie das gestochene Wappen „Fünfte Hohenzollerisches Wappen“ und vier Silbermünzen mit verschiedenen Porträts der Familienmitglieder. Vorhanden sind: I. Christoph Weigel. Fürtsl. Hohenzollerisches Wappen. Kupferstich. Nürnberg um 1760. - II. Medaillie. Silbermünze. Mit Porträt von Heching Hermann Frider Otto d. G. Princ d. Hohenzollern, bekröntes Wappen und Lorberkranz. 1804. - Sehr selten.III. 1 Gulden. Silber. Mit Porträt von Friedrich W. C. Fürst zu Hohenzollern und Lorbeerkranz. 1847. - IV. 6 Kreuzer. Silbermünze. Mit bekröntem Wappen und Lorbeerkranz. 1847. - V. Dasselbe. Silbermünze. Mit Adler, den Insigniern und einem Lorbeerkranz. 1852. – Münzen teils berieben, oxidiert und mit minimalem Schwund, sonst gute und dekorativen Exemplare. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. – Dabei: I. Hohenzollerische Zeitung. 14 Jahrgang. 23 x 32 cm. Unter Glas in Holzprofilleiste. Hechingen, A. Pretzl, Donnerstag 20. November 1958. - II. Notopfer 2 Berlin Steuermarke. 1 Briefmarke und 1 Steuermarke. Mit Poststempel. Deutschland um 1948-1956. Abbildung

2719 Hohenzollern, Johann Graf von. Gestochenes Porträt, Fragment der Rüstung und 2 Münzen. Montiert in Kastenrahmen. 40 x 26 cm. Unter Glas in Holzprofilleiste. Deutschland um 1700.

600 €

Zusammenstellung verschiedener Objekte des Hauses Hohenzollern unter Glas in einem Schaurahmen montiert: I. Johann Georg Hohenzollern Hechingen. Pfennig. Silbermünze. Durchmesser 0,5 cm. 16051623.- II. Derselbe. 3 Kreuzer Kripper. Silbermünze. 1,5 cm Durchmesser. 1622. - III. Johann Graf von Hohenzollern. Kupferporträt. 28 x 17 cm (Plattenrand). Um 1700. - IV. Fragment des Fingers eines Rüstungshandschuhes. Eisen und Leder. 2 x 7 cm. Um 1700. – Porträt etwas knapp beschnitten, Münzen oxidiert und mit kleinem Abrieb. – Dabei: I. Matthäus Merian. Illustrissimo Principi ac Domino. Domino Philipp o Comiti in Hohenzollern. Kupferstich. 29 x 37 cm (Plattenrand). Unter Glas in massiver Holzprofilleiste. Frankfurt, Merian, 1643. - II. Die Kaiserzusammenkunft in Danzig. Sr. Maj. Jacht Hohenzollern. Holzschnitt. 23 x 35 cm (Darstellung). Deutschland um 1900.

Abbildung Seite 62

2720 Gebräuche zur See. Konvolut von 4 Holzschnitten, 1 Kupferstichkarte, 1 farbige Lithographie und 1 Plakat. Gr.-8° bis Folio. Teils mit Passepartout unter Glas in Holzprofilleiste. Versch. Orte und Verlage 1650-1898.

150 €

Verschiedene Einblicke in den Alltag, die Gebräuche und Sitten zur hohen See. Vorhanden sind: I. Seeschlacht. Holzschnitt. Um 1600.II. Merian. Stralsundia. Kupferstichkarte. Jo. Staud um 1650. - III. W. Thomas. Naval instruction on board H.M.S. the „britannia“, portsmout h. Lesson in Gunnery. Holzschnitt. London, The illustrated London News, 1859. - IV. Gebräuche zur See. 4 Holzschnitte in einem Passepartout. Aus „Ikonographische Enclyclopaedia der Wissenschaft, Literatur und Kunst. des 19. Jahrhunderts“. Um 1850. - V. J. K. Brunel. The mammoth iron steam-ship „Great Eastern“ 22,500 Tons, 3000 horse power. Fabige Lithographie. New York, Currier & Ives, 1860.VI. Stoltenberg. Deutsche Marine: Das Artillerieschulschiff Renown. Holzstich. Um 1890. - VII. Tedcastle Line. For conditions of carriage see back hereof. Mit schwarzer und roter Schrift. Tedcastle, McCormick & Co., 1898. – Insgesamt wohlerhaltene Exemplare.

2721 Benard, Robert. Marine. 11 nummerierte Kupferstiche aus „Encyclopédie méthodique“ von Jean Guillaume Bruguière. 17,5 x 24,5 cm oder 24,5 x 17,5 cm. Mit Passepartout unter Glas in verschiedenen Holzleisten. Paris, Panckoucke, 1827.

240 €

Detaillierte Stiche mit Abbildungen zu zahlreichen Instrumenten, Hölzern und Werkzeugen der Marine. Der französische Kupferstecher Robert Benard (1734-1777) stellte zahlreiche Graphiken für verschiedene Enzyklopädien her, wie auch für die Enzyklopädie von Diderot und d‘Alembert. Enthält die Tafeln: Pl. 3, Pl. 6, Pl. 22, Pl. 23, Pl. 30, Pl. 33, Pl. 38, Pl. 101, Pl. 116, Pl. 148, Pl. 126. – Dekorative und gute Exemplare. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.

Veduten

Ansichten von Land und Meer, von Flüssen, Städten, Häfen und Küstenlandschaften

2722

2722 Scheulen, Wilhelm. Zwei Frauen am Rheinufer. Öl auf Leinwand. Unten links signiert „W.Scheuelen“. Ca. 50 x 60 cm. In teilvergoldeter Holzprofilleiste gerahmt. 58 x 68 cm. Düsseldorf um 1925.

800 €

Der Düsseldorfer Maler Wilhelm Scheulen (um 1870-1935?) ist vor allem für seine zahlreichen Rheinlandschaften bekannt, auch wenn bis dato seine exakten Lebensdaten im Dunklen geblieben sind. Etwas jünger als Max Liebermann wurde er zu einem Vertreter des deutschen Impressionismus, von dem zahlreiche Gemälde überliefert wurden, in denen Scheulen ähnliche Szenen, meist mit Landschaften seiner Heimat, der Gegend um Düsseldorf, Köln, Bonn etc., aber auch Seestücke und Tiere darstellt. Fast in allen seinen Bildern spielt Wasser und die Darstellung desselben als stürmisch bewegtes, ruhig dahingleitendes, sich im Himmel oder dem Glanz der Sterne spiegelndes Element die Hauptrolle. Die beiden hier in traditionelle Tracht der nordwestdeutschen/ostniederländischen Mägde gekleideten Damen im Mittelgrund blicken versonnen Rheinabwärts, am grasigen Ufer schaukelt ein Ruderbot in den sanften Wellen. – Wenige Gebrauchsspuren, leicht fleckig, kaum Abplatzungen, sehr gut erhalten und in pastosem Farbauftrag gekonnt gemalt. Abbildung

2723 Dammbrüche. - Merian, Matthäus. Aus Bruch der Dämme. 4 Holzstiche auf einem Blatt. 5,5 x 17,5 cm bis 8,5 x 17 cm (Darstellung). Mit Passepartout unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste. Frankfurt am Main 1675.

180 €

Die vier Ansichten aus „Fortgesetzte hist. Chronik“ zeigen verschiedene durchgebrochene Dämme in den Niederlanden: „Durchbruch des Dammes auff dem Helder in Hollandt“, „Durchbruch des Dammes bey der Statt Hoorn“, „Durchbruch des Dammes zwischen Amsterdam u. Haarlem“, „Beider seids durchgebrochene Dämen bey Müyderberg“. – Wohlerhaltenes und dekoratives Exemplar.

2724 Keulen, Gerard van. Kon. Willems Schip den Briel, en‘t Admiraliteits jagt voor‘t Oude Hoofd van Rot terdam afvaarende. Kolorierter Kupferstich, teils mit Golderhöhung. 51,5 x 60 cm (Plattenrand) und 73,5 x 81,5 cm (Rahmen). Mit Passepartout unter Glas im profilierten und vergoldeten Holzrahmen. Amsterdam um 1688.

1.200 €

Ansicht des Hafens Oude Hoofd vor Rotterdam mit zahlreichen Schiffen, Mehrmastern, charakteristischen holländischen Mühlen und Sta ffagen. Die Schiffe und der Hafen befinden sich am Nieuwe Maas und bildet einen der wichtigsten Handelsplätze der Niederlande. Dargestel lt ist die Abreise des Statthalters Wilhelm III. von Oranien. Dieser wurde wahrscheinlich im linken Ruderboot dargestellt, wie er zu seinem Dreimaster übergesetzt wird. Ein Jahr später soll er in England zum König gekrönt werden und führte fortan einen jahrzehntelangen Krieg gegen Frankreich und Ludwig XIV. Der Kupferstecher Gerard van Keulen (1678-1726) lehrte bei seinem Vater Johannes van Keulen (1654-1715) und führte dessen florierenden und berühmten kartografischen Verlag nach seinem Ableben weiter. Besonders bekannt sind die „Zee-Fakkel“ und „Nieuwe Groote ... Zee-Atlas ...“. – Mittelfalz mit sehr kleinem Riss, sonst wohlerhalten und in leuchtend kräftigen Farben, sicherlich später koloriert. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.

Abbildung

2725

Kupferstich. 16,5 x 25,5 cm (Plattenrand). Mit Passepartout unter Glas in Holzrahmen. 1720.

150 €

Aus der Vogelperspektive erstreckt sich die Stadt Lissabon und der Tajo. Die Stadt ist mit Zahlreichen Straßen, Häusern und Menschen besiedelt, gleichzeitig ist der Fluss von mehreren Großmastern befahren. Links neben der Darstellung befindet sich ein Text und eine Legende. – Mit 2 Bibliotheksstempeln (Darstellung etwas betroffen).

2726 Ozanne, Jeanne Françoise. Différents sujets de marine. Titelkupfer und 4 (von 11) nummerierten Kupferstichen montiert unter Passepartout. Format: 10,5 x 12 cm (Titelkupfer) bzw. 12 x 7,8 cm (Kupferstiche). (Paris, Jean, um 1780).

220 €

Aus einer Reihe von 11 Zwischentiteln mit jeweils 11 Kupferstichen sind hier vorhanden: „Entrée d‘un Port“, „Vaisseaux en Construction“, „Vaisseau dont la construction est avancée“ und „Chauffage d‘un Vaisseau de 100 Canons“. Sie stellen verschiedene Szenen auf und am Wasser an, vermutlich, Frankreichs Häfen dar. – Minimale Flecken auf dem Titelkupfer, ansonsten kaum.

2727 Hafen bei Nacht. Öl auf Leinwand. 13 x 19 cm. In vergoldeter und reich verzierter Holzprofilleiste. Um 1850.

500 €

Das Gemälde zeigt einen Hafen mit mehreren angelegten Booten im Mondschein. Während die Boote sich links und rechts am Bildrand befinden, bildet der runde Vollmond den Mittelpunkt des Gemäldes und erstrahlt dieses als einzige Lichtquelle. Die Farbe ist pastös aufge - tragen und setzt Akzente mittels eines breiten schnellen Pinselduktus. Das Bildmotiv lässt sich in die Romantik einordnen, da es einen schweren, ruhigen und einkehrenden Moment wiedergibt. Ebenso der HellDunkel-Kontrast bekräftigt die Schwere und das Pathetische des Bi ldes. Rückstetig am Rahmen mit „Kohnke“ signiert. Rahmen mit Fehlstellen. Versand nur ohne Rahmen. Schönes und dekoratives Exemplar. Abbildung

2728 Ensor, James. Hafenansicht. Original-Radierung. 17,5 x 23,5 cm. Signiert und datiert „James Ensor 1888“. Mit Passepartout unter Glas in profilierter Holzleiste gerahmt. Ostende 1888.

James Ensor (1860-1949), bedeutende Figur der belgischen Avantgarde im späten 19. Jahrhundert und Vorläufer des Expressionismus des 20. Jahrhunderts, schuf Gemälde mit religiösen Themen, politischen Satiren und karnevalistischen Motiven. Hier eine idyllische Ansicht, vermutlich des Hafens in Ostende Belgien, Ensors Geburtsort, in dem er fast sein ganzes Leben verbrachte. Brillanter, ganz filigraner und nuancierter Druck mit Rand. – In sehr gutem Zustand. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. Abbildung

2729 Vedutenansichten. Ansichten Englands und Schottlands. Sammlung von 15 Mappen. Meist je 12 farbige Tafeln in Chromolithographien sowie je 1 beigegebenes Reiseführerheft . 11,5 x 16 cm. In Flügelmappe (diese stärker lädiert) mit VDTitel und VDIllustration. London, Edinburgh und New York, Thomas Nelson, um 1915.

400 €

Enthält: 1. The city of Edinburgh. - 2. The island of Jersey. - 3. 12 views of Scarborough. - 4. The isle of eight 12 views. - 5. The city of Oxford, 12 views. - 6. The scenery of the West Highlands. - 7. Brighton 12 views. - 8. The lakes of Killarney and Glengariff, 12 views. - 9. The caledonian canal, 12 views. - 10. The trosachs & Loch Katrine. - 11. The city of Glasgow. 12 views. - 12. The scenery of the English Lakes. - 13. Loch Lomond 12 Views. - 14. The scenery of the clyde. 12 views. - 15. The lakes of Killarney and Glengariff. – Tafeln in guter Erhaltung.

2730 Klimsch, Karl. Küstenlandschaft. Öl auf Leinwand. Links unten in Rot signiert und datiert „Karl Klimsch sen. 1896“. In edlem lackiertem Zierrahmen. 111 x 158 cm. Deutschland 1896.

3.000 €

Vgl. Thieme-Becker XX, 501. – Einsame Uferansicht einer stimmungsvollen, hellen und ruhigen Küste. Die Weite der Landschaft wird durch die Größe sowie das Querformat unterstrichen. Der Vordergrund liegt im Schatten, er wird von großen Felsen, Pflanzen, Zweigen und Farnen gesäumt. Dominant sind hier zwei Baumgruppen von gewundenen und leicht gekrümmten Bäumen, deren Kronen bis zum oberen Bildrand reichen und die Szene rahmen. Im Hintergrund fällt das Gelände auf eine tiefere Ebene ab, das ruhige hellblau- und türkisfarbene Meer erstreckt sich dort und geht nahezu fließend in den leicht bewölkten Himmel über. Auf dem Meer sind, ganz klein, in weiter Ferne zwei Segel- boote angedeutet. Ein kleiner schmaler, einsamer Weg trennt Vorderund Hintergrund voneinander. Er wird von einem Hellgrün gesäumt und liegt in einem Lichtstreifen, der als dynamisch-diagonal verlaufende Linie das Bildformat in zwei Hälften teilt und den Blick des Betrachters lenkt. Das Spiel mit Licht und Schatten sowie die Farbgebung erzeugen eine rätselhafte Stimmung. Der Kontrast zwischen intensivem Licht im Hintergrund und die lyrischen Schatten im Vordergrund löst eine beruhigende und sanfte Wirkung auf den Betrachter aus, die Größe und Weite der Landschaft evoziert eine Emfindung des Erhabenen. Karl Klimsch (1867-1936) war Maler und Grafiker. Er entstammte der Frankfurter Künstler- und Unternehmerfamilie Klimsch und war der älteste Sohn des Künstlers Eugen Johann Georg Klimsch (1839-1896) und Anna Helena Burkhard, seine Brüder waren der Maler Paul Klimsch und der Bildhauer Fritz Klimsch. Zunächst studierte er an der Akademie der Bildenden Künste München unter Gabriel von Hackl (18431926), wurde anschließend Schüler Ferdinand Kellers (1842-1922) an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und studierte schließlicher unter Max Thedy (1858-1924) an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar. Er lebte erst in Frankfurt und siedelte dann nach Berlin über. Dort wurde er Professor an der Schule Reimann. – In sehr guter Erhaltung. Abbildung

Seeschlachten

Kriege um die Seehoheit, Meuterei und Piraterie

2731

2731 Holländische Kriegsfregatte. Öl auf Leinwand. 68 x 81 cm. Holland um 1800.

1.500 €

Im Zentrum des Gemäldes befindet sich ein imposanter Dreimaster mit gehisten Segeln und holländischen Flaggen, welche in den wolkenverhangenen Himmel emporragen. Das Schiff kehrt ein, sodass sowohl Bug als auch Heck für den Betrachter zu erkennen ist. Während sich im Hintergrund zahlreiche weitere Schiffe auf dem offenen Meer befinden, paddeln zwei einsame Seemänner in einem kleinem Schifferboot mit Angeln im rechten Vordergrund. Einer der Seemänner zieht ein Netz ein, der andere paddelt. Im 17. Jahrhundert war die niederländische Marine eine der ersten großen Seemächte der Neuzeit. Die Niederlande hatte neben ihrer starken maritimen Flotte auch lange Zeit ein Monopol auf den Handel mit Sklaven im Atlantik, dem Handel im Mittelmeer, an der Ostsee und mit Japan. – Etwas gebräunt, mit unfachmännischen Retuschen. Dekoratives Exemplar.

Abbildung

2732 Gheyn II, Jacques de. Musketiere und Pikeniere. 3 nummerierte Kupferstiche. 25,7 x 18 cm. Mit Passepartout unter Glas in massiver Holzprofilleiste. Filedt Kok/ Leesberg (New Hollstein) um 1597-1607.

300 €

Aus der Folge „Wapenhandelinghe van Roers Mvsquetten ende Spiessen“, die 1607 publiziert wurde. Bereits 1597 beauftragte Graf Jan von Nassau Jacques de Gheyn mit den Entwürfen für ein Handbuch zur Waffenhandlung für die Infanterie und die Kavallerie. Das Handbuch war äußerst erfolgreich und wurde in mehreren Auflagen in verschiedenen Sprachen veröffentlicht. Enthält die Stiche mit den Nummern 33, 13 und 9. – Papierbedingt etwas gebräunt, leicht fleckig und mit hinterlegten Fehlstellen.

Abbildung

2733 Wurfaxt. Mit Schnitzereien versehener hölzerner Schaft Klinge aus schwerem Eisen, verbunden mit geflochtenem Bast. 62 x 19 x 5 cm. Ozeanien 20. Jahrhundert.

150 €

Historische ozeanische Kampfaxt mit dekorativen Schnitzereien am Holzschaft verziert, an dessen Ende sich der Kopf eines Vogels herausbildet. Die Schneide ist nicht mehr sonderlich scharf. Seltenes Sammlerstück. – Leichte altersbedingte Spuren, geringe Wurmlöchlein und Abschabungen, in guter Erhaltung.

2734 Treffen bei Eckernförde am 5. April 1849. 4 Bronzemedaillen, ein Bronzedöschen und eine Abbildung zum Angriff in Eckernförde am 5. April 1849. Durc hmesser 2,5 cm (Medaillen und Döschen). 13,5 x 10 cm (Darstellung). Mit Passepartout unter Glas in Holzprofilleiste. Eckernförde um 1960.

180 €

Im Schleswig-Holsteinischen Krieg gegen Dänemark fand am 5. April 1849 ein heftiges Gefecht bei Eckernförde statt. Die Schlesiger und Holsteiner griffen gemeinsam die „Christian VIII.“ und die „Geison“ an und erhoben sich somit gegen die Dänische Krone und siegten. Damit setzten die Angreifer zwar ein starkes symbolisches Zeichen für die Unabhängigkeit und Feiheit der Schleswig-Holsteiner gegenüber dem dänischen Reich, jedoch blieben sie unter deren Besatzung. Die Medaillen und das Döschen zeigen die Schlacht und die Übernahme der dänischen Kriegsschiffe. Das kleine bronzene Döschen lässt sich trotz Ra hmen durch eine extra angefertigte Aussparung auf und zu drehen, sodass es als kleines Geheimversteck genutzt werden kann. – Dekorative Exemplare. Nicht ausgerahmt, Versand ggf. nur ohne Rahmen.

2735 Fittler, James. Die Schlacht am Nil. Kupferstich unterhalb der Darstellung in der Platte auf einem Schriftband betitelt „Battle of the Nile“ nach Loutherbourg. 57,5 x 78 cm (Darstellung) unter Glas (dieses mit kl. Sprung) in edler Holzleiste gerahmt. 78 x 160 cm. 1803.

450 €

Überaus imposante Darstellung der Seeschlacht, die vom 1. bis zum 2. August 1798 vor der Küste von Abukir stattfand. Der Stich wurde nach einem Gemälde von Philipp Jakob Loutherbourg d. J. (1740-1812) gefertigt. In der Schlacht am Nil besiegte die britische Mittelmeerflotte unter dem Kommando von Vizeadmiral Sir Horatio Nelson (1758-1805) die französische Flotte, die zuvor das Expeditionsheer Napoleons nach Ägypten gebracht hatte. Die Schlacht führte zu einer wesentlich besseren Position der Royal Navy im Mittelmeer und war ein entscheidender Faktor für die Entstehung der Zweiten Koalition gegen Frankreich. Etwas düstere, kraftvolle und energiegeladen Szenerie in einer komplexen Bildkomposition. – In guter Erhaltung. Versand nur ohne Rahmen. Abbildung Seite 72

2736 Ragusa. - Merian, Matthäus. Erschröcklicher Untergang und Verbennung der statt Ragusa. Kupferkarte Aus „Historische Chronick“. 21,6 x 32,4 cm (Darstellung). Mit Passepartout unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste. Um 1670.

Die Karte zeigt den südlichen Teils Siziliens mit Vogelansichten der Städte Ragusa, Castel Nova und Cataro. In einer kleineren Ansicht links oberhalb der Karte ist die Zerstörung und Verbrennung der Stadt Ragsua abgebildet. – Wohlerhaltenes Exemplar. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.

2737 Beschreibung der Seeräuber-Königin Antonio Marino, welche mit ihrer Bande zu Wasser und Land gan z Italien in Furcht und Schrecken setzte. 4 Bl. Mit Titelholzschnitt. 17 x 11 cm. Heftstreifen (ohne Einband).

Vechta 1842.

180 €

Bibliographisch nicht nachweisbarer maritimer Bänkelgesang. Erzählt wird die Geschichte der Seeräuberkönigin Antonio Marino, die aus einem vornehmen Haus stammt, sich in einen Grafen verliebt und mit diesem Hals über Kopf durchbrennt. Als sich selbiger überraschend als Räuberhauptmann entpuppt und seine Braut mit auf Raubzug nimmt, findet Antonio Gefallen an ihrem neuen Lebensstil. Nach dem Tod ihres Gatten schlüpft sie in Männerkleider, legt Bart und Perücke an und steigt in der Räuberbande auf zum allseits respektierten Hauptmann. Und verlagert ihr blutrünstiges Geschäft dann kurzerhand auf See, wo sie plündernd und mordend auch nicht davor zurückschreckt, unschuldige Kinder gekaperter Handelsschiffe über Bord zu werfen. In der Nähe von Verona wird sie schließlich gefasst und lebendig verbrannt, ihre Räuberbande wird enthauptet. Am Schluss mit einer 13strophigen Moritat, die ihre Gräueltaten besingt. – Stärker fleckig, mit Randläsuren, das Schlussblatt mit der Moritat mit Blatt- und Textverlust. Abbildung

2738 Pulverfass. Hölzernes Fass mit Eisenbeschlägen, - Henkel und -Ausgießer sowie einem hölzernem Stöpsel. Durchmesser 16,5 cm. Höhe 24 cm. Um 1700.

900 €

Kleines Fass aus 12 Segmenten, die von vier horizontalen Eisenbeschlägen zusammengehalten werden. Das hölzerne kleine Fass wurde zur raschen Lieferung von Schießpulver während eines Gefechts benutzt. Pulveraffen (oder Pulverjungen, meist Jungen von 10-14 Jahren) rannten zwischen Kanonen und den großen Pulverfässern hin und her und versorgten die Matrosen mittels der schnell befülllbaren und entleer - baren Fässchen. Der hölzerne Stopfen verschließt das Loch zum Befüllen der Fässer, und der Eisenausgießer eignete sich wiederum zum optimalen Entleeren. – Mit kleinen Gebrauchsspuren und leicht rostig , sonst wohlerhaltenes und dekoratives Exemplar. Selten.

Abbildung

2739 Hooghe, Romeyn de. Deroute du Pont Farnese. Radierung, unter Passepartout montiert. 26,5 x 34 cm. Um 1680.

300 €

Eindrucksvolle Abbildung der Schlacht um Antwerpen mit Kartusche in unterer Ecke, auf der Personen, Orte und Geschehen erklärt sind. Mittig eine blickfangende Explosion, vor der sich nur wenige retten können. Darunter Feldherr Alessandro Farnese (1545-1592), am Boden liegend mit gezücktem Schwert und müdem Blick. Soldaten, Boots- und Brückenteile fliegen durch die Luft, Fluten von Wasser überschwemmen das spanische Heer, Kanonen und Gewehre. Im Hintergrund brennen Schiffe, auf dem hinterem, noch bestehenden Teil der Brücke liegen tote Soldaten. – Schön erhalten. Abbildung

2740 Seeschlacht. Wahre Abbildung der mächtigen Seeschlacht, so sich zwischen den Hispanischen und Hölländischen Schiffarmata in den Duynen den 21. Octobris 1639...Kupferstichpanorama von 2 Platten gedruckt. 22 x 68 cm. Nachdruck von 1692. Frankfurt am Main, Johann Görlin, 1692.

200 €

Detaillierte und spektakuläre Darstellung einer Seeschlacht aus „Theatrum Europaeum, Band IV“ aus dem Jahre 1692. Zahlreiche Schiffe bekämpfen sich auf offener See, manche stehen dabei bereits in Flammen und die Besatzung versucht über Rettungsboote zu fliehen, während andere sich erbitterte Zweikämpfe auf den Decks liefern. Zwei Schiffe sind bereits zur Hälfte untergegangen und einzelne Personen treiben im Wasser und ersuchen Hilfe. Im Hintergrund sind einzelne Häfen abgebildet und beschriftet: „Romany“, „Das Eck von Douern“, „Castel von Douern“, „Waumore Cast“, Sandune Cast“, Santwyts“ und „Margat“. – Mit hinterlegten Rändern, teils restaurierten Fehlstellen, knapp beschnitten. Abbildung Seite 74

2741 Seeschlacht. Altkolorierter Kupferstich. 10,5 x 14 cm. Unter Glas in edler schwarz lackierter Holzprofilleiste 19,5 x 23 cm. Um 1700.

120 €

Dramatische Darstellung eines Dreimasters mit gesetzten Segeln, welcher von zahlreichen Bogenschützen in grünen Gewandungen mit Turbanen aus umliegenden Burgen und Türmen beschossen wird. – Minimale Flecken, in guter Erhaltung (nicht ausgerahmt).

2742 Kriegsschiffe. - Weigel, Christoph. Neue Tafeln, vor alle Liebhabers, und See-fahrende Personen stellet vor ein Orlog oder Kriegs-Schiff. 2 teils kolorierte Kupferstiche. 32,5 x 39,5 cm (Plattenrand). Nürnberg 1718.

350 €

Nautische Stiche zum Aufbau eines Kriegssschiffes. Dargestellt ist ein Großmaster aus verschiedenen Perspektiven jeweils mit detaillierter Beschreibung der einzelnen Bestandteile sowie eine Legende. Eben- falls dargestellt sind der Querschnitt eines Schiffes und fünf Orientierungshelfer zur See: Windrose, Sternenlauftafel, Aequinoctial Kompass, See-Kompass und Pfeil-Kompass. – Mit Mittelfalz und minimaler Fehlstelle (kleiner Textverlust). Dekorative Exemplare. Abbildung

2743 Pine, John. Der Untergang der Großen Armada. Altkolorierter Kupferstich mit feinen Goldhöhungen auf Bütten nach Clement Lemprière. 38 x 61 cm (Plattenrand). Unter Glas in schwarz-golden lackierter Holzprofilleiste. London 1739.

1.500 €

Dargestellt ist die Aufsicht einer monumentalen und detaillierten Szene der Seeschlacht zwischen der englischen und spanischen Flotte im Jahr 1588. In dem firgürlich-ornamentalen, kolorierten Rahmen sind neben zahlreichen dekorativen allegorischen Figuren in ovalen Kartuschen acht Porträts, der an den Schlachten beteiligten britischen Offiziere abgebildet, darunter Drake, Raleigh, Grenville und Frobisher. Im Himmel schwebt zentral das britische Wappen über dem Geschehen. Die spanische „Unbesiegbare Armada“ war die größte Flotte aus Segelschiffen, die Europa bis dahin gesehen hatte, sie wurde vom spanischen König Philipp II. entsandt, um England zu erobern und wieder in die katholische Kirche zurückzuführen. Die englische Flotte, unter der Führung von Sir Francis Drake und anderen Admirälen bestand aus vielen kleineren und wendigeren Schiffen. Die beiden Flotten trafen in einer Reihe von Seeschlachten aufeinander, die über mehrere Monate andauerten. Trotz der überlegenen Größe und Stärke der spanischen Flotte konnte die englische Marine immer wieder erfolgreiche Angriffe durchführen und die Spanier in die Defensive drängen.

Eine Kombination aus starkem Wind und schlechtem Wetter zwang die Spanische Armada schließlich zur Aufgabe und viele ihrer Schiffe wurden von den Klippen und Untiefen der Küste zerstört. Die Niederlage der Spanischen Armada hatte weitreichende politische und militärische Auswirkungen und markierte das Ende der spanischen Vorherrschaft auf See. Sie festigte die Stellung Englands als führende Seemacht und trug zum Aufstieg des britischen Empire bei.

John Pine (1690-1756) war Kupferstecher und Kartograph. Er wurde seinerzeit als führender Kupferstecher in Großbritannien verehrt. Er war ein enger Freund von William Hogarth (1697-1764), der seine Karriere ebenfalls als Stecher begann. Pine war Schüler des berühmten franzö - sischen Kupferstechers Bernard Picart (1673-1733) der in Amsterdam lebte. Nach seinem Studium kehrte er nach London zurück, wo er schnell einen Ruf als einer der talentiertesten Kupferstecher seiner Generation erlangte, so wurde er im Jahr 1743 mit dem „Bluemantle“ des College of Arms ausgezeichnet, was seine herausragenden Fähigkeiten im Bereich der Heraldik und der Gestaltung von Wappen anerkannte, auch für seine pompösen und detaillreichen Historienstiche erlangte er große Berühmtheit. Zwischen 1735 und 1739 fertigte Pine eine Serie von zehn Darstellungen zur Seeschlacht gegen die Spanische Armada für das britische Parlament. Sein Œuvre hatte einen großen Einfluss auf die englische Kunst des 18. Jahrhunderts und trug zur Entwicklung des Kupferstichs als bedeutende Kunstform bei. – In sehr guter Erhaltung, nicht ausgerahmt. (Versand ggf. nur ohne Rahmen). Abbildung

2744 Seerecht Preußen. - Bone(-Grumbkow), August. Königlich-Preussisches See-Recht, nebst Beylagen in einer Sammlung dahin gehöriger Landesherrschaftlicher Verordnungen bestehend, und einem ausführlichen Register, auch Aug. Hypoliti Bone Historischem Bericht sowohl von dem vormaligen alten, als auch im Jahr 1727 publicirten neuen See-Recht des Königreichs Preussen. Mit einem Vorbericht. 5 Bl., 229 S., 24 Bl. 20,5 x 17 cm. Pappband d. Z. (beschabt und bestoßen). Königsberg, Witwe Joh. Dan. Zeisen und Erben Joh. Heinr. Hartung, 1770.

VD18 11061383. – Das preussische Seerecht regelte die Ordnung an den Häfen, die Besatungsstrukturen, die Fracht, die Judikative zur See und Fälle von Schiffsschäden. Wesentlich erweiterte Bearbeitung der ersten Ausgabe von 1727. Enthält detaillierte Abschnitte, Artikel und Paragraphen nebst Beilagen über die Reeder, Schiffer, Mannschaften, Befrachtung, Versicherung, Havarien und sonstigen Schiffsschäden sowie anschließenden Prozessen. Am Schluss ein ausführliches Register. „Einem jeden, der sey Bürger oder Fremder, stehet frey, in den königlichen Landen Schiffe zu bauen, wie und wo er am besten kan. Und sollen die dazu erforderte Materialien Accise: Licent: und Zollfrey passieret werden“ (Erstes Kapitel). – Titel mit hs. Besitzvermerk sowie verso mit Besitzstempel, vereinzelt leicht stockfleckig und mit hs. Bemerkungen und Unterstreichungen der Zeit.

2745 Swain, Francis. The Glorious Defeat of the French Fleet under the Command of Marshal Conflans, off BelleIsle on the 20 of November 1759. Kupferstich mit späterer Gouache und Golderhöhung von R. Benaarch nach Francis Swaine. 33 x 45,5 cm (Plattenrand). 42 x 54,5 cm (Rahmen). Unter Glas in schwerer Holzprofilleiste. Nachdruck von 1759. Cornhill, John Bowles, um 1786.

200 €

Der Kupferstich zeitgt die Royal Navy auf hoher See und mit zahlreichen Mehrmastern. Francis Swaine (1725-1782) war ein britischer Schiffsmaler, der durch die Tätigkeit seines Vaters in der Marine einen starken Bezug zum Seewesen entwickelte. – Mit kleinen Fehlstellen (Darstellung nicht betroffen) und etwas gewellt. Nicht ausgerahmt, Versand ggf. ohne Rahmen. Abbildung

Livebericht der Schiffsenterung im Logbuch einer englischen Handelskorvette des 18. Jahrhunderts

2746 Causzar, Robert. „A Journal of the Proceedings of His Majesty’s Packet, the Tartar. Capt.n Robert Causzar, Comm. On a Voyage, from Falmouth; To Halifax; New York; and back. Commencing the 20.th of March; and Ending, The“. Englische Handschrift auf Papier in ein typographisches Logbuch-Heft. 24 nn. Bl. (die letzten 7 w.).

24 x 18,6 cm. Marmorierte Broschur d. Z. (leicht beschabt) mit weißem VDeckelschild. Atlantischer Ozean 1796.

1.200 €

Logbuch einer Überfahrt von Falmouth in Cornwall zur kanadischen Stadt Halifax und weiter nach New York. Die jeweils linke Seite des Logbuchs enthält die sauber ausgefüllten Tabellen des Kapitäns Robert Causzar auf hoher See, der schon 1784 als „1st Lieutenant“ zusammen mit „Sir David Murray, bart., 2nd Lieutenant“ bei der Royal Navy fassbar ist (The National Archives, Kew, Admiralty: Service Records, Registers, Returns and Certificates, ADM 6).

Minutiös ist tagtäglich die große Schiffspassage in der Tabelle dokumentiert in „Week Days - Month Days - Winds - Courses. - Dist. in MilesLatitude - Longitude - Longitude per Lunar Observ. - Bearing and Distances at Noon“, so dass die Navigation exakt nachvollzogen werden kann. Kapitän Causzar ist demnach laut seinem ersten Eintrag „Sunday 20th March 1796“ bei Ostwind („Winds 292“ mit einem Kurs („Courses 954°W“) einer Distanz von 1‘44 auf der Breite 48o32 und Länge Oo11“ (westlich von Greenwich) aufgebrochen. Rechts auf der Seite mit den „Remarks“ sind Wetter und die wichtigsten Ereignisse beschrieben: „Fresh breezes and Cloudy W, at 1/2 past Twelve the Wind being favourable, we shipped the Morning and proceded on our voyage, in Company with the Westmoreland, which we soon lost sight of, by our sailing so much fasten; saw several strange sails, and sometimes, altered our course, to avoid them“.

Tatsächlich war das Handelschiff in dieser Zeit stets der Bedrohung von Piraten ausgesetzt, so dass sich ein Kurswechsel als die sicherere Variante gegenüber einer direkten Route anbot. Die folgenden Einträge berichten von Wetter, Seegang, Stürmen, aber auch gefährlichen Strömungen: „The occurrences of this Day; will remain recorded in my memory, a Day pregnant with the most serious consequences (to be apprehended) from the unparalleled fury of the Elements - Yawning as a Gulph; and threatning Destruction“. Es folgt ein ausführlicher Bericht über die lebensbedrohlichen Fährnisse der Atlantiküberquerung mit einem Segelschiff vom Ende des 18. Jahrhunderts, der sich fast wie Notizen zu einem Roman Herman Melvilles liest.

Der letzte Eintrag datiert „Thursday 9th“ (9.-10. Juni 1796), als das Schif f von der Korvette „The Eagle“ unter Kapität de Barre bei Cape Sambro (Nova Scotia) aufgebracht wurde: „The first, and Middle part of this 24 hours extreme foggy ... but the influence of the Sun, sometimes render - ing are object (such as in Wessel) discerning - at 6 am saw two Sails, which prouved to be Briggs. Standing to the WNW, about three Inches by Northern of us. That an Enemy was at hence ... instantly took measures accordingly by altering the ships course, and carrying a press of Sail ... unhappily for me, there was too near a Junction ..., before it was possible to discover our hazardous situation by means of the Darkness of the Sky and impenetrable Fogg. The Brigg now stopped and stood directly [be]fore uns, and [it] convinced me, that she was within Gun-Shot by firing of lateral-Guns; and the Shot penetrated the Ship‘s Side. The means of escape, was no longer practicable; and the neccesity of surrendering to a superiour Force (painfull as it was) became unavoidable ... The Corvette which I struck to is called the Eagle, mounting 16 Guns and from eighty, to one hundred Men, and Commanded by Captain De Barre ...“

Damit endet das Logbuch abrupt, auch auf dem Titel konnte das Ende der Reise nicht mehr vermerkt werden. Das Schicksal Robert Causzars und seiner Mannschaft verliert sich im Nebel, möglicherweise wurde die ganze Besatzung umgebracht, das Schiff samt dem Logbuch geplündert, und so konnte dieses eindrucksvolle Zeugnis in unsere Zeit bewahrt werden. Eine Transkription und wissenschaftlich fundierte Untersuchung steht zusammen mit einer sicherlich lohnenswerten Publikation dieses Berichts freilich noch aus. Das Logbuch ist ein einzigartiges historisches Zeugnis zur englischen Handelsseefahrt zum Ende des 18. Jahrhunderts. – Sauber und zumeist gut lesbar und klar, wenn auch nicht immer einfach.

Abbildung

2747 Englisch-Dänischer Waffenstillstand. Armistice between the Danish Governmemt and Admiral Sir Hyde Parker, signed April the ninth 1801. Conform to the Original. 1 Original-Blatt mit 3 Signaturen und montiertem blindgeprägtem Wappen. 39 x 48 cm (Blatt). 48 x 56,5 cm (Rahmen). Unter Glas in Holzprofilleiste. 1801.

300 €

Vertrag über den Waffenstillstand zwischen England und Dänemark nach der Seeschlacht von Kopenhagen im Jahre 1801. Unterschrieben von Vertretern der jeweiligen Staaten. Beide Länder rangen um die Vorherrschaft auf See und dessen Handelsrouten. Dabei besiegte Horatio Nelson-Bronti den dänischen Generaladjutanten Hans Lindholm, we lche anschließend einen 24-stündigen Waffenstillstand auf der „London“ unterzeichneten. Dieser wurde um zwei Wochen verlängert, da der Kaiser Russland Paul I. ermodert worden war. Nach sechs weiteren Tagen wurde schlussendlich und nach weiterem zögern und Verhandeln ein formeller Waffenstillstand unterzeichnet.

Der Vertrag vom 9. April. 1801 ist demnach der erste Vertrag über den Waffenstillstand, der auf der „London“ unterzeichnet wurde. Unterzeichnet wurde er von Ernest Frederick Walterstroff und Hans Lindholm auf der dänischen sowie von Horatio Nelson-Bronti und William Stewart auf der englischen Seite. Großbritannien erhielt die Annerkennung der Bestimmung, nach der sie keinen Handel mit neutralen Nationen betreiben, die mit Feinden Großbritannien Handelsbeziehungen unterhalten.

„From the moment of the Signature of this Armistice all Hostilities shal l immediately cease; between the fleet under the Command of Admiral Sir Hyde Parker and the City of Copenhagen and all the armed ships and vessels of his Danish Majesty in the Road or harbour of that City as likewise between the different Islands and Provinces of Denmark, Jutland included“ (Article I.). – Mit Faltspuren. Mit Signaturen der Vertreter Christian Andreas Friedrich zu Rantzau (1796-1857), Ernst Heinrich Graf von Schimmelmann (1747-1831) und einer weiteren Person (Name verdeckt). Sehr schönes Exemplar.

Abbildung Seite 77

2748 Archenholz, J(ohann) W(ilhelm) v(on). Kleine historische Schriften. 2 Bände. 1 Bl., VIII, 144, 247 S.; XIV, 479 S. Mit 2 gestochenen Titelvignetten. 16 x 10 bzw. 17 x 10,5 cm. Pappbände d. Z. (berieben, beschabt und bestoßen; disparat gebunden) mit RSchild. Berlin, Friedrich Vieweg d. Ä., 1791 (Band I) bzw. Tübingen, Johann Georg Cotta, (Band II) 1803.

150 €

Sabin 1904. Goedeke VI 281, 13. Fischer, Cotta, 398. – Erste Ausgabe der beiden im Abstand von mehr als zehn Jahren und in verschiedenen Verlagen erschienenen beiden Teile (wobei der Zusatz „Kleine“ bei Teil II wegfiel). Der Teil II wurde auch unter dem zweiten Titel Die Geschichte der Flibustier vetrieben (Titelblatt hier vorhanden) und enthält eine Geschichte der westindischen Seeräubervereinigung, von der auc h Übersetzungen ins Französische, Englische, Italienische und Ungarische erschienen. Schiller diente die Schrift als Quelle für sein Fragment Die Flibustiers. – Etwas stockfleckig, fl. Vorsatz von Teil II mit angestückter Ecke.

2749 Heuervertrag. Die Hoffnung. Französischer Brief aus der Zeit des Dritten Koalitionskrieges. Mit gestochener Kopfvignette. 35,5 x 23 cm. Dünkirchen 1805.

150 €

Der in französisch verfasste Brief ist auf Büttenpapier, von mehreren Personen unterzeichnet wie Hendrik DeBey, Erich Commeliz und weiteren sowie auf den 18. Juni 1805 datiert. Insgesamt sechs Herren haben den Heuervertrag unterschrieben für ein Schiff in Dünkirchen. Die Kopfvignette zeigt den preußischen Reichsadler mit Blitzbündel, Reichsapfel und Krone. Der Brief wurde zur Zeit des Dritten Koalitionskrieges verfasst, der zwischen Frankreich und England auf größtenteils deutschem Boden ausgefochten wurde. Napoleon Bonaparte gründete anschließend den Rheinbund und England gewann die überherrschende Macht zur See. – Mit kleinen Knickspuren, sonst wohlerhaltenes und dekoratives Exemplar. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.

Glückwünsche von dem legendären

Panzerkreuzer R. N. Varese

2750 Hochzeitsbuch. Gästebuch in italienischer Handschrift auf Papier. 56 nn. Bl. als ungebundene Doppelblätter. Mit 2 Federzeichnungen, 1 Kalligraphie-Arbeit, 2 montierten Gouachen und zahlreichen weiteren, teils farbig illustrierten Beilagen. 28 x 21 cm. Mit dunkelroter Seidenmoirédecke eingelegt in gepolsterte Schreibmappe d. Z. (unwesentlich berieben) mit weinrotem Chagrinlederbezug mit 2 Deckelfächern, die mit dunkelrotem Seidenmoiré bezogen sind. VDeckel mit 4 großen, vielfach durc hbrochenen Eckbeschlägen aus vielfach durchbrochenem, getriebenem Silberblech sowie aufgenageltem großen Mit- telbeschlag mit konvexem Mittelschild in barocker Kartusche und dem blau und hellblau emaillierten, ligierten Monogramm „SP“. Neapel 1903

800 €

Neapoletanisches Gästebuch anlässlich der Hochzeit am 18. Oktober 1903 des deutschstämmigen Journalisten, frühen Sportreporters und Schriftstellers Hugo Schulte mit Irma Petersen, die ihre Initialen auf dem schönen Silberbeschlag-Einband blau und hellblau emailliert zeigen: „SP“. Das Buch auf losen, überaus festen italienischen Luxusbütten durchwanderte vielfach Europa, es finden sich somit Einträge aus Lyon, Neapel, Paris, Rom etc., ein Herr F. Santore schreibt von Bord der R.N. Varese, des legendären Panzerkreuzers der Giuseppe Garibaldi-Klasse, das im September 1903 von Algiers nach Barcelona fuhr (mit reizenden Schiffszeichnungen in schwarzer Tinte).

Weitere Einträge namentlich von Italienern wie Giovanni Bellezza, Eduardo Casarola, Atleta, R. Fontes, Alfredo Fortes, Attilio di Martino, Federico di Palma, Ferdinando Rosso, Decio de Sallusti, Ernesto Serao und Don Ciccio Serao, Tommaso de Vivo, Gaetano Zambrano und vielen mehr, unter den prominenteren Gratulatoren findet sich etwa der bedeutende italienische Politiker und Journalist Federico di Palma (1869-1916) aus der napoletanischen Familie der Marchesi di Pietramelara, auch die geschätzte Schriftstellerin und Journalistin Nicola Misasi (1850-1923).

Herrlich ist die Diktion der Beiträge, wenn etwa ein Ferdinand Russo „Al carissimo Hugo Schulte per le sue nozze“ schreibt: „Dopo di che, caro Amministratore senza far tanta chiacciere, m‘inchino e porgo alla sposina e allo sposino il palpito più bello e christo core!“.

Besonders grazil ist der kalligraphische Beitrag eines Alberto Di Tolla: „A voi, giovane sposati, sorride la vita piena di dolci e lusinghiere promesse, voi siete fiori destinati a spendere il soave profumo della virtù e dell‘affetto nella nuova famiglia che state per formare. Nella modesta e silenziosa, ma pur grande e sublime opera che vi attende, possiate voi trovare quella felicità che è compagna indivisibile della virtù, che io rispettosamente vi auguro. Napoli Settembre 1903“ - mit kolorierter Initiale und floralem Beiwerk. Hübsch ist eine bemerkenswert schöne, kolorierte Bleistiftzeichnung „Alla vostra salute!!“ sowie das Aquarell eines Weinverkäufermädchens, signiert „Giacomo Poli“ (beide auf eigenem Karton, teils montiert). Beiliegen mehrere weitere Unterlagen mit Briefen, Karten, Billets, Zeitungsausschnitten, darunter das Hochzeitsmenü (in „Bertolini‘s Palace Naples“ mit dem Verzeichnis der Tänze), sieben Fotografien und einiges mehr. – Wohlerhalten, sehr frisch. Abbildungen Seite 78

Die Hansestadt unter dem Beschuss der Truppen Napoleons

2751 Lübeck. - „Die Schlacht von Lübeck, vor dem Burgthor, d: 6ten Nov[em]br 1806“. Farbige Gouache auf festem Karton. 42,6 x 55 cm. Montiert auf groben Hadernkarton und gerahmt in braune Edelfurnierleiste d. Z. (geringe Gebrauchsspuren, kleine Kratzer). Um 1806.

1.500 €

Bekanntes, mehrfach gemaltes und auch in Kupferstich übertragenes Motiv der „Die Schlacht bei und in Lübeck geliefert am 6ten November 1806“ (Titel nach der Publikation mit Schilderung und einem Plan von J. G. Herzog 1806).

Dargestellt ist die militärische Auseinandersetzung der Truppen Preußens und Frankreichs während des Vierten Koalitionskrieg. In der Nacht vom 5. zum 6. November waren die französischen Truppen vor Lübeck aufmarschiert und die Stadt angegriffen. Vor allem auf dem Burgfeld und vor dem Burgtor wurde heftig gekämpft, wie es das Blatt eindrucksvoll zeigt, auf dem Artilleriefeuer das Feld vernebelt, Pferde scheuen und Kampfwagen umstürzen sowie die französischen Truppen voranmarschieren, indem sie teils auch durch den Wassergraben waten. Eine Häuser der Stadt wurden schon versehrt, die Franzosen sollten Lübeck schließlich einnehmen, während Blücher knapp entkommen konnte, geriet Scharnhorst in Gefangenschaft.

Diesem (wie den anderen Bildern) liegt eine Zeichnung des deutschfranzösischen Malers, Graphikers und Lithographen Benjamin Zix (1772-1811) zugrunde; im Gefolge Napoleons fertigte dieser zahlreiche Skizzen der Schlachten des korsischen Kaisers an - gewissermaßen „Liveberichte“ eines malenden Historiographen. – Nur vereinzelt unwesentlich fleckig, sonst kaum Gebrauchsspuren. Sehr feine Deckfarbenmalerei mit zahlreichen interessanten Details in höchst lebendiger Darstellung. - Versand ggf. nur ohne den Rahmen möglich. Abbildung Seite 79

2752 Miller, William. „The Battle of Trafalgar“. Kupferstich nach Clarkson Frederick Stanfield. Mit Passepartout unter Glas in edler Holzprofilleiste mit Messingeckbeschlägen. 50 x 66 cm. England 1839.

120 €

Dramatische Darstellung der bedeutenden Seeschlacht von Trafalgar. Sie fand am 21. Oktober 1805 zwischen der kombinierten französischspanischen Flotte und der britischen Flotte unter Admiral Lord Nelson statt. Trotz der Überlegenheit der feindlichen Kräfte gelang es Nelson, durch innovative taktische Maßnahmen und kühnen Einsatz seiner S chiffe den Sieg zu erringen. Die Niederlage Napoleons schwächte seine Macht. Die Schlacht von Trafalgar hatte große Auswirkungen auf die politische und militärische Landschaft Europas und markierte das Ende der französischen und spanischen Seeherrschaft. Sie ist auch ein Meilenstein in der Entwicklung der modernen Seekriegsführung. – In guter Erhaltung; nicht ausgerahmt, Versand ggf. nur ohne Rahmen.

2753 Holzfass. Hölzernes Fass aus 16 Latten mit Eisenreifen und einem Holzstöpsel. Durchmesser 33 cm. Höhe 42 cm. Um 1900.

300 €

Schweres Holzfass zum Lagern von Flüssigkeiten oder Schießpulver. Das Spundloch ist mit einem Holzstöpsel verschlossen und dient zur Befüllung oder Entleerung des Fasses. Holzfässer sind seit ca. 50 v. Chr. in Gebrauch und zählen bis heute zu den effizientesten Behältnissen für z.B. Wein, Bier oder Butter. – Mit Kratz-, Rost- und Gebrauchsspuren.

Abbildung

2753a Afrikanisches Messer. Eisen und wachsüberzogenes Bastseil. 26 x 4,5 cm. O. O. um 1890.

120 €

Der Giff des Messers aus dem stabilem und feingeflochtenem Bastseil liegt gut in der Hand und besitzt am Ende eine kleine Schlaufe, vermutlich um es an einen Gürtel oder einen Bund zu hängen. Die spitzzulaufende, lange und breite Klinge könnte auf ein Jagdmesser hindeuten, dafür ist sie aber eigentlich zu dünn. Wahrscheinlich doch eher zur Verteidigung oder dem Haushalt. – Leicht angelaufen und rostend, Klinge noch scharf.

2753b Miniatur-Kanonen. 2 Kanonen aus Eisen. Länge 15cm, Höhe 8 cm, Breite 4 cm bzw. Länge 24 cm, Höhe 10 cm, Breite 7 cm. Um 1900.

300 €

Die zwei Miniatur-Kanonen sind detailliert wiedergegeben und lassen sich sowohl rollen als auch in der Ausrichtung der Kanonen verstellen. – Teils leicht rostig, mit kleinen Gebrauchsspuren. Sehr dekorativ. Abbildung

2754 Schiffskanone. Kanone aus Bronze und Eisen gegossen mit zurückhaltendem reliefierten Dekor auf vierrädriger Holzlafette mit Metallbeschlägen. 38 x 80 x 42 cm, Kanonenrohrlänge 60 cm. England 19. Jahrhundert.

2.400 €

Massive, wuchtige Bordkanone auf einer hölzernen Lafette mit Eisenbeschlägen. Auf dem Bronzerohr befindet sich ein gegossenes Wappen: abgebildet eine Krone sowie ein großes „C“, welchem eine kleinere „5“ unterstellt ist. Die seitlichen Wände der robusten, Lafette sind am hinteren Ende treppenförmig abgestuft, und sie ist mit Eisenbändern und Nägeln beschlagen. Beidseitig sind zwei Eisenringe angebracht, an denen das Brooktau einst befestigt wurde. Es diente dazu, den Rückstoß nach einem Schuss aufzufangen und sollte das unkontrollierte Hochspringen oder Überbordgehen des Geschützes verhindern. Anschließend musste ein Besatzungsmitglied außenbords klettern, um von dort das Geschütz erneut zu laden. Die Kanone ist fahrbar und dem Augenschein nach vollständig funktionsfähig. – Mit schöner Alterspatina aus Rost. Aufgrund des hohen Gewichts Versand nur auf Anfrage. – Dabei: Eisenkugel. Geschmiedete Kugel aus Eisen mit hohlem Kern. Durchmesser 4 cm. Um 1800. - Leichte Rost- und Gebrauchsspuren.

Abbildung Seite 81

2755 Kiel. - Die englische Flotte im Kieler Hafen. Die Französische Flotte im Kieler Hafen. 2 Lithographien mit Weißerhöhung und vereinzelter, späterer Kolorierung. 21,5 x 63 cm (Darstellung) und 19 x 59 cm (Darstellung). Kiel, Carl Schröder, 1854.

180 €

Dekorative und historisch interessante Lithographien über die Belagerung des Bellevue Hafens in Kiel von der französischen und englischen Flotte. Aufgrund des Krimkrieges im Jahre 1853/54 blockierte England und Frankreich die russischen Ostseehäfen, während Kiel den Hauptstützpunkt bildete. Unterhalb der Darstellung sind die Titel und die Namen der Flotten geschrieben: Poursuivante, Zénobie, Andromaque, Duguesclin, Hercule, James Watt, Majestic, Basilisk, Caesar, Royal George etc. – Etwas stock- und fingerfleckig sowie mit kleinen Einrissen am Außensteg. Dekorative Exemplare.

Abbildung Seite 81

2756 Stichdegen. Offiziersdegen der Marine-Infanterie. Stahlklinge (Spitze abgebrochen) mit beidseitiger Kehlung und Zierätzung mit montiertem maritim verziertem Bügel, vergoldeter Messinggriff und Holzelementen, darum eine Drahtwicklung. 71 x 11 x 2 cm. Preußen Ende 19. Jahrhundert.

120 €

Am Bügel beidseitig das Abzeichen eines Oberbootsmannsmaats, ein tauumwundener Anker. Der Degen hat eine gerade Klinge, welche aufwendig mit beidseitiger maritimer Zierätzung geschmückt wurde. – Klinge mit Rost- und Korrosionsflecken, Spitze abgebrochen (die Klinge hat jetzt nur noch eine Länge von 60 cm). Abbildung

2757 Morel-Fatio, Antoine Léon. Vaisseau de 2me Rang. Kreidelithographie. 27 x 36,5 cm. Paris, Vibert & Cie, um 1870.

180 €

Das Kriegsschiff wird im Profil gezeigt und fährt unter der französischen Fahne. Es wurde von dem französischen Marine-Maler, Kurator der Marine-Abteilung des Louvre und Mayor des 20. Pariser Arrondissements, Antoine Léon Morel-Fatio (1810-1871), entworfen. Dieser erlernte 1827 auf einem britischen Handelsschiff zu navigieren. Später nahm er an einer Expedition nach Algerien teil und beobachtete mit großem Interesse die Navigation und fertigte Studien, Skizzen und Zeichnungen an. 1833 stellte er erstmals Arbeiten auf dem Pariser Salon aus. – Minimal stockfleckig mit zwei winzigen Löchern im unterem Drittel der Darstellung. Breitrandiges, schönes Exemplar.

2758 Der Deutsch-Dänische Krieg. Konvolut von einer dänischen Flagge, einem Zweispitz, einem Dolch und einer Goldmedaille aus dem Jahre 1864. Durchmesser

2,5 (Münze) bis Länge 44 x Breite 35 cm (Flagge). Unter Glas in schwerem, profiliertem Holzschaurahmen montiert. Dänemark 1860-1900.

600 €

Verschieden Objekte aus der Zeit des Deutsch-Dänischen Krieges, eindrucksvoll trappiert in einem Schaurahmen. Der Deutsch-Dänische Krieg war ein Konflikt um die Zugehörigkeit Schleswigs und Holsteins Er ging vom 1. Februar 1864 bis zum 30. Oktober 1864. Vorhanden sind: I. Zweispitz. Hut für einen Offizier der Kongelige Danske Marine. - II. Dänische Flagge. Leinen. Um 1860. - III. Schwedischer Dolch Griff aus geschwärztem Holz und Balken mit geätztem und durchbrochenem Dekor. (C.W Dahlgren) um 1900. - IV. Christian IX Konge af Danmark. Goldene Medaille. 1864. – Mit Gebrauchsspuren, sonst wohlerhaltene und dekorative Exemplare. – Dabei: Otto Speckter. Die Zerstörung und Eroberung der dänischen Schiffe Christian VII. u. Gesion durch die Schleswig-Holsteiner u. Nassauer unter dem Oberbefehl Sr. Durchl. des Herzogs Ernst v. Sachsen Coburg-Gotha. Lithographie. 30 x 35 cm. Unter Glas in breiter Holzleiste. Hamburg, Kittler, 1850. Abbildung

Schiffswracks

Geborgene Schiffsteile, Maritime Skulpturen und Münzen

Chinesisches Porzellan aus dem Cau-Mau-Wrack

2759 Meeresskulpturen. 2 Skulpturen aus Porzellan, Sand und Schlick aus dem Cau-Mau-Wrack. Höhe 8 cm und Durchmesser 6,5 cm sowie Höhe 7 cm und Durchmesser 8 cm. Yongzheng Periode (um 1723).

300 €

Vom Meer geprägte Skulpturen, die aus mehreren zusammengedrückten und mit Sand, Verkrustungen und Korallen verbundenen kleinen Schüsseln bestehen. Die beiden Ensemble bestehen aus drei und aus sieben Schüsseln. Durch äußere Umstände entstanden diese „Meeresskulpturen“ und sind eine Kombination aus Kunsthandwerk und Naturgewalten.

Die Porzellane sind im charakteristischen Weiß und Blau gehalten mit vegetativen und figürlichen Mustern sowie chinesischen Schriftzeichen, welches in der Kangxi und Yongzheng Periode verwendet wurde. Das Ca-Mau-Wrack ist ein chinesisches Handelsschiff, das zwischen 1723 und 1735 versunken ist. Erst im Jahre 1998 konnte es geborgen werden und offenbarte mehrere Porzellanschätze. Die Ware sollte wahrscheinlich nach Holland geschifft und an holländische Händler verkauft werden. – Teils mit Bruchstellen und Verfärbungen. Dekorative Exemplare. Abbildung

2760 Öremünze. Bronzene, schwedische Münze mit dem Wert 1 Öre. Rechteckig 2,5 x 3 cm. Unter Glas in Holzprofilleiste. Stockholm 1628.

200 €

Die Öremünze zeigt die gekreuzten und bekrönten Pfeile sowie die drei Kronen, auch genannt „tre kronor“, sowie die Initialen „A. C. R.“. – Etwas berieben, mit minimalem Schwund und kleinen Gebrauchsspuren. Nicht ausgerahmt, ggf. Versand nur ohne Rahmen.

2761 Barocke Schiffsverzierung. 2 goldgeprägte Holztafeln mit Resten einer farblichen Fassung. 21 x 40 cm und 28 x 37 cm. Um 1700.

300 €

Die golgeprägten Holztafeln sind jeweils aus einem Stück gefertigt und rundherum mit einem herausgearbeiteten barocken und goldverzierten Rahmen, der aus mehreren Rocaillen besteht, verziert. In der Bildinnenfläche finden sich Farbreste einer früheren Fassung. Die Tafeln sind so gebogen, dass sie sich der Form des Schiffes anpassen und somit ideal den Innenraum eines Schiffes schmücken können. – Verso mit Montagevorrichtungen. Berieben, beschabt und teils mit Kratzern und kleineren Fehlstellen. Sehr dekorative Exemplare. Abbildung

2762 Maritimes Spielzeug. Konvolut von 1 Anker, 1 Spielzeugkanone und 1 Pfeife. Blei. 6,5 x 6 cm (Anker) und 5 x 1 cm (Kanone und Pfeife). Unter Glas montiert im profiliertem Holzschaurahmen. England und Georgien um 1700.

200 €

Maritimes Spielzeug für Jungen und Mädchen aus England und Georgien. Spielzeug soll Kinder spielerisch auf ihr späteres Leben vorbereiten.

Militärische und maritime Spielzeuge erfreuten sich damals wie heute großer Beliebtheit. – Teils oxidiert, mit Fehlstellen und Gebrauchsspuren. Hübsch zusammengestellte dekorative Exemplare. Abbildung

2763 Hollandia. VOC Retourship. Konvolut von 10 Wrackgütern. Durchmesser 1,5 cm bis 12 cm bzw. 7 x 3 cm bis 8 x 2,5 cm. Unter Glas im schwerem profiliertem Holzschaurahmen mit montiertem TSchild. ScillyInseln 1743.

180 €

Zusammenstellung zehn verschiedener Wrackgüter eines niederländischen Handelsschiffs. Das Schiff „Hollandia“ ging im Jahre 1743 unter und konnte 1971 geborgen werden. Das Schiff gehörte zur „Vereenigde Oost-Indische Compagnie“ (VOC) und hatte Handelsgüter geladen, als es auf bei den Scilly-Inseln sank. Enthält zwei grüne Scherben einer Weinflasche, zwei Münzen, eine grüne kleine Tinkturflasche zwei Eisenkugeln mit Drähten sowie drei geschnitzte und relifierte Holzgriffe für Messer. – Mit Schwund, Fehlstellen und deutlichen Gebrauchsund Abnutzungsspuren des Meeres. Dekorative Exemplare. Abbildung

2764 H.M.S. Invincible. Metallene Medaille und Bastseil des Wracks H.M.S. Invicible. Durchmesser 7 cm (Medaille). Länge 7,5 cm (Seil). Unter Glas im profiliertem Holzschaurahmen. England, 1758-1763.

180 €

Das Bastseil ist ein Wrackgut der H.M.S. Invincible, die im Jahre 1758 unterging. Es ist eines der wenigen versunkenen Schiffe, die komplett geborgen werden konnten und heute im National Museum of the

Royal Navy in Portsmouth dauerhaft ausgestellt werden. Die spätere Medaille aus dem Jahre 1763 mit der Beschriftung „Sedat Fluctis Terram Alit Artes Fouet. Sex mercatorum paris ordines MDCCLXIII“ zeigt die HMS Invincible bei ihrer Abfahrt aus dem Hafen. – Mit kleinen Gebrauchsspuren, sonst wohlerhaltene Exemplare.

2765 H.M.S. Victory. Original Eichenholzstück vom Linienschiff der Royal Navi. 2 x 6 cm. Unter Glas im profiliertem Holzschaurahmen. England 1760. 180 €

Das Eichenholzstück ist ein von der H.M.S. Victoria, dem ältesten in Dienst befindlichen Kriegsschiff der Royal Navi. Erbaut wurde das Linienschiff 1760 und hatte seinen Höhepunkt bei der Schlacht von Trafalgar unter der Leitung von Vizeadmiral Nelson. – Dekoratives Exemplar. Selten. – Dabei: P. Wyon. In life victorius in death triumphant. Zinnmedaille. Durchmesser 6,5 cm. England 1805.

Versunkene Schätze der East Indian Company

2766 Schiffswrackgüter. - East India Company. Shipwreck. 51 verschiedene Objekte wie Ringe, Knöpfe, Tintenfässchen, Patronen, eine Zahnbürste, ein Schiffsnagel, Gefäße und Ketten etc. aus Holz, Metall oder Eisen, teils vergoldet. Zwischen 32 x 2 cm bis 1 x 1 cm. Unter Glas in profiliertem Holzschaurahmen mit montiertem TSchild. Rio de la Plata um 1790.

Historische und interessante Schiffswrackgüter aus der Kolonialzeit, geborgen aus einem Wrack aus dem Rio de la Plata. Die Ringe, Knöpfe, Tintenfässchen, Patronen, eine Zahnbürste, ein Schiffsnagel, Gefäße und Ketten etc. gehörten zu einem Handelsschiff der East India Company, die zwischen 1600 bis 1874 den Handel mit Indien kontrollierte und dominierte. Die geborgenen und modern montierten Wrackgüter gehörten zu Alltagsgegenständen auf hoher See, zum Schiffsbau oder waren Handelsgüter. – Etwas oxidiert, mit Schwund und Gebrauchsspuren sowie vereinzelt mit Sandverkrustungen. Dekoratives Exemplar. Nicht ausgerahmt, Versand ggf. nur ohne Glas. Abbildung

2767 H.M.S. Colossus. - Takelagenscheibe. Hölzerne Scheibe mit Metallring, zum befestigen der Takelage an den Wanten. Durchmesser 22,5 cm. Unter Glas im Holzschaurahmen mit montiertem TSchild. Scilly-Inseln 1798.

Die hölzerne Takelagenscheibe wurde von Todd Stevens aus dem Wrack „Colossus“ vor den Scilly Inseln geborgen. Die Scheiben, oder auch Blöcke, dienen als Gewicht für die Takelage und verbinden über Seile die Segel und Masten mit den Wanten. „HMS Colossus“ ist ein

Hauptschiffstypus der englischen Marine, weshalb es mehrere Schiffe dieser Art und mit diesem Namen gibt. – Etwas oxidiert, äußere Scheibe mit größerem Fehlstück und kleinen bis größeren Löchern sowie mit einer eingeritzten „6“. Abbildung

2768 H.M.S. Colossus. Schiffswrackgüter. 9 Scherben aus Glas und Ton sowie 7 Nägel. Zwischen 3 x 0,5 cm bis 8 x 8 cm. Unter Glas im profiliertem Holzschaurahmen mit montiertem TSchild. Scilly-Inseln 1798.

250 €

Die H.M.S. Colossus ist ein 74-Kanonen-Linienschiff, das 1787 vom Stapel und 1798 vor Samson auf Grund lief. Die kunstvoll montierten Schiffswrackgüter sind teils Flaschenscherben oder der Fuß eines Kelches neben rostigen Nägeln und lasierten Tonscherben. – Teils oxidiert, mit Sand- und Perlmuttverkrustungen und Bruchkanten. Scherben etwas stumpf. Sehr dekoratives Exemplar. Nicht ausgerahmt, Versand ggf. nur ohne Glas.

2769 Dutch East India Company. Glasierte blau-weiße Bauchflasche aus Steingut. 27 x 18 x 16 cm. Wohl China 18. Jahrhundert.

120 €

Am Bauch der Flasche ist zentral in einem floralen Kranz das Siegel der Niederländischen Ostindindien-Kompanie dargestellt: es setzt sich aus drei Versalien zusammen, einem großen V und einem kleineren, hochgestellten O und C. Der Röhrenhals der Flasche mündet in einem minimal ausgeweiteteten Lippenrand. Sie ist wahrscheinlich aus China importiert. Als einzige Handelsunternehmung in Indien machte die VOC zwischen 1635 und 1690 mit dem Überseehandel Gewinne. Danach wurde zunehmend bis in das 18. Jahrhundert hinein der Handel innerhalb Asiens zur Einkommensquelle der Kompanie. Hinzu kam der ab 1639 noch allein von der VOC organisierte Handel mit Japan. – Kaum Altersspuren.

2770 Wrackfragment. Schiffsfragment aus Holz und Messing. 7,5 x 8,5 cm. Unter Glas in schwarz-golden lackiertem Holzschaurahmen. 16 x 17 cm. North Carolina wohl 18. Jahrhundert.

90 €

Das Messingstück ist noch immer in den Rumpf des Schiffes eingelassen und wurde am Strand von Corolla vor der Küste in North Carolina gefunden. Noch Jahrhunderte nach der ersten Besiedlung ist diese Küste für viele ein mysteriöser Ort, viele Schiffskapitäne fürchteten lange aufgrund der Winde und Sandbänke den Weg dorthin. – Kleinere Ausbrüche.

2771 H.M.S. Victory. Konvolut aus verschiedenen Schiffsbauteilen. 2 Holzzylindern, 1 Nagel, 1 metallenem Zylinder, 1 Metall- und 2 Holzstücke und ein hölzerner Sockel. Unter Glas im profiliertem 3,5 x 0,5 cm bis 6 x 15 cm. Holzschaurahmen mit montiertem TSchild. England um 1800.

180 €

Die H.M.S. Victory wurde aufgrund eines Befalls des gescheckten Nagekäfers von 1950 bis 2005 komplett saniert und renoviert. Dabei wurde teils das Eichenholz durch ölhaltige Harthölzer wie Teak und Iroko ersetzt. - Teils oxidiert, mit Kratzern und Schwund sowie Gebrauchsspuren.

2772 Prismenflasche. Oktogonale Feldflasche aus Zinn mit ziseliertem Monogramm und Schraubdeckel. Höhe 26 cm. Durchmesser 12 cm. Um 1800.

150 €

Originale große Prismenflasche aus Zinn mit feiner, floraler Gravur und dem Monogramm „ZH“. Der Deckel kann mittels Schraubverschluss gelöst werden und besitzt einen Henckel. Sie konnte als Feldflasche verwendet werden oder Most und Hefe aufbewaren. – Mit Kratzern und mit Einbuchtungen. Innen mit Kalkablagerungen, Henkel etwas verbogen. Abbildung Seite 87

2773 S.S .Thames. - Porzellanscherbe. Dublin Steam Packet Company. Porzellanscherbe mit farblicher Fassung und Beschriftung. 15 x 6,5 cm. Unter Glas im profiliertem Holzschaurahmen mit mont. Schild. Dublin 1841.

180 €

Bruchstück eines Porzellangfäßes mit grünem Muster. Auf der Scherbe zu erkennen sind Blumenbouquets, eine Wasserdarstellung, eine Kartusche mit 6 Flaggen, eine Krone und eine Harfe sowie ein Spruchband

„Dublin Steam Packet Company“. Das Frachtchiff „S.S. Thames“ stand unter dem Kommando von Captain James Grey und versank am 4. Januar 1841 in der Nähe der Scilly Inseln. – Etwas fleckig, mit Gebrauchspuren und Abbruchkanten. Nicht ausgerahmt, Versand ggf. nur ohne Glas. Abbildung

2774 Schiffswrackgüter. 1 Wasserkessel aus Kupfer sowie 3 historische Flaschen aus teils getöntem und blindgeprägtem Glas. Davon 1 Flasche des irischen Herstellers „Cantrell & Cochrane“ sowie 1 kegelförmiges Weinglas. 23 x 20 x 23 cm (Teekessel), ca. 19 x 9 x 9 cm (Flaschen) und 13 x 6 x 7 cm (Weinglas). Argentinien 1790 und Irland 1841.

250 €

Schönes Arrangement verschiedener Flaschen und Geschirrteile sowie einem Wasserkessel, die allesamt aus einem Wrack, welches in der Nähe vom Hafen von La Plata, der Hauptstadt der Provinz Buenos Aires in Argentinien, geborgen wurden. Das Konvolut setzt sich aus einem stilvollem, klassischen Teekessel mit Deckel und Griff aus Kupfer zusammen. Die etwas modernere, bauchige Glasflasche stammt von dem Wrack des 500-Tonnen-Raddampferschiffs, der SS Thames (1827 von Fletcher‘s in Limehouse, London gebaut). Sie gehörte der City of Dublin Steam Packet Company und stand bis zu ihrem Kentern unter dem Kommando von Kapitän James Grey. Es erlitt am frühen Morgen des 4. Januar 1841 auf dem Weg von Dublin nach London am Cribewidden Rock auf den Scilly-Inseln aufgrund eines heftigen Sturms Schiffbruch. Über sechzig Menschen starben an diesem Tag in den Gewässern um die Crebawethan-Felsen. – Stärkere Gebrauchs- und Altersspuren.

2775 The Royal George. - A Narrative of the Loss of the Royal George at Spithead 1782 bound in the wood of the wreck. Seventh Edition. 172 S. Mit gestochenem Frontispiz und 4 Holzschnitttafeln. 10,5 x 6,5 cm. Halb - leder d. Z. (berieben und teils angeplatztem Rücken, VDeckel restauriert) mit hölzernen Deckeln aus dem Schiffsholz der Royal George, goldgeprägtem RTitel und dreiseitigem Goldschnitt. Portsea, (S. Horsey), 1844. 180 €

Die Royal George war ein britisches Linienschiff erster Klasse und lief 1756 vom Stapel. Unter anderem war es am am Siebenjährigen Krieg und am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg beteiligt. Im Jahre 1782 sank das Linienschiff im östlichen Solent. Es gilt als die größte Schiffskatastrophe in britischen Gewässern, da das Unglück 800-950 Tote forderte. An dem Tag des Unglücks besuchten Frauen und Kinder ihre Ehemänner und Väter auf der Royal George, gleichzeitig sollte ein kleines Leck unter Wasser ausgebessert werden. Durch die Überladung kippte das Schiff und sank mitsamt fast allen Passagieren. – Erste fünf Blätter mit größeren Fehlstellen am Außensteg, minimal stockfleckig.

– Dabei: Royal George Admiral Kemplnfelt. Bronzemedaillon. Durc hmesser 3 cm. England, 1783. - Dargestellt ist die Beschießung Gibraltars. - Etwas berieben.

2776 Schiffsgüter. Konvolut von 15 verschiedenen Objekten eines Schiffes. Holz, Stein, Eisen und Metall. Durchmesser 2 cm bis Länge 89 x Breite 8 cm. Unter Glas im massiven, profiliertem Holzschaurahmen montiert. Deutschland um 1700.

1.500 €

Zusammenstellung verschiedenster Schiffsgüter in einem Holzschaurahmen. Dabei handelt es sich um drei verschieden große Marmormurmeln, zwei Kugelgeschosse mit Kette oder durchgehendem Eisensstab, zwei Takelagen-Blöcke, ein Fernrohr aus Messing und Karton, ein Dolch aus Eisen, ein Degen mit vergoldetem Griff, zwei Holzsplitter, eine englische Münze und eine Holzstatue von Gallus. Die einzelnen Gegenstände wurden aufwendig hergestellt, so wie die hölzerne Statue des heiligen Gallus, ein Wandermönch und Missionar, oder das mit Mäandern und Rocaillen verzierte Fernrohr. Besonders die an die rheinische Bildnerkunst angelehnte Holzfigur ist fein herausgearbeitet worden, mit einem Rosenkranz, einem wallenden Mantel und einer Tonsur. – Mit Gebrauchsspuren, dekorative und schöne Exemplare.

2777 Schiffstrümmer. Schaukasten mit circa 18 Trümmerteilen. Aus Holz, Eisen und Metall. 5 x 3 cm bis 7 x 44 cm (Objekte). Länge 81 cm. Höhe 68,5 cm. Breite 28 cm. Im Schaukasten aus Holz und Glas. Um 1900.

450 €

Verschiedene Trümmerteile eines gesunkenen Schiffes aus Holzbruchstücken, metallenen Platten und Eisennägeln. Alle Objekte in einem großen, aus dunklem Holz und Glas hergestellten Schaukasten dekorativ präsentiert. – Mit Gebrauchs- und Verwitterungsspuren. Dekoratives Exemplar. Versand des Vitrinenkastens auf gesondert Anfrage.

Abbildung Seite 89

2778 La Bottega del Peltro. - Zinngeschirr. 2 Teller aus Zinn mit der Punzierung „G T“, ein Zinnlöffel und ein Teller mit der Punzierung „IHT“. Durchmesser 25,5 cm bzw. 31cm (Teller). 17,5 x 4 cm (Löffel). Italien um 1970.

180 €

Die Zinnteller sind in schlichtem Design mit breiter Lippe und dünn ziselierten, umlaufenden Linien um den Bauch. Die Manufaktur „La Bottega del Peltro“ wurde im Jahre 1970 gegründet und spezialisierte sich auf die Herstellung von Zinnobjekten. – Ein Teller mit größerer Fehlstelle. Mit Gebrauchsspuren, sonst wohlerhalten. Abbildung Seite 88

2779 Batavia. - Die Takelage. 5 verschiedene Seile, ein breiter Lederriemen und ein Stück Segel. 13 x 8 cm bis 42 x 34 cm. Unter Glas im Holzschaurahmen. Niederlande 1629-1985.

600 €

Die „Batavia“ war ein Segelschiff der „Ostindien-Kompanie“ und lief 1628 erstmals aus in Richtung Australien, wo es auf ein Riff auflief. Nach dem Schiffbruch kam es zu einer grausamen Meuterei und einem Schiffsmassaker, das vom Unterkaufmann angeführt wurde. Das Wrack liegt heute vor der Küste des Ortes Geraldton in Western Australia und ist zwischen den Jahren 1985 bis 1995 in Lelystad, in der niederländischen Provinz Flevoland nahe Amsterdam nachgebaut worden. Einzelne Wrackteile des Schiffes von 1929 sind geborgen worden und befinden sich heute im „WA Shipwrecks Museum“. – Mit Gebrauchspuren. Sehr dekorative Exemplare. Selten. Nicht ausgerahmt, Versand ggf. nur ohne Rahmen.

Abbildung

2780 Antike Münzen. Sammlung von 7 antiken Münzen aus dem Mittelmeerraum. Bronze. Durchmesser 13 cm. Unter Glas im dekorativen Holzschaurahmen. Italien, Griechenland und Syrien um 300 v. Chr. - 300 n. Chr.

220 €

Vorhanden sind: I. Seleukidische Bronzemünze. Mit dem Kopf der Athene und eine Nike mit Anker. 312-280 v. Chr. - II. Griechische Bronzemünze. Mit dem Kopf einer Göttin und ein Kriegsschiff. 300200 v. Chr. - III. Phönizische Bronzemünze. Mit dem Kopf der Tyche mit Mauerkrone und ein Kriegschiff. 300 v. Chr. - IV. Römisches 1 As. Mit dem Januskopf und Prora mit Anker. Um 200-180 v. Chr. - V. Römische Bronzemünze. Mit einem Schiff. Um 27 v. Chr. - VI. Dasselbe. Mit dem Kopf Merkurs und Prora. 27 v. Chr. - VII. Dasselbe. Mit dem Kopf Kaiser Constans und der Siegesgöttin mit Schiff. 336-350 n. Chr. – Etwas berieben und oxidiert.

2781 Mary Rose. - Schiffssplitter mit Münzen. Eichenholzfragment mit Sägespuren des Schiffes „Mary Rose“ und mit zwei Münzen aus Bronze und Silber aus der Zeit Heinrichs VIII. 11 x 3 cm (Treibholz). 19 x 11 cm (Rahmen). Unter Glas montiert in profiliertem Holzschaurahmen. England, um 1545.

800 €

Seltenes Treibgut des untergegangenen Schiffes „Mary Rose“, einem Kriegsschiff von Heinrich VIII. Der Holzsplitter ist aus Eiche und mit zwei Münzen versehen, eine aus Bronze und eine aus Silber. Beide wurden geplättet und auf das Holz montiert. Bei der Bronzemünze ist Heinrich VIII. auf dem Thron sitzend und mit den Insignien abgebildet, während die Silbermünze das seitliche Profil der verstorbenen Schwester des Königs, Mary Rose, zeigt. Beide Münzen sind nicht vom Schiff und nachträglich auf das Holzfragment montiert. Das imposante Kriegsschiff „Mary Rose“ sank im Jahre 1545 bei einem Seegefecht gegen die Franzosen während des Italienischen Krieges von 1542-1546 im Solent. 1982 konnte das Schiff geborgen werden und steht heute auf dem Werftgelände im Hafen von Portsmouth. – Mit Gebrauchsspuren, deutlich gebräunt und mit Schwund. Münzen oxidiert, stark berieben und mit kleinen Fehlstellen. Seltenes und dekoratives Exemplar. Nicht ausgerahmt, Versand ggf. nur ohne Glas. Abbildung

2782 Lucayan-Beach-Wrack. - Mexikanische RealesMünzen. 3 Silbermünzen. Durchmesser 4 cm. Unter Glas in Holprofilleiste. Lucayan 1628. 800 €

Bei einer zufälligen Entdeckung im Jahre 1964 wurden vor den Bahamas mehrere Silbermünzen in einem Schiffswrack entdeckt. Unter anderem auch mexikanische Münzen aus dem Jahre 1628. Das Wrack konnte bis heute nicht eindeutig zugeordnet werden und es gibt mehrere Theorien, um welches Schiff es sich handeln könnte. Zum Beispiel die „Van Lynden“ oder die „Santa Gertrude“. Erwiesen ist bisher nur, dass es sich um Münzen mit den Werten 8- bzw. 4-Reales aus der AssayerD Periode handelt. – Stärker berieben und mit Schwund. Nicht ausgerahmt, Versand ggf. nur ohne Rahmen.

2783 Batavia. VOC Retourship. Takelagenseile aus Bast, eine Holzkelle und ein Belegnagel. 36 x 12 cm (Kelle). 81 x 40 (Rahmen). Unter Glas im prachtvollen Holzschaukasten mit barockem Gesprenge aus Akanthusblättern, Rocaillen und Kartusche. Niederlande 1629.

450 €

Dekorativ drapierte Objekte aus dem Wrackschiff „Batavia“, welches im Jahre 1629 auf ihrer ersten Fahrt sank. Enthalten sind eine grobe Holzkelle, mit breiter Fläche, Seile der Takelage und ein hölzerner Belegnagel, an dem die Seile befestigt wurden. – Mit Gebrauchsspuren, teils mit Schwund und Einrissen.

Abbildung

2784 Münzsammlung aus Schiffswracks. Konvolut von 14 Münzen aus verschiedenen Ländern. Durchmesser 2 cm bis 4,5 cm. Unter Glas im profiliertem Holzschaurahmen. 1734-1839.

700 €

Vorhanden sind: I. Silbermünze. 1734. - II. Utra Que Unum. Silbermünze. 1736. - III. Silbermünze mit Tempelkreuz. O. J. - IV. Französischer Sol. Silbermünze. Um 1748. - V. Niederländische Bronzemünze. VOC. 1750. - VI. Silbermünze mit Wappen. O. J. - VII. Carolus III. Dei Gratia. Spanische Silbermünze. 1780. - VIII. Münze. o. J. - Stark oxidiert und versteinert. - IX. Zwei Münzen. 1788 - Stark oxidiert und zusammen versteinert. - X. Niederländische Silbermünze. A/MO: NO: ARG: CON - FŒ: BELG: PRO: TRAI. Um 1791. - XI. Diesselbe. Um 1791. - XII. Silbermünze mit Löwen. O. J. - XIII. Silbermünze. 1839. – Teils oxidiert und versteinert sowie stärker berieben. Nicht ausgerahmt, Versand ggf. mit Rahmen. – Dabei: I. Englische halbe Krone. Silbermünze. 1672. - II. Englischer 6 Pence und 1 Schilling. Silbermünzen. Um 1750. - III. 2 Silbermünzen. Um 1800. - IV. 6

Niederländische Bronzemünzen. VOC. 1732-1790. - V. East India Company. Admiral Gardner. Goldmedaille.1809. - VI. 6 Bronzemünzen. East India Company Ship Hindostan. 1803. Abbildung Seite 90 und 136

2785 Versunkene Münzen. Zahlreiche Bronzemünzen durch Sand und Gestein verbunden von dem Schiff „Admiral Gardiner“ der East India Company. Im Glaskasten mit montiertem Schild. England 1808.

1.500 €

Zahlreiche Münzen, die aus dem Schiffswrack „Admiral Gardiner“ geborgen wurden und sich unter Wasser über Jahre mit Sand und Kalk verbunden haben, sodass sie nun Münzskulpturen bilden. Die „Admiral Gardiner“ ging 1809 vor der Küste von Scilla-Insel unter und wurde erst im Jahre 1984 gefunden. Dabei wurden einige wenige Münzfunde geborgen. – Mit Gebrauchsspuren. Dekoratives Exemplar. Abbildung