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Starke Planung, kompetente Umsetzung.

Treppe von der Promenade auf die Clubhausterrasse zu bauen, wird wieder aufgebracht, führt aber zu so angeregter Diskussion, dass das Thema vertagt wird. Dem Restaurant einen eigenen Namen anders als ‚Restaurant im Flensburger Segel-Club‘ zu geben, ist nicht vorgesehen.

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Des Weiteren berichtet unser erster Vorsitzender im Namen der Takelmeister, dass der neue Riggermast mit ein wenig Glück im Herbst da ist - ob vor oder nach dem Aufslippen, ist abzuwarten. Die Hoffnung, dass die Gründung noch rechtzeitig genehmigt und gebaut werden kann, stirbt zuletzt. Andreas Christiansens Ausführungen zu Experimenten mit schwerelosen Masten in Bremen führen zu Erheiterung, wollen wir im FSC aber lieber nicht replizieren.

Aus dem Jugendausschuss berichtet Thomas Freudenstein, dass die Jugend zu Ostern fleißig auf Trainingsreisen geht: die Laser auf den Gardasee, die Optisegler sind aufgeteilt in verschiedenen Lagern in Schleswig-Holstein unterwegs. In Sachen Trainings ist das Wochenendtraining bereits angelaufen, das reguläre Training unter der Woche startet nach Ostern. Zudem ist ein volles Programm in Arbeit, was alles in der Saison laufen soll. Unter anderem ist wieder geplant, das 24-Stunden-FSC auszurichten und eine Wochenendtour zu den Ochseninseln mit Übernachtung in den Hütten zu machen. Des Weiteren soll es eine Clubmeisterschaft geben.

Und auch der Bootspark wurde erneuert: es gibt zwei neue Optis sowie einen neuen Laser.

Aufgrund steigender Kosten ist ein einfaches Kostenbeiteiligungsmodel für unsere Jugendboote in Arbeit. Anders als andere Clubs haben wir bislang keine Beträge erhoben, nun ist aber angedacht, für Wochenendtouren zum Beispiel 15 Euro pro Tag als Pauschale für Trainer, Schlauchboot, usw. zu nehmen. Details werden gerade zu Papier gebracht, um faire Beträge zu benennen. Zudem bittet Thomas Freudenstein: Falls jemand noch Ideen hat, wo wir gegebenenfalls noch externe Unterstützung für die Nachwuchsarbeit herbekommen, insbesondere öffentliche Gelder, bitte meldet Euch beim Jugendausschuss oder dem Vorstand.

Danach berichten Jochen Frank und Thomas Freudenstein in Vertretung für Dani Huber, dass der Plan für die Regatten auf Hochtouren läuft und am 1. April ein Regattahelfertraining stattgefunden hat. Dieses wurde kräftig besucht und war wie immer für alle Teilnehmer eine schöne Auffrischung und es wurde auch das eine oder andere neu gelernt. Im Anschluss an das Helfertraining wurde noch einige Zeit gesellig im Clubhaus zusammengesessen.

Die ersten drei Regatten stehen auch schon ins Haus. Gestartet wird am Ansegelwochenende mit dem Jugend Open Air, gefolgt von dem Culix Cup im ILCA 4 und 6 (früher Laser) sowie den OK Jollen. Und danach findet auch schon der Pfingst Cup der Drachen, Stare und 5.5er statt.

Als schöne Entwicklung im Club ist zu berichten, dass sich unsere gute alte Jollenszene, insbesondere die OK Jollen weiter belebt und sogar einige Senioren wieder in der Jolle unterwegs sind.

Daneben gab es im Winter wieder eine Online Schulung für den Sportbootführerschein, organisiert von Michael Bauer, damit auch der notwendige Schein für die motorisierte Fortbewegung erworben werden kann.

Von der Kasse gab es zu verkünden, dass sich der Einzug der Club- und anderweitigen Mitgliedsbeiträge diesmal etwas verzögert, da die Clubstunden noch aufgedröselt werden müssen.

Dieter Kopenhagen berichtet dann, dass die Meldung für die Mittwochabendregatten seit dem 1. April möglich ist und bereits 27 Boote gemeldet haben, davon eine auswärtige Damencrew. Er hofft auf weitere rege Meldeund Mitsegeltätigkeit, zumal wir dieses Jahr ja sowohl die Doublehand als auch die Family Crew Klasse wieder eingerichtet haben. Die Regatten werden vom 1. Mai bis 16. September stattfinden, vorgesehen sind 16 Wettfahren.

Und danach überrascht dann den einen oder anderen in der Runde, dass Dieter Kopenhagen dieses Jahr tatsächlich das letzte Jahr als Leiter der Mittwochabendregatten tätig sein wird und so stellt er seinen Nachfolger Colin Wulff vor. Diese Saison wird Colin Wulff auf allen Positionen, die so zu der Organisation der Mittwochabendregatten gehören, von Dieter Kopenhagen eingearbeitet, in der Folgesaison steht Dieter Kopenhagen dann seinem Nachfolger noch als Sparring Partner zur Seite.

In der Rubrik Verschiedenes wird kurz angemerkt, dass wir eventuell die in die Jahre gekommene Mitgliederliste auf der Website aktualisieren wollen, was aber mit Blick auf den Datenschutz schnell verworfen wird.

Die Neuerfindung des kleinen Schifferscheins, der für gewerbliche Zwecke für kleine Boote gelten soll, brauchen wir im Vereinsbereich für die Ausbildung oder für der Hafenmeister erstmal nicht, sondern haben bis 2024 eine Übergangsfrist. Da dieselben Boote ja nicht wesentlich anders fahren, je nachdem ob sie privat oder gewerblich genutzt werden, hoffen wir, dass dieser Kelch auch dauerhaft an uns vorbei geht.

Den Pyroschein, den Jörg Rothert und Michael Bauer in den letzten Wochen in Zusammenarbeit mit dem DHH angeboten haben, haben alle Prüflinge erfolgreich bestanden.

Die nächste Monatsversammlung findet am 4. Mai statt und am Folgewochenende findet dann auch endlich das Ansegeln statt.

Und so schließt Jochen Frank noch fast bei Tageslicht die AprilMonatsversammlung und wünscht einen guten Saisonstart!

Swantje Oldörp

Taufe der beiden neuen Optis der Jugendabteilung

Der FSC hat zwei neue Optimist- Jollen für die Jugendabteilung gekauft. Man hat sich für „Fighter“-Optis aus Polen entschieden, die von S awomir Baranowski gebaut werden. Er stellt Jollen seit 2002 her und seine Optis haben haben viele nationale und internationale Regatten gewonnen. Bei den Segeln fiel die Wahl wieder auf J-Segel. Die Taufe der beiden neuen, jeweils mit einem Tulpenstrauß geschmückten Boote fand am 1. April 2023 auf dem Rasen neben dem Clubhaus des FSC statt, da an dem traditionellen Tauftermin, dem Ansegeln, beide Optis im Regattaeinsatz sind. Im Anschluss an den Regattahelfer-Workshop taufte erst Carl Schaumann seinen Opti (GER 1893) gemeinsam mit seiner Schwester Gida auf den Namen REGULUS. Regulus ist der hellste Stern (Hauptstern) im Sternbild Löwe. Der lateinische Name bedeutet Kleiner König oder Prinz. Regulus bildet zusammen mit den Sternen Arktur und Spica das Frühlingsdreieck. Danach taufte Marit Durst ihr Opti (GER 1892) auf den Namen GERONIMO. Geronimo heißt die Yacht im Film „Wind“ (1992), benannt nach einem berühmten ApachenHäuptling, die das im Film dargestellte Rennen des 26. America’s Cup 1987 vor Fremantle (Australien) gewann. Sie entspricht der Stars & Stripes (US55), gesteuert von Dennis Connor.

Fotos: Ingvild Buchholz

Pokalübergabe der eSailing-Clubmeisterschaft U16

Nach der Taufe der beiden neuen Optimisten überreichte Fee Jung den Pokal für die diesjährige eSailing-Clubmeisterschaft U16 an Marit Durst. Hendrik Peters war leider ortsabwesend wegen seines Studiums in Braunschweig.

Die eSailing-Clubmeisterschaft gibt es seit dem Winter 2020/2021. Sie wurde zu Zeiten von Corona von dem damaligen FSJler Hendrik Peters federführend organisiert. eSailing ist Regattasegeln am Computer mit verschiedenen Bootstypen gegen andere Segler. Die bekannte reale Regattawelt wird recht gut in der digitalen Welt dargestellt. Man kann verschiedene Bootstypen vom 49er bis zur J-70 wählen, natürlich werden die Boote vom Spieler gesteuert und Segel können verändert werden. Windrichtung und Stärke wird vom Programm selbst verändert. Mögliche Strafen werden durch Anhalten der Boote ausgeführt. Es finden Sprintrennen mit zwei Umläufen auf UP and DOWN Kursen statt. Hendrik Peters hatte beim ersten Mal 17 Clubmitglieder motivieren können und nach vier Spieltagen zu jeweils drei Rennen standen die Sieger nach dem Low Point System in den beiden Kategorien Gesamtsieger und 1. Platz U16 fest. Für 2021 wurde erneut eine eSailing-Clubmeisterschaft organisiert. Leider führten die Umstände und die Corona-Auflagen dazu, dass zwar 1. Plätze erkämpft und ermittelt wurden, jedoch ein angemessener Pokal fehlte. Dies haben wir dann im dritten Jahr nachgeholt und alle Namen gravieren lassen. Die Organisation lag 2022 bei Fee Jung als FSJler. Aufgrund der knappen Zeit konnten nur zwei Spieltage mit jeweils 4 Rennen durchgeführt werden. Je Spieltag gab es einen Streicher für die Berechnung der Punkte. Leider nahmen nur vier Mitglieder an der Meisterschaft teil. Die nächste eSailing-Clubmeisterschaft 2023 findet dann im nächsten Winterhalbjahr statt, hoffentlich mit großer Beteiligung. Hier die eSailing-Clubmeister der letzten Jahre:

1. Platz Gesamt1. Platz U16

2020 Otto Brink2020 Clemens Barth

2021 Otto Brink2021 Marit Durst

2022 Hendrik Peters2022 Marit Durst

(Foto: Ingvild Buchholz)

Fischereihafen-Regatta der Optis in Bremerhaven 25./26.03.2023

Ich hatte mir die Fischereihafen-Regatta der Optis in Bremerhaven als erste Regatta des Jahres 2023 ausgesucht. Sie sollte gleichzeitig meine letzte Regatta in Opti-B werden, da ich zum 1. April 2023 in Opti-A wechsle. Das passte auch ganz gut, denn ab dann kann ich mein neues Opti mit der Segelnummer GER 1892 segeln. Getauft habe ich es auch am 1. April auf den Namen GERONIMO. Ich fuhr schon am Freitag mit meinen Eltern nach Bremerhaven. Mein Vater hatte einen neuen Kastentrailer gekauft, in dem wir das Boot und die Ausrüstung perfekt transportieren können. Leider gab es auf der Autobahn bei Neumünster einen Unfall und eine lange Vollsperrung der Autobahn, so verloren wir viel Zeit auf der Umleitung. In Bremerhaven waren wir die ersten. Wir luden den Opti aus, parkten den Hänger und schauten uns in Bremerhaven die „Havenwelten“ an. Am nächsten Tag erwartete uns erst schöner Sonnenschein, so dass wir in Ruhe das Segel aufriggen konnten. Ich nahm das Segel und das Rigg von Helene Loecks altem Boot (GER 1725) und den neuen Fighter-Opti-Rumpf, denn das neue Segel war nicht rechtzeitig fertig geworden. Mit dieser Kombination hatte ich einmal auf der Förde trainiert. Aus dem FSC nahm auch noch Carl Schaumann mit seinem neuen Opti REGULUS (GER 1893) teil, das er auf den letzten Drücker fertig aufriggen konnte. Er startete in Opti-A, da er schon im letzten Jahr umgestiegen war. An der Regatta nahmen 34 Opti-A und 20 Opti-B Segler teil. Leider waren die Starterfelder nicht mit Flatterfähnchen gekennzeichnet, was sich später noch als negativ zeigen sollte. Wir starteten mit einem Trapezkurs (Innerloop und Outerloop). Die Opti-A begannen und segelten eine Runde mehr. Wir hatten gut 6 Windstärken und relativ glattes Wasser, da wir ja im langgezogenen Fischereihafen segelten. Bei dem sehr böigen Wind und immer neuen heftigen Regenschauern erreichte ich am ersten Tag die Plätze 5, 4 und 7 und landete in der Liste auf Platz 4 fast punktgleich mit den andern Konkurrenten. Carl erreichte die Plätze 14, 9 und 28. Beim Aufslippen der Boote gab es einen so gewaltigen Regenschauer, sodass

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kontor-kjer.de alles im Wasser und Matsch versank und wir uns schnell in unser Hotel flüchteten. Zum Glück konnten wir die Riggs in der Halle in einen Ständer stellen. Carl und sein Vater fanden noch eine Lücke in der Halle für unsere neuen Boote. Am Sonntag war herrliches Segelwetter mit 5 Windstärken. Bei der Steuermannsbesprechung wurde wieder ein Trapezkurs angekündigt, aber man entschied sich doch für ein Dreieck. Wir starteten getrennt, segelten dann aber auf dem Dreieck durcheinander. Das habe einige A-Segler genutzt, um den Kurs verbotenerweise abzukürzen. Die Wettfahrtleitung hat es nicht gemerkt, da es für die Gruppen keine Unterscheidungsbändsel gab. Ich habe im 2. Rennen richtig Pech gehabt, denn ich bin weit in Führung liegend, nicht kaltblütig ins Ziel gesegelt, denn die blauen Zielflaggen wurden nicht rechtzeitig hoch gezogen. Ich und mein Verfolger sind auf die Luvtonne zugesegelt und haben unseren Fehler, als Blau oben war, berichtigt. So war es für mich nur Platz 3 statt 1. Ich habe noch Antrag auf Wiedergutmachung gestellt. Das wurde aber in der Protestverhandlung abgewiesen, mit der Begründung, die Wettfahrtleitung hätte keinen Fehler gemacht. Mein Zeuge, der nicht gehört wurde, sah das anders. Ich habe mich sehr geärgert, da ich wohl ohne den Fehler aufs Treppchen gekommen wäre. Aber so habe ich für die Zukunft gelernt, auf mich selbst zu hören und einfach durchs Ziel zu fahren, auch wenn keine blaue Flagge da ist. Insgesamt bin ich auf dem 7. Platz gelandet und nehme die Regatta als guten Trainingsauftakt, denn fast alle anderen hatten schon ein oder zwei Wochen Wintertraining im Süden hinter sich. Carl erreichte in Opti-A Gesamtplatz 20. Marit Durst

Leinen los! Mal sehen, wie weit wir kommen ...

Von Martinique bis Barbuda

Fortsetzung

Wegen des bevorstehenden Karnevals haben wir sicherheitshalber schon am Montag ausklariert, obwohl wir erst am Mittwoch nach Antigua wollten. Dort ging es auch rund, das Antigua 600 Race, eine ernst zu nehmende Regatta über 600 Meilen um 11 karibische Inseln. Es gibt aber Buchten und Ankerplätze genug, so dass sich die von den Racern verdrängten Cruiser ver- teilen können. Hofften wir zumindest. Für alle Fälle haben wir „mit dem ersten Büchsenlicht“ um 6.30 das Eisen aus dem Grund gezogen. Die ersten waren wir – erst einmal – trotzdem nicht, drei andere Schiffe waren vor uns los. Hinter uns kamen geschätzt noch mindestens 20 mehr, die allerdings auch einige nach English Harbour oder in die Falmouth Bay gingen. Nach 6 1/4 Stunden fiel der Anker wieder in der Mosquito Cove vor Jolly Harbour. Trotz des Namens haben wir hier nie irgendwelche Plagegeister gesehen. Und Schwell gab es nur, wenn Boote vorbeifuhren.

Das Einklarieren auf Antigua mit Immigration, Zoll und Harbour Authority ist eine ziemlich umständliche Prozedur. Das haben wir nach kurzem Aufklaren und Entsalzung des Schiffes am gleichen Nachmittag mit dem Dinghi erledigt. Es hat zwei Stunden in Anspruch genommen und EC 85.(East Caribbean Dollar, etwa € 30.-) gekostet. Heike und Kai, die schon ein paar Tage früher gekommen waren, brauchten in English Harbour nur etwa eine Stunde, haben aber inkl. der dort fälligen Naturschutzabgabe US $ 135.bezahlt. Damit waren beide Yachten und ihre Crews für 30 Tage „legalisiert“.

Zwischenzeitlich waren auch Helen und Brian angekommen. Brian ging es aber nicht so gut. Dafür kamen Heike und Kai auf einen Schnack vorbei. Antigua haben wir schon einige Male besucht, konnten den beiden noch ein paar Tipps geben.

Der nächste Tag war mal wieder gründliches Saubermachen und Einkaufen angesagt. Im Epicurian, einem für Inselverhältnisse großen und gut ausgestatteten Supermarkt, gibt es im Prinzip alles. Leider war am Vormittag frisches Fleisch ziemlich ausverkauft. Am Nachmittag war dann wieder alles da. Jetzt waren sämtliche Stau- und Kühlbehälter wirklich bis oben vollgestopft. Gut so, denn die nächsten Tage wollten wir in Buchten ohne Versorgungsmöglichkeiten liegen.

Die erste steuerten wir gleich am nächsten Morgen an: Deep Bay. Vor einigen Jahren wurde hier ein Hotel gebaut, ist aber immer noch sehr schön und wieder ganz ohne Schwell. Wer will, kann zu den Ruinen des darüber thronenden Barrington Fort aufsteigen. Wir wollten nicht, hatten wir schon vor Jahren erledigt, haben statt dessen lieber gebadet und geschnorchelt.

Gegen Mittag klopfte ein hinter uns ankernder deutscher Solosegler an. Er wollte alleine zu dem in der Buchtmitte gesunkenem Wrack der ANDES tauchen. Wenn er sich nicht bis etwa 15.00 wieder bei uns gemeldet hätte, sollten wir einen Beerdigungsunternehmer anrufen. Eine echte rheinische Frohnatur….(:-) ) Glücklicherweise kam er nach einer knappen Stunde wieder an die Oberfläche.

In der Nacht drehte der Wind etwas nördlicher, stand leichter Schwell in die Bucht, es patschte etwas unter dem Heck. So sollte es auch nächste Nacht bleiben, deshalb wechselten wir zu unserem Lieblingsankerplatz auf Antigua, hinter der kleinen Insel Great Bird Island auf der Luvseite. Der Weg dorthin ist trotz vorgelagertem Riff stückweise wellig, aber es lohnt sich: Pure Natur hinter einsamer Insel, meist nur ein oder zwei Boote außer uns. Dieses Mal aber nicht: Am Abend lagen mehr als ein Dutzend Yachten hier, bis hin zu einer großen Benetti Motoryacht. War aber nicht schlimm, es wurde nicht eng. Und niemand hat Lärm oder laute Musik gemacht. Auch der Taucher lag wieder neben uns.

Nach ruhiger Nacht mit nur wenig Regen und kaum Böen war nach dem Frühstück mal wieder Bootspflege angesagt: Politurshampoo der Außenhaut. Parallel lief Generator, Wassermacher, Boiler (heißes Wasser zum Abwaschen, geduscht wird kalt) und Ladegräte. Batterien laden könnten zwar auch die Solarzellen, aber während der Einlaufphase soll der Generator möglichst gefordert werden. Beim Saubermachen fand die Admiralität helle Spuren zwischen den Wegerungen im Vorschiff. Den Bereich lüften wir nicht ganz so intensiv, deshalb der Verdacht meiner vorgesetzten Stelle: Schimmel. Mein Gegenargument, es dürfte sich um simplen Staub handeln, wurde beiseite gewischt. Also haben wir eine Leiste zur genaueren Untersuchung abgeschraubt. Es tut gut, ab und zu auch einmal Recht zu haben…. (:-) )

Bei laufendem Generator backt Birthe gerne Brot, muss dann nicht den Teig von Hand kneten. Das müsste sie zwar auch ohne Generator nicht, ein paar Minuten Rührmaschine über den Wandler würden die Solarzellen auch noch lässig schaffen.

Gegen ihr Selbstgebackenes kommt weder Harrys Paketbrot, ist hier manchmal zu bekommen, noch die von zu Hause mitgebrachten Dosen an, ist jedes Mal ein Fest. Und während ich diesen Text schrieb, hat sie noch einmal das Boot durchgesaugt. Es ist kaum zu glauben, wie viel Schmutz immer wieder anfällt, obwohl wir seit knapp sechs Wochen nicht mehr im Hafen waren, die Schuhe nach Landausflügen draußen abspülen. Nach drei Stunden „Plackerei“ ist dann aber wieder baden, schnorcheln und relaxen angesagt, der Duft nach frisch gebackenem Brot zieht durchs Schiff.

Auf Barbuda gibt es keine wirklich geschützten Buchten, deshalb nutzten wir eine Schwachwindphase für die Überfahrt und liegen ein paar Tage hinter dieser Sandinsel mit endlosen Stränden. Und, vielleicht auch wegen dünner menschlicher Besiedelung, eine reiche Vogelwelt, unter anderem eine große Fregattvogel Kolonie. Selbstverständlich auch wieder reichlich Schildkröten, die rund um unser Schiff zum Atmen auftauchen.

Im September 2017 fegte der Hurrikan Irma über die Insel, hat mit Windgeschwindigkeiten bis zu 300km/h so ziemlich jede menschliche Behausung zerstört oder beschädigt. Die erst danach auf Antigua evakuierte Bevölkerung durfte über ein Jahr lang nur ausnahmsweise und für einen Tag zurück. Ausländische Investoren hatten dagegen so gut wie ungehinderten Zutritt. Ende Februar 2023 hörten wir am Cocoa Point, den südlichsten Zipfel der Insel, Baulärm, sahen große Bagger und Betonpumpen am Werk. Die Einheimischen fürchten, dass es in den neuen Hotels noch nicht einmal Arbeitsplätze für sie geben wird. Gastarbeiter, z.B. aus Haiti, sind billiger und lassen sich „besonders platzsparend“ unterbringen.

Nach ruhiger Nacht mit mäßigem Geschaukel, hat uns eher in den Schlaf gewiegt als gestört, wollten wir nach dem Frühstück (mit Rührei :-) ) in die Low Bay im Nordwesten der Insel. Leider hatte sich der Anker hinter Steinen verhakt, war erst mit Trippleine „aus der Deckung“ zu ziehen. Die hatten wir vorher nicht angeschlagen. Ich musste also erst einmal tauchen gehen. Bei fünfeinhalb Meter Wassertiefe war das aber kein Problem. Ein paar Minuten später war er dann in der Halterung, ging es ab in die Low Bay. Dort warteten schon Heike und Kai, die ein paar Tage früher gesegelt waren. Zum Ausklarieren muss man nach Codrington, dem Hauptdorf der Insel. Es liegt auf der anderen Seite einer Lagune. Typischerweise lässt man sich mit dem Taxiboot dorthin bringen und auch wieder zurückbringen. Und auf dem Wege auch noch die Fregattvogel Kolonie besuchen, die man sowieso nur mit Führer besuchen darf.

Schon auf dem Weg in die Bucht wurden wir von einer anderen Yacht angefunkt, ob wir uns das Taxi nicht teilen wollten. Warum nicht? Meine Admiralität hat das dann telefonisch und auf Kanal 16 organisiert. Gut, dass wir es nicht mit dem eigenen Dinghi versucht haben. In der Durchfahrt zur Lagune brechen die Wellen. Mit Glück wären wir nur sehr nass geworden, mit Pech hätte es uns umgeworfen.

Obwohl es immer noch eher schwach weht, 4 bis 6 sec/m, wollten wir mit ONO einen Nachttörn nach St. Martin machen. Für den nächsten Tag war

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Jochen und Birthe Reimer

Die etwas andere Segeltour, Flensburg – Wolgast – Flensburg in 10 Tagen

Mein guter Freund Guido hatte sich im Januar eine LAURIN KOSTER 28 in Laboe angelacht. Das Schiff war ziemlich verwahrlost, aber in gemeinsamer Arbeit wurde es doch wieder ein schönes Schiff, gut ausgestattet und mit einem kräftigen Motor von 27 PS.

Guido ist 1970 in Wolgast geboren und sein Traum war es, nun in seine Heimatstadt per Segelboot einzufahren. Die Reise wurde geplant und es sollte am Wochenende 4. Juli 2020 eigentlich losgehen, verschob sich dann aber noch durch einen unaufschiebbaren Termin auf den Abend des 7. Juli 2020.

Also ablegen von Wassersleben rüber nach Sonwik um noch Diesel zu tanken. Kurz nach dem Ablegen stellte sich eine Leckage an der neuen Dieselpumpe heraus, die aber in Sonwik in kurzer Zeit behoben wurde. Nach dem Tanken ablegen. Wo war der Wind abgeblieben? Also Motor an und los, unser Termin für die Rückkehr war festgeschrieben auf den 18. Juli 2020, knapp 10 Tage für mehr 400 sm. Das kurze Zeitfenster setzte voraus, dass wohl einige Nächte ohne Schlaf auf uns zukamen. Was soll’s, es ist Sommer mit kurzen Nächten und hoffentlich günstigen Winden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zum Schluss. Eine Stunde nach Erreichen von Kalkgrund kommt endlich Wind, zwar aus der falschen Richtung aber Motorgebrumme geht auch auf die Nerven. Also Segel hoch und ab an die Kreuz bei 2 bis 3 Windstärken aus Südost.

2. Tag

Den ganzen Tag relativ schwache Winde aus östlichen Richtungen, vorwiegend Südost, gegen Mittag Kieler Förde querab. Gegen Abend des 8. Juli kommt langsam die Insel Fehmarn in Sicht. Aber egal in welche Richtung wir kreuzen, der Wind dreht immer wieder anders. Es wird dunkel und der

Leuchtturm Westermarkelsdorf schickt seinen Gruß über die Ostsee. Es vergehen die Stunden aber der Leuchtturm bleibt an gleicher Stelle.

3. Tag

Erst nach Mitternacht kommen wir um die nordöstliche Ecke von Fehmarn. Der Anblick der sich dann einstellt ist, wenn man unvorbereitet darauf zu segelt, doch etwas merkwürdig. Im ersten Moment dachte ich an eine belgische Autobahn die bei Nacht erleuchtet ist. Ich rief zu Guido in die Kajüte, der im seligen Tiefschlaf war, er möchte doch mal unsere nagelneuen Seekarten rein schauen, aber da war auch nichts verzeichnet. Die großen weißen Lichter zogen sich von Puttgarden bis Rödby wie an einer Perlenschnur quer über die Ostsee. Dann fiel der Groschen, es ist die Grossbaustelle Fehmarn Belt Querung. Gleich tat sich die nächste Frage auf: wo darf man überhaupt durchfahren ohne das Fehmarn Belt Traffic gleich einen Grossalarm auslöst. Dank einer guten Beobachtungsgabe konnten wir dann feststellen, wie Nord und SÜD gehende Frachter/Schiffe die Lichterreihen passierten. Puttgarden kam so um 4.50 Uhr querab, es ist Freitag morgen der 9. Juli 2020. Wir folgten einfach den Frachtern und es gab auch keinen Alarm oder mahnende Worte über UKW. Danach segelten wir weiter immer außerhalb des Hauptfahrwassers, dagegen ist die Flensburger Förde wirklich vereinsamt. Der Wind hielt durch, wir passierten Rostock (zu sehen an der riesigen weißen Dampffahne vom Kühlturm des Kraftwerks), DarstZingst Fischland hatten wir dann ca. 17 Uhr an Steuerbord. Kurs auf Rügen angesetzt, abends noch den Wetterbericht gecheckt, war nichts Außergewöhnliches vielleicht ein paar kleine Gewitter und etwas Regen. Ich legte mich schlafen. Kurs war südlich der Offshore Windkraftwerke abgesetzt, ist zwar unreiner Meeresboden aber Ankern wollten wir ja nicht. Ich sagte zu Guido ein paar Stunden Schlaf wären ja gut, wer weiß was die Nacht noch so bringt (nichtsahnend). Es waren so 1 bis 1,5 Std. verstrichen. Guido rief aus dem Cockpit: komm mal hoch, der Wind dreht und es fängt an zu regnen. Ich zog mir Ölzeug, Gummistiefel an und ab nach oben. Der Regen wurde stärker und es baute sich eine fürchterliche Kreuzsee auf. Schließlich drehte der Wind auf NNO teilweise auch auf NW und nahm an Stärke zu, wir drehten die Fock ein und die alte Dame fing nur unter Großsegel über 7 kn zu laufen. Dann tauchten von Norden die ersten Blitze auf, zwar noch weit weg, aber das Gewitter kam schnell näher und der Regen wandelte sich in einen Wolkenbruch. Da weiß man wie gut Secondhand Ölzeug ist, wenn das Wasser langsam über den Rücken in die Gummistiefel läuft. Warum hatte ich bloß mein eigenes Ölzeug auf anraten von Guido zu Hause gelassen, es wäre ja genug an Bord. Dann legte das Gewitter los, mit Gewitterböen und Starkregen. Blitz und Donner kamen in immer kürzeren Abständen, wir rauschten nur unter Großsegel auf Rügen zu.

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