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EIN (GROSSES) HERZ FÜR FRANKFURT

Maja Wolff kandidiert als Oberbürgermeisterin EIN (GROSSES) HERZ FÜR FRANKFURT Maja Wolff, Unternehmerin und Kulturschaffende in Frankfurt, wird bei der nächsten Wahl für das Amt der Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt kandidieren. Wann diese stattfinden wird, entscheidet sich am 6. November. Dann entscheiden die Bürger:innen Frankfurts, ob OB Peter Feldmann im Amt bleibt oder nicht.

›› Interview: Heidi Zehentner

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Eine kleine Sensation ist es schon, eines der wohl bekanntesten Gesichter der Stadt nun für das Amt einer Oberbürgermeisterin kandidieren zu sehen. Maja Wollf =

Anton Le Goff = Grüne Soße Festival. Ein Kraftakt, alles unter einem Hut zu bringen. Ob sie eine Chance hat, nicht wenige Stimmen sind davon überzeugt. Eines ist sicher, Maja Wolff ist eine

Frau mit großem Herz und das tut Frankfurt in politisch so herausfordernden Zeiten gut. In der Innen- wie Außenansicht. Das Amt eines oder einer Oberbürgermeister:in ist vor allem eines, es braucht Talent zum Repräsentieren. Dass das ordentlich schiefgehen kann, haben die letzten Jahre gezeigt. Die parteilose Frankfurterin wird es schon allein durch ihre Berufserfahrung möglicherweise besser machen können.

Maja Wolff engagiert sich seit vielen Jahren in verschiedenen Funktionen in und für Frankfurt. Sie ist Künstlerin und Unternehmerin und seit 2009

Geschäftsführerin der Grüne Soße Festival GmbH.

Als Veranstalterin und Gastgeberin hat sie dem jährlich stattfindenden Festival gemeinsam mit ihrem Partner Torsten Müller zu überregionaler

Strahlkraft verholfen. Als Vorstandsvorsitzende des Kulturvereins Art-Q e.V. setzt sie seit 2011 soziale Kulturprojekte in Frankfurt um, die unter anderem sozial benachteiligten Menschen eine Bühne bieten. Seit 2019 ist Maja Wolff Mitglied der

Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main.

Nach einer Ausbildung zur Arzthelferin absolvierte

Maja Wolff eine Ausbildung zur Schauspielerin.

Von 1989 bis 1994 folgten Engagements bei einem

Kinder-Tourneetheater, bevor sie als freie Kabarettistin arbeitete. Neben dem Studium der Sozialarbeit (Diplom 2004) an der Fachhochschule Frankfurt und der berufsbegleitenden Ausbildung zur

Drama- und Theatertherapeutin (2004 bis 2006 an der Deutschen Gesellschaft für Theatertherapie in Freiburg) erwarb die 57-Jährige 2006 den Heilpraktiker für Psychotherapie. 2011 folgte der Abschluss zur Systemischen Therapeutin.

Ein mutiger Schritt: Wie kam es dazu, dass du für das Amt der Oberbürgermeisterin Frankfurts kandidierst? Ich denke seit drei Jahren darüber nach, denn da bin ich das erste Mal gefragt worden, ob ich nicht kandidieren möchte. Inzwischen hat mich das Thema Schicht für Schicht durchdrungen, mit allem, was dazugehört. Ich habe mir genau überlegt, was es bedeutet, Oberbürgermeisterin von Frankfurt zu sein. Und ich habe mich entschieden, als Parteilose anzutreten. Warum bist du die Richtige für den Job? Die beste Voraussetzung: Ich komme aus der Mitte der Stadt – und es geht jetzt um Frankfurt und um die Menschen, die in dieser Stadt leben und arbeiten oder auch nur zu Besuch sind. Als Unternehmerin, Kulturschaffende und Sozialarbeiterin bringe ich vieles mit: Kreativität, soziale Kompetenz und unternehmerisches Handeln. Als parteilose Kandidatin habe ich in diesen herausfordernden Zeiten die besten Möglichkeiten, überparteiliche Einigkeit erzielen zu können. Was wird sich in Frankfurt mit einer Maja Wolff als Stadtoberhaupt ändern? Hoffentlich eine ganze Menge Dinge. Wir haben sehr kompetente und engagierte Politikerinnen und Politiker in der Stadt, und häufig fehlt es an Abstimmung im Stadtparlament und an einem Stadtoberhaupt, das Personen an einen Tisch bringen und gemeinsame Positionen finden kann – und diese dann umsetzt. Darüber hinaus muss jemand in dieser Stadt Regie führen, der ein offenes Ohr für die Anliegen aller hat und versteht, dass Soziales, Nachhaltigkeit und Wirtschaft keine Widersprüche sind, sondern sich bedingen. Welches sind deine Vorstellungen für eine (noch) lebenswertere Stadt? Was würde sich mit dir sofort ändern? Wir müssen handeln! Wir brauchen Politik für die Menschen, das bedeutet, dass wir die Stadtgesellschaft einbeziehen. Wir stehen vor großen sozialen, ökologischen und ökonomischen Veränderungen, das sind komplexe Themen, die voranzubringen gemeinschaftliches Handeln erfordert. Wir sind die Stadt der Stiftungen, auch Wissenschaft und Fortschritt sind in Frankfurt zu Hause. Wir können große Firmen und Unternehmen mit nachhaltigen Werten anziehen und unseren Standort zu einem gemeinsamen Lebensraum gestalten. Eine Koalition wäre dir mit welcher/welchen Parteien vorstellbar? Koalitionen sind nicht Sache der Oberbürgermeisterin – und das ist kein Hindernis. Oberbürgermeisterin sein heißt für mich: die Pluralität der Parteien respektieren, die besten Ideen herausar-

beiten, gemeinsame Positionen finden – und umsetzen. Hast Du ein politisches Vorbild? Dieses eine Vorbild gibt es nicht, es gibt viele Menschen, die mich geprägt haben, die Tolles vollbracht haben. Als Oberbürgermeisterin wirst du kaum noch Zeit für anderes haben. Was passiert mit Anton Le Goff, was passiert mit dem Grüne Soße Festival ‥. Das mache ich nicht alleine und wir haben uns lange überlegt, wie ich zu ersetzen bin. Das Festival darf nicht an meine Person gebunden sein, wir möchten mit meiner Kandi›› Wir sind die Stadt der Stiftungen, datur nicht etwas Etabliertes, auch Wissenschaft und Fortschritt sind in das vielen Leuten eine Freude macht, beeinträchtigen, sonFrankfurt zu Hause. Wir können große Firmen dern noch mehr Gutes schaffen. und Unternehmen mit nachhaltigen Werten Vier kurze Fragen mit vier anziehen und unseren Standort zu einem kurzen Antworten gemeinsamen Lebensraum gestalten. ‹‹ Dein Lieblingsort in der Stadt? Wo trifft man dich? Ich liebe das Wasser, die Nidda, den Main – auf dem Rad oder auf einer Bank. Dein Lieblingsgericht? Wir ahnen es ja schon ‥. Ich esse viel zu gern, um mit einem Lieblingsgericht auszukommen … und Grüne Soße ist für mich inzwischen so viel mehr als ein Gericht! Ich schaue selten Filme mehrmals, es gibt einen tollen aktuellen Film von Maria Schrader, der die künstliche Intelligenz auf so vielen Ebenen zeigt, „Ich bin dein Mensch“. Morgenmuffel oder Frühaufsteher:in? Definitiv Frühaufsteherin und manchmal zum Leid anderer in der Lage, direkt zu kommunizieren!