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EXIT

VERSTEIGERUNG IM HERBST

Eurosymbol auf dem Willy-Brandt-Platz

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›› frakk.de

Das Eurosymbol gehört sicherlich zu Frankfurts meistfotografierten „Wahrzeichen“, steht wie kaum ein anderes für ein offenes Europa. Zumindest so wollen es die Eigner:innen wahrgenommen wissen. Und diese sind weder die Stadt Frankfurt noch die Zentralbank, wie man vermuten könnte. Das Eurosymbol gehört dem gemeinnützigen Verein Frankfurter Kultur Komitee e. V. und der hat nun ein großes Problem mit dem bunten Gewerk. Die Finanzierung durch private Sponsoren reiche bei Weitem nicht mehr aus, das Eurosymbol in technisch sicherem Zustand zu erhalten. Vor allem der zunehmende Vandalismus in den letzten zwei Jahren habe alle finanziellen Mittel des Vereins aufgebraucht, sodass die übrigen Aktivitäten nicht mehr durchgeführt werden konnten. Diese, insbesondere das Projekt „RUN #AgainstRacism“ in den Grundschulen in Frankfurt und der Rhein-Main-Region, das Europakolloquium und die Veranstaltung „Tag des Euro“ haben nicht mehr stattfinden können. Keinen Euro für den Euro. Alle Versuche, die Finanzierung des Eurosymbols zu sichern, seien bisher gescheitert. Und so hat der Verein entschieden, das Euro-Symbol zu versteigern, als Termin ist Mitte Oktober angedacht. Wer einen größeren Garten sein eigen nennt oder anderweitig das doch sehr viel Raum einnehmende Symbol platzieren kann und möchte, sollte sich beim Verein schlau machen. Wie viele Euro rollen müssten zum Beispiel – für den Erwerb des Symbols oder, im Sinne nicht weniger Bürger:innen, für dessen Erhalt am Willy-Brandt-Platz.

UNVERZICHTBAR

Lebensdoof

›› Lilly Fröhlich, 300 Seiten, 23,86 €, ISBN: 9783949536120 So mag sich sicherlich niemand dargestellt wissen, geht aber vielen Menschen so, die sich erstmals um den ganzen „Paierkram“ kümmern müssen, die „Hotel Mama“ verlassen. Lilly Fröhlich hat einen ebenso informativen wie humorigen Ratgeber verfasst, der sich „Lebensdoof: Fit fürs Leben“ nennt und wichtige Hilfestellungen zu Versicherungen, Mietverträgen, Arbeitsrecht, Bankkonto und, und, und gibt. Mit dem leicht verständlichen Ratgeber wird der junge Mensch an die Hand genommen, sodass dieser seine Pflichten im Vorbeilaufen erledigen und seine Rechte mit einem Lächeln einfordern kannst. Lebensdoof® ist ein Ratgeber, der anhand von Beispielen und einfachen Erklärungen die Welt der Verträge verständlich macht. Ein Buch, das nicht nur das Nest verlassende Ü18 meint, sondern sich auch an deren Eltern richtet, damit diese Ratschläge erteilen können, die wirklich hilfreich sind … .

VORSCHAU

Kunst steht im September auf dem Programm: Die Messe Discovery Art Fair startet und im Museum Sinclair-Haus darf man sich auf die neue Ausstellung „Ewiges Eis“ freuen.

SPEAKERS‘ CORNER Kaltes Herz

Tagesschau oder FAZ. Wir möchten informiert werden, Tag für Tag und brandaktuell. Das ist wichtig – aber manchmal auch kaum mehr zu ertragen. Energiekrise, Krieg in der Ukraine, Wasserknappheit und da war doch auch noch Corona. All dies sind Fakten; Fakten, vor denen man am liebsten in Vogel-Strauß-Manier den Kopf in den Sand stecken möchte. Ist die schöne Zeit wirklich vorbei? Müssen wir alle unseren Lebensstandard massiv einschränken? Dauerhaft? Zumindest jene mit kleinem oder mittlerem Einkommen? Wird uns im Winter ein Energiesparplan aufgezwängt – weil es nicht anders geht? Werden dann wieder Schwurbler:innen auf jedwede Straße rennen, mit Verschwörungstheorien und Aluhütchen bewaffnet? Es gefällt mir nicht, in die Zukunft zu schauen. Tagesschau oder FAZ … die Qualität der Nachrichten macht oft den gar nicht kleinen Unterschied hinsichtlich unseres Verhaltens. Die Ippen Digital, das Tochterunternehmen der Ippengruppe, zu deren Publikationen unter vielen anderen auch Frankfurter Neue Presse, Frankfurter Rundschau etc. gehören, setzt online auf ein Verkaufsmodell, in dem die Arbeit von Redakteur:innen bestenfalls als Klickgenerator bewertet wird. Die Schlagzeilen sind schrill und bunt und halten meist nicht das ein, was sie versprechen. Aber wir haben uns schon zu Stopps auf diversen Seiten hinreißen lassen, mitsamt der passenden auf dich und mich akkurat zugeschnittenen Werbung. Ein Zufall ist das wieder … Zurück zu seriösen Meldungen, die einer das Herz erkalten lassen – und möglichweise auch bald die Füße. Das Energiereferat Frankfurt möchte Energiesparen belohnen: Schon ab zehn Prozent Ersparnis im Vergleich zu den beiden vorherigen Abrechnungsjahren hat man Anspruch auf eine Stromsparprämie von 20 Euro. Für jede weitere eingesparte Kilowattstunde Strom gibt es 10 Cent, dabei kommen zum Beispiel für 500 Kilowattstunden 50 Euro zusammen (frankfurt.de/frankfurtspartstrom). Und Tipps, wie man sparen kann, gibt es obendrauf, wobei diese nicht wirklich neu sind.

Heidi Zehentner, Redaktionsleitung