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Kultur

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Immeram2.Donnerstagim StartetindenFeierabendmit Monat(April–August) Weinenderrheinhessischen Jungwinzer:innen,Snacksvom ab17Uhr GrandCaféK&Kundentspannter After-Workderrheinhessischen Live-Musik. Jungwinzer:innen

Termine2022 14.April 12.Mai 09.Juni 14.Juli 11.August

WeinsalonRheinhessene.V. Weberstraße9,55130Mainz www.weinsalon-rheinhessen.de empfiehlt!

Buch des Monats April 2022

Cécile Wajsbrot: „Nevermore“, Roman aus dem Französischen übersetzt von Anne Webers

Begründung der Jury (Auszug):

„Alles bleibt in der einen oder anderen Form bestehen“, notiert die Übersetzerin, die nach Dresden gekommen ist, um dort Virginia Woolfs Roman „To the Lighthouse“ ins Französische zu übertragen. Tief dringt sie in die Sprache des Romans ein, sie probiert im Übersetzen aus, was sich auf dem Weg zur anderen Sprache bewahren lässt und was verwandelt neue Bedeutungsschattierungen offenbart. Es geht ihr um den Prozess, nicht nur beim Übersetzen, sondern auch mit Blick auf die Entstehung von Woolfs Roman, dessen Vorstufen sie Hinweise auf ihr eigenes Arbeiten abgewinnt. Sie findet für all das eine helle, tastende, souverän das Unbestimmte dieses Prozesses abbildende Sprache, die Reisereminiszenzen, den Aufenthalt in Dresden, die Folgen der Katastrophe von Tschernobyl und die tiefe Trauer um eine Freundin mit der selben sinnlichen Sorgfalt beschreibt. Im Bewusstsein, dass „alle Verschwundenen etwas von sich in mir hinterlegt hatten, das mir fortan nicht gehörte, aber ein Teil von mir war“, erwächst aus dem Bericht einer Übersetzungsarbeit ein eigener großartiger Roman von bestürzend geisterhafter Schönheit.

TILMAN SPRECKELSEN (JURY BUCH DES MONATS)

gebunden, 229 Seiten; Wallstein Verlag, Göttingen, 26. Juli 2021 ISBN 978-3-8353-5069-4; 22,- €

Ruthchen schläft

Debütroman von Kerstin Campbell

Fast vierzig Jahre und drei Stockwerke liegen zwischen Frau Lemke und Georg. Frau Lemke wohnt schon ihr ganzes Leben lang in dem Haus, das Georg geerbt hat. Georg hatte nicht viel Erfolg in seinem Leben, aber eines weiß er sicher: An seinem Geburtstag wartet Frau Lemke am gedeckten Tisch auf ihn. Doch jetzt soll alles anders werden – sie soll zu ihrem Sohn Wolfgang nach New York ziehen ... wäre da nicht noch die Katze Ruthchen. Kerstin Campbell hat Romanistik und Publizistik in Berlin und Paris studiert. „Ruthchen schläft“ ist ihr Debütroman, für den sie das Merck-Stipendium der Darmstädter Textwerkstatt erhalten hat. „Eine zauberhafte Geschichte mit einem guten Schuss Melancholie und viel Herzenswärme“, so Beate Rottgardt, Ruhr Nachrichten. FM

Mit der Anmut einer Feder im Sturm

Das Hessische Staatsballett präsentiert zwei Tanzästhetiken

W Der Doppelabend „What we are made of“ zeigt Choreografien der chinesischen Star-Choreografin Xie Xin (Foto) sowie der weltbekannten Israelin Sharon Eyal. Dramaturg Lucas Herrmann und zwei Tänzer:innen des Hessischen Staatsballetts im Interview.

Was zeichnet den Menschen in emotionaler und körperlicher Hinsicht aus? Bei dem Doppelabend „What we are made of“ erwartet die Zuschauer*innen im Staatstheater Darmstadt eine spannende Kombination zweier unterschiedlicher Tanzästhetiken. Xie Xin gilt als eine der gefragtesten Choreografinnen Asiens mit einer ganz eigenen Art der Tanzästhetik. Ihr Stil ist von asiatischer Kalligrafie und asiatischer Philosophie beeinflusst. „Durch die Choreografien entstehen wie beim Malen ganze Landschaften und Bilder“, erzählt Dramaturg Lucas Herrmann. Sie zeigen die Verbundenheit des individuellen Körpers mit der Welt. Dazu erklingen Klavier und Streichinstrumente. Die Atmosphäre wird sinnlich, getragen, aber auch sehr konzentriert sein, so Herrmann. Für die Tänzer:innen des Hes-

Foto: Tatsuki Takada

sischen Staatsballetts war diese neue Art des Bewegungsablaufs eine Herausforderung. „Tanz bei Xie Xin ist wie eine Reise durch den Körper“, erzählt Daniel Myers aus England. Der zarte und sanfte Stil brachte viele neue Bewegungsabläufe mit sich, bekannte Strukturen mussten losgelassen werden. Jiyoung Lee aus Südkorea ergänzt: „Der Tanz sieht simpel aus, weil er natürlichen Mustern folgt, ist aber trotzdem sehr anspruchsvoll, kompliziert und anstrengend.“

Den 2. Teil bestreitet die Wiederaufführung des Stücks „Untitled Black“ von Sharon Eyal, bereits in der Spielzeit 2020/21 Bestandteil des erfolgreichen Tanzabends „Horizonte“. Der Stil der israelischen Choreografin ist „energetisch, futuristisch angehaucht und zeichnet sich durch Stärke und Dynamik zu wummernden Beats aus“, schwärmt Herrmann. Die Tänzer:innen müssen sich der Herausforderung stellen, arhythmisch gegen die Musik anzutanzen.

Am 7. April findet im Staatstheater Darmstadt um 18 Uhr ein T-Talk statt. Interessierte können sich über die Kasse des Staatstheaters anmelden. MN

Tickets gibt´s auch bei FRIZZ Tickets, Rheinstr. 30, Darmstadt, Tel.: 0 61 51 / 915 888 M www.staatstheater-darmstadt.de