francke-Magazin Ausgabe 8 (Herbst 2016)

wertvolles lesen.

Ausgabe Herbst 2016

Lisa Wingate Eine wahre Hüterin der Geschichten  Seite 6

Der neue Roman von Elizabeth Musser begeistert Seite 10

Zu Besuch bei Lynn Austin am Lake Michigan Seite 14

Die schönste Zeit im Jahr – Ein Interview mit Andrea Bleiker Seite 22

Lisader Wingate · Blue Moon Bay Lisa Wingate: Die Hüterin Geschichten

E d i t o r i al Wenn einer eine Reise tut …

Nach einer dreijährigen Pause halten Sie nun eine neue Ausgabe unseres FranckeMagazins in den Händen. Nicht, dass es in der Zwischenzeit nichts zu berichten gegeben hätte – der Grund für die Pause lag eher darin, dass wir mit unserem recht kleinen Verlagsteam den Fokus natürlich in erster Linie auf unsere Buchprojekte legen. Während unseres diesjährigen Autorenfestivals und der Lesereise mit Karen Witemeyer, Lisa Wingate und Irma Joubert haben sich aber eine Reihe interessanter Inhalte angesammelt, die wir Ihnen auf keinen Fall vorenthalten wollten. Und

auch der Reisebericht unserer Programmleitern Kathrin Arlt über ihren Besuch bei Lynn Austin ist unbedingt lesenswert.

Und wo wir schon mal dabei waren, haben wir das Magazin noch mit weiteren wertvollen Inhalten gefüllt und sind so wieder bei unserem bewährten 24-seitigen Format gelandet. Um unsere Buchprojekte haben wir uns aber dennoch in gewohnter Qualität gekümmert … :-) Viel Freude beim Stöbern!

Sven Gerhardt / Marketing

Inhalt dieser Ausgabe: Kurz berichtet

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Zu Besuch bei Lynn Austin

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Rückblick Autorenfestival 2016

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Erlebt & erzählt: Andrea Wegener

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Im Fokus: Interview mit Lisa Wingate

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Stacheln in der Partnerschaft

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Persönlich: Karen Witemeyer

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Seitenblick: Leserstimmen

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Der neue Roman von Elizabeth Musser 11

Andrea Bleiker im Interview

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Ausmalbild von Katja Hogh

Zu guter Letzt / Impressum

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kurz berichtet

Betriebsausflug nach Wesel Der diesjährige Betriebsausflug führte das Franke-Team nach Wesel zur KawohlVerlagsgruppe, wo es von Reinhard Kawohl, seiner Familie und den Mitarbeitern wärmstens empfangen wurde. Neben einer Verlagsführung gab es auch einen Einblick in die beeindruckende Geschichte des Verlags. Mit viel Arbeit, persönlichem Einsatz, Herzblut und Gottes Hilfe entstand ein großes Unternehmen, das seit 1970 durch seine christlichen Produkte viele, viele Menschen segnet.

Nach dem anschließenden Mittagessen ging es mit einer Präsenttasche bepackt weiter nach Oberhausen. Die beeindru-

ckende Ausstellung »Wunder der Natur« im Gasometer war der krönende Abschluss eines sehr gelungenen Tages! n

▸ Das Francke-Verlags- und Buchhandlungsteam vor dem Kawohl-Hauptgebäude

Trailer und Interviews im Francke-Youtube-Kanal

Dass sich Francke-Bücher ideal als wertvolles Geschenk eignen, hat nun auch die Bundeskanzlerin erfahren.

Unsere Autorin Daisy Gräfin von Arnim überreichte Angela Merkel beim Landesparteitag der CDU in Prenzlau einen Präsentkorb mit vielen Apfelspezialitäten aus Haus Lichtenhain – und mittendrin das »Herzbuch« der Gräfin (Von Herzen, Ihre Daisy von Arnim). Wir wünschen viel Freude beim Lesen und Genießen!

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Neben Facebook und Twitter finden Sie unseren Verlag seit einiger Zeit auch auf Youtube. Neben kurzen Videoclips zu Neuerscheinungen gibt es dort auch interessante Interviews mit Autorinnen und Autoren, sowie Berichte zu Veranstaltungen und Buchtipps. Demnächst werden wir übrigens schon unser 50. Video hochladen.

Klicken Sie sich einfach rein und informieren Sie sich! n ▸ Den Francke-Kanal finden Sie unter www.youtube.com/user/franckebuch

Ein wunderbarer Tag das Francke-Autorenfestival 2016

▸ Ausgelassene Stimmung: Irma Joubert, Karen Witemeyer und Lisa Wingate auf dem Weg ins Theater

▸ Entspannte Atmosphäre: Der Verlagsgarten war der ideale Ort für kleine Stärkungen und gute Gespräche

»Danke allen Beteiligten für den wunderbaren Tag!!!« – so lautete das Feedback einer Besucherin via Facebook und darüber haben wir uns sehr gefreut. Vor allem, weil es das 3. Francke-Autorenfestival so treffend zusammenfasst. Im Vorfeld wurde geackert, gezittert und gebetet – die Wetterprognosen für Marburg sahen nämlich alles andere als gut aus. Doch bis auf ein paar kleine Tropfen blieb das Wetter stabil und die knapp 200 Gäste konnten zwischen den Veranstaltungen im Verlagsgarten Snacks genießen und sich unterhalten.

Aber nicht nur das Wetter hat mitgespielt. Die Lesungen und Interviews mit den Autorinnen und Autoren waren alle gut besucht, der Ablauf verlief reibungslos

und die Stimmung rund um das Verlagsgebäude und in der Francke-Buchhandlung war einfach toll. Dankbar sind wir auch für die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landestheater Marburg. Die große Bühne mit dem Bühnenbild aus »Arturo Ui« sorgte für den idealen optischen Rahmen – der riesige Stapel Schreibtische passte einfach perfekt zum Thema.

Und auch wenn uns die Vorbereitungsarbeit noch eine Zeit lang in den Knochen steckte und im Verlagsgebäude noch Tage später das ein oder andere aufgeräumt werden musste, freuen wir uns doch schon auf das nächste Autorenfestival in zwei Jahren. Dann zum 100-jährigen Jubiläum des Verlags. n francke magazin

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im Fokus

» Schon mein ganzes Leben lang liebe ich Geschichten.« Lisa Wingate im Interview Wollten Sie schon immer Schriftstellerin werden?

Schon mein ganzes Leben lang liebe ich Geschichten. Mein erstes Buch schrieb ich, bevor ich in die Vorschule kam. Ich habe es selbst verlegt, mit meinem Tacker zusammengeheftet und für 25 Cent an meine Großeltern verkauft.

Den eigentlichen Impuls jedoch, Schriftstellerin zu werden, gab mir eine ganz besondere Lehrerin in der ersten Klasse. Mitten im Jahr hatte ich die Schule wechseln müssen, meine Familie war aus einer sehr warmen in eine sehr kalte Gegend gezogen.

Und weil es so kalt war und draußen ununterbrochen Schnee fiel, mussten wir unsere Pausen drinnen verbringen. Nun war ich sehr schüchtern und traute mich nicht, die anderen Kinder zu fragen, ob sie mit mir Schach oder ein anderes Gesellschaftsspiel spielen wollten. So saß ich ganz alleine für mich an meinem Tisch und schrieb eine Geschichte. Da stellte sich meine wunderbare neue Lehrerin, Mrs. Crackheart, hinter mich, las über meine Schulter hinweg mit und murmelte Sätze wie: „Oh, das ist aber interessant! Ich frage mich, was wohl als Nächstes passieren wird …“ Ich war wahnsinnig aufgeregt. Als ich die Geschichte beendet hatte, nahm sie die Blätter an sich, legte sie vor sich auf ihr 6

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Pult und sagte: »Du bist eine wundervolle Schriftstellerin!« Und dieser Satz blieb in mir hängen: Ich bin eine wundervolle Schriftstellerin!

Schließlich las sie meine Geschichte der ganzen Klasse vor. All die Kinder, die kennenzulernen ich zu schüchtern gewesen war und von denen ich dachte, dass sie mich nicht mögen würden, schauten mich nun mit großen Augen an und fragten: »Und was passiert als Nächstes?« Da war es um mich geschehen – danach wollte ich nur noch Schriftstellerin werden.

Was ist Ihnen beim Schreiben besonders wichtig?

Alle meine Geschichten haben eine geistliche Komponente, egal, ob sie auf Tatsachen beruhen oder frei erfunden sind. Ich bin sehr dankbar, dass ich in einer Zeit aufwachsen durfte, in der die Kinder noch auf dem Schoß ihrer Großeltern gesessen und ihre Geschichten gehört haben. Diese Geschichten haben mir ein Gefühl dafür gegeben, wer ich eigentlich bin und woher ich komme. Das schönste am Schreiben ist für mich, dass der Leser durch unsere Geschichten die Möglichkeit hat, im Geist, in den Gedanken, im Körper und in der Seele einer anderen Person zu leben. Es

kann durchaus sein, dass er diese anderen Schicksale durchlebt – vielleicht das einer Obdachlosen oder einer Waise oder eines Krebskranken oder eines Greises, der den ganzen Tag am Fenster sitzt und auf einen Besuch wartet, der nie kommen wird – und dann, eines Tages, einer solchen Person im wirklichen Leben begegnet. Wird er dann nicht denken: »Oh ja, ich kann gut nachvollziehen, wie sich das anfühlt.«? Wird er dann nicht eher bereit sein, Anteil am harten Los des Anderen zu nehmen, gütiger und gnädiger mit ihm umzugehen?

Deshalb schreibe ich gerne christliche Literatur.

Wie schaffen Sie es, Glaubensthemen so authentisch in Ihre Geschichten einfließen zu lassen?

Viele Jahre lang habe ich mit jungen Menschen in unserer Kirche gearbeitet, mit Kindern aus sehr unterschiedlichen Familien – aus reichen Elternhäusern wie auch aus schwierigen Verhältnissen. Auch wenn ich mir häufig nicht sicher war, was ich ihnen für ihre Zukunft mitgeben konnte – einen Gedanken habe ich den meisten von ihnen ans Herz gelegt: »Du kannst deine Vergangenheit nicht ändern. Aber du kannst deine Vergangenheit gebrauchen, um deine Zukunft zu verändern.« Nun kam ich beim Schreiben von Die Hüterin der Geschichten an den Punkt, wo ich Jen zum ersten Mal nach vielen frustrierenden Jahren wieder mit dem Glauben in Kontakt bringen wollte. Die geeignete Umgebung dafür schien mir eine Kirche zu sein. Ich fragte mich also, was der Pastor dort sagen sollte, das das Herz dieser jungen Frau erreichen und verändern könnte. Da mir einfach nichts einfiel, ging ich in den Garten und fing an Unkraut zu zupfen. Ich sam-

melte die Spielsachen zusammen, die meine Jungs im Sandkasten liegen gelassen hatten, darunter einiges von dem, was mir gehörte und im Sand überhaupt nichts zu suchen hatte. Zu guter Letzt fiel mein Blick auf ein blaues Plastikeimerchen und eine alte, rostige und löchrige Kaffeekanne auf dem Rasen neben dem Kasten. Im Eimer gammelte eine schwarze, modrige Brühe vor sich hin, während das Innere der Kaffeekanne sauber glänzte – das rissige Blech der Kanne hatte das Wasser nicht halten können. Dann fiel mir auf, dass alles Grün rund um den makellosen Plastikeimer herum braun, verdorrt und tot dalag, während das Gras im Bereich der verbeulten Kaffeekanne eifrig grünte. Und plötzlich schoss mir durch den Kopf, dass es sich mit uns Menschen ähnlich verhält: Wir sollen gar nicht perfekt sein, weil Gott gerade unsere Schrammen und Narben nutzen will, um sein Wasser des Lebens durch uns zu anderen fließen zu lassen.

Also machte ich diesen Gedanken zu der Predigt, die der Pastor hält, als Jen in die Kirche kommt. n

Lisa Wingate Die Hüterin der Geschichten 380 Seiten · Paperback ISBN 978-3-86827-593-3 € 14,95 (auch als e-Book erhältlich)

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persönlich

» Genau jetzt ist es Zeit, mit dem Schreiben anzufangen.« Karen Witemeyer über starke Frauen, HappyEnds und ihren weg zur Schriftstellerei Oft werde ich gefragt, wie viel von mir in meinen Hauptpersonen steckt. Wie gerne würde ich dann sagen, das bin alles ich!

Aber ich glaube, ich schreibe deshalb so gern über starke Frauen, weil ich selbst gern so eine starke Frau wäre.

In meinen Charakteren finden Sie nicht nur meine Stärken, sondern auch noch andere Aspekte meiner Persönlichkeit – und zwar meine Schwächen. Wenn eine meiner Romanfiguren mit Angst oder Sorgen kämpft, dann dürfte das häufig genau das sein, womit ich gerungen habe, als ich die Geschichte schrieb. Gott lehrt mich so vieles, während ich schreibe. Auch wenn die meisten meiner Romanfiguren Christen sind, haben sie – wie wir alle – Probleme in ihrem Leben. Doch wir wachsen auf unserem Weg mit Gott. Meine Charaktere wachsen auf ihrer Reise, ich wachse auf meiner. Und nur dann, wenn wir uns völlig auf Gott verlassen, finden wir unsere wahre Stärke.

Die Ideen zu meinen Geschichten kommen mir auf vielen verschiedenen Wegen. Manchmal ist es ein Film, den ich weiterdenke, manchmal ein Buch. Zu meinem neuen Buch Entführerin wider Willen hat mich etwas sehr Persönliches inspiriert. Eine gute Freundin von mir hat harte Zeiten hinter sich. Sie ist mit einem Vater aufgewachsen, der hart und kontrollierend war. Auch viele andere Menschen haben ihr immer und immer wieder nur weh getan. Irgendwann kam sie an den Punkt, wo sie nur noch damit rechnete, stets und von allen enttäuscht zu werden. Um ihr Herz zu schützen, zog sie sich schließlich von allen zurück. Bis heute lebt sie sehr zurückgezogen und hat nur wenige Freunde.

Und da sie sich auf kaum jemanden verlassen will, hat sie auch Probleme damit, auf Gott zu vertrauen.

Als ich mir also die Hauptperson dieses Buches ausdachte – Charlotte –, schrieb ich ihr ein ähnliches Schicksal zu. Sie wird von ihrer Familie, von Freunden und vom Arbeitgeber betrogen, bis sie schließlich aufhört, mit anderen Menschen zu rechnen und nur noch auf sich selbst vertraut.

Und weil ich mir wünschte, ich könnte ein Happy-End für meine Freundin erschaffen, habe ich Charlotte in dieser Geschichte einen Helden an die Seite gestellt, der einerseits geduldig und freundlich ist, andererseits aber auch stark und zielgerichtet. Er würde sie niemals aufgeben, egal wie viele Male sie ihn von sich stößt – er bleibt. Und so wie Charlotte langsam lernt, ihm zu vertrauen, so lernt sie auch, Gott mehr und mehr zu vertrauen. Für Charlotte habe ich schon mal ein Happy-End hingekriegt und ich bete immer noch für ein Happy-End für meine Freundin.

Gott hält alles in der Hand.

Neben meinem Computer, an dem ich jeden Tag arbeite, hängen mehrere Bibelverse. Einer, auf den ich häufig schaue, ist Sprüche 3, Vers 5. Dort heißt es: »Vertraue auf den Herrn von ganzen Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand.« Tatsächlich verlasse ich mich zu oft auf meinen Verstand und Gott muss mich daran erinnern, dass er derjenige ist, der alles in seiner Hand hält. Ausgerechnet eine solche Situation war nötig, um mich auf den Weg zur Schriftstellerin zu bringen.

Auf der Universität haben mir mehrere Professoren versichert, dass ich eine große Begabung für das Schreiben hätte. Zwar habe auch ich gedacht, dass die Schriftstellerei mir Spaß machen könnte, doch

ich war gleichzeitig der festen Meinung, dass ich einfach viel zu viel zu tun hätte.

Ich mache das irgendwann einmal in der Zukunft, sagte ich mir. Dann heiratete ich und hatte bald drei Kleinkinder zu Hause.

Und irgendwann verlor mein Mann seinen Job und plötzlich wussten wir nicht mehr, wie wir für unsere Kinder sorgen sollten.

Ich hatte komplett die Kontrolle über unser Leben verloren.

In diesem Moment flüsterte Gott mir ins Ohr »Jetzt. Genau jetzt ist es Zeit, mit dem Schreiben anzufangen«. Doch auch in diesem Moment kam mir wieder mein Verstand in die Quere und ich dachte »Super!

Ich schreibe einfach ein Buch und verdiene umgehend jede Menge Geld.« Gott muss gelacht haben, denn es hat schließlich sechs Jahre gedauert, bis ich mein erstes Buch verkauft habe. Doch er war auch treu, denn innerhalb von sechs Monaten fanden sowohl ich als auch mein Mann einen Job. So waren wir in der Lage für unsere Familie sorgen und ich konnte sogar nebenher meine ersten Schritte als Schriftstellerin einüben. Das hat mich wieder mal daran erinnert, dass Gott alles unter Kontrolle hat und ich ihn eigentlich nur machen lassen muss. n

Karen Witemeyer Entführerin wider Willen 296 Seiten · Paperback ISBN 978-3-86827-592-6 € 12,95 (auch als e-Book erhältlich)

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vorgestellt

» Ein aktuelles Thema in spannender Romanform« Unsere Lektorin Steffi Baltes ist begeisterT von Elizabeth Mussers neuem Buch.

Begeistert habe ich »Und jenseits der Berge das Leben«, das neue Buch von Elizabeth Musser, einer meiner Lieblingsautorinnen, lektoriert.

Die Geschichte, die Elizabeth erzählt, ist von wahren Begebenheiten inspiriert, aber eingebettet in einen berührend und eindrücklich geschriebenen Roman: Die ehemalige Bibelschmugglerin und Missionarin Bobbie erfährt, dass sie schwer erkrankt ist. Nun, da sie glaubt, dass ihre Uhr langsam abläuft, beschließt sie, aus den USA wieder an ihre alte Wirkungsstätte in Europa zurückzukehren.

Von Österreich aus hatte sie kurz vor dem Fall des Eisernen Vorhangs Bibeln nach Rumänien geschmuggelt und sich damals in Amir, einen christlichen Flüchtling aus dem Iran, verliebt. Heiratspläne wurden geschmiedet. Doch ein tragischer Schicksalsschlag, an dem Bobbie sich die Schuld gibt, trieb einen Keil zwischen die Liebenden. Bobbie floh zurück in ihre Heimat.

Doch nun, Jahre später, beschließt sie, nach Europa zurückzukehren, um sich mit ihrer Geschichte zu versöhnen und Frieden zu finden. Dennoch fürchtet sie die Konfrontation mit ihrer alten Wirkungsstätte, der »Oase« in Traiskirchen bei Wien. Insbesondere hat sie Angst davor, ihren Ex-Verlobten 10 francke magazin

Amir wiederzutreffen, der mittlerweile eine christliche iranische Gemeinde leitet. Doch kaum betritt sie die Räume der »Oase«, einer internationalen missionarischen Arbeit unter Flüchtlingen, kehrt ihre alte Leidenschaft, verfolgten Menschen aus anderen Kulturkreisen zu helfen und ihnen von Jesus zu erzählen, zurück.

Basierend auf wahren Geschichten Die Autorin Elizabeth Musser kennt diese von International Teams geleitete Einrichtung, die in Wirklichkeit »Oasis« heißt und schreibt: »Obwohl die Geschichte als Gesamtes erfunden ist, basiert sie auf dieser real existierenden missionarischen Hilfseinrichtung für Flüchtlinge, die es schon seit 25 Jahren gibt. Mein Mann Paul und ich konnten diese Arbeit hautnah kennen lernen. Wir trafen die Missionare von International Teams, die dort arbeiten, und auch einige Flüchtlinge, die uns ihre bewegenden und inspirierenden Geschichten erzählten.« Das Unvermeidliche geschieht: Bobbie trifft auf ihre Jugendliebe Amir, der unverheiratet geblieben ist. Vorsichtig nähern sie sich einander an, wissen aber nicht, ob sich die Kluft zwischen ihnen noch ein-

Unter oasis.iteams.org kann man sich über die real existierende Hilfseinrichtung für Flüchtlinge informieren.

mal überbrücken lässt. Durch befreundete Christen in der Türkei werden sie aufmerksam auf das Schicksal einer muslimischen Familie, die im Iran von der Religionspolizei verfolgt wird, weil die kleine Tochter der Familie, Rasa, eine Kinderbibel besaß. Der Familienvater Hamid nimmt alle Schuld auf sich und macht sich auf die entbehrungsreiche Flucht in die Türkei, von wo aus er seine Familie nachholen will.

Unterwegs beginnt er, christliche Radiosendungen zu hören und sich noch mehr für den Gott der Christen zu interessieren.

Doch seine eigene Flucht und die seiner Familie gestaltet sich schwierig.

Bobbie und Amir beschließen, sich auf eine äußerst gefährliche Rettungsmission in den Iran zu begeben, um Hamids Familie heimlich in die Türkei zu bringen. Wird es ihnen gelingen? Werden Hamid und seine Familie sich für den christlichen Glauben öffnen können? Werden Bobbie und Amir wieder zueinander finden?

Für mich ist das Buch ein richtiger »PageTurner«, denn auf alle diese Fragen wollte ich möglichst schnell eine Antwort finden.

Und mich begeistert, dass die Geschichte aus der Sicht der verschiedenen Personen erzählt wird, deren Schicksal durch Gottes Fügung miteinander verwoben wird.

Außerdem greift Elizabeth aktuelle und herausfordernde Themen unserer Zeit auf und bereitet sie für den Leser in spannender Romanform auf: Es wird deutlich, wie wichtig es ist, dass sich Christen der mehrheitlich muslimischen Flüchtlinge annehmen, damit diese endlich die Gelegenheit haben, frei und ungehindert das Evangelium zu hören und durch die Kontakte mit Europäern besser integriert werden. Denn Gott hat ein Herz für alle Menschen und möchte alle zu sich ziehen. Durch seine Haupt-Protagonistin Bobbie nimmt der Roman aber auch das Thema Umgang mit Krankheit und Heilung finden für Wunden der Vergangenheit in einer guten, sensiblen Weise auf.

Also, meine absolute Empfehlung für den September: Das neue Buch von Elizabeth Musser! n

Elizabeth Musser Und jenseits der Berge das Leben 382 Seiten · Paperback ISBN 978-3-86827-597-1 € 15,95 (auch als e-Book erhältlich)

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Aus: ÂťDu verstehst meine Gedanken von ferneÂŤ von Katja Hogh

Ein besonderer Reisebericht von Kathrin Arlt In diesem Sommer waren unsere Verlagsleiterin Anne-Ruth Meiß und ich zu Besuch bei Lynn Austin. Sie und ihr Mann Ken leben seit einiger Zeit in Holland, einem wunderschönen Ort am Lake Michigan.

Ken ist dort aufgewachsen und Lynn glücklicherweise zum Studium nach Holland gezogen – sonst hätten sich die beiden womöglich nie kennengelernt. In den letzten Jahrzehnten waren die zwei immer nur zu Familienbesuchen und Radfahrurlauben in dieses wunderschöne Städtchen am Lake Michigan zurückgekehrt. Ihr Traum war es, sich nach Kens Pensionierung dort ein kleines Ferienhäuschen zuzulegen. Doch eines Tages kam der Gedanke auf: Warum nicht ganz nach Holland ziehen und dort leben, wo andere Urlaub machen? Holland ist schon mehrfach ausgezeichnet worden: als eine der lebenswertesten Städte in den USA, als eine der sichersten Städte, als eine der glücklichsten Städte, als eine der Städte, in denen die Menschen sich nach ihrer Pensionierung am liebsten niederlassen.

Trotzdem waren Lynn und Ken sich zunächst unsicher, ob sie diesen Schritt tatsächlich wagen sollten. Doch Gott zeigte ihnen auf wunderbare Weise, dass er sie genau an diesem Ort haben wollte. Das ist allerdings eine Geschichte, die Lynn ihren deutschen Lesern gerne einmal selbst erzählen möchte. Nur so viel sei verraten: Es hat damit zu tun, wie sie zu ihrem Haus kamen …

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Als Anne-Ruth Meiß und ich zu ihrem Haus kamen, saßen Lynn und Ken in ihren Schaukelstühlen auf der vorderen Veranda und erwarteten uns. Die Wiedersehensfreude war groß. Lynn war ja bereits zweimal in Deutschland auf Lesereise und einmal hatte Ken sie begleitet, sodass wir alle uns schon gut kannten. Gemeinsam auf Lesereise unterwegs zu sein, verbindet sehr. Nachdem Lynn uns ihr wunderschönes Haus gezeigt hatte – besonders erwähnenswert die deckenhohen Bücherregale inklusive Bibliotheksleiter im Wohnzimmer –, fuhren wir erst einmal an den Lake Michigan und picknickten mit grandiosem Ausblick auf den See. Der Lake Michigan, an dem unter anderem auch Chicago liegt, ist riesig. Er gehört zu den fünf Großen Seen in Nordamerika und ist größer als die Schweiz. Kein Wunder also, dass man das Gefühl hat, am Meer zu sein. Die Wellen, der Sandstrand und die bewachsenen Dünen tragen natürlich das ihre zu diesem Gefühl bei. Nur das Süßwasser verrät den Lake Michigan tatsächlich als See. Am nächsten Tag zeigten Lynn und Ken uns die Gegend und vor allem die Schauplätze von Lynns neuestem Roman. Dieser erscheint in den USA im Oktober 2016, bei uns in Deutschland im Januar 2017, und er spielt in Holland. Zeitlich ist er im 19. Jahrhundert angesiedelt und bewegt sich auf zwei verschiedenen Zeitebenen.

Lynn erzählt darin die Geschichte zweier Frauen. Die eine wandert Mitte des 19.

Jahrhunderts aus den Niederlanden nach Holland, Michigan, aus, wo zu diesem Zeitpunkt absolut nichts ist, und wird 50 Jahre später gebeten, ihre Geschichte aufzuschreiben. Doch soll sie wirklich all ihre Geheimnisse preisgeben? Die andere Frau flieht Ende des 19. Jahrhunderts nach einer geplatzten Verlobung in eines der wunderschönen Hotels am Lake Michigan. Wird sie hier neue Hoffnung und eine neue Perspektive finden? Mehr möchte ich Ihnen an dieser Stelle nicht verraten, ich will Ihnen schließlich nicht die Freude nehmen, selbst zu entdecken, wie meisterhaft Lynn mal wieder verschiedene Erzählstränge verflechtet und zu einem überraschenden Ende führt.

Lynn und Ken haben uns unter anderem zu der Stelle geführt, an der einst das Hotel stand, das im Roman eine Rolle spielt.

Leider ist es inzwischen abgebrannt, aber es gibt dort noch Schautafeln, die über das Hotel informieren. Und sie haben uns gezeigt, wie die ersten Siedlerhütten aussahen, die die Niederländer bauten, als sie nach Holland kamen. Übrigens wanderten sie deshalb nach Amerika aus, weil sie in den Niederlanden wegen ihres lebendigen Glaubens verfolgt wurden. Eine überaus spannende Geschichte, die Lynn auch in ihrem Roman aufgreift.

Von einer Romanautorin die Schauplätze ihres neuen Romans persönlich gezeigt zu bekommen, war schon etwas ganz Besonderes. Noch spannender war es, diesen Roman in ihrer Gegenwart zu lesen. Denn Lynn schickte uns ihr Manuskript auf unsere E-Reader, sobald wir wieder bei ihr zu Hause waren, und so saßen wir kurz darauf in ihrem Wohnzimmer und vertieften uns in ihr Manuskript. Ob sie wohl damit gerechnet hatte, dass wir gleich mit dem Lesen anfangen würden?

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»Von einer Romanautorin die Schauplätze ihres neuen Romans persönlich gezeigt zu bekommen, war schon etwas ganz Besonderes.«

Aber es war auch für sie sehr spannend, hautnah mitzuerleben, wie ihre Leser auf das neue Manuskript reagierten. Wie sie lachten, die Hände rangen und durchaus auch mal ein Tränchen verdrückten …

Zwischendurch fanden wir aber auch noch die Zeit, gemeinsam Ideen für weitere Buchprojekte zu entwickeln. Und so kann ich Ihnen versprechen, dass Sie sich noch auf mehr von Lynn Austin freuen dürfen. Denn an Pensionierung denkt sie zum Glück noch lange nicht! n francke magazin 15

erlebt & erzählt

» Erzählt unsere Geschichten weiter!« Andrea Wegener begegnet verfolgten Christen im Irak Ich hatte eigentlich nicht vor, ein Buch über den Irak zu schreiben. Als ich im Sommer 2014 für einen mehrwöchigen Hilfseinsatz nach Erbil im Nordirak flog, war mein erstes Buch – über Haiti – gerade herausgekommen, und ich fand, dass das für eine ganze Weile reichen sollte! Als Leiterin unseres kleinen Einsatzteams unter den Menschen, die gerade erst vor dem IS aus dem Kernland des Irak vertrieben worden waren, schwirrte mir ohnehin der Kopf vor lauter Planen und Absprachen, und ich hatte alle Hände voll zu tun.

Es waren die Worte eben jener Vertriebenen, die mich dann doch zum Schreiben bewogen haben. Ihre Geschichten haben mich erschreckt und berührt und es hat mir selbst beim Verarbeiten geholfen, zwischendurch oder abends niederzuschreiben, was ich gehört und gesehen hatte.

Die Lager im Nordirak quollen bereits über und ganze Großfamilien vegetierten, teilweise schon seit Monaten, ohne Zukunftsperspektive in der Wüstenhitze vor sich hin. Es war zum Erbarmen!

Noch während wir dort von Erbil aus die Flüchtlingslager der Umgebung mit Hilfs16 francke magazin

gütern versorgten, spitzte sich dann die Lage erneut zu: Der IS stellte den Christen in Mossul ein Ultimatum, die Stadt zu verlassen, zum Islam zu konvertieren oder umgebracht zu werden. Zu Zehntausenden flüchteten diese meine Brüder und Schwestern aus ihrer Heimatstadt, ließen Eigenheime, Karrieren, Familienandenken zurück und strandeten, nachdem sie von Grenzposten bis auf die Kleider ausgeraubt worden waren, auch in unserer Stadt. Einige von ihnen wohnten mit uns in der Gästewohnung einer einheimischen Kirche und wurden mir in dieser Zeit, in der wir quasi eine WG bildeten, zu Freunden.

Vergesst uns nicht!

Ganz oft hatten die Menschen, mit denen wir geredet und deren Erlebnisse wir gehört hatten, eine Bitte: »Erzählt unsere Geschichten weiter!« Die Vorstellung, dass wir in der westlichen Welt gar nicht mitbekommen könnten, was sie erlebt hatten und wie es ihnen ging, war ihnen uner-

träglich. Dieses eindringliche »Vergesst uns nicht!« ist mir zum Auftrag geworden.

Schon während meiner ersten Zeit im Irak hat ein Bekannter meine Tagebuchaufzeichnungen auf seinem Internet-Blog veröffentlicht und bei nachfolgenden Reisen im Herbst 2014 und im Oktober 2015 habe ich mit weiteren Flüchtlingen im Irak gesprochen und ihre Erlebnisse und ihre aktuelle Situation aufgeschrieben.

in Deutschland diejenigen unserer irakischen Schwestern und Brüder nicht vergessen, die in ihrem Land geblieben sind.

Ihre Situation ist quasi die »Rückseite« unserer eigenen Flüchtlingssituation und sie brauchen unsere Anteilnahme, unsere praktisch-materielle Hilfe und unser Gebet weiterhin, damit das Christentum in der Region eine Zukunft hat.

Wenn mein Buch einen kleinen Beitrag dazu leistet, bin ich dankbar. n

Aus Blogeinträgen wird ein Buch Entstanden ist daraus dann doch mein zweites Buch »Entkommen aus dem Netz des Jägers«. Viele Freunde und Kollegen und vor allem die Geschwister aus dem Irak haben mich durchs Schreiben regelrecht »hindurchgebetet«, sodass es in relativ kurzer Zeit erscheinen konnte.

Die Situation vor Ort ist weiterhin düster, und die Zuversicht der Christen sinkt mit jedem Monat, in dem sie im Niemandsland der Flüchtlingslager ausharren müssen, ohne Arbeit und oft nur notdürftig versorgt. Ich wünsche mir sehr, dass wir

Andrea Wegener Entkommen aus dem Netz des Jägers Begegnungen mit verfolgten Christen im Irak 158 Seiten · gebunden ISBN 978-3-86827-563-6 € 12,95 (auch als e-Book erhältlich)

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Stacheln in der Partnerschaft

Abb. zu »Energie rauben« (Thees Carstens)

reingelesen

Lesen sie hier einen AUszug aus der Einleitung des neuen Buchs von Jörg Berger. »Autsch!« – Manchmal schmerzt sogar, was wir in unserer Partnerschaft erleben. Kein Mensch kann ohne seine Schutzmechanismen leben und so stellen wir auch in der Liebe unsere Stacheln auf. Aber ob das nur zu ein paar Kratzern führt oder zu tödlichen Wunden, das bestimmt jedes Paar selbst. Im schlimmsten Fall trägt ein Paar immer mehr Kämpfe aus oder ein Partner igelt sich ein.

Im besten Fall können sich Partner gut vor dem Stachel des andern schützen. Sie weichen aus und kümmern sich dann um den wunden Punkt, der hinter dem Stachel liegt.

Dabei hilft ihnen dieses Buch. So schnell Partner ihre Stacheln ausfahren, so schnell ziehen sie diese auch wieder ein, sobald sie sich wieder wohl und sicher fühlen. Dann steht der Liebe nichts mehr im Weg und ein Paar genießt wieder Nähe, Glück, Lust, Spaß und ein gutes Teamwork. Jeder fühlt sich dem andern verbunden und trotzdem frei, weil keiner auf Abstand gehalten oder angestachelt wird.

Dieses Buch ist Teil der Stachel-Reihe. In den »Stachligen Persönlichkeiten« ging es um Menschen, die so extreme Verhaltens18 francke magazin

weisen zeigen, dass sie anderen Kraft und Nerven rauben. Im Nachfolger »Meine Stacheln« lag das Angebot, sich auch mit den eigenen Schwächen zu befassen und sie zu überwinden. Doch in einer Paarbeziehung aktivieren sich unsere Schutzmechanismen auf ganz besondere Weise und sie wirken sich auch anders aus als etwa in Freundschaften oder am Arbeitsplatz. Liebende haben darüber hinaus ganz besondere Möglichkeiten, mit ihren Stacheln klug und liebevoll umzugehen. Dem widmet sich nun »Stacheln in der Partnerschaft«.

Zur Tradition der Stachel-Reihe gehört, dass ich neben den psychologischen auch die spirituellen Aspekte des Themas untersuche. Denn in der Auseinandersetzung mit unseren Schutzmechanismen begegnen uns auch existenzielle Fragen, zum Beispiel wie wir mit Ohnmacht umgehen oder worin die wahren Gefahren im Leben liegen. Lange haben Psychologie und Psychotherapie spirituelle Fragen als unwissenschaftlich ausgeklammert. Damit haben sie aber einen wichtigen Aspekt unseres Menschseins nicht beachtet und Menschen mit existen-

ziellen Fragen alleingelassen. Erfreulicherweise öffnen sich auch die wissenschaftliche Psychologie und die Psychotherapieforschung für religiöse Fragen, die Veröffentlichungen zu diesem Thema nehmen zu. […]

Nun stelle ich Ihnen die Stacheln in der Liebe vor, von denen manche mehr dem Angriff dienen, andere eher der Abwehr.

Alle Stacheln beabsichtigen eigentlich etwas Gutes, tun dies aber auf eine Weise, die wehtut, verletzt oder enttäuscht. Jedem Stachel, den ich hier kurz beschreibe, ist ein eigenes Kapitel gewidmet.

Grenzüberschreitungen. Dabei geht der Einfluss auf den andern zu weit. Manche Partner erziehen, bevormunden oder bestimmen den andern, besonders in stressigen Situationen. Sie nehmen Entscheidungen vorweg oder verhindern, dass sich der andere zurückziehen kann.

Blenden. Selbstdarstellung nervt manchmal, oft weckt sie aber auch Erwartungen beim andern, die ein Partner dann nicht erfüllen kann. Das enttäuscht. Selbstdarstellung mogelt sich auch um eigene Fehler herum. Hinter dem schönen Bild verstecken sich dann Tatsachen, über die man dringend einmal sprechen müsste.

Abwertungen. Ein negatives Urteil kann verletzen, besonders wenn es von dem Menschen ausgesprochen wird, der einem am wichtigsten ist. Auch übertriebene Kritik, die Analyse von Charaktermängeln oder das Unterstellen unguter Absichten gehören zu den abwertenden Verhaltensweisen.

Sie wollen den andern bessern, bewirken aber oft nur Entmutigung.

Vermeidung. Vermeidung stiehlt sich aus der Verantwortung. Der andere steht dann allein da und das tut weh. Partner entziehen sich Aufgaben, die vielleicht überfordernd werden könnten, vermeiden Nähe oder Konflikte. Manche lassen sich auch nicht gerne auf Unternehmungen ein, die sie für gefährlich halten.

Energie rauben. Manche Partner überfordern sich und bringen sich dadurch in Not. Sie ziehen den andern dadurch in eine Helferrolle. Der andere fühlt dann intensiv mit, macht sich Sorgen und investiert viel Zeit und Energie. Wenn das häufiger vorkommt, kann das den Partner überfordern.

Einschüchterungen. Einschüchternde Partner treten Respekt gebietend auf und setzen sich durch. Sie können laut und ausdauernd streiten. Sie wissen intuitiv, auf welche Schwachpunkte sie Druck ausüben müssen, um den andern zum Nachgeben zu bringen. Das macht den andern manchmal klein und wehrlos.

Rächen. Rache gleicht Ungerechtigkeiten aus oder bestraft den andern für etwas, was er getan hat. Beleidigte Reaktionen, persönliche Angriffe, Liebesentzug oder Verweigerung sind die Spielarten, in denen sich Rache oder Bestrafung zeigen. n Jörg Berger Stacheln in der Partnerschaft Wie Sie Ihre Liebe vor Verletzungen schützen 186 Seiten · Paperback ISBN 978-3-86827-612-1 € 9,95 (auch als e-Book erhältlich)

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SEITENBLICK Das sagen Leser über unsere Bücher

» Ich bin Lehrkraft für Deutsch als Fremdsprache. Ein ausgezeichnetes Buch, bei dem sich einem die Augen öffnen! Ich verstand auf einmal die Denke von meinen Deutschkursteilnehmern. Ich habe das Buch spontan an mehrere Freunde verschenkt und anderen Lehrkräften und Asyl-Betreuern empfohlen. Inzwischen empfehle ich es allen AsylBetreuern, die mir über den Weg laufen. Es haben sich so viele bei mir für diesen super guten Tipp bedankt.« Sarah Lanier: Überall zu Hause?! · ISBN 978-3-86122-856-1 · € 7,95

» Ein grandioser, fesselnder und sehr spannender Roman mit vielen historisch belegten Fakten. Ein Roman über eine starke, mutige Frau, die die Wirren und das Grauen zweier Weltkriege meistert und dabei meistens völlig auf sich gestellt ist. Ein Roman über Hoffnung, Glaube und Neuanfang. Ich vergebe volle fünf von fünf Sternen und eine absolute Leseempfehlung. Wer historisch gut recherchierte Romane mag, die über die Zeit der beiden Weltkriege handeln, ist hier genau richtig.« Irma Joubert: Sehnsuchtsland · ISBN 978-3-86827-591-9 · € 18,95

» Eine tiefgründige Lektüre, die großes Potenzial enthält und durchaus auch mal unbequem wird, indem sie ihre Leser mit den eigenen Schwächen zu konfrontieren vermag. Eine wahre Perle unter den Ratgebern.« Jörg Berger: Meine Stacheln · ISBN 978-3-86827-530-8 · € 9,95

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» Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, es hat mir in meiner momentanen Phase sehr viel Kraft gegeben und meinem Glauben zu einer Erfrischungskur verholfen.« Lynn Austin: Oasenzeiten · ISBN 978-3-86827-573-5 · € 9,95

» Mir hat Entführerin wider Willen sehr gut gefallen – eine muntere Geschichte, bei der die Romantik im Vordergrund steht, aber auch Spannung und Humor nicht zu kurz kommen.« Karen Witemeyer: Entführerin wider Willen · ISBN 978-3-86827-592-6 · € 12,95

» Ein eindrucksvoller Roman über Zusammenhalt und Nächstenliebe mit tollen Protagonisten und einem wunderbaren Schreibstil der Autorin, der auf historischen Tatsachen beruht. Berührend und spannend! Meine Leseempfehlung!« Rosslyn Elliott: Das Glück von dem ich träume · ISBN 978-3-86827-559-9 · € 14,95

» Wie kann Erziehung im digitalen Zeitalter aussehen? Kinderzimmer 2.0 zeigt Gefahren und Auswege und gibt Tipps für die Entwicklung wichtiger sozialer Kompetenzen – eben für die Erziehung im digitalen Zeitalter. Es sollte in keinem Haushalt mit Kindern fehlen, in dem Bildschirme eine Rolle spielen.« Gary Chapman, Arlene Pelicane: Kinderzimmer 2.0 ISBN 978-3-86827-533-9 · € 14,95

» Der Roman hat alle Seiten in mir zum Schwingen gebracht: Er ließ mich mitlachen, mittrauern und mitfiebern und hat mich auch zum Nachdenken angeregt. Die Hauptbotschaft, die vermittelt wird, lautet: Gott liebt Dich, so wie Du bist und er ist immer bei Dir, Du bist nie alleine! Das ist ein wirklich schöner Gedanke und so war ich beim Zuklappen des Buches mit einem wohlig warmen Gefühl erfüllt. Ein wundervoller Roman, wie ein Café-Besuch.« Max Lucado: Das Café zwischen Himmel und Erde · ISBN 978-386827-553-7 · € 15,95

Alle Bücher (außer »Kinderzimmer 2.0«) sind auch als e-Book erhältlich.

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Die schönste Zeit im Jahr 3 Fragen an Kinderbuchautorin Andrea Bleiker Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?

Ich habe schon als Kind in der Grundschule gerne gelesen und auch selbst Geschichten geschrieben. In der fünften oder sechsten Klasse sollten wir zeichnen, was wir einmal werden wollen, und da habe ich mich als Schriftstellerin gezeichnet. »Das Geheimnis der Weihnachtskugel« war jedoch nicht von Anfang an ein Buchprojekt. Ich habe die Geschichte zunächst für den Kindergarten und die erste Klasse unseres Nachbardorfes geschrieben, weil dort meine Kinder zur Schule gehen. Irgendwann kam dann die Idee auf, einen Verlag zu suchen, der meine Geschichte veröffentlichen würde.

Und so bin ich schließlich zum FranckeVerlag gekommen.

Was bedeutet Weihnachten für Sie? Weihnachten war für mich schon immer die schönste Zeit im Jahr. Ich habe den Advent geliebt – das Kerzenziehen, das Strohsterne basteln oder auch wenn der erste Schnee fiel. Heute bin ich vor Weihnachten nicht mehr ganz so euphorisch, aber ich freue mich immer noch – jetzt mit meinen Kindern. Die Weihnachtsgeschichte in der Bibel ist eine meiner Lieblingsgeschichten. Es 22 francke magazin

berührt mich immer wieder neu, dass Jesus seinen Platz im Himmel aufgegeben hat, um ganz Mensch zu werden. Und dass er nicht in einem Palast zur Welt gekommen ist, sondern in einem Stall bei armen Menschen. Und schließlich, dass die Hirten, die ja damals zu den verachtetsten Menschen überhaupt zählten, als erste von der Geburt des Messias gehört haben. Das zeigt mir das Herz Gottes. Er macht keinen Unterschied, ob wir arm oder reich sind, ob gebildet oder nicht. Gott liebt einfach alle Menschen gleich.

Werden wir in Zukunft noch mehr von Ihnen zu lesen bekommen?

Ich hoffe es! Ich habe schon einige Gedanken für ein neues Buchprojekt im Kopf und werde das sehr bald aufschreiben. n

Andrea Bleiker Das Geheimnis der Weihnachtskugel 24 Adventsgeschichten 122 Seiten · gebunden ISBN 978-3-86827-621-3 € 9,95

zu guter Letzt

Lest! Mehr! Vor! Dass sich Vorlesen positiv auf schulische Leistungen auswirkt, ist schon länger bekannt. Eine Studie, die die Stiftung Lesen vor einiger Zeit gemeinsam mit der Deutschen Bahn Stiftung und der Wochenzeitung DIE ZEIT durchgeführt hat, geht noch einen Schritt weiter.

Demnach stärkt Vorlesen zudem auch das soziale Empfinden von Kindern und unterstützt deren individuelle Entwicklung nachhaltig. Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, sind hilfsbereiter und können sich besser in andere hineinversetzen. Die Folge ist ein stärkerer gesellschaftlicher Zusammenhalt.

Gute Gründe also, um zu Hause selbst mal wieder zum Buch zu greifen und den Kindern vorzulesen. Allerdings muss man sich darauf einstellen, dass man mit einem einzigen Kapitel nicht davonkommt und sich das Zubettgehen dadurch ein wenig verzögern kann. Zum Glück gibt es aber eine ganze Menge Kinderbücher, die auch für Erwachsene interessant und unterhaltsam sind. Eine Leserin berichtete von lustigen gemeinsamen Lesestunden mit einem Francke-Kinderbuch: »Wir haben Vorlese-

runden gemacht, das heißt, ich als Mama habe vorgelesen und jeder, der wollte, war eingeladen zuzuhören. Sogar mein Mann hat sich dazugesetzt und sich köstlich amüsiert.«

Mal ehrlich, gibt es eine vergleichbare Tätigkeit, bei der die ganze Familie beisammen ist, man Spaß hat, sich die schulischen Leistungen verbessern und man sich nebenher noch um den gesellschaftlichen Zusammenhalt kümmert – und das ganze für relativ wenig Geld? Vermutlich nicht. Und apropos Geld: Eine weitere Studie besagt, dass wer in seiner Kindheit mindestens 10 Bücher gelesen hat, später als Erwachsener rund 21% mehr Gehalt bekommt. Von daher – nix wie ran ans (Vor-)Lesen! n

IMPRESSUM Verlag der Francke-Buchhandlung GmbH Am Schwanhof 19 · 35037 Marburg E-Mail: info@francke-buch.de www.francke-buch.de Redaktion: Sven Gerhardt , Christian Heinritz, Kathrin Arlt, Steffi Baltes Layout: Verlag der Francke-Buchhandlung GmbH Irrtum, Preisänderung und Liefermöglichkeit vorbehalten.

Fotos: S. 1/6: Lisa Wingate; S. 2: Chunumumu, Alex Grichenko (iStockphoto); S. 4: Kawohl-Verlag, CDUFraktion im Landtag Brandenburg; S. 5: Torsten Arlt, Cornelia Gerhardt; S. 6/7/10/11/24: mangpor_2004 (iStock); S. 8: Cornelia Gerhardt; S. 12/13: Katja Hogh; S. 14/15: K. Arlt, A. Meiß; S. 16/17: Claudia Dewald; S. 18: Thees Carstens; S. 20/21: p_scout (iStock); S. 22: Andrea Bleiker; S. 23: PIKSEL (iStock)

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»Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.« (Hesekiel 36,26) Gott möchte uns ein neues Herz schenken und seinen Geist in uns legen. Was für ein Versprechen!

Aber was genau bedeutet das eigentlich und wollen wir das überhaupt? Begeben Sie sich mit der Apfelgräfin auf eine Entdeckungsreise, die diesen Fragen auf den Grund geht. Lassen Sie sich inspirieren von ihren persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen. Entdecken Sie, wovon Daisy Gräfin von Arnim zutiefst überzeugt ist: Wenn wir gemeinsam mit Gott durch den Alltag gehen und uns von ihm verändern lassen, bereichert das unser Leben ungemein.

59 Seiten · gebunden ISBN 978-3-86827-608-4 · € 6,95

Bestell-Nr. 328 955

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