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VIRUSBEDINGTES

Virusbedingtes Kommunikationsvakuum

Bestens genutzt. Marken wie EHL, Signa und BIG erhöhten während des Lockdowns ihre Medienpräsenz und zogen ihren Mitbewerbern davon.

Die Medienresonanzanalyse des Observer über die Branchenkommunikation spricht eine klare Sprache: Während die einen den Stillstand nutzten, um ihre Medienpräsenz zu erhöhen, fielen die anderen in einen Kommunikationstiefschlaf. Exklusiv für den ImmoFokus hat der Observer die Zahlen analysiert. So wurden im Jänner 351 Berichte über die stärksten Player in der Branche beobachtet. Das entspricht einer medialen Präsenz von 135 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Februar wurden sogar 404 Clippings erfasst, die allerdings mit 106,6 Prozent in etwa auch der Menge der Vorperiode entsprachen.

Im März hinterließ die COVID-19-Krise zum ersten Mal ihre Spuren. Die Medienpräsenz sank in diesem Monat mit 333 Clippings auf knapp 70 Prozent des Vorjahres. Speziell in den ersten beiden Wochen ließ sich die Schockstarre messen. „Die Nachfrage nach Immobilien ging in dieser Phase stark zurück“, erklärt Bernhard Reikersdorfer, CEO von RE/ MAX. „Zeitgleich mit der Kommunikation über Immobilien.“

Neue Kommunikationstaktik

Bestimmte Marken drehten den Spieß um und nutzten das während der Krise entstandene Kommunikationsvakuum zur Steigerung der eigenen Präsenz. EHL etwa dominierte die Branchenkommunikation im März, Signa übernahm im April den ersten Platz und BIG

Ranking österreichischer Immobilienunternehmen nach Medienpräsenenz

Zeitraum: 01.01. – 09.07.2020

RE/MAX Signa BIG EHL Raiffeisen Immobilien Otto Immobilien UBM CA Immo Immofinanz CBRE BUWOG Sorawia IMMOunited 6B47 STRABAG S Immo Rustler ARE Pema Seestadt Aspern

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600

sowie Otto Immobilien zeigten im Mai die stärkste Clippingzahl. Das aktuelle Ranking der präsentesten Immobilienunternehmen von Jänner bis Juli 2020 zeigt, dass sich die Anstrengungen bezahlt machten. Die Marken, die während der Krise ihre Kommunikationsstrategie ausbauten, scheinen in der Rangliste unter den Top 10 auf.

Innovationsgeist bewies die Immobilienbranche durch die rasche Integration von Sell-Touchpoints. Ab März wurde verstärkt auf virtuelle Besichtigungsmethoden gesetzt, um Kunden zu erreichen. 343 Clippings, der Großteil davon im März, berichteten in Folge über die Vorteile, wenn Besichtigungstermine auf der eigenen Couch stattfinden. Wie rasch sich dieses Angebot verbreitete, belegt auch die Anzahl der Unternehmen, die nun eine virtuelle Besichtigung anbieten: Binnen einem Monat boten doppelt so viele Immobilienfirmen einen digitalen Rundgang an.