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JLG 90 neuf zéro

> Le mépris.

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> Masculin féminin. > Bande à part.

Am 3. Dezember 2020 wurde Jean-Luc Godard 90 Jahre alt. Mittendrin wurde unsere Geburtstagsfeier durch den Shutdown unterbrochen. Aber jetzt feiern wir weiter.

Wie schrieb Jacqueline Maurer so schön in ihrem Text zur Geburtstags-Filmreihe in unserem Programmheft vom November-Dezember 2020? «Godard ist in seinem Schaffen unersättlich. Genauso macht sein Kino nicht satt. Im Gegenteil: Umso genussvoller wird es, je mehr wir davon zu sehen bekommen. Es ist jedes Mal ein Fest, das wir ja nicht verpassen sollten!» So ist es. Wir lassen uns die Geburtstagsfeier nicht nehmen und machen dort weiter, wo wir unterbrechen mussten. Freuen Sie sich mit uns auf das Wiedersehen mit Klassikern wie Bande à part und die Entdeckung von Raritäten wie dem Remix-Remake aus Godards Opus magnum, den Moments choisis des histoire(s) du cinéma, und seinem fröhlichen King Lear. Wir hoffen, Sie feiern mit uns weiter. Für die Nimmersatten stellen wir eine Liste zusammen mit allen Filmen Godards, die irgendwie erhältlich sind, Fundort inklusive, und zwar auf unserem Blog «Filmpodium Plus», zu finden via den Reiter «Bonusmaterial» auf der Filmpodium-Website. Und sicherlich haben wir noch einiges übersehen. Teilen Sie Ihre Fundstücke mit uns in den Kommentaren und wir ergänzen die Liste laufend. Gemeinsam sehen wir mehr, deshalb gehen wir auch ins Kino. (pm)

LE PETIT SOLDAT

Frankreich 1960

Vor dem Hintergrund des Algerienkriegs setzt sich Bruno Forestier nach Genf ab, um dem Militärdienst zu entgehen. Dort lernt er das dänische Fotomodell Veronica Dreyer kennen. Er wird vom französischen Geheimdienst gestellt und gedrängt, einen Mittelsmann der algerischen Befreiungsfront, der sich ebenfalls im Genf der neutralen Schweiz versteckt, zu töten.

Godard drehte seinen zweiten Langspielfilm und den ersten mit Anna Karina direkt nach dem Abschluss der Arbeiten an À bout de souffle, da er fürchtete, ein Misserfolg seines Erstlings würde seine Filmkarriere beenden. (pm)

88 Min / sw / 35 mm / F/d // DREHBUCH, REGIE Jean-Luc Godard // KAMERA Raoul Coutard // MUSIK Maurice Leroux // SCHNITT Lila Herman, Agnès Guillemot, Nadine Trintignant // MIT Michel Subor (Bruno Forestier), Anna Karina (Veronika Dreyer), Henri-Jacques Huet (Jacques), Paul Beauvais (Paul), László Szabó (Laszlo), Jean-Luc Godard (Mann am Bahnhof).

UNE FEMME EST UNE FEMME

Frankreich/Italien 1961

Eine Stripteasetänzerin will von ihrem Geliebten ein Kind. Weil dieser sich weigert, bittet sie einen gemeinsamen Freund, ihren Wunsch zu erfüllen.

«Komödie oder Tragödie? (...) Godard verbindet alle Elemente geschickt mit visuellen und verbalen Gags, mit Alltagssorgen, Widersprüchen und beiläufigen Bemerkungen. (...) Das Ergebnis ist keck, herausfordernd und knallbunt.» (Tony Rayns, Time Out Film Guide)

85 Min / Farbe / 35 mm / F/d // DREHBUCH UND REGIE JeanLuc Godard // KAMERA Raoul Coutard // MUSIK Michel Legrand, Charles Aznavour // SCHNITT Agnès Guillemot, Lila Herman // MIT Anna Karina (Angéla Récamier), Jean-Paul Belmondo (Alfred Lubitsch), Jean-Claude Brialy (Émile Récamier), Nicole Paquin (Suzanne), Marie Dubois (Angélas Freundin), Jeanne Moreau (Frau in der Bar).

LE MÉPRIS

Frankreich/Italien 1963

«Die junge Camille empfindet für ihren Ehemann Paul zunehmend Verachtung, als dieser sich, von Geldsorgen getrieben, einem amerikanischen Produzenten als Script-Doctor andient und Fritz Langs «Odyssee»-Film erfolgsträchtig umschreiben soll.» (Filmpodium, Jul./Aug. 2013)

103 Min / Farbe / DCP / F/d // REGIE Jean-Luc Godard // DREHBUCH Jean-Luc Godard, nach dem Roman von Alberto Moravia // KAMERA Raoul Coutard // MUSIK Georges Delerue // SCHNITT Agnès Guillemot, Lila Lakshmanan // MIT Brigitte Bardot (Camille Javal), Michel Piccoli (Paul Javal, der Schriftsteller), Jack Palance (Jeremy Prokosch, der Produzent), Giorgia Moll (Francesca Vanini), Fritz Lang (Regisseur), JeanLuc Godard (Langs Regieassistent/Erzähler).

BANDE À PART

Frankreich 1964

«Die ‹bande à part› sind drei: zwei pos(s)enhafte Typen und ein Schulmädchen ‹à l'air démodé› auf der Jagd nach dem Glück, das ein Zungenkuss sein kann, ein Ballett zur Musik der Zeit, ein LouvreBesuch (in 9 Minuten 43 Sekunden) oder ein Kleiderschrank voller Franc-Scheine. (...) Der knallige Schluss reduziert die Ménage-à-trois gewaltsam auf eine vielversprechende Zweierkiste. Den Godard von Bande à part sollte man nicht allzu ernst nehmen: Der will doch nur (an)spielen – und ein bisschen angeben, so wie die coolen Jungs mit ihrer Knarre.» (Sebastian Schubert, KinoTageBuch)

95 Min / sw / 35 mm / F/d // REGIE Jean-Luc Godard // DREHBUCH Jean-Luc Godard, nach einem Roman von Dolores und Bert Hitchens // KAMERA Raoul Coutard // MUSIK Michel Legrand // SCHNITT Agnès Guillemot // MIT Anna Karina (Odile), Sami Frey (Frantz), Claude Brasseur (Arthur Rimbaud), Louisa Colpeyn (Mme Victoria), Chantal Darget (Mätresse), Ernest Menzer (Arthurs Onkel).

MASCULIN FÉMININ

Frankreich/Schweden 1966

«Der Film erforscht im Interviewstil die Probleme der Generation der Zwanzigjährigen, der inzwischen sprichwörtlichen Kinder von Marx und Coca-Cola. Mit ihm beginnt Godards Interesse für den dialektischen Materialismus und die Politik, allerdings in einem ganz eigenwilligen Sinn: Er will nicht politische Filme, sondern politisch Filme machen.» (Filmpodium, 2000)

110 Min / sw / 35 mm / F/d // REGIE Jean-Luc Godard // DREHBUCH Jean-Luc Godard, nach zwei Novellen von Guy de Maupassant // KAMERA Willy Kurant // MUSIK Francis Lai // SCHNITT Agnès Guillemot // MIT Jean-Pierre Léaud (Paul), Chantal Goya (Madeleine), Marlène Jobert (Elisabeth), Michel Debord (Robert), Catherine-Isabelle Duport (CatherineIsabelle), Eva Britt Strandberg (Sie), Birger Malmsten (Er).

WEEK END

Frankreich/Italien 1967

«Der Wochenendausflug eines jungen Paares aus Paris wird unvermittelt zu einer allegorischen Reise durch Zeiten und Kultur, auf der die zerstörerischen Kräfte ans Licht treten, die unter der Oberfläche der bürgerlichen Wohlstandsgesellschaft schlummern. Godard zeigt eine Welt am Rande des Abgrunds und beendet den Film folgerichtig mit dem Schlusstitel: «Ende der Geschichte, Ende des Kinos». Man kann über die Richtigkeit der Diagnose streiten, nicht aber über Godards Virtuosität als Regisseur. Die fast zehnminütige Kamerafahrt entlang einer Autokolonne auf einer Landstrasse, untermalt von einer ohrenbetäubenden Geräuschkulisse, gehört zu den unvergesslichen Sequenzen der Filmgeschichte.» (Filmpodium, Dez. 2000) NUMÉRO DEUX

Frankreich 1975

«Was war zuerst, die Fabrik oder die Landschaft darum herum? Solche Fragen stellen sich die Kinder einer Familie aus dem Arbeitermilieu. Ihr Vater ist in der Fabrik beschäftigt und empfindet diese wie ein Gefängnis; seine Frau fühlt sich im Haushalt eingesperrt. Die Grosseltern halten Rückschau auf eine politisch aktive Vergangenheit. (...) Die Entfremdung, die Godard in diesem Haushalt beobachtet, ist für ihn repräsentativ für die Auswirkungen des kapitalistischen Systems. Ohne in platte Propaganda zu verfallen, porträtieren Godard und AnneMarie Miéville die Frau als ‹Landschaft›, die man zur ‹Fabrik› gemacht hat.» (srf.ch)

104 Min / Farbe / DCP / F/d // DREHBUCH UND REGIE JeanLuc Godard // KAMERA Raoul Coutard // MUSIK Antoine Duhamel, Wolfgang Amadeus Mozart // SCHNITT Agnès Guillemot // MIT Mireille Darc (Corinne), Jean Yanne (Roland), Jean-Pierre Kalfon (Chef der Befreiungsfront), Jean-Pierre Léaud (Saint Just, der kleine Sänger), Valérie Lagrange (Frau des Chefs), Yves Alfonso (der Däumling), Daniel Pommereule (Joseph Balsamo).

TOUT VA BIEN

Frankreich/Italien 1972

Während eines Streiks in einer Wurstfabrik wird der Filmemacher Jacques, dessen Ideale gerade erst durch die 68er-Bewegung erschüttert worden sind, zusammen mit seiner Geliebten Susan, einer amerikanischen Journalistin, und dem Fabrikbesitzer zu Gefangenen der Streikenden. «Tout va bien ist die Reinschrift aller Überlegungen und Erkenntnisse, die Godard und Gorin von 1968 bis 1972 gewonnen hatten.» (Arsenal Berlin, Juli 2008)

95 Min / Farbe / Digital HD / F/d // DREHBUCH UND REGIE Jean-Luc Godard, Jean-Pierre Gorin // KAMERA Armand Marco // MUSIK Paul Beuscher // SCHNITT Kenout Peltier, Claudine Merlin // MIT Jane Fonda (Sie, Susan), Yves Montand (Er, Jacques), Vittorio Caprioli (Fabrikbesitzer), Jean Pignol (CGT-Delegierter), Pierre Oudry (Fréderic), Elizabeth Chauvin (Geneviève), Eric Chartier (Lucien), Anne Wiazemsky (Linke), Yves Gabrielli (Léon). 88 Min / Farbe / 35 mm / F/d // REGIE Jean-Luc Godard // DREHBUCH Jean-Luc Godard, Anne-Marie Miéville // KAMERA William Lubtchansky // MUSIK Léo Férre // MIT Sandrine Battistella (Frau), Pierre Oudry (Mann), Alexandre Rignault (Grossvater), Rachel Stefanopoli (Grossmutter), Jean-Luc Godard (er selbst).

ICI ET AILLEURS

Frankreich 1976

«Montagefilm über die Wirklichkeit ‹anderswo›, die man ‹hier› über mediale Bilder wahrnimmt. ‹Hier›: eine französische Familie, ein Fernseher. ‹Anderswo›: Bilder von der palästinensischen Revolution.» (Filmpodium, Dez. 2000)

Entstanden aus den Ruinen eines geplanten Filmes von Godard und Jean-Pierre Gorin mit dem Titel Jusqu’à la victoire, den die beiden Anfang 1970 für die Arabische Liga über die palästinensische Situation zu realisieren versuchten. Die detaillierte Geschichte dieses Projekts lässt sich in Colin MacCabes Godard-Biografie «Portrait of an Artist at 70» nachlesen. Erst Jahre später und in Zusammenarbeit mit Anne-Marie Miéville entstand aus dem in Jordanien gedrehten und neuem Material Ici et ailleurs. Die Kollaboration mit Anne-Marie Miéville war für Godard ein Neuanfang. (pm)

ICI ET AILLEURS

60 Min / Farbe / DCP / F/e // DREHBUCH UND REGIE JeanLuc Godard, Anne-Marie Miéville // KAMERA William Lubtchansky // MUSIK Jean Schwarz // SCHNITT Anne-Marie Miéville // MIT Jean-Luc Godard (Erzähler).

VORFILM: CAMÉRA-ŒIL

11 Min / Farbe / Digital SD / F/e // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard // KAMERA Kieu Tham // MIT Jean-Luc Godard.

> Film socialisme.

> Tout va bien. > JLG/JLG, autoportrait de décembre.

> Nouvelle Vague.

SAUVE QUI PEUT (LA VIE)

Frankreich/Schweiz 1980

«Denise will ihr Leben ändern. Sie kündigt den Job, verlässt ihren Freund Paul und zieht aufs Land. Paul würde auch sein Leben ändern, aber er hat nicht Denises Mut. Stattdessen sucht er Trost und Nähe bei der Prostituierten Isabelle. (...) Mit seinen drei lose verknüpften Geschichten kehrt Godard zum ‹grossen› Kino zurück. Er nennt Sauve qui peut (la vie) seinen ‹zweiten ersten Film›.» (zweitausendeins.de)

SAUVE QUI PEUT (LA VIE)

87 Min / Farbe / 35 mm / F/d // REGIE Jean-Luc Godard // DREHBUCH Jean-Luc Godard, Anne-Marie Miéville, JeanClaude Carrière // KAMERA William Lubtchansky, Renato Berta, Jean-Bernard Menoud // MUSIK Gabriel Yared // SCHNITT Anne-Marie Miéville, Jean-Luc Godard // MIT Isabelle Huppert (Isabelle Rivière), Jacques Dutronc (Paul Godard), Nathalie Baye (Denise Rimbaud).

VORFILM: SCÉNARIO DE «SAUVE QUI PEUT (LA VIE)»

21 Min / Farbe / Digital HD / F/e // REGIE Jean-Luc Godard.

PASSION

Frankreich/Schweiz 1982

«In einem Filmstudio stellt ein polnischer Regisseur in Tableaux vivants eine Reihe von berühmten Gemälden von Goya, Ingres, Delacroix, Rembrandt und El Greco nach (von Coutard atemberaubend ins Bild gesetzt), aber die Geldgeber beschweren sich wegen der fehlenden Geschichte. Draussen und im Hotel gibt es zwar viele Geschichten, aber keine darf im Mittelpunkt stehen (...). Godard verlangt, dass man überall gleichzeitig hinschaut, und bietet Klänge und Bilder, die die Sinne verblüffen und den Geist kitzeln. Es ist ein Film, den man mehrmals sehen muss – und will.» (Time Out Film Guide)

PASSION

87 Min / Farbe / 35 mm / F/d/i // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard // KAMERA Raoul Coutard // MIT Isabelle Huppert (Isabelle), Jerzy Radziwiłowicz (Jerzy), Hanna Schygulla (Hanna), Michel Piccoli (Michel), László Szabó (László), Jean-François Stévenin (Jean-François), Myriem Roussel (Taubstumme).

VORFILM: UNE BONNE À TOUT FAIRE

8 Min / Farbe / DCP / E+Russ+F // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard // MIT Andrej Kontschalowski, Vittorio Storaro. KING LEAR

USA/Bahamas/Frankreich/Schweiz 1987

Die Legende: Ein Vertrag zwischen Godard und dem Cannon-Group-Produzenten Menahem Golan auf einer Stoffserviette, unterzeichnet in Cannes über eine «King Lear»-Adaption . Was folgte, ist noch kurioser. Godard versammelte in Nyon seinen Cast, bestehend aus Peter Sellars, Molly Ringwald, Leos Carax, Julie Delpy u. a., und Norman Mailer sollte das Drehbuch schreiben. Er und seine Tochter waren aber bald wieder weg. Dennoch entstand eine Art «King Lear»-Studie, frech und fröhlich an den Ufern des Genfersees. Selbstverständlich war der Produzent unglücklich und bezichtigte den Künstler des Vertragsbruchs. Grossartig. (pm)

KING LEAR

90 Min / Farbe / 35 mm / E // REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard // DREHBUCH Jean-Luc Godard, Norman Mailer, Peter Sellars, Tom Luddy, frei nach William Shakespeare // KAMERA Sophie Maintigneux // MIT Peter Sellars (William Shakespeare Jr. V.), Burgess Meredith (Don Learo), Molly Ringwald (Cordelia), Leos Carax (Edgar), Julie Delpy (Virginia), Freddy Buache (Grigori Kozintsev, «Prof. Quentin»), Jean-Luc Godard (Professor Pluggy), Woody Allen (Mr. Alien), Norman Mailer (er selbst), Kate Mailer (sie selbst), Menahem Golan (er selbst, Stimme), Tom Luddy (er selbst, Stimme).

VORFILM: MEETIN’ WA

26 Min / Farbe / Digital SD / E // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard // KAMERA Pierre Binggeli // MIT Woody Allen, Jean-Luc Godard.

SOIGNE TA DROITE

Frankreich/Schweiz 1987

Das französische Popduo Les Rita Mitsouko arbeitet im Studio an seinem neuen Album. Der «Idiot» versucht sein jüngstes Filmprojekt zu verkaufen.

«Die letzten Bilder zeigen den Vorführraum eines Kinos. Das Licht besiegt die Finsternis. ‹Von hinten.› Tückischer Film.» (Thierry Chervel, Viennale 1997)

SOIGNE TA DROITE

81 Min / Farbe / 35 mm / F/e // DREHBUCH UND REGIE JeanLuc Godard // KAMERA Caroline Champetier // SCHNITT Christine Benoît, Jean-Luc Godard // MIT Jane Birkin (die Zikade), Dominique Lavanant (die Frau des Admirals), Pauline Lafont (die Golfspielerin), Éva Darlan (die Passagierin), Catherine Ringer und Fred Chichin (Les Rita Mitsouko).

VORFILM: PLUS OH!

4 Min / Farbe / Digital SD / F // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard // MIT France Gall.

NOUVELLE VAGUE

Frankreich/Schweiz 1990

Eine Grossindustrielle macht einen Fremden zum Partner, der ihre Liebe aber nicht erwidert, lässt ihn bei einem Bootsausflug ertrinken und erlebt das Ganze noch einmal mit vertauschten Rollen und dem Zwillingsbruder des Ertrunkenen.

«Der Konsens ist – nach Jahren – wiederhergestellt: Nouvelle Vague – neue Welle oder vage Neuigkeit – ist ein Hauptwerk des Films der neunziger Jahre und einer der schönsten Filme im Werk Godards.» (Martin Schaub, Cinema #36)

89 Min / Farbe / 35 mm / F/d // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard // KAMERA William Lubtchansky // MIT Alain Delon (Er: Roger Lennox/Richard Lennox), Domiziana Giordano (Sie: Elena Torlato-Favrini), Roland Amstutz (Jules, der Gärtner), Laurence Côte (Gouvernante).

ALLEMAGNE 90 NEUF ZÉRO

Frankreich 1991

«Lemmy Caution, der Geheimagent aus Godards dystopischem Klassiker Alphaville, schlendert kurz nach dem Fall der Mauer durch Berlin und erinnert sich an Ereignisse der deutschen und europäischen Geschichte, die zu ihrem Bau führten. (...) Ein visuelles Essay, basierend auf Found Footage und einem losen Narrativ. Godards persönliche Interpretation vom Ende des Kalten Krieges vermittelt eher das emotionale Durcheinander des Augenblicks als eine politische Botschaft.» (Filmfestival goEast, 2020)

ALLEMAGNE 90 NEUF ZÉRO

62 Min / Farbe / 35 mm / F+D // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard // KAMERA Christophe Pollock, Andreas Erben, Stepan Benda // MIT Eddie Constantine (Lemmy Caution), Hanns Zischler (Graf Zelten), Claudia Michelsen (Charlotte Kestner/Dora), André S. Labarthe (Erzähler).

VORFILME: LETTRE À FREDDY BUACHE. À PROPOS D’UN COURT-MÉTRAGE SUR LA VILLE DE LAUSANNE

11 Min / Farbe / Digital SD / F // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard // KAMERA Pierre Binggeli, Jean-Bernard Menoud.

UNE CATASTROPHE

1 Min / Farbe + sw / Digital SD / OV // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard.

PARISIENNE PEOPLE

1 Min / Farbe / Digital SD / F // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard, Anne-Marie Miéville. JLG/JLG, AUTOPORTRAIT DE DÉCEMBRE

Frankreich 1995

«Im Dezember 1994 entstand an Godards Wohnort Rolle dieses Selbstporträt, das vor allem ein Versuch der eigenen künstlerischen Standortbestimmung ist. Oszillierend zwischen Selbstreflexion, philosophischem Exkurs und der Selbstbespiegelung eines künstlerischen Egozentrikers gibt Godard ein Bild seiner Existenz.» (prisma.de)

JLG/JLG, AUTOPORTRAIT DE DÉCEMBRE

55 Min / Farbe / 35 mm / F/d // DREHBUCH, REGIE Jean-Luc Godard // KAMERA Yves Pouliquen, Christian Jacquenod // SCHNITT Jean-Luc Godard, Catherine Cormon // MIT JeanLuc Godard, Bernard Eisenschitz (Jacques Murat), André S. Labarthe (Erzähler).

WIRD GEZEIGT MIT: LIBERTÉ ET PATRIE

22 Min / Farbe / DCP / F/d // DREHBUCH UND REGIE Jean-Luc Godard, Anne-Marie Miéville // SCHNITT Jean-Luc Godard // MIT Jean-Pierre Gos (Stimme), Geneviève Pasquier (Stimme).

REMERCIEMENTS DE JEAN-LUC GODARD À SON PRIX D’HONNEUR DU CINÉMA SUISSE

5 Min / Farbe / DCP / F // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard // KAMERA Fabrice Aragno // MIT Jean-Luc Godard.

ÉLOGE DE L’AMOUR

Frankreich/Schweiz 2001

«Im ersten Teil, in Schwarzweiss gedreht, erzählt Godard anhand dreier Paare unterschiedlichen Lebensalters von Schlüsselerlebnissen der Liebe. (...) Der zweite Teil, amateurhaft mit grellen Farben auf Video gedreht, stellt die Geschichte der Résistance den individuellen Geschichten entgegen. So verdichtet sich der Film zur Reflexion über Liebe, Alter, Tod, Kino und Kunst. (...) Ein hoch spannender Film.» (Lexikon des int. Films)

ÉLOGE DE L’AMOUR

97 Min / Farbe + sw / 35 mm / F/d // DREHBUCH, REGIE JeanLuc Godard // KAMERA Julien Hirsch, Christoph Pollock // SCHNITT Raphaele Urtin // MIT Bruno Putzulu (Edgar), Cécile Camp (Sie), Jean Davy (der Grossvater), Françoise Verny (die Grossmutter), Claude Baignères (Monsieur Rosenthal), Rémo Forlani (Bürgermeister Forlani).

WIRD GEZEIGT MIT: JLG IN ZH

50 Min / Farbe / Digital SD / F+D/d // REGIE, SCHNITT Fred van der Kooij // KAMERA Elisabeth Zingg, Melanie Koller, Ali Al-Fatlawi // MIT Jean-Luc Godard, Fred van der Kooij.

MOMENTS CHOISIS DES HISTOIRE(S) DU CINÉMA

Frankreich 2004

«Nach den Histoire(s) du cinéma montiert JeanLuc Godard daraus einen 35-mm-Film in Standardlänge, um die Histoire(s) zusammenzufassen, in die richtige Perspektive zu rücken und abzuschliessen. Doch der Film ist mehr als bloss eine neue Montage von bereits existierenden Bildern, es ist ein Film ‹voller Leben›, wie der Regisseur selbst sagt.» (Ronald Rovve, Viennale 2007)

Ein selten gezeigtes Werk, das bisher ausschliesslich als 35-mm-Filmkopie erhältlich ist.

84 Min / Farbe + sw / 35 mm / F/e // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard.

FILM SOCIALISME

Schweiz/Frankreich 2010

«Film socialisme besteht aus drei relativ autonomen, untergründig aber miteinander kommunizierenden Teilen und mehreren Dutzend Splittern, deren Rekonstruktion kein Ganzes ergibt. Muss man genau aufpassen? (...) Man kann das alles (...) unerträglich manieriert und berechenbar und auch in seiner Beharrlichkeit stur finden, aber kann sich auch sehr gut treiben lassen vom Fluss des Film socialisme. Letztlich muss man sich darauf verständigen, was Film ist und/oder hätte sein können. Und was man damit anfangen will. Godard, so viel steht fest, könnte ewig so weitermachen.» (Ulrich Kriest, filmgazette.de, 10.7.2017)

102 Min / Farbe / 35 mm / OV/d // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard // KAMERA Fabrice Aragno, Paul Grivas // MIT Jean-Marc Stehlé (Otto Goldberg), Agatha Couture (Alissa).

ADIEU AU LANGAGE (3D)

Schweiz/Frankreich 2014

«Eine Dreiecksgeschichte in 3D am Genfersee: Eine Frau geht fremd, ihr Mann dreht durch, ein Hund schwänzelt dem Ufer entlang, und weil’s so schön ist, erzählt uns Godard das Ganze gleich noch einmal. Auf der Tonspur wirft der Altmeister mit Zitaten grosser Autoren um sich und klemmt die Musik immer dann ab, wenn’s am schönsten ist. So weit also alles beim Alten. Und doch (…): Das intellektuelle Pathos des ewig Unverstandenen wirkt – wie im Titel angedeutet – weniger grimmig als auch schon und wird aufgelockert durch frivoles visuelles Experimentieren. Mit kindlicher Lust erforscht Godard die Grenzen seines neuen Spielzeugs: Er freut sich über das Bildrauschen billiger Interdiscount-Kameras (...) und strapaziert unsere Augen weit über die Komfortzone hinaus.» (Xenix, März 2015)

ADIEU AU LANGAGE (3D)

70 Min / Farbe / DCP 3D / F/d // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard // KAMERA Fabrice Aragno // MIT Héloïse Godet (Josette), Kamel Abdelli (Gédéon), Richard Chevallier (Marcus), Zoé Bruneau (Ivitch), Christian Gregori (Davidson), Jessica Erickson (Mary Shelley), Roxy Miéville (der Hund), Jean-Luc Godard (Erzähler).

VORFILME: TRAVAUX PRÉPARATOIRES

15 Min / Farbe / DCP 3D / F // DREHBUCH, REGIE Jean-Luc Godard, Fabrice Aragno // KAMERA Fabrice Aragno // SCHNITT Jean-Luc Godard.

3 × 3D: LES TROIS DÉSASTRES

17 Min / Farbe + sw / DCP 3D / F // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard // KAMERA Fabrice Aragno.

BILDBUCH

(Le livre d’image) Schweiz/Frankreich 2018

«Fünfzig Jahre nach der Rebellion der Kinobilderstürmer in Cannes gibt sich der ewige Revolutionär so kompromisslos wie (fast) eh und je. (...) Eine Filmszene nach der anderen montiert er aneinander, Zugfahrten, Landschaften, menschliche Interaktionen: Godards Bilderfundus scheint unerschöpflich. (...) Im Wesentlichen hält er sich an seine ganz persönliche Histoire(s) du cinéma, hin und wieder ergänzt durch einen Youtube-Clip von Al Jazeera oder die Mobiltelefon-Aufnahme von Anne-Marie Miévilles Hund. (...) Wer sein Werk und seine Biografie kennt, wird sich selten langweilen in diesem Bildbuch.» (Michael Sennhauser, sennhausersfilmblog.ch, 12.5.2018)

BILDBUCH

84 Min / Farbe + sw / DCP / D+OV/d // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard // KAMERA Fabrice Aragno, JeanLuc Godard, Jean-Paul Battaggia.

VORFILM: SANG TITRE

10 Min / Farbe / DCP / F/d // DREHBUCH, REGIE, SCHNITT Jean-Luc Godard.

Detailliertere Inhaltsangaben finden Sie in den Programmheften Nov./Dez. 2020 und Jan./Feb. 2021 sowie auf www.filmpodium.ch.