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"Auf sicherem Weg zum Ziel mit Struktur und Improvisation"

Studierende im Gespräch

Georges Parfait Eloundou und Wendgounda Francis Ouedraogo kamen sprichwörtlich einem weiten Weg zum Studium an die Fachhochschule Brandenburg. Die beiden gebürtigen Afrikaner setzen ihr Bachelorstudium Wirtschaftsinformatik aktuell im gleichnamigen Masterstudiengang fort und können bereits auf einen stolzen Werdegang zurückblicken. Aus einer beginnenden Studienfreundschaft hat sich inzwischen eine erfolgreiche Geschäftspartnerschaft entwickelt.

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Gute Ranking-Ergebnisse und Praxisorientierung ausschlaggebend für Hochschulwahl

Georges: Auf die Fachhochschule Brandenburg bin ich über Empfehlungen im Rahmen eines Deutschkurses an der TU Ilmenau aufmerksam geworden. Zudem habe ich das Hochschulranking einer renommierten Zeitung gelesen. Der Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik hat dort sehr gut angeschnitten. Dieser gute Ruf hat mich letztendlich zur Aufnahme meines Studiums bewogen.

Francis: Über einen Kooperationspartner der Fachhochschule Brandenburg, eine Berliner Sprachschule, habe ich die Zulassung für den Studiengang Betriebswirtschaftslehre bekommen. Nach fachlichen Beratungsgesprächen habe ich mich dann doch für Wirtschaftsin-

formatik entschieden. Da ich praxisorientiert und wegen der Betreuung auf einem kleinen Campus studieren wollte, fiel meine Wahl auf die Fachhochschule Brandenburg.

Praxisorientierung und Fächerkombination machen Studiengang Wirtschaftsinformatik attraktiv

Georges: In meiner Heimat Kamerun habe ich Mathematik studiert und war nebenbei selbständig. Ich wollte internationale Erfahrungen sammeln und weiter kommen. Ich habe mir gedacht, dass mir ein fächerkombinierter Studiengang gute Zukunftsperspektive bietet. Da Wirtschaftsinformatik allerdings kaum Übereinstimmung mit Mathematik hat, musste ich wieder auf Bachelorniveau beginnen.

Francis: In Burkina Faso habe ich „Bank and Finance“ studiert. Für meine künftige Laufbahn wollte ich mich in einem Bereich weiterbilden, der nicht nur die reine Betriebswirtschaftslehre abdeckt und überdies auch noch sehr an die Praxis angelehnt ist. So kam ich auf den Studiengang Wirtschaftsinformatik.

Ein Master bietet mehr Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt

Georges: Nach meinem Bachelor Wirtschaftsinformatik war für mich die weitere Spezialisierung auf Informationssicherheit wichtig. Da ich Werkstudent in der Bundesdruckerei bin, hilft mir dieses Fachwissen bereits beruflich weiter. Ein Master bietet außerdem in Zukunft mehr Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt.

Ich war einer von vier Studierenden, die sich für eine mögliche Spezialisierung im Master interessiert haben. Die Fachhochschule Brandenburg hat aufgrund dieser Nachfrage die Spezialisierung extra eingeführt. So konnte ich meiner Fachdisziplin und der Fachhochschule treu bleiben.

Francis: Auch bei mir war nach dem Bachelor der Wunsch nach einer stärkeren Spezialisierung da. Mich interessieren die Bereiche Prozessmodellierung, semantischen Technologien und Informationsund Wissensmanagement. Momentan arbeite ich als Wissensmanager bei der Deutschen Bahn, später vielleicht einmal in der Forschung. Da ich an der Fachhochschule gut vernetzt bin, der Standort mit seiner Berlinnähe vorteilhaft und die Studienqualität gut ist, habe ich mich also für die Fortsetzung meines Studiums entschieden.

Wir konnten uns schnell integrieren

Wir haben beide das Ziel, gut ausgebildet zu sein. Außerdem wollen wir Deutschland und seine vielfältige Kultur kennenlernen. Insbesondere das deutsche Essen und die verschiedenen Mentalitäten sind faszinierend. Wir haben im Studiengang, an der Fachhochschule und am Studienstandort wirklich gute Erfahrungen gemacht, uns schnell integriert. Die Professorinnen und Professoren im Studiengang sind tolle Menschen. Sie nehmen sich viel Zeit für uns Studierende und sind sehr hilfsbereit, bieten eine gute Betreuung. Das Studentenleben ist sehr schön. Wir besuchen regelmäßig den Studentenkeller IQ und das Campusfest oder nehmen unterschiedliche Sportangebote wahr. Auch haben wir uns viel an der Fachhochschule Brandenburg engagiert. Als studentische Mitarbeiter waren wir im Akademischen Auslandsamt und in unterschiedlichen Hochschulprojekten beschäftigt. Es hat sich gelohnt, unsere Leistungen und unser Engagement wurden mit einem Deutschlandstipendium belohnt.

Wir sind ein gutes Team

Da wir unser Potential schnell erkannt haben - wir sind ein gutes Team - manifestierte sich irgendwann der Wunsch nach einer Firmengründung. In der Vorlesung „Gründungs BWL“ kamen wir mit einem Mitarbeiter des Zentrums für Gründung und Transfer in Kontakt. Dort hat unser Vorhaben kompetente Unterstützung zu Rechts- und Finanzierungsfragen erfahren. Uns wurden zwei Berater zur Verfügung gestellt. Es war nicht einfach, den Business-Plan zu entwickeln. Das hat viel Zeit gekostet. Nach einigen Reisen nach Afrika hat sich die Idee allerdings konkretisiert. Insgesamt hat die Gründungsphase zwei Jahre angedauert bis wir mit unserer Firma „Global Business Eloundou Ouedraogo“ an den Markt gehen konnten. Unser Firmenmotto lautet „Wir bringen Sie auf dem sicheren Weg zum Ziel“. Die Kombination deutscher und afrikanischer Kultur– eine Kombination aus Strukturiertheit und Improvisation – prägt uns. Wir sind ein Dienstleister, der afrikanischen und deutschen Unternehmen beratend und vermitteln zur Seite steht. Hier ist uns Fair Trade sehr wichtig. Ein Anschauungsbeispiel: Ein deutsches Unternehmen möchte Kakao oder Kaffee aus Afrika importieren. Dann sind wir da, erstellen Machbarkeits- und Sicherheitsanalysen oder vermitteln Qualitätsanbieter. Ebenso gilt das für Dienstleistungen im Bereich Tourismus. Unsere Dienstleistung gilt natürlich ebenso für afrikanische Unternehmen, die in Deutschland wirtschaften wollen.

Nach dem Studium neue Erfahrungen sammeln

Bereits während unseres Masterstudiums haben wir die selbständige Arbeit genossen. Wie im realen Leben nutzen wir einige Vorlesungszeiten, um eigene Projekte aufzubauen. Das macht das ganze sehr praxisnah. Nach dem Studium wollen wir uns mehr auf das Unternehmen konzentrieren. Wir möchten neue Erfahrungen in unseren Studienbereichen sammeln, aber auch in Teilzeit arbeiten gehen. Das hilft uns, weiter Kontakte zu knüpfen, die vielleicht auch unserer Firma zugutekommen. In unserer Freizeit lernen wir gerade schwimmen, damit wir unseren Wunsch nach Wassersport realisieren können. Wir möchten an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen und uns bei allen Hochschulangehörigen und insbesondere Dr. Annett Kitsche, Heike Wolf und Prof. Dr. Sachar Paulus danken. Wir hatten eine tolle Zeit!

Studienführer 2014/15 | Studierende im Gespräch

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