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Klimatherapie

WARUM MAN FRIERT

Und was man dagegen tun kann

Sogar bei uns daheim in Münster haben wir schon Menschen bei frostigen Temperaturen im Dortmund-Ems-Kanal schwimmen sehen. Die auf Norderney wohlbekannte Wirkung von Klimareizen scheint sich langsam auch fernab der Küste herumzusprechen. Gerade angesichts steigender Energiekosten und der Notwendigkeit für ein bewussteres Heizverhalten wäre es schön, ein bisschen weniger kälteempfindlich zu sein. Als wir Karin Rass - Osteopathin, Heilpraktikerin und Fachfrau in Sachen Klimatherapie - Ende Oktober beim Auftakt zur winterlichen Badesaison treffen, interessiert uns vor allem eine Frage: Warum friert man - und was kann man dagegen tun?

"Die Klimatherapie hilft auf jeden Fall dabei, die Temperaturen anders zu empfinden", erklärt Karin Rass. "Es geht um die aktive Stimulierung des eigenen Immunsystems." Dreimal pro Woche geht die Norderneyerin mit einer Gruppe Winterbader um die Mittagszeit auf Höhe der Giftbude ins Meer. "Diese Kaltreize, die wir beim Baden in der Nordsee bei Wind und Wetter erfahren, sind der Knaller - das hat bereits Professor Wolfgang Menger, der langjährige Leiter des Seehospizes, erkannt." Je weniger wir uns der frischen Luft, Regen und Wind aussetzen, desto empfindlicher wird der Körper. "Er verlernt, die eigene Wärme zu regulieren." Frieren bedeutet, einen Mangel an Wärme zu empfinden. "Doch man kann das persönliche Kälteempfinden verändern", verspricht Karin Rass. "Jeder Mensch trägt selbst Verantwortung für seine Gesundheit - und dazu gehört auch, den Körper zu trainieren." Die Klimatherapie helfe, die eigenen Kälteängste zu überwinden und das Immunsystem zu stärken. "Darüberhinaus beginnt bereits nach 40 Sekunden Kälte die Ausschüttung der Endorphine - der bekannten Wohlfühlhormone."

Die Erkenntnisse der Klimatherapie können auch problemlos zu Hause umgesetzt werden - und dabei helfen, vitaler durch die kalte Jahreszeit zu kommen und nicht so schnell zu frösteln. "Kalt duschen und Bewegung an der frischen Luft - damit kann schon viel erreicht werden", rät Karin Rass. "Jeder weiß, dass einem durch Bewegung innerlich warm wird, wer danach beginnt, erneut zu frieren, den erreicht das zweite Frieren. Dann ist die optimale Reizanforderung erreicht. Der Körper arbeitet auf Höchsttouren." Wer den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt, sollte sich zwischendurch - nicht zu warm angezogen - an der kalten Luft bewegen. Das führt zu einer Veränderung des körperlichen Empfindens. Zurück am Schreibtisch sind Gliedmaßen und Organe gut durchblutet. Durch diese innere Heizung entsteht ein wohliges Körpergefühl. "Der berühmte Naturheilkundler und Wassertherapeut Sebastian Kneipp sagte bereits: Gesundheit bekommt man nicht im Handel, sondern durch den Lebenswandel", lacht Karin Rass. Die Energiekrise fordert jeden einzelnen - doch wenn sie uns zu mehr Körperbewusstsein und Bewegung motiviert, hätte sie auch eine positive Seite.

NATURHEILPRAXIS KARIN RASS

www.naturheilpraxis-krass.de Mühlenstraße 1a - 26548 Norderney (04932) 9911313