Fazit 197

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„Die Grundlage des islamischen Regimes ist die Opposition gegen Israel und das andauernde Thema Irans ist die Eliminierung Israels aus der Region.“ Ali Chamenei, �Oberster Führer� des Iran

Hans Seitinger tritt wegen einer Erkrankung zurück Mit Hans Seitinger verlässt der längstdienende Landesrat der Steiermark aus gesundheitlichen Gründen die politische Bühne. In einer emotionalen Erklärung gab er gemeinsam mit Landeshauptmann Christopher Drexler seinen Abschied aus all seinen politischen Ämtern bekannt, um sich in den nächsten Monaten seiner Genesung zu widmen. Seitinger ist 62 Jahre alt und wurde 2003 von Waltraud Klasnic in die Landesregierung geholt. Seine langjährige Tätigkeit war im Landwirtschaftsbereich von zahlreichen Initiativen zum Erhalt der bäuerlichen Familienbetriebe und damit der kleinstrukturierten Landwirtschaft geprägt. Im Bereich des Wohnbaus setzte er mit der Renaissance des Baustoffes Holz wichtige Schritte für den klimafreundlichen Wohnbau. Ebenfalls auf Seitinger zurückzuführen sind zahlreiche Infrastrukturprojekte im Bereich der Wasserwirtschaft u. a. zur nachhaltigen Trinkwasserversorgung des aufgrund des Klimawandels immer trockener werdenden steirischen Hügellandes. Der Rücktritt des beliebten Kommunikators Seitinger löste zahlreiche Reaktionen aus. Seitinger genießt auch bei den steirischen Oppositionsparteien großen Respekt, die – obwohl inhaltlich oft anderer Meinung – die ausgezeichnete Gesprächsbasis mit dem beliebten ÖVP-Politiker hervorhoben. Drexler geht mit umgebauten Regierungsteam in das Wahljahr Obwohl Hans Seitinger zweifellos aus eigenen Stücken zurückgetreten ist, entspricht seine Nachfolgerin Simone Schmiedtbauer durchaus den Erwartungen. Schließlich war es naheliegend, dass sich die Karriere des 62-jährigen Seitinger aus Altersgründen dem Ende nähert, und die 49- jährige Schmiedtbauer galt als logische Kandidatin für die Landesregierung. Sie war Bürgermeisterin von Hitzendorf und hat als Europa-Abgeordnete einen

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guten Eindruck hinterlassen. Ankreiden kann man ihr nur, dass sie mit ihrem Nein zum Mercosur-Freihandelsabkommen den Standpunkt der Agrarlobby vertreten hat, anstatt auf die Argumente der wesentlich zahlreicheren steirischen MercosurBefürworter auf Arbeitgeberseite einzugehen. Aber als steirische Landesrätin kann sie sich ja immer noch auf einen Pro-Freihandelskurs begeben. Landeshauptmann Christopher Drexler hat mit Franz Titschenbacher – er folgt Seitinger als Bauernbundobmann nach – außerdem den wichtigsten bäuerlichen Interessenvertreter des Landes in seinem Team. Zu einem Opfer der Umstände wurde Ex-Gesundheitslandesrätin Juliana BognerStrauß. Nachdem sie sich im alltäglichen Kleinkrieg mit den Gegnern der Spitalsreform aufreiben lassen musste, ließ sie

sich vom Landeshauptmann davon überzeugen, dass es wohl das Beste sei, einem unverbrauchten Nachfolger Platz zu machen. Neuer Gesundheitslandesrat ist der 41-jährige Arzt Karlheinz Kornhäusl. Wie Bogner-Strauß wird auch Kornhäusl im schwierigen Ressort die von Drexler auf Schiene gebrachte steirische Gesundheitsreform fortsetzen. Kornhäusl ist zu wünschen, dass er den Kleinkrieg mit all jenen, die aus Eigennutz einfach keine Änderungen in der Spitalslandschaft akzeptieren wollen, gut übersteht. Denn zur Jobbeschreibung von steirischen Gesundheitspolitikern gehört es längst, sich im Umgang mit jenen Stakeholdern zu bewähren, die einfach nicht über den Standpunkt, der durch ihren Standort vorgegeben ist, hinausblicken können; ganz so, als ob

Mit Simone Schmiedtbauer (rechts) als Agrarlandesrätin, Karlheinz Kornhäusl (links) als Gesundheitsreferent, Werner Amon als Personal- und Bildungslandesrat sowie Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl steht das Regierungsteam, mit dem Landeshauptmann Christopher Drexler die kommende Landtagswahl gewinnen will.


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