Falter_1920

MEINUNG

MEDIEN

FEUILLETON

Barbara Tóth: Die Intransparenz muss aufhören

Wie vermittelt man Covid-19-Daten in den Medien?

Fürsorge: Der Kampf um Care

FALTER

€ 4,60 Nr. 19/20 6.5.20 Programmzeitraum: 8.5. bis 14.5.20

S TA D T L E B E N

LANDLEBEN

FA LT E R :W O C H E

Wie geht es den Unis?

Schwimmen in Corona-Zeiten: Die schönsten wilden Badeplätze

Kultur während der Corona-Krise und Online-Events

DIE STUNDE DER WAHRHEIT Fluglinien, Autoproduzenten und industrielle Landwirtschaft bitten um Milliarden.

Und was wird aus dem Green Deal?

ILLUSTR ATION: PM HOFFMANN ANZEIGE

Moments Musicaux aus dem Wiener Konzerthaus

mit Martin Grubinger, Ankathie Koi, Thomas Gansch, Michael Schade u. v. m.

19

Streamin au s d e m g s leeren Großen Saal

jeden D

i, D o & So 19.00 U hr

zuhaus.at Alle Infos unter konzertzu

9 004654 046668

Falter mit Falter: Woche Falter Zeitschriften GmbH, Marc-Aurel-Straße 9, 1011 Wien WZ 02Z033405 W Österreichische Post AG Retouren an Postfach 555, 1008 Wien laufende Nummer 2749/2020

€ 4,60

FALTER

Radio

DER PODCAST MIT RAIMUND LÖW Das bedingungslose Grundeinkommen.

Pro und Contra über die Aktualität einer schönen, aber umstrittenen Idee.

Mit: Korinna Schumann, Margit Appel, Stephan Schulmeister, Josef Redl

ab Donnerstag, 7.5.2020 falter.at/radio und auf falter.tv

Dienstag und Donnerstag um 12 Uhr auf

Donnerstag, 19.00, 23.00 Uhr Freitag, 22.00 Uhr Samstag, 00.00, 10.30, 18.00, und 22.15 Uhr Sonntag, 17.30 Uhr Montag 00.00, 9.30 und 17.00 Uhr auf

Freitag um 19 Uhr auf

I N H A L T : W I R Ü B E R U N S F A L T E R 1 9 ∕ 2 0

Raimund Löw, Matthias Dusini 8 P.M. Lingens, 9 Isolde Charim, Melisa Erkurt

POLITIK 12 Ist Corona das Ende

des Green Deal?

P O R T R ÄT- F O TO S KO LU M N E N U N D KO M M E N TA R E I M H E F T: K AT H A R I N A G O S S OW; F O TO S: O L I V E R H O FM A N N , C H R I S TO PH E R M AV R I C , M A R I O N G RO S S S C H Ä D L , L E O N H A R D H I L Z E N SAU E R

AUA durch die Krise?

16 Großbritanniens schwieriger Weg aus dem Lockdown 17 Über die Straflust des Wiener Magistrats 18 Warum wurde das Corona-Lazarett in der Messe Wien zum Flüchtlingsquartier?

19 Pflege: Wie geht es Menschen in Heimen?

20 Flüchtlinge: Schubhaft ohne Abschiebung 21 Kriegsende: Holocaust und Traumaforschung 22 Wie sieht Karel Schwarzenberg die Corona-Krise?

MEDIEN 25 Covid-19, Zahlen

FEUILLETON 28 Care – Fürsorge in

Zeiten von Corona 31 Die Volksoper und die Krise 32 Fuchs und Mensch, eine jahrtausendealte Geschichte 34 Bücher, Platten 35 Filmemacherinnen in Österreich 36 Kabarettist Lukas Resetarits im Gespräch 38 Feuilleton Schlussseite STADT LE B E N 40 Uni pennt – vom

digitalen Alltag an den Hochschulen 43 Streit um den Abriss der alten AKH-Klinik 44 Der Plan von der Neuverteilung des öffentlichen Raums 46 Grätzel-Rundgang 48 Beisl 49 Gerichtsbericht LANDLEBEN 51 Wildbaden rund

um Wien

KOLUMNEN &ZOO 54–55

Fuchs und Mensch

Lernen auf Distanz

Klaus Nüchtern erkundete die

Wie sieht der

den Menschen mit dem Fuchs verbindet. Eine Spurensuche.

digitale Alltag an den Hochschulen aus? Anna Gol­ denberg hat leere Hörsäle und volle Videokonferenzen besucht.

51

4

jahrtausende­alte Geschichte, die

15 Wie kommt die

und Medien – Interview mit dem ORFDatenjournalisten Jakob Weichenberger

40

32

F A L T E R & MEINUNG 4 Leserbriefe 5 Armin Thurnher 6 Barbara Tóth,

Wildbaden rund um Wien

Literatur in der

Schöne Badeplätze zu finden wird im heurigen Sommer eine be­ sondere Heraus­ forderung. Na­ tha­lie Großschädl weiß, wohin.

60 Jahre uncool. Das Interview mit dem Bestseller­autor

Köpfe der Woche Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Seit Jahren recherchiert Gerlinde Pölsler für den Falter zu Umweltthemen. Gemein­ sam mit Eva Konzett geht sie in dieser Ausgabe der Frage nach, was angesichts der Corona-Pandemie aus den ambitio­ nierten Klimaschutzplänen national und international wurde.

SEITE 12

Unsere Frau in London Tessa ­Szyszkowitz berichtet von Corona-Erfolgen der bri­ tischen Gesundheitsbehörden trotz schlechter politischer Führung und er­ klärt, welche sozialen und wirtschaft­ lichen Verwerfungen auf das Vereinigte Königreich noch zukommen. S E I T E 1 6 Falter-Autorin Sabina Zeithammer beschäf­ tigte sich mit dem eben erschienenen Buch „Eine eigene Geschichte: Frauen Film Österreich seit 1999“. Was Filme­ macherinnen hierzulande in den letzten 20 Jahren geschaffen haben, lesen Sie auf SEITE 35

Nathalie Großschädl ist Programmredakteu­

rin des Falter mit Vorlieben für Stil und Mode. Damit Sie diesen Sommer trotz Social Distancing genießen können, hat Großschädl die besten Wildbadeorte rund um Wien zusammengestellt. Nach­ zulesen im Landleben-Ressort.

SEITE 51

3

FALTER : WOCHE

Daniel Glattauer

zu seinem run­ den Geburtstag.

Nachrichten aus dem Inneren Wir über uns ass diese Woche Ihr Podcast-Macher die Nachrichten aus D dem Falter-Inneren schreibt, ist eine Freude für den Au­ tor und ein Zeichen dafür, wie viel sich medial in Corona-Zei­

ten tut. Das Falter Radio bringt erstmals Serien. Jeden Sonntag geht eine neue Folge der Spurensuche nach dem vergessenen KZ Gusen online. 75 Jahre nach der Befreiung vom National­ sozialismus hat Addendum-Reporter David Freudenthaler eine fünfteilige Reportage über das größte Nebenlager von Mauthau­ sen gestaltet. Eine ungewöhnliche Podcast-Zusammenarbeit zur schleppenden Vergangenheitsbewältigung.

Für Politsatire sorgt jeden Dienstag der Kabarettist Flori­ an Scheuba, der wöchentlich mit neuen Gästen überrascht. Die Frage, was ein Podcast ist, höre ich übrigens seltener, seit an­ gefangen von meinem Stammhaus, dem ORF, viele Medien on­ line produzieren. Jede Woche filmt Daniel Oberlechner PodcastRunden für den Sender W24 und das Falter TV. Seit dem Shut­ down zeichnen wir Videokonferenzen über die App Zoom auf, mit der sogar Ihr Autor umgehen kann. Der Vorteil: Distanz spielt keine Rolle. Letzte Woche hatten wir Gesprächspartner in Stockholm, Budapest, Berlin und Innsbruck. Das Zoom-For­ mat wird eine Option bleiben, selbst wenn wir wieder im Sit­ zungszimmer real um den Tisch sitzen.

R AIMUND LÖW

Aus dem Verlag Neu und aktuell But Beautiful Alles wird gut. So einfach macht es sich der Filmemacher Erwin Wagenhofer nicht. In seinem neuesten Film sucht er das Schöne und Gute und zeigt Menschen, die ganz neue Wege beschreiten. Wie könnte ein gutes, ein gelungenes Leben aussehen? Ist ein „anderes“ Leben überhaupt möglich?

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Reden hilft – gegen die Krise daheim.

Die Auswirkungen der Corona-Epidemie sind auch in den eigenen vier Wänden spürbar: Für Frauen, die von Gewalt betroffen oder bedroht sind, gibt es eigene Hotlines, die in Problemund Gefahrensituationen unterstützen. Jetzt anrufen – wir sind rund um die Uhr für dich da.

wien.gv.at/coronavirus

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F A L T E R 1 9 ∕ 2 0 POLITIK

der Privatsphäre fotografieren, aber auch Äußerungen über die Messehalle in sozialen Medien strikt verboten. Auch im Kurier kritisierte ein in der Messehalle tätiger Arzt das „hohe Infektionsrisiko“ dort. Laut Stadt Wien war das Haus Erdberg aber für eine längere Quarantäne nicht geeignet. „Es stimmt, dass die Zimmer dort klein sind“, sagt Andreas Huber, der Sprecher des medizinischen Krisenstabes der Stadt. „Aber wegen der Gemeinschaftsküchen und der gemeinsam genützten Sanitärräume war die Ansteckungsgefahr zu hoch.“ Außerdem gebe es in der Messehalle die Möglichkeit, in einem abgesperrten Bereich ins Freie zu können. „Im Haus Erdberg gibt es hingegen gar keine Freifläche.“ Bilder, die dem Falter aus der Quarantänestation zugespielt wurden, zeigen aber auch in der Messehalle ein dichtes Gedränge bei der Essensausgabe. Während Polizisten gut geschützt in Spezialanzügen patrouillieren, stehen Asylwerber dicht an dicht um das Essen an. Zwar sei von den Betreuern im Corona-Lazarett die Order ausgegeben worden, dass alle, die dort untergebracht sind, einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen, aber nicht alle würden sich daran halten. „Und für die mehr als 300 Personen in Halle C gibt es genau drei Wasserkocher“, erzählt ein Asylwerber. „Ich bin mit einem negativen Coronatest hierher gebracht worden“, sagt der Afghane, „aber ich bin mir echt nicht sicher, ob ich nicht bald einen positiven Test haben werde, so wie es hier in den vergangenen Tagen zuging.“

Corona-Quarantänequartier in der Messehalle: dichtes Zusammenstehen statt Abstandhalten

Gedränge im Seuchenlager Bilder, die dem Falter aus dem Corona-Quarantänequartier in der Messehalle zugespielt wurden, erschrecken. Was steckt dahinter?

I

n der Nacht vom 1. auf den 2. Mai, zwischen Mitternacht und halb eins nachts, fuhren zwei von Polizei eskortierte Busse vor dem Haus Erdberg vor. Ab in die Messehalle, in das Quarantänezentrum von Wien, hieß es für die mehr als 300 Asylwerber, die im Haus Erdberg, einer Flüchtlingsunterkunft im dritten Wiener Gemeindebezirk, untergebracht waren. „Ich weiß echt nicht, ob das wirklich notwendig war, dass wir von Polizisten eskortiert werden mussten“, fragt sich einer der Asylwerber, „schließlich waren wir alle friedlich, und das war schon sehr einschüchternd.“ Der Grund für den Einsatz: Vergangene Wo-

che wurden 15 Bewohner und zwei Betreuer im Haus Erdberg positiv auf das Coronavirus getestet. Mittlerweile stieg die Zahl der Infizierten auf 24. Um ein Weiterverbreiten des Virus zu verhindern, entschied Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), alle Bewohner der Flüchtlingsunterkunft in

BERICHT: NINA HORACZEK

eine zweiwöchige Quarantäne zu stecken.

Denn bei einem Corona-Fall erhalten nicht nur die infizierten Personen, sondern auch all jene, die Kontakt zu diesen Personen hatten, einen sogenannten Absonderungsbescheid des Gesundheitsamts. Und waren somit verpflichtet, sich in eine zweiwöchige Quarantäne zu begeben.

In der Messehalle C, dort, wo jene Asylwerber einquartiert sind, deren Coronatest negativ ist, fragt sich aber so mancher der dort Untergebrachten, ob er in der riesigen Halle wirklich vor einer Ansteckung besser geschützt ist als im Haus Erdberg. „In der Flüchtlingsunterkunft hatten wir Zweibettzimmer und weniger Kontakt“, sagt der Asylwerber dem Falter, „hier wird der Abstand kaum eingehalten. Außerdem gibt es für mehr als 300 Personen nur vier oder fünf Container mit Duschen.“ Der Asylwerber will anonym bleiben. Schließlich hat die Stadt im Quarantänelager zum Schutz

der Messehalle zugegangen „wie auf dem Basar“, erzählt ein Asylwerber. Zusätzlich sei die erste Mahlzeit, die den Asylwerbern ausgegeben wurde, verschimmeltes Brot gewesen. „Da haben wir aber protestiert, dass wir Asylwerber keine Tiere sind und kein schimmliges Brot essen wollen.“ Dass den vor allem muslimischen Asylwerbern als nächstes Tomaten mit Schweinespeck serviert wurde, wie der Kurier berichtete, war auch kein Zeichen von kultureller Sensibilität. Immerhin: Es gab auch eine vegetarische Alternative. Kurzfristig halfen sogar muslimische Abgeordnete von Neos, SPÖ und Grünen sowie ein Moscheeverein bei der Essensversorgung aus. „Leider wurde am Anfang in Plastik verpacktes Brot ausgeteilt, das teilweise ein bisschen schimmlig war“, bestätigt Susanne Kritzer, Sprecherin des Arbeiter-Samariter-Bundes. Dieser betreibt im Auftrag der Stadt das Quartier in der Messehalle. Gleich nach dem Brot-Fauxpas habe einer der Samariterbund-Mitarbeiter bei den Konservendosen überlesen, dass im Kleingedruckten auch Speck als Zutat stand. „Das war ein wirkliches Versehen und tut uns wahnsinnig leid“, sagt die Sprecherin des Samariterbundes. Auch bei der Essens­ausgabe gebe es keine langen Schlangen mehr, in denen man sich infizieren kann. „Wir haben die Essens­ ausgabe vor zwei Tagen umgestellt“, heißt es beim Samariterbund. Nun werde das Essen in Einzelportionen ans Bett gebracht.

Außerdem gebe es nun WLAN in der Halle und zusätzlich wurden Fernseher aufgestellt sowie Gesellschaftsspiele und Lesematerial zur Verfügung gestellt. „Mittlerweile bemühen sich die Leute, die hier arbeiten, wirklich sehr“, bestätigt auch ein Asylwerber dem Falter. Jeden Abend würden alle Toiletten desinfiziert und die Spender für Desinfektionsmittel nachgefüllt. „Und für diejenigen, die im Ramadan fasten, wird seit kurzem sogar um zwei Uhr Früh warmes Essen ausgeteilt.“ F

FOTOS: PRIVAT

Speziell in den ersten beiden Tagen sei es in

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F A L T E R 4 1 / 1 9 F E U I L L E T O N B Ü C H E R : P L A T T E N Neue Platten

Buch der Stunde

Ohren auf Prog Jazz

Pflanzen sind mehr als das Mobiliar der Erde chard Mabey. „Das Varieté der Pflanzen“ heißt sein Buch, in dem er naturgemäß nur einen Bruchteil der rund 300.000 bekannten Arten, diesen dafür aber mit viel Liebe zum Detail vorstellt. Manche Pflanze besucht er an ihrem Standort in der Natur, über andere hat er während eines Stipendiums in Cambridge viel gelesen. Herausgekommen ist ein schönes, mit vielen Farbbildern illustriertes Buch.

Richard Mabey: Das Varieté der Pflanzen. Botanik und Phantasie.

Matthes & Seitz , 342 S., € 39,10

Pflanzen werden hier als durchaus individualistische, sogar anarchische Lebensformen gezeigt, die den Tieren darin in nichts nachstehen – und uns wahrscheinlich überdauern werden.

Denn das Überleben der Menschheit ist von Pflanzen abhängig. Nicht zuletzt durch den Klimawandel gehört das zum Allgemeinwissen.

Wir wissen aber auch vieles nicht.

Pflanzen bleiben geheimnisvoll. Faszinierend sind die auf britischen Friedhöfen oft vorkommenden Eiben, deren Alter auf bis zu 4000 Jahre geschätzt wird. Eiben können viel älter sein als die nahen Kirchen und Friedhöfe, was dem weit verbreiteten Glauben Nahrung gibt, dass die Eibe schon von den Kelten und davor als „heiliger Baum“ verehrt wurde. Als älteste Vertreterin ihrer Spezies gilt übrigens eine Eibe im schottischen Fortingall.

Das wahre Alter der Eiben ist schwer zu messen. Ältere Eiben tendieren nämlich dazu, sich selbst zu klonen und diese „Jungen“ in ihrer Nähe zu platzieren. Wo hört der alte Baum auf, wo fängt der neue an? Noch älter werden Grannenkiefern. 2013 wurde in den US-amerikanischen White Mountains ein Exemplar entdeckt, das 5065 Jahresringe hatte.

Dattelsamen können nach einer Ruhe von mehr als zweitausend Jahren zum Leben erweckt werden, was Wissenschaftlern 2005 mit Samen aus der israelischen Festung Masada gelang.

Und die kalifornischen Mammutbäume (Sequoias) beeindrucken vor allem durch ihre Größe – angeblich tanzten in den 1850er-Jahren auf der Scheibe einer gefällten Sequoia 32 Menschen.

Wer Pflanzen bislang noch nicht toll findet, tut es nach diesem Buch.

K AR IN CHL ADEK

A L L E

A U F

D I E S E R

S E I T E

Pop

Pop

Klassik

Seeed: Bam Bam

Brenk Sinatra: Midnite Ride II

Jordi Savall: Juditha triumphans

Ein Jahr nach dem Tod von Sänger Demba Nabé kehrt die Berliner Party- und Offbeat-Institution nun doch mit einem neuen Album zurück. Musikalisches Zeitgeschehen in Form von Trap und Latin wird darauf geschickt in den Dancehall-/ReggaeSound der Gruppe eingeschleust, der Sprengstoff am Cover ist dennoch ein wenig übertrieben. „Bam Bam“ verdient eher das Prädikat „amtlich“: Rhythmus und Sound passen, ein paar Ohrwürmer sind dabei, aber auch Meterware. Die nächste Festivalsaison ist gerettet. (BMG) S F

Der Name Brenk Sinatra ist zwar ein wenig gar forciert originell, der Künstler dahinter aber umso ernsthafter: Von Kaisermühlen aus liefert er seit geraumer Zeit extra leiwande Hip-Hop-Beats, die auch international gut ankommen. Für „Midnite Ride II“ fügte er 20 ineinander übergehende Stücke zu einem knapp einstündigen großen Ganzen. Es zeichnet sich durch Atmosphäre, Tiefenentspanntheit, Coolness, Detailverliebtheit sowie nicht zuletzt eine Musikalität aus, die auch Hip-Hop-Skeptiker ansprechen könnte.

(HHV) GS

Vier Oratorien hat Antonio Vivaldi komponiert, nur eines ist den Noten nach überliefert. „Juditha triumphans“ entstand 1716 für das Orchester und den Chor eines venezianischen Mädchenwaisenhauses. Jetzt gibt es das aufregend auskomponierte Stück mit Jordi Savall und einer Schar an ausgezeichneten Interpretinnen.

Dabei geht es eher weltlich als biblisch zu: Mit dem Werk reihte sich Vivaldi in die Tradition des „oratorio erotico“ mit Parallelen zur barocken Oper ein und schuf ein Fest der Instrumente und Stimmen. (HM) MDA

Neue Bücher Kochen ohne Grenzen und die Schönheit der Chemie Cuisine sans frontières bedeutet „Kü-

che ohne Grenzen“. Darauf setzt David Höner mit seinem 2005 gegründeten gleichnamigen Verein. Die Mitarbeitenden bauen Küchen und kleine Restaurants dort auf, wo sonst Niemandsland ist. Beim Essen kommen die Leut z’samm. Auch in Kolumbien, in Ecuador oder der kenianischen Wüs­te, wo die verfeindeten Turkana und Pokots sich bei friedlichen Aktivitäten treffen können. Zusammen zu essen und zu feiern lässt Alltagssorgen und Feindschaften vorübergehend vergessen.

David Höner mag mancher Leserin, manchem Leser zu zynisch vorkommen. Das macht die Lektüre seines Buches zeitweise schwierig, aber letztlich ob seiner gnadenlosen Ehrlichkeit lohnend. Auch das Thema Geld spricht er immer wieder an. Wer Näheres darüber wissen möchte, was zum Aufbau einer kleinen NGO alles nötig ist, bekommt bei „Kochen ist Politik“ viel mit.

KCH

Vor exakt 150 Jahren entwarf der eigenwillige russische Chemiker Dmitrij Mendelejew (1834–1907) den Grundriss dessen, was wir aus dem Chemieunterricht als Periodentafel der chemischen Elemente kennen. Das ist ein willkommener Anlass für Chemiker, wieder einmal zu versuchen, Laien die Schönheit ihres Metiers vor Augen zu führen.

Unter den vielen, die das probieren, hält der Welt-Redakteur Michael Pilz sich eher an den Weg von Primo Levi und Oliver Sacks. Fachtechnische Details lässt er außen vor, auch über das eigentliche System und seine physikalischen Grundlagen spricht er nicht. Stattdessen erzählt Pilz in kunterbunt aneinandergereihten Episoden die Geschichte der chemischen Elemente sowie ihrer Verwendungen und Deutungen, um auf möglichst kurzweilige Weise daran zu erinnern, dass die Geschichte unserer Spezies eine chemische war und ist.

SEBASTIAN K IEFER

B Ü C H E R

Unterschiedliche Waschgänge der weichen Maschine der auch musikalisch aufregenWende von den 1960er- zu Idennden1970er-Jahren gab es wohl kei-

ne Band, die Eleganz und Exzentrik, Avantgarde und Anmut auf so berückende Weise zu verbinden wusste wie die britische Gruppe Soft Machine.

Der Auftritt „Live at the Royal Albert Hall, ­London 13th August 1970“ (Import), der soeben auf Vinyl erschienen ist, fällt in ihre beste Zeit, was sich von der Aufnahmequalität leider nicht behaupten lässt. Aber auch wenn ein Schlüsselstück dieser Zeit, „Facelift“, am Ende der ersten Seite einfach brutal ausgeblendet wird, vermittelt dieser Mitschnitt, der mit Keyboard-Gewaber als eine Art „Rheingold“ des Prog Rock anhebt, einen sehr vitalen Eindruck der damals in Quartettbesetzung agierenden Formation und enthält darüber hinaus eine der erratischsten Vokaldarbietungen von Drummer Robert Wyatt.

Der ist auf dem Mitschnitt vom „NDR Jazz Workshop – Hamburg, G ­ ermany 1973“ (Cuneiform), der jetzt – mit ei-

ner DVD des fast identischen Materials – veröffentlicht wurde, schon nicht mehr dabei. Als einziges Mitglied der Originalbesetzung ist Tastenmann Mike Ratledge zu hören. Der Rest und die Ersatzteile der weichen Maschine laufen dennoch auf Hochtouren, vielleicht sogar runder: mit zügigem Groove, klarer Rollenaufteilung und konventioneller Dramaturgie, die viel Platz für Solos und epische Gitarrennudelei (Gary Boyle) lässt, aber auch nicht an die Sophistication der frühen Softs heranreicht.

Atmosphärisch dicht und sehr eigenständig ist das Tribute Max Andrzejewski’s Hütte & Guests Play the Music of Robert Wyatt (WhyPlayJazz) ge-

David Höner: Kochen ist Politik. Warum ich in den Dschungel gehen musste, um Rezepte für den Frieden zu finden.

Westend, 256 S., € 24,70 B E S P R O C H E N E N

Progressiv bis in die Haarspitzen: die Musiker von Soft Machine um 1970

Michael Pilz: Tanz der Elemente. Über die Schönheit des Periodensystems.

Residenz, 224 S., € 22,– U N D

C D S

E R H A L T E N

S I E

raten. Material aus vier Jahrzehnten arbeitet das Sextett mit ziemlich viel Freiheit fürs Abschweifende, für drängende Ekstatik und irrlichternden Irrsinn auf, und dass die brüchige exaltierte Stimme von Cansu Tannkulu so gar nicht wie jene des Gewürdigten klingt, schmälert das Hörvergnügen keineswegs. K L A U S N Ü C H T E R N

U N T E R

F A L T E R S H O P . A T

FOTO: THEO@TR AVIS33.CO.UK

flanzen sind viel mehr als „das Mobiliar unseres Planeten“, sagt P der britische Nature-writing-Star Ri-

F e u i l l e t o n F A L T E R 3 6 / 1 9

Und ewig lockt das Baby

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Lukas Hasitschka, Reinhold Weber, Marco Wanda, Christian Hummer, Manuel Poppe (v.l.)

Wanda: Ciao!

(Vertigo, ab 6.9.)

Live: Wiener Stadthalle, 15. und 16. Mai 2020

Die Amore-Rocker Wanda bemühen sich mit ihrem vierten Album „Ciao!“ um Veränderung und treten auf der Stelle k riti k : g e rhard st ö g e r

K

ein Rausch ohne Kater. Wobei sich Wanda da eh drei Alben lang bestens gehalten haben. Als im Herbst 2014 ihr rauschhaftes Debüt „Amore“ herauskam, waren sie eine unbekannte Band im Zeichen von Beislcharme und Lumpenchic, heute füllen die Wiener im gesamten deutschsprachigen Raum große Hallen.

Ihre Lieder werden gleichermaßen auf Skihütten gegrölt und von Intellektuellen bei Buchpreisverleihungen zitiert; „Bussi Baby“, einer ihrer Hits, verherrlicht den Drogenkonsum – und läuft doch als moderner Evergreen im Regionalradio; Wanda-Konzerte sind an guten Abenden unverändert Hochämter der Lebensfreude; und dass sich Hipster nach anfänglicher Euphorie schnell vom Quintett abgewendet haben, dürfte der Zuspruch der Massen mehr als aufwiegen.

Foto: Wolfgang Seehofer

Der Trick von Wanda ist einfach: Gibt sich

Pop gern schlauer, als er tatsächlich ist, agiert Marco Wanda, der Sänger, in seinen Texten gegenteilig. Er, der Sprachkunst, Punkrock und das Leben studiert hat, schreibt immer wieder Vierzeiler, die profan anmuteten, aber Tiefgang haben, ohne je bedeutungshuberisch daherzukommen – eingebettet in halb ranzigen, halb mitreißenden Midtemporock mit enormem Wiedererkennungswert.

Drei Alben lang ist das gutgegangen, aber ziemlich genau fünf Jahre nachdem der zärtliche Schlachtruf „Wenn jemand fragt, wofür du stehst, sag für Amore“ erstmals ertönt war, kippte der Rausch mit der ersten Single des neuen Albums „Ciao!“ in den unvermeidlichen Kater. „Ciao Baby“ klingt, als hätte eine künstliche Intelligenz auf der Basis von drei WandaSongs einen vierten kreiert, nur dass dabei leider jeglicher Spirit verloren gegangen ist.

Marco Wanda und den Gitarristen Manuel Poppe amüsiert diese Einschätzung. Dann habe man alles richtig gemacht, meinen die beiden im Gespräch – und dass sie mit diesem Lied im Klischee-Wanda-­Style schlicht-

weg eine falsche Fährte legen wollten, um mit dem Album umso mehr zu überraschen.

Für „Ciao!“ standen die Zeichen vorab auf Veränderung: Psychedelischer sollten die neuen Lieder werden, musikalisch facettenreicher; ganz einfach anders, irgendwie. So haben Wanda die Platte auch nicht wie bisher in Wien, sondern in einem Haus in der Nähe von Litschau unweit der tschechischen Grenze aufgenommen.

„Das ist irgendwie meine eigene Spiritualität: Meine Textzeilen haben in meinem Leben die Stellung eines Mantras eingenommen, deshalb singe ich manchmal etwas mehrmals“, erklärt Marco Wanda sein Faible, teils ganze Passagen in unterschiedlichen Songs zu wiederholen. „Außerdem genüge ich meinen eigenen Ansprüchen sehr selten. Habe ich dann einmal eine gute Zeile, würde ich sie am liebsten in jedem Lied singen.“

„Ciao!“ ist keine wirklich schlechte Platte, laboriert aber an einem zentralen Problem: Nur wenige Lieder haben das unverschämte Hitpotenzial, für das Wanda bekannt sind, und kein einziges vermag derart zu überraschen wie „Ein letztes Wienerlied“ und „Ich sterbe“, die eindringlichen Höhepunkte des Vorgängers „Niente“.

Ob nach dem Kater vor dem nächsten Rausch ist? Das fünfte Wanda-Album wird es weisen.

F

„In dieser Ruhe war es total interessant

zu arbeiten“, sagt der Sänger. „Die Leute haben sich überhaupt nicht für uns als Musiker oder berühmte Gruppe interessiert, sondern eher als Fußballpartner. Dauernd kamen Kinder, die noch wen zum Spielen gebraucht haben. Das war eine sehr schöne Zeit.

Erstmals wurde die Energie, die wir auf Tour haben, in einen Raum oder ein Haus hinübergeführt.“ Klingt gut, schlägt sich aber nur teilweise auf der Platte nieder.

Die Texte variieren die bekannten Themenkomplexe Liebe, Sehnsucht, Schmerz, Tod, Leidenschaft und Nabelschau zwischen dem Gefühl der Entfremdung und wehmütiger Dünnhäutigkeit. Nur klingt dabei zu vieles nach Selbstzitat. Zeilen zum An-dieWand-Schreiben finden sich kaum; bisweilen stellen sich gar Momente der Fremdscham ein. Von wegen: „Ihr zwei habts ein Kind / und ich weiß nicht, wo ich bin, Baby / Ich hab so viel Geld / reise um die Welt.“ Der Text haut „Nach Hause gehen“ zusammen, die in ihrer Disco-Anmutung ansonsten gelungene zweite Single der Platte. Überhaupt, das „Baby“: Gezählte 31 Mal fällt das Wort auf „Ciao!“.

Noch ein zweiter Song setzt auf Groove, „Zu wem oder was“, ein spätes Highlight des Albums. Der Gesang zeigt in Details interessante Facetten; Verzweiflung, Sehnsucht, Coolness: Hier ist auf überzeugende Art alles drin. Zumindest eine Minute lang, dann kommen musikalisch ein kurzer Schlager-Move und als Selbstzitat wieder das viele Geld und die Reise um die Welt.

SONNTAG 8. SEPTEMBER 2019

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P o l i t i s c h e s B u c h F A L T E R 2 7 / 1 9

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Lebt man spektakulär, macht man’s sich auch schwer Der Publizist und Psychologe Carlo Strenger hat den Todfeind des Rechtspopulismus therapiert: die liberalen Eliten rezension: K L A U S N Ü C H T ERN

s ist gewiss kein Fehler, Carlo E Strenger als „streitbar“ zu apostrophieren. Der in der Schweiz geborene

Psychologe und Publizist, der an der Universität von Tel Aviv unterrichtet, hat zuletzt auf Deutsch zwei schlanke Bücher veröffentlicht, in denen er die gerne als „westlich“ bezeichneten liberalen Werte nicht nur gegen Fundamentalisten und Populisten, sondern auch gegen eine Form von politischer Korrektheit verteidigt, die sich in Selbstzerknirschung übt und den universalistischen Anspruch der Aufklärung als Kulturlüge entlarvt.

Nach „Zivilisierte Verachtung“ (2015) und „Abenteuer Freiheit“ (2017) ist nun Strengers dritter Band in dieser einheitlich gestalteten Reihe erschienen. Das Cover zieren nun nicht die Freiheitsstatue bzw. Eugène De­lacroix’ berühmte barbusige Marianne („Die Freiheit führt das Volk“), sondern die Silhouetten von Menschen, die Rollkoffer hinter sich herziehen oder auf ihr Smartphone blicken. Es sind Vertreter jener Klasse, in denen der Rechtspopulismus diesund jenseits des Atlantik seinen Todfeind ausgemacht zu haben scheint: „Diese verdammten liberalen Eliten.“ Im Prolog nimmt Strenger noch einmal die tektonischen Verschiebungen in der politischen Landschaft des 20. und 21. Jahrhunderts in den Blick und identifiziert die den Liberalismus von innen her bedrohende nationalpopulistische Wende, die im atlantischen Westen ebenso zu beobachten ist wie im europäischen Osten, als jüngsten Paradigmenwechsel: Liberalismus und Autoritarismus bzw. Universalismus und Nationalismus bildeten die Blöcke der neuen Welt(un)ordnung.

Aber nicht nur die politische Großwetterlage, auch der Tonfall des Wettermoderators hat sich geändert: So eindeutig er sich auch positioniert, zeigt Strenger doch auch Verständnis für jene bildungs- und einkommensfernen Schichten, die ständig belehrt, bedauert und beschämt werden und sich – zum Entsetzen ihrer „Erzieher“ – autoritäre Politiker wählen, die ihnen vielleicht nicht zu mehr Recht oder (besseren) Jobs, aber zu einem optimierten Selbstwertgefühl verhelfen.

Woher man das weiß? Weil sie auf der Couch von Carlo Strenger lagen oder, besser gesagt, diesem, wann immer es ihr fordernder Lebenswandel es zuließ, in Skype-Sitzungen ihr Leid klagten.

In fünf Fallbeispielen führt der Autor vor, wie Menschen, die im beruflichen Umfeld hochprofessionell agieren, mit ihrer familiären Herkunft oder ihrer sexuellen Orientierung hadern, zwanghaft ihre Partner betrügen, sich als Hochstapler vorkommen und letztendlich doch das Gefühl haben, „dem kategorischen Imperativ der neuen Kosmopoliten nicht

gerecht zu werden, der da lautet: Lebe spektakulär und verändere die Welt!“

Stärken und Schwächen Strenger bietet also buchstäblich eine „Innensicht“ der vielgeschmähten Eliten. Allerdings musste er, um die Identität seiner Patienten zu schützen, die Porträts aus den Geschichten verschiedener Menschen zusammensetzen, und sein Beteuern, dass dies die „einzig vertretbare Form der Fallstudienveröffentlichung“ sei, zerstreut die Zweifel an der Seriosität des Unterfangens nicht vollends. Und die politi-

Mit unserer AK für soziale Sicherheit.

Schlüsselwort Selbstwertgefühl Womit wir schon bei einem Schlüsselbegriff wären. Einerseits, weil angesichts der Übernahme der Identitätspolitik durch die Rechte auch die vulgärsten Materialisten dahinter gekommen sein dürften, dass ökonomisches Kapital nicht alles, ja vielleicht nicht einmal die härteste politische Währung ist; andererseits, weil selbst die hypermobilen und leistungsfixierten Angehörigen der liberalen Eliten von Selbstverachtung und der niederschmetternden Überzeugung geplagt werden, nichts von bleibendem Wert geschaffen zu haben (so sehr ihr Erfolg auch dagegen spricht).

schen Konsequenzen? „Wir müssen uns die Hände schmutzig machen“, fordert Strenger im Epilog. Ja eh. Vielleicht handelt sein nächstes Buch davon, wie es ihm dabei ergangen ist. F

Wir halten Österreich am Laufen. Österreichs ArbeitnehmerInnen arbeiten täglich mit großem Einsatz daran, dass alles wie selbstverständlich läuft.

Die Arbeiterkammer ist die Kraft, die sich auch in turbulenten Zeiten für gerechte Rahmenbedingungen einsetzt.

Carlo Strenger: Diese verdammten liberalen Eliten.

Wer sie sind und warum wir sie brauchen.

Suhrkamp, 172 S., € 16,50

F A L T E R 1 9 ∕ 2 0 S T A D T L E B E N

Fortsetzung von Seite 41

gen in den Chat hineinzuschreiben. Aber: „Beim Reinklopfen in den Chat verliert man den Anschluss beim Zuhören.“ Jetzt macht sie jede halbe Stunde eine zehnmi­ nütige Nachdenkpause, in der die Studie­ renden ihre Beiträge verfassen. Das funk­ tioniert gut.

Präsenzunterricht spielt an den Wie­ ner Universitäten noch immer eine zen­ trale Rolle. Natürlich, es gibt die Lernplatt­ form Moodle, auf der Materialien hochgela­ den werden, aber Audio- und Videostreams sind längst nicht flächendeckend verfügbar.

Durch Corona müssen nun alle zu Hause bleiben und sich blitzschnell digitalisieren. „Gute Onlinelehre ist eine eigene Karrie­ re“, sagt Alyssa Schneebaum, stellvertreten­ de Leiterin des Instituts für Institutionelle und Heterodoxe Ökonomie der Wirtschafts­ universität Wien. Auch sie hält jetzt, wie Holzleithner, Videokonferenzen mit ih­ ren Studierenden ab. Worauf sich Fernuni­ versitäten und Anbieter von Onlinekursen seit langem spezialisieren, das musste sie nun in einigen Tagen auf die Beine stel­ len. Bei ihrer ersten Online-Lehrveranstal­ tung waren 29 Studenten angemeldet, acht davon haben dann nicht mitgemacht. Eine

viel höhere Dropoutrate als sonst. Liegt das an den faulen Studenten? Nein, meint Schneebaum: „Für viele ist die Situation gerade sehr herausfordernd.“ Weil die ge­ bürtige US-Amerikanerin auf Englisch un­ terrichtet, sind viele ihrer Seminarteilneh­ mer Austauschstudenten. „Die meisten, die in Wien Erasmus ma­ chen, sind in ihre Herkunftsländer zurück­ gekehrt“, berichtet Barbara Good, Leite­ rin des International Office der Universität Wien. Dort würden sie das Semester on­ line fertig machen, eine triste Vorstellung.

Umgekehrt sind rund 460 der 614 von der Universität Wien ins Ausland entsandten Studenten in die Heimat zurückgekehrt.

Kaum ein Bereich des öffentlichen Lebens ist so international wie die Hochschulen.

Bedeutet Corona also ein Ende des Aus­ tauschs von Wissen und Ideen über Lan­ desgrenzen hinweg?

An der Universität Wien ist man op­ timistisch. Studierende können sich wei­ terhin für Auslandsaufenthalte im Winter­ semester anmelden. „Absagen kann man immer noch“, ist Good pragmatisch. Mit­ te Juni will man genauer informieren, wie es mit den Partneruniversitäten ausschaut.

Viele US-amerikanische Unis beispiels­ weise haben allerdings ihre Austausch­

Kamryn Pariso: „Ich habe viel mehr Zeit zum Malen“

Dora Jandl: „Es ist kein vollwertiges Semester“

Alyssa Schneebaum: „Dropoutrate ist höher“

Jakob-Moritz Eberl: „Unser Projekt pausiert“ Im Mai beginnt schrittweise die Öffnung der Universitäten, darunter auch der Bibliotheken.

Lesesäle wie dieser an der Universität Wien bleiben aber weiterhin zu

Die Lehrveranstaltungen an der Akademie der bildenden Künste Wien finden großteils via Videokonferenz statt. Doch längst nicht alles lässt sich zu Hause erledigen

programme für das kommende Semester schon abgesagt.

Was wohl bedeutet, dass auch Kamryn Pariso ihre Familie nicht so bald wiederse­ hen wird. Pariso ist in Seattle geboren und aufgewachsen, seit 2012 lebt sie in Wien.

Zu Beginn der Corona-Krise hat sie über­ legt, ob sie in die USA fliegen soll, hat sich aber, wie zahlreiche Studierende aus dem Ausland, dagegen entschieden: „Wer weiß, wann ich wieder einreisen darf.“ Auf Stu­ dierende insgesamt, aber ganz besonders auf Drittstaatsangehörige wie Pariso, die die doppelten Studiengebühren von 747 Euro pro Semester zahlen, würde in der Coro­ na-Krise vergessen, beklagt Jandl von der ÖH. Die ÖH hat deshalb rund eine halbe Million Euro an Rücklagen für einen Här­ tefallfonds freigemacht. Studierende erhal­ ten bis zu 1000 Euro. Auch Pariso hat Geld bekommen, nachdem ihr geringfügiger Job als Kinderbetreuerin ausfiel.

Ausfallende Aufträge sind nicht immer eine Tragödie. „Die Schweine haben es sich gutgehen lassen“, sagt Christian Knecht, und seine Aussage ist genau so gemeint.

Knecht ist Assistent an der Universitäts­ klinik für Schweine der Veterinärmedizini­ schen Universität Wien. Die Schweine wer­ den normalerweise in der Forschung ein­ gesetzt und dienen als Übungstiere für die Studenten. Beides ist seit 15. März aus­ gefallen, nur die nötigsten Tierpfleger und Mitarbeiter sind vor Ort. Doch das Schwei­ neglück in Wien-Floridsdorf ist kein unge­ trübtes: Bei Schweinen sollten die Übungs­ tiere das Gewicht von 30 Kilogramm nicht überschreiten, sonst ist es zu schwierig für die Studenten. Doch Schweine hören auch während eines Lockdowns nicht auf zu wachsen. Weshalb 15 Übungs­tiere an Mäster verkauft wurden.

Die Lockerungen, die diese Woche in Kraft treten, bedeuten, dass auch hier wieder Studenten in Kleingruppen an die Schweine dürfen. Auch die Forschung, so hofft Knecht, geht dann bald wieder los. Ei­ nige Projekte wurden nach hinten verscho­ ben, es drohen Planungslücken und Staus – Probleme, mit denen Forscherinnen und Forscher weltweit konfrontiert sind. JakobMoritz Eberl vom Institut für Publizistik will beispielsweise erforschen, wie irregu­ läre Migranten verschiedene Medien nut­ zen. Geplant waren Interviews in Flücht­ lingslagern in sieben Ländern, von Libyen bis Norditalien. Nun pausiert das, jeden­ falls bis Herbst. „Wir müssen uns Alter­ nativen überlegen, wie wir es sonst durch­ führen können“, sagt Eberl. Vielleicht via Skype? „Eine andere Überlegung war, die Interviews über Whatsapp-Chats zu orga­ nisieren, also so ‚natürlich‘ wie möglich uns den Kommunikationsformen dieser Men­ schen anzunähern.“ Eine Idee, aus der Not geboren, die eine neue Nähe und Authenti­ zität mit sich bringt. Die Geldgeber für die Forschungsprojekte, in dem Fall die EUKommission, sind bislang verständnisvoll.

Die Krise als Chance also, dieser Tage ein zu oft gehörtes Klischee. Ein Fünkchen Wahrheit steckt aber drin – auch für Barba­ ra Prainsack vom Institut für Politikwissen­ schaften: Sie forscht darüber, wie Menschen die Bedrohungen durch Corona wahrneh­ men. Die internationale wissenschaftliche Kooperation sei in gewisser Weise leichter geworden, erzählt sie: „Es ist einfacher, ei­ nen Tag zu finden, wo man sich online be­ sprechen kann, weil alle ohnehin zu Hau­ se vor dem Computer sind.“ Aber das Glei­ che ist es halt nicht.

F Mitarbeit: Nina Brnada

F O TOS: C H R I S TO PH E R M AV R I C (2), K AT H A R INA G OSS OW, A PA /H A N S K L AU S T EC H T, PR I VAT (2)

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Wenn die Kosten-Nutzen-Rechnung entscheidet Eine historische Klinik am AKH wird abgerissen – der Erhalt sei zu teuer. Da hilft auch die Novelle zum Schutz alter Häuser nichts BERICHT: BIRGIT WITTSTOCK

s ist ein stiller Abriss, fast wie in E Zeitlupe. Kaum schweres Gerät, nur vereinzelte Arbeiter, kein Lärm,

bloß ein bisschen Staub. Das passt in die allgemeine Verlangsamung des Lebens in Zeiten von Corona.

Für Streit sorgen die Vorgänge im Schatten des roten Bettenturms des AKH am Alsergrund dennoch, ist der Abbruch der sogenannten 1. Medizinischen Klinik für Denkmalschützer doch ein weiterer Beweis für Willkür und Intransparenz im Umgang mit der historischen Bausubstanz der Stadt.

Das Gebäude ist mehr als 100 Jahre alt und nach den Entwürfen des Ringstraßenarchitekten Emil von Förster gebaut. Aktivisten und Aktivistinnen der Initiative Denkmalschutz, die bereits im Vorjahr eine Petition zur Rettung der historischen Jugendstilgebäude am AKH gestartet haben, sprechen von einen Skandal, das AKH hingegen von einer Notwendigkeit, schließlich soll hier ein neues Forschungszentrum entstehen. Bei der Baupolizei (MA 37) begründete man die Abrissbewilligung schlicht mit der Kosten-Nutzen-Rechnung.

FOTO: BIRGIT WITTSTOCK

Tatsächlich zeigt der Fall der historischen

Klinik vor allem eines: nämlich dass die Novelle der Bauordnung von 2018, die den Schutz alter Bauten verbessern sollte, nur vorgibt, für Klarheit zur sorgen. Zwar bedarf es seit der Gesetzesänderung für den Abriss von nicht denkmalgeschützten Gebäuden, die vor 1945 errichtet wurden, einer Bewilligung der Stadt. Diese scheint aber nicht allzu schwierig zu bekommen zu sein. So wurden laut einem Bericht des Standard zwischen dem Inkrafttreten der Novelle zum Schutz alter Gebäude im Juni 2018 bis Anfang März 2019 426 Abbruchansuchen

Die 1. Medizinische Klinik am AKH aus dem Jahr 1911 wird nun einem Forschungszen­ trum weichen. Der Neubau kommt billiger als die Renovierung

seitens der MA 19 (Architektur und Stadtgestaltung) begutachtet. 371 Ansuchen wurden genehmigt – die MA 19 befand, dass kein öffentliches Interesse an der Erhaltung der Gebäude besteht. Nur 55 Abrissansuchen wurden abgelehnt – diese Gebäude wurden als erhaltenswürdig eingestuft.

Als erhaltenswürdig stufte die MA 19 auch die historische AKH-Klinik ein. Dass die MA 37 dennoch die Abbruchbewilligung erteilte, liegt an der „wirtschaftlichen Abbruchreife“. Und die ist ein wahres Totschlagargument, ist die Renovierung und Erhaltung historischer Gebäude oftmals kostenaufwendiger als ein Neubau. Besonders dann, wenn sich diese nach längerem Leerstand in schlechtem Zustand befinden. So auch die 1. Medizinische Klinik, die – lange ungenutzt – nun offensichtlich baufällig ist.

In der Baubewilligung für das Neue AKH aus dem Jahr 1972 ist bereits der Abbruch der „Alten Kliniken“ enthalten, er wurde jedoch nicht durchgeführt, weshalb nur Sicherungsmaßnahmen, aber keine grundlegenden Sanierungsarbeiten mehr durchgeführt wurden. Überlegungen für eine Alternativnutzung, um das Gebäude zu erhalten, gab es keine.

Baupolizei-Chef Gerhard Cech begründet die Entscheidung so: „Es wurden im konkreten Fall die Kosten der Sanierung ermittelt, die allein für die Wiederherstellung der historischen Bausubstanz so hoch wie die Kosten einer Neuerrichtung gewesen wären.“ Zudem wären weitere Anpassungen des Gebäudes erforderlich gewesen, um einen modernen Krankenanstaltenbetrieb sowie Barrierefreiheit zu ermöglichen. „Diese Maßnahmen wären

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ist nicht abgesagt!

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entweder gar nicht möglich oder mit weiteren unverhältnismäßigen Kosten verbunden gewesen.“ Das Argument der Wirtschaftlichkeit füh-

re jedoch „den Schutz alter Bausub­ stanz und letztlich auch die Gesetzesnovelle ad absurdum und öffnet das Tor für weitere Abbrüche“, meint Markus Landerer von der Initiative Denkmalschutz. „Hier mangelt es an Transparenz. Wie wird die Wirtschaftlichkeit berechnet? Diese Entscheidungen werden quasi in einer Black Box getroffen“, sagt Landerer. In der Schweiz hätten NGOs etwa Parteienstellung und somit Einsicht in die Verfahren. Die Initiative will nun wenigstens den Abriss der ehemaligen Kinderklinik gegenüber, deren Fassade ebenfalls von Emil von Förster stammt, verhindern.

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Mehr davon: Beisl-Take-away

David Kreytenberg, Sebastian Müller und Florian Schulz im umgebauten Schlawiener FOTO: HER IBERT CORN

Ein bisschen Liebe Und wieder ein Versuch, das Beisl neu zu erfinden. Vorerst mit Abholung L O K A L K R I T I K : F L O R I A N H O L Z E R

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igentlich wollten David Kreytenberg und seine drei Compagnons mit ihrem neuen Schlawiener ja am 15. März aufmachen.

Aber der 15. März 2020 war halt der wahrscheinlich schlechteste Tag in den letzten 75 Jahren, um ein Lokal aufzusperren. Schlecht auch deshalb, weil der Härtefallfonds für Betriebe, die noch konkret null Cent Umsatz hatten, wenig auszuschütten bereit ist.

Schlecht, weil alle Investitionen in den Umbau flossen, und dann war am Tag eins der Shutdown. Aber das wissen wir eh …

Jetzt traf es sich vielleicht aber ganz gut, dass die Schlawiener-Leute mit Improvisation ganz gut umgehen können: Hauptgesellschafter Manuel Letz besitzt eine Unternehmensberatung im Weinviertel, deren Motto „Wir arbeiten lösungsorientiert“ lautet; David Kreytenberg war in den vergangenen Jahren Betreiber zahlreicher ungewöhnlicher Gastronomien und Veranstaltungen an ungewöhnlichen Orten (etwa des Lokals „Die Liebe“ in der „Marktwirtschaft“); Sebastian Müller ist Koch-Consulter und „Opening Chef “, also Koch in soeben geöffneten Restaurants, in denen normalerweise eh immer alles schiefgeht;

und Florian Schulz leitete das kürzlich verkaufte Orange in der Margaretenstraße, ist heftigen Seegang also auch noch gewohnt.

Aber was ist Schlawiener? Die vier übernahmen ein nicht weiter auffälliges Ziegelgewölbe-Bierlokal und wollen draus einen Hybrid aus Cocktailbar und Esslokal mit gehobener Wiener Küche machen. Den Raum, der fürs Essen gedacht ist, hat – wie schon in der Liebe – der Londoner Künstler David Shillinglaw im Stil einer Kinderspielgruppe gestaltet, es war vorige Woche aber alles noch nicht so ganz fertig – und auch egal, weil man das Essen ohnehin noch durchs Fenster

gereicht bekommt. Sebastian Müller hat schon an vielen Orten toll gekocht, war spitzengastromäßig bei Hanner und im Coburg, kochte im Ramasuri, in der Pizzeria Randale und zuletzt im Calea Dinner Club, wo seine Küche definitiv das Beste am ganzen Konzept war.

Und wirklich erstaunlich, was da Gutes in die Pappendeckel-Boxen kommt: Hauptspeisen der geschmorten und gebratenen Art, Erdäpfelgulasch (€ 9,–), geschmorte Rindsbackerln(€ 14,50) oder ein Schweinsbraten vom Bauch des Ötscherschweins mit Serviettenknödel und Speckkraut, der wirklich sehr gut und mit einer Knusperkruste ausgestattet war, alle Achtung (€ 14,50). Für die Abwechslung gibt’s dann noch eine Wochenkarte, an diesem Tag bot sie weißen Spargel mit leichter, zartsüßer ­Sauce hollandaise und Petersilienerdäpfeln – war auch nach dem Heimtransport warm und erfreulich al dente ­(€ ­11,–).

Und der Milchrahmstrudel mit Vanille­ sauce war echt nicht schlecht (­€ 6,50).

Wird in gut einer Woche alles anders sein, ich weiß. Aber an so ein Takeaway könnt ich mich gewöhnen.

Resümee: Schlawiener, 4., Preßg. 29, Tel. 0677/62 95 38 54, Di–Sa 11.30–15, 17–21 Uhr, www.schlawiener.wtf

Ein neues Lokal, das fast schon fertig ist und seine Wiener Küche einstweilen halt durch das Fenster verkauft. F

RETTEN KLIMA AKTIV

Eckel Es gab bisher keine Möglichkeit,

zu Hause einen ebenso guten Hummercocktail oder ebenso gute Kalbsbutterschnitzerln zu essen wie beim Eckel. Jetzt schon, denn jetzt muss man nur anrufen, in den 39A steigen und das Essen abholen.

19., Sieveringer Str. 46, Tel. 01/320 32 11, telefonische Bestellung Di–Sa 9–14, 16.30–20, Abholung 11–14 und 17.30–20.30 Uhr, www.restauranteckel.at

Mörwald Kochamt Um sich beim Mör-

wald das frisch gekochte Essen abzuholen, muss man in Feuersbrunn sein.

Aber wer ist schon in Feuersbrunn?

Im Mörwald-Shop gibt’s geschmorte Kalbsbackerln, Kalbsrahmgulasch, geschmortes Rindfleisch und diverse Suppen im Rex-Glas.

1., Palais Ferstel/Herreng. 14, Tel. 0664/813 25 25, Mo–Fr 10–19, Sa 10–16 Uhr, www.moerwald.at/kochamt/

Ludwig van Das Edel-Gasthaus bie-

tet sein Mittagsmenü zur Abholung an: Suppe und Nachspeise, täglich wechselnd ein vegetarisches und ein Fleischgericht à la faschierter Braten, Szegediner Krautfleisch oder Mais­ hendlbrust oder ein Fischgericht.

6., Laimgrubeng. 22, Tel. 01/587 13 20, Mo–Fr 11.30–14.30 Uhr, www.ludwigvan.wien

Friedensrichter Das schönste Gasthaus der Leopoldstadt fährt ein verkleinertes Programm von FriedensrichterKlassikern wie Schnitzel vom Strohschwein, Altwiener Backfleisch vom Weiderind und Suppe mit Sinn, von der ein Euro an die Wiener Tafel geht.

2., Obere Donaustr. 57, Tel. 01/214 48 75, Mo–Fr 12–15 Uhr, www.zum-friedensrichter.at

Herkner Der Herkner bietet einerseits

Eingerextes wie Beuschel und Szegediner, dann eine Wochenkarte und zudem täglich „Wochenschmankerln“ (letzten Freitag: Rindsroulade!), am Samstag wird dann auch noch gegrillt und gegen Vorbestellung gibt’s bis Freitag den Sonntagsbraten vom Schweinsschopf.

17., Dornbacher Str. 123, Tel. 01/480 12 28, Vorbestellung jeweils für den folgenden Tag Mi–So 11–21.30 Uhr, www.zumherkner.at

I N S I D E F R I D AYS F O R F U T U R E Benedikt Narodoslawsky

GRAFIK: ARGE KARTO

4000 weitere Lokale finden Sie im Lokalführer „Wien, wie es isst“. www.falter.at

Neun Tage bevor es vielleicht/wahrscheinlich/hoffentlich wieder losgeht, wäre es verwegen, da jetzt ReferenzLokale aufzuzählen. Weil sich leider einfach nicht abschätzen lässt, wer überhaupt noch aufsperrt. Daher diesmal eine Liste mit der aktuell besten Wiener Küche, die man sich nach Vorbestellung vor Ort abholen kann.