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Ein Metall-Sichtschutzzaun gegen Neugierige

Ohne fremde Einblicke

Sieht professionell aus: Der Sichtschutzzaun erfüllt alle Anforderungen an Abschirmung, Solidität sowie Haltbarkeit.

Blicke ins eigene Grundstück sind meistens nicht erwünscht. Besonders dann nicht, wenn ein öffentlicher Weg angrenzt. In unserem Fall hat man deshalb mit einem Metall-Sichtschutz für mehr Privatsphäre gesorgt. Etwas kniffelig war der Aufbau wegen der leichten Steigung und des Treppenlaufs.

Ein kleines Häuschen, eigentlich ganz ruhig gelegen, etwas nach hinten versetzt zur Straße und somit abgeschirmt von Lärm und Verkehr. Einziges Manko: Der direkt am Haus vorbeiführende öffentliche Weg. Ein Weg auch zur naheliegenden Grundschule – ein Schulweg also – und ein Weg von der Stadt zu den oberen Wohngebieten. Ganz schön viel Fußgängerverkehr im Lauf eines Tages also!

1 Ausgangssituation: Vom öffentlichen Weg konnte die Terrasse eingesehen werden. Provisorischen Blickschutz bot mehr schlecht als recht eine unschöne Folie. 2 Mit verzinkten Pfostenschuhen und daraufgesteckten Stahl-Hohlprofilen begann der Sichtschutz-Bau. Insgesamt sind es fünf Stück.

3 Mit einem ersten Querprofil wurden die fünf Pfosten mittig zusammengehalten. Das Rechtprofil wurde an einem Mauerpfeiler fixiert … 4 … und dann mit zwei kraftigen Schrauben sowie Unterlegscheiben festgezogen. Damit stand die Konstruktion schon mal recht sicher.

Wer an Grundstücken vorbeiläuft, wagt auch gerne mal einen Blick oder ein Wort hinein. Verständlich – aber nervig, störend oder auch manchmal ärgerlich für die Grundstücksnutzer. Ein nett gemeintes „Na, wie geht's?“, wenn man sich gerade mal ausruhen möchte, ein fragendes „Schmeckt's?, wenn man gemütlich auf der Terrasse speist oder ein neugieriges Grenzgespräch „die haben es aber schön, schau mal, die haben einen Pool“ – Privatsphäre und Ruheoase sind etwas anderes.

Hinzu noch Ärgernisse wie „Schulbrote ins Grundstück geworfen“, „zerquetschte Getränkedosen im Rasen“ oder sonstiger Unrat, einfach über der Grenze hinein entsorgt. Ein Grenzgrundstück hat eben auch so seine Grenzen und in unserem Fall kamen die Bewohner nun auch an dieselben und suchten nach einem Ausweg aus der unzufriedenstellenden offenen Standortsituation. Denn der öffentliche Weg war nur abgegrenzt mit Hilfe einer zweiläufigen Rundrohr-Geländerkonstruktion, die zudem keine Absturzsicherheit bot bezüglich des tieferliegenden Grundstücks.

Nachgedacht hatte man über eine Mauer auf der bestehenden städtischen Betongrundmauer, über Fertigteil-Elemente aus Holz oder WPC sowie über ein Rankgerüst, um dieses dann dicht bepflanzen zu können. Doch das eine wurde nicht von der Stadt genehmigt, das andere war zu aufwendig und wenig anpassungsfähig an die Gegebenheiten und das letzte mit Dauerpflege und Rückschnitt verbunden.

Individuell gebaut aus Stahlprofilen und Blech

Und so entschied man sich zu guter Letzt für eine Bau-Variante aus Metall. Für Metall sprach die Dauerhaftigkeit von verzinkten und lackierten Bauteilen, die hohe Stabilität der Gesamtanlage und die einfache Montage – auch für Nichtprofis. Pfostenschuhe und Rechteck-Stahlprofile kaufte man als Standardware im Baumarkt. Die Bleche, die als Sichtschutzfelder dienen, hatte man vom örtlichen Schlosser genau auf Maß und Schräge fertigen lassen.

Bei der Gestaltung hat man sich an dem vorhandenen Geländerverlauf und der städtischen Treppe orientiert. So ergaben sich dann auch die entsprechenden Zaunfeld-Bleche. Damit diese nicht zu schwer wurden und leichter zu montieren waren, hat man sich für eine zweireihige Lösung entschieden. Dabei konnte man auch den Materialbedarf optimierten, ohne dann zu viel Restbleche übrig zu haben.

Da der öffentliche Weg bzw. die Betonmaueroberkante eine leichte Neigung hat und die Treppe zusätzlich eine steilere Schräge vorgab, musste die Konstruktion entsprechend geplant und ausgeführt werden. Die Pfostenschuhe, die für die Zaunanlage auf der Betonmauer aufstehen, sind als WinkelschuhVariante gewählt und sitzen

5 Da der Verlauf wegen der Treppe einen Knick macht, hatte man die Querprofile zuvor entsprechend der Abwinkelung an exakt dieser Stelle zusammengeschweißt. 6 Pfosten und rückseitig verlaufende Querprofile wurden kurz fixiert, dann hat man die entsprechenden Bohrungen ausgeführt.

Wissen, wie's geht

Verzinkte Metallflächen bieten einen guten Korrosionsschutz, besonders durch eine sogenannte Feuerverzinkung. Sie müssten deshalb nicht schutz-lackiert werden. Zum nachfolgenden Lackieren aus optischen Gründen sollten frisch verzinkte Oberflächen jedoch eine spezielle Vorbehandlung erfahren, um die herstellungsbedingten Rückstände zu entfernen. Entweder mit Salmiakgeist oder auch mit Waschbenzin. Das Mittel aufstreichen, dann mit einem Schleifvlies kräftig abreiben, etwas wirken lassen und zum Schluss mit Wasser abwaschen. 10 Und so sieht das Konstrukt im Gesamten aus: Drei Querverbindungen in abgestimmter Höhe bzw. Abstand bezüglich der nun folgenden Blechfüllungen halten die Pfosten zusammen. Schellen geben zudem Halt am Rundrohrgeländer.

13 Die Abstandsfuge hin zum Pfosten misst jeweils knapp einen Zentimeter.

auf der Innenseite der Mauerkante. Sie nehmen dann die quadratischen Pfosten auf. Diese bleiben später als Abtrennung zwischen den Zaunfeldern sichtbar, dienen also auch der optischen Gliederung des Sichtschutzes. Im Übrigen sind sie genau dort platziert, wo das städtische Rundrohr-Geländer seine Pfosten hat, also in etwa deckungsgleich. Damit die fünf Zaunpfosten nicht nur auf der Mauerkrone stehen, sondern auch zueinander in Stabilität kommen, wurden sie mit Hilfe von querlaufenden Rechteck-Profilen verbunden und rechts auch noch an einem vorhandenen Mauer-Pfeiler angeschraubt. Insgesamt hat man mit drei Querprofilen gearbeitet – montiert in entsprechender Schräge (Wegverlauf und Treppe und vor allem hinter den Pfosten!) Denn erstens sollten ja die Pfosten sichtbar bleiben und zweitens dienen nur diese Querprofile als Befestigungsmedium für die Sichtschutzbleche.

Die Zaunbleche sitzen zwischen den Pfosten

Idee war es ja, eine gegliederte Zaunoptik zu erhalten. Und da die Blechfelder nun bezüglich der Pfostenprofile nach hinten versetzt liegen, ist dieser Effekt gut umgesetzt. Die Anordnung der querlaufenden Rechteckprofile als Tragkonstruktion für die Bleche hing von diesen insofern ab, als die Elemente ja am Horizontalstoß jeweils befestigt werden mussten. Das mittlere Tragprofil musste also so montiert sein, dass der Blechstoß mittig liegen konnte und nahe der Blechkanten noch genug Material blieb für die Lochbohrungen.

Während Pfosten und Querprofile mit Gewindeschrauben und Muttern zusammengeschraubt wurden, hat man sich bei der Blechmontage fürs

7 Zusammengehalten wird beides mit Hilfe von passend langen Gewindeschrauben mit Sechskantkopf, U-Scheiben und selbstsichernden Gegenmuttern. 8 Jetzt die Montage der oberen Querverbindung. Sie endet etwa 30 cm unterhalb der Pfosten-Enden. Und diese sollten ja nach Blechmontage noch 15 cm überstehen. 9 Bevor als Zwischenfelder die Zinkbleche montiert wurden, hat man die PfostenTragstreben-Konstruktion einmal lackiert.

11 Damit nun das obere Blech mittig auf der Querstrebe sitzt, hat man rechts und links je eine Klemmzwinge angebracht, auf denen dann das Blech aufgestellt werden konnte. 12 Mit weiteren Klemm- bzw. Schraubzwingen wurde das Blech gehalten, nachdem es zuvor so ausgerichtet wurde, dass der seitliche Abstand zu den Pfosten gleichmäßig und kantenparallel ausfällt. Oben steht das Blech etwa 15 cm über das Querprofil.

14 Mit einem weißen Markierungsstift und einer langen Wasserwaage zog man nun eine Linie auf Höhe der Mittellinie des hinten verlaufenden Tragprofils. Auf dieser Linie ordnete man dann fünf Bohrpunkte an. 15 Mit Hilfe einer Abstandsschablone – hier eine 5 cm breite Holzlatte – wurden die pfostennahen Bohrpunkte ermittelt und mit einem Körner „angepunktet“. So rutscht nachher der Bohrer auf dem glatten und lackierten Blech nicht ab.

16 Nun wurde das erste Loch in zwei Schritten gebohrt. Dank der Schablone sitzen später die Nieten optisch schön immer in einer senkrechten Linie. 17 Alle anderen Nietstellen ermitteln sich aus dem Breitenmaß der Bleche, verteilt auf fünf Einbohrpunkte. 18 Die Nietengröße ergibt sich aus den Materialstärken bzw. Durchbohrtiefen. Unser Blech ist 2 mm dick, der Stahl der hohlen Tragprofile 2,5 mm.

Nieten entschieden. Per Druckluft-Nietpistole wurden pro Länge zwischen den Pfosten fünf Nieten gesetzt, pro Blech also zehn Nieten. Damit den Metallpaneelen auch noch etwas Bewegungsspielraum zum Ausdehnen bleibt, ließ man etwa zehn Millimeter breite Fugen zwischen Blech und Pfosten. Der in der Mitte querverlaufende Blechstoß hingegen wurde dicht ausgeführt, auch um hier besser randnah durchs Blech vernieten zu können.

Mit der Montage der einzelnen Blechfüllungen war der Sichtschutz quasi schon gegeben. Die genau auf Maß vorgefertigten Bleche geben der Tragkonstruktion zusätzlich Stabilität. Die gesamte Zaunanlage steht nun auf der städtischen Betonmauer und trägt sich ganz von selbst. Eine Verschraubung der Pfostenschuhe im Beton war behördenseits nicht erlaubt, deshalb hat man sich für eine zusätzliche Fixierung der Pfosten an der Geländerkonstruktion entschieden und hieran die vertikalen Profile mit speziellen Schraubschellen befestigt. 

Druckluft-Nieten: So schnell lassen sich die Bleche befestigen

Die Sichtschutzbleche hat man hier per Druckluft-Niettechnik montiert. Damit dann alles sicher sitzt, ist einiges zu beachten:  Die Blindnieten benötigen das passende Bohrloch. Der Nietschaft sollte ohne großes Spiel hineinpassen.  Die Schaftlänge muss der Bohrlochtiefe angepasst sein. Unser Blech ist 2 mm dick, die Wandung des Tragprofils misst 2,5 mm, zusammen also 4,5 mm. Der Nietschaft sollte also mindestens 5 mm aufweisen.  Der Nietkopf sollte groß genug sein, damit die Bleche ausreichenden Anpressdruck erfahren. Hier wurden Nieten mit einem 10 mm-Kopf gewählt.  Beim Abziehen der Pistole diese kräftig ans Blech drücken, damit die Niete ganz angepresst wird und hinter dem Material gut angekrempt wird. Nur dann kann sich die Niete nicht mehr lösen.

A Hier hatte man zunächst mit einem 4erMetallbohrer durch Blech und Tragprofil gebohrt, dann mit einem 6er-Bohrer nachgearbeitet.

C Nun steckt man den Nietenschaft in das Bohrloch und zwar bis zum Anschlag. Der Nietenkopf ist deutlich größer als der Bohrlochdurchmesser. B Die Niete wird mit dem langen Stift in die Pistolenaufnahme gesteckt. Zuvor hat man den Druckluftschlauch angeschlossen (Abb. ganz links).

D Vor dem Abdrücken des Pistolengriffs das Werkzeug gerade halten und gegen das Blech drücken, damit die Niete rundum sauber angepresst wird.

19 Am Horizontalstoß liegen die Bleche eng an eng, die Lochbohrungen können somit randnah und symmetrisch ausgeführt werden und treffen auch immer ausreichend ins Tragprofilmaterial. 20 Und so sitzen die Pfostenschuhe auf der Betonmauer. Die Winkel zeigen zur Gartenseite hin und werden später noch von der Seite und von oben her mit Metallankerdübel fixiert.

21 Um die Treppensteigung mitmachen zu können, wurde einer der Winkelpfostenschuhe abgeändert: Der Aufnahmestutzen wurde entsprechend der Schräge neu angeschweißt, damit auch der mittlere Pfosten …

22 … senkrecht stehen konnte. Zum Schluss wurde der komplette Sichtschutz noch einmal in Sprühtechnik überlackiert, sodass die Nieten im Gesamtbild nicht auffallen. Die Hemmschwelle, hier einmal drüberzuschauen zu wollen, ist nun sehr hoch – ebenso, dass Abfall ins Grundstück geworfen wird. Und das Blau passt schön zum Hausanstrich.

Text und Fotos HS

Weitere Informationen

Gesamthöhe des Sichtschutzes: zirka 1,70 m, Blechhöhe jeweils 85 cm, die Blechbreiten orientierten sich an den städtischen Geländerpfosten und variieren deshalb von zirka 1,50 bis 1,80 m, Pfostenquerschnitt: 60 x 40 mm, Querprofilmaß: 40 x 20 mm, die verzinkten Pfosten (mit Abdeckkappen) plus Winkel-Pfostenschuhe sind aus dem Baumarkt, die verzinkten Stahlbleche kommen vom Schlosser. Zur Farbgestaltung wurde ein Acryllack 2:1 (also Lack plus Grundierung) verwendet, dessen Farbton speziell angemischt wurde.

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