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Denkmal

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Umbau

Umbau

Ein Verkaufsdossier wies das historische Reihenhaus als Rohdiamanten aus. Die Architekten vom Schweizer Büro arba haben wahrhaftig viel daran geschliffen, bis die Qualitäten des Objekts zum Vorschein kamen.

Die Haustür erschließt zwei Wohnungen. Links liegt die schmale, sich über vier Ebenen erstreckende Einheit, die wir hier vorstellen.

Rohdiamant

An das Bad im ersten Obergeschoss schließt sich der Atelierraum (auf der vorherigen Doppelseite zu sehen) der beiden Kreativen an. Die originale alte Tür führt ins Schlafzimmer.

Blick ins untere Bad. Das raumhohe Fenster wurde auf Wunsch der Bauherrschaft eingebaut. Schwarzer Schiefer prägt Wand- und Bodenbelag.

Die Handläufe der Treppen sind mit LED-Lichtbändern ausgerüstet. Alle Böden wurden von diversen Schichten Teppichen und PVC-Belägen befreit, die Holzböden darunter geschliffen und geölt.

Dieser sogenannte Flarz ist im Stil ärmlicher Kleinbauernhäuser des Zürcher Oberlandes gebaut. Mit Spinnen und Weben verdienten sich die Landwirte in der Gegend ein Zubrot, durchgängige Fensterreihen brachten hierfür genug Licht in die Stube.

Die neuen Besitzer erwarben die Liegenschaft im Jahr 2018 und ließen sie zuerst von allerlei Bausünden befreien. So wurde beispielsweise noch mit Elektrospeicheröfen und einzelnen Tragöfen geheizt.

Um die neue Küche und die Badezimmer

einzubauen, entkernten Fachkräfte den gesamten Mittelteil des Hauses bis auf die Balkenlage. Die Eigentümer rissen selber die Wand zum südlichen Zimmer des zweiten Obergeschosses ab, sodass Treppenhaus und Bad mit Tageslicht versorgt werden.

Die Architekten kämpften dabei um jeden Zentimeter Raumhöhe, in der Küche wurde der Boden eigens abgegraben, um auf komfortable 2,10 Meter zu kommen.

Die Gliederung innerhalb des Gebäudes

blieb bestehen. Die Grundrisse behielten in allen drei Geschossen die Form eines dreigeteilten Rechtecks. Durch einen schmalen, mit dem Nachbarn geteilten Gang im Erdgeschoss betritt man gleich das Herz des Hauses, die Küche. Das erste Obergeschoss beherbergt ein Badezimmer mit Dusche, im Norden ein Schlafzimmer und im Süden das Atelier der beiden im Kreativbereich tätigen Hausbesitzer.

Im Geschoss darüber sorgt ein weiteres, zwischen zwei Zimmern gelegenes Bad mit einem integrierten Dampfbad für Entspannung. Auch hier kamen die Leitmaterialien Weißtanne (aus diesem Holz bestehen auch die alten Bohlen) und Schiefer zum Einsatz.

Im Dachgeschoss befinden sich nochmals zwei Zimmer. Die Wände sind überall mit weißem Lehm verputzt. Das trägt in den insgesamt acht Zimmern zu einem gesunden Wohnklima bei. Und auch zum außergewöhnlichen Ambiente. I

Das Herz des Hauses – die Küche im Erdgeschoss. Fronten: Linoleum, die Holzflächen sind aus Ahorn.

FAKTEN

Baujahr: 1738 Wohnfläche: 210 m2

Bauweise: Bohlenständerbau, Wand zum westlichen Nachbarhaus ertüchtigt (Gipskartonplatten auf Alu-Ständer, ausgedämmt, 1 cm Lehmputz auf Lehmbauplatten mit integrierten Heizleitungen)

Heizung: Fernwärme aus genossenschaftlich betriebener Holzschnitzelanlage

Architekten: arba atelier für architektur & bauhandwerk 8400 Winterthur, Schweiz Telefon (0041) 52/5510955 www.arba-arch.ch

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