4 minute read

Das Interview

Rock'n'Roll Gangster

Rob Hiemer, bekannt als Kopf der Southern Rock

Advertisement

Junkies, hat mit uns ein ausgelassenes Gespräch geführt über die neue Doppel-CD, vergangene

Zeiten, die bis heute nachwirken, Aktuelles und Zukünftiges.

Rob, du bist im Doppel-CD-Fieber.

Die neue heißt – „Rock’n’Roll Gangster - Back to the roots Vol. 2". Erklär uns bitte die

Grätsche zum Southern Rock? „Ich liebe es einfach, Konventionen zu brechen. Von daher gibt es keine „sinnstiftende“ Überleitung von Southern Rock zu Gangster-Rock. Schon der erste Song beginnt mit einer Gitarrenimprovisation, es gibt Gitarrenduelle, die recht untypisch sind.“ Rob ist diplomierter Bankfachwirt und Immobilienspezialist. Anfang nächsten Jahres wird er in „Rente“ gehen. Er hat sich über all das keine großen Gedanken gemacht. Mit 45 war er stellvertretender Direktor einer Bankfiliale. Der Job hat ihm Spaß gemacht. Auch für’s Selbstwertgefühl war es gut, weil er sich in den Immobiliensektor reinfuchste, was andere damals noch nicht konnten oder wollten. Die Bank war der 'Brötchengeber' für seine große Leidenschaft. „Es zeigte sich keine Chance für eine Vollprofi-Karriere. Das Risiko war zu groß. Ich war immer nur „Musiker in einer Band“. Du musst schon im Amateur-Sektor erfolgreich sein, wenn du später eine ganze Familie davon finanzieren willst. Es ist schwierig, mit eigenen Songs, Geld zu verdienen“. Auch Social Media ist heute nicht unbedingt die Lösung, wenn du auf Spotify 0,03 Cent pro Song verdienst.“

Die letzte Doppel-CD vom Mai 2022 hieß „Back to the roots - Pure Country Southern

Rock'n'Roll Vol. 1“ - Was sind deine Roots? „Das ist das, wo ich Musik erfahren habe, gespürt habe, z.B. als DJ im JuZ Weiden. Ich hab die Original AC/DC als Vorband von Status Quo erlebt. Das muss man sich mal vorstellen. Ich bin in verschiedenen Musikrichtungen verwurzelt. Der Blues von Al Jones oder die Caribbean-Nights im JuZ: ich bin als Rocker mit auf die Bühne und hab Reggae gespielt. Stilrichtungen miteinander zu verbinden ist spannend. Aktuell interessiert mich auch DirtyRock-n-Roll (früher Chuck Berry, Little Richard) … Du versuchst, es auf deine Art zu bringen“.

Bist du „born to rock’n’roll“? „Ja! Tischtennis und Snooker sind schöne Hobbys. Ich brauche aber den künstlerischen Ausdruck. Musik hat mich schon immer begeistert. Aber wie gesagt, für die Vollprofi-Nummer war das Risiko zu groß“

Die Band heißt Southern-Rock-Junkies.

Wie süchtig bist du? „In meiner Jugend hab ich hunderte Livekonzerte gefilmt! Ich war auf 200 Konzerten im Jahr. Durch meine Videos hab ich auf der ganzen Welt – z.B. in Japan, oder San Francisco - Tauschpartner gefunden, weil ich einen Recorder hatte, der weltweit sämtliche Farbnormen wandeln konnte. Ja, ich bin da ein Junkie, aber ich hab immer versucht, in der Waagrechten zu bleiben. 1996 wurde mein erster Sohn geboren. Da bin ich erst mal aus der Musikszene ausgestiegen. 2001 hab ich ein E-Mail-Forum über Südstaaten-Rock gefunden. 2005 wurde dann ein Treffen im Spreewald mit ForumFreunden organisiert und eine Band aus Amerika eingeladen. Es wurde ein 3-Tages-Treffen. 100 Leute sind gekommen – so entstanden die Southern Rock Junkies“

Wie hat sich das weiter entwickelt? „Zu der Zeit wurde mir klar, ich will meine eigenen Songs schreiben. Die Passion war wieder da! Bei den Southern Rock Junkies habe ich die Freiheit, zu tun, was ich will. Z.B. einen Blues auf oberpfälzisch (auf der aktuellen CD). Ich höre schon auf Kritik und Anregung, aber ich weiß für mich, wo es lang gehen soll“. Mittlerweile umfassen die Southern Rock Junkies gut 40 Musiker*innen. Attila Scholtz ist ein toller Sänger aus Budapest. Bruce Brookshire war Sänger und Gitarrist bei ‚Doc Holiday‘(!) und ist mittlerweile Priester mit eigener Gemeinde im Ort Warner Robbins, Georgia. Sie alle haben an den CDs als very special guests mitgewirkt. „Die Leute hatten nach Corona einfach große Lust, wollten unbedingt spielen. Ich hab die Songs verschickt und es wurde z.T. übers Internet, aber auch im Studio daran gearbeitet. In den vergangen zwei Jahren sind über 100 Songs daraus entstanden“.

Wie gehst du an deine Lieder ran? „Wenn ich eine Inspiration habe, dann mach ich sofort einen Song – und nehm ihn auf - auch wenn es nachts um 4 Uhr ist. ‚One beer is not enough‘ von der aktuellen CD war einfach als lustiges Sauflied geplant. Dann bekam es einen sozialkritischen Dreh: es ist nicht genug, einen Arbeitnehmer auszubeuten und ihm abends ein Bier hinzustellen“.

Was ist dir wichtig, was willst du mit deiner Musik vermitteln? „Das Beste für mich ist, wenn der Hörer Freude hat und den Groove mitbekommt. Und dass es da noch etwas anderes gibt als Klima oder Ukraine. Wenn ich meine alten Songs höre und zurückblickend spüre: „Geil, das ist der Groove, den wollte ich schon immer machen“. Wenn das andere erleben können, wenn ich ihnen das nahe bringen kann …“

Die Neue CD hat eine Kurzvorstellung auf Seite 3 und eine lange auf www.expuls.de.

Wir verlosen sie 3x (> S.31).

Bestellen kann man Rock'n'Roll-Gangster per Mail: rob@southernrockjunkies.de

This article is from: