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Deutsche Erstveröffentlichung. Ivana Gibová Barbora, Gott & Katharsis Aus dem Slowakischen von Marie-T. Cermann 2021

Ivana Gibová Barbora, Gott & Katharsis

Aus dem Slowakischen von Marie-T. Cermann

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ca. 270 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 21,00 • ISBN 978-3-85435-967-8 Erzählt wird eine wilde Punk-Geschichte darüber, wie man es schafft, man selbst zu sein, auch wenn noch jemand anderes im eigenen Körper wohnt. Als Barbora drei Jahre alt war, spielte sie in der Küche unter dem Tisch mit Bauklötzen. Nur wenige Meter neben ihr ersticht Barboras Mutter erst ihren Mann, danach sich selbst. Da taucht die zerstörerische Sylvia in Barbora auf. Barbora glaubt an Wahrheit und Liebe, Sylvia scheißt auf die Liebe und die Wahrheit versteht sie nicht. Barbora wurde eingebläut, dass ihre Wahrnehmung der Welt falsch ist, weshalb Chaos in ihrem Kopf herrscht. Sylvia verachtet Barbora. Beide lieben denselben Mann, wenn auch jede ein wenig anders. Sylvia hat noch zwei andere Liebhaber und Barbora … Als die genug von Sylvias Eskapaden hat, beginnt sie mit Gott zu sprechen.

Ivana Gibová, 1985 in Prešov geboren, studierte slowakische Sprache und Literatur. Sie debütierte 2013 mit einer Sammlung von Kurzgeschichten und veröffentlichte ein Jahr später den Roman Bordeline. 2016 erschien Barbora, Gott & Katharsis und 2020 die Graphic Novel Eklektik Bastard, beide für den höchstdotierten slowakischen Literaturpreis nominiert. Ivana Gibová gehört zweifellos zu den interessantesten und vielseitigsten GegenwartsautorInnen der Slowakei.

Marie-T. Cermann, geboren 1980, absolvierte nach dem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Slowakei und studierte anschließend Übersetzen für Slowakisch, Französisch und Portugiesisch in Leipzig, Frankreich und Brasilien. Sie übersetzte unter anderem die slowakischen Autoren Balla und Ivan Medeši.

Robert Kraner Kreide

Roman

Österreich wird seit Kurzem von Rechtspopulisten regiert. Die neurechte Bewegung »Parade X« bewaffnet sich. Widerstand leistet die Landwirtschaftskommune »Arche« mit alternativen ökonomischen Ansätzen und politischem Aktivismus, allen voran Mia. Derweil warten in der Provinz gestrandete Asylwerbende auf ihr Schicksal. Aus aufgeladenen Worten wird Gewalt. Ein Kind stirbt. Mia will nicht stillhalten, sie protestiert lautstark und gerät ins Visier der Parade X. Sie wird entführt.

»Kreide« untersucht die Irrwege ideologischen Handelns, die auf allen Seiten des politischen Spektrums wiederkehren. Vor allem aber ist »Kreide« die Geschichte eines Traumas, das überwunden wird. Und doch wird es niemals mehr so sein, wie es vorher war.

ca. 200 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 21,00 • ISBN 978-3-85435-964-7

Robert Kraner, geboren 1958 in Wien und dort aufgewachsen. Landwirtschaftsausbildung. Landwirtschaftlicher Adjunkt, Lehrer, Leiter eines Obdachlosenhauses, Umweltberater, Autor. Lebt im niederösterreichischen Waldviertel und spürt Verdrängtem nach. Bei Drava erschienen: Valerie. Feuer, Asche, Ruß in Hartheim. Prosa und Dokumente Weißdorn, Roman (Anerkennungspreis für Literatur des Landes NÖ 2015)

Harald Raffer Die Blechviper

25 Alltagsgeschichten

ca. 180 Seiten, gebunden, Lesebändchen EUR 21,00 • ISBN 978-3-85435-976-0

Harald Raffer, geboren 1956 in Klagenfurt, galt als Chefreporter einer Tageszeitung über 30 Jahre lang als Aufdecker, „Exklusiv-Story-Lieferant“ sowie Verfasser ungewöhnlicher Berichte und Interviews (z. B. mit Papst Johannes Paul II., Diktator M. Gaddafi oder Serienmörder Unterweger). Zudem schlüpfte der „Vollblut-Journalist“ für Reportagen in „Wallraff-Rollen“ und verkleidete sich u. a. als „Bettler“, „Gastarbeiter“, „Häftling“ und „Waffenhändler“. Nebenbei studierte der gebürtige Bleiburger Germanistik und Medienkommunikation und war als Uni-Lehrbeauftragter tätig. Seit 2007 ist Dr. Harald Raffer Unternehmenssprecher der Stadtwerke Klagenfurt. Der Medienprofi erfand den „Kärntner Lyrikpreis“ und wurde mehrfach ausgezeichnet. 2020 gewann er den Kärntner Jugendbuchpreis mit Der kleine Ronny (Drava Verlag 2021).

Die Protagonisten und ihre Wünsche, Sehnsüchte, Ängste und Schicksale könnten nicht unterschiedlicher sein – ein Versicherungsvertreter, der durch eine nie enden wollende Blechschlange sein Leben verliert; eine Klofrau, die auf das Lottoglück pfeift; ein Dauer-Erbe als lustvoller Verschwender; ein Bestatter als „fröhlicher Totenvogel“; ein Mörder, der einem Priester seine Tat gesteht; eine gescheiterte Provinzpolitikerin; ein Straßenbahnkontrolleur als „Schwarzfahrer-Schreck“ und der Insasse einer Irrenanstalt, der die Leute „da draußen“ bedauert. Es kämpft auch ein spießiger Hobbygärtner gegen einen raffinierten Wurm; eine Nachbarin verdreht einem Hausbewohner ungewollt den Kopf und ein Postbeamter schreibt einsamen Leuten rührselige Briefe. Was für eine Welt! In der ein Eisenhändler als Corona-Leugner lebt und vom Saulus zum Paulus wird oder ein Beamter vor der Pandemie in den Tod flüchtet. Oder was passiert mit einem Schriftsteller, dem das erste Wort für einen Roman nicht einfallen will? Was hält man von VernissagenGästen, die sich vom Buffet ernähren? Auf diese und weitere Fragen versucht der Klagenfurter Autor Harald Raffer Antworten zu finden. Dabei seziert er die Gedanken seiner Protagonisten und beschreibt die Beweggründe für deren sonderbare Handlungen. Wie die des Obdachlosen, der sich vom Rand in die Mitte der Gesellschaft zurückkämpfen will, oder die der Bauersfrau, die sich dem trügerischen Glanz des Casinos nicht entziehen kann und nicht nur Hab und Gut an rot-schwarze Zahlen verliert. Und was ist mit jenem Racheengel, den es nach Jahren in ein Bergbauerndorf zieht, wo er zum unheimlichen Brandstifter wird?

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