Prot. Christuskirchengemeinde Wörth Prot. Auferstehungskirchengemeinde Hagenbach
Gemeindebrief Oktober 2017 – Januar 2018 WöHa 58
500 Jahre Reformation – 31. Oktober 2017 Liebe Leserinnen und Leser des Gemeindebriefes! 500 Jahre – ein halbes Jahrtausend. Das ist schon eine wirklich runde Sache. So ein Jubiläum kommt so schnell nicht wieder! In Wittenberg ist die Weltausstellung bereits wieder abgebaut. Viele große Veranstaltungen sind längst gelaufen. Dabei liegt das eigentliche Jubiläumsdatum ja noch vor uns: Der 31. Oktober 2017. Denn genau an diesem Tag hat Martin Luther seine 95 Thesen an der Schloßkirchentür in Wittenberg veröffentlicht. Das war kein Zufall, sondern genau einen Tag vor dem katholischen Feiertag Allerheiligen. Zu diesem Anlass gab es besondere Ablässe – auch in Wittenberg. Denn der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise hatte eine der größten Reliquiensammlungen seiner Zeit. Ich bin mir fast sicher, dass Martin Luther nicht ahnte, welche Lawine er mit seinen Thesen lostreten würde. Und dennoch stand dieser Mann für seinen Glauben, für seine Lehre und für sein Gewissen ein. Nicht nur auf dem Papier, sondern sogar vor dem Kaiser. Selbst angesichts des drohenden Scheiterhaufens wollte er sich nicht von seiner Sicht der Dinge abbringen lassen. Die „Altgläubigen“ sahen das als Verrat an der überlieferten Lehre an. Es roch nach Hochmut und Überheblichkeit eines kleinen Mönches. Und in der Tat spaltete die Unbeugsamkeit Luthers das Christentum. Natürlich war Luther nicht alleine und er war nicht der einzige, der in eine solche Richtung dachte. Und andere Umstände kamen Luther und seinen Anhängern zu Gute. Doch als Luther für eine Weile aus dem Verkehr gezogen wurde und sich auf der Wartburg versteckte, wurde auch schnell klar: Ganz ohne Luther läuft die Bewegung der Erneuerung der Kirche all zu sehr aus dem Ruder. Luther war und blieb eben doch die wichtigste Person der Wittenberger Reformation.