
2 minute read
Der Kosovo-Veteran im Diesnten der EKF
Hptfw Grischa Horn diente ein Jahr bei der SWISSCOY im Kosovo. Als gelernter Automobil-Mechatroniker hat er ein Camp in der Wartung und Reparatur militärischer Einsatzfahrzeuge unterstützt. Was ist die Swisscoy?
Seit bald 22 Jahren beteiligt sich die Schweizer Armee in Form der SWISSCOY an der internationalen friedensfördernden Mission Kosovo Force (KFOR). Sie setzt sich aus bis zu 195 bewaffneten AdA zusammen.
Advertisement
Sensor: Wann hast du zum ersten Mal darüber nachgedacht, der SWISSCOY beizutreten? Weshalb? Hptfw Horn: Bereits in der Rekrutenschule besuchte ich eine Theorielektion zur Friedensförderung der Schweizer Armee. Ich war total fasziniert, da ich dach-
Erzähl uns doch, wie deine Ausbildung genau ablief. Es war weder RS noch WK, sondern wirklich Erwachsenenbildung. Natürlich haben wir beispielsweise die AGAThemen vertieft. Wichtig war aber, dass du im Kopf umgestellt hast von «Armee im Sinne von Krieg» zu «Friedensförderung». Dazu kam dann viel Theorie über den Kosovo-Krieg oder wie man sich im Ernstfall verhält. Am Ende fand schliesslich noch die Fachausbildung statt.
Und was war dein erster Gedanke, als du das Camp betreten hast? Am Militärflughafen bekommst du zuerst mal dein Sturmgewehr mit zwei geladenen Magazinen und einem Reizstoffsprühgerät (RSG), da hast du schon das Gefühl alles sei voll mit Minen und jeder wolle dich angreifen. Im Camp merkst du dann aber schnell, dass alles halb so wild ist.
Wie sah ein typischer Arbeitstag von dir aus? Montag bis Samstag waren Arbeitstage. Nach dem Frühstück gab es wie in der Schweiz ein Antrittsverlesen, anschliessend «normale» Arbeitszeiten in der Werkstatt.
Wie hast du die lokale Bevölkerung wahrgenommen? Spürtest du irgendwelche Spannungen oder hast du dich je unsicher gefühlt? Nein, ich fühlte mich nie unsicher. Anfangs war es mir sogar unangenehm, wenn sich vor allem ältere Generationen bei mir bedankt haben. Dank uns würden sie endlich wieder ein normales Leben führen können. Und ich dachte mir: «Ich bin doch nur Mech?»
Jetzt, mit 8 Monaten Abstand zum Dienst: Was war dein schönstes, was dein schlimmstes Erlebnis? Es gab extrem viele Highlights, alles Er- fahrungen fürs Leben. Sehr interessant war es, als ich den ganzen Kosovo mit dem Helikopter abfliegen konnte Schlimm war die Corona-Zeit, da wurden uns jegliche Freiheiten genommen. Wir gingen nur noch zwischen Container und Werkstatt hin und her. Kein gemeinsames Essen, kein Feierabendbier, Freundin und Familie vermisst du sowieso. Dies ging uns recht nahe.
Würdest du wieder gehen? Ja. Ich habe es aber nicht in nächster Zeit geplant. Wenn sich die Gelegenheit aber wieder bietet, definitiv. Es war meine beste Zeit im Militär: Du lernst Leute aus allen Nationen kennen und entwickelst dich fürs ganze Leben weiter.
Weshalb braucht es die Swisscoy?

Die Beziehung zwischen dem Kosovo und Serbien ist weiterhin sehr angespannt. Obwohl das Risiko eines neuerlichen bewaffneten Konflikts im Kosovo gering ist, erfordern die politische Situation und die Sicherheitslage weiterhin die Präsenz der KFOR zur Gewährleistung von Stabilität und Sicherheit.
Was ist die Swisscoy?

Seit bald 22 Jahren beteiligt sich die Schweizer Armee in Form der SWISSCOY an der inter nationalen friedensfördernden Mission Kosovo Force (KFOR). Sie setzt sich aus bis zu 195 bewaffneten AdA zusammen.