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THEORIE UND PRAXIS

Dieses ”besitzen wollen“ zu vermeiden heißt, das Klettern als eine subjektive und persönliche Aktivität zu leben, als Möglichkeit zur eigenen Reifung, ganz unabhängig von Parametern, die andere aufgestellt haben. Damit gelangt man zu einer Grundeinstellung, die der des Yoga ganz ähnlich ist. Auf diese Weise kann man eine ganz eigene und freie Version dieser Disziplin entwickeln, die so zu einer wahren Quelle für Reifung und Glück werden kann. Wir alle kennen die Bedeutung dieser Worte; man braucht sich nur an die ersten Kletterversuche zu erinnern, die ersten Fortschritte und die ersten Glücksmomente, an die vielen Ziele und den Weg, den man gemacht hat, um sie zu erreichen, an das Glück, all diese Momente mit echten Freunden erlebt zu haben. Wenn ihr euch an all das erinnert und darüber lacht oder es abwertet, dann heißt Klettern für euch nicht mehr als ”anreißen“ und Muskeln aufbauen. Vielleicht werdet ihr mit dem Klettern aufhören, sobald Arbeit, schwindende körperliche Fähigkeiten, Familie oder anderes zu einer glaubhaften Entschuldigung werden. Wenn ihr dagegen an all das mit Freude zurückdenkt und mit Trauer an alles, was euch von dieser Vision abbringt, dann kann das Klettern eine sinnspendende Rolle in eurem Leben einnehmen und stellt in diesem Kontext eine weitere Ausdrucksweise von Yoga dar.

Yoga ist möglich für alle, die es wirklich wollen. Yoga ist universell... Aber nähert euch dem Yoga nicht mit

Gier oder auf der Suche nach Erfolgen.

Sri Pattabhi Jois

Vorherige Seite. Klettern in einem Meer aus Stein, das seit Jahrhunderten besteht… ein Anreiz, das Klettern mit Demut, Freude und vor allem Aparigraha, dem NichtBesitzen zu leben Foto: Massimo Malpezzi

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