UT Unterricht World-Café

einführung

Die Unterrichtsmethode «World­Café» ist eine Gruppenarbeit. Sie eignet sich besonders gut, um die Erfahrungen, Einstellungen, Meinungen und Ideen der Teilnehmenden abzuholen und zu diskutieren.

Mit dem World­Café wird der Austausch in der beruflichen Expertengemeinschaft gefördert. Die Teilnehmenden befassen sich mit beruflichen Themen und lernen, ihre Ideen und Lösungsansätze in eine Diskussion einzubringen. Gemeinsam in der Gruppe werden die wichtigsten Erkenntnisse festgelegt, was Fähigkeiten wie Argumentationsvermögen, aber auch Kompromissbereitschaft fördert. Zudem unterstützt die Methode des World­Cafés die Selbstorganisation der Teilnehmenden.

Die Lehrperson erstellt dafür unterschiedliche Posten, bei denen die Teilnehmenden Aussagen, Zitate oder Fragen in der Gruppe diskutieren.

Hinter dem World­Café steht das Konzept des kollektiven Wissens. Das heisst, nicht nur werden die Teilnehmenden alle gleichermassen aktiviert, sie sind auch dazu aufgerufen, die Gedankengänge und Erkenntnisse der anderen Teilnehmenden in ihre Gedankengänge mit einzubeziehen. Ein weiteres wichtiges Konzept, das dem World­Café zugrunde liegt, ist das des kooperativen und kollaborativen Lernens.

Folgende Literatur ermöglicht einen theoretischen Einblick in die Unterrichtsmethode:

Brown, J. & Isaacs, D. (2007).

Das World Café. Kreative Zukunftsgestaltung in Organisationen und Gesellschaft. Heidelberg: Carl­Auer.

Cohen, E. G. (1994).

Restructuring the Classroom. Conditions for Productive Small Groups.

In: Review of Educational Research, 64, S. 1–35.

Huber, G. L. (1995).

Kooperatives Lernen.

In: Zeitschrift für Lernforschung, 23(4), S. 290–382.

anforderungen

Damit die Unterrichtsmethode erfolgreich ist, sollten die folgenden Punkte berücksichtigt werden.

Ansprechende Aussagen, Fragen oder Zitate verwenden

Damit interessante Diskussionen entstehen, müssen sich die Teilnehmenden von der Aussage, der Frage oder dem Zitat angesprochen fühlen. Die zu diskutierende Sache sollte in engem Zusammenhang mit den Teilnehmenden stehen und sie auch auf der emotionalen Ebene berühren. Aussagen dürfen auch kontrovers sein, um Diskussionen in Gang zu bringen.

Posten aufeinander abstimmen

Obwohl die Posten voneinander unabhängig sind, sollten sie aufeinander abgestimmt sein. Da die Teilnehmenden an unterschiedlichen Posten starten, darf es keine Rolle spielen, in welcher Reihenfolge die Posten bearbeitet werden.

Genügend Zeit einplanen

Bei jedem Posten sind die Teilnehmenden aufs Neue gefordert. Das benötigt Zeit. Damit das World­Café gelingt, sollte den Teilnehmenden genügend Bearbeitungszeit zur Verfügung stehen.

Grenzen erkennen

Mit dem World­Café kann kein Wissen aufgebaut werden. Vielmehr werden Themen, die für die Teilnehmenden beruflich relevant sind, im Hinblick auf Einstellungen und Haltungen, Ideen oder Lösungsansätze diskutiert. Das World­Café bietet demnach die Möglichkeit, das individuelle (Praxis)Wissen der Teilnehmenden einzubringen.

tipps für die entwicklung des

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Das gilt auch für das World­Café.

Unterrichtsmaterial erstellen

Damit die Teilnehmenden wissen, was zu tun ist, erstellt die Lehrperson im Voraus eine Arbeitsanleitung für die Teilnehmenden. Zu einer vollständigen Arbeitsanleitung gehört eine Ausgangslage, die Aufgabenstellung, die Erwartungen an die Teilnehmenden sowie Informationen zur verfügbaren Zeit und Arbeitsweise.

Aussagen und Fragen vorbereiten

Weiter bereitet die Lehrperson Flipcharts oder Stellwände mit den zu diskutierenden Fragestellungen oder Zitaten für den Postenlauf vor. Die Teilnehmenden notieren am jeweiligen Posten nach der Diskussion ihre Haupterkenntnisse auf dem Flipchart, bevor sie den Posten wechseln.

Pro Posten wird eine Aussage oder Frage definiert. Bei der Auswahl von Aussagen, Fragen oder Zitaten für ein WorldCafé sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Beispielsweise kann den Teilnehmenden an einem Posten ein kontroverser Zeitungsartikel vorgelegt werden, den sie in der Gruppe diskutieren sollen.

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