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Kühlschrank spricht mit dem Fitnesstracker

Wenn der Kühlschrank mit dem Fitnesstracker spricht und das Smartphone die Lichtanlage steuert, dann befindet man sich mitten im Internet der Dinge (IoT). Doch wie kann sichergestellt werden, dass die dabei erzeugten Daten geschützt sind? Das hat ein Forscherteam des iHomeLab der Hochschule Luzern untersucht.

Text: iHomeLab – Hochschule Luzern – Technik und Architektur

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Smarte und vernetzte Geräte und somit das Internet der Dinge (IoT) sind in unserem Alltag inzwischen selbstverständlich. In vielen Haushalten gibt es Storen, die sich je nach Wetter und Tageszeit automatisch öffnen oder schliessen, Heizungen, die per Smartphone regulierbar sind, und oft installieren Wohnungs und Hausbesitzer eine Überwachungskamera. Alle diese Geräte senden Bilder oder Meldungen über das Internet an das Smartphone. Auch intelligente, vernetzte Lautsprecher, Fernsehgeräte oder Fitnesstracker sind schon vielerorts im Einsatz. Sie produzieren eine Unmenge an Daten, aus denen man vielfältige Rückschlüsse über das Verhalten und die Gewohnheiten der im Haushalt lebenden Menschen ziehen kann. Zudem sind sie über das Internet mit Systemen vernetzt, die diese Daten auswerten. Sind die Geräte nicht genügend abgesichert, könnten Hacker die Kontrolle darüber gewinnen und die Bewohnerinnen und Bewohner beobachten oder ausspionieren. Deswegen ist es wichtig, dass die Geräte und die erzeugten Daten optimal geschützt sind. Eine Studie des Bundes, an der das iHomeLab mitgearbeitet hat, zeigt auf, dass zahlreiche Sicherheitsprobleme auf mangelhafte Software zurückzuführen sind. Entweder ist diese bereits werkseitig ungenügend programmiert, oder es werden keine regelmässigen Updates vorgenommen. Auch schwache Passwörter machen es Hackern leicht, in vernetzte Gebäude einzudringen.

■ Im öffentlich zugänglichen Besucherzentrum des iHomeLab erfahren Interessierte alles zum Thema intelligente Gebäudetechnik.

Standards und gesetzliche Vorschriften Gebäudevernetzung und intelligente Geräte sind noch relativ junge Erscheinungen. Auch wenn das Thema weltweit bereits hohe Aufmerksamkeit geniesst und erste Standards für die Cybersicherheit speziell im Internet der Dinge verfügbar sind: Für viele Bereiche im IoT sind verbindliche, international gültige Standards oder gesetzliche Vorgaben im Moment noch Zukunftsmusik. Auch in der Schweiz existiert lediglich ein Minimalstandard im Sinne einer Empfehlung.

Wie man sich schützen kann Man kann sich heute wirkungsvoll vor Cyberangriffen schützen. So sollte man sich beim Kauf der Geräte nicht blenden lassen von einem günstigen Preis, denn oft wird hier im Bereich Sicherheit gespart. Bevor man sich ein vernetztes Gerät anschafft, ist es ratsam, sich im Internet oder in den Fachmedien über die verschiedenen Angebote zu informieren. In Testberichten werden zudem immer auch Aspekte der (Cyber)Sicherheit thematisiert. Und wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, lässt die Installation am besten durch ein Fachgeschäft vornehmen.

Sicheres Passwort wählen Nach der Installation sollte ein neues, sicheres Passwort gewählt werden, das aus mindestens 10 Zeichen besteht und dabei

Gross und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen enthält. Ausserdem ist darauf zu achten, dass Updates regelmässig automatisch oder von Hand durchgeführt werden.

Wer diese einfachen Punkte berücksichtigt, schläft auch in einem vernetzten und intelligenten Gebäude ruhig und vor allem rundum sicher.

www.ihomelab.ch Leading Partner Seite 103