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Intelligentes Wohnen austesten

Längst wird nicht mehr nur über zentrale Licht- und Storensteuerungen geredet, die in den Anfangszeiten als Gebäudeautomation bezeichnet wurden. Heute ist vom Smarthome die Rede. In einem Mehrfamilienhaus in Geroldswil können sich Interessierte in diese angenehme Welt einfühlen.

Text: Judith Brandsberg

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Intelligente Häuser können sich den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner anpassen – und ihnen dank einer smarten Steuerung pro Jahr rund 50 000 Handgriffe im Zuhause ersparen. Damit die verschiedenen Facetten einer Gebäudeautomation erlebbar werden, wurden drei Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus in Geroldswil mit verschiedenen Gebäudetechniksystemen ausgerüstet. «Die Wohnungen sollen als Kompetenzzentrum für Smartliving dienen», sagt Reto Wyss von der Comtexis AG. Planerinnen, Installateure, Architektinnen, Haustechnikfirmen, aber auch Endkundinnen und Endkunden können sich in den stilvoll eingerichteten Appartements in die Welt der Gebäudesteuerung einfühlen. Verschiedene Aspekte der Energieeffizienz wie automatische Beschattung, durchgehende LEDBeleuchtung, eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher oder intelligente Geräte, die automatisch dann laufen, wenn die PVAnlage Strom produziert, gehören genauso zum Standard wie sicherheitstechnische Aspekte. So wird zum Beispiel ein Alarm ausgelöst, wenn die Raumtemperatur auf über 45 Grad Celsius steigt. Der Komfort wird durch verschiedene Lichtszenen, MultiroomAudio (die Musik passt sich der Person an, die nach Hause kommt), schlüssellosen Zugang oder eine VideoGegensprechanlage erhöht. Die Steuerung all dieser Komponenten erfolgt über ein Touchpanel oder per App. Steuern, was sinnvoll ist Ein intelligentes Haus ist aber nicht nur intelligent, wenn alles per Smartphone bedient werden kann. «Ein Gebäude ist dann intelligent, wenn die Automation den Bewohnerinnen und Bewohnern gewisse Handgriffe abnimmt und das steuert, was auch wirklich sinnvoll ist», sagt Reto Wyss. So sind zum Beispiel nach wie vor Lichtschalter vorhanden. «Wichtig ist auch, dass gewerkeübergreifende Logiken zusammenspielen und kein Inselbetrieb stattfindet», ergänzt er. Also alle Geräte, die PVAnlage, die Ladestationen für Elektroautos in der Tiefgarage sowie auch die Heizung, kommunizieren miteinander und arbeiten optimal aufeinander abgestimmt. Am Morgen kann der Geschirrspüler oder die Waschmaschine beladen werden, und dank eines smarten Startknopfs ist dann gewährleistet, dass die Geräte dann laufen, wenn die PVAnlage einen Stromüberschuss produziert. Wird dieser Stromüberschuss nicht erreicht, starten die Maschinen spätestens so getimt, dass das Programm fertig ist, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner nach Hause kommen.

Die 36KilowattPeakIndachSolaranlage und der 26KilowattStromspeicher lassen die Mieterschaft – über das Jahresmittel betrachtet – energieautark wohnen. Zudem haben die Bewohnerinnen und Bewohner die Möglichkeit, das hauseigene Elektrofahrzeug per App zu reservieren und zu attraktiven Konditionen zu mieten.

 In den drei Wohnungen kann erlebt werden, wie ein Smarthome funktioniert.

 Die Appartements sind schön eingerichtet.

 Über ein Touchpanel oder auch per App können verschiedene Lichtszenen, Multiroom-Audio, schlüsselloser Zugang oder eine Video-Gegensprechanlage gesteuert werden.

Visualisierung «In einem konventionellen Gebäude merken wir nicht, wie viel Strom wir verbrauchen», sagt Reto Wyss. Demgegenüber kann im Smarthome visualisiert werden, wie sich der Energieverbrauch des Gebäudes präsentiert. Wyss sagt dazu: «Wir möchten die Bewohnerinnen und Bewohner auf den schonenden Umgang mit Ressourcen sensibilisieren, ohne dass Vorschriften gemacht werden müssen.» Deshalb zeigen die 124 Steckdosen in den Wohnungen farblich an, wie die aktuelle Stromsituation im Haus aussieht. Grün heisst, es wird Strom mithilfe der Solaranlage produziert, blau bedeutet, der Strom wird von der Batterie geliefert, und wenn es rot leuchtet, wird Strom vom Netz bezogen. Per App ist zudem ersichtlich, welches Gerät wie viel Strom verbraucht. Comtexis

Das Smarthome-Kompetenzzentrum

• Drei Wohnungen mit unterschiedlichen

Gebäudeautomationssystemen: Loxone,

KNX und DigitalStrom • 36-Kilowatt-Peak-Indach-Solaranlage auf der gesamten Dachfläche (Ost/West) • Smarter Stromspeicher mit einer

Speicherkapazität von 26 Kilowatt • Eigenverbrauchsoptimierung durch

Einbindung der grössten Verbraucher • Zusammenschluss zum Eigenverbrauch

ZEV (Smartmetering, Smart me) • Einfach visualisierte Stromsituation in allen Wohnungen • Automatisierte Energieabrechnung inkl. Wärme und Wasser • Schlüsselloser Hauszugang. Zugang zur Tiefgarage über Kamera mit

Kennzeichenerkennung • Autoladestationen in der Tiefgarage sowie beim Besucherparkplatz

Besichtigungs- bzw. Beratungstermine können gebucht werden unter: www.smarthome-cc.com versendet quartalsweise per EMail eine Abrechnung zum Stromverbrauch, zu den Heizkosten und zum Wasserverbrauch. Die Bewohnerinnen und Bewohner profitieren von einem fixen, subventionierten Strompreis, dank dem sie sogar weniger bezahlen als beim offiziellen Stromanbieter.

Elektromobilität Das Gebäude ist auch für die Elektromobilität eingerichtet: Potenziell 12 Ladestationen können den Strom für Elektrofahrzeuge liefern. Wobei das intelligente Lastmanagement dafür zuständig ist, dass das Hausnetz nicht überstrapaziert wird.

Der Bauherr Peter Christen, GCplan GmbH, freut sich über sein intelligentes Gebäude: «Ich finde es spannend, mit der Zeit zu gehen», sagt er. Das kann er aus gutem Grund, denn das Haus ist nun mit den modernsten Komponenten ausgerüstet – und wird laufend ergänzt und aktualisiert, wenn sich die Technik weiterentwickelt.

www.comtexis.ch