eco.nova SPEZIAL Innovativ 2016

Ausgabe Nr. 08 / Juni 2016, P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M, Euro 3.00

www.econova.at

INNOVATIV

Wachstum im Wandel Innovation schafft Wohlstand

INDUSTRIE + FORSCHUNG = ARBEIT + WOHLSTAND. Wissen ist Österreichs größtes Kapital. Die Übersetzung in Produkte und Dienstleistungen schafft Arbeitsplätze der Zukunft.

Foto: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss

www.iv-tirol.at IV-Inserat-Forschung-210x297-T.indd 1

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Inhalt 04 Wachstum Welche Naturgesetze für die Wirtschaft gelten und warum bloßes Wachstum nicht ausreicht.

06 Forschung Wie beeinflusst die Forschung die Entwicklung eines Standortes?

08 Start-ups

Wachstum braucht Innovation Zahlreiche Studien belegen, dass die Ursache für den Wohlstand eines Landes in dessen Innovationskraft liegt.

Die Basis für Innovationen ist Mut.

Ü

Wer oder was ist ein Start-up?

Der Versuch einer Klärung.

Plus: Univ.-Prof. Johann Füller im Interview.

26 Networking Erfolgreiche Networker kennen die Henne, bevor sie ein Ei benötigen.

28 Förderungen Gewusst wie: Checklisten, Fragen & Antworten

ersetzt man Innovation wörtlich, kommt man über das lateinische Verb „innovare“ zur Erneuerung. Neues ist gut, weil man damit sein Unternehmen und das ganz Land nach vorne bringt. Neues macht aber auch Angst. Weshalb viele

einfach gerne alles so lassen, wie es ist. Weil’s immer schon so war. Und funktioniert hat.

Doch wir leben in einer Zeit der Veränderung.

Innovationen sind der Motor der Wirtschaft und Garant dafür, die Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften zu erhalten. Vor allem in jenen Ländern, die über keine Rohstof-

32 Innovation Innovationen entstehen im Kopf.

Investitionen auch.

36 Information Buchtipps und Rechtliches

fe verfügen, und Österreich ist damit wahrlich nicht gesegnet. Innovationen fördern den technischen Fortschritt und schaffen Wettbewerbsvorteile. Gerade in schwierigen Zeiten ist es essentiell, kreatives Potenzial zu nutzen, um den nötigen Schritt voraus zu sein.

Nun verhält es sich mit der Innovation aber ein klein wenig wie mit der Nachhaltigkeit: Beide Begriffe werden derart inflationär benutzt, dass sie keinen inhaltlichen Wert mehr haben und zum schnöden Marketingsprech verkommen. Eine Idee allein macht noch keine Innovation, denn bleibt sie in der Schublade liegen, tut sich genau eines: nämlich nichts. Innovationsmanagement umfasst mehr als das bloße Generieren von Ideen. Entscheidend ist die Umsetzung am Markt. Die besten Ideen zahlen sich nur dann aus, wenn sie einen konkreten Markterfolg liefern.

Viel schöpferische Kraft geht dabei von Start-ups aus, weil sie an manche Dinge viel unbedarfter herangehen als bereits etablierte Unternehmen. Start-ups unternehmen. Sie tun und machen und das mit dem Wissen, dass es durchaus schiefgehen kann. Traditionelle Unternehmen tun sich damit oft schwer. Doch auch der Begriff des Start-up ist nicht so ganz einfach zu fassen. Und gerade weil diese kleinen, wendigen Firmen wichtig sind, um Innovationen voranzutreiben, und damit auch wesentlich zum Wachstum beitragen, haben wir ihnen in dieser Sonderausgabe viel Raum gegeben.

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Ihre Redaktion der eco.nova

IMPRESSUM Herausgeber & Medieninhaber: eco.nova Corporate Publishing, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/290088, redaktion@econova.at, www.econova.at Autoren dieser Ausgabe: MMag. Lukas Schmied, MMag. Klaus Schebesta, Marina Kremser, Doris Helweg // Anzeigenverkauf: Ing. Christian Senn // Layout: Tom Binder // Druck: Radin-Berger-Print GmbH // Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. // Grundlegende Richtung: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. // Jahresabo: EUR 25,00 (14 Ausgaben)

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Wachstum im Wandel

Wer nicht wächst, stirbt! Aber: Die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Wir klären, welche Naturgesetze für die Wirtschaft gelten und warum bloßes Wachstum nicht ausreicht. // TEXT: LUKAS SCHMIED

D

ass sich Hermann Sonn-

spiel mit den Mitbewerbern“, hält der Biologe

Unternehmen in der Lage sind, nachhaltig

tag und Harald Gohm

fest. Selbst ein lokales Aussterben von Arten

Arbeitsplätze zu schaffen, und ausreichende

einig sind, scheint im

erschüttert ihn nicht, sofern das Verbrei-

Profitabilität als Ermöglicher von Zukunfts-

ersten Moment überra-

tungsgebiet global betrachtet groß genug

investitionen essentiell für das Überleben ei-

schend. Der eine ist Bio-

bleibt: „In der Natur sind Schwankungen

nes Unternehmens ist.

loge mit WWF-Vergangenheit und derzeit

nach unten normal. Wenn ich Spezialist in

Geschäftsführer des Naturpark Karwendel,

einer Nische bin und diese Nische verloren

Wachsen um jeden Preis?

der andere studierter Jurist und Geschäfts-

geht, bin ich weg!“

Die globale Ökonomie scheint langsam zu

führer der Standortagentur Tirol. Für beide

Das Gleiche gilt in der Wirtschaft. „Nicht der

erkennen, dass zielloses Wachstum nur des

ist Wachstum nur ein Ausdruck von Lebens-

Größere, sondern der Bessere überlebt“, ver-

Wachstums wegen tödlich ist. Die Natur

fähigkeit. „Alles Leben ist auf Ressourcen

sucht Harald Gohm den Begriff Wachstum

dient als Vorbild: Sie zeigt, wie man Wachs-

angewiesen und die Natur gibt die Grenzen

mit einer differenzierteren Bedeutung auf-

tum in Anpassung, Veränderung und Bewe-

vor“, sagt Sonntag. Vegetationen und Popu-

zuladen. „Die Aufgabe eines Unternehmens

gung übersetzt. Langfristig überlebt nur, wer

lationen gedeihen, wenn das Umfeld dies

ist es, lebensfähig zu bleiben und nicht Ar-

mit den vorhandenen Ressourcen sorgfältig

zulässt. „Die ideale Größe ergibt sich aus den

beitsplätze zu schaffen oder Gewinne zu er-

umgeht, wer mit optimalem Einsatz das ma-

vorhandenen Ressourcen und dem Wechsel-

zielen“, so Gohm. Zugleich betont er, dass nur

ximale Ergebnis erzielt und wer sich in sei-

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nem Ökosystem behaupten kann. Denn das gute alte „Fressen und gefressen werden“ gilt unvermindert. Arten und Unternehmen stehen gleichermaßen unter Selektionsdruck: Sie müssen sich fortdauernd an Umweltbzw. Marktveränderungen anpassen. Die Ähnlichkeiten zwischen Natur und Ökonomie sind überraschend vielfältig.

Stichwort Pioniere: Manche Arten schaffen es unter widrigsten Bedingungen, als erste neues Terrain zu erobern und dort zu überleben. Pionierpflanzen bevölkern kahle, frisch umgewälzte Schotterbänke. Doch sie sind konkurrenzschwach, schaffen es nicht, langfristig den vollen Nutzen ihrer Pionierleistung zu ernten, und müssen weiterziehen.

Andere Arten breiten sich aus. Ähnliches gilt eine technische Innovation, die neue Märkte und Produkte erst ermöglicht. Doch andere nutzen den woanders erzielten Durchbruch für sich, fahren den wirtschaftlichen Erfolg im großen Stil ein und dominieren über Jahrzehnte.

Stichwort Problemlösung: Zwei Arten stehen vor derselben existenziellen Herausforderung und finden trotz unterschiedlicher Voraussetzungen bzw. Methoden eine ähnliche Lösung und überleben. Wirtschaftliche Innovation funktioniert oft ähnlich: Mehrere Unternehmen arbeiten unabhängig voneinander an

© LUKAS SCHMIED

in der Wirtschaft. Manchen Firmen gelingt

„IN DER NATUR SIND SCHWANKUNGEN NACH UNTEN NORMAL. WENN ICH SPEZIALIST IN EINER NISCHE BIN UND DIESE NISCHE VERLOREN GEHT, BIN ICH WEG!“ Hermann Sonntag, Geschäftsführer des Naturpark Karwendel

der Lösung desselben (Kunden-)Problems und kommen mit dem entsprechenden Pro-

Stichwort Rahmenbedingungen: Egal ob Na-

Marktanteil, Mitarbeiteranzahl. Wo der

dukt auf den Markt. In diesem Fall entschei-

tur oder Wirtschaft – der Mensch versucht

Maßstab fehlt, erkennt man Wachstum nur

det – mehr in der Wirtschaft als in der Natur –

durch steuernde Eingriffe die Systeme in

schwer. Gilt die Verwandlung der Raupe zum

die Schnelligkeit über Erfolg und Misserfolg.

Balance zu halten. Die Strategie „Tun und

Schmetterling als Wachstum? Woran kann

Stichwort Kooperation: (Über-)Leben in der

Unterlassen“ gilt für den Naturpark Karwen-

man messen, dass man „an einer Herausfor-

Natur wäre ohne Symbiose, Kooperation und

del genauso wie für die Marktwirtschaft in

derung gewachsen ist“? An der Körpergröße?

funktionierendes Ökosystem undenkbar. Die

Österreich: Da werden Almen gepflegt, um

Am Gewicht?

Orchidee kann nicht ohne diejenigen Pilze

wertvolle Kulturpflanzen zu erhalten, und

Wachstum ist eine mögliche Konsequenz

überleben, die im Boden die Mineralstoffe

zugleich wird Flüssen unregulierter Frei-

von Leben. Die Folge davon, dass man als

für sie aufbereiten. Tiroler Leitbetriebe zum

raum zugestanden. Dort wird per Gesetz in

Unternehmen etwas anders als die ande-

Beispiel brauchen exzellente (lokale) Zulie-

den Markt eingegriffen und zugleich werden

ren, etwas besser oder richtig macht. Aber

ferer und sind auf ein dynamisches Umfeld

ganze Branchen liberalisiert.

Wachstum ist keine Garantie für Leben, kei-

angewiesen. Gleiches gilt umgekehrt. Aber:

Die Geschichte vom quantitativen Wachs-

ne Voraussetzung für Überleben. Freuen Sie

Kooperation hebelt Konkurrenz nicht aus.

tum ist zu Ende, weil der Begriff nicht mehr

sich über Wachstum, wenn Sie es feststellen,

Die klassische Verdrängung bleibt. Manche

mit unserer Zeit mitkommt. Wachstum refe-

aber machen Sie Wandlungsfähigkeit, Inno-

Arten bzw. Unternehmen schließen sich ge-

renziert immer auf Messgrößen: Es wächst

vationskraft und Experimentierfreudigkeit

genseitig schlicht aus.

nur, was gemessen werden kann. Umsatz,

zu Ihren Zielen.

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Wachstum braucht Forschung Renommierte Forschung ist für einen Standort, der die aktuellen Herausforderungen meistern und sich weiterentwickeln will, unerlässlich. Auch für Dr. Cornelia Lass-Flörl von der Medizinischen Universität Innsbruck ist Forschung ein wesentlicher Faktor, wenngleich sie in Österreich eher schwierige Bedingungen dafür ortet. // TEXT: MARINA KREMSER

L

aut einer Analyse von Pöch-

wird ein Standort wie Österreich langfristig

Finden Sie, dass die Forschung generell zu

hacker Innovation Consul-

nicht überleben können. Wir sprachen mit

wenig Anerkennung im Land findet?

ting zur Performance von

der Direktorin der Sektion für Hygiene und

Was wir brauchen, ist eine andere For-

Forschung & Entwicklung

Mikrobiologie der Medizinischen Universität

schungspolitik, wobei das Problem viel-

steht Tirol im Vergleich zu

Innsbruck über Forschung im Allgemeinen

schichtig ist. Die Stärkung der Wettbewerbs-

und ihren Bereich im Besonderen.

fähigkeit ist Grundvoraussetzung für den

Gesamtösterreich nicht schlecht da. Die

Erfolg. Für viele in der Bevölkerung ist For-

Bruttoinlandsausgaben für F&E in Tirol lagen im Jahr 2013 bei 911,1 Millionen Euro und

ECO.NOVA: Wie wichtig schätzen Sie die

schung sehr abstrakt und weit weg vom ei-

haben sich im Zeitverlauf durchaus positiv

Forschung für das Wachstum eines Stand-

genen Gebiet. Man erkennt wahrscheinlich

entwickelt. Die F&E-Quote Tirols liegt mit

ortes ein?

die Vorteile, die sich aus einer Unterstützung

3,12 Prozent des Bruttoregionalproduktes et-

CORNELIA LASS-FLÖRL: Forschung ist

der Forschung ergeben, noch nicht. For-

was über der nationalen. Betrachtet man die

ein wesentlicher Faktor, um wachsen zu kön-

schung, Entwicklung und Innovation sind

Jahre 2010 bis 2014 gesamt, gingen insgesamt

nen. Ich denke aber auch, dass wir, was die

wesentliche Faktoren für die Produktivität

5,2 Prozent der FFG-Gesamtförderungen an

Forschungsförderung betrifft, in Österreich

von Unternehmen.

Tiroler Unternehmen und Einrichtungen,

und Tirol jedoch stark limitiert sind, wohl-

aus dem aktuellen Programm Horizon 2020

wissend, dass sich in unserem Land einiges

Woran liegt es, dass Forschung bei den

rund sieben Millionen Euro der österreich-

tut. Darüber hinaus fehlen die wirklich gro-

Menschen nicht ankommt? Mangelt es an

weit eingeworbenen Fördermittel an Ein-

ßen Firmen und Sponsoren, die bereit sind,

der Kommunikation nach außen, werden

richtungen aus Tirol. Das ist an sich etwas

in (akademisch) angewandte Wissenschaft

Forschungsergebnisse zu wenig kommuni-

Gutes, im Vergleich zu anderen Ländern ha-

zu investieren. Das ist ein wenig schade.

ziert?

ben’s unsere Forscher allerdings nicht leicht.

Univ.-Prof. Dr. Cornelia Lass-Flörl: „Die Förderungsrate in Österreich ist generell zu gering.

Das ist eine Katastrophe, gerade weil von der Forschung viel abhängt. So ist ein österreichischer Forscher etwa im Vergleich zum deutschen schon extrem benachteiligt, bezogen auf das Gesamtbudget einer Sektion. In Deutschland wird im Vergleich zu unseren Beträgen vielfach routinemäßig noch eine Null für die sogenannte „jährliche Grundausstattung“ angehängt – und hier geht es noch gar nicht um konkrete Projektfinanzierungen.“ Dabei bildet die Forschung die Grundlage für Innovationen. Und ohne Innovation

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„WIR HÄTTEN DEFINITIV MEHR IDEEN, ALS WIR UMSETZEN KÖNNEN. ES IST JEDOCH WICHTIG, SICH AUF EIN FORSCHUNGSGEBIET ZU FOKUSSIEREN, UM DORT EINE TIEFE EXPERTISE ZU ERLANGEN.“

Dr. Cornelia Lass-Flörl

biologischen Tests sinnvoll und gut sind, um

flächen beschaffen sein müssen – in Kran-

Infektionen rasch und sicher nachzuweisen.

kenhäusern oder Bereichen, wo viele Leute

Neuartige Tests sind heute teilweise sehr sen-

aufeinandertreffen –, um pathogene Mik-

sitiv und tendieren eher dazu, mehr Infekti-

roben gezielt reduzieren zu können. Unsere

onen und „mehr“ Kolonisationen nachzuwei-

Sektion ist daneben stark in der immunolo-

sen als weniger. Weist ein Test einen Erreger

gischen Forschung tätig. Wir möchten das

nach, heißt das nämlich nicht automatisch,

Immunsystem des Körpers verstehen, wann

dass man auch erkrankt ist. Es gilt also, pra-

es aktiviert wird und wo die Fehler liegen,

xistaugliche Tests zu kreieren und zu etab-

wenn es zu bestimmten Infektionen kommt.

lieren. Daneben müssen wir die Bevölke-

Die meisten Forschungsprojekte entwickeln

rung und auch die Ärzte noch mehr davon

sich dabei aus einem klinischen Problem, mit

überzeugen, dass Prävention besser ist als

Damit Forschungsdaten zum Menschen kom-

dem wir auch selbst konfrontiert werden,

proaktives Agieren. Derzeit neigen wir in

men, müssen sie einfach und überzeugend

zum Beispiel bei der Befundung bestimmter

Österreich dazu, abzuwarten, bis Probleme

dargestellt werden. Potenzielle Firmen brau-

Krankheiten. Wir sind zuständig für die In-

da sind. Dann ist man auch schnell einmal

chen eine Bündelung von Informationen

fektionserfassung und Datenerhebung und

überfordert. Wir brauchen ein Bewusstsein

und Beratung durch den wissenschaftlichen

sehen damit relativ rasch, welche Patienten

dafür, dass Infektionen auf dem Vormarsch

Markt. Die mangelnde Verfügbarkeit von Kapi-

besonders „at risk“ ist für eine Infektion bzw.

sind, einfache Maßnahmen diese aber ver-

tal für Innovationsforschung stellt einen limi-

wie sich die Erregerepidemiologie ändert. Aus

hindern könnten.

tierenden Faktor dar. Das digitale Zeitalter ge-

dieser Definition heraus entstehen perma-

Ein großes Thema ist auch die Überalterung

koppelt mit einer Flut an Informationen lässe

nent neue wissenschaftliche Fragestellungen.

und gleichzeitig die steigende Zahl an im-

© BIRGIT KOELL

beschäftigen uns mit der Frage, wie Ober-

es oft gar nicht zu, sich mit all diesen Dingen

mungeschwächten Patienten. Diese haben

zu beschäftigen. Man versucht sich auf sein

Ihr Gebiet ist sehr breit. Wir funktioniert

ein höheres Risiko, Infektionen zu erwerben.

eigenes Gebiet zu fokussieren, um hier up to

Forschung in diesem Fall?

Diese Personengruppen sind es auch, die uns

date zu bleiben. Vielleicht kommunizieren For-

Wir haben definitiv mehr Forschungside-

künftig herausfordern werden. Infektionser-

scher aber auch ihre Daten zu wenig in der Öf-

en und -fragen, als wir praktisch umsetzen

reger, von denen wir dachten, sie wären für

fentlichkeit. Oder zu wissenschaftlich. Fakt ist,

können – mangels Geld und Personal, aber

den Menschen irrelevant, treten vermehrt

dass in unserem Land viel geforscht wird, was

natürlich ist es auch wichtig, bei seinen For-

in Erscheinung. Hier ist es wichtig, noch ge-

für die „Allgemeinheit“ von hoher Relevanz ist.

schungsgebieten zu bleiben, um dort eine tiefe

nauer hinzuschauen. Eine Herausforderung

Expertise zu erlangen, die man auch internati-

werden auch so genannte seltene Infekti-

Auch Sie arbeiten im Grunde sehr praxis-

onal vertreten kann. Es braucht eine gute Mi-

onserreger werden. Immer mehr Menschen

nah. Wo liegen Ihre Schwerpunkte?

schung aus Neuem und einem grundlegenden

reisen in die unterschiedlichsten Länder und

Eine unserer Hauptaufgaben ist die Diag-

Bestandswissen. Man sieht fast monatlich

importieren Erreger, die bei uns noch nicht

nostik von Infektionskrankheiten und im

neue Herausforderungen. Hier ist es nicht im-

wirklich bekannt sind. Das fordert uns jeden

Zuge dessen Richtlinien zu erstellen, um In-

mer einfach, bei dem zu bleiben, mit dem man

Tag – gleich wie das althergekommene Prob-

fektionen zu verhindern. Es geht also um

sich gerade beschäftigt, und nicht abzusch-

lem des Vormarschs der Resistenzen. Es gibt

Prävention. Im Zuge der Routinediagnos-

weifen. Neben der Forschungstätigkeit sind

in Zukunft also genug zu tun.

tik gelangen täglich hunderte Proben mit

wir vor allem Ärzte und stehen immer wieder

dem Auftrag einer Infektionsabklärung zu

vor neuen Problemen, die es zu lösen gilt. Die-

uns, auf der anderen Seite gehen wir auch

se Mischung aus Theorie und Praxis ist sehr

in Sachen Infektionsprävention aktiv in

wertvoll, erschwert es aber natürlich, stets auf

Krankenhäuser, um Ärzte zu beraten. Auch

ein Thema fokussiert zu bleiben.

unsere Forschungsschwerpunkte liegen in diesem Bereich. Im neu gegründeten Chris-

Wo liegen für Sie die Herausforderungen in

tian-Doppler-Labor liegt unser Hauptaugen-

den nächsten Jahren?

merk auf Pilzinfektionen und antimikrobi-

In meinem Bereich wird es sein, abzuklären

ellen Oberflächen. Vereinfacht gesagt: Wir

und herauszuarbeiten, welche molekular-

MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT INNSBRUCK

Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie Christian-Doppler-Labor für Invasive Pilzinfektionen Schöpfstraße 41/III, 6020 Innsbruck www.i-med.ac.at/hygiene

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Because it’s hard Politiker und Funktionäre preisen sie. Die Wirtschaftsseiten sind voll davon. Eigene Fernsehshows und (immer noch auf Papier gedruckte!)

Magazine widmen sich ihnen ausschließlich. Die Rede ist von Start-ups.

Doch wer oder was ist überhaupt ein Start-up? // TEXT: LUKAS SCHMIED

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Harald Gohm, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol, sieht den rasanten Fortschritt nicht nur positiv.

I

nnsbruck, Wilhelm-Greil-Straße, Freitag Vormittag. Die hellen Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer (WK) sind die erste Anlaufstelle zu allen Fragen rund um Gründungen und Unternehmen. Und ein Start-up ist schließlich eine Unternehmensgründung, richtig? „Für uns in der Kammer gibt es den Grundbegriff Gründer“, erklärt Stefan Scholze vom Gründerservice der WK Tirol: „Unser Anspruch ist, das gesamte Gründungsspektrum – vom Ein-Personen-Unternehmen (EPU) über Start-ups bis hin zu Unternehmensübergaben – zu betreuen, unter anderem mit unserem österreichweit einheitlichen Gründerleitfaden.“ Die Grundberatung passiert in den Bezirksstellen und in Innsbruck. Meist geht es um die Gewerbeanmeldung, um Fragen zur SVA sowie betriebswirtschaftliche Themen.

Großteils werden EPU gegründet. „Wir legen sehr viel Wert auf individuelle und zielgruppengerechte Betreuung“, betont Scholze.

Dass zwar jedes Start-up eine Gründung sei, jedoch nicht umgekehrt, bestätigt Clemens Plank. Für den Landesvorsitzenden der Jungen Wirtschaft definiert sich ein Start-up durch eine neuartige (sprich: innovative) Produkt- bzw. Dienstleistungsidee, Skalierbarkeit und damit einhergehend Kapitalbedarf. „Viele Start-ups wollen Problemstellungen des Alltags lösen“, ist sich Plank sicher und erklärt weiter: „Natürlich hat es auch früher innovative Gründungen gegeben. Heute nennen sie sich halt Start-

© LUKAS SCHMIED

up. Und die Medien haben dieses Thema

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längst für sich entdeckt.“ Der Blick auf die Statistik zeigt eine relativ konstante Zahl an Neugründungen in den letzten Jahren. 2015 wurden in Tirol

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© ANYLINE

Lukas Kinigadner hat mit seinem Anyline-Team kürzlich 1,5 Millionen Euro eingesammelt.

ca. 2.700 Unternehmen gegründet, öster-

Geschäftsmodell und raschem Wachstum.

Rahmenbedingungen geben eben nur den

reichweit waren es beinahe 40.000. Durch-

„Die österreichischen Start-ups sehe ich

Rahmen vor.“

schnittsalter der Gründer: 39. Clemens Plank

doch eher in Wien. Denn die Rahmenbedin-

ist überzeugt, dass die Rahmenbedingun-

gungen sind bei uns noch nicht ausreichend,

Traditionelles herausfordern

gen für Gründer in Tirol weiter verbessert

auch wenn man derzeit viel versucht“, stellt

Ing.-Etzel-Straße in Innsbruck, Freitag Vor-

werden müssen: „Es könnte viel mehr Start-

Hagele fest und meint eingeschränkte priva-

mittag. Das moderne Ambiente der Standor-

ups geben. Das Crowdfundinggesetz im

te Finanzierungsmöglichkeiten und die ver-

tagentur Tirol verrät, wie wichtig dem Land

Herbst 2015 war ein wichtiger Schritt. Aber

besserungswürdige Wertschätzung von Un-

Unternehmensansiedelungen und internati-

es braucht mehr und breitere Instrumen-

ternehmertum im Land.

onal ausgerichtete Neugründungen sind. Ge-

te. Wir fordern unter anderem einen Betei-

Zur Betreuung von Neugründungen – egal

schäftsführer Dr. Harald Gohm betont den

ligungsfreibetrag in der Höhe von 100.000

ob Start-up oder nicht – bekennt sich seine

gesetzlichen Auftrag der Standortagentur

Euro, absetzbar auf fünf Jahre.“ Dem geo-

Kanzleigemeinschaft Bangratz-Hagele klar:

Tirol: „Wir sichern den Wirtschaftsstandort

grafisch günstigen Standort und der hohen

„Wir beraten Jungunternehmer so, dass wir

Tirol und bemühen uns durch Betriebsan-

Lebensqualität stehen fehlende und leist-

langfristig erfolgreich mit ihnen wachsen

siedelungen sowie Gründungen neue Ar-

bare Fachkräfte vor allem in der IT-Bran-

können.“ Im Gegenzug bedeutet das die Ehr-

beitsplätze zu schaffen.“ Der Aufwand zahlt

che gegenüber. „Das Potential rund um die

lichkeit, manch potentiellem Gründer vom

sich aus: In den letzten zehn Jahren wurden

Hochschulen und Leitbetriebe – Stichwort

Schritt in die Selbstständigkeit abzuraten

unter Mithilfe des Teams von Harald Gohm

Werkstätte Wattens – ist groß“, blickt der

oder nach wenigen Jahren den Gründungs-

300 Unternehmen mit 3.000 Arbeitsplätzen

Kämmerer Scholze hoffnungsvoll in die Zukunft. Clemens Plank sieht es ähnlich: „Es sind derzeit viele Spieler am Feld, die beim Thema Gründung in die gleiche Richtung rudern. Das ist gut. Denn schließlich sind die Start-ups von heute die Innovationstreiber von morgen!“ Mit dem neuen Start-up-Programm START AHEAD der Jungen Wirt-

„BESTEHENDE FIRMEN LADEN SICH DANK START-UPS MIT NEUEN KOMPETENZEN UND FRISCHEN IDEEN AUF.“ Harald Gohm, Standortagentur Tirol

schaft und den zahlreichen Serviceangeboten der Wirtschaftskammer wird kräftig in

versuch wieder zu beenden. „Die Erfahrung

angesiedelt bzw. gegründet, die heute rund

Richtung Gründerland gerudert.

eines Konkurses kann viel wert sein“, er-

3.000 Mitarbeiter beschäftigen. Das aktuelle

kennt Hagele die Bedeutung einer Kultur des

Erfolgskapitel schreibt man mit der Ansiede-

Scheiterns und versichert zugleich: „Unter-

lung der Europazentrale von Black Diamond

Mittwoch Mittag, unweit der Triumphpforte

nehmerische Kompetenz kann man lernen.“

in Innsbruck.

in Innsbruck. Steuerberater Dr. Philipp Ha-

Dass sich ein ordentlicher Businessplan für

Start-ups versteht Gohm als „Dünger, der

gele kommt beim Begriff Start-up ins Nach-

Start-ups lohnt, weiß der Steuerberater aus

die bestehenden Pflanzen – die verwurzel-

denken. „Eine Abgrenzung von Start-ups zu

Erfahrung: „Als Unternehmer braucht man

ten Unternehmen – stresst. Sie fordern die

anderen Gründungen fällt mir schwer“, zer-

ein Ziel, muss man sein Umfeld kennen. Nur

ansässigen Firmen heraus, bringen frische,

bricht sich der großgewachsene Kanzleipart-

so behält man im Auge, was funktioniert

agile Ideen.“ Durst Phototechnik ist das per-

ner den Kopf. Er spricht von Internationali-

und was nicht.“ Letztlich liegt der Unterneh-

fekte Beispiel. Das Südtiroler Unternehmen

sierbarkeit, der Suche nach dem passenden

menserfolg in den Händen der Gründer: „Die

mit Forschungszentrale in Lienz hat seit der

Gründung vs. Start-up

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„JEDES START-UP IST EINE GRÜNDUNG – NICHT JEDOCH UMGEKEHRT.“ Clemens Plank, Wirtschaftskammer Tirol

Gründung 1936 mehrmals seine Wandlungsfähigkeit bewiesen: Den Beginn machten Fotoapparate, später widmete man sich der Großformatbelichtung, heute bezeichnen sich die Brixner als Spezialisten für industriellen Tintenstrahldruck.

Dass dank 3-D- und Materialdruck mit dem eigenen Druck-Know-how neue Wege möglich sind, hat Durst erkannt. Neben dem Forschungsbetrieb in Lienz beteiligt sich das Unternehmen unter anderem am Medizintechnik-Start-up HeaRT. „Bestehende Firmen laden sich dank Start-ups mit neuen Kompetenzen und frischen Ideen auf“, meint dazu Harald Gohm.

Industrie 4.0, also die zunehmende Automatisierung von Arbeitsprozessen in sämtlichen Bereichen – von Fertigung über Planung bis hin zu Dienstleistungen – bietet viel Raum für Startups. Die Standortagentur Tirol will das Potential von Industrie 4.0 in Tirol nützen. Doch Gohm betrachtet die rasanten Entwicklungen rund um das Thema auch mit Sorge. „Bisher brachte jede industrielle Revolution langfristig eine Steigerung des Lebensstandards und der beruflichen Qualifikation. Doch jetzt scheint der Punkt erreicht, an dem andere Organismen – nämlich Maschinen – intelligenter und leistungsfähiger werden als gut ausgebildete Arbeitskräfte. Übersetzungsdienstleistungen, die Beurteilung von Schadensfällen in der Versicherungsbranche oder medizinische Befundung geschieht heute durch hoch qualifizierte Experten. Bald könnten diese durch ‚cognitive computing’ ersetzt werden“, erklärt Gohm seinen Gedankengang. Sicher ist, dass Start-ups auch bei Industrie 4.0 eine Vorreiterrolle einnehmen werden.

Marktpotenzial erkennen Montag früh. Am Telefon meldet sich Bettina Wenko vom CAST. Das Center for Academic Spinoffs Tyrol fokussiert sich auf Ausgründungen der Tiroler Hochschulen bzw. Gründungen mit klarem Bezug zu Unis und FHs. „Unsere Bandbreite reicht von IT bis Biotech“, beschreibt Wenko das Portfolio des öffentlich finanzierten CAST. „Jede Gründung geschieht unter anderen Voraussetzungen.“ Auch sie unterstreicht, dass nicht jede Gründung ein Start-up ist. „Der Begriff wird oft missverständlich verwendet, die Übergänge zwischen Start-ups und anderen Gründungen sind fließend“, sagt Wenko. Das CAST achtet darauf, dass die Innovationen aus der Universität heraus auf den Markt finden, dort tatsächlich funktionieren und dass auch der Standort Tirol in Form von Arbeitsplätzen langfristig von der Gründung profitiert. „Ziel ist es nicht, dass die Unternehmen nach der Gründung rasch vom Standort abziehen oder eine Exit-Strategie die Arbeit dominiert“, so

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© LUKAS SCHMIED

Stefan Scholze, Gründerservice der Wirtschaftskammer Tirol, und Clemens Plank, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft, sehen großes Gründungspotenzial in Tirol ... wenn sich ein paar Rahmenbedingungen ändern.

Wenko. Das Ausgründungszentrum CAST

mer zu werden. Eine zweite Möglichkeit ist

Finanzbedarf – kann man das Start-up-Sein

setzt auf die Forschungskraft der Hochschu-

der Transfer von Forschungsergebnissen in

als die Phase im Leben eines Unternehmens

len. „Die Kernaufgaben der Universitäten

Form von Lizenzen, die an Unternehmen

bezeichnen, in der das passende Geschäfts-

und FHs sind Lehre und Forschung. Die For-

verkauft werden. Die dritte Variante besteht

modell gesucht wird und die Firma versucht,

schungsergebnisse daraus haben großes Po-

darin, dem Forscher einen Geschäftsführer

sich am Markt zu etablieren“, ordnet Bettina

tential, am Markt etwas zu bewegen“, ist sich

an die Seite zu stellen, der sich um die wirt-

Wenko den überladenen Begriff vom Start-up

Wenko sicher. Sie sieht verschiedene Modelle

schaftlichen Belange kümmert, während der

nüchtern ein. „Hat ein Start-up seinen Platz

für erfolgreichen Forschungstransfer. Das

Forscher forscht.

am Markt gefunden, würde es sich wahr-

CAST begleitet am öftesten Gründungen, die

„Neben den bekannten Kriterien für ein

scheinlich nicht mehr als solches bezeichnen.“

vom Forscher verlangen, selbst Unterneh-

Start-up – Innovationsgrad, Skalierbarkeit,

Risikobereitschaft stärken Werkstätte Wattens, Donnerstag Abend. In

START-UP-SELBSTTEST – GRÜNDUNG ODER START-UP 1)

Innovationsgrad (K.o.-Kriterium): Ist mein Produkt oder meine Dienstleistung neuartig? Wenn ja, gibt es einen Markt und wie sehr unterscheidet sich mein Angebot vom relevanten Mitbewerb am Markt?

2) Skalierbarkeit (auch: Internationalisierbarkeit) (K.o.-Kriterium): Auf welchen Märkten, in welchen Branchen und für welche Zahl von möglichen Kunden stiftet mein Produkt bzw. meine Dienstleistung Nutzen?

2a) (Zusatzfrage) Wachstum: Muss ich rasch weltweit wachsen und ausreichend Ressourcen aufbauen, damit ich am Markt überlebe?

3) Ideologie (K.o.-Kriterium): Möchte ich ein konkretes Problem lösen bzw. ein faktisches Kundenbedürfnis stillen? Oder möchte ich vorrangig Geld verdienen und künstlich Kundenbedürfnisse wecken?

3a) (Zusatzfrage) Exit: Gibt es eine Exit-Strategie? Wenn ja, ist sie Plan A oder Plan Z? 4) Geschäftsmodell: Kenne ich das passende Geschäftsmodell zur Umsetzung meiner Idee? Oder suche ich noch und probiere mehrere Geschäftsmodelle aus?

5) Kapitalbedarf: Kann ich meine Idee mit geringen und/oder einfach verfügbaren Mitteln realisieren? Oder bin ich auf professionelle Investoren und Risikokapitalgeber angewiesen? (Anm.: Der Kapitalbedarf ergibt sich aus hohem Innovationsgrad und/oder globaler Skalierbarkeit.)

6) Spielen Arbeitszeiten, Interessenvertretungen und Dresscodes eine Rolle?

Wenn ja, Krawatte oder Flip-Flops?

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den Räumen des jüngsten Tiroler Start-up „Hotspots“ sitzt Georg Gassner. Der reflektierte, frischgebackene Wirtschafts-Master hat mit seinen drei Kommilitonen Armin Schleicher, Bettina Herz und Bernhard Fercher vor einiger Zeit die ehrenamtliche Plattform startalps.co ins Leben gerufen. Ohne kommerziellen Hintergedanken ist es ihnen ein Anliegen, gründungswillige Studierende zu vernetzen und die Tiroler Start-up-Szene zu begleiten. Was als Blog angefangen hat, entwickelt sich derzeit in Richtung Tiroler Start-up How-to Guide. „Tiroler Start-ups im engeren Sinn gibt es nur sehr wenige“, wirft Gassner einen kritischen Blick auf die heimische Gründerszene. Auch wenn Anyline oder Kiweno oft als Tiroler Vorzeige-Start-ups genannt werden, haben sie trotz Alpen-Ablegers ihren Schwerpunkt in Wien oder gar

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„NEBEN DEN BEKANNTEN KRITERIEN FÜR EIN START-UP – INNOVATIONSGRAD, SKALIERBARKEIT, FINANZBEDARF – KANN MAN DAS START-UP-SEIN ALS DIE PHASE IM LEBEN EINES UNTERNEHMENS BEZEICHNEN, IN DER DAS PASSENDE GESCHÄFTSMODELL GESUCHT WIRD UND DIE FIRMA VERSUCHT, SICH AM MARKT ZU ETABLIEREN.“ Bettina Wenko, CAST

außerhalb Österreichs. Eine Handvoll jun-

einen Kulturwandel und eine neue Herange-

ger Gründungen wie ONLIM, visalyze oder

hensweise an Unternehmensgründungen.

und neuerdings Smartglasses das Lesen bei.

Cyprumed zeigen vielversprechende Ansät-

„In Tirol gibt es viele Firmen, die extrem gut

Für Insider: OCR, SDK und AR.*) Im Februar

ze. „Man muss die Risikobereitschaft in Tirol

sind“, weiß Gassner. Ob sie das Zeug zum

hat anyline eine 1,5-Millionen-Euro-Finanzie-

prinzipiell erhöhen“, fordert der angenehm

global wettbewerbsfähigen Start-up haben,

rungsrunde abgeschlossen, bei der unter an-

zurückhaltende Mittzwanziger und verweist

müssen sie erst beweisen.

derem Hansi Hansmann, Lukas Püspök, der

auf seine Erfahrungen in den USA: „Die

terreichische Start-up bringt Smartphones

US-amerikanische Risikokapitalgeber iSeed

schäftsideen und bei den Guten sagen Inves-

Die eigene wirtschaftliche Realität

toren: O.k., ich vertraue dir, probier’ es! Dort

Dienstag Vormittag. Um 10:30 Uhr haben wir

Branche beachtlichen Widerhall gefunden

fließt zu einer exzellenten Idee automatisch

einen Call mit Lukas Kinigadner vereinbart.

hat – auch die Start-up-Nachrichtenplatt-

Kapital, bei uns nicht“, so Gassner. Er findet

Der Co-Founder und CEO von Anyline be-

form Techcrunch berichtete darüber –,

es gut, dass „diese fette Start-up-Hype-Wel-

reitet sich gerade auf Geschäftsreisen nach

wurde in Tirol überraschend nüchtern zur

le“ auch in Tirol spürbar ist. Denn es brauche

London und ins Silicon Valley vor. Das ös-

Kenntnis genommen. „So etwas war in Tirol

Amerikaner reden ungezwungen über Ge-

Ventures und die Wattener Gernot LangesSwarovski Gruppe an Bord waren. Was in der

bezahlte Anzeige

mit zwei ausbildungen doppelt sicher in die zukunft.

Lehre & Matura verbindet eine vollständige Berufsausbildung mit der allgemeinen Hochschulreife. In Tirol wird dieses Angebot vom WIFI und vom BFI durchgeführt. Mehr Informationen unter: www.tirol.gv.at/lehre-und-matura

D05_186_001_01_AZ_Econova_185x122_RZ.indd 1

12.05.16 14:43

eco.nova

15

eco.innovativ

Georg Gassner will mit seiner Plattform startalps.co gründungswillige Studierende vernetzen.

noch nicht da“, beschreibt Kinigadner die Partnerschaft zwischen Old Economy (Swarovski) und New Economy (Anyline). Gleichzeitig relativiert er die Höhe des Betrages: „Viel wichtiger als das Geld ist, wie man sich mit den Leuten versteht und ob sie in dieselbe Richtung schauen.“ Zum Start-up-Hype hat der charismatische Tiroler eine klare Meinung. „Jungunternehmer, die durchaus neue Dinge machen, gibt es viele – zum Beispiel Mützen stricken und über den eigenen Webshop verkaufen. Doch © LUKAS SCHMIED

ein Start-up ist etwas anderes: Ein junges, frisch gegründetes Team, das sich mit Themen oder Technologien beschäftigt, die global skalierbar und disruptiv sind“, definiert Kinigadner. Disruptiv klingt nicht nur bedrohlich, sondern kann es für eingesesse-

Steuerberater Philipp Hagele begleitet Gründer.

ne Unternehmen durchaus sein. Schließlich

Daneben spielen für den Anyline-Gründer

bezeichnet der Begriff Innovationen, die be-

weiche Faktoren eine wichtige Rolle. „Wir

stehende Technologien oder Produkte mit-

stehen vor der permanenten Challenge, uns

Lehrbuch gründen und führen“, verdeutlicht

unter wie aus dem Nichts verdrängen und

unsere Start-up-Kultur zu bewahren, wäh-

Kinigadner, „oder ich gründe mit meinem

so langjährige Marktführer an den Rand des

rend wir immer größer werden“, beschreibt er

Team ein Start-up, erschaffe mir meine eigene

Abgrundes bringen. Die aktuellen Spieler

die Arbeit an der selbstbestimmten, jugend-

wirtschaftliche Realität und beweise, dass es

werden einfach ausgetauscht. Oder haben

lich-unkonventionellen Unternehmenskul-

auch anders geht als bisher!“ Und noch etwas

Sie noch ein Nokia-Handy?

tur. „Ich kann ein Unternehmen nach dem

brennt dem aufmerksamen Tiroler auf der Zunge: „In meiner Szene haben alle Gründer den unauslöschlichen Drang, etwas zu verändern, ohne nach dem perfekten Businessmodell zu suchen.“ Die Welt zu verbessern steht also über dem großen Exit. Mit einem Satz frei nach John F. Kennedy untermauert Lukas Kinigadner seinen Anspruch: „We do it not because it’s easy, but because it’s hard.“

WEITERE INFOS Wirtschaftskammer Tirol Gründerservice Wilhelm-Greil-Straße 7 6020 Innsbruck Tel.: 05 90 905-2222 www.gruenderservice.at/tirol Standortagentur Tirol Ing.-Etzel-Straße 7 6020 Innsbruck Tel.: 0512/57 62 62 www.standort-tirol.at CAST – Center for Academic Spin-offs Tyrol Wilhelm-Greil-Straße 15 6020 Innsbruck Tel.: 0512/282 283 www.cast-tyrol.com

16

eco.nova

promotion

WIFI EXCELLENCE

Das WIFI Tirol hat moderne Unternehmensführung neu erfunden. Die entwickelten Prinzipien und Instrumente lassen sich in jedem Betrieb anwenden. Praxisnah, einfach und kostengünstig.

K

ennen Sie den Möbius-Effekt? Ein einfaches Umdenken bringt ungeBusiness EXCELLENCE bewirkt ein Umdenken bei den Führungskräften.

ahnten Erfolg. Das WIFI Tirol hat

die Erfolgsmodelle von Einzelunternehmen, Kleinbetrieben und Großkonzernen durchleuchtet und daraus ein modernes Prinzip der Unternehmensführung entwickelt. Mit praxistauglichen Strategien und Methoden, die auch in Ihrem Betrieb funktionieren.

Und die genau dieses Umdenken bewirken, das Unternehmen und Kunden, Führung und Mitarbeiter/innen – kurz: alle wesentlichen Faktoren in Ihrem täglichen Arbeitsfeld – auf einen gemeinsamen Nenner bringt.

Das bewirkt der Möbius-Effekt. Kleine Ursache – große Wirkung.

Praktisch, pragmatisch, exzellent Ihr Vorteil: Sie erhalten alle Werkzeuge, um schnell und einfach zu erkennen, welche Potenziale in Ihrem Unternehmen stecken und wie Sie unmittelbar und nachhaltig Verbesserungen erzielen. Übersichtliche Tableaus geben Ihnen auf einen Blick Auskunft, auf welchem Reifegrad sich Ihr Betrieb gerade befindet. Praxistaugliche Entwicklungsinstrumente unterstützen Sie dabei, Ihr Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten und zur 5-Sterne-Qualität zu bringen. Praktisch, pragmatisch, exzellent.

„WER SEIN ZIEL KENNT, KANN ENTSCHEIDEN! WIFI EXCELLENCE UNTERSTÜTZT SIE BEIM SETZEN IHRER ZIELE UND ZEIGT IHNEN HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN AUF, WIE SIE DIESE SCHRITT FÜR SCHRITT ERREICHEN KÖNNEN.“ Mag. Andrea Czerny, Leiterin WIFI EXCELLENCE

Wirkung auf sämtlichen Ebenen Das Geheimnis der Business EXCELLENCE liegt in der ständigen Weiterentwicklung

LENCE-Programm auf die Selbsterneuerung

und nutzt alle Kräfte im Unternehmen. Bu-

durch die Chefs und die Mitarbeiter. Deshalb

siness EXCELLENCE wirkt auf sämtlichen

können Sie nahezu kostenlos von diesem

Ebenen – von der Strategie über die Kunden-

Programm profitieren. Wenn Sie auf Gren-

orientierung, die Mitarbeiterinnen und Mit-

zen stoßen, erhalten Sie maßgeschneiderte

arbeiter, die Geschäftsprozesse, die Investi-

Lösungen, um den nächsten Entwicklungs-

tionen, die Innovationen, die Kooperationen

schritt zu setzen. Das WIFI Tirol hat selbst

bis hin zum Ziel und dem Erfolgssystem.

intern, aber auch in vielen Unternehmen die

Selbsterneuerung statt Fernsteuerung

Prinzipien und Instrumente angewandt und auf deren Wirksamkeit geprüft. Als Serviceeinrichtung der Wirtschaftskammer wurde

Alle Prinzipien stehen im Einklang mit dem

das WIFI beauftragt, die Erkenntnisse der

ganzheitlichen Qualitätsmanagement-Mo-

Tiroler Wirtschaft zur Verfügung zu stellen

dell nach EFQM und lassen sich in jeder Pha-

und Unternehmen bei ihrer Entwicklung zu

se der Unternehmensentwicklung anwen-

begleiten. Der Besuch der Impulsveranstal-

den. Im Gegensatz zu vielen aufgesetzten

tungen ist für Mitglieder der Wirtschafts-

Beratungskonzepten setzt das WIFI EXCEL-

kammer Tirol kostenlos.

AUF DEM WEG ZUR -STERNE-QUALITÄT

Die 8 Kräfte der Business EXCELLENCE Leitung: Mag. Wolfgang Sparer, MAS 4 Std., 149 Euro IBK IM LZ SZ KU KB LA RE IBK

12.10.16 16.11.16 14.12.16 25.01.17 01.03.17 22.03.17 05.04.17 26.04.17 17.05.17

Mi Mi Mi Mi Mi Mi Mi Mi Mi

18.00-20.00 18.00-20.00 18.00-20.00 18.00-20.00 18.00-20.00 18.00-20.00 18.00-20.00 18.00-20.00 18.00-20.00

www.tirol.wifi.at

eco.nova

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Seltene Spezies Er ist Stiftungsprofessor der Wirtschaftskammer Tirol für Innovation und Entrepreneurship am Institut für strategisches Management, Marketing und Tourismus der Universität Innsbruck sowie Vorstand der Münchener Innovationsagentur Hyve.

Univ.-Prof. Dr. Johann Füller im Wordrap über Start-ups, Innovation und gründungswillige Studierende. // TEXT: LUKAS SCHMIED

Start-ups, Gründungen und Entrepreneure

die Freiheit und verbinde das mit meinem Hobby“ – zum Beispiel

Insgesamt sind Unternehmensgründungen gerade heute essenti-

Food-Blogger.

ell für innovative Lösungen, Beschäftigung und wirtschaftliches

Sämtliche dieser Gründungsarten und der dahinterstehenden

Wachstum. Dabei gibt es unterschiedlichste Arten von Gründun-

Unternehmertypen sind wichtig. Doch heute wird das alles in den

gen. Zum einen die typischen Start-ups, wie man sie vom Silicon

Start-up-Topf geschmissen, jede Idee bereits als Start-up präsen-

Valley kennt: skalierbar, technologiegetrieben, massenfähig. Man

tiert. Für mich sind Start-ups Tech-Firmen, die versuchen, zu ska-

versucht mit 50 Leuten den Weltmarkt zu bedienen und einen

lieren. Diese Spezies von „echten“ Start-ups kommt in Tirol derzeit

Milliardenumsatz zu erzielen. Zum anderen diejenigen Gründun-

selten vor.

gen, die man früher als klassische Unternehmer bezeichnet hat.

Ganz nach dem Motto: „Da braucht es ein neues Angebot“, „das

Möglichkeiten erkennen und nützen

kann ich besser als andere“ – zum Beispiel eine Internetagentur,

Innovation ist immens wichtig, um ein Angebot bzw. eine Lösung

Beratungsdienstleistungen oder etwas im Bereich Werkzeugbau.

zu gestalten, die tatsächlich Mehrwert für die Kunden bietet. Im

Weiters gründet eine große Zahl an Personen Einzelunterneh-

klassischen Start-up-Jargon werden zwei Dinge unterschieden:

men: Zahnarzt, Frisör etc. Diese Unternehmen sind hinsichtlich

opportunity recognition und opportunity exploitation bzw. exe-

Umsatz und Zahl der Mitarbeiter meist beschränkt. Eine weite-

cution. Ersteres bezeichnet das Erkennen von Möglichkeiten und

re Gruppe sind die Lifestyle-Entrepreneure, die von sich sagen:

Produktchancen. Zweiteres die konkrete Umsetzung bzw. das

„Mein Traum war immer, als Freelancer zu arbeiten, ich brauche

Nutzen dieser Erkenntnis. Für das Erkennen von Kundenprob-

eco.innovativ

lemen und Marktchancen muss man selbst

benötigt, die fundamental anders sind. Das

Was wir brauchen, ist eine breite Entrepre-

nicht der Kreativste sein. Doch zur Umset-

Produkt ist hier nur ein Teil. Airbnb vermie-

neurship-Unterstützung und eine Vielzahl

zung gehört eine attraktive und damit krea-

tet Zimmer, ohne selbst Zimmer zu haben.

an Start-ups, die die Kommerzialisierung

tive Lösung.

Uber nutzt die bestehenden Autofahrer für

von Forschungsergebnissen über alle Fakul-

Nicht zu unterschätzen ist die Fähigkeit der

neue Dienstleistungen. Es ist nicht immer

täten hinweg systematisch vorantreiben. Wir

„kreativen Imitation“. Man setzt eine vorhan-

das Was, sondern oft das Wie, das entschei-

brauchen Leuchtturmprojekte in den Fakul-

dene Innovation derart um, dass sie tatsäch-

det. Häufig sind die großen Disruptionen

täten, entsprechende Räumlichkeiten für unternehmerisches Tun und die Verankerung

„SÄMTLICHE GRÜNDUNGSARTEN UND DIE DAHINTERSTEHENDEN UNTERNEHMERTYPEN SIND WICHTIG. DOCH NICHT JEDE IDEE IST GLEICH EIN START-UP. DIE SPEZIES VON ‚ECHTEN‘ START-UPS KOMMT MEINER MEINUNG NACH IN TIROL DERZEIT NOCH SELTEN VOR." Dr. Johann Füller

in den Curricula.

Im Moment stehen die Zeichen gut, dass sich der Gründergeist an der Uni weiter entfalten kann. Es ist auch höchste Zeit dafür, ihn in die Breite zu tragen. Denn trotz der großen Menge an Studierenden ist die Zahl der Gründungen sehr gering. Zu Studienbeginn können sich bis zu 30 Prozent vorstellen, nach dem Studium ein Unternehmen

lich am Markt funktioniert. Diese Firmen

gar nicht so radikal, was Dienstleistung,

zu gründen. Doch nicht einmal ein Prozent

ziehen leichter die großen Investments an,

Produkt oder Technologie betrifft. Aber das

gründet während oder direkt nach der Uni.

obwohl sie gar keine Weltneuheiten bieten.

Geschäftsmodell funktioniert fundamental

Wir müssen es schaffen, dass signifikant

Man denke an Facebook und dessen Vorgän-

anders.

mehr Studierende gründen wollen und sie es

germodelle. Facebook ist – neben LinkedIN blieben. Instagram und Snapchat befinden

Gründergeist an der Universität Innsbruck

sich derzeit auf dem aufsteigenden Ast.

Wir sind auf einem richtigen Weg, stecken je-

im Businessbereich – als Einziger übrigge-

Disruption

auch hier in Tirol tun.

UNIVERSITÄT INNSBRUCK

Innovation und Entrepreneurship Universitätsstraße 15, 4. Stock West 6020 Innsbruck www.uibk.ac.at/smt/ innovation-entrepreneurship

doch noch tief in den Kinderschuhen. Es gibt viele aussichtsreiche Einzelprojekte, aber es

Ich glaube schon, dass ein neues Unterneh-

fehlt die systematische Verankerung von

men im Vergleich zu den etablierten Mitbe-

Unternehmertum bei den Studierenden, den

werbern Angebote, Leistungen und Prozesse

Lehrenden und den Mitarbeitern.

Historisches Rekord-Ergebnis

promotion

Mit dem besten Ergebnis ihrer Firmengeschichte konnte die Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG das Geschäftsjahr 2015 äußerst erfolgreich abschließen.

D

as Ergebnis der gewöhnlichen Ge-

an der Bilanzsumme bereits 1,5 Prozent –

schäftstätigkeit (EGT) wurde nach

im Vergleich zu den österreichischen Ban-

der Verdoppelung 2014 im Vorjahr

ken ein Spitzenwert“, meint Hörmann, der

neuerlich um 56,4 Prozent gesteigert, die Ei-

von der Fortsetzung dieses positiven Trends

genmittel wurden auf knapp 155 Millionen

auch 2016 überzeugt ist.

Euro deutlich aufgestockt. Durchschnitt-

Die Unternehmer-Bank für Tirol

ne Kernkapitalquote von 12,2 Prozent. Die

Trotz der aktuell eher geringen Investi-

Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG er-

tionsbereitschaft der Tiroler Wirtschaft

zielte bei dieser Kennzahl den Wert von 25,2

steht die Volksbank gerade in schwierigen

Prozent und belegt damit einen Spitzenplatz

Zeiten für ein verantwortungsvolles Mitei-

im Ranking der kapitalstärksten Banken

nander mit ihren Firmenkunden und wird

Österreichs. „Die hervorragende Kapital-

als Partner von 4.000 KMU ihrer anerkann-

ausstattung bedeutet Sicherheit für unse-

ten Position als Financier der mittelstän-

re Kunden und ist eine solide Basis für ein

dischen Wirtschaft weiter gerecht. Fuchs:

gesundes Kreditwachstum“, resümieren die

„Wir kennen die Betriebe vor Ort und kön-

Volksbank-Vorstände Anton Fuchs und Mar-

nen Kredite rasch und bedarfsorientiert

kus Hörmann. „Besonders erfreulich ist die

vergeben. Damit tragen wir ganz wesentlich

bei den Wohnbaukrediten erreichte mit ei-

Entwicklung unseres Wertpapiergeschäftes.

dazu bei, die Liquidität unserer Wirtschaft

nem Plus von 7 Prozent einen historischen

So beträgt unser Provisionssaldo gemessen

zu sichern.“ Auch das Produktionsvolumen

Höchststand.

© HOLY

lich verfügen Österreichs Banken über ei-

Volksbank-Vorstände Mag. Anton Fuchs (li.) und Mag. Markus Hörmann

eco.nova

19

TIROLERSTART-UP START-UP TIROLER SZENEMONITOR2015 2015 SZENEMONITOR WER WURDE

BEFRAGT?

146 TeilnehmerInnen

Feldphase: 5. bis 18. Mai 2015 ALTER e hr

AUSBILDUNG 31

36%

34%

ahre 0J -4

20-3 0J a

GESCHLECHT

82% akademischen Abschluss der Befragten verfügen über einen

17%

PhD / Doktorat

28% 72%

29%

48%

Magister / Master / Diplom

> 4 0 a h re J

17%

Bachelor

12%

Matura Andere

GRÜNDUNG

TÄTIGKEITSBEREICHE *

72%

33%

Dienstleistung

33%

IKT

der Befragten haben bereits ein Unternehmen gegründet oder beabsichtigen ein Unter-

nehmen zu gründen.

16%

Technik

16%

Forschung & Hochschule Kreativwirtschaft

15%

Social Entrepreneurship

12%

Life Sciences

10%

25% 47%

6%

4%

Gründungsabsicht

3%

Handwerk Non Profit

Gründungserfahrung

28% Gründungsinteresse

Ø

Die teilnehmenden teilnehmendenStart-ups Start-ups sind Durschnitt Die sind imim Durchschnitt 4,1 Jahre Jahrealt altund undverfügen verfügenüber über ein hohes Maß 4,1 ein hohes Maß Erfahrung. an Erfahrung.

* Mehrfachnennungen möglich | ** diese Frage wurde nur der gründungsrelevanten Zielgruppe gestellt | *** offene Frage

- Seite 1 -

TIROLER START-UP SZENEMONITOR 2015

MOTIVATION

ZUKUNFT

WAS MOTIVIERT DIE BEFRAGTEN ZU GRÜNDEN? * 84%

Verwirklichung der eigenen Idee 68%

selbstbestimmtes Arbeiten 28%

Umsetzung einer genialen Geschäftsidee

84%

6%

Hohes Einkommen Vorbildern nachzueifern

3%

Prestige / Ansehen

2%

bessere Arbeitsmarktchancen

2%

Verwirklichung der eigenen Idee

DIE BEFRAGTEN SEHEN SICH SELBST ALS … *

UmsetzerIn

44%

VisionärIn

34%

UnternehmerIn

28%

Know-how-TrägerIn

28%

EntrepreneurIn

22%

UnterstützerIn

15%

VorreiterIn / PionierIn

12%

TrendsetterIn

7%

IN DEN NÄCHSTEN 5 JAHREN RECHNEN DIE TIROLER START-UPS DAMIT: **

48%

stark zu wachsen 33%

Die befragten Start-ups blicken äußerst positiv in die Zukunft.

moderat zu wachsen 8%

ihr Unternehmen zu verkaufen

5%

zu fusionieren

5%

an die Börse zu gehen

1%

ihre Tätigkeit einzustellen

WACHSTUM

81%

rechnen damit, in den nächsten 5 Jahren stark bzw. moderat zu wachsen.

* Mehrfachnennungen möglich | ** diese Frage wurde nur der gründungsrelevanten Zielgruppe gestellt | *** offene Frage

- Seite 2 -

NEMONITOR 2015 TIROLER START-UP SZENEMONITOR 2015

TIROL

STANDORT

29%

TIROL

29%

14%

der Befragten sehen Tirol als Top-Standort für Gründungen.

Nur erachten den Standort als wenig geeignet für eine Gründung.

14%

der Befragten sehen Tirol als Top-Standort für Gründungen.

Nur erachten den Standort als wenig geeignet für eine Gründung.

Die Tiroler Start-up Szene konzentriert sich auf

INNSBRUCK. 3,84

66%

ündungsstandort chnittlich bewertet mit: bis 6)

der Befragten haben ihren Lebensmittelpunkt in der Landeshauptstadt.

Tirol als Gründungsstandort wird durchschnittlich bewertet mit: (Skala von 1 bis 6)

3,84

NGSSTANDORTES TIROL: VOR***UND NACHTEILE DES GRÜNDUNGSSTANDORTES TIROL: ***

n

Start-up Szene hohe Lebensqualität Tiroler Mentalität

Start-up Szene

PolitischeGründungsunterstützung Strukturen

Politische Strukturen

War for Talent Lage mit Nähe zu großen Märkten

War for Talent

Lebens-& Lohnnebenkosten kleine & feine Struktur

Lebens-& Lohnnebenkosten

Finanzierungsmöglichkeiten Wissenschaftsstandort

Finanzierungsmöglichkeiten

Marktpotential überschaubares Netzwerk

Marktpotential

universitäre Gründungsbemühungen Heimat

universitäre Gründungsbemühungen

Tiroler Mentalität

FÜR EINE GRÜNDUNG WELCHER INALTERNATIVE FRAGE? *** STANDORT KOMMT FÜR EINE GRÜNDUNG IN FRAGE? ***

WIENMÜNCHEN

WIEN

GRÜNDE: GRÜNDE:

GRÜNDE:

Start-up Szene Größe der Unternehmenslandschaft Wirtschaftliches Investitionslandschaft Zentrum Netzwerk Größe der Szene Zugang zu Kapital Moderne Einstellung Kreatives Umfeld Größe der Stadt

Start-up Szene Wirtschaftliches Zentrum Netzwerk Zugang zu Kapital Kreatives Umfeld

- Seite 4nur - der gründungsrelevanten Zielgruppe gestellt | *** offene Frage lgruppe gestellt* |Mehrfachnennungen *** offene Frage möglich | ** diese Frage wurde

- Seite 4 -

NEMONITOR 2015 TIROLER START-UP SZENEMONITOR 2015

START-UP

TIROL

29%

SZENE

WIE BESCHREIBEN DIE BEFRAGTEN DIE TIROLER START-UP SZENE? ***

14%

der Befragten sehen Tirol als Top-Standort ür Gründungen.

klein

Nur erachten den Standort als wenig geeignet für eine Gründung.

in Innsbruck

jung

motiviert

überschaubar

im Entstehen

innovativ

3,84

dungsstandort hnittlich bewertet mit: s 6) WIE WICHTIG IST EINE DYNAMISCHE START-UP SZENE FÜR DAS GELINGEN

EINER ERFOLGREICHEN GRÜNDUNG?

GSSTANDORTES TIROL: ***

Die Wichtigkeit einer Start-up Szene

dynamischen Start-up Szene für das Gelingen Tiroler Mentalität einer Gründung wird durchPolitische Strukturen schnittlich bewertet mit: (Skala von 1 bis 6)

4,8

War for Talent

68%

erachten eine lebendige Start-up Szene als sehr wichtig für das Gelingen einer Gründung.

16%

Nur glauben, dass eine dynamische Szene geringen Einfluss auf den Erfolg einer Gründung nimmt.

Lebens-& Lohnnebenkosten WIE ENTWICKELT SICH DIE TIROLER START-UP SZENE IN DEN NÄCHSTEN 5 JAHREN? Finanzierungsmöglichkeiten universitäre Gründungsbemühungen 0% sie verschwindet 1% sie schrumpft 18% sie wächst stark 18% sie bleibt gleich

ÜR EINE GRÜNDUNG IN FRAGE? ***

WIEN GRÜNDE: Start-up63% Szene sie wächst Wirtschaftliches Zentrum Netzwerk Zugang zu Kapital Kreatives Umfeld

81%

sehen in Tirol eine stark wachsende bzw. wachsende Start-up Szene

Jede/r Zweite will einen aktiven Beitrag zur Entwicklung der Tiroler Start-up Szene leisten.

Die Tiroler glauben an ihre Start-up Szene!

Der Tiroler Start-up Szenemonitor ist eine Initiative des CAST in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Innovation & Entrepreneurship der Universität Innsbruck und des Management Center Innsbruck mit Unterstützung des Landes Tirol, der Standortagentur Tirol und der Wirtschaftskammer Tirol. Der Tiroler Start-up Szenemonitor wurde durchgeführt von der trigger research GmbH.

www.cast-tyrol.com/gruendung/szenemonitor

Seite 4 - nur der gründungsrelevanten Zielgruppe gestellt | *** offene Frage Mehrfachnennungen möglich | ** diese Frage wurde uppe gestellt | **** offene Frage

- Seite 5 -

Grafikdesign: Nikola Weiser

Marktpotential

eco.innovativ

Mit Volldampf voraus 2014 als Spin-off der Sistro Präzisionsmechanik gegründet, entwickelt sich das junge Unternehmen im Rekordtempo und erobert mit innovativen, hochwertigen E-Zigaretten den milliardenschweren Weltmarkt.

VON ERL steht für Qualität und für geschmackvolle Dampferlebnisse in einer rauchfreien Welt. // TEXT: DORIS HELWEG

Z

ugegeben, die Rahmenbe-

startete das junge Start-up-Unternehmen

folgreich vertreibt. Binnen weniger Monate

dingungen hätten kaum

mit viel Enthusiasmus und brachte im Re-

gelang es VON ERL, in Österreich die Markt-

besser sein können, als ein

kordtempo die Modelle B1, E1 und S1 auf den

führerschaft zu erlangen, in Deutschland

Mitarbeiter der Sistro-In-

Markt. „Es war ein völlig neuer Markt für uns

zu einem der drei Big Player zu werden und

novationsabteilung sich an

und eine große Herausforderung“, erinnert

auch in Übersee wie Kanada, den USA und

die Entwicklung einer hochwertigen E-Ziga-

sich Dipl.-Ing. Günter Höfert an die ersten

Malaysien beachtliche Marktanteile zu ge-

rette machte, die so alles andere am Markt

Monate des neu gegründeten Unternehmens.

winnen. Seit der Gründung hat VON ERL

Befindliche in den Schatten stellen sollte: die

„Eine Marke und eine Großhändlerstruktur

von Jahr zu Jahr mehr als 150 Prozent zuge-

Erlkönigin. Als absolutes Premium- und Ni-

in einem für uns neuen Endverbraucher-

legt und die Entwicklung geht ungebremst

schenprodukt verkaufte sich die Erlkönigin

markt aufzubauen mit allen dazugehörigen

weiter. Mittelfristig wird in einem Weltmarkt

vor allem in den USA dermaßen erfolgreich,

Marketingmaßnahmen war Neuland für

von etwa sechs Milliarden Euro ein Marktvo-

dass 2014 das eigenständige Unternehmen

uns.“ So hat Höfert völlig losgekoppelt von

lumen von 30 Millionen Euro angestrebt.

VON ERL als Spin-off der Sistro Präzisions-

Sistro ein neues Team aufgebaut, das den

Im extrem schnelllebigen E-Zigaretten-Markt

mechanik gegründet wurde. Mit dem Ansin-

Herausforderungen nicht nur gewachsen

sind stetige Innovationen unabdingbar. „Wenn

nen, auch hochwertige E-Zigaretten für eine

ist, sondern in einem Rekordtempo innova-

man bedenkt, dass am Smartphonemarkt je-

größere Zielgruppe zugänglich zu machen,

tive Produkte auf den Markt bringt und er-

des Jahr neue Produkte auf den Markt kom-

Bewährte VON ERL-Technik mit hochwertiger Verdampfertechnologie und Edelstahl-Mundstück in gelungenen Designs für die unterschiedlichsten Ansprüche

24

eco.nova

eco.innovativ

VON ERL-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Günter Höfert und sein Team behaupten sich mit ihren innovativen wie hochqualitativen E-Zigaretten in einem heiß umkämpften Markt.

einfache Handhabung herkömmlicher Geräte mit der guten Dampfperformance von Profigeräten. Das vorgefüllte Kapselsystem wird in der Produktionsstätte in Hall hergestellt, befüllt und zusammengebaut. Die

men und bei uns alle vier bis sechs Monate,

Startersets enthalten jeweils die My. E-Ziga-

wird einem klar, von welch raschem Wandel

rette, eine Batterie und eine Kapsel. Letztere

der Markt gekennzeichnet ist“, weiß Höfert.

können dann in jeweils zwei verschiedenen

Und so ist das Team von VON ERL tagtäglich

Nikotinstärken 9 mg und 18 mg und in den

gefordert, immer wieder aufs Neue mit Inno-

Geschmacksrichtungen Tabak, TabakMen-

vationen den Markt weiter zu erobern.

thol, GinsengIngwer und RedWodkaIce ganz einfach nachgekauft werden. „Die Nachfra-

Exklusive Liquidserien Nature und Life

ge für die My. ist dermaßen groß, dass wir schon vier zusätzliche Mitarbeiter in der Pro-

Ein absolutes Novum am E-Zigaretten-Markt

duktion anstellen mussten“, zeigt sich Höfert

stellen die seit Herbst 2015 am Markt erhältli-

hocherfreut über die gelungene Markteinführung der neuen Errungenschaft.

chen Liquidserien Nature und Life dar. Während andere Hersteller rein synthetische Stof-

obert den Markt. Klein, schlank und absolut

Aber natürlich bleibt die Zeit nicht stehen

fe verwenden, werden am Haller Standort

stilvoll präsentiert sich die Cigalike, hinter

im Hause VON ERL und es wird weiter ge-

Aromaessenzen aus Heilkräutern aus kontrol-

deren zierlichem Äußeren sich jede Menge

forscht und getüftelt, was man denn am

liert biologischem Anbau extrahiert und in

hochqualitativer Technik versteckt. „Eigent-

E-Zigaretten-Markt noch so alles reformie-

die Liquids gemischt. In sechs verschiedenen

lich gibt es solche Kartuschen-E-Zigaretten

ren kann. Und da ist auch schon einiges im

Geschmacksrichtungen wie ThymianLaven-

tonnenweise am Markt, aber wir haben die

Gange: In Zusammenarbeit mit dem MCI

del, Chamille, Rosmarin oder GinsengGinger

Schwachstelle dieser kleinen, handlichen

und der phystech im Außerfern wird gerade

werden drei unterschiedliche Nikotinstär-

E-Zigarette ausgemerzt und den sonst üb-

eine neue Verdampfungstechnologie ent-

ken von 0 mg bis 6 mg Nikotin angeboten.

lichen Kunststoffschaum, der üblicherwei-

wickelt, die Ende des Jahres auf den Markt

Ein Dampfgenuss, der im wahrsten Sinne des

se mit dem Liquid getränkt ist, durch ei-

kommen soll und alles bisher Dagewesene

Wortes noch einzigartig ist am Markt.

nen patentierten keramischen Schwamm

in den Schatten stellen wird. Die Verdamp-

Etwas „hochprozentiger“ wird’s bei den Ge-

ersetzt. Den verbrannten Geschmack gän-

fung wird unter streng kontrollierten Bedin-

schmacksrichtungen der Liquidserie Life.

giger Modelle haben wir somit hinter uns

gungen stattfinden, sodass eine möglichst

Bei den Sorten RedBitterOrange, LemonGin,

gelassen und so gibt es bei den Cigalikes

gleichbleibende Dosis an Aroma und Nikotin

RedVodkaIce, TabakCognac oder Absinth

keinerlei Beeinträchtigung des natürlichen

aufgenommen wird. „Diese neuartige Tech-

werden aus bekannten alkoholischen Ge-

Geschmacks“, freut sich Höfert über eine

nologie wird uns unter Umständen sogar

tränken Aromaessenzen extrahiert, die für

weitere erfolgreiche Produktinnovation.

den Weg in Richtung Medizintechnikpro-

unvergleichliche Geschmackserlebnisse sor-

dukt ermöglichen“, denkt Höfert schon laut

gen. Die Life Liquids sind in den Nikotinstär-

Neuartiges Hybridmodell

ken 0 mg, 6 mg und 12 mg erhältlich – alle Li-

Brandaktuell schlägt gerade eine weitere In-

Und so stellt Günter Höfert mit seinem Team

quids enthalten natürlich keinen Alkohol.

novation im E-Zigaretten-Markt ein: die My.

wieder einmal unter Beweis, dass man mit

VON ERL. Noch kleiner, noch handlicher,

innovativen Ideen und hochqualitativen Pro-

ganz flach und leicht wird eine vollkommen

dukten weit kommen kann, auch wenn der

Gleich im Februar 2016 erfolgte der nächs-

neue Kategorie im E-Zigaretten-Markt lan-

Markt heiß umkämpft und von kostengüns-

te Paukenschlag: Die VON ERL. Cigalike er-

ciert: die Hybrid-E-Zigarette. Sie vereint die

tiger Fernostkonkurrenz dominiert ist.

Cigalikes

über künftige Weiterentwicklungen nach.

Neu am Markt: die My. VON ERL. Die neuartige Hybrid-E-Zigarette vereint leichte Handlichkeit mit professioneller Dampfperformance.

eco.nova

25

eco.innovativ

Die Henne, nicht das Ei Der gute Netzwerker hat dann hilfreiche Kontakte zur Hand, wenn er sie braucht. Oder anders gesagt: Er kennt die Henne, bevor er ein Ei benötigt. Und legt zuweilen selbst Eier. // TEXT: LUKAS SCHMIED © LUKAS SCHMIED

Matthias Neeff, Geschäftsführer der Destination Wattens

D

ie Grundvoraussetzung

„Ich spreche lieber von persönlichen Kon-

Netzwerker lernen einfach gerne spannende

für erfolgreiches Netz-

takten, von Beziehungen von Mensch zu

Leute kennen, tauschen sich aus und kön-

werken ist, dass man sich

Mensch“, so Neeff.

nen das gleich in die eigene Arbeit einfließen

dabei wohlfühlt. Dass

Netzwerke beruhen auf Gegenseitigkeit

lassen. Netzwerken gelingt dann, wenn man

man gerne offen auf

und Dialog. Man ist auf der Suche nach et-

gar nicht merkt, dass man netzwerkt!“ Fehlt

Menschen zugeht. Dass man sich aufrichtig

was und kann zugleich selbst etwas bieten.

diese Lockerheit, wird aus den zahllosen Co-

für sein Gegenüber interessiert. Und dass

Es handelt sich dabei um einen sehr sen-

me- und Stay-togethers rasch zwanghaftes

man seine eigenen Ideen und Anliegen oh-

siblen Markt, der weniger von unmittelba-

Händeschütteln und Visitenkarten-Zücken.

ne Hintergedanken teilt“, bringt es Matthias

rem Nutzen als von aufrichtiger Neugierde

„Nicht bei jeder Veranstaltung ergeben sich

Neeff auf den Punkt. Der Begriff „Netzwer-

bestimmt ist. Matthias Neeff beschreibt es

inspirierende Kontakte“, so Neeff. Nachsatz:

ken“ ist dem Geschäftsführer der Destina-

so: „Ein Netzwerk kann man nicht planen.

„Aber man wird immer wieder positiv über-

tion Wattens etwas zu kühl und totgeredet.

Du weißt nie, wann etwas entsteht. Echte

rascht!“

26

eco.nova

eco.innovativ

Was Orte wie die Werkstätte Wattens dazu beitragen können, ist, Plattformen für er-

Im Interview

folgreichen Austausch zu bieten. „Der Zugang zu Netzwerken ist neben Infrastruktur und Programmatik das zentrale Element für Unternehmer in ganz frühen Phasen.

Dr. Andreas Altmann, Rektor des MCI, übers Netzwerken

Ich verstehe es als unseren Auftrag, unseren Partnern vor Ort auf formaler und informaler Ebene wertvolle Kontakte zu vermitteln“, verdeutlicht Neeff das Angebot in Wattens.

Die Werkstätte setzt dabei auf kollaboratives Arbeiten. „Dieser Ansatz nutzt nur Menschen, die die Stärken der offenen Zusammenarbeit für sich erkannt haben. Wenn ich nicht bereit bin, selbst etwas zu geben, werde ich zunehmend isoliert werden und die Community spuckt mich irgendwann aus“, erklärt Neeff.

Dass sich nicht jeder als genialer Netzwerker versteht oder den Kontakt zu anderen sogar scheut, stellt für Matthias Neeff kein Hindernis am Weg zum erfolgreichen Unterneh-

„DIE GROSSE KUNST LIEGT NICHT DARIN, MENSCHEN KENNENZULERNEN, SONDERN MIT DIESEN MENSCHEN IN KONTAKT ZU BLEIBEN!"

ECO.NOVA: Worin besteht für Sie die

Anfang an. Man spürt rund ums MCI die

Kunst erfolgreichen Netzwerkens?

Wichtigkeit, die richtigen Leute zu ken-

ANDREAS ALTMANN: Meines Erach-

nen, und stellt zahlreiche Netzwerk-Mög-

tens geht es darum, offen auf Menschen

lichkeiten zur Verfügung. Warum diese

zuzugehen, sich auf andere einzulassen,

nonverbale Betonung des Netzwerkens

etwas von sich selbst zu geben und mit

und was hat das MCI hier der klassischen

anderen zu teilen. Wenn jemand in einer

Universität voraus?

Beziehung nur den eigenen Vorteil im Au-

Es macht wenig Sinn, einen PKW mit

men dar: „Jedes Unternehmen, jedes Team

ge hat, bleibt diese schal und leer, wird

500 PS auszustatten, man muss die Kraft

– egal ob IT-Branche, Dienstleister oder Pro-

nicht lange halten und auch nicht belast-

auch auf die Straße bringen, Ziele defi-

duzent – braucht geniale Kommunikatoren.

bar sein.

nieren und erfolgversprechende Wege

Matthias Neeff

Wir wollen keine Persönlichkeiten verän-

einschlagen lernen. Die frühzeitige und

dern, sondern können das Team gegebenen-

Welche drei Dinge muss man beim Netz-

aktive Vernetzung soll unseren Studie-

falls um passende Personen ergänzen.“

werken unbedingt beachten?

renden helfen, ihre persönliche und be-

Pflege lautet das Schlüsselwort. Viele Bezie-

Ich würde sagen Offenheit, Empathie und

rufliche Entwicklung zu gestalten, mit

hungen bilden ein Netzwerk. Und jede Bezie-

Authentizität: Offenheit, Neues an an-

neuen Ideen in Berührung zu kommen,

hung will gepflegt werden. „Die große Kunst

deren Menschen zu entdecken, sich auf

Freundschaften zu schließen, sich selbst

liegt nicht darin, Menschen kennenzulernen,

andere einzulassen, sich selbst zu hinter-

zu hinterfragen und interkulturelle Er-

sondern mit diesen Menschen in Kontakt zu

fragen und etwas von sich preiszugeben.

fahrungen zu sammeln. Es geht nicht zu-

bleiben“, formuliert Neeff die Herausforde-

Empathie, sich in einen anderen Men-

letzt darum, für andere Verantwortung

rung und sagt weiters: „Gerade in einem weit

schen hineinzuversetzen, seine Eigenhei-

zu übernehmen, für etwas geradezuste-

verzweigten Netzwerk muss ich es schaffen,

ten zu respektieren, zu schätzen und zu

hen, sich selbst in einem Team oder einer

mit den Leuten in Kontakt zu bleiben und

würdigen. Authentizität, sich einer Bezie-

Beziehung auch einmal zurückzunehmen

bei jedem persönlichen Austausch Wertig-

hung nicht zu verstellen, Empfindungen

und anderen den Vortritt zu überlassen.

keit zu vermitteln.“

nicht zu verstecken und Eigenheiten zu-

Die Möglichkeit, sich die Studierenden

Viele Hände zu schütteln, massenweise Visi-

zugeben. Man muss die Menschen mögen

auszusuchen, die Arbeit in kleinen Grup-

tenkarten zu verteilen und dauernd Small-

und sich an einer Begegnung erfreuen, al-

pen, die Einbindung von Lehrenden aus

talk zu betreiben reicht nicht aus für ein

les andere ist schwierig und trägt nicht.

der Wirtschaft und die Nähe zu unseren

funktionierendes Netzwerk. Sonst steht

Studierenden bieten sicher Vorteile ge-

man am Ende ohne Henne und ohne Ei da.

Auch wenn Netzwerken nicht explizit in

genüber einem klassischen Universitäts-

Der gute Netzwerker weiß, wann er wen mit

den Curricula des MCI vorgesehen ist, so

studium, das auf anderen Ebenen Vorteile

welchem Anliegen konfrontieren kann. Egal,

begleitet es die Studierenden doch von

besitzen mag.

ob unter Zugzwang oder nicht.

eco.nova

27

Fรถrderungen:

Gewusst wie Bei der Planung von Investitionen und Entwicklungsprojekten im eigenen Unternehmen ist es lohnend, sich mit dem Thema Fรถrderungen auseinanderzusetzen. Sowohl Land als auch Bund sehen die Themen Investitionswachstum und Forcierung von Innovationsgeist als wichtige Faktoren zum Erhalt und zur nachhaltigen Ankurbelung des Wirtschaftsstandortes. // TEXT: MICHAELA Gร TTLER/ WKT, KLAUS SCHEBESTA

eco.innovativ

CHECKLISTE FÖRDERABLAUF UND -ABWICKLUNG

• Investitionsvorhaben bzw. Idee der Investition wird vom Förderwerber geschaffen • Eigene Kostenschätzung vom Förderwerber • Einholen von Angeboten für das Vorhaben • Projekt skizzieren aufgrund der eingeholten Angebote • Kontakt zur WKO, um über mögliche Förderungen zu sprechen • Bei Projekten von über einer Million Euro macht es Sinn, direkt mit den Fördergebern (aws, ÖHT etc.) zu sprechen • Kontakt zur Gemeinde bzw. regionalen Förderstellen (Landesförderstellen) suchen (Kumulierungsvorgaben bzw.

Förderobergrenzen dabei beachten) • Förderantrag über die Bank stellen (bei reiner Eigenkapitalfinanzierung auch ohne Bank möglich) • Förderanbot ergeht von der Förderstelle, bedarf der Annahme durch den Förderwerber (= Unterzeichnen des Anbotes) • Bei Zuschuss - Auf Eingangsstempel des Fördergebers auf das Antragsformular warten → Startzeichen für die Investition - Rechnungen nach den Investitionen sammeln - Rechnungen bei den Fördergebern über die Bank einreichen zur Abrechnung (wenn reine Eigenkapitalfinanzierung gegeben ist, kann der Förderwerber auch selbst die Abrechnung mittels Abrechnungsformular seitens der Förderstelle durchführen).

• Bei Krediten - Nach Antragstellung auf O.k. des Fördergebers warten - Zwischenfinanzierung erfolgt von der Bank, aus diesem Grund muss die Bank im Boot sein - Nach der Investition die erhaltenen Rechnungen sammeln und bei der Bank einreichen - Kreditvolumen wird aufgrund der eingereichten Rechnungen abgerechnet • Bei Haftungen/Bürgschaften - Nach Antragsstellung auf O.k. des Fördergebers warten - Nur mit dem O.k. des Fördergebers wird die Bank bereit sein, der Fremdkapitalfinanzierung zuzustimmen - Nach der Investition die erhaltenen Rechnungen sammeln und bei der Bank einreichen zur Abrechnung mit der Förderstelle • Auf die Gewährung einer Förderung besteht kein Rechtsanspruch • Anerkennungsstichtag beachten. Anerkannt können nur Kosten werden, die ab dem Zeitpunkt des Einlangens des Förderansuchens entstanden.

Quelle: wko.at/foerderungen

D

er Begriff Innovation ist sehr breit gefasst: In einem kleinen Produktionsbetrieb kann die Entwicklung eines neuen Produktionsverfahrens durch Anwendung einer neuen Technologie (zum Beispiel beim Ankauf einer neuen Maschine) schon eine – wenn

auch in kleinem Ausmaß – förderwürdige Innovation sein. Schließen sich beispielsweise zwei Ein-Personen-Unternehmen im Rahmen eines gemeinsamen Projekts zusammen, um ihre Kernkompetenzen und Synergien besser zu nutzen und die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von neuen Produkten und Dienstleistungen zu optimieren, kann auch dieses Kooperationsprojekt lukrativ förderbar sein. Denn so erhöhen die Kleinsten ihre Wachstumschancen und stärken ihre Konkurrenzfähigkeit am engen Markt. Das Spektrum der Forschungs- und Technologieförderungen kann bis zum Aufbau von innovativen Unter-

eco.nova

29

eco.innovativ

nehmen im Hochtechnologiebereich sowie Entwicklungen in Zusammenarbeit mit anderen Entwicklungspartnern und/oder gar Forschungseinrichtungen reichen.

Wichtig ist, dass Förderanträge prinzipiell VOR Beginn des Vorhabens beantragt werden müssen. Bei Investitionen in Anlagevermögen gilt hier ganz klar, dass das Ansuchen bei der Förderstelle vor der ersten rechtsverbindlichen Handlung (also bereits vor der Bestellung) eingelangt sein muss.

Fragen und Antworten

Gerade im Bereich der Kreativen und Inno-

WER FÖRDERT MEIN VORHABEN?

sen Zeitpunkt der Antragstellung nicht zu

Wenn Sie die Voraussetzungen für eine Förderung erfüllen, wird Ihr Projekt entweder vom Bund oder vom Land unterstützt. Es gilt der Grundsatz „Bund vor Land“.

Fördert der Bund Ihre Investition, wird diese üblicherweise nicht vom Land gefördert. Auch sind Doppelförderungen nicht möglich. Das bedeutet, dass ein und dieselbe Sache nur von einer Förderstelle gefördert werden kann. Es gibt allerdings in einigen Bundesländern Anschlussförderungen. Erkundigen Sie sich diesbezüglich bei Ihrem Förderberater in Ihrer Wirtschaftskammer.

WIE WIRD GEFÖRDERT?

Förderungen gibt es in vielfältiger Weise, großteils in Form von einmaligen Zuschüssen, Haftungen des Bundes, zinsgünstigen Krediten und Beratungsunterstützung.

WAS WIRD GEFÖRDERT?

Öffentliche Fördermittel sind Finanzierungshilfen oder Haftungen (Bürgschaften) des Bundes oder des Landes für überwiegend investive Maßnahmen. Jede Förderung ist zweckgebunden; ein Rechtsanspruch auf Zuteilung von öffentlichen Fördermitteln besteht nicht.

WAS WIRD GRUNDSÄTZLICH NICHT GEFÖRDERT?

Der Ankauf von Personenkraftwagen und der Kauf von Grundstücken werden nicht gefördert. Auch werden Mietkosten oder Kautionen nie gefördert, Personalkosten nur in besonderen Fällen.

FÜR JEDE FINANZIERUNG WIRD EIGENKAPITAL VORAUSGESETZT – WAS GENAU ZÄHLT DAZU?

Zum Eigenkapital gehören alle kurzfristig verfügbaren Vermögenswerte wie Bargeld und Wertpapiere. Mittel aus der Beleihung von Kapitallebensversicherungen und Immobilien können ebenso als Eigenkapital bewertet werden. Wichtig ist dabei: Eigenmittel sollten tatsächlich als Geld in die Gesamtfinanzierung eines Geschäftsvorhabens eingebracht werden. Neben der Finanzierung empfiehlt sich eine Art Liquiditätsreserve als finanzielles Polster. Grundsätzlich gilt, dass eine solide Eigenkapitalbasis für die langfristige Zukunftssicherung Ihres Betriebes unerlässlich ist.

Schaffen Sie sich finanzielle Freiräume, indem Sie Ihre Abhängigkeit von Fremdkapitalgebern möglichst gering halten.

BRAUCHE ICH SICHERHEITEN?

Ja. Ihre Bank verlangt Sicherheiten, weil sie für die Rückzahlung der Kredite und der angefallenen Zinsen einsteht. Grundsätzlich gilt: Je geringer die Sicherheiten, desto teurer die Konditionen. Als Sicherheiten eignen sich Festgelder und Sparguthaben.

Festverzinsliche Wertpapiere und Aktien werden jedoch meist nur mit einem bestimmten Prozentsatz ihres Kurswertes angesetzt. Weitere Sicherheiten sind Bausparverträge (mit dem gesparten Guthaben plus Zinsen), Hypotheken, Bürgschaften, Garantien durch Dritte.

Quelle: wko.at/foerderungen

vativen, denen eine neue Idee manchmal über Nacht zufliegt, ist es oft viel heikler, dieversäumen. In dem Moment, wo man sich hinsetzt und die Umsetzung einer innovativen oder kreativen Idee überlegt, zu experimentieren und modifizieren beginnt, über die wirtschaftliche Machbarkeit einer Idee grübelt, Pläne zur technischen Umsetzung schmiedet, vielleicht schon einen Prototyp baut und an Verbesserungsvarianten arbeitet, entstehen schon Entwicklungskosten. All das können schon förderbare Kosten sein.

Ist eine Entwicklung begonnen oder gar abgeschlossen, gibt es meist keine finanzielle Unterstützung mehr und ist es im Bereich der Innovationsförderungen oft schon zu spät, einen Antrag zu stellen. Was besonders schade ist, da es gerade im Bereich Innovation & Entwicklung interessante Förderquoten gibt. Das Angebot reicht auch hier von zinsgünstigen Krediten über Einmalzuschüsse (diese müssen nicht zurückgezahlt werden) bis zur Übernahme von Garantien durch den Fördergeber, um die Finanzierung zu erleichtern und damit ein Projekt manchmal erst zu ermöglichen.

Man sieht also: Innovation kann durchaus auch in kleinen Unternehmen und in kleinem Ausmaß stattfinden. Es ist also immer das konkrete Projekt im Vorfeld zu betrachten. Je nach Art des Projekts und der Kostenstruktur gilt es, das passende Förderprogramm zu finden. Die Förderquoten können dabei von fünf Prozent bis maximal 75 Prozent reichen. Sich mit dem Thema rechtzeitig auseinanderzusetzen kann sich also durchaus lohnen. Ganz ohne Innovation gibt es aber keine Fördermöglichkeit. Reine Ersatzinvestitionen sind nicht förderbar.“

30

eco.nova

TIROLER START-UP SZENEMONITOR 2015

€

KAPITALBEDARF

KAPITALBEDARF DER TIROLER START-UPS **

FINANZIERUNG

BEWERTUNG DER FINANZIERUNG

38% 34%

22%

6%

keine Angabe

23%

€

€

€

unter € 50.000 bis € 50.000 € 250.000

Die Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Finanzierungsformen wird durchschnittlich bewertet mit: (Skala von 1 bis 6)

mehr als € 250.000

der Befragten bewerten die Unterstützung in Tirol als top.

3,78

13%

Nur nehmen sie als unzureichend wahr.

WIE FINANZIEREN SICH TIROLER START-UPS? */**

noch nicht gegründet

Hauptfinanzierungsform

bereits gegründet

Eigenmittel

50%

84%

Förderungen

53%

54%

Umsatz / Kunden

14%

41%

Family, Friends & Fools

11%

28%

Business Angel

22%

26%

Strategische Partner

17% 14% 6%

17%

Bankkredit

10%

Corporate (Venture) Capital

10%

Crowdfunding/-investing

19% 28% 3%

6%

weiß ich noch nicht

1%

andere

1%

* Mehrfachnennungen möglich | ** diese Frage wurde nur der gründungsrelevanten Zielgruppe gestellt | *** offene Frage

- Seite 3 -

Innovationen entstehen im Kopf.

INVESTITIONEN AUCH. Innovationen setzen eines voraus: Investitionen. Doch das Investitionsklima in Österreich ist düster. Das lässt sich ankurbeln – entweder mit einer Bekämpfung der Symptome. Oder indem man bei den Ursachen ansetzt. // TEXT: KLAUS SCHEBESTA

W

ir stehen am Ende acht verlorener

wichtige Ergänzung, aber im Grunde wer-

Mensch und Umwelt über Bord zu werfen;

den dadurch nur die Symptome bekämpft",

aber die notwendige Verhältnismäßigkeit ist

erklärt Stefan Garbislander, Leiter der Ab-

verloren gegangen. Die Kosten für dieses aus-

teilung Wirtschaftspolitik und Strategie der

ufernde Sicherheitsdenken stehen nämlich

Wirtschaftskammer Tirol. Er rät, der aktuel-

überhaupt nicht zur Diskussion und führen

len Situation auf den Grund zu gehen und

oft dazu, dass für einen minimalen Gewinn

bei den Ursachen anzupacken. Das führt zu

an Sicherheit Projektwerber enorme Sum-

Vorschlag Nummer drei.

men aufwenden müssen. Daher fordert der Volkswirt die Einführung einer Verhältnis-

Jahre: Die Brutto-

Vorschlag drei

anlageinvestitio-

Nicht an den kleinen Stellschrauben, son-

neue Investitionen müssen auch die Kosten

nen liegen infla-

dern an den großen Rädern drehen. Tatsa-

berücksichtigt werden und das öffentliche

tionsbereinigt fast zwei Prozent unter dem

che ist, dass die öffentliche Grundstimmung

Interesse der jeweiligen Projekte, sprich die

Vorkrisenniveau im Jahr 2008. Während es

für Investoren negativ geprägt ist. Die öf-

Schaffung von Arbeitsplätzen. Erst diese

anderen europäischen Ländern gelungen ist,

fentliche Meinung begegnet Investitions-

Rückkehr zum Augenmaß wird dazu beitra-

die Investitionstätigkeit anzuheizen, befindet

vorhaben grundsätzlich ablehnend. Diese

gen, die Investitionsquote nachhaltig wieder

sich Österreich wie der Gesamtdurchschnitt

mangelnde Wirtschaftsgesinnung hängt den

auf ein höheres Niveau zu bringen. In der

der EU im Minusbereich. Noch dramatischer

Unternehmern wie ein Klotz am Bein. Tou-

Praxis heißt das: Tirol braucht weniger, einfa-

hat sich die Nettoinvestitionsquote entwi-

ristiker müssen sich regelmäßig anhören,

chere und schnellere Bewilligungsverfahren.

ckelt: Diese lag im Jahr 2000 noch bei 13,5

dass sie Raubbau an der Natur betreiben.

Garbislander ist sich sicher, dass nur die Kom-

Prozent und ist inzwischen auf nur mehr 5,2

Das ist etwa beim Projekt Brückenschlag

bination von Vorschlag zwei und drei auf

Prozent gesunken. Damit fehlt der nachhalti-

sichtbar geworden, bei dem die Gegner

Dauer zum Erfolg führen wird. „Die Zeiten, in

ge Aufbau des Kapitalstocks der Tiroler Wirt-

auch vor abstrusen Argumentationen wie

denen dem Staat das Wirtschaften überlas-

schaft und die Basis für das Wachstum von

der Lärmbelastung nicht zurückgeschreckt

sen wird, sind endgültig vorbei. Es gibt keinen

morgen. So weit der Befund. An dieser Stelle

sind. Auch die Industrie, die in vielen Be-

Standort, an dem staatliche Einflussnahme

kommen Wirtschaftsforscher, Politiker und

reichen zu emissionsarmer Hightech-Pro-

dauerhaft zum Erfolg geführt hätte", so Gar-

Interessenvertretungen mit einer Reihe von

duktion übergegangen ist, wird regelmäßig

bislander. Es brauche Abwägungen und Nor-

Vorschlägen, wie unser Land den Karren wie-

mit rauchenden Schloten dargestellt. „Diese

men mit Augenmaß sowie ein Grundvertrau-

der flott kriegen könnte.

Bilder entsprechen längst nicht mehr der

en, das Platz für selbständiges Denken und

wirtschaftlichen Realität des 21. Jahrhun-

Eigenverantwortung lässt. Mit dem Steigen

derts, sie sitzen aber tief in den Köpfen und

der Investitionsquote kommt auch die Inno-

Die öffentlichen Investitionen ankurbeln.

führen regelmäßig zu einer ‚Hauptsache-da-

vationskraft zurück. Denn Unternehmen, die

Klingt mächtig – doch wirkt erheblich gerin-

gegen-Haltung’. Auch bei jedem einzelnen

mit dem Rücken zur Wand stehen, haben kei-

ger als man meinen könnte. An der Gesamt-

Wasserkraftprojekt lassen sich diese Reflexe

ne Energien, um sich mit der Zukunft zu be-

investitionsquote ist die öffentliche Hand

beobachten", erklärt Garbislander.

schäftigen, sondern versuchen, einigermaßen

nämlich nur mit 13 Prozent beteiligt. 87 Pro-

Diese Grundstimmung ist das eine – die

über die Runden zu kommen. Das aber ist

zent der Investitionen kommen aus dem pri-

rechtlichen Rahmenbedingungen sind das

kein Wachstumsszenario, sondern bringt den

vaten Sektor.

andere. Auch hier bremsen Überregulierun-

Standort in die Defensive.

gen neue Investitionen. „Es ist inzwischen

Es ist wie beim Fußball: Nur in der Offen-

zur Normalität geworden, alles unter dem

sive lassen sich Tore schießen. Und die

Mit Investitionsfreibeträgen, vorzeitigen Ab-

Sicherheitsaspekt zu betrachten, um das

braucht der Standort Tirol dringend, um Ar-

schreibungen oder ähnlichen steuerlichen

Risiko zu minimieren“, so Garbislander. Da-

beitsplätze und Wohlstand auch in Zukunft

Instrumenten gegensteuern. „Das ist eine

bei geht es nicht darum, die Sicherheit von

zu sichern.

Vorschlag eins

Vorschlag zwei

34

eco.nova

mäßigkeitsprüfung. Bei den Auflagen für

eco.mmentar

MMag. Klaus Schebesta

Kleine Ideen, große Wirkung Oft sind es scheinbar kleine Ideen, in denen Großes steckt. Innovative Firmen wissen das und schaffen das geeignete Klima dafür. Die Politik könnte den Turbo zuschalten, steht aber noch zu sehr auf der Bremse.

D

// TEXT: KLAUS SCHEBESTA

ie Welt ist kleiner gewor-

Umfeld im und um die Unternehmen muss

ben und in ihrer Marktnische zur Weltspit-

den. Die Entfernungen

stimmen. In den Unternehmen kommt es

ze zählen – oder gar definieren, wo sich die

sind geschrumpft, der

darauf an, dass der Chef Innovationen ge-

Weltspitze befindet. Nicht selten handelt

riesige Markt der inter-

nügend Luft und Licht lässt, damit sie sich

es sich um Unternehmen, die man kaum

nationalen Online-Gi-

leise, aber bestimmt ihren Weg bahnen. Es

kennt und die auch gar nicht darauf aus

ganten ist nur einen Mausklick entfernt.

ist eine Mischung aus kleinen, beharrlichen

sind, groß in die Öffentlichkeit zu kommen.

Dem Standort Tirol bläst der scharfe Wind

Schritten und dem Mut, über den Tellerrand

Spätestens beim Lesen der Kundenliste

des internationalen Wettbewerbs um die

zu blicken.

kommt dann das große Staunen.

Ohren. Osteuropa, China und Indien lo-

Für den Bereich um die Unternehmen her-

Tirols Zukunft liegt nicht in Massenwa-

cken mit Lohnkosten, gegen die sogar unse-

um ist die Politik zuständig. Leider erstickt

re, nicht in Dumpingpreisen, nicht in Uni-

re Mindestsicherung luxuriös aussieht. Im

sie so manchen Geistesblitz durch Überre-

formierung. Echte Champions haben es

Preiswettbewerb zieht Tirol den Kürzeren.

gulierung, Bürokratie und Wirtschaftsfeind-

mit einzigartigen Entwicklungen, unver-

Gegen diese Konkurrenz gibt es nur ein Mit-

lichkeit im Keim. Bei neuen Vorhaben wird

wechselbaren Produkten und innovati-

tel: Tiroler Firmen müssen auf Qualität statt

den Projektanten zuerst einmal ausführlich

ven Dienstleistungen dorthin gebracht, wo

Quantität bauen. Tirol braucht das Know-

erklärt, warum es nicht gehen kann. Auf

sie heute sind. Wer auf hart umkämpften

how seiner Firmen und Mitarbeiter und die

diese Weise ist schon manche rettende Idee

Märkten das Abenteuer Wirtschaft überle-

Kraft neuer Ideen.

versandet und der Euphorie eines Projekt-

ben will, kann sich einiges von der Philoso-

Passieren Innovationen einfach so? Meis-

teams radikal der Garaus gemacht worden.

phie dieser Leuchttürme abschauen.

tens nicht. Innovationen sind im Regelfall

Der Staat bringt sich damit selbst um Ein-

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht

das Ergebnis eines langen Prozesses, der

nahmen – denn Innovationen befeuern das

so zu sein scheint: Betriebe, die ewig aus-

betriebliche Ressourcen beansprucht. In-

Wachstum und lassen die Steuereinnahmen

getretenen Pfaden folgen, gehen nicht den

novationen kommen nicht über Nacht,

klingeln.

sicheren Weg. Denn die Erde dreht sich wei-

sie verlangen Geld und Zeit. Doch beides

Trotzdem bahnen sich immer wieder neue

ter und die Kunden suchen das Neue. Echte

kehrt verändert wieder zurück: Das Geld

Ideen hartnäckig ihren Weg. Die Innovati-

Innovationen sind keine Spinnereien und

in Form des Geschäftserfolges, die Zeit als

onskraft der Tiroler Betriebe zeigt sich in

Luftschlösser, sie (ent)decken auf raffinierte

Vorsprung in die Zukunft. Es geht vor allem

der großen Zahl an versteckten Marktfüh-

Weise einen neuen Markt. Und entsprechen

um ein bestimmtes Klima, in dem Innovati-

rern im Land. In jedem Bezirk trifft man

damit so selbstverständlich dem Kundenbe-

onen gedeihen. Für dieses Klima reicht eine

auf diese Hidden Champions, die sich weit

dürfnis, dass man meinen möchte, sie seien

einzelne Maßnahme nicht aus, das gesamte

über die Grenzen einen Namen gemacht ha-

immer schon da gewesen.

eco.nova

35

eco.buchtipps

Ideengeber Eine gute Idee reicht nicht. Man braucht auch den Mut, sie umzusetzen. Innovative Inspiration zum Lesen.

Das Buch der Ideen Ideen zu haben, war schon immer der treibende Faktor im Geschäftsleben.

Oft reicht eine einzige gute Idee, um einen großen Schritt nach vorne zu machen. Das Buch zeigt 50 Wege, um Ideen zu produzieren.

Kevin Duncan, Midas Verlag, 128 Seiten, EUR 14,90

Kopf schlägt Kapital Viele glauben zu wissen, wie es geht.

Wenige tun es wirklich. Noch weniger sind damit erfolgreich. Nämlich damit, ein Unternehmen zu gründen. Günter Faltin, Gründer der Teekampagne, weiß aus Erfahrung, worauf es ankommt.

Günter Faltin, DTV, 272 Seiten, EUR 10,20

Das Kapital des Staates

Zero to One Das Buch von Pay-Pal-Gründer und Facebook-Investor Peter Thiel weist den Weg aus der technologischen Sackgasse. Thiel zeigt, wie wahre Innovation entsteht. Visionen für Querdenker.

Peter Thiel, Blake Masters, campus Verlag, 200 Seiten, EUR 22,99

Revolution dank Innovation Wettbewerbsvorteil Corporate Entrepreneurship. Start-ups laufen etablierten Unternehmen den Rang ab.

Daher gilt es, sich die Stärken der jungen Wilden zu eigen zu machen.

Thorsten Reiter, campus Verlag, 256 Seiten, EUR 39,95

Innovation Stuntmen

Ökonomin Mariana Mazzucato zeigt: Wo und wann immer technologische Innovationen zu wirtschaftlichem Aufschwung und Wohlstand geführt haben, hatte eine aktiver Staat die Hand im Spiel.

Eine reichhaltig bebilderte Reise durch die aufregendsten Felder der Innovation. Das Buch stellt moderne Erfinder vor, die sich dem letzten wirklichen Abenteuer stellen: die großen Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Mariana Mazzucato, Kunstmann Verlag, 304 Seiten, EUR 22,95

Stefan Scheer, Tim Turiak, campus Verlag, 224 Seiten, EUR 29,99

Wir sind das Kapital Ausnahmejungunternehmer Matthew Mockridge zeigt Muster und Strategien hinter echten Erfolgsideen und macht sie für einen selbst umsetzbar.

Für die Probleme unserer Zeit sind neue, intelligente Methoden gefragt.

Doch Rettung naht: Noch nie war es so einfach, überzeugende und tragfähige Unternehmenskonzepte umzusetzen.

Sagt Günter Feltin.

Matthew Mockridge, Gabal Verlag, 264 Seiten, EUR 25,60

Günter Faltin, Murmann Publishers, 280 Seiten, EUR 22,00

Dein nächstes größtes Ding

36

eco.nova

© LAND TIROL/BERGER

promotion

Unter dem Motto „Führend durch Forschung und Entwicklung“ fand im Congresspark Igls der Zukunftstag statt. Innovative Unternehmen, Experten aus Politik und Wissenschaft sowie zahlreiche Interessierte nutzten die Möglichkeit, gemeinsam einen Blick in die Zukunft des Standortes Tirol zu werfen.

U

Das Forschungsland Tirol zeigt auf!

Förderungen für Forschung und Entwicklung

Es gilt in Kooperation der Wirtschafts- und Wissenschaftseinrichtungen ein zukunftsfä-

Die Tiroler Unternehmen stehen täglich

higes Tirol zu schaffen. Der Zukunftstag war

im Wettbewerb – sowohl regional als auch

dazu der erste Schritt.

über die Grenzen hinweg. Das Land Tirol nter dem Motto „Führend durch

greift heimischen Unternehmen unter die

Campus Tirol

Forschung und Entwicklung“ fand

Arme, wenn es darum geht, neue Produkte

Wissen ist die Grundlage für wirtschaftlichen

der heurige Zukunftstag im Con-

zu entwickeln, marktfähig zu machen und

Erfolg und Triebkraft für Wachstum und Be-

gresspark Igls statt. Innovative Unternehmen,

erfolgreich zu verkaufen. Damit werden der

schäftigung. Der Campus Tirol mit insgesamt

ExpertInnen aus Politik und Wissenschaft

Standort Tirol sowie die (inter)nationale Po-

33.000 Studierenden, 6.300 Mitarbeitern und

sowie zahlreiche Interessierte nutzten die

sitionierung gesichert und Arbeitsplätze

mehr als 3.000 Lehrbeauftragten steht für ei-

Möglichkeit, gemeinsam einen Blick in die Zu-

geschaffen. Die Technologieförderung, die

nen attraktiven, international vernetzten Wis-

kunft des Standortes Tirol zu werfen. Auf der

Kooperationsförderung und die Wissen-

senschafts- und Forschungsstandort inner-

„Forschungsmeile“ des Zukunftstages war es

schaftsförderung sind nur einige wenige Bei-

halb Tirols. Hochschulübergreifende Projekte,

spürbar: Tirol ist ein starker Wirtschafts- und

spiele für die große Unterstützung, die den

gemeinsame innovative und wettbewerbs-

Wissenschaftsstandort mit vielen kreativen

Tiroler Wissenschaftlern und Forschenden

fähige Studienprogramme und die Nutzung

und mutigen Persönlichkeiten. Es sind Tiro-

zur Verfügung stehen.

hochschulübergreifender Projekte bestätigen

ler Unternehmen, die mit ihren Produkten,

dies.

Verfahren und Dienstleistungen weltweit

Wissenschaft und Wirtschaft

Aufsehen erregen. So auch am Zukunftstag.

Alte Strukturen müssen neu überdacht und

to „Führung durch Forschung und Entwick-

Dreizehn Unternehmen veranschaulichten

Neues zugelassen werden. Dazu braucht es

lung“ verdeutlichte einmal mehr die innova-

den Teilnehmenden, wie sie ihre Visionen ver-

nicht nur Akzeptanz durch die Bevölkerung,

tive Stärke Tirols. Unternehmerinnen und

wirklicht und den Weg von der Idee zur Um-

sondern auch den Brückenschlag zwischen

Unternehmer sowie Forscherinnen und For-

setzung in Angriff genommen haben. Neben

Wirtschaft und Wissenschaft. Diese Brücke

scher sollen weiterhin motiviert werden, den

der Liebe zum Unternehmertum und dem

wurde den Teilnehmenden am Zukunftstag

Schritt in Forschungs- und Innovationspro-

Drang, Neues zu entdecken, braucht es dabei

einmal mehr vor Augen geführt. Beim Run-

jekte zu wagen. Das Land Tirol ist auf diesem

vor allem eines: Forschung und Entwicklung.

den Tisch waren sich alle ExpertInnen einig:

Weg jedenfalls ein verlässlicher Partner.

Entgeltliche Einschaltung

Der diesjährige Zukunftstag unter dem Mot-

eco.nova

37

eco.innovativ

Von der Gemeinschaftsmarke

zur Unionsmarke

Die Gemeinschaftsmarke ist seit ihren Anfängen im Jahr 1996 ein von den Wirtschaftstreibenden stark nachgefragtes und bewährtes Schutzinstrument. Neue Regelungen bieten nun noch wirksameren Schutz. Ist damit das Ende der nationalen Marke eingeläutet?

E

in wesentlicher Bestand-

dert. Zur Behebung des angestauten Re-

als Handelsname oder Unternehmensbe-

teil für den zweifelsohne

formbedarfs wurde das Gemeinschaftsmar-

zeichnung sowie unter Umständen in der

ein Erfolgsmodell darstel-

kensystem mit der am 23. März 2016 in Kraft

vergleichenden Werbung verboten werden.

lenden freien Binnenmarkt

getretenen Verordnung VO (EU) 2015/2424

Darüber hinaus sehen die neuen Bestim-

der Europäischen Union

neu geregelt.

mungen im Sinne eines wirksameren Schut-

ist das Vorliegen von gleichwertigem Mar-

zes gegen Produktpiraterie vor, dass die Ein-

kenschutz in allen EU-Mitgliedsstaaten. Zu

Neue Namen

diesem Zweck wurde im Jahr 1988 zunächst

Besonders auffällig, wenn auch ohne

von Waren verhindert werden kann, und

die Markenrichtlinie zur Angleichung der

praktische Relevanz, ist die Umbenennung

zwar auch dann, wenn diese Waren nicht da-

nationalen Rechtsvorschriften über Mar-

der Gemeinschaftsmarke in Unionsmarke

zu bestimmt sind, in der EU in Verkehr ge-

ken erlassen. Im Jahr 1996 ist dann das Ge-

und des in Alicante ansässigen Harmoni-

bracht zu werden („Transitverkehr“).

meinschaftsmarkensystem in Kraft getreten,

sierungsamts für den Binnenmarkt in den

womit es möglich wurde, mit einer einzigen

nicht weniger sperrigen Begriff „Amt der

Schutz gegen Fälschungen

Marke EU-weiten Schutz zu erlangen. Dieses

Europäischen Union für geistiges Eigentum“

Es ist leider keine Seltenheit, dass gefälsch-

System hat sich innerhalb kürzester Zeit be-

(kurz: EUIPO).

te Markenprodukte in der EU aufgegriffen

währt und etabliert. Bislang wurden mehr

fuhr, Durchfuhr, Umladung oder Lagerung

werden. Die Fälschungen stammen dabei

als 1,5 Millionen Gemeinschaftsmarken an-

Erweiterter Schutz

gemeldet, im Jahr 2015 allein rund 130.000.

Eine Marke dient dazu, anderen die Verwen-

aus China. Dies ist nicht nur ein wirtschaft-

Während das wirtschaftliche und vor allem

dung eines Zeichens zu untersagen, um Ver-

liches Ärgernis für den Markeninhaber, son-

auch das technische Umfeld in dieser Zeit

wechslungen mit der eigenen Firma oder

dern kann auch Haftungsfragen nach sich

massiven Änderungen unterworfen waren,

den eigenen Produkten zu vermeiden. Zur

ziehen, beispielsweise wenn sicherheits-

blieben die rechtlichen Grundlagen für den

Verbesserung dieser Schutzwirkung kann

relevante Waren betroffen sind. Zwar sind

Markenschutz im Wesentlichen unverän-

künftig auch die Benutzung eines Zeichens

sowohl die chinesischen als auch die euro-

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eco.nova

meist aus dem asiatischen Raum, vor allem

© BIRGIT KOELL

eco.innovativ

Patentanwalt MMag. Dr. Christoph Maschler

päischen Zollbehörden bemüht, Produkt-

jene Waren oder Dienstleistungen zu bean-

ne Unionsmarke kommt nämlich eine viel

fälschungen aus dem Verkehr zu ziehen.

spruchen, für die tatsächlich Schutz benötigt

größere Anzahl sowohl absoluter als auch

Die Behörden sind aber machtlos, wenn die

wird, und nicht bloß deshalb drei Klassen

relativer Eintragungshindernisse in Frage.

Fälschungen ohne Label und mit neutraler

anzuführen, weil diese in der Anmeldege-

So kann es durchaus vorkommen, dass ein

Verpackung eingeführt und erst vor Ort mit

bühr inkludiert sind bzw. waren. Deutlich re-

Begriff etwa in der französischen Sprache

den gesondert eingeführten Labels verse-

duziert wurden hingegen die Gebühren für

einen beschreibenden Charakter aufweist

hen und verpackt werden. Um gegen diese

die nach 10 Jahren fällige Verlängerung von

und daher nicht als Unionsmarke eingetra-

durchaus gängige Praxis besser vorzuge-

Unionsmarken, die sich künftig mit den An-

gen werden kann. Dies gilt auch für ältere

hen, können nun auch das Anbringen einer

meldegebühren decken.

Marken. So kann beispielsweise mit einer

rechtsverletzenden Marke auf Waren sowie

spanischen Marke eine Unionsmarke erfolg-

bestimmte weitere Vorbereitungshandlun-

Zukunft der nationalen Marken

gen untersagt werden.

In den neuen Bestimmungen wird ausdrück-

Vorfeld abgeklärt werden, ob ein gewählter

lich darauf hingewiesen, dass das duale

Begriff überhaupt als Unionsmarke einge-

System aus Unionsmarken und nationalen

tragen werden kann und ob gegebenenfalls

Marken aufrechterhalten werden soll. Aus

ältere Marken existieren, die der Eintragung

diesem Grund wurde auch eine vollständig

im Wege stehen könnten.

Für die Praxis relevant sind die Änderun-

neue Markenrichtlinie (RL (EU) 2015/2436)

Eine Alternative liegt darin, zunächst eine

gen hinsichtlich des Waren- und Dienstleis-

erlassen, die bis spätestens Anfang 2019 von

nationale österreichische Marke anzumel-

tungsverzeichnisses der Marke. Während

den einzelnen Mitgliedsstaaten umgesetzt

den und dann auf deren Basis eine inter-

der Schutzumfang einer Unionsmarke, in

sein muss.

nationale Marke zu beantragen, in der jene

der alle Oberbegriffe einer Klassenüber-

Wie allein die stetig ansteigende Zahl der

Staaten ausgewählt sind, in welchen der

schrift angeführt waren, bis vor kurzem die

Anmeldungen belegt, handelt es sich bei

gewählte Begriff als Marke eintragungs-

jeweilige Klasse zur Gänze erfasst hat, er-

der Unionsmarke um ein höchst erfolgrei-

fähig ist. Diese Variante sollte insbesonde-

streckt sich der Schutzumfang einer solchen

ches und von der Wirtschaft massiv nach-

re dann in Betracht gezogen werden, wenn

Marke – wie in fast allen anderen Marken-

gefragtes Instrument, dessen Vorteile klar

Markenschutz „nur“ in den deutschsprachi-

systemen auch – nunmehr auf jene Waren

auf der Hand liegen. Im Vergleich zu einer

gen Ländern benötigt wird. Während eine

oder Dienstleistungen, die eindeutig von der

österreichischen Marke erhält man bei et-

Unionsmarke in der Schweiz keinen Schutz

wörtlichen Bedeutung des jeweiligen Be-

was weniger als der dreifachen Anmeldege-

bietet und daher zusätzlich eine relativ teure

griffs erfasst sind.

bühr Schutz in 28 Staaten mit einem Markt

nationale schweizerische Marke angemel-

von über 500 Mio. Teilnehmern. Zudem ist

det werden muss, kann die Schweiz in einer

die Rechtsdurchsetzung innerhalb der EU

internationalen Marke einfach als Bestim-

Während bei der Anmeldegebühr für eine

relativ einfach und für Verletzungen von

mungsstaat ausgewählt werden.

Unionsmarke bislang drei Klassen inkludiert

Unionsmarken gibt es in jedem Mitglieds-

waren, muss künftig bereits ab der zweiten

staat eigens dafür vorgesehene Gerichte (in

Klasse für jede weitere Klasse eine Zusatz-

Österreich: HG Wien). Es stellt sich daher die

gebühr entrichtet werden. Dabei sind die

Frage, ob nationale Marken noch zeitgemäß

Anmeldekosten bei nur einer Klasse etwas

sind. Diese Frage ist zu bejahen.

Neue Regelungen für das Waren- und Dienstleistungsverzeichnis

Neue Gebührenordnung

günstiger als bisher, bei zwei Klassen gleich dieser Regelung ist eine Entschlackung des

Die Unionsmarke ist nicht immer vorteilhaft

Markenregisters. Anmelder von Unionsmar-

Nicht in jedem Fall ist eine Unionsmarke ei-

ken sollen künftig angehalten werden, nur

ner nationalen Marke vorzuziehen. Für ei-

hoch und ab drei Klassen etwas teurer. Ziel

reich angefochten werden. Es sollte daher im

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Design oder nicht Design?

Das ist Ihre Frage Die Anmeldung eines Designs als sogenanntes Geschmacksmuster mag dem Laien verführerisch einfach erscheinen, kann aber wegen der komplexen Regelungen und weitreichenden Aspekte durchaus tricky sein.

Die Anmeldung durch Laien ist daher immer mit einem nicht unerheblichen Risiko verbunden. Dennoch gibt es eine Reihe von Hausaufgaben, die jeder zur Vorbereitung selbst erledigen kann.

E

in (Geschmacks-)Muster schützt ausschließlich das Aussehen eines bestimmten gewerblichen Erzeugnisses (Design), zum Beispiel seine

Form, seine Farbe oder die Struktur seiner Oberfläche. Gegenstand des Musterschutzes können Produkte jeglicher Art wie Kleider, Schmuck, Möbel, Lampen, grafische Symbole oder auch Stoffe sein, nicht jedoch die hinter einem Produkt stehenden Ideen, Erfindungen oder seine technischen Funktionen. Die Produkte, für die der Schutz des jeweiligen Designs beantragt wird, sind in einem Warenverzeichnis anzugeben. So wird das Design etwa eines Sportwagens rechtlich etwas anderes, je nachdem, ob es für echte Autos oder für Spielzeug angemeldet wird.

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Dr. Stefan Warbek

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TO-DO-LISTE

Wer das Aussehen seiner Produkte schützen möchte, kann eine Reihe von Hausaufgaben selbst machen: • Recherchieren Sie umfassend, welche Designs es für Ihr Produkt bereits gibt.

Verwenden Sie dafür insbesondere: - Ihre eigenen Aufzeichnungen und Unterlagen, falls diese das relevante Produktfeld betreffen (eventuell enthalten diese auch Hinweise auf Produkte der Konkurrenz) - Produktkataloge der Konkurrenz - Fachzeitschriften und Fachbücher - Museumskataloge - Internet: Durchsuchen Sie das Netz auch auf archivierte frühere Versionen von Webseiten, beispielsweise mit speziellen Suchmaschinen (z. B. www.waybackmachine.com oder www.archive.org) • Bewahren Sie Ihr Rechercheergebnis so auf, dass Sie es auch nach Jahren wieder finden. Achten Sie darauf, dass das jeweilige Datum dokumentiert ist.

• Designen Sie Ihr Produkt so, dass es sich von bereits existenten Produkten deutlich unterscheidet. Stellen Sie sich dabei die Kontrollfrage: Erweckt das Design bei einem gut informierten Interessenten einen anderen Gesamteindruck als die recherchierten Produkte?

• Legen Sie für sich fest, worauf es Ihnen bei Ihrem Design ankommt. Sind es die Linien, die Konturen, die Farben, die Gestalt, die Oberflächenstruktur oder die Werkstoffe des Erzeugnisses oder geht es um die Verzierung? Natürlich kann Ihr Designschutz auch auf mehrere dieser Merkmale abzielen.

• Besprechen Sie anschließend mit Ihrem Rechts- oder Patentanwalt, in welchem Umfang registrierte Schutzrechte recherchiert werden sollen.

• Informieren Sie Ihren Anwalt frühzeitig über den geplanten Zeitpunkt der Erstveröffentlichung. Lassen Sie sich dazu beraten, ob eine Musteranmeldung noch davor für einen rechtlichen Schutz erforderlich ist und welche Konsequenzen die Veröffentlichung hat. Achtung: Keine gesetzlichen Fristen für die Anmeldung Ihres Musters versäumen!

• Informieren Sie Ihren Anwalt auch frühzeitig, ob Sie bei Ihrem Produkt eine innovative technische Neuerung (Erfindung) sehen. Lassen Sie sich dazu beraten, ob eine geheime Musteranmeldung erforderlich ist und welche Konsequenzen die Veröffentlichung hat.

• Dokumentieren Sie die Erstveröffentlichung Ihres Produkts: Machen Sie Fotos (z. B. vom Messestand), heben Sie Produktunterlagen und Ausstellungskataloge auf, stellen Sie Screenshots von Ihrem Produkt im Internet her und achten Sie darauf, dass das Datum der Erstveröffentlichung nachvollziehbar dokumentiert ist.

• Seien Sie wachsam: Beobachten Sie, ob Konkurrenzprodukte mit ähnlichem Design auf den Markt kommen, sammeln Sie Beweise (Screenshots, Produktunterlagen, Fotos etc.) und beraten Sie sich mit Ihrem Anwalt.

Folgende Voraussetzungen müssen für einen

keit zugänglich gemacht worden sein darf

kann ein Musterschutz schon bei einer gerin-

Musterschutz erfüllt sein:

(wobei es unter Umständen eine Schon-

geren Abweichung erlangt werden. Ist hinge-

• Das Design muss neu sein,

frist gibt). Die Voraussetzung der „Eigenart“

gen der Gestaltungsspielraum eines Designers

• es muss „Eigenart“ besitzen, was bedeutet,

ist erfüllt, wenn „sich der Gesamteindruck,

bei der Gestaltung eines Musters groß, weil

dass es sich im Gesamteindruck von ande-

den das Design beim informierten Benutzer

bislang nur sehr unterschiedliche Designs für

ren bereits veröffentlichten Designs unter-

hervorruft, von dem Gesamteindruck unter-

Ihr Produkt bestehen, muss ein größerer Ab-

scheiden muss,

scheidet, den ein anderes Design bei diesem

stand von bereits vorhandenen Designs ein-

Benutzer hervorruft, das vor dem Anmelde-

gehalten werden. In diesem Sinne können Sie

le dürfen nicht ausschließlich durch deren

tag offenbart worden ist“. Eine besondere

selbst den Schutzbereich Ihres Musters eva-

technische Funktion bedingt sein,

Ästhetik braucht es nicht: Musterschutz hat

luieren: Gibt es keine ähnlichen Designs, so

nichts mit „gutem Geschmack“ oder Kunst zu

ist sein Schutzbereich weit; gleichzeitig muss

tun, sondern eignet sich auch zum Beispiel

aber sein Abstand zu älteren Mustern entspre-

für Werkzeuge oder Maschinen. Wichtig ist

chend größer sein (und umgekehrt).

• die zu schützenden Erscheinungsmerkma-

• das Design darf nicht gegen die öffentliche Ordnung oder die guten Sitten verstoßen und • das Design darf keinem früher angemeldeten Muster gleichsehen.

nur, dass sich Ihr Muster deutlich von bereits veröffentlichten Designs unterscheidet. Doch

Die Frage, ob Ihr Design tatsächlich neu ist

was heißt „deutlich“? Das neue Design ist mit

und auch die erforderliche Eigenart hat, ist

jenen Designs, die es für Ihr Produkt bereits

elementar für die Rechtsbeständigkeit Ihres

gibt, zu vergleichen. Ist der Gestaltungsspiel-

Musters. Neu bedeutet, dass das Design vor

raum bei einem Design aufgrund mehrerer

der Musteranmeldung nicht der Öffentlich-

wenig unterschiedlicher Designs gering, dann

WARBEK RECHTSANWÄLTE Ist eine auf die Innovations- und Kreativwirtschaft spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei. www.warbek.at

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Impulse für Tirol Eine erfolgreiche Initiative geht weiter. Die Hypo Tirol Bank stellt heuer 350 Millionen Euro zur Verfügung. Für innovative und zukunftsweisende Ideen.

Für Unternehmer, die schon jetzt in die Zukunft investieren.

„Bei der Initiative ‚Impulse für Tirol‘ geht es um mehr als um Geld. Viele Tiroler Unternehmer sind engagierte Vorbilder und innovative Vordenker. Dieses Potential und die davon ausgehende Vorbildwirkung möchten wir sichtbar machen. Die Hypo Tirol Bank wird im Herbst wieder fünf interessante Projekte aus der Initiative präsentieren und die Unternehmer für Innovation, Mut, Schaffenskraft, Weitblick und Kreativität auszeichnen.“ Mag. Johannes Haid, Vorstand Hypo Tirol Bank

K

„In einem herausfordernden Umfeld ist es uns wichtig, positive Impulse zu setzen und Unternehmer bei Investitionen zu begleiten. Die Hypo Tirol Bank verfügt über ausreichend Liquidität und stellt diese heimischen Unternehmen zur Verfügung.

Ganzheitliche Beratung und umfassende Betreuung sind für Unternehmen der entscheidende Schritt zu den passenden Finanzierungs- und Förderungsmöglichkeiten. Unser Ziel ist eine konstante Zusammenarbeit – auch in schwierigen Zeiten.“ Mag. (FH) Mario Zangerl, Bereichsleiter Firmenkunden Hypo Tirol Bank

eine Bank ist so eng mit der Entwicklung der heimischen

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Entwicklungen an den Kapitalmärkten nicht vorhersehbar sind.

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Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG, Meinhardstraße 1, 6020 Innsbruck; Volksbank Kufstein-Kitzbühel eG, Unterer Stadtplatz 21, 6330 Kufstein; Volksbank Landeck eG, Malser Straße 29, 6500 Landeck. Verlags- und Herstellungsort: Innsbruck. Stand: 1. Juni 2016.