eco.nova Juni 2015

Ausgabe Nr. 06 / Juni 2015, P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M, Euro 3.00

VON BIO ZU REGIO Eine Revolution mit vielen Gesichtern

TOP COMPANY AWARD

Wir suchen Tirols besten Arbeitgeber.

TIROL INNOVATIV

Unternehmen im Portr채t

www.econova.at

DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN

FRAUEN LASSEN DIE SINNE TANZEN FRAUEN SIND SO

WWW.PETERA.AT

ENTDECKEN SIE DIE SOmmERLOOKS ERLOOKS 2015

20€ 20 € GUTSCHEIN

Gutschein

AB EINEM EINKAUF VON 100€

Ab EInEM EInkAuF von 100 €

Die Sommer-Looks 2015 warten auf Sie! Entdecken Sie die modische Sommerfrische bei Petera, Teresa und Chicas.

Einfach diesen Gutschein bei Ihrem nächsten Besuch bei uns mitnehmen und einlösen.

Alternativ können Sie auch den QR Code scannen und an der Kasse vorzeigen.

Wir freuen uns auf Sie! Ihr Petera-Team Gutschein einlösbar auf das gesamte Sortiment in den Geschäften Petera, Teresa und Chicas ab einem Mindesteinkauf von 100 Euro.

Gültig ab 8. Juni bis 11. Juli 2015. Reduzierte Ware ist von der Aktion ausgeschlossen. Für bereits getätigte Einkäufe und Auswahlen kann der Gutschein nicht rückwirkend eingelöst werden.

N E H C WIR SU

UNTERNEHMEN MIT KULTUR WETTBEWERB MIT MEHRWERT Business Pool Austria bietet Ihnen in Zusammenarbeit mit dem APL Institute die Durchführung einer kostenlosen Mitarbeiterbefragung in Ihrem Unternehmen an. Sie erhalten dafür eine Onlinebefragung

mit knapp 100 standardisierten Aussagen und offenen Fragen sowie das APL-Audit zum Ausfüllen und im Anschluss an die Auswertung unterschiedliche individuelle Schlüsselindikatoren für Ihr Unternehmen.

Gleichzeitig nehmen Sie mit der Befragung am Wettbewerb

TOP COMPANY AWARD 2016 teil, mit dem Betriebe für ihre Unternehmenskultur gekürt werden. All jene Unternehmen, die als „Top Company“ ausgezeichnet werden, können darauf bauen, dass sie über den wichtigsten Baustein des Unternehmenserfolges bereits verfügen – motivierte, zufriedene Mitarbeiter. Ziel des Projektes ist es, Unternehmen

Die Anmeldefrist läuft bis 30. September 2015 Weitere Infos und Anmeldung: Business Pool Austria GmbH Tel.: 0512/27 90 60 info@businesspool-austria.at

dabei zu unterstützen, gute Mitarbeiter und Fachkräfte zu halten sowie die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern, um schneller zu qualifizierten Mitarbeitern zu kommen. Heimische Unternehmen sollen mit Werkzeugen ausgestattet werden, um der wirtschaftlichen Dynamik auch in Zukunft gewachsen zu sein.

Eine Initiative der Tiroler Technologieoffensive

INNOVATIONSPREIS

2015 N O I T A V INNO INE IDEE IST E TION IN AK JÜR

HANS-

EEGER

ECK-S

UADB GEN Q

Die Auszeichnung für innovative Tiroler Unternehmen – verliehen von der Wirtschaftskammer Tirol und dem Land Tirol.

Die Kategorien sind:   

Technische Innovationen (Produkte und Verfahren) Dienstleistungsinnovationen Konzepte

Einreichschluss: 08. Juli 2015 Infos und Unterlagen: WKO.at/tirol/innovationspreis Verleihung:

Am 13. Oktober 2015 Wirtschaftskammer Tirol | Festsaal | 6020 Innsbruck

In Zusammenarbeit mit:

eco.edit

Mag. Sandra Nardin und Christoph Loreck, eco.nova-Herausgeber

DAHOAM IS DAHOAM Gerade der gemeine Tiroler ist in der Regel sehr heimatverbunden: Bisch a Tiroler, bisch a Mensch. Im Konsumverhalten hat sich das lange Zeit jedoch nicht wirklich widergespiegelt. Das beginnt sich zu ändern. Denn: Sind wir nicht alle ein bisschen regio?

Was unser Magazin besonders auszeichnet, ist seine inhaltliche Regionalität.

Wir möchten wissen, was in unserem Land geschieht, wie kreative Köpfe ihre Ideen in der Realität umsetzen und was die Wirtschaft in Tirol antreibt. Re­ gionalität ist für uns kein Trend, sondern unser Alltag.

Auch in Bezug aufs Essen scheint aktuell ein Paradigmenwechsel stattzu­ finden. Die Lebensmittelbranche befindet sich nach diversen Skandalen in einem epochalen Umbruch. Man möchte gerade bei sensiblen Lebensmitteln wie Milch, Obst, Gemüse oder Fleisch wissen, wo sie herkommen. Ein Bio­ siegel hilft hier nur bedingt, weil eine schöne rote Biotomate eben auch aus Spanien kommen kann. Deshalb rückt das Thema Regionalität immer mehr in den Fokus – auch beim Konsumenten. Diesen Eindruck teilt die Tiroler Landwirtschaftskammer, die uns für die Titelgeschichte ein paar Einblicke in das biologische und regionale Tirol gewährt hat. Bio ist nicht immer regional, regional in vielen Fällen aber bio. Auch wenn’s nicht immer draufsteht. Denn die Auflagen für ein Biozertifikat sind hoch ... und teuer. Das kann und mag sich nicht jeder Landwirt in Tirol leisten, vor allem weil die Landwirtschaft in unserem Land derart kleinsturkturiert ist, dass Sonderausgaben nunmal nicht für jeden drin sind. Doch genau das ist es, was Tirol ausmacht: Authentizi­ tät und die Möglichkeit, Bauern persönlich zu besuchen, ihre Arbeit zu erle­ ben und seinen Lebensmitteln beim Wachsen zuzusehen. Dann versteht man auch, warum man ein bisschen mehr dafür an der Kasse zu bezahlen hat. Das tut man aber gerne, weil Regionalität ein Wert ist, den es zu erhalten gilt – das ist die ursprünglichste Form der Nachhaltigkeit.

TimeWalker Extreme Chronograph DLC and Hugh Jackman Crafted for New Heights Dieser Automatik-Chronograph ist aus widerstandsfähigen Materialien gefertigt: Sein Edelstahlgehäuse ist mit „diamondlike-carbon“ (DLC) beschichtet, und das besonders verschleißfeste Armband besteht aus innovativem ExtremeLeder, um den Strapazen des urbanen Lebens standzuhalten – so wird diese Uhr zu einem lebenslangen Begleiter. Visit and shop at Montblanc.com

Ihre Redaktion der eco.nova

ECO.DINGENS Der Tipp der Redaktion: Manchmal skurril und sinnbefreit, gerne aber auch nützlich und hilfreich.

Heute: HANA Silikonhülle fürs iPhone.

Nein, brauchen tut man die bunte Handy­ nase (Hana = Nase auf Japanisch) garan­ tiert nicht. Sie sorgt aber für viele Lacher und ist dabei auch ein bisserl bequem.

Herzog-Friedrich-Straße 40 6020 Innsbruck Tel./Fax: +43 (0)512 58 20 86 info@juliushampl.at eco.nova 7

eco.inhalt

18

ECO.TITEL

018 Regio als neues bio

Die Lebensmittelbranche befindet sich in einem epochalen Umbruch – und die Tiroler Landwirtschaft steckt mittendrin. Wird regio zum neuen bio?

ECO.WIRTSCHAFT

050 Reförmchen statt Reform

Die Steuerreform 2016 ist zwar noch in keinen Gesetzestext gegossen, doch für Experten ist jetzt schon klar: Die Einschnitte in das Ein­ kommensgefüge werden weder tief noch nachhaltig sein.

8

eco.nova

78

052 Top Company Award

Wir suchen Tirols besten Arbeitgeber.

056 Tirols Bezirke

Kufstein: Mittendrin statt nur dabei.

066 steuer.berater 072 recht.aktuell ECO.ZUKUNFT

078 Tirol innovativ

Unsere drei Unternehmer in dieser Ausgabe sind komplett verschieden und doch eint sie vor allem eines: Den Nerv der Zeit getroffen zu haben.

104

086 Die Zukunft des Tourismus

Die Welt der Sharing Economy beeinflusst den Tourimus maßgeblich – auch in Tirol.

ECO.GELD

104 Agrarinvestments

Als Absicherung gegen einen Finanz­ crash sind viele Superreiche bereits di­ rekt in Farmen investiert. Doch auch ein kleineres Vermögen kann im Agrarbereich veranlagt werden.

112 Rettet den Euro

In der Diskussion über die expansive Geldpolitik der EZB dominiert die Kritik.

eco.inhalt

116

ECO.ART

116 In mir ist so ein Kind drin Jan Josef Liefers, Schauspieler und Musiker, im Interview.

118 Zeichensprache

Die aktuelle Ausstellung „Mehr als Worte“ im Tiroler Volks­ kunstmuseum zeigt anhand historischer und gegenwärtiger Objekte unterschiedlichste Facetten des nonverbalen Kommunikationsaustauschs.

ECO.MOBIL

122 Lagebericht

Der europäische Automarkt konnte nach schwierigen Zeiten 2015 wieder Fahrt aufnehmen, Österreich hingegen verliert weiter an Boden. Wir sprachen mit Erwin Cassar über mögliche Gründe.

128

DEUTSCHE UHRMACHERKUNST.1893

124 Mobile Tests

// 124: Renault Twingo Smarte Drittgeneration mit peppigem Innenraum. // 125: Hyundai i20 Raffiniert, wertig und komplett. // 126: Land Rover Discovery Luxus macht Lust aufs Land. // 128: BMW X6 Mehr Leistung, weniger Ver­ brauch und mehr 6 für den X. // 130: Mazda2 Ein Kleinwagen, der überhaupt nicht klein wirkt. // 132: VW Touareg Großer Wolfsburger.

VOm Traum zu fLIegen, dem KLang der mOTOren und dem TIcKen der zeIT.

ECO.LIFE

138 Living in a box

Kann man Innsbruck ohne Goldenes Dachl bewerben?

Bei der Design Week in Florenz wurde die Probe aufs Exempel statuiert.

IMPRESSUM Herausgeber & Medieninhaber: eco.nova Verlags GmbH, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/290088 redaktion@econova.at, www.econova.at Geschäftsleitung: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin Assistenz: Ruth Loreck, Martin Weissenbrunner Chefredaktion: Marina Kremser

BELISAR PILOT

Redaktion: eco.wirtschaft: MMag. Klaus Schebesta, Mag. Sandra Nardin, Renate Linser-Sachers, Alexandra Keller, Barbara Liesener, DI Caterina Molzer-Sauper, Uwe Schwinghammer, Mag. Barbara Wildauer, Marion Witting, MSc., Doris Helweg // eco.zukunft: Dr. Barbara Hoffmann, Tamara Kainz // eco.geld: Dr. Michael Posselt, Michael Kordovsky // eco.kultur: Julia Sparber // eco.mobil: Bruno König // steuer.berater: Dr. Verena Maria Erian // recht.aktuell: RA Mag. Dr. Ivo Rungg // eco.life: Marina Kremser Anzeigenverkauf: Ing. Christian Senn, Bruno König, Tanja Ischia, Hannelore Weissbacher, Hannah Oderich Grafik: Sophie Frenzel // Druck: Radin-Berger-Print GmbH Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. // Grundlegende Richtung: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. // Jahresabo: EUR 25,00 (14 Ausgaben)

w w w . u n i o n - g l a s h u eco.nova e t t e . c9o m

eco.mmentar

KLARTEXT, BITTE! Der Ruf der Politik ist unter anderem deswegen so schlecht, weil den meisten Politikern Klartext nicht und nicht über die Lippen kommt. Das schafft Politikverdrossenheit – denn die Wähler sind nicht dumm und durchschauen plumpe Täuschungsmanöver.

B

eispiele für rhetorische Um­ wege gibt es genug. Aktu­ ell etwa das Theater um das Bankgeheimnis. In den ersten Interviews waren Kanzler und Vizekanzler nicht in der Lage, das magische Wort „Bankgeheimnis“ in den Mund zu nehmen. Schon gar nicht wollte einer der beiden der Überbringer der schlechten Nachricht sein. Der Kanzler ei­ erte herum und verteilte Baldrian: „Es geht dabei nicht um das Sparbuch der Oma fürs Enkerl.“ Und der Vizekanzler sprach: „Wie man es bezeichnet, ist eine Definitionsfra­ ge.“ Damit war niemandem geholfen, Tat­ sache ist: Das Bankgeheimnis ist tot, auch das Sparbuch der Oma muss dranglauben.

Denn wer Finanzbeamten einräumt, bei „Bedenken“ gegen die Richtigkeit der Ab­ gabenerklärung in die Konten einsehen zu können, reißt damit alle Grenzen nieder.

Es ist geradezu der Job eines Finanzbeam­ ten, „Bedenken“ zu haben und zu hinter­ fragen, was gerade geht. Wie auch immer das Tauziehen um die Formulierung aus­ geht – an der Feigheit bei der Präsentation des Vorhabens ändert das nichts mehr. Üb­ rig bleibt wieder einmal: Sie haben uns nicht die Wahrheit gesagt.

Einen ähnlichen Eiertanz führen Bun­ despolitiker regelmäßig auf, wenn es um die Neutralität geht. Auch dieses Wort wird seit Jahren herumgereicht wie eine Monstranz.

Es gehört zum sensiblen österreichischen Selbstverständnis wie die Lipizzaner oder die Mozartkugeln. Doch hinter der dünnen

10

eco.nova

Fassade ist längst zu erkennen: Inhaltlich ist der Begriff „Neutralität“ hohl wie eine Nuss.

Bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen läuft es nicht anders. Nehmen wir etwa die Diskussion um die flächendeckende Maut.

Es gehe ja nur um die Frächter, heißt es. Ei­ ne zusätzliche Maut habe keinerlei Einfluss auf andere Branchen oder gar die Konsu­ menten. Diese Aussagen sind völliger Hum­ bug. Da im Wirtschaftsleben stets alles zu­ sammenhängt, werden zwar vordergründig die Transporteure eine derartige Maut zah­ len, sie aber an ihre Auftraggeber weiterver­ rechnen (müssen). Das verteuert Produk­ te und Dienstleistungen. Und letztlich zahlt die Zeche der Konsument. Ähnlich verläuft das Gedankenexperi­ ment bei der Anhebung der Mehrwertsteu­ er für den Tourismus. Diese wird bekanntlich von zehn auf dreizehn Prozent hinaufge­ schraubt. Kein Problem, meinen namhafte Gewerkschaftsvertreter, das zahle ohnehin der Gast. Klingt einen Moment lang ein­ leuchtend – entpuppt sich dann aber als Milchmädchenrechnung. Tatsache ist, dass die Marktpreise im Tourismus derart sen­ sibel sind, dass nur ein kleiner Teil in Form von Preiserhöhungen weitergegeben werden kann, da ansonsten die Buchungen ausblei­ ben. Die Österreichische Hoteliervereini­ gung (ÖHV) hat ein Szenario durchrechnen lassen: Den Mehreinnahmen bei den Steuern von 200 Euro stehen Verluste für die Touris­ tiker in ähnlicher Höhe gegenüber, was unter dem Strich das Aus für 3.000 Tourismusjobs

MMag. Klaus Schebesta

bedeutet. Das passiert, weil die Steuererfin­ der ihre tollen Ideen nie zu Ende denken. Es ist aber immer so, dass das den Zahlern ab­ gepresste Geld an einer anderen Ecke fehlt und dort einen Schaden hinterlässt.

Und auf Landesebene? Da läuft es auch nicht viel besser. Denken wir nur an die Diskussion beim so genannten Brücken­ schlag zurück, der Seilbahnverbindung über die Kalkkögel. Man mag zu diesem Projekt stehen, wie man will, aber es war traurig zu beobachten, dass der Volkspartei nicht und nicht über die Lippen gekommen ist, dass sie diese Verbindung aus politischen Grün­ den nicht haben will. Weil die eigene Klien­ tel in der Haltung dazu komplett gespalten ist; weil die sensible Koalition mit den Grü­ nen genau in dieser Frage eine Sollbruch­ stelle eingebaut hat; weil es immer einfacher ist, etwas zu unterlassen als etwas zu unter­ nehmen. Bloß sagen wollte das die VP nicht – und hat zahlreiche Gutachter und Sach­ verständige aufgeboten, hinter denen sie sich trefflich verstecken konnte.

Und die Steuerreform? Verkündet war sie schnell – und das in blumigen Superlativen.

Es sei „die größte Steuerreform der Zwwei­ ten Republik“, hieß es bei der Präsentation im März. Und die „Gegenfinanzierung sei soli­ de aufgestellt“. Seitdem schlagen wir uns mit genau dieser Gegenfinanzierung herum, die vorne und hinten nicht passt. Aber macht ja nix. Die Zinsen sind eh niedrig und ein paar Millionen Euro zusätzliche Schulden werden Österreich auch nicht schaden. Oder?

Marc Cain Stores Innsbruck | Kufstein

NEU

Infos zu den neuesten Trends und unseren Partner Stores Meier Seefeld, Swarovski Partner Boutique Seefeld und Schimeier jetzt auch im Web. w w w.meierseefeld.at

Marc Cain Store Innsbruck Hör tnagl Passage, Burggraben 6, 6020 Innsbruck Mo bis Fr / 9.30 – 18.00, Sa / 9.30 – 17.00 Tel +43 (0) 512 570 342

Marc Cain Store Kufstein Inntalcenter, Gewerbehof 1, 6330 Kufstein Mo bis Fr / 9.00 – 18.00, Sa / 9.00 – 17.00 Tel +43 (0) 5372 65 0 10

eco.zahlen

TIROL IN ZAHLEN Aus der Steuerreform geht eine Branche als großer Verlierer hervor: der Tourismus. Dabei ist er eine der tragenden Säulen unseres Landes. Die Wirtschaftskammer sieht das Vertrauen der Tourismusbranche in die Politik schwer erschüttert. Hier ein paar Zahlen – gepaart mit freudigeren Nachrichten von Tirols Bädern.

STEUERN UND TOURISMUS

Mit insgesamt

4.737 Beherbergungsbetrieben per

31.12.2013 liegt Tirol klar an der Spitze aller Bundesländer. Gesamtösterreich verfügt über

14.942 Be-

triebe, in Tirol stehen also über ein Drittel davon.

1.320 davon mit 5 Sternen: 35 4 Sternen: 633 3 Sternen: 373 Hotel Garni: 1.333 Gasthöfe: 1.001 Pensionen: 435 Heime: 281 Hotels

10 auf 13 % ergibt ein österreichweites Volumen von 250 Mio. Euro. Rund 40 % davon Die Mehrwertsteuererhöhung von

müssten die Betriebe selbst tragen, was zu einer zusätzlichen Belastung von

100 Mio. Euro führt.

Durch die Erhöhung der Grunderwerbsteuer erhöht sich die Steuer auf Betriebsübergabe in der Familie laut Wirtschaftskammer zudem um durchschnittlich

Der Winter 2014/15 war gut für die Tiroler Bäder. Die Besucherzahlen

11,8 % gesunken, der Umsatz ist jedoch um 0,3 % gestiegen. Mit 11,24 Euro je Gast liegen die Erlöse um 13,66 % über jenen des Vorjahres. sind zwar um

Der Gesamteindruck vom Betreten bis zum Verlassen des Bades liegt mit der

12

eco.nova

364

70.000 Euro.

TIROLS BÄDER

Note

Appartements/Ferienwohnungen:

1,3 besser als im Vorjahr.

Für die Sommersaison öffnen rund

110 Betriebe wieder ihre Pforten.

eco.zahlen

EINE NEUE EPOCHE DES STAUNENS TÄGLICH GEÖFFNET VON 9.00 – 18.30 UHR LETZTER EINLASS 17.30 UHR Kristallweltenstraße 1, 6112 Wattens, Austria www.swarovski.com/kristallwelten

eco.nova

13

kopf der.ausgabe

14

eco.nova

kopf der ausgabe

KOPF DER AUSGABE

STEFAN ACKERMANN Der Musikmacher: Alles, was er angreift, ist Musik oder wird zu Musik. Stefan Ackermann hat sich mit Polyglobe Music einen Traum erfüllt, der seit 25 Jahren sein tägliches Leben in den richtigen Rhythmus bringt. // Text: Marion Witting, Foto: Julia Türtscher

V

on seinem Tonstudio aus bringt Stefan Ackermann Klän­ ge in die ganze Welt. Mit einem zukunftsweisenden Gedanken brach er aus dem Alltagsschema aus und machte seine Leiden­ schaft zum Beruf. Sein ganzheitlicher Ansatz im Denken und Handeln ist die Basis für alles, was er angreift. Dieser Philosophie folgt er kon­ sequent und hat damit als Musiker und Kom­ ponist seit 25 Jahren Erfolg, bekannt unter dem Künstlernamen Acama. Wie so oft im Leben führte der Umweg direkt zur Entscheidung, sich selbstständig zu machen. Denn die zünden­ de Geschäftsidee kam dem gelernten Musik­ instrumentenverkäufer während seiner lang­ jährigen Außendiensttätigkeit, wo er stunden­ lange Strecken im Auto zurücklegte. Zu dieser Zeit hatte er begonnen, für sich selbst entspan­ nende Musik zu komponieren und im eigenen Tonstudio aufzunehmen – mit dem angeneh­ men Effekt, die Fahrten für sich kurzweiliger zu gestalten. Was für ihn galt, müsse doch auch auf andere Menschen wirken, dachte er sich und gründete 1989 das Unternehmen Polyglobe Music. Der Sitz ist heute in Neu­Rum.

MARKTEROBERUNG MIT ENTSPANNUNG

1990 präsentierte Polyglobe Music bei der Musikmesse in Luzern seine neue Musik­ art. „Die Schweiz galt damals wie heute als Hochburg der Entspannungsmusik“, erklärt Ackermann: „Wir bestückten erwartungs­ voll unseren vier Quadratmeter großen Mi­ nistand mit 300 Tonträgern und hatten nicht einmal einen Player dabei. Den mussten wir uns kurzfristig von einem Zeitungsverkäu­ fer am Bahnhof ausleihen“, lacht Ackermann heute über die anfänglichen kleinen Stolper­ steine. „Die Zeit war reif“, sagt er nicht oh­ ne Stolz, denn die Aufträge, die er von Lu­ zern mit nach Hause nehmen konnte, waren beachtlich. Das Debütalbum „Toscana Ma­ gic“ entwickelte sich zum Bestseller: „Als Er­ gebnis meiner jahrelangen Arbeit als Musiker neben meinem Brotberuf ist es mir gelungen, in Eigenproduktion erstmals musiktherapeu­ tisch wirkende Klangfrequenzen und Rhyth­

„STREAMING IST EINE COOLE SACHE FÜR MUSIKKONSUMENTEN, MACHT ABER DEN MARKT KAPUTT.“ Stefan Ackermann

men in Instrumentalmusik zu verpacken. Bei Hörern rief diese Musik Entspannung und Wohlbefinden hervor und beflügelte mich, in diese Richtung weiterzumachen“, beschreibt er den Start der gleichnamigen Marke im Hause Polyglobe.

Acama bietet ein umfassendes musikthera­ peutisches Sortiment an wohlklingenden, für Entspannung, Meditation und als Begleitung für therapeutische Tätigkeiten konzipierten Musikstücken auf CDs und als Download an.

Die harmonisierenden wie auch vitalisieren­ den Klänge haben ihren Ursprung in verschie­ densten Kulturen und Musikrichtungen.

Für zahlreiche Musikproduktionen des hauseigenen Labels Polyglobe Music zeich­ net Stefan Ackermann als Produzent, Arran­ geur und Studiomusiker verantwortlich. Eine seiner jüngsten CD­Produktionen entstand heuer gemeinsam mit der vielseitigen Mut­ terer Künstlerin Maria Ma (Trommel, Hack­ brett, Percussion, Schlitztrommel, Tambura) im Studio an der Bundesstraße. Ackermann verwendet in seinen Produktionen tibetische Klangschalen, Gongs und andere obertonrei­ che Klanginstrumente, die er auf seinen Rei­ sen nach Asien kennen und deren musikali­ sche Wirkung er schätzen lernte. Als logischer Schritt in der Geschäftsentwicklung folgte daher die Sortimenterweiterung auf Tibeti­ sche Klangschalen unter dem Markennamen Acama, mit denen Fachhändler, Therapeu­ ten, Arztpraxen sowie Privatpersonen belie­ fert werden. Deren Qualität und Herkunft konnten Stefan und Astrid Ackermann auf persönlichen Reisen nach Nepal und Tibet prüfen. Seither arbeitet der Unternehmer mit Produktionsstätten vor Ort exklusiv und eng zusammen. „Die aktuellen Ereignisse in Nepal haben uns schwer betroffen gemacht.

Wir sind in laufendem Kontakt mit unseren tibetischen Freunden, die glücklicherweise

unverletzt blieben. Die Produktionsbetriebe wurden großteils zerstört“, gibt Ackermann einen traurigen Lagebericht.

VIELSEITIGKEIT VERANKERT DEN INNOVATIVEN VERLAG

Auf weiteren Plattenlabels werden von Po­ lyglobe Music auch andere Musikgenres wie Pop, Singer­Songwriter, Blues, Rock oder auch übergreifende Genres vokal wie in­ strumental vertrieben. Unter dem Label TachoMusic rief der Verlag das sogenannte Song­Pool­Projekt ins Leben. Damit nützt Polyglobe sein internationales Vertriebsnetz­ werk für physische wie auch digitale Produkte und bietet Künstlern, die musikalische Ideen bereits umgesetzt und fertig gemixt haben, ei­ nen Partner, der ihre Werke produziert, veröf­ fentlicht und international vertreibt. „Mit dem digitalen Musikvertrieb haben wir vor sechs Jahren gestartet“, erklärt Stefan Ackermann: „Dadurch sind unsere Produkte europaweit und in Übersee nicht nur auf CD erhältlich, sondern auf iTunes und allen wichtigen Platt­ formen auch downloadbar. Der Musikkonsum ging damit steil bergauf, bringt aber keine ent­ sprechende Umsatzsteigerung.“ Ergänzend produziert der Verlag Poly­ globe Music auf seinem hauseigenen Label Tonbuch.eu zahlreiche Hörbücher in den Bereichen mentale Entwicklung und Litera­ tur. Stefan Ackermann spricht hier das neue „Tonbuch“ an. Es umfasst eine oder meh­ rere Audio­CDs und ein Taschenbuch im CD­Format. Die Inhalte der beiden Medien ergänzen sich interaktiv und themenmäßig sinnvoll. „Wir nutzen hier unser Vertriebs­ und Produktions­Know­how. In die Ent­ wicklung von neuartigen Produkten legen wir besonders viel Liebe. Unsere vielen Stamm­ kunden schätzen uns auch dafür, dass wir in­ novativ bleiben.“ // www.polyglobemusic.at eco.nova

15

WIRTSCHAFT Wirtschaft & Unternehmen Foto: Tirol Werbung/Jens Schwarz

DIE ZUKUNFT TIROLS Tirol bringt man vor allem außerhalb der Landesgrenzen vorrangig mit Tourismus in Verbindung. Was stimmt. Doch der hohe Le­ bensstandard und Wohlstand, der zum großen Teil eben durch diese (einseitige) Tourismus­ orientierung zustande kam, ist fragil. Deshalb gilt es, Zukunftschancen rechtzeitig zu erken­ nen und die Potenziale, die in unserem Land stecken, zu heben. Für die Zukunft werden Ideen und Innovationen in allen Bereichen nötig sein. Unternehmer und Meinungsbild­ ner haben dabei teils sehr konkrete Vorstellun­ gen und Visionen, aber auch die Bevölkerung ist voller guter Ideen. Diese gilt es zu bündeln und sie in reale Vorhaben umzumünzen. Eine neue Internetplattform soll dabei helfen.

Die Wirtschaftskammer Tirol setzt sich zusammen mit dem Lehrstuhl für Innovation und Entrepreneurship der Universität Inns­ bruck unter der Leitung von Prof. Dr. Johann Füller mit der Zukunft Tirols auseinander.

Ziel ist es, ein visionäres, kompaktes Konzept für das Land und den Wirtschaftsstandort zu erarbeiten und die Frage zu beantworten, wie

16

eco.nova

sich Tirol in den kommenden Jahren weiter­ entwickeln kann, soll und sicher auch muss.

In der ersten Phase hat eine universitä­ re Projektgruppe rund 20 Tiroler Visionäre zur Zukunft des Wirtschaftsstandortes be­ fragt. Daraus entstand die Idee, diese Grund­ gedanken zu sammeln, sie auf eine Plattform zu bringen und ganz Tirol mitdiskutieren zu lassen. Dies ist nun geschehen und die Seite online.

Grundsätzlich zeigt sich in den Interviews – die sich über eine breite Palette an Branchen ziehen – eine große Verbundenheit der Unter­ nehmer mit Tirol. Niemand äußert ernsthafte Überlegungen, Tirol als Standort zu verlassen.

Gerade deshalb braucht es zukunfts­trächtige Konzepte. Um Unternehmen nicht nur im Land zu halten, sondern auch neue dazu zu motivieren, sich hier anzusiedeln. Dass Tirol Potenzial hat, daran glauben alle Interviewten.

In einem weiteren Schritt wurden die Hauptargumente zusammengefasst und nach Rubriken geordnet. Nun ist die Bevölkerung am Zug! Es soll nicht nur darum gehen, eini­

ge wenige Leute die Zukunft Tirols ausgestal­ ten zu lassen, sondern möglichst viele Men­ schen miteinzubinden und die Bevölkerung mitzunehmen. Die Interviews sollen Ansporn und Ideengeber zugleich sein, sich mit dem ei­ genen Land und dessen Zukunft auseinan­ derzusetzen. Ziel ist, einen breiten Diskussi­ onsprozess in Gang zu setzen, in dem sich die Bevölkerung auch wiederfindet. Es geht nicht nur darum, seine Ideen zu posten. Jeder ist dazu angehalten, darüber zu diskutieren, weil vor al­ lem aus der Diskussion viel Neues entsteht. Die Plattform soll problemlösend und lösungsori­ entiert sein und aufbauend auf den Interviews zum Nachdenken anregen, was in Tirol mög­ lich werden kann. Universität Innsbruck und Wirtschaftskammer Tirol leisten in der Folge ihren Beitrag dazu, dass die Ideen an den rich­ tigen Stellen deponiert und gepusht werden und nicht im Raum stehend verpuffen.

Um einen zusätzlichen Anreiz zum Mit­ machen zu schaffen, werden die besten Ideen ausgezeichnet und die Plattform als eine Art Wettbewerb organisiert. Dieser wird von Ex­ perten begleitet, die die Ideen bewerten und die Gewinner auswählen. Zusätzlich werden die besten Ideen gesammelt, zusammengefasst und im Herbst gemeinsam mit den vorangegange­ nen Interviews in Form einer Studie veröffent­ licht. Ganz viele Gründe also, um sich an der Zukunft Tirols zu beteiligen. // www.zukunft-tirols.at

DAS PROJEKT

Das Team setzt sich aus Studenten der Universität Innsbruck, dem Lehrstuhl für Innovation und Entrepreneurship und Mitarbeitern der Wirtschaftskammer Tirol zusammen. Gemeinsam wurde konzipiert, diskutiert und präsentiert. Im Rahmen ihres Masterstudiums Strategisches Management (Jahrgang 2014/15) haben die Studenten vier Teams gebildet und fungieren nun als operatives Managementteam.

TERMINE

Einreichschluss für Ideen: 1. Juli 2015 Jurymeeting: Juli 2015 Bekanntgabe der Gewinner: August 2015 Abschlussevent: September 2015 Veröffentlichung der Studie: Herbst 2015

eco.mmentar

eco.wirtschaft

Mag. Barbara Jäger, M.Sc., Business Pool Austria

UMSATZREKORD IM UNTERLAND VIKING hat es geschafft, Gartengeräte irgendwie sexy zu machen.

Die hohe Qualität und vor allem auch das Design vieler Produktlinien wird regelmäßig durch internationale Auszeichnungen bestätigt. Das gefällt nicht nur den Österreichern. 98 Prozent der VIKING­Produk­ te gehen ins Ausland. Und das überaus erfolgreich, wie der Jahresab­ schluss 2014 zeigt. Jährlich steigen neben den Mitarbeiterzahlen auch die Umsätze und das Eigenkapital kontinuierlich an. Aktuell liegt die Eigenkapitalquote bei 64 Prozent.

2013 überschritt der Umsatz des Unternehmens erstmals die 150­Millionen­Euro­Grenze. 2014 wurde dieser nochmals um statt­ liche 16,5 Prozent auf 179,3 Millionen Euro angehoben. Im Fünf­ jahresvergleich wird die positive Entwicklung mit einer Umsatzstei­ gerung von 62 Prozent noch einmal besonders deutlich. Seit 2009 ist auch die Mitarbeiteranzahl um exakt 100 auf aktuell 350 gewachsen.

Besonders die Ausbildung von Fachkräften hat in Langkampfen ei­ nen großen Stellenwert.

Gegründet wurde VIKING im Jahr 1981, seit 1992 ist es ein Un­ ternehmen der STIHL­Gruppe.

Foto: Ötztal Tourismus/Philipp Horak

DER GESUNDE MITARBEITER Gesundheitsmanagment und mitarbeiterfreundliche Unternehmenskultur lohnen sich.

Märkte werden immer globaler, Produkte ähnlicher. Der Kunde er­ wartet rasche, lösungsorientierte Dienstleistungen. Daraus ergeben sich zwei wesentliche Fragen: Wie gelingt es, sein Unternehmen auch langfristig erfolgreich am Markt zu positionieren? Und: Wie schafft man es, ein motivierendes Umfeld zu gestalten, worin Mitar­ beitende bereit sind, Überdurchschnittliches zu leisten?

Eine mögliche Antwort wäre ein effizientes, nachhaltiges Gesund­ heitsmanagement. Damit ist nicht jenes stiefmütterliche Konstrukt ge­ meint, das primär mit Pausenäpfeln und Fitnessstudio in Verbindung gebracht wird, sondern ein Instrument, das es erlaubt, im Unterneh­ men ganzheitlich Veränderungen zu bewirken. Ein innovatives Un­ ternehmen nutzt dabei die gesellschaftliche Veränderung als Chance, verstaubte unternehmerische Werte einer Prüfung zu unterziehen, um sie im praktischen Alltag wieder lebendig werden zu lassen. Auch vom betriebswirtschaftlichen Standpunkt aus lohnt sich diese Überlegung, denn die demografische Entwicklung wird zunehmend den Arbeits­ markt beeinflussen. Mit betrieblicher Gesundheitsförderung und Prä­

vention lassen sich sowohl Kosten reduzieren als auch die Gesundheit der Beschäftigten verbessern. Unter anderem können die Fehlzeitenra­ ten auf diese Weise um durchschnittlich 20 Prozent reduziert werden.

NÄCHTIGUNGSPLUS Positive Neuigkeiten kommen auch von der anderen Seite Tirols. Aus dem Ötztal nämlich, das den fünften Rekordwin­ ter in Folge hingelegt hat. Trotz Rückgängen bei Urlaubern aus Osteuropa stieg die Zahl der Übernachtungen auf 2,8 Millio­ nen, was für die Wintersaison 2014/15 ein Plus von 5,3 Prozent bedeutet. Wesentlich zum guten Ergebnis beigetragen haben unsere nördlichen Nachbarn. Bei den deutschen Winterurlau­ bern verzeichnete man einen Zuwachs von 8,4 Prozent, auch Großbritannien, die Niederlande und die Schweiz legten zu.

Gezieltes Marketing trug auch in Tschechien, Polen, Rumäni­ en und der Slowakei Früchte. Insgesamt kamen Urlauber aus 55 Ländern ins Ötztal.

Studien belegen: Das Geheimnis des Erfolges eines Unternehmens liegt maßgeblich in einer mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur.

Bis zu einem Drittel ihres Finanzerfolges erzielen Unternehmen dank der Kombination verschiedener Kulturdimensionen. Den größten Ein­ fluss auf das Engagement der Mitarbeiter haben dabei Mitarbeiterori­ entierung, die Schaffung von Teamgeist und das Erleben von Zugehö­ rigkeit zum Unternehmen.

Während sich Ärzte noch vor wenigen Jahren vor allem frag­ ten, was Menschen krank macht, fragt man sich heute immer stär­ ker, was Menschen gesund hält. Inzwischen ist dieser Blickwech­ sel auch in den Unternehmen angekommen. Man weiß heute, dass der Führungsstil darüber entscheidet, ob Arbeitnehmer gesund und leistungsfähig bleiben. Die mitarbeiterorientierte Führung steht da­ bei für den gesunden Führungsstil. Führungskräfte, die ihren Mitar­ beitenden Vertrauen und Anerkennung entgegenbringen und sie als Individuen wahrnehmen und behandeln, haben gesündere Teams als Führungskräfte, die auf Kontrolle und Machtausübung setzen.

WEITERE INFORMATIONEN

Business Pool Austria Museumstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/27 90 60 info@businesspool.at, www.businesspool.at

TAGESAKTUELLE NEWS UNTER WWW.ECONOVA.AT

eco.nova

17

eco.titel

18

eco.nova

eco.titel

EINE REVOLUTION MIT VIELEN GESICHTERN Die Lebensmittelbranche bef indet sich in einem epochalen Umbruch – und die Tiroler Landwirtschaft steckt mittendrin.

Konsumentenentscheidungen werden zunehmend unter den Schlagworten Transparenz, Nähe, Nachhaltigkeit und Qualität getroffen. Im klein strukturierten Alpenland kann diesen Anforderungen leichter begegnet werden als anderswo.

Bio gilt als Entscheidungskriterium, doch auch hier setzt ein Umdenken ein. Hin in Richtung Regionalität.

Wird „regio“ zum neuen bio? // Fotos: Tirol Werbung, Tom Bause, beigestellt

eco.nova

19

eco.titel

D

er weltgrößte Nahrungs­ mittelkonzern gilt mit sei­ nen über 440 Fabriken, 330.000 Mitarbeitern, mehr als 2.000 Marken und krakenhaft kapitalistischen Strategien als Mutter des Irrsinns in der globalen Lebens­ mittelbranche. Kaum ein anderer Konzern hat derart viel Einfluss, kaum einer wird der­ art gefürchtet. 2007 wurden Aktionäre und verantwortliche Manager von Nestlé von der Stiftung Ethik & Ökonomie (ethecon) mit dem Internationalen Black Planet Award für „herausragende Verantwortung bei Zerstö­ rung und Ruin unseres Blauen Planeten hin zu einem Schwarzen Planeten“ ausgezeich­ net. Die negativen Berichte über den Schwei­ zer Riesen lassen Beobachter und Konsumen­ ten meist erschüttert zurück.

Vielleicht bekommt gerade deswegen ei­ ne der jüngeren Meldungen aus dem Hau­ se Nestlé eine Note, die auf Umwegen Hoff­ nung weckt. Im April 2015 veröffentlichte Nestlé Deutschland die Ergebnisse der Stu­ die „Wie is(s)t Deutschland 2030?“. Die Zu­ kunftsstudie lieferte einige überraschende und klare Ergebnisse. Demnach zeigte sich die Hälfte der Befragten aufgeschlossen ge­ genüber neuen Proteinlieferanten wie Algen oder Insekten. Mögen Insektenburger oder Kekse aus Grillen auch anders-appetitliche Zukunftsmusik sein – so ist der Hintergrund für die hohe Zustimmung weit spannender als

20

eco.nova

der in 15 Jahren erwartete knusprige Kultur­ wandel am Teller. „52 Prozent der Befragten können sich mit dieser Vorstellung anfreun­ den als Ergebnis einer ressourcenschonenden Ernährung in einer werteorientierten Gesell­ schaft“, heißt es auf der Nestlé-Homepage und im Rahmen der Studienpräsentation hielt Gerhard Berssenbrügge, Deutschland­ chef des Nahrungsmittelkonzerns, fest: „Er­ nährung wird zunehmend zu einer Frage der Weltanschauung.“ Auch die bislang nicht durch ihre ethische Verantwortung auffallenden Konzerne sehen sich dadurch herausgefordert, dass ihre Pro­ dukte der Wertvorstellung der Kunden ent­ sprechen müssen. Etwa jener zur Schonung von Mensch und Natur. Beste Voraussetzung für eine Zäsur?

BESTE FORM DER LANDWIRTSCHAFT Die Lebensmittelbranche befindet sich in ei­ nem epochalen Umbruch. Das Bewusstsein der Konsumenten steigt. Im November 2012 ergab eine Meinungsumfrage zur „Land­ wirtschaft der Zukunft“, dass die Österrei­ cher folgende Punkte als entscheidend an­ sehen: Umweltschonende Produktion, keine oder geringe Verwendung von Pestiziden und Kunstdüngern, gentechnikfreie, biologische Produktion. 80 Prozent waren überzeugt,

dass Bio-Landwirtschaft die „beste und um­ weltverträglichste Form der Landwirtschaft“ sei. Acht von zehn Österreichern scheinen zu wissen, dass dies eine auf mehreren Ebenen entscheidende Zukunftsfrage ist.

Im Rahmen des Welthungertages am 16.

Oktober 2014 forderte Rudolf Vierbauch, Obmann der Bio Austria (Organisation der Österreichischen Biobäuerinnen und Biobau­ ern) eine ehrliche Betrachtung der zu bewäl­ tigenden Herausforderungen und hielt fest: „Der Weltagrarbericht hat bereits 2008 aufge­ zeigt, dass die zentrale Frage zur Welternäh­ rung lautet: Wie kann mit den vor Ort verfüg­ baren Mitteln der optimale Ernährungsertrag einer Fläche bei minimalem Ressourcenver­ brauch erzielt werden? Ernährungssicherheit und Welthunger dürfen nicht als vorgescho­ bene Argumente für die Fortschreibung ei­ nes Systems dienen, das Bodenerosion, Was­ serverschmutzung, Biodiversitätsverlust und Klimaerwärmung mitverursacht. Eine im We­ sentlichen durch hohen Input an Dünger und Pestiziden erkaufte Ertragsmaximierung ist nur von kurzer Dauer und gefährdet mittelbis langfristig die Produktivität. Biologisch produzierte Lebensmittel stellen eine solide Basis für die zukünftige Ernährung der Welt­ bevölkerung dar.“ Das Thema hat viele Facetten, wobei die Tatsache, dass von 2012 bis 2014 weltweit 805 Millionen Menschen an Hunger litten –

eco.titel

SEIT KURZEM GIBT ES TIROLER KNOBLAUCH, AUCH FELDVERSUCHE MIT DEM ANBAU VON CHILI, WASABI, SÜSSKARTOFFELN SOWIE MELONEN. DIE FISCH-, ALMSCHWEIN- UND KITZFLEISCHPRODUKTION IST EBENSO EINE NISCHE, DIE SEIT KURZEM ERFOLGREICH AM MARKT POSITIONIERT WIRD. REGIONALITÄT IST ALSO IMMER BREITER GESTREUT.

tirolerbiopilze.at

obwohl bereits heute 12 bis 14 Milliarden Menschen mit der produzierten Nahrung kalorienmäßig ernährt werden könnten, ei­ ne der ernüchterndsten ist. Nahrungsmittel­ produktion mit all ihren Auswirkungen und Nuancen muss – selbst wenn der Blick letzt­ lich auf Tirol als Miniausschnitt des Systems gerichtet wird – erst einmal global betrachtet werden. Auch, um die Chancen des Landes zu erkennen. Quantität ist dabei eine Seite, Qualität die andere.

So stand der diesjährige Weltgesund­ heitstag (7. April) unter dem Motto Nah­ rungsmittelsicherheit. Vytenis Andriukaitis, EU­Kommissar für Gesundheit und Lebens­ mittelsicherheit, machte sich in dem Zusam­ menhang für eine gesunde und umweltver­

trägliche Ernährung stark und hielt anlässlich des Weltgesundheitstages in Brüssel fest: „Mit der Globalisierung des Lebensmittel­ handels ist es wichtiger denn je, die Lebens­ mittelsicherheit und die hygienischen Stan­ dards aufrechtzuerhalten.“ Dass auch die seit 1. Mai 2015 in Mai­ land „laufende“ Weltausstellung Expo, zu der rund 20 Millionen Besucher erwartet werden, unter das Motto „Feeding the Pla­ net, Energy for Life“ gestellt wurde, zeigt, welchen Stellenwert das Thema Ernährung zwischenzeitlich bekommen hat. Allem An­ schein nach ballen sich die Reaktionen auf das extrem steigende Bewusstsein und das wieder erwachte Wissen darum, dass Essen im ganz direkten Sinn Leben bedeutet. Je­

de Dokumentation über untragbare Zustän­ de in Tiermastbetrieben, jeder Bericht über den Missbrauch von Pestiziden oder Anti­ biotika, jede Meldung über wieder einen Le­ bensmittelskandal schärft die Konsumenten­ blicke und zwingt im vielleicht utopischen, sicher aber erstrebenswerten Fall ein vielfach lebensbedrohliches System in die Knie.

LEBENSMITTELSKANDAL ALS CHANCE

„Jeder Lebensmittelskandal ist für einen Biobauern eine Chance. Man braucht die schlechten Beispiele, um die guten zu sehen.

Das ist traurig, aber der Mensch ist nun ein­ mal so“, weiß Martha Fahringer. Gemein­ sam mit ihrem Mann Toni bewirtschaftet sie

Weniger Wasser, dafür knackig und gschmackig.

So sind unsere Bio-Champignons!

Jetzt frisch erhältlich bei

Inserat Econova_180x200_ET_210515.indd 2

21.05.15 14:54

eco.nova

21

eco.titel

„WIR WOLLEN KEINE SCHEIN-NACHHALTIGKEIT, SONDERN EHRLICHE PRAXIS.“ LK-Präsident Josef Hechenberger und sein Plädoyer für mehr Regionalität

den Burgerhof und die Burgeralm in Retten­ schöss im Tiroler Kaiserwinkel. Der Famili­ enbetrieb stellt in gewisser Weise das krasse Gegenstück zu einem global agierenden Le­ bensmittelkonzern dar. Die Extreme zeigen, in welchem Spektrum sich die Lebensmit­ telproduktion bewegt und wo die Chance für die Tiroler Landwirtschaft steckt, die gegen­ über der industriellen Agroproduktion quan­ titativ chancenlos ist. Qualität ist die Nische.

Vier Mal im Monat fährt Martha Fahrin­ ger mit dem kleinen silbernen Kühlanhänger nach Innsbruck und verkauft die Produkte bei den Bauernmärkten am Sparkassenplatz und am Wiltener Platzl. Werbung oder sons­ tiges Pipapo gibt es nicht. Auch wird die Tat­ sache, dass der echt gschmackige Käse, die Jausenwurst, der Speck, die Milch und alles andere bio und regional sind, nicht sonder­ lich zelebriert. Die ruhige Selbstverständlich­ keit, mit der die Kunden warten, bis sie dran sind, malt in gewisser Weise ein Slow­Food­ Bild, das zwar mit dem Arbeitsaufwand, der hinter den Produkten steckt, nur wenig, mit der Überzeugung der Biobäuerin aber um­ so mehr zu tun hat. „Wir haben es einfach so gemacht, weil wir dachten, dass es so richtig ist. Bei Soja­Futtermitteln aus Südamerika oder irgendwoher hat man kein so gutes Ge­ fühl. Man will die Natur ja nicht ausbeuten und die Kühe sollen keine 10.000 Liter ge­ ben oder nur als Milchmaschine benutzt wer­ den. Die Kühe sind für uns Lebewesen, auf die man schauen und die man nicht ausbeu­ ten sollte“, bringt sie die immer breitere Be­ völkerungsschichten ergreifende Erkenntnis über die Kreisläufe in der Natur und die Ver­ antwortung der Menschen mit bestechend einfachen Worten auf den Punkt.

Von den knapp 14.000 landwirtschaftli­ chen Betrieben Tirols wurden im Jahr 2013 fast 2.800 Höfe biologisch bewirtschaftet.

Diese 23,28 Prozent der Produzenten arbeiten auf 56.209 Hektar, von denen 26.484 Hektar Almen und Bergmähder sind. Über 44.500 Rinder, fast 25.000 Stück Geflügel, über 14.150 Schafe, rund 3.050 Ziegen und 2.020 Schweine sowie 2.000 Pferde kommen so in den tierischen Genuss, unter biologischen re­ spektive artgerechten Rahmenbedingungen

ECO.TIPP Buy-local-Aktion In 17 Filialen der Buchhandlung Tyrolia finden Sie seit geraumer Zeit unter dem Motto „Erlesenes aus Tirol“ ausgesuchte Produkte regionaler Anbieter – von der handgeschöpften „Tiroler Edle“-Schokolade über die Seife „Tiroler Reine“ bis hin zu Tees, Pflege- und Zirbenprodukten von „Gutes aus Tirol“. Ausschlaggebend für die Auswahl der Erzeugnisse ist, dass sie von Herstellern vor Ort stammen, aus möglichst natürlichen Rohstoffen erzeugt werden und altes, traditionelles Wissen nutzen.

22

eco.nova

aufzuwachsen bzw. zu leben und – sollte dies ihr Schicksal sein – stressfrei zu sterben.

Die Zahl der Biobetriebe schnellte mit der Förderung des Biolandbaus Anfang der 1990er und vor allem in den Jahren nach dem EU­Beitritt 1995 auch hierzulande recht dy­ namisch in die Höhe. Es war eine erste gro­ ße Boomzeit für Bioprodukte, der jedoch die Vermarktungsstrukturen arg hinterherhink­ ten, sodass absurderweise große Mengen an Biomilch und ­rindfleisch als konventionelle Ware verkauft werden mussten, für die kein Biozuschlag ausbezahlt wurde. Die gestiege­ nen Produktionskosten rechneten sich teils nicht mehr und so kam es, dass um die Jahr­ tausendwende knapp 2.000 Betriebe aus der Bioproduktion ausstiegen.

Heinz Gstir, Obmann der Bioalpin eGen, die mit der Erfolgsmarke „Bio vom Berg“ ab 2002 den heimischen Biomarkt zu revoluti­ onieren begann, erinnert sich: „Manche Bio­ bauern, die zu Bio gewechselt sind, haben be­ merkt, dass der Futtermitteleinsatz bei Bio schwieriger, aber vor allem auch kosteninten­ siver bzw. teurer ist. Viele wechselten auch wieder zur konventionellen Landwirtschaft, da es in manchen Regionen keine Absatz­ märkte für Bioprodukte gibt.“ Seit dem großen Exodus hat sich eini­ ges getan, doch die Romantik, die so rasch wie gerne mit dem nachhaltigen und lebens­ freundlichen Landwirtschaften verbunden wird, findet hauptsächlich in Werbesujets statt. Wie in vielen anderen Wirtschaftsbe­ reichen, so ächzt auch die Biolandwirtschaft unter einem teils unberechenbar agierenden Bürokratiemonster. „Der überbordende büro­ kratische Aufwand wird oft als Hindernis be­ trachtet und die zu tätigenden Investitionen sind für Klein­ und Kleinstbetriebe teilweise nicht möglich“, weiß Gstir.

Erst im März 2015 schrillten diesbezüg­ lich neuerlich die Alarmglocken bei den hei­ mischen Biobauern. Österreich, wo ein Fünf­ tel der Äcker biologisch bewirtschaftet wird, gilt innerhalb der EU als Bioland Nummer eins, die österreichischen Biozertifikate sind oft viel strenger als jene in anderen EU­Län­ dern, weswegen die Ankündigung der EU­Kommission, die acht Jahre alte Biover­ ordnung komplett neu zu schreiben und da­ mit das komplexe Kontrollinstrumentarium noch komplexer zu machen, veritable Unruhe auf den Äckern und in den Ställen auslöste.

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter konnte kaum an sich halten und bezeichne­ te den Verordnungsentwurf als „Biovertrei­ bungsverordnung – gut gemeint, aber in der Umsetzung zu bürokratisch und entwick­ lungsfeindlich“.

eco.titel

Feinste Käsespezialitäten aus drei Tiroler Kleinsennereien: SPAR setzt mit „Großer Stinker“, „Kleiner Stinker“, „AlpbachTaler“ und „Loick“ auf die Käsevielfalt Tirols. Hubert Rendl von der Käserei in Reith/Alpbachtal, Reinhard Moser von der Bundesanstalt für Alpenländische Milchwirtschaft in Rotholz und „Wilder Käser“ Bernhard Widauer aus Kirchdorf.

TIROL FÜR FEINSCHMECKER Tirol verfügt über eine Vielfalt an qualitativ hochwertigen Käsesorten. Eine exquisite Auswahl ist in allen Tiroler SPAR-, EUROSPAR- und INTERSPAR-Märkten erhältlich.

BÜROKRATISCHE HÜRDEN

Nicht die österreichischen Verhältnisse sind Grund für den Bioaktionismus der EU. In zahlreichen Ländern werden die Kontrollen, die es EU-weit zu vereinheitlichen gilt, wenig konsequent, um nicht zu sagen löchrig vollzogen. Italien etwa ist das – gemessen an der Zahl der Produkte – führende Bioland der Union und war auch Schau­ platz für einen veritablen Skandal, der die Branche weit über Ita­ liens Grenzen hinaus erschütterte. Ein Fälscherring hatte konven­ tionelle Produkte, die teils sogar gentechnisch verändert waren, in großem Stil unter dem Biosiegel in der EU vertrieben. Das Auffliegen des kriminellen Betruges stellte die Kontrollsysteme in Fra­ ge, setzte die EU unter Druck – und mit ihr die Biolandwirtschaft.

Die Frage, die die Konsumenten seither bewegt, ist, welchem Logo sie vertrauen können. „Das offizielle Biologo der EU ver­ spricht strenge Richtlinien. Verbandszeichen wie jene von Demeter und Bio Austria sind noch strenger bei den Vorschriften und Kont­ rollen. Sollte beim Konsumenten Verunsicherung vorherrschen bzw. die abgebildeten Gütesiegel für ihn nicht nachvollziehbar sein, dann wird empfohlen, das regionale Bioprodukt aus der Region vorzuzie­ hen“, unterstreicht Gstir die Regionalität gleich doppelt. Ein Fin­ gerzeig?

ENORMES POTENZIAL

Es ist keine Frage, dass das Biopotenzial in Österreich und Tirol noch nicht ausgeschöpft ist. „Am internationalen Markt nimmt Bio aus Österreich eine herausragende Stellung ein. Punkto Qualität und Si­ cherheit setzen wir einen Maßstab, der die Basis unseres Erfolges ist“, stellte Bio-Austria-Obmann Rudolf Vierbauch im Februar 2015 im Rahmen der Weltleitmesse für Bio in Nürnberg, BioFach, fest und verwies auf den stark wachsenden Markt. 2013 wurde der weltwei­ te Biomarkt mit 72 Milliarden USD beziffert. Der europäische lag

„Großer Stinker“, „Kleiner Stinker“, „AlpbachTaler“ und „Loick“ heißen die hochwertigen Käsespezialitäten, die das Herz jedes Feinschmeckers höherschlagen lassen. Von Tiroler Kleinsennereien produziert, setzt SPAR auf eine enge Zusammenarbeit mit der Ti­ roler Landwirtschaft. Mittlerweile finden sich über 3.600 Produkte von 115 Herstellern aus Tirol in den SPAR-Regalen.

Reinste Heumilch liefern die Bauern aus dem Alpbachtal an die Käserei Reith. Die Herstellung von Heumilch ist die ursprüng­ lichste Form der Milchgewinnung und dabei auch Grundlage für die hohe Qualität des „AlpbachTaler“, einem Schnittkäse mit dem typisch pikanten Geschmack.

Die wertvolle Milch für den „Loick“ stammt von Schafen, die auf sechs Bauernhöfen zwischen Trins und dem Zillertal weiden.

Die Milch wird zweimal täglich zur Bundesanstalt für Alpenländi­ sche Milchwirtschaft nach Rotholz geliefert und dort zu einer ab­ soluten Käsespezialität veredelt. Der „Loick“ ist ein Schnittkäse mit mild-säuerlich aromatischem Geschmack und ideal für Liebhaber von mildem Schafmilchkäse und zudem lactosefrei.

Bernhard Widauer aus Kirchdorf i. T. hat sich unterdessen ganz auf die Herstellung von Weichkäse spezialisiert. Der „Wilde Käser“ stellt aus hochwertiger Heumilch zwei echte Käsespezialitäten her, den Großen und den Kleinen Stinker. Letzterer besticht durch sei­ ne milde Note, während sein großer Bruder einen kraftvoll würzi­ gen Geschmack hat. Beide Käsesorten sind zudem lactosefrei.

Als Tiroler Traditionsunternehmen setzt SPAR seit jeher auf die Kooperation mit Bäuerinnen, Bauern und regionalen Produzenten. „Goggei“, „Hunk“ oder der naturtrübe Tiroler Apfelsaft sind Bei­ spiele für diese erfolgreiche Zusammenarbeit. Dr. Christof Rissba­ cher betont: „Diese Produkte mit dem Gütesiegel ‚Qualität Tirol‘ verfügen über eine hohe Glaubwürdigkeit und unterstreichen die regionale Stärke von SPAR.“

eco.nova

23

eco.titel

in diesem Jahr bei 24,3 Milliarden Euro, wo­ bei das Marktwachstum gegenüber dem Vor­ jahr rund sechs Prozent betragen hatte. Dass diese Zahlen vor allem der Tiroler Land­ wirtschaft – mit ihrem großen, etwa durch die Viehhaltung auf den Almen gleichsam gottgegebenen Qualitätsvorteil – Beine ma­ chen, liegt auf der Hand. Doch obwohl die Marktchancen nicht hoch genug eingeschätzt

erinnert sie sich. „Wir haben den Stall in ei­ nen Laufstall umgebaut. Die Investitionen sind natürlich da – aber wenn man die Milch als Biomilch verarbeiten und verkaufen kann, dann rechnet sich das.“ Eine ganz andere, mit demotivierenden Absurditäten gespickte Geschichte kann Cornelia Plank erzählen. Gemeinsam mit ih­ rem Gatten Walter Plank hatte sie die Idee,

„BIO WIRD IMMER WICHTIGER, ABER WIR STELLEN DIE REGIONALITÄT UND DIE GESICHERTE HERKUNFTSBEZEICHNUNG ÜBER DIE BIOGESCHICHTE. WIR HABEN UNS IMMER AUF DIE REGIONALITÄT SPEZIALISIERT.“ Friedrich Auer, Geschäftsführer der Firma Hörtnagl

werden können, bleibt es für die meisten Landwirte hart, den konventionellen Be­ trieb in einen Biobetrieb zu verwandeln. „Bei uns war die Umstellung auf bio nicht so schwierig“, blickt Martha Fahringer zurück. „Unser Gebiet war schon immer ein Hartkä­ segebiet, da durfte nie Silage verfüttert wer­ den. Es war immer Grünland, weswegen wir kein Problem mit gespritzten Äckern hatten“,

24

eco.nova

Biopilze zu produzieren. 95 Prozent der in Österreich verzehrten, konventionell produ­ zierten Champignons und 100 Prozent der Bio­Champignons waren bis dato aus dem Ausland importiert worden. „Wir, als pas­ sionierte Gemüsebauern in der 3. Generati­ on, haben es uns daher zur Aufgabe gemacht, dieses beliebte und äußerst gesunde Lebens­ mittel regional mit herausragender Qualität

in unserer Tiroler Pilzmanufaktur zu produ­ zieren“, erzählt sie. Die Umsetzung der Idee gestaltete sich weit schwieriger als gedacht (siehe Kasten „Harte Hürden“), das dabei geforderte Frustrationspotenzial war enorm, doch ließ sich die Familie nicht beirren, hielt durch und produziert heute Bio­Champig­ nons, deren Geschmack und Konsistenz selbst Pilzlaien im Nu überzeugen. Das Ex­ periment ist geglückt.

Die neue Experimentierfreudigkeit der heimischen Bauern betont auch Heinz Gstir und hält fest: „Seit Kurzem gibt es Tiro­ ler Knoblauch, auch Feldversuche mit dem Anbau von Chili, Wasabi, Süßkartoffeln so­ wie Melonen. Die Fisch­, Almschwein­ und Kitzfleischproduktion ist ebenso eine Nische, die seit Kurzem erfolgreich am Markt positi­ oniert wird.“ Derart viel Bewegung konnte auf Tirols Äckern und Almen bislang noch nie fest­ gestellt werden. Die von Gstir erwähnte Kitzfleischproduktion wurde etwa erst En­ de März 2015 präsentiert. „Kitzei“ heißt es und Agrarklandesrat Josef Geisler sagt: „Zie­ genkitzfleisch ist in Tirol in den letzten Jah­ ren beinahe in Vergessenheit geraten. Durch die Offensive mit dem Kitzei soll das Fleisch wieder in Tirol vermarktet werden und nicht mehr ins Ausland gehen. Damit schließt sich

eco.titel

„JEDER LEBENSMITTELSKANDAL IST FÜR EINEN BIOBAUERN EINE CHANCE. MAN BRAUCHT OFFENSICHTLICH DIE SCHLECHTEN BEISPIELE, UM DIE GUTEN ZU SEHEN.“ Biobäuerin Martha Fahringer, Burgerhof und Burgeralm in Rettenschöss

ein wichtiger Kreislauf.“ Damit das Ziegen­ fleisch mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“ vermarktet werden darf, sind die Ziegenzüch­ ter dazu verpflichtet, das Kitzei ausschließlich mit Ziegen­ oder Kuhmilch zu füttern, so ge­ nannte Milchaustauscher sind verboten und die artgerechte Tierhaltung im eingestreuten Stall, mit Klettermöglichkeiten und Auslauf ins Freie ein Muss.

Der Testlauf mit dem Kitzei fand im ver­ gangenen Jahr in Partnerbetrieben der Initia­ tive „Bewusst Tirol“ statt, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Tiroler Wirtschaft, Land­ wirtschaft und den Tourismus nachhaltig zu stärken. „Diese Maßnahmen von Land Tirol, Agrarmarketing Tirol und Tirol Werbung sollen die Wertschöpfung im eigenen Land steigern, das Bewusstsein für Tirol in der Tiroler Bevölkerung stärken und die Marke Tirol mit der Strahlkraft von regionalen Le­ bensmitteln und Speisen aufladen“, heißt es.

Die Worte Regionalität und Nachhaltigkeit sind entscheidend bei der Besetzung der Er­ nährungsnischen durch Tiroler Produkte.

REGIO SCHLÄGT BIO

„Ob es nur bio allein ist, weiß ich nicht, auch das Regionale zählt viel“, kann Biobäuerin Martha Fahringer die Motivation ihrer Kun­ den nicht eindeutig zuordnen. Ganz klar ist aber, dass der Betrieb in Rettenschöss im Jahr 2014 einen Bekanntheitsschub erfuhr, wur­ de der Burgerhof doch mit dem Nachhaltig­ keitspreis ausgezeichnet, der vergangenes Jahr erstmals von der Landwirtschaftskammer verliehen wurde. „Das war ein Wahnsinn“, sagt Fahringer. „Wir waren schon sehr ge­ rührt.“ Die Bescheidenheit, mit der sie auf die

Preisverleihung und die ihr gefolgten Gratu­ lationswellen zurückblickt, ist echt – vermag die offenkundige Vorbildwirkung des Hofes „in der kreislauforientierten Bewirtschaftung“ jedoch nicht zu verhehlen. Die Kriterien, nach denen der Nachhaltigkeitspreis verge­ ben wird, sind ökologische Nachhaltigkeit (Biodiversität und Pflanzenbestand, Land­ schaftspflege, Nährstoffkreislauf und Energie, Tiere), ökonomische Nachhaltigkeit (Wirt­ schaftlichkeit Futterqualität, Investitionen, Risikomanagement) und soziale Nachhal­ tigkeit (gesellschaftliches Engagement, Bil­ dung, Familie, Sicherheit am Hof ). Neben dem Burgerhof als Landessieger wurden auch Bezirkssieger ausgezeichnet. LK­Präsident Josef Hechenberger betonte: „Wir wollen keine Schein­Nachhaltigkeit, sondern ehrli­ che Praxis.“ Angesichts der Nachhaltigkeitskriterien sticht erneut die Komplexität ins Auge, die zukunftsorientierte und verantwortungsbe­ wusste Landwirte heute meistern müssen, um am Markt zu reüssieren. Neben den Biozer­ tifikaten oder anderen Labels ist für Konsu­ menten vor Ort vor allem auch die Nähe ent­ scheidend. „Ich habe den Produzenten quasi direkt vor der Tür und kann ihn besuchen und gegebenenfalls beim Krawattl nehmen“, um­ schreibt Alois Schellhorn, Geschäftsführer der Sparte Handel in der Wirtschaftskam­ mer Tirol, lebhaft einen ultimativen Kont­ rollmechanismus, den die Regionalität mit sich bringt.

Im Oktober 2013 startete die Wirt­ schaftskammer Tirol die Imagekampag­ ne „Aus der Region – zum Greifen nah! Ihr Nahversorger vor Ort“, mit der das Bewusst­

BAD • ACCESSOIRES WELLNESS • FLIESE • STEIN TERRASTONE

Öffnungszeiten Montag - Freitag 08:00 - 12:00 und 13:00 - 17:00 Uhr Samstag 09:00 - 13:00 Uhr

Pass-Thurn-Straße 47 • A-6371 Aurach bei Kitzbühel Tel: +43 5356 6919-0 • Fax DW-20

www.gasteiger-bad.at

www.gasteiger-bad.at eco.nova 25

eco.titel

HARTE HÜRDEN Welche Hartnäckigkeit gefordert ist, um neue Bioprodukte produzieren zu dürfen, zeigt das Beispiel der Familie Plank in Thaur. Cornelia Plank erzählt, welche Stolpersteine auf dem Weg zu Österreichs einziger Urproduktion von Bio-Champignons zu bewältigen waren. werbegrund errichtet werden musste und das, obwohl Freiflächen am bestehenden Betriebs­ gelände verfügbar gewesen wären.

Auch eine finanzielle Herausforderung?

Ja. Diese zusätzliche wirtschaftliche Her­ ausforderung war eine große Hürde für uns und wird sich jährlich im Geschäftsergebnis niederschlagen. Wir waren jedoch überzeugt und wollten dieses innovative Projekt umset­ zen. Manchmal hatten wir sogar das Gefühl, zu innovativ zu sein. Die Landwirte sollten angehalten werden, ihre Geschäftsfelder zu erweitern, neue und innovative Produkte zu entwickeln. Dazu wäre die nötige Unterstüt­ zung als Basis für die weitere landwirtschaft­ liche Entwicklung unbedingt erforderlich.

ECO.NOVA: Was waren die größten – auch bürokratischen – Hürden bei der Umsetzung der Idee, Bio-Champignons zu produzieren?

CORNELIA PLANK: Leider hatten wir mit großen bürokratischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Pilzanbau zählt zu den land­ wirtschaftlichen Urproduktionen. Da die Raumordnung in der Tiroler Landesgesetz­ gebung verankert ist und es keinen vergleich­ baren Betrieb in Tirol bzw. Österreich gibt, war die Standortfrage eine Thematik, mit der wir die größte Herausforderung hatten. Als Landwirte verfügen wir über landwirtschaftli­ che Flächen, deren Widmung für eine landwirtschaftliche Urproduktion verfügbar gewe­ sen wäre. Umso schwieriger ist es zu begreifen, dass wir nach fast 2,5 Jahren Erklärungen und Bemühungen doch keinen namhaften Politi­ ker überzeugen konnten, für unsere innovati­ ve Idee einzustehen und uns dahingehend zu unterstützen. Fakt ist sogar, dass wir öster­ reichweit (!) die einzige landwirtschaftliche Urproduktion führen, die nun auf einen Ge­

26

eco.nova

Was fordern Sie vor dem Hintergrund Ihrer Geschichte?

Wir sind klein strukturierte landwirtschaft­ liche Betriebe und keine Konzerne. Immer mehr gesetzliche Auflagen verpflichten uns zu übermäßigem Bürokratismus und Verwal­ tungsaufwand, der die Klein- und Mittelbe­ triebe vor große finanzielle Herausforderungen stellt, die in keinem Verhältnis zum erzielbaren Umsatz stehen. Ich appelliere daher auch an unsere Vertretungen, diverse Auflagen sowie Gesetze und damit verbundene Kosten an die Betriebsgrößen der Lebensmittel produzieren­ den Betriebe anzupassen. Nur mit den richti­ gen Rahmenbedingungen ist eine Sicherung von Arbeitsplätzen, regionaler Wertschöpfung und heimischer Produktion sicherzustellen.

Welche Marktchancen haben Sie sich für Ihre Bio-Champignons errechnet und liegen Sie mit Ihren diesbezüglichen Kalkulationen im Plan?

Der Großteil der Champignons stammt aus dem Ausland. Die Qualität unseres Produk­ tes ist auf einem anderen Level. Nach oben gibt es viel Marktpotential. Man muss hier je­ doch sicherlich den konventionellen Markt vom Biosegment abgrenzen. Die Menschen wollen sich gesünder ernähren, heimisch, saisonal einkaufen. Sie wollen Vertrauen ins Produkt haben. Wichtig ist für uns, die Mar­ ke zu stärken und dadurch das bewusste Ein­

kaufen des Konsumenten mitzugestalten. Aus der Heimat, gesund, knackig und frisch! Der Konsument muss bereit sein, etwas mehr für ein viel besseres Produkt zu bezahlen.

Wir haben derzeit von November bis Ap­ ril eine 100-prozentige Auslastung, in den restlichen Monaten derzeit 80 Prozent. Für ein junges Unternehmen nach zehn Mona­ ten am Markt sind wir zufrieden, aber noch nicht am Ziel. Der Champignon ist ein ab­ solutes Frischeprodukt. Daher muss die Dre­ hung im Verkauf genau stimmen. Aufgrund der Betriebsgröße ist die Planung sehr wich­ tig. Bei Übermengen unterstützen wir sozia­ le Einrichtungen oder arbeiten intensiv mit unseren Partnern zusammen. Auch über al­ ternative Wege wie die Weiterverarbeitung gibt es Überlegungen, um so die gesamte Ka­ pazität der Anlage auch in den Monaten mit saisonaler Schwankung auszulasten. Wir er­ warten uns, dass sich die Nachfrage mit der Bekanntheit der Champignons steigern wird, so dass die vollkommene Auslastung auch im Sommer gegeben ist.

Worin unterscheidet sich die Produktion von Biopilzen von der konventionellen?

Wir produzieren nur mit besten Rohstoffen, alles kontrolliert biologisch. Bei uns wird auf Qualität, nicht auf Quantität gezüchtet. Im Vergleich zu einem ausländischen Betrieb pro­ duzieren wir auf der gleichen Fläche nur etwa ein Drittel der Menge. Dies gibt dem Pilz die Möglichkeit, Nährstoffe vermehrt aufzuneh­ men und zu bilden. Insbesondere durch das Tiroler Klima und das frische Tiroler Quell­ wasser haben wir die besten Voraussetzungen, knackige Champignons mit fester Zell- und Oberflächenstruktur heranwachsen zu lassen.

Für diese Faktoren können wir nichts, sind jedoch dankbar, sie zu haben. Nicht zu vergessen sind die kurzen Transportwege von der Manufaktur zum Lebensmittelhandel.

Frische und Qualität profitieren auch hiervon besonders. Die Produktion von Bio-Cham­ pignons ist sehr empfindlich und muss ganz genau und strukturiert vorgenommen wer­ den. Es ist eine eigene Wissenschaft und mit jedem Zyklus etwas anders. Hier die Feinab­ stimmung zu finden ist das Geheimnis.

eco.titel

„REGIONALITÄT IST DERZEIT IN ALLER MUNDE. WIR FINDEN DAS GROSSARTIG, DENN IN TIROL KANN MAN DAFÜR SO RICHTIG AUS DEM VOLLEN SCHÖPFEN. ES GIBT TOLLE PRODUZENTEN UND VIELE LOKALE SPEZIALITÄTEN. WIR SEHEN ES ALS UNSEREN AUFTRAG, ALL DIE SCHMANKERL UNSEREN KUNDEN AUCH ZUGÄNGLICH ZU MACHEN. DAS STÄRKT ÜBERDIES KLEINSTRUKTURIERTE BETRIEBE MIT NEUEN VERMARKTUNGSCHANCEN UND TUT DAMIT DER WIRTSCHAFT, DER UMWELT UND DER GESELLSCHAFT INSGESAMT GUT.“ Dr. Christof Rissbacher, Geschäftsführer für SPAR Tirol und Salzburg

sein der Tiroler für die Produkte und Händ­ ler des Landes geschärft werden soll. „Es gibt immer mehr Leute, die wissen wollen, wo die Lebensmittel herkommen. Dabei stellt sich oft nicht nur die Frage, ob es bio ist, sondern die Frage nach der Regionalität. Es geht um die Nachvollziehbarkeit“, so Schellhorn, der in dem Zusammenhang den fairen Preis be­ tont: „Es gibt Konsumenten, die immer ei­ nen niedrigen Preis haben wollen. Wir wollen einen fairen Preis – es sollen der Produzent und der Konsument Gewinner sein. Dieser Spagat wird immer ein Spagat bleiben, doch

das schaffen sowohl die Produzenten wie auch der Handel recht gut.“ Nachvollzieh­ barkeit sowie die Absage an die Anonymität scheinen zunehmend die Zertifizierungen zu übertrumpfen. Wird in diesem Zuge „regio“ das neue „bio“? Werner Lampert, visionärer Wegbereiter des biologischen Landbaus in Österreich und Erfinder der Biomarken „Ja! Natürlich“ und „Zurück zum Ursprung“, ant­ wortet darauf in einem Interview mit globa­ lem Blick: „Regionalität darf nicht als chau­ vinistischer Akt betrachtet werden. Davon halte ich gar nichts. In der Dritten Welt wer­

den Produkte hergestellt, für die Europa als Abnehmer benötigt wird. Im Süden Europas wird Obst produziert, das es in unserer Regi­ on nicht gibt und wir im Winter brauchen.

Wir sollten uns nicht abkapseln, keine Mau­ ern errichten. Selbstverständlich gibt es aber generell keine Alternativen zu einer regiona­ len Landwirtschaft, einer regionalen Versor­ gung mit Lebensmitteln. Denn die indust­ riell agierende Landwirtschaft wird uns in Zukunft nicht ernähren können.“ Zurück in Tirol stellt Friedrich Auer, Geschäftsführer der Firma Hörtnagl, fest: „Bio ist wichtig und

LESEN

Tirol

LIA-Filialen O R Y T 7 1 Erhältlich in ne-Shop und im Onli

.at/tirol

ia www.tyrol

eco.nova

27

eco.titel

„ICH DENKE, DASS DER BEGRIFF ‚BIO‘ BEREITS EIN WENIG ABGENUTZT IST. REGIONALITÄT STEHT HINGEGEN ERST AM ANFANG. SCHLUSSENDLICH BEKOMMT MAN AUS DER GANZEN WELT TOLLE BIOWARE, REGIONALITÄT IST EIN GANZ ANDERES THEMA. ICH BIN DER MEINUNG, DASS DER WELT SCHLUSSENDLICH ABER NUR REGIONALITÄT WEITERHILFT. WÜRDEN WIR GLOBAL BETRACHTET HEIMISCHE PRODUKTE MEHR NACHFRAGEN, WÜRDE SICH WAHNSINNIG VIEL ÄNDERN. HIER HILFT BIO NICHT WEITER.“

Georg Dominguez, Liebe & Lose, verpackungsfreier Supermarkt mit ausschließlich regionalen Produkten

wird immer wichtiger, aber wir stellen die Regionalität und die gesicherte Herkunfts­ bezeichnung über die Biogeschichte. Wir haben uns immer auf die Regionalität spezi­ alisiert. Von dieser Regionalität ist vieles bio – wir können es aber nicht doppelt ausloben.“ Von den Bauern, die den traditionellen Tiro­ ler Fleisch­ und Wurstspezialisten beispiels­ weise mit Grauvieh beliefern, sind knapp die Hälfte Biobauern. „Die Almochsen werden aber fast gleich gehalten und wir haben sehr genaue und strenge Vorgaben, was die Füt­ terung betrifft. Eine Biozertifizierung kann schon daran scheitern, dass der Stall um zehn Zentimeter zu kurz ist.“ Die 100­prozentige

BUCH.TIPP Harte Kost Valentin Thurn, Stefan Kreutzberger Ludwig Verlag, 320 Seiten, EUR 17,50 Die Weltbevölkerung wird bis 2050 auf fast zehn Milliarden Menschen anwachsen. Um sie zu ernähren, müssen wir 70 Prozent mehr Lebensmittel produzieren, prophezeien die Agrarkonzerne. Und das gehe nur mehr mit Chemie, Gentechnik und Massentierhaltung.

Aber ist das der einzig wirklich gangbare Weg? Die Autoren zeigen teils gruslige Szenarien von Paradeiserfischen aus Aquaponik, Insektenfarmen, Bunkergemüse und Laborfleisch und halten somit indirekt ein Plädoyer für die Regionalität – weil man dabei eben weiß, woher sein Essen kommt.

28

eco.nova

Rückverfolgung, die Hörtnagl garantiert, ist so etwas wie die Marke des Unternehmens und ein weiteres Qualitätszertifikat für die Kunden.

Qualität hat ihren Preis und Friedrich Au­ er sagt: „Wir propagieren nicht, dass man je­ den Tag Fleisch essen muss. Wenn man aber Fleisch isst, muss man wissen, was dahinter steckt. Nur dann kann ich mit Genuss es­ sen. Das Schlimmste ist, mit schlechtem Ge­ wissen zu essen.“ Wer glaubt, dass Tiere, de­ ren Fleisch zu Schnäppchenpreisen verkauft wird, auch nur annähernd artgerecht gehalten wurden, irrt so gewaltig wie nachhaltig.

NEUE VERTRIEBSWEGE

„Der Konsument entscheidet und er hat schlussendlich immer recht“, weiß Alois Schellhorn, der die wachsende Sensibilität der Kunden seit Jahren beobachtet: „Wenn es ums Essen geht, diesen sehr persönlichen Be­ reich, ist der Konsument schon sehr mündig.

Was sich da alles getan hat – beim Ausbau der Marke Bio vom Berg beispielsweise, der Zillertal Sennerei oder den Fleischprogram­ men der Agrarmarketing –, sieht man: Der Konsument nimmt es an.“ Parallel zum Kon­ sumentenverhalten haben sich auch die Ver­ triebswege massiv verändert. Hier von Einfalt zu sprechen, ist fehl am Platz.

Die Menschen sind mobiler und das An­ gebot ist breiter geworden. Die regionalen Produkte werden über die Gemüsekisten, die Ab­Hof­Verkäufe, die Bauernmärkte und die Handelsketten vertrieben. Zudem ist der On­ linehandel ein Feld, das noch nicht zu Ende beackert wurde. „Ich glaube, wir sind gene­ rell im Handel in einer Revolution. Es ist eine Revolution, wie sie noch nie da gewesen ist“, so Schellhorn.

Anfang April 2015 startete Bio­Aust­ ria einen Webshop, die Gemüse­ und Ge­

nusskiste funktionieren schon immer unter Mitwirkung der online gebotenen Bestell­ und Kommunikationsmöglichkeiten und mit TanteM hat MPreis vor einiger Zeit ein Pi­ lotprojekt gestartet, mit dem der Tatsache be­ gegnet werden kann, dass eben längst nicht mehr jedes Dorf einen Nahversorger hat. „Es gibt auch viele kleine Produzenten und Händler, die oft nur ein Produkt oder eine Produktpalette online vertreiben. Da gibt es ein paar gute first mover im Lebensmittel­ bereich“, stellt Internetspezialistin Barbara Thaler fest, die ihr Know­how zum Thema E­Commerce auch über die Wirtschaftskam­ mer zur Verfügung stellt und potenziellen Onlinehändlern in Tirol zur Seite steht.

Die Revolution, die derzeit stattfindet, ist breit – und sie hat viele Gesichter. „Er­ nährung wird zunehmend zu einer Frage der Weltanschauung“, wurde Gerhard Berssen­ brügge, Nestlé­Deutschland­Chef, eingangs mit dem Leitsatz zitiert, der die Zukunft der Branche bestimmt. Es scheint außer Frage zu stehen, dass die Weltanschauung von Konsu­ menten beispielsweise mit dem für Menschen folgenschweren Antibiotikamissbrauch in der Tierzucht in Einklang gebracht werden kann.

Im Mai 2015 trafen sich die EU­Landwirt­ schaftsminister, um den überbordenden Anti­ biotikaeinsatz, der aufgrund der damit verur­ sachten Antibiotikaresistenzen zu mindestens 25.000 Toten jährlich führt, europaweit ein­ zudämmen. „Der Einsatz von Antibiotika spielt in der kleinstrukturierten Bergland­ wirtschaft in Tirol keine Rolle. Im Gegenzug geht es in der industriellen Landwirtschaft fast nicht ohne Antibiotika“, sagt der Tiro­ ler Tierzuchtdirektor Rudolf Hussl dazu und lenkt auf Umwegen wieder den Blick auf die kleine, feine Nische in der globalen Lebens­ mittelbranche, in der die Tiroler Landwirt­ schaft zielt. „Der Biolandbau ist nach wie vor das Leitbild für die Umsetzung einer nachhalti­ gen Landwirtschaft“, stellt Michael Groier, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundes­ anstalt für Bergbauernfragen und Autor der 2013 veröffentlichten Studie „Wie weit darf Bio gehen?“, fest. Mag es auch ein langer Weg sein, bis das nachhaltige Bewusstsein bei Konsumenten und Produzenten so stark ver­ wurzelt ist, dass eine Art Urvertrauen jegliche Zertifizierung ersetzt – der Weg wurde ein­ geschlagen und Wegbereiter Werner Lam­ pert sagt: „Mit jedem Kauf von einem Pro­ dukt stimmt der Konsument darüber ab, ob er zufrieden ist damit, wie es hergestellt wurde.“ Diese Abstimmung passiert täglich – und überall.

eco.titel

Regional. Digital. Ăœberall.

Das ist meine Bank der Zukunft.

Wo auch immer Sie sind, mit ELBA-internet und der ELBA-App haben Sie Ihre Finanzen stets im Griff. Mehr Ăźber das Raiffeisen Online Banking erfahren Sie bei Ihrem Raiffeisenberater und auf meinbanking.raiffeisen.at

Jetzt ELBA-App downloaden!

eco.nova

29

eco.titel

DIE ZUKUNFT DER LANDWIRTSCHAFT Mittels Onlineumfrage führte die keyQUEST Marktforschung im Auftrag von Bio Austria eine Erhebung zum Thema Landwirtschaft in der österreichischen Bevölkerung durch.

Befragt wurden 1.000 Österreicher im Alter von 18 bis 68 Jahren. Ein Auszug aus den Ergebnissen. // alle Angaben in %

Derzeit sind 17 % der Landwirte in Österreich Bio-Landwirte. Laut einer aktuellen Studie könnte dieser Anteil auf rund 25 bis 30 % steigen, wenn die Biolandwirtschaft entsprechend gefördert wird. Sollte die EU bzw. Österreich die biologische Landwirtschaft besonders fördern?

Ja: 69 / nein: 17 / kann ich nicht sagen: 14 Tendenziell ist die Zustimmung in Städten größer und selbst 37 % der Bio-Verweigerer sind FÜR eine besondere Förderung.

Wie wichtig ist die Landwirtschaft für die Gesellschaft?

Sehr wichtig: 66 eher wichtig: 30 eher unwichtig: 4

Bitte vergleichen Sie die Bio- mit der konventionellen Landwirtschaft. Was glauben Sie: Welche Leistungen werden von der Bio-Landwirtschaft besser erbracht, welche von der konventionellen und welche von beiden gleich gut?

Wie oft kaufen Sie derzeit Bio-Lebensmittel?

Manchmal: 57 immer: 8 // selten: 29 // nie: 6 Auffallend dabei: Je höher die Bildung, desto öfter werden Bio-Lebensmittel gekauft.

Bio / konventionell / beide gleich / weiß nicht • Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide: 75 / 15 / 3 / 7 • Gentechnikfreie Landwirtschaft: 64 / 23 / 4 / 8 • Schutz des Bodens: 62 / 30 / 2 / 6 • Artgerechte Tierhaltung: 61 / 30 / 2 / 6 • Gute Erträge auch ohne Kunstdünger: 59 / 27 / 5 / 10 • Schutz des Trinkwassers: 58 / 33 / 3 / 7 • Klimaschutz: 51 / 38 / 2 / 8 • Sicherstellung der Artenvielfalt: 46 / 42 / 4 / 9 • Erhalt der Kulturlandschaft, Landschaftspflege: 35 / 54 / 4 / 8 • Erzeugung nachwachsender Rohstoffe: 34 / 49 / 7 / 10 • Sicherstellung von Arbeitsplätzen: 28 / 49 / 11 / 11 • Versorgung mit Lebensmitteln aus Österreich: 20 / 59 / 15 / 6 • Krisenfeste Versorgung mit Lebensmitteln: 10 / 53 / 29 / 8 • Produktion günstiger Lebensmittel: 7 /21 / 65 / 7

Die Landwirtschaft in Österreich wird also generell nicht schlecht beurteilt, in einigen Punkten (Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide, artgerechte Tierhaltung, Schutz des Trinkwassers, Klimaschutz, Schutz des Bodens) weicht die Wunschvorstellung allerdings deutlich von der Realität ab.

Für die Erbringung von Umweltleistungen und zum Ausgleich von Produktionsnachteilen erhalten die Landwirte in Österreich und der EU derzeit Ausgleichszahlungen aus Steuermitteln. Sind Sie persönlich dafür oder dagegen, dass Österreich und die EU dies auch in Zukunft tun? Dafür: 83 / dagegen: 17 Quelle: KeyQUEST-Bevölkerungsumfrage „Die Zukunft der Landwirtschaft aus Sicht der Österreicher“, 2012, www.keyquest.at

30

eco.nova

bauern.kiste

BAUERNKISTE AUCH FÜR KLEINE HAUSHALTE Frisch, saisonal, regional: Eine große Vielfalt an heimischen Produkten und Spezialitäten kommt bei der Bauernkiste direkt von den bäuerlichen Betrieben zu den Kunden. Seit kurzem werden die Gemüsekisten und einige weitere Produkte außerdem in kleineren Einheiten angeboten, sodass auch kleinere Haushalte den Service der Bauernkiste optimal nutzen können.

auch telefonisch, per E-Mail oder Fax abgegeben werden. Ganz nach Wunsch kann man bei jeder Bestellung seinen individuellen Waren­ korb zusammenstellen oder auch einzelne Produkte bzw. eine Pro­ duktauswahl als Abo bekommen.

BAUERNKISTE IMMER ZEITGEMÄSS

R

und 700 Haushalte im Großraum Innsbruck und im Tiroler Oberland werden wöchentlich mit naturbelasse­ nen Nahrungsmitteln aus der Region versorgt. Ohne eine dauerhafte Verpflichtung einzugehen, kann man aus einem reichhaltigen Sortiment an Gemüse, Obst, Milchprodukten, Fleisch- und Wurstwaren, Fisch, Marmeladen, Säften und saisonalen Spezialitäten auswählen. Auch traditionelle Besonderheiten wie verschiedene Knödel, Bauernbutter, Bau­ ernbrot, Verhackert’s oder Grammelschmalz können regelmäßig bestellt werden. Die angebotenen Produkte stammen aus naturnaher bzw. biologi­ scher Landwirtschaft in der näheren Umgebung und legen daher nur kur­ ze Transportwege zurück. Bei jedem einzelnen Produkt ist für den Kunden klar ersichtlich, woher und von welchem bäuerlichen Betrieb es kommt.

EINFACH KOMFORTABEL

Die Einkäufe bei der Bauernkiste werden ganz einfach von zu Hau­ se aus erledigt. Das spart Zeit und vermeidet Autofahrten. Die Be­ stellungen erfolgen größtenteils über den Onlineshop, können aber

Die Bauernkiste wurde vor fast 18 Jahren ins Leben gerufen. Vie­ le Tiroler Haushalte wollen sich den bäuerlichen Zustelldienst nicht mehr wegdenken. Dabei war es für die Agrarökonomin Therese Fiegl, Begründerin der Bauernkiste, immer auch sehr wichtig, Trends zu er­ kennen und das Angebot den Wünschen und Bedürfnissen der Kun­ den entsprechend zu gestalten. „Möglichst viele hochqualitative bäuer­ liche Produkte aus der Region zu möglichst vielen Kunden zu bringen“ war von Anfang an ihr Leitsatz. „Der Trend zu kleineren Haushalten ist deutlich erkennbar“, so Fiegl, „daher war es für uns und die Liefe­ ranten der Bauernkistenprodukte sehr naheliegend, die Angebotsgrö­ ßen so zu gestalten, dass auch kleinere Haushalte den Service der Bau­ ernkiste gut nutzen können.“ Therese Fiegl

WEITERE INFOS UNTER

www.bauernkiste.at oder während der Bürozeiten montags von 9 bis 12 und 15 bis 19 Uhr unter Tel. 05238/88188 (für den Großraum Innsbruck) oder 0650/8889412 (für das Tiroler Oberland ab Hatting).

eco.nova

31

LANDWIRTSCHAFT IN ZAHLEN 1927 wurde der erste Biolandwirt offiziell registriert, rund 800 „Bioniere“ sorgten in den 1980er Jahren dafür, dass die ersten Naturkostläden bestückt werden konnten.

Insgesamt gibt es in Tirol 2.098 bewirtschaftete Almen, 3.149 Hirten und die höchste Alpungsquote Österreichs. 57 % der Kühe und 63 % der Jungrinder verbringen den Sommer auf der Alm.

In Tirol werden jährlich durchschnittlich 2,5 Millionen Bioeier und 400 Tonnen Bioäpfel produziert.

2013 haben in Tirol 2.792 bäuerliche Betriebe (23,28 %) eine Fläche von 56.209 Hektar (37,13 %) biologisch bewirtschaftet. Der Anteil an Bioflächen ist im Bezirk Reutte mit 87,1 % am größten.

2012 waren 3 % der Berufstätigen in Tirol in der Land- und Forstwirtschaft tätig.

Auf 160 ha wird in Tirol ein Ertrag von 2.240 Tonnen Radieschen produziert.

Insgesamt betrug die Obsternte 2013 in Tirol 3.231 Tonnen, 1.765 Tonnen davon sind Kernobst.

In den Biobetrieben wurden 44.525 Rinder, 24.747 Stück Geflügel, 14.158 Schafe, 3.048 Ziegen, 2.025 Schweine und 1.954 Pferde gezählt.

In Österreich ist jeder sechste Landwirt Biobauer – rund 21.000 sind es insgesamt.

Würde die Landwirtschaft weltweit auf die biologische Wirtschaftsweise umsteigen, könnten 35 bis 60 Prozent des globalen Zuwachses von Treibhausgasen bis 2030 neutralisiert werden.

Lebensmittel aus dem Ausland und speziell aus Übersee verbrauchen in etwa elf Mal mehr Primärenergie, stoßen doppelt so viel Kohlendioxid (CO2) auf langen Transportwegen aus und produzieren 28 Mal mehr Schwefeldioxid als heimische Produkte.

Deutschland ist mit einem Umsatzanteil von 31 Prozent der mit Abstand größte Absatzmarkt für Österreichs Bioprodukte, gefolgt von Frankreich mit 18 Prozent. Allein unter der Marke „Bio vom Berg“ werden jährlich 50 bis 60 Tonnen Biokäse nach Deutschland geliefert.

32

eco.nova

In Tirol produzieren 1.474 Lieferanten 32.890 Tonnen Almmilch. Zudem verfügt unser Land über 19 Sennereibetriebe im Tal, 60 Almkäsereien und 2.100 Direktmilchvermarkter.

eco.titel

eco.titel

TIROLER E B IE R T E B S N IO IT D A TR Das Land Tirol ehrt Tiroler Unternehmen mit 30, 40, 50, 60, 70, …

Jahren Betriebstätigkeit, die MitarbeiterInnen beschäftigen. Jetzt für Auszeichnung bewerben!

bezahlte Anzeige

Anmeldung und Infos: www.tirol.gv.at/unternehmerehrung T 0512/508-2402

Einkaufen beim Nachbarn

1.

Mi IM MONAT

Tiroler Tag

2.

Mi IM MONAT

Markthalle International

Jeden Mittwoch und Donnerstag von 8:30 – 12:00 Uhr in der Markthallen-Garage 1 Stunde GRATIS Parken.

Genießen Sie vielfältige Produkte aus der Region Naschen & Genießen erlaubt!

Wir holen die Schmankerl aus der ganzen Welt nach Innsbruck! - Garantiert ein Genuss!

3.

Mi IM MONAT

Brunch in der Markthalle

Brunchen Sie gemeinsam mit uns und tauschen Sie sich aus!

4.

Mi IM MONAT

Groschen Küche

Schmackhafte Gerichte passend für das Geldbörserl am Monatsende!

Donnerstag ist Blumentag Jeden Donnerstag tolle Angebote bei unseren Gärtnern & Floristen!

JEDEN

DO

TEL.: 0512-584 837-0 | WWW.MARKTHALLE-INNSBRUCK.AT | Mo - Fr 7:00 – 18:30 Uhr | Sa 7:00 – 13:00 Uhr Gastro bis 22:00 Uhr MH_econova_180x122_220515.indd 1

22.05.15 15:20

eco.nova

33

eco.titel

ZWISCHEN AUFSCHWUNG UND ABSTURZ

TTIP – das Transatlantische Freihandelsabkommen – polarisiert. Auch in Tirol. „Wir lassen nicht zu, dass die Landwirtschaft der Industrie geopfert wird“, sagt LK-Präsident Josef Hechenberger. „Angst und Panikmache sind die falschen Ratgeber“, ist IV-Präsident Reinhard Schretter überzeugt. Das Informationsdefizit liefert Futter für die Proteste.

E

nde April 2015 stand in ge­ wisser Weise „die Zukunft der Welt“ auf der Tagesordnung des Reuttener Gemeinderates. Das tut sie nicht oft. Die Gemeinderäte des Außerfer­ ner Marktes hatten auch nicht wirklich die Macht, über künftiges wirtschaftliches Wohl oder Wehe der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten abzustimmen. Trotzdem stand in der Aprilsitzung eine Resolution auf der Tagesordnung, die einem hitzig diskutier­ ten globalen Thema eine kommunale Arena bot. „Der Gemeinderat der Marktgemeinde Reutte beschließt, der Resolution einer TTIP/ CETA/TiSA-freien Gemeinde zuzustim­ men“, war die Ansage, mit der Bürgermeis­ ter Alois Oberer seine Kollegen konfrontier­ te und eine recht bizarre Situation provozierte.

Das Kürzel TTIP – das für Transatlantic Trade and Investment Partnership steht, kor­ rekt mit Transatlantische Handels- und In­ vestitionspartnerschaft übersetzt, meist aber Transatlantisches Freihandelsabkommen ge­

34

eco.nova

nannt wird – weckt Emotionen. Und wie.

Fünf Tage vor der Sitzung in Reutte waren knapp 22.000 Menschen auf den österreichi­ schen Straßen und Plätzen gezählt worden, die allesamt gegen das geplante Handelsabkommen zwischen der EU und den USA demonstrierten. Zeitgleich wurden rund um den 18. April weltweit knapp 740 Aktionen von Globalisierungsgegnern gezählt.

Die Erde bebte unter dem Protest und just, als sich die Verhandlungspartner in New York zur 9. TTIP-Gesprächsrunde trafen, sa­ ßen die Politiker des Außerferner Hauptortes zusammen und ließen es verbal krachen. Laut Berichten aus der Sitzung wurde an diesem 23. April in Reutte ein kleines Abbild der den Atlantik umspannenden Diskussionen gelie­ fert. Auf der einen Seite wurde vor den Ge­ fahren des Freihandelsabkommens gewarnt – vor Deregulierung, Chlorhuhn, schlechten Nahrungsmittel-, Tierschutz- wie Gesund­ heitsstandards und vor der drohenden Macht der Konzerne, die mit neuen Freiheiten auch

demokratisch legitimierte Institutionen zu Fall bringen könnten. Auf der anderen Seite wurde das Informationsdefizit angeprangert, die Zuständigkeit des Gemeinderates in der Sache angezweifelt und betont, dass die Geg­ nerschaft aus „linkslinker“ Ecke komme. Am Ende stimmten die acht ÖVP-Mandatare geschlossen gegen die Resolution, die jedoch mit den neun Stimmen der SPÖ, des Team Leben und der Grünen angenommen wurde.

Damit reihte sich Reutte in die Liste jener österreichischen Gemeinden ein, die dem Aufruf von Attac Österreich (Attac ist ei­ ne internationale Bewegung, die sich für ei­ ne demokratische und sozial gerechte Ge­ staltung der globalen Wirtschaft einsetzt) folgten und sich gegen die Freihandelsab­ kommen aussprachen.

250 österreichische Gemeinden zum Wi­ derstand zu animieren, um so die Bundesre­ gierung von einem klaren Nein gegenüber den Abkommen zu überzeugen, lautet das Ziel. Ende März 2015 hatte Attac darauf auf­

eco.titel

merksam gemacht, dass sich 129 Gemeinden gegen die geplanten Handels- und Deregu­ lierungsmaßnahmen ausgesprochen und wei­ tere 44 Gemeinden und fünf Landtage eige­ ne, die Abkommen ablehnende Beschlüsse gefasst hätten. Zwischenzeitlich kam nicht nur Reutte dazu.

Was die kommunalen Gremien zu ei­ ner derart offensiven Misstrauensbekundung gegenüber den EU-Politikern treibt, ist die Angst um ihre Handlungsfähigkeit bzw. Da­ seinsberechtigung. „Die Handelsabkommen TTIP, CETA und TiSA hätten auch weitrei­ chende Auswirkungen auf die Eigenständig­ keit der Gemeinden“, warnt Attac mit Hin­ weis auf die Deregulierungsmaßnahmen, die auch den Dienstleistungssektor und die öf­ fentliche Auftragsvergabe betreffen würden.

Mutmaßliche Klagsrechte globaler Konzer­ ne könnten die Demokratie aushöhlen und Staaten wie Kommunen in die Knie zwingen, heißt es. Diesen starken Tobak inhalieren wie es scheint immer mehr heimische Gemein­ den, dabei hatte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström jüngst festgehalten: „So­ ziale und öffentliche Dienstleistungen sind von beiden Seiten von den Verhandlungen ausgeschlossen worden: Gesundheit, Bildung, Wasser. In keiner Weise wird TTIP lokale oder nationale Gebietskörperschaften dazu verpflichten, ihre Daseinsvorsorge dem Wett­ bewerb zu öffnen, wenn sie dies nicht wollen.

Sie müssen keine Dienstleistungen privati­ sieren. Sie können ihre Monopole behalten und sie können diese Entscheidung auch wieder ändern.“ Ja was denn nun? Und wer hat Recht? „Ich bin zu wenig informiert, um mir ein Ur­ teil bilden zu können“, stellte Helmut Mödl­ hammer, österreichischer Gemeindebund­ präsident, angesichts der wachsenden Zahl der Anti-TTIP-Gemeinden fest. Und traf ins Schwarze. Die Geheimhaltung der Ver­ handlungsinhalte und das massive Informa­ tionsdefizit schüren die Ängste vor einem gigantischen, fast eine Milliarde Menschen einschließenden Wirtschaftsraum und ma­ chen es schwer, sich ein Urteil zu bilden.

Bringt TTIP durch den Abbau von Zöllen und anderen Handelshürden einen Wirt­ schaftsaufschwung? Oder droht mit den neu­ en Freiheiten und veränderten Qualitäts­ standards das Armageddon, vor dem etwa Globalisierungsgegner Jean Ziegler warnt?

Ein möglicherweise negativer Impact der Handelsfreiheiten wird vor allem in der Landwirtschaft befürchtet. Derzeit gibt es höhere Zölle auf US-Importe als auf EU-Im­ porte, weswegen die USA von einer Strei­

chung per se mehr profitieren würden. Die Bedrohung wird aber mehr in einer Flut an importierten Produkten aus der US-Agroin­ dustrie gesehen, wo nicht nur die Quali­ tätsstandards andere sind, sondern auch die Größen. Ein durchschnittlicher Hof bewirt­ schaftet in den USA 169 Hektar und damit vierzehn Mal so viel Fläche wie ein durch­ schnittlicher Hof in der EU. Der strukturelle Unterschied ist enorm, die Ängste vor einem ungleichen Krieg mit der mächtigen Agroin­ dustrie dementsprechend groß.

Doch auch auf den heimischen Feldern ist die Meinung zu TTIP geteilt. So stellte Her­ mann Schultes, österreichischer Landwirt­ schaftskammerpräsident, im Jänner 2015 ge­ genüber der Tageszeitung „Kurier“ fest: „Wir haben in Österreich mit der Gentechnikfrei­ heit am Acker ein Alternativprogramm zu amerikanischen Waren. Ich denke, es gibt vie­ le US-Konsumenten, die genau das schätzen. [...] Europa braucht die Weiterentwicklung seiner Wirtschaft und da ist der amerikani­ sche Wirtschaftsraum ein wichtiger verwand­ ter Markt für unsere hochwertigen Produkte.“ Die haben sich seit dem weiland nicht min­ der skeptisch bis ablehnend erwarteten EUBeitritt im auf knapp 500 Millionen Men­ schen angewachsenen Markt bestens bewährt.

Lagen die landwirtschaftlichen Exporte im Jahr 1995 bei 1,8 Milliarden Euro, so wur­ den 2014 geschätzte 9,7 Milliarden Euro mit österreichischen Agrarexporten umgesetzt.

Schultes sieht TTIP und den dadurch um weitere 300 Millionen Menschen wachsenden Markt jedenfalls als Chance, während sein Tiroler Kollege LK-Präsident Josef Hechen­ berger Gefahren wie Kritik offen artikuliert: „Wir lassen nicht zu, dass die Landwirtschaft für die Industrie geopfert wird. Daher fordern

wir die Absicherung unserer hohen Qualitäts­ kriterien, der Lebensmittel- und Umweltstan­ dards sowie den Schutz geografischer Her­ kunftsbezeichnungen.“ Auch in der Landwirtschaft hängen die Betroffenen meist im luftleeren Informati­ onsraum. Der bei den TTIP-Verhandlun­ gen federführende EU-Kommissar Karel de Gucht hat schon vor über einem Jahr fest­ gehalten, dass der Import von Chlorhühnern und Hormonfleisch nicht Verhandlungsge­ genstand sei. Trotzdem ist die Angst davor so aktuell wie die Angst der Gemeindepolitiker vor der Unterwerfung durch globale Konzer­ ne. Hier scheinen die Worte von EU-Kom­ missarin Malmström ebenso wenig Gewicht zu haben.

Längst hat sich ein bunter Mix aus Gegnern gefunden, die sich immer stärker formieren und nicht mehr als lästige Nörgler abschüt­ teln lassen wollen. Sie wollen wissen, was passiert.

Vor diesem Hintergrund und vor allem angesichts der negativen Tendenzen plä­ diert Reinhard Schretter, Präsident der In­ dustriellenvereinigung Tirol, dafür, den Anti-TTIP-Kampagnen durch Überzeu­ gungsarbeit zu begegnen. „Die Beseitigung von nicht tarifären Handelshürden durch ein fair verhandeltes TTIP-Abkommen und der Abbau von Zöllen würden insbesondere auch den Klein- und Mittelbetrieben viel Bürokra­ tie bei den Exportgeschäften mit Übersee er­ sparen und eine Vielzahl von neuen Chan­ cen – auch für Konsumenten – eröffnen“, sagt er. Schretter erinnert die aktuelle „Oppositi­ on gegen das Unbekannte“ an die Blutscho­ koladediskussion vor dem EU-Beitritt und er stellt fest: „Angst und Panikmache sind die falschen Ratgeber.“

DIE FREIHANDELSABKOMMEN TTIP: Das Transatlantische Freihandelsabkommen wird seit Juli 2013 zwischen den USA und der EU verhandelt. Im Abkommen geht es um Marktzugang, regulatorische Zusammenarbeit und die globale Regelentwicklung. Ziel ist es, beispielsweise durch einen Transatlantischen Regulierungsrat gemeinsame Normen für Industrie und Sicherheit, Ausbildung, Erprobung und Zulassung von Produkten zu entwickeln.

CETA: Hier handelt es um das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada, das – wie TTIP großteils hinter verschlossenen Türen – bereits fertig verhandelt wurde. Seit August 2014 liegt der 1.500 Seiten umfassende Vertrag den 28 EU-Mitgliedstaaten und den kanadischen Provinzen zur Prüfung vor.

TiSA: An den Verhandlungen dieses Freihandelsabkommens sind die EU, die USA und 21 weitere Staaten (von Mexiko bis Südkorea) beteiligt. Es handelt sich um ein Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen, die liberalisiert werden sollen. TiSA wird von Kritikern als Vorbild für weitere Privatisierungen – wie etwa der staatlichen Dienstleistungen (Gesundheit, Wasser, Energie oder Bildung) – gesehen.

eco.nova

35

© Tirol Werbung/Mallaun Ludwig

agrarmarketing.tirol

MEHR ALS EIN WORT Der Begriff der Nachhaltigkeit wird heute beinahe inflationär verwendet und gerät damit in Gefahr, rein zu Werbezwecken missbraucht zu werden. Nicht so bei der Agrarmarketing Tirol. Dort ist Nachhaltigkeit gelebter Alltag. Zahlreiche Projekte tragen diesen Gedanken auch nach außen und sorgen für Bewusstseinsbildung und für mehr Regionalität – am Teller, im Glas, zuhause oder in der Gastronomie.

G

elebte Nachhaltigkeit ist in der Tiroler Land- und Forstwirtschaft seit je­ her tief verankert. Bis in die 1970er-Jahre war ein Großteil der Bevölkerung direkt in der Landwirtschaft tätig. Das hat sich mit der Verstädterung zwar gewandelt, den­ noch geht der Trend heute wieder klar zu­ rück zur Natur, zum Ursprünglichen, zur Heimat. Das Bewusstsein, dass der aktu­ elle Lebensstil der modernen Welt mit all seiner Verschwendung und Ressourcen­ verbrennung unseren Globus massiv ge­

36

eco.nova

fährdet, steigt. Der ureigenste Wunsch, die Welt auch für kommende Generatio­ nen zu erhalten, steigt. Genau dies ist die Definition der Nachhaltigkeit. Und genau hier setzt die Agrarmarketing Tirol an: Bei der Erhaltung kleinbäuerlicher Strukturen und der Steigerung des Absatzes regiona­ ler Lebensmittel. Denn gerade Tirol ist da­ zu prädestiniert, kulinarisch in der Region zu bleiben.

Wir sprachen mit Geschäftsführer DI Wendelin Juen über Regionalität, heimi­ sche Produkte und natürlich gutes Essen.

ECO.NOVA: Laut einer Studie halten 66 Prozent der Bevölkerung die Landwirtschaft sehr wichtig für eine Gesellschaft. Wie sehr ist das Thema Regionalität in Tirol verankert?

WENDELIN JUEN: Nachhaltigkeit ist im land- und forstwirtschaftlichen Bereich sehr zuhause. Aber auch in vielen anderen Be­ reichen greift diese Besinnung auf regionale Wirtschaftskreisläufe. Als wir vor rund zehn Jahren die Themen Regionalität und Nach­ haltigkeit angegangen sind, waren diese nicht selbstverständlich. Mit der Wirtschafts- und Finanzkrise ist ein starkes Umdenken ge­

agrarmarketing.tirol

kommen, vieles wird nicht mehr als selbst­ verständlich erachtet – gerade im Bereich des Handwerks und der Gastronomie hat man begonnen, sich wieder auf die nähere Umge­ bung zu besinnen.

beim Goggei ist es besonders sichtbar, dass die Konsumenten wissen möchten, wo und wie die Hennen leben. Schlussendlich geht es da­ rum, dass der Konsument mit gutem Gefühl genießen kann.

Welche Auswirkungen hat dies auf den Absatz regionaler Lebensmittel?

Ein erfreulicher Trend der letzten Jahre ist, dass gerade in Tirol Konsumenten stärker als in anderen Bundesländern zu regionalen Pro­ dukten greifen. Für viele Konsumenten ist Regionalität das neue Bio. Sie unterscheiden oft gar nicht so stark zwischen bio und nicht bio, wenn sie wissen, woher die Lebensmit­ tel kommen und das Vertrauen stimmt. Na­ türlich ist es schön, wenn ein Betrieb über ei­ ne Zertifizierung verfügt, und wir wünschen uns auch mehr davon. Doch die Bürokratie und auch die Mehrkosten sind teils nicht un­ erheblich. Deshalb verfügen wir über weitaus mehr Bioprodukte, als letztendlich durch ein Siegel zertifiziert sind. Das empfinden auch viele Konsumenten so und sind damit in einer gewissen Weise schon einen Schritt weiter als der Gesetzgeber.

Inwieweit sind Konsumenten bereit, für regionale Lebensmittel einen höheren Preis zu bezahlen?

Im Grunde geht es um Fairness – dem Kon­ sumenten, aber auch dem Erzeuger gegen­ über. Unsere Stärke ist die kleinstrukturier­ te und nichtindustrialisierte Landwirtschaft.

Sie ist es, die für eine derart hohe Qualität der Produkte sorgt. Betrachtet man die Rega­ le in den Supermärkten, finden sich dort sehr viele hochverarbeitete Lebensmittel. Unter­ suchungen belegen, dass Lebensmittel umso gesünder und nährstoffreicher sind, je weni­ ger sie verarbeitet werden und je frischer sie sind. Dies ist ein absoluter Mehrwert regio­ naler Produkte gegenüber der Industrie. Na­ türlich ist diese Art der Produktion teurer als jene am Fließband. Vor allem die Billigst­ preise von Fleisch sind für uns absolut nicht nachvollziehbar. Dennoch greifen Menschen zu. Viele wollen auch gar nicht genauer hin­ schauen. Doch das werden Gott sei Dank im­ mer weniger. Und so sind aufgeklärte, infor­ mierte und interessierte Konsumenten sehr wohl bereit, mehr für Produkte aus der Regi­ on und damit für Qualität und Sicherheit zu bezahlen. Beim Thema Regionalität geht es stark um Wertigkeiten. Es braucht die Wert­ schätzung des Konsumenten, der das Le­ bensmittel kauft, und vom Handel, der es lis­ tet. Der Mehrwert regionaler Produkte muss auch finanziell abgegolten werden.

Wie wichtig ist den Konsumenten die Transparenz?

Sehr, und wohl auch eines der Hauptargu­ mente für den Kauf regionaler Produkte. Wir als Agrarmarketing Tirol wollen Betriebe, die man erleben und anschauen kann. Das er­ füllt auch die Landwirte mit Stolz und macht den Beruf wieder attraktiv. In Tirol gibt es 21 Kleinsennereien, in denen großteils junge Käser Heu­ und frische Biomilch zu tollen, hochwertigen Produkten verarbeiten. Auch

„KONSUMENTEN GREIFEN VERMEHRT ZU HEIMISCHEN PRODUKTEN, WEIL SIE DIESE MIT EINEM GUTEN GEFÜHL GENIESSEN KÖNNEN. DER VORTEIL DER REGIONALITÄT IST GANZ KLAR, DASS SICH NACHVOLLZIEHEN LÄSST, WIE DIE LEBENSMITTEL PRODUZIERT WERDEN.“ DI Wendelin Juen, Geschäftsführer der Agrarmarketing Tirol

Wie sehr verunsichern immer wieder aufkommende Lebensmittelskandale?

Unterm Strich hat die Tiroler Landwirt­ schaft und die Regionalität mittelfristig da­ durch nicht verloren, sondern eher gewonnen.

Es gibt nach wie vor Konsumenten, die rein

GOGGEI – EIN GUTES GEFÜHL Eine Freilandhenne hat Platz zum Leben. Jedes Huhn der sieben „Qualität Tirol“ Goggei-Bauern bekommt mindestens zehn Quadratmeter Auslauf in der wunderschönen Natur Tirols.

Der Stall enthält Streu und Sitzstangen, damit sich die Tiere so richtig wohlfühlen. Im Freien können die Hühner nach Lust und Laune in der Erde scharren oder im Sand baden und so ihre natürlichen Verhaltensweisen und Bewegungsbedürfnisse ausleben.

Ausgiebige Sandbäder im Freien sind wie eine Dusche für Hühner. Dadurch bleiben die Tiere gesund und vital.

Das Goggei mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“ gibt’s bei SPAR, EUROSPAR und INTERSPAR.

eco.nova

37

agrarmarketing.tirol

JAHRLING – AUS ARTGERECHTER TIERHALTUNG Das Geheimnis der hervorragenden Fleischqualität liegt in der artgerechten Mutterkuhhaltung, der Alpung und viel Bewegung auf der Weide. Mehr als 300 Jahrlingsbauern in ganz Tirol kümmern sich um das Wohl der Tiere.

Das Fleisch vom Tiroler Jahrling ist etwas ganz Besonderes. Das dunkelrosa und feinfaserige Fleisch vereint alle positiven Eigenschaften von Kalb- und klassischem Rindfleisch. Es ist saftig, zart und durch den geringen Fettanteil leicht verdaulich. Die Zubereitungsarten sind vielfältig – kurzgebraten entfaltet das Fleisch sein feines Aroma und sorgt so für ein besonderes Geschmackserlebnis.

Das hochwertige Fleisch vom Jahrling mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“ bekommen Sie bei MPREIS.

nach dem Preis auswählen. Alles muss immer noch billiger werden. Das zwingt Produzen­ ten teilweise dazu, zu unlauteren Mitteln zu greifen. Regionalität bietet Kontrolle, die bei Industriebetrieben schwer zu erreichen ist.

Unmittelbar zum Zeitpunkt des Skandals zahlen alle die Rechnung, aber folglich profi­ tiert die regionale Landwirtschaft, weil Kon­ sumenten zu unterscheiden lernen, wem sie vertrauen können.

Gerade beim Fleisch sind viele Konsumenten vorsichtig. Der Jahrling feiert heuer sein 10-jähriges Jubiläum. Mittlerweile ist in Tirol das ganze Jahr über tolles Qualitätsfleisch zu bekommen. Laufend kommen neue Produkte dazu. Welche Neuerungen stehen in Zukunft an?

Das Qualitätsfleisch ist das Erfolgspro­ jekt der letzten zehn Jahre, wobei schon wesentlich früher mit dem Grauvieh Al­ mochsen begonnen wurde. Jedes Jahr gibt es rund 300 Stück davon, die Menge ist kon­ stant und passt perfekt zu den kleinen und mittleren Landwirtschaftsbetrieben. Mit dem Jahrling sind wir vor genau zehn Jah­ ren gestartet, mittlerweile zählen wir über 300 Betriebe, die rund 1.200 Jahrlinge für den Handel produzieren, 400 Stück gehen über Direktvermarktung, die ihrerseits im­ mer mehr zunimmt. Das Berglamm – vor­ wiegend aus Osttirol – hat in den letzten Jahren einen enormen Qualitätssprung hin­ gelegt, mit dem Tiroler Vollmilchkalb Kalb­ li haben wir vor allem im Frühjahr ein sen­ sationelles Angebot. Neu im Programm ist das Kitzei, das zu Ostern toll angelaufen ist. Das Almschwein ist ein Nischenseg­

38

eco.nova

ment, aber auch hier verzeichnen wir jähr­ lich eine rund zehnprozentige Steigerung, das Hofschwein hat sich sogar noch besser entwickelt. Klar ist, dass diese Steigerungen in der Landwirtschaft langsam vonstatten gehen. Wenn man sich heute dazu entschei­ det, einen Jahrling zu produzieren, braucht es bis zum fertigen Produkt zwei Jahre. Über die Zusammenarbeit mit SPAR, MPREIS und HÖRTNAGL konnten stabile Ver­ triebswege aufgebaut werden, in denen ent­ sprechende Mengen zur Verfügung stehen.

In Planung sind aktuell Mast- und Suppen­ hennen, wobei hier noch die Schlachtung einen Knackpunkt darstellt.

Welche Rolle spielt Tiroler Fleisch in der heimischen Gastronomie?

Der Absatz von Milch und Milchprodukten funktioniert in der Gastronomie gut und auch mit dem Qualitätsfleisch fassen wir immer mehr Fuß. Das ist eine Entwicklung, die ihre Zeit braucht.

Neben dem Kitz wird es künftig auch Tiroler Fisch als neues Produkt geben. Wie ist hier der Stand?

Am Projekt arbeiten wir bereits seit vier Jahren, heuer gibt es nun die ersten Fische.

24 Betriebe befinden sich in der Warte­ schleife, zwei im Genehmigungsverfahren

BIO VOM BERG Die Genossenschaft Bioalpin wurde 2002 zur Stärkung des Absatzes von hochwertigen Tiroler Bio-Lebensmitteln gegründet. Sie ist ein starker Partner der Tiroler Bio-Bauern und bündelt das Angebot für den Handel.

Mehr als 600 Tiroler Bio-Bauern beliefern die Bioalpin mit wertvollen Produkten aus der Region. Unter der Marke BIO vom BERG erhalten Konsumenten folglich eine beeindruckende Genussvielfalt von Käse über Gemüse, Obst, Eier und Brot bis Fleisch. Das Gütesiegel „Qualität Tirol“ mit der Herkunftsgarantie – gewachsen und veredelt in Tirol – bürgt für den Tiroler Ursprung.

Eine große Auswahl hochwertiger Bio-Lebensmittel der Marke BIO vom BERG mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“ finden Sie bei MPREIS.

agrarmarketing.tirol

und acht in der Planungsphase. Wir rech­ nen also mittelfristig mit einem schönen Angebot an Tiroler Fischen – das natür­ lich wunderbar zu unserem frischen Quell­ wasser passt. Der Saibling fühlt sich im kalten Wasser sehr wohl. Alles in allem ist der Tiroler Fisch sicher ein geniales Pro­ jekt, auf das wir uns sehr freuen. Die ers­ ten Fische überzeugen qualitativ auf ganzer Linie. Aber immer, wenn man neue Wege beschreitet, braucht das seine Zeit und die Kräfte aller, die mitarbeiten – in der Pro­ duktion, der Beratung und Vermarktung zu bündeln. Kitzei und Fisch zeigen, wie inno­ vativ unsere Landwirtschaft ist.

Haben Sie das Gefühl, dass auch junge Leute mit dem Thema Regionalität etwas anfangen können?

Unbedingt. Und ich bin der Meinung, dass Bewusstseinsbildung nicht früh genug an­ fangen kann. Über die Jahre fand eine re­ gelrechte Entfremdung zur Landwirtschaft statt, damit sank auch die Wertschätzung gegenüber landwirtschaftlicher Arbeit und den Produkten. Gemeinsam mit der Land­ wirtschaftskammer Tirol unterstützen wir Initiativen wie Schule am Bauernhof, Er­ lebnis Bauernhof, Erlebnis Landwirtschaft oder Erlebnis Gärtnerei. Und wir sehen: Das Interesse daran nimmt merklich zu.

Das zeigt uns, dass eine gewisse Sehnsucht nach Ursprünglichkeit definitiv gegeben ist.

Mit der „Bewusst Tirol”-Initiative holt die Agrarmarketing Tirol die Gastronomie mit ins Boot. Was ist die Intention dahinter?

Die Köche unseres Landes veredeln die

Tiroler Lebensmittel und geben ihnen durch ihr handwerkliches Geschick einen noch höheren Stellenwert.

Die Initiative selbst entwickelt sich sehr positiv und der Trend zum Au­ ßer­Haus­Verzehr hält an – ob in Kanti­ nen oder der Gastronomie. Und bei diesem Trend möchten wir natürlich dabei sein. Ei­ nerseits ist die Gastronomie ein Absatz­ markt für Tiroler Produkte, auf der ande­ ren Seite sehen die Gäste, wie kreativ und hochwertig sich die Produkte auch verar­ beiten lassen. Wir haben in Tirol eine hohe Dichte an Haubenköchen und es ist schön, wenn diese Spitzenköche auch mit heimi­

schen Lebensmitteln arbeiten. Ziel ist es, Tirol damit auch ein eigenständiges kulina­ risches Profil zu geben – das sollte und wird uns mittelfristig gelingen. Und gutes Es­ sen ist natürlich auch ein Thema im Urlaub.

Zusammen mit einem tollen Wellnessange­ bot haben Hotels mit hervorragender Kü­ che größere Chancen, zum Ganzjahresbe­ trieb zu werden und sich nicht nur auf den Winter verlassen zu müssen.

Mittlerweile sind schon 156 Betriebe bei Bewusst Tirol mit dabei. Erfreulicherweise ist auch in den Großküchen in puncto Re­ gionalität ein Aufbruch zu spüren.

AMTirol.at

TILSITER – EIN WAHRER ALLESKÖNNER Der neue Tilsiter mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“ verfügt über ein feines, gschmackig-mildes Aroma und passt perfekt zum Frühstück, zur Brettljause oder Käsespätzle.

Rund 250 Bauern aus dem Zillertal beliefern die Zillertaler Heumilch Sennerei Fügen täglich mit hervorragender, gentechnikfreier Heumilch. Diese frische Milch ist die ideale Grundlage für den köstlichen Tilsiter. Während der Reifung im Käsekeller wird der Käse regelmäßig mit Rotkultur gepflegt. Diese sorgt für den charakteristischen Geschmack des Käses.

Der cremig-würzige Schnittkäse ist ein wahrer Alleskönner und punktet bei Kindern wie bei Erwachsenen.

Ab sofort erhalten Sie den Tilsiter an den Bedienungstheken bei SPAR, EUROSPAR und INTERSPAR.

eco.nova

39

mpreis

Durch traditionelle Herstellung, Verwendung von Natursauerteig und die lange Teig-Reifezeit, kann die Bäckerei Therese Mölk auf künstliche Zusatzstoffe und Emulgatoren verzichten.

REGIONAL & NATÜRLICH Bäckerei Therese Mölk: In der MPREIS Bäckerei werden erstklassige und natürliche Zutaten durch traditionelles Bäckerhandwerk zu ausgezeichneten Backwaren verarbeitet. // Fotos: Patrick Saringer, Kathrin Auer

E

rnährungsbewusste Menschen wünschen sich gesundes und natürliches Brot und legen Wert auf ein abwechslungsreiches Angebot.

Die Bäckerei Therese Mölk in Völs bei Inns­ bruck wird diesen gesundheitsbewussten An­ sprüchen gerecht.

ALTE HANDWERKSKUNST

Die Bäckerei Therese Mölk besinnt sich auf das alte Bäckerhandwerk. Statt fertigen Back­ mischungen werden nach hauseigenen Re­

REGIONAL IST VOLL GENIAL!

Für Brot und Gebäck der Bäckerei Therese Mölk werden ausschließlich hochwertige Rohstoffe mit bester Qualität verarbeitet, bevorzugt aus der Alpenregion Tirol bzw. Österreich. Alle Mehlsorten stammen zu 100 Prozent aus österreichischem Anbau, Konfitüre von Darbo aus Tirol. Verwendet werden österreichische Freilandeier sowie Honig und Kürbiskerne aus Österreich.

40

eco.nova

zepturen ausschließlich hochwertige Roh­ stoffe und bevorzugt regionale Zutaten zu natürlichem Brot und Gebäck verarbeitet.

QUALITÄT BRAUCHT ZEIT

Qualitativ hochwertiges und natürliches Brot zu backen, benötigt vor allem eines: viel Zeit!

Aus diesem Grund setzt die Bäckerei The­ rese Mölk auf das Slow-Baking-Prinzip. Die Brote werden mit dem eigenen 3-Stufen-Na­ tur-Sauerteig (20 Stunden Reifezeit) zuberei­ tet und den Teiglingen gibt man die nötige Zeit, sich zu entwickeln (7 bis 10 Stunden).

IM STEINOFEN GEBACKEN

Eine wirkliche Besonderheit ist das ofenfri­ sche, im Steinofen gebackene Brotsortiment.

Hier sorgt die Wärmestrahlung von Stein­ platten in stehender Hitze für deutlich hö­ here Qualität als mit herkömmlichen Um­ luftöfen. Eine schön resche Kruste sowie ausgezeichneter Geschmack zeichnen die Steinofen-Brotsorten aus, wie z.B. Vinsch­ gerl oder Wachauer. Die traditionellen Back­ methoden garantieren lockere Porung, unver­

wechselbaren Geschmack, resche Kruste und machen die Brote saftig und bekömmlich.

Der Großteil der Brotspezialitäten wird von Bäckern per Hand aufgewirkt, getaucht, gezopft oder gedreht.

OHNE ZUSATZSTOFFE

Brotbacken geht mit Zusatzstoffen schneller und billiger. Die Industrie hat viele künstliche Back­ hilfsmittel auf den Markt gebracht, um die Brotherstellung durch Konservierungsmittel, Stabili­ satoren und Emulgatoren zu vereinfachen.

GARANTIERT NATÜRLICH

Natürliche Brotspezialitäten ohne künstliche Zusatzstoffe haben für die Unternehmerfamilie Mölk einen hohen Stellenwert. Mit eigenem Natursauerteig und langer Teig-Reifezeit setzt die Bäckerei Therese Mölk ganz bewusst auf traditionelle Herstellung, um höchsten Kun­ denansprüchen gerecht zu werden.

Hohe Backkunst ist gefordert. Die Bäcke­ rei Therese Mölk ist die einzige Großbäcke­ rei in Tirol, die vollständig auf natürlich und regional erzeugtes Brot setzt.

mpreis

INNOVATIV AUS TRADITION

Die alte Bäckertradition wird hier gelebt.

Die Bäckerei Therese Mölk verwendet aus­ schließlich natürliche Zutaten und investiert viel Zeit ins Brotbacken. Die Brotspeziali­ täten der Bäckerei Therese Mölk bieten viel natürlichen Geschmack und ein Mehr für die Gesundheit.

100 % natürlicher Geschmack: der Alpenspitz aus der Bäckerei Therese Mölk – die wertvolle Alternative zum Kornspitz.

Die Bäckerei Therese Mölk in Völs legt Wert auf Handwerkskunst – wie früher.

VIELFÄLTIGES BROTSORTIMENT

das durch die Zugabe der Urgetreidesorten Emmer und Einkorn besonders protein­ und mineralstoffreich ist. MPREIS­Supermärk­ te führen klassisches Brotsortiment mit dem Label „alpenbäckerei“ zum günstigen Preis.

Ein abwechslungsreiches Angebot an The­ rese­Mölk­Spezialitäten ist in allen Baguette­ Brotfachgeschäften erhältlich. Neu im Sorti­ ment ist das Urkornbrot – ein Vollkornbrot,

MPREIS-BÄCKEREI „BÄCKEREI THERESE MÖLK“ • • • • •

Therese Mölk gründete 1925 in Innsbruck die Bäckerei der heutige Standort ist in Völs – in der Nähe von Innsbruck modernste Bäckerei Österreichs, größte Bäckerei Tirols 120 Mitarbeiter in Bäckerei und Konditorei Brotspezialitäten der Premiummarke „Bäckerei Therese Mölk“ gibt es in den Brotfachgeschäften BAGUETTE • MPREIS-Supermärkte führen klassisches Brotsortiment mit dem Label „alpenbäckerei“ zum günstigen Preis www.therese-moelk.at

INNSBRUCK GOES GREEN...!

BAGUETTE ERÖFFNET GREEN SMOOTHIE KONZEPT MIT „SUPER DANKE“

Roggenmischbrote mit vergleichbarem Mehl-Mischverhältnis und ähnlichen Zutaten.

Das rechte Brot wurde gefärbt!

IST DUNKLES BROT GESÜNDER?

Mit Farbstoffen gefärbte Brote sehen gesünder aus. Ein Irrglaube, der dazu verleiten kann, gefärbtes Brot zu kaufen. Die dunkle Farbe kann nicht mit „gesünder“ gleichgesetzt werden. Der Nährwert hängt von den Inhaltsstoffen ab. Die Bäckerei Therese Mölk verzichtet bewusst auf den Zusatz von Farbstoffen. Diese Natürlichkeit sieht und schmeckt man.

JETZ

TN EU BEI

„MIT DEM GESCHMACK IST ES GANZ EINFACH. MAN NEHME VON ALLEM NUR DAS BESTE...“ - OSCAR WILDE DEUTSCHLAND‘S ERSTER GREEN SMOOTHIE SPEZIALIST „SUPER DANKE“ HAT MIT ZWEI FILIALEN IN MÜNCHEN SEIT DER ERÖFFNUNG IM MÄRZ 2014 HOHE WELLEN GESCHLAGEN. KEIN WUNDER, LIEGEN DIESE INNOVATIVEN VITAMINBOMBEN DOCH VOLL IM TREND. IN NYC UND LA HABEN DIE AUFFÄLLIGEN GREEN SMOOTHIES SICH LÄNGST IM STRASSENBILD ETABLIERT - WIE GELBE TAXEN ODER SONNENBRILLEN. SUPER DANKE HAT DIE GREEN-SMOOTHIE-BEWEGUNG MIT LECKEREN DRINKS UND EINER CHARMANTEN KOMMUNIKATION IN DER BAYRISCHEN HAUPTSTADT EINGEFÜHRT - UND SICH IN KÜRZESTER ZEIT EIN ERSTAUNLICHES FOLLOWING ERARBEITET. NACH MÜNCHEN NUN ALSO INNSBRUCK. DIE BEKANNTE BAGUETTE FILIALE IN DER BRUNECKERSTRASSE BIETET DEM GESUNDEN GASTRONOMIEKONZEPT SUPER DANKE SEIT ANFANG MAI EIN ZUHAUSE IN ÖSTERREICH. DAS SHOP-IN-SHOP KONZEPT AM PEMA TOWER (NÄHE HAUPTBAHNHOF) IST DAMIT ERSTE ANLAUFSTELLE FÜR GREEN SMOOTHIE FANS IN DER INNSBRUCKER INNENSTADT. CHEERS!

AB 17.06.2015 AUCH IM BAGUETTE HAUPTBAHNHOF INNSBRUCK WWW.SUPERDANKE.COM WWW.BAGUETTE.AT

promotion

„WIR SIND REGIONALITÄT!“ Regionalität liegt im Trend. Und dennoch ist es weit mehr als eine Modeerscheinung. Denn Produkte aus dem näheren Umkreis zu kaufen, macht auch langfristig Sinn – in vielerlei Hinsicht.

I

n Zeiten der Globalisierung, des Massenkonsums und einer schier un­ durchschaubaren Produktvielfalt seh­ nen sich immer mehr Menschen wieder nach Ursprünglichkeit und Ehrlichkeit. Sie möchten wissen, woher die Produkte kommen, die auf ihrem Teller landen. Weil es eben nicht wurscht ist, woher unser Fleisch stammt. Oder Obst und Gemüse. Milch und Käse.

Tirol ist dabei geradezu prädestiniert, weil unser Land im Jahreskreislauf so ziemlich al­ les zu bieten hat, was es für eine gesunde, aus­ gewogene und abwechslungsreiche Ernährung braucht. Und der Konsum regionaler Lebens­ mittel hat nebst hoher Qualität und kurzer Wege einen weiteren Vorteil: Die Wertschöp­ fung bleibt im Land. Bauern und Landwirte, die Tirol erst zu dem machen, was es ist, wer­ den unterstützt, Arbeitsplätze gesichert und die Wirtschaft gestärkt.

Wirtschaftskammer und Landwirtschafts­ kammer Tirol haben deshalb eine Kampag­ ne zur weiteren Bewusstseinsbildung initiiert und setzen sich verstärkt dafür ein, noch mehr

42

eco.nova

heimische Lebensmittel in die Regale der Su­ permärkte zu bringen. Ein Wunsch, der auch von vielen Konsumenten kommt: Wissen, wo es herkommt, sich der Qualität sicher zu sein und das Produkt vom heimischen Bauern im Lebensmittelgeschäft an der Ecke kaufen zu können. „Es ist ein langer Weg, aber wir kön­ nen bereits Erfolge verbuchen. Wir sehen diese als Ansporn für weitere Produktinnovationen und auch dafür, dass unsere regional erzeugten Lebensmittel eine Chance am Markt haben.

Hierfür braucht es eine starke Partnerschaft mit dem Handel“, so Landwirtschaftskam­ merpräsident Josef Hechenberger. Das sieht auch Stefan Mair so, neuer Gremialobmann des Tiroler Lebensmittelhandels in der Wirt­ schaftskammer und selbst Bauer: „Es sollte un­ ser gemeinsames Ziel sein, diesbezüglich noch mehr Bewusstsein zu schaffen.“ Das Ganze zu einem Preiskampf zu machen, dürfe nämlich nicht passieren: „Regionalität steht für Qualität und die darf und muss ihren fairen Preis haben.

Ich bin überzeugt, dass Geiz­ist­geil­Mentali­ tät und Regionalität nicht zusammenpassen.“

„DER BEGRIFF REGIONALITÄT HAT IN DEN VERGANGENEN JAHREN IMMER MEHR AN WERT UND BEDEUTUNG GEWONNEN. DAS GILT NICHT ZULETZT IM TIROLER LEBENSMITTELHANDEL. SCHON JETZT BIETEN UNSERE KAUFLEUTE RUND 1.500 PRODUKTE AUS REGIONALER ERZEUGUNG AN UND HIER IST DAS ENDE DER FAHNENSTANGE SICHER NOCH NICHT ERREICHT.“ Gremialobmann Mag. Stefan Mair und Gremialgeschäftsführer Mag. Stefan Wanner, Tiroler Lebensmittelhandel / WK Tirol

promotion

LASSEN SIE SICH TIROL SCHMECKEN

Mit frischen Produkten vom H채ndler vor Ort unterst체tzen Sie die heimische Wirtschaft und schonen die Natur.

eco.nova

43

tiroler.wirtshaus

© Der Hoferwirt, Neustift/Hasibeder, Schönherr

TIROL AM TELLER Im Herz der Alpen hat Gastlichkeit lange Tradition. Ganz besonders gut lässt sich diese in den Betrieben der „Tiroler Wirtshauskultur“ erleben, wo mit Bodenständigkeit und Authentizität gekocht wird und die zeigen, wie vielfältig die heimische Küche ausgelegt werden kann. Die rund 130 kulinarischen Schatztruhen quer durch unser Land erkennen Sie auf den ersten Blick am markanten grünen Schild.

B

ereits vor 23 Jahren wurde der Verein „Tiroler Wirts­ hauskultur“ gegründet, um den Mitgliedsbetrieben eine gemeinsame Dachmarke zu geben und die heimische, bodenständige Küche wiederzubeleben und weiterzuentwickeln. Heute ist Traditi­ on modern wie nie – in den Mitgliedsbe­ trieben mit dem grünen Schild ist sie seit jeher eine Selbstverständlichkeit. Aber so gar nicht von gestern. Weil Tradition nicht zwangsläufig rückwärtsgerichtet sein muss; Tradition ist offen, verharrt nicht im Still­

44

eco.nova

stand, sondern ist ständig in Bewegung.

Die Tiroler Wirtshauskultur steht für Re­ gionalität, für Identität und Heimatver­ bundenheit, das Tiroler Wirtshaus ist zur etablierten Marke geworden, die für Bo­ denständigkeit und eine Wertehaltung steht, auf die der Gast vertrauen kann.

ZURÜCK ZU DEN WURZELN

Anfang der 1990er­Jahre erlebte der Trend hin zur internationalen Küche seinen Höhe­ punkt – vom Chinarestaurant bis zur Pizze­ ria. Diese neue Welt, die sich hier auftat, ließ

das traditionelle Tiroler Wirtshaus und sei­ ne bodenständige Küche fast in Vergessen­ heit geraten. Neues wollte entdeckt werden.

Dies stellte viele Wirtsfamilien vor Heraus­ forderungen, die sich nur im Kollektiv lö­ sen ließen. Kenner und Liebhaber der Tiro­ ler Küche gründeten unter der Federführung der Tirol Werbung und des damaligen Lan­ deshauptmannes Wendelin Weingartner die „Tiroler Wirtshauskultur“, um ein Stück des wertvollen Kulturgutes zu erhalten.

Die Ziele waren klar: qualitativ hoch­ stehende, regionale Küche, bodenständiges

tiroler.wirtshaus

© Tirol Werbung/Krause

Die neue Wirtshaus-App steht für Android- und Apple-Smartphones kostenlos zur Verfügung und ist bewusst einfach gehalten, damit der hungrige Gast schnellstmöglich sein Tiroler Wirtshaus findet.

Gesucht werden kann nach Betrieben in der Nähe, nach Orten, konkreten Wirtshäusern oder auch Wirtenamen.

© TWHK/Lechner

Ambiente, engagierte Wirtsleute und authentische Atmosphäre.

Es galt, die Stärken in den Vordergrund zu rücken, um dem Tiro­ ler Wirtshaus und dem unverwechselbaren heimischen Kulinarium wieder Zukunft und seinen verdienten Stellenwert zu geben.

Beim eher verhaltenen Start ging es zunächst darum, möglichst viele Traditionsbetriebe ins Boot zu holen. Doch rasch wurden zielführende und für den Gast auch greifbare Qualitätsrichtlinien erstellt. Bis zum heutigen Tag werden diese den Bedürfnissen der Gäste und den jeweils aktuellen Erfordernissen der Gastronomie angepasst. Wer ausgezeichnet werden will, muss sich jährlich von einem Fachmann in Pfannen, Töpfe und Stuben schauen lassen, um die Einhaltung der Kriterien zu garantieren. Heute erstrahlt an rund 130 Betrieben im ganzen Land das grüne Schild der „Tiroler Wirtshauskultur“.

BEKENNTNIS ZUR REGIONALITÄT UND SAISONALITÄT

Die Idee von seinerzeit hat sich nachhaltig durchgesetzt und war Vorbild für viele andere Initiativen, auch außerhalb Tirols. Ab­ gesehen vom Wert eines Wirtshauses für das Dorfleben und die Pflege heimischer Tradition ist die unvergleichliche Kulinarik ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Urlaubsdestinati­ on Tirol. Regionalität und Saisonalität sind gefragter denn je, und kompromisslose Orientierung an Qualität sowie Originalität ge­ währleisten, dass der eingeschlagene Weg auch in der Zukunft er­ folgreich sein wird.

TIROL IN DER HOSENTASCHE Die Tiroler Wirtshäuser bewahren die Traditionen unserer Heimat, verschließen sich aber nicht vor dem Heute. Deshalb ist die Tiroler Wirtshauskultur ab sofort auch am Smartphone zu Hause – unkompliziert und praktisch.

Die Betriebe der Tiroler Wirtshauskultur zeigen immer wie­ der aufs Neue, wie modern Traditionelles interpretiert werden kann. Mit der Wirtshausapp unterstreicht man dieses Bestre­ ben einmal mehr und geht auch außerhalb kulinarischer Be­ lange mit der Zeit. Mit der App können Gäste die Stuben der Mitgliedsbetriebe ab sofort noch einfacher, immer und überall finden. Der virtuelle Kulinarikführer durch Tirol ermöglicht es über verschiedene Features, das nächstgelegene Wirtshaus aus­ findig zu machen (ausgehend vom momentanen Standort wer­ den alle Mitgliedsbetriebe im Umkreis von 20 km angezeigt) oder sich über das Smartphone ganz unkompliziert zu infor­ mieren. Die App zeigt sämtliche Betriebsdaten inkl. aktueller Öffnungszeiten, mit einem Fingertipp kann der Betrieb per Te­ lefon erreicht oder eine formlose Anfrage gestellt werden. Die integrierte Routingfunktion bringt Sie dann auf schnellstem Wege ans Ziel. Die Datenbank wird monatlich upgedatet und funktioniert übrigens auch offline. In GooglePlay oder App­ Store einfach nach „Tiroler Wirtshaus“ suchen oder direkt über die Wirtshaus­Website downloaden.

WWW.TIROLER-WIRTSHAUS.AT

eco.nova

45

Mit dem Genusstransporter kommt guter eco.titel Geschmack verpackungsfrei bequem zu Ihnen.

Das Liebe-und-Lose-Catering ist im April gestartet und bringt ein Stück echtes Tirol mit.

Foto: CycleCraft/Fabian Brugger

Fotos: shutterstock.com/Handle Creativ Art GmbH

LAND FINDET STADT Liebe & Lose bezeichnet sich selbst als „maßloses“ Supermarktkonzept. Es geht dabei jedoch nicht um Überfluss. Ganz im Gegenteil. Die Bezeichnung ist im Wortsinn zu verstehen, denn Sie kaufen wirklich nur das, was Sie brauchen. Und so viel davon, wie Sie möchten. Im besten Fall in selbst mitgebrachten Gefäßen.

I

n einer Gesellschaft von Überange­ bot und Schnelllebigkeit, einer Zeit, in der wir uns im Internet in Sekun­ den durch die ganze Welt klicken können und das Sortiment in Supermärkten so rasant wächst, dass man oft überfordert vor den Re­ galen steht, ist es dringend nötig, sich wieder auf die Heimat und seine Wurzeln zu besin­ nen. Genau dies geschieht aktuell; Regionali­ tät und mit ihr der eigentlich logischste und ursprünglichste Gedanke beim Einkauf er­ lebt seine Renaissance.

Georg Dominguez trifft mit seinem „Lie­ be & Lose“ den Nerv der Zeit und macht den Einkauf zu einem Streifzug durch Tirol.

Schuld, wenn man es so nennen möchte, an seiner Idee war sein Umzug von der Stadt aufs Land. „Wir haben plötzlich nicht mehr nur im Supermarkt gekauft, sondern hatten Bau­ ern in der Umgebung, die uns mit Produkten versorgten“, so Dominguez. Bekommen hat

46

eco.nova

er Bioqualität, auch wenn nicht unbedingt bio draufstand. Bald darauf hat er sich selbst mit Ackerbau beschäftigt ... und kam ins Grübeln.

Wir sprachen mit ihm über seine Intention, ei­ nen verpackungsfreien, regionalen Supermarkt zu eröffnen, über Tirol und Unternehmertum.

ECO.NOVA: Wie würden Sie einem Außenstehenden das Konzept von Liebe & Lose beschreiben?

GEORG DOMINGUEZ: Im Grunde wird das Geschäft ein großer Hofladen mit Vollsorti­ ment, an dem man sich nicht alle Produkte an verschiedenen Orten zusammensuchen muss, sondern reingehen kann und das Wichtigste

bekommt. Als Alternative zu klassischen Su­ permärkten gibt es zwar vielerorts kleine Bau­ ernmärkte, doch deren Öffnungszeiten sind gerade für junge Leute vor allem in der Stadt schwierig. Das hat mich veranlasst, einen Su­ permarkt zu kreieren, der ausschließlich regi­ onale Produkte führt und sie damit leicht zu­ gänglich zu den Menschen bringt.

Was ist das Neue an Liebe & Lose?

Lustigerweise gar nichts. Bei der Planung der Einrichtung, Schütten und Theken fühlte ich mich wieder zurückversetzt in meine Kindheit, als wir noch zum Greißler um die Ecke gin­ gen. Der Konsument wurde im Laufe der Jahre

„DER NAME ‚LIEBE & LOSE‘ IST KEIN ZUFALLSPRODUKT. SO WIE BEI UNS ÜBERHAUPT NICHTS ZUFÄLLIG IST. WIR HABEN UNS DAFÜR ZWEI MONATE ZEIT GENOMMEN.“ Georg Dominguez

liebe.lose

reagieren die Lieferanten darauf ?

Es sind eher die großen Unternehmen, die nicht bereit sind, ihre Logistik umzustellen.

Aber den vielen kleinen und mittleren spre­ che ich aus dem Herzen. Und die findet man dann auch im Geschäft, denn gerade für sie ist es optimal, eine Anlaufstelle in der Stadt zu haben, in der sie ihre Waren unterbringen können. Einige der kleinen Landwirte betrei­ ben bis jetzt noch gar keinen Einzelhandel, sondern verkaufen nur ab Hof, weil sie teils sehr überschaubare Mengen produzieren und es nie in den klassischen Handel schaffen.

Diese Spezialitäten gibt es dann eben nur ei­ ne bestimmte Zeit zu kaufen. Für große Ein­

„LIEBE & LOSE SPRICHT VIELEN LANDWIRTEN AUS DER SEELE UND BIETET AUCH KLEINEN ANBIETERN EIN TOLLES SCHAUFENSTER IN DER LANDESHAUPTSTADT.“ Georg Dominguez

extrem umerzogen. Neu ist das Konzept also nicht, deshalb spreche ich auch von der Renais­ sance eines Geschäftsmodells – wir ziehen es nur in die heutige Zeit. Ich glaube, dass die Ge­ sellschaft gerade jetzt sehr bereit dazu ist.

Das hat man auch am Erfolg der Crowdfunding-Aktion gesehen, mit der das Projekt mitfinanziert wurde.

Ja, das war überwältigend. Diese dreimonati­ ge Kampagne gepaart mit Facebook war die größte Bestätigung dafür, dass wir mit unserem Weg komplett richtig liegen. Wir hatten zwar bereits Investoren mit im Boot, mit Hilfe des Crowdfundings war es uns aber möglich, ein noch tolleres Konzept zu gestalten. Innsbruck ist in den letzten zwei, drei Jahren eine richtig coole und lässige Stadt geworden. Es ist kein Zufall, dass die Start­up­Szene gerade hier im Moment floriert. Die Dynamik in der Bevölke­ rung ist enorm, es bilden sich irrsinnig schnell Communities. Hier passiert zurzeit derart viel, dass Innsbruck mit Sicherheit der perfekte Ort ist, um etwas Neues zu probieren.

Liebe & Lose führt ausschließlich regionale Produkte. Welche Kriterien müssen Lieferanten erfüllen?

Sie müssen sich im Umkreis von 100 Kilome­ tern zu Innsbruck befinden und in Mehrweg­ behältnissen anliefern. Es darf also kein Müll übrigbleiben ... auch kein verwertbarer. Denn schlussendlich ist Müll Müll. Bei uns muss der Lieferant seine Waren in Gebinden brin­ gen, die er wieder mitnimmt.

Eine Besonderheit an Liebe & Lose ist, dass es hier keine Verpackungen gibt. Wie

zelhandelsketten macht es keinen Sinn, sol­ che Produkte zu listen. Bei uns schon.

Liebe & Lose ist verpackungsfrei. Wie bekomme ich meine Produkte nach Hause?

Am besten, der Kunde bringt bereits ein Gefäß mit, das er dann im Geschäft befüllt. Das kann eine Tupperware­Box sein oder irgendeine al­ te, leere Verpackung. Ganz egal, Hauptsache, man kauft keine neue. Für alle, die spontan in den Laden kommen oder kein geeignetes Ge­ fäß zu Hause haben, für die haben wir Mehr­ wegverpackungen im Geschäft.

Wie viele Artikel wird es bei Liebe & Lose geben?

Wir führen ein Sortiment von grob 1.200 Artikeln. Diese sind quasi gedrittelt in Pro­ dukte, die es im kommerziellen Handel über das ganze Jahr auch gibt; Saisonales, das es ausschließlich nur dann gibt, wenn es die Na­ tur zulässt, und Spezialitäten, die dann auch gerne ein bisschen mehr kosten dürfen. Ich bin überzeugt, auch dafür gibt es Abnehmer.

Menschen, die solche Läden besuchen, haben meist einen sehr bewussten Zugang zu Lebensmitteln. Wer ist der typische Liebe-und-Lose-Kunde?

Die Menschen sollen nicht das Gefühl ha­ ben, sie können nicht zu uns kommen, weil es ein sauteurer Laden wird. Das ist er nämlich nicht. Natürlich möchten wir uns der breiten Masse öffnen, deshalb führen wir eben auch Produkte, die der Konsument bereits kennt.

Und das zum selben Preis, wie er sie im nor­ malen Supermarkt bekommen würde. Nur eben ohne Verpackung. Auf der anderen Seite

müssen wir auch den extrem bewussten Kun­ den gerecht werden, die uns zu Recht ganz genau auf die Finger schauen werden. Un­ sere Kunden dürfen durchaus pingelig sein.

Schlussendlich schaffen wir es, auch als Klei­ ner preislich attraktiv zu sein.

Wie viele Lieferanten sind bereits mit dabei?

Circa 600 bis 650 – einen großen Anteil neh­ men Milch­ und Molkereiprodukte ein, Obst und Gemüse, auch alkoholfreie Säfte. Schwie­ riger war es etwa bei Nudeln und erstaunli­ cherweise, wirklich regionale Fleischanbieter zu finden. Durch diese Konsequenz bei der Auswahl ist manches nur sehr begrenzte Zeit erhältlich, deshalb war es mir wichtig, auch ein Sortiment zu führen, das es das gesamte Jahr über geben kann. Wir wollen schon eine Versorgung auf die Beine stellen. Deshalb in­ tegrieren wir auch eine eigene Nonfood­Ab­ teilung mit z. B. Waschmittel oder Zahnpas­ ta. Damit betreten wir Neuland und das ist es, das uns von den vielen Obst­ und Gemüsege­ schäften in der Stadt abhebt.

Liebe & Lose gibt es auch als Catering ...

Am 1. April sind wir damit gestartet. Insge­ samt steht Liebe & Lose auf mehreren Säu­ len – es soll nicht nur für unverpackte Le­ bensmittel stehen, sondern eine Philosophie transportieren, die sich multiplizieren lässt.

Liebe & Lose steht für so viel mehr. Zwei Geschäftsfelder hängen dabei mit dem Laden an sich zusammen – ein Lieferservice und die Gastronomiekomponente mit privaten Ver­ anstaltungen außerhalb der Öffnungszeiten; das Catering haben wir davon losgelöst und können dieses deshalb bereits jetzt anbieten.

Seit April sind wir offiziell buchbar, der Zu­ spruch ist enorm! Jetzt heißt es, das Laden­ lokal umzusetzen und dem hohen Anspruch auch in der Realität gerecht zu werden.

LIEBE & LOSE

hallo@liebeundlose.at www.liebeundlose.at www.facebook.com/liebeundlose

eco.nova

47

hört.nagl

QUALITÄT MIT HERKUNFT Hörtnagl steht für hochwertige Produkte in gleichbleibender Qualität, regionale Wertschätzung und langjährig gepflegte Kundenbeziehungen. Als führender Hersteller von Fleisch- und Wurstwaren erzeugt und veredelt das Tiroler Markenunternehmen ausschließlich Produkte mit 100 Prozent Tiroler und österreichischer Herkunft. // Fotos: Gerhard Berger, Die Fotografen, Olaf Becker, AM Tirol

H

erkunft verknüpft mit Re­ gionalität, verbunden mit Frische und Qualität, ge­ paart mit Tradition und Innovation. Das sind unsere Markenwerte“, beschreiben HörtnaglHauptgesellschafterin Doris Daum-Hörtnagl, Hans Plattner, geschäftsführender Gesellschaf­ ter, und Hörtnagl-Geschäftsführer Friedrich Auer die Philosophie des familieneigenen Un­ ternehmens. So gelingt es Hörtnagl seit seiner Gründung im Jahr 1863 konstant gleichblei­

48

eco.nova

bende Qualität anzubieten. „Unser gesamtes Sortiment von der Extrawurst bis Frankfur­ ter, von der Kaminwurzen bis zur Pastete, vom Almochs-Steak bis zum Frischfleisch vom Tiroler Almschwein stammt zu hundert Pro­ zent aus Tiroler und österreichischer Her­ kunft“, betont Doris Daum-Hörtnagl.

Um konstant gleichbleibende Qualität an­ zubieten, dreht Hörtnagl konsequent an der Qualitätsschraube unter gleichzeitiger Beibe­ haltung traditioneller, überlieferter Rezepte.

Produziert wird auf Basis modernster Stan­ dards, transparenter Abläufe und lückenloser Qualitätskontrollen.

REGIONALE WERTSCHÖPFUNG

Hörtnagl verarbeitet pro Jahr 2.700 Tonnen Fleisch- und Wurstwaren. Das verarbeitete Kalb- und Lammfleisch stammt zu 100 Pro­ zent aus Tirol, das Rindfleisch zu 90 Prozent, die restlichen zehn Prozent aus Österreich.

Beim Schweinefleisch kommen etwa 85 Pro­

hört.nagl

Vordergrund“, so Hans Plattner. Viele dieser regionalen Hörtnagl­Produkte sind mit der Ursprungsgarantie „gewachsen und veredelt in Tirol“ und dem Gütesiegel „Qualität Tirol“ ausgezeichnet.

ÜBER 100 SORTEN TÄGLICH

Hörtnagl-Hauptgesellschafterin Doris DaumHörtnagl mit Hans Plattner, geschäftsführender Gesellschafter, und Geschäftsführer Friedrich Auer

zent der verarbeiteten Menge aus Österreich, 15 Prozent aus Tirol. Von den Tiroler Bauern bezieht Hörtnagl jährlich etwa 150.000 kg Rind­, 50.000 kg Kalb­, 100.000 kg Schwei­ ne­ und 7.500 kg Lammfleisch. Dies bedeutet eine Wertschöpfung von mehr als zwei Milli­ onen Euro jährlich für die Tiroler Landwirt­ schaft.

Regionale Wertschätzung bedeutet bei Hörtnagl, den Tiroler Bauern auch geringe Abnahmemengen zu garantieren. „Die indi­ viduelle Wertschöpfung und damit die Ver­ edelung hochwertiger Produkte von gleich­ bleibender Qualität stehen bei uns im

Ein Team aus Metzgermeistern und Fachleu­ ten stellt täglich mehr als hundert verschie­ dene Wurst­ und Schinkensorten her. „Wir verkaufen täglich 15.000 Paar Frankfurter und 1.000 Stangen Extrawurst“, so Friedrich Auer. „Die ungebrochene Beliebtheit unse­ rer Klassiker führen wir auf die hochwertigen Rohstoffe, lang überlieferte Rezepte und die handwerklich nach höchsten Qualitätsstan­ dards ausgeführte Produktion zurück.“ Klassische Traditionen verknüpft Hörtnagl seit jeher gekonnt mit Innovation. So eröff­ nete Hörtnagl um die Jahrhundertwende das erste Tiroler Lebensmittelgeschäft mit eige­ ner Fleisch­ und Wurstabteilung und setz­ te nach der Jahrtausendwende auf den Trend, traditionelle Produkte wie Extra­, Paprika­ oder Schinkenwurst konsumentenfreund­ lich geschnitten und verpackt anzubieten. Mit dem Erfolg, dass Hörtnagl­Sliced­Packungen heute millionenfach verkauft werden.

Qualität für Besser-Esser!

Helle Krakauer Gluten- und lactosefrei

HÖRTNAGL IN TIROL Mit der insgesamt 7.200 Quadratmeter großen Zentrale in Hall und dem 15.000 Quadratmeter großen Stammhaus inkl. Hörtnagl-Passage in Innsbruck sowie insgesamt 14 Eigen- und Franchisefilialen im kompletten Inntal verfügt Hörtnagl über eine starke Präsenz im Wirtschaftsraum Tirol.

Hörtnagl beschäftigt insgesamt 220 Mitarbeiter (inkl. Franchisenehmer) der Berufsgruppen Produktion, Handel und Gastronomie. „Die Treue unserer Mitarbeiter bedingt auch den Unternehmenserfolg. Die Abteilungsleiter in der Produktion haben bereits alle ihre Lehre bei uns absolviert und sind dann im Laufe der Zeit aufgestiegen“, so Geschäftsführer Friedrich Auer.

Zahlen, Daten, Fakten • Mitarbeiter: 220 (inkl. Franchisepartner) // Lehrlinge: 14 • Berufsgruppen, tätig bei Hörtnagl: Fleischer, Handel, Gastronomie • Umsatz Hörtnagl (2014): 23 Mio. Euro • Erzeugung: 2.700 Tonnen hochwertige Fleisch- und Wurstwaren • Anzahl der Mitarbeiter, die länger als 10 Jahre bei Hörtnagl beschäftigt sind: 60

14 Filialen in Tirol und im gut sortierten Fachhandel

www.hoertnagl.at

eco.nova

49

eco.wirtschaft

REFÖRMCHEN STATT REFORM Die Steuerreform 2016 ist zwar noch nicht in einen Gesetzestext gegossen, über Details wird immer noch verhandelt.

Doch für Experten ist jetzt schon klar: Die Einschnitte in das Einkommensgefüge werden weder tief noch nachhaltig sein, die Auswirkungen in manchen Bereichen sogar kontraproduktiv. // Text: Uwe Schwinghammer

€ BEI DER STEUERREFORM GIBT DER STAAT SEINEN BÜRGERN EIGENTLICH NUR EINEN TEIL DESSEN ZURÜCK, WAS ER SICH DAVOR DURCH DIE KALTE PROGRESSION KLAMMHEIMLICH „ERWIRTSCHAFTET“ HAT.

D

ie „größte Steuerreform al­ ler Zeiten“ wird manchen vorübergehend ein bisschen mehr Geld ins Börserl spülen. Eine große Umwälzung in den Einkommensverhältnis­ sen der Österreicher bedeutet sie nach An­ sicht des Finanzexperten der Tiroler Wirt­ schaftskammer, Stefan Garbislander, aber mit Sicherheit nicht. Er will überhaupt nicht von einer Reform, sondern nur von einer Steu­ eränderung sprechen.

Seine Behauptungen kann Garbislander durch Berechnungen belegen: Mit der Tarif­ anpassung 2016 werden demnach rund 60

50

eco.nova

Prozent der Tiroler eine Entlastung zwischen 1,3 und 3,2 Prozent ihres jährlichen Brutto­ einkommens verspüren. In barer Münze sind dies bei kinderlosen Alleinverdienern zwi­ schen 233 und 1.318 Euro. Alleinverdiener mit Kind steigen noch etwas günstiger aus.

Einkommensschichten mit einem Brutto­ monatslohn ab 70.000 Euro hingegen wer­ den kaum etwas von einer Entlastung spüren beziehungsweise sogar einen Verlust hinneh­ men müssen. So weit, so beabsichtigt von der Bundesregierung.

Für Garbislander steckt der Teufel auch gar nicht in der Steuer, sondern in der Sozi­

alversicherung. Denn die trifft Besserverdie­ ner mit einer außerordentlichen Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage zu Jahresbeginn 2016 von 4.650 Euro auf 4.840 Euro erheb­ lich. Menschen mit einem Bruttogehalt jen­ seits der 4.650 Euro pro Monat werden ab 2016 empfindlich mehr Sozialversicherungs­ beiträge zahlen. Und damit steigen auch die Dienstgeberbeiträge zur Sozialversicherung, was der versprochenen Entlastung des Fak­ tors Arbeit widerspricht. Garbislander: „Die Erhöhung der Dienstgeberbeiträge hat auf den Wirtschaftsstandort Österreich keinen positiven Effekt.“

eco.wirtschaft

DIE JETZIGE STEUERREFORM WIRD IN WENIGEN JAHREN MAKULATUR SEIN. DENN DANN HAT DIE SO GENANNTE KALTE PROGRESSION SÄMTLICHE VORTEILE WIEDER AUFGEFRESSEN.

DER ZORN DES WESTENS

Auch andere geplante Maßnahmen werden die Wirtschaft Österreichs und hier vor al­ lem den tourismusorientierten Westen hart treffen. Da wäre einmal die Mehrwertsteu­ ererhöhung bei Übernachtungen. Denn im­ merhin kommt derzeit rund ein Drittel der Umsatzsteuer aus Nächtigungen aus Tirol.

Auch die Erhöhung der Grunderwerbssteu­ er wird Tirol – und speziell die Gewerbetrei­ benden, die einen Betrieb übergeben wol­ len – mit seinen hohen Grundstückspreisen überproportional hoch belasten. Freuen dür­ fen sich hingegen Bundesländer in Ostös­ terreich. Garbislander kann daher den Zorn der Gewerbetreibenden der so genannten „Westachse“ (Vorarlberg–Tirol–Salzburg) gut verstehen: „Die Kombination aus Erhöhung der Umsatzsteuer und Grunderwerbssteuer trifft Tirol doppelt.“ An der Änderung der Einkommens­ und Steuerverhältnisse im Land, so ist der Wirt­ schaftskammer­Experte überzeugt, wird das

ganze Paket wenig ändern: Derzeit kommen in Tirol rund vier Prozent der (Best­)Verdie­ ner für 33 Prozent der Einkommens­ und Lohnsteuer auf, 55 Prozent für 63 Prozent und 41 Prozent (mit einem Gesamteinkom­ men unter 20.000 Euro jährlich) leisten nur 4 Prozent der Steuern. Garbislander: „Weni­ ge tragen die Hauptlast. Das wird sich nicht ändern, eher noch verschärfen.“ Aber ohnehin wird die ganze Reform in wenigen Jahren Makulatur sein. Denn dann hat die so genannte kalte Progression sämtli­ che Vorteile wieder aufgefressen. Die Gesell­ schaft für Angewandte Wirtschaftsforschung mit Sitz in Innsbruck hat errechnet, dass wir schon 2019 wieder jenes Niveau erreicht ha­ ben werden, wie es bei der letzten Steuerre­ form im Jahr 2009 geherrscht hat. Annahme für diese Berechnung war eine durchschnitt­ liche jährliche Teuerungsrate von 1,5 Prozent in den nächsten Jahren. Und da Steuern im Gegensatz zu anderen Abgaben und Trans­ fers nicht jährlich automatisch an diese Teu­ erungsrate angepasst werden, verschafft sich

der Staat hier ein ansehnliches „Körberlgeld“.

Bei einer Steuerreform gibt der Staat seinen Bürgern eigentlich also nur einen Teil dessen zurück, was er sich davor durch die kalte Pro­ gression klammheimlich „erwirtschaftet“ hat.

Mit dem zusätzlichen Schönheitsfehler al­ lerdings, dass dieses Geld selbstverständlich in der Zwischenzeit längst an anderer Stelle ausgegeben wurde und daher in einer „Ge­ genfinanzierung“ an anderer Stelle bei den Bürgern wieder einkassiert werden muss.

Für Stefan Garbislander wäre es daher das Gebot der Stunde, diesen Teufelskreis end­ lich zu durchbrechen: „Durch eine automa­ tische Steueranpassung an die Teuerungsrate wäre die Politik gezwungen, wirklich Refor­ men durchzuführen.“ Gleichzeitig räumt er aber ein, dass „die Politik das eigentlich gar nicht machen kann“. Logisch, sonst gäbe es ja keine „großzügigen Steuerreformen“ für kommende Regierungen mehr.

2011 gab es in Tirol 550.507 Einkommens- und Lohnsteuerpflichtige. Davon zahlten 64,4 % tatsächlich Steuern.

Das Gesamteinkommen der Tiroler belief sich auf 12,9 Mrd. Euro. Das gesamte Aufkommen aus der Einkommensund Lohnsteuer betrug 2011 rund 2 Mrd. Euro.

WER WIE VIEL EINKOMMENS- UND LOHNSTEUERN IN TIROL BEZAHLT

16.135

Personen mit Gesamteinkommen über 70.000 €

4%

leisten

33 %

55 %

leisten

63 %

41 %

leisten

4%

242.100

Personen mit Gesamteinkommen über 20.000 € bis 70.000 € („Mittelstand“)

177.800

Personen mit Gesamteinkommen unter 20.000 €

665 MIO. €

des gesamten Steueraufkommens

1,3 MRD. €

des gesamten Steueraufkommens

72 MIO. €

des gesamten Steueraufkommens

eco.nova

51

eco.wirtschaft

WETTBEWERB MIT MEHRWERT Wir suchen Tirols besten Arbeitgeber!

Mit dem „Top Company Award“ zeichnet Business Pool Austria gemeinsam mit dem APL Institute Tiroler Betriebe für ihre Unternehmenskultur aus. Die Basis dafür bildet eine kostenlose umfassende Mitarbeiterbefragung. Für das Projekt konnten auch das Land sowie die Industriellenvereinigung Tirol mit ins Boot geholt werden.

I

n Südtirol – dem Sitz von Busi­ ness Pool – ging der „Top Company Award“ bereits zum vierten Mal er­ folgreich über die Bühne – gemeinsam mit der Handelskammer Bozen und der Autonomen Provinz Bozen, Abteilung Arbeit. Und mit ei­ nem bedeutenden Mehrwert für die Teilneh­ mer. Weil es eben kein schlichtes Ranking ist, das die Gewinner durch einen raschen Frage­ bogen ermittelt, sondern weitaus mehr dahin­ tersteckt. „Die Teilnahme an der Mitarbeiter­ befragung in Zusammenarbeit mit Business Pool ergab für uns ein klares Bild über das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter im Betrieb und deren Zufriedenheit mit ihrer Arbeit“, findet etwa Paul Dibiasi, Geschäftsführer der

52

eco.nova

GWB-Genossenschaft und einer der Südtiro­ ler Teilnehmer.

Seit einiger Zeit hat Business Pool auch ei­ ne Niederlassung in der Innsbrucker Museum­ straße. Der Gedanke, die Idee des Awards nach Nordtirol zu übertragen, ist also nicht weit her­ geholt. Business Pool berät Unternehmen, ist aber kein klassischer Unternehmensberater, sondern stellt den Menschen in den Mittel­ punkt – aus individueller wie aus organisatori­ scher Sicht – und fördert die Unternehmens­ kultur, die essenziell ist für das Finden und Binden qualifizierter Mitarbeiter.

Wir sprachen mit Mag. Barbara Jäger, M.Sc., Geschäftsführerin von Business Pool Austria und regelmäßige Kolumnenschreiberin für eco.nova

(Seite 17), über die Wichtigkeit zufriedener Mitarbeiter und den Sinn des Awards.

ECO.NOVA: Sie haben den „Top Company Award“ in Südtirol schon vier Mal vergeben.

Was steckt dahinter?

BARBARA JÄGER: Das Thema Fachkräf­ temangel wird immer präsenter. Heute geht es darum, sich als Unternehmen am Markt entsprechend zu positionieren, um Employer Branding. Mit dem Award wollen wir Unter­ nehmen auszeichnen, die sich gemeinsam mit ihren Mitarbeitern ein Standing erarbeitet ha­ ben. Es geht um anonyme Bewertungen durch die eigenen Mitarbeiter, die dem Unternehmen eine starke Identität geben, diese auch nach au­

eco.wirtschaft

ßen tragen und es entsprechend attraktiv für andere machen.

men und steht als Zeichen für Qualität. Nun soll es das auch in Nordtirol werden.

Dem Award liegt eine umfangreiche Mitarbeiterbefragung zugrunde. Warum sollten Unternehmen hier mitmachen?

Hinter unserer Befragung steht ein ganzheitli­ ches, durchdachtes Konzept. Das ist es, was uns von vielen anderen unterscheidet, die am Ver­ such, ein derartiges Projekt auf die Beine zu stellen, gescheitert sind. Unser eigenes Unter­ nehmen ist tief in der Materie verankert, es ist unsere tägliche Aufgabe, gemeinsam mit Un­ ternehmern an ihrer Unternehmenskultur zu arbeiten. Ein kritischer Faktor bei einem sol­ chen Projekt ist der persönliche Kontakt. Die Teilnehmer der Umfrage werden vor Ort per­ sönlich von uns betreut. Wichtig ist auch eine systemische und fundierte Auswertung, denn nur eine Befragung um der Befragung willen zu machen, ist zu wenig. Die Teilnehmer müs­ sen einen merklichen Mehrwert davon haben.

Die Auszeichnung „Top Company Award“ soll Aussagekraft und Substanz haben und muss professionell durchgeführt werden, weil sie sonst ihren Wert einbüßt.

Welche Unternehmen können daran teilnehmen?

Prinzipiell alle Unternehmen mit mehr als acht Mitarbeitern – dafür haben wir folgende Ka­ tegorien definiert: Small, Medium und Lar­ ge Enterprises sowie Tourismus, weil gerade in Letzterem eine ganz eigene Dynamik stattfin­ det. Grundsätzlich ist die Teilnahme aber un­ abhängig von Unternehmensgröße und Bran­ che. Und sie ist kostenlos.

Welchen Mehrwert haben die Teilnehmer?

Wir wissen durch unsere Arbeit, welche Fragen wir stellen und was wir damit errei­ chen wollen. Das Ergebnis ist, dass wir unse­ ren Kunden konkrete Planungs­ und Steue­ rungsinstrumente in die Hand geben können, um sich individuell weiterzuentwickeln. Der Wettbewerb an sich ist eigentlich zweitran­ gig. In erster Linie geht es um eine Bestands­ aufnahme des eigenen Unternehmens, um die Erhebung des Status quo und das Aufzeigen von Potenzialen.

In einem zweiten Schritt werden die Ergeb­ nisse in Punktezahlen umgewandelt und da­ durch die Gewinner ermittelt. Alle Teilnehmer, die eine gewisse Punktezahl erreichen, dür­ fen den Award als sichtbares Siegel tragen – in Südtirol wird dieses schon sehr gut angenom­

Welchen Output bekommen die Teilnehmer von der Befragung?

Sie bekommen einen Auszug aus sämtlichen soziodemographischen Bereichen der Befra­ gung mit den wichtigsten Schlüsselerkenntnis­ sen, die bereits einen sehr guten Überblick über das eigene Unternehmen geben. Dieses Ergeb­ nis präsentieren wir dem Unternehmer auch direkt vor Ort. Die sehr detaillierte Auflistung lässt sich foglich zusätzlich erwerben. Aber es lassen sich bereits aus dem Auszug klare Ten­ denzen erkennen und Handlungsmöglichkei­ ten ableiten.

Wie läuft die Befragung konkret ab?

Das Ergebnis der Befragung bildet die Basis für den Wettbewerb, deshalb ist der Fragebo­ gen grundsätzlich standardisiert. Da wir mit dem Unternehmen aber direkt in Kontakt sind, können wir bei der Befragung gerne auf indi­ viduelle Wünsche eingehen, die wir dann für die Bewertung im Wettbewerb einfach wieder herausnehmen. Generell meldet sich der Un­ ternehmer bei uns an, wir nehmen Kontakt mit ihm auf und besprechen die weitere Vor­ gehensweise. Die Teilnehmer übermitteln uns die grobe Struktur ihres Unternehmens, da­ mit wir die Ergebnisse auch nach bestimmten Untergruppen splitten können. Wenn ein Un­ ternehmen 200 Mitarbeiter hat, hilft ihm ein Durchschnittsergebnis aller nicht wirklich wei­

„NATÜRLICH WILL JEDER UNTERNEHMER, DER HIER MITMACHT, AUCH GEWINNEN. DOCH DER MEHRWERT IST EINDEUTIG, DASS ER EIN INSTRUMENT IN DIE HAND BEKOMMT, MIT DEM ER SEIN UNTERNEHMEN VORWÄRTSBRINGEN KANN.“ Barbara Jäger, Business Pool Austria

ter, deshalb ist es uns wichtig, das Ergebnis auf einzelne Einheiten herunterzubrechen.

Ist die Befragung anonym?

Natürlich! Und darauf legen wir größten Wert.

Selbst wenn Anonymität immer auch eine Gratwanderung ist. Wie groß kann meine Ein­ heit sein, damit sie noch steuerbar ist und wie klein darf sie sein, um die Anonymität gewähr­ leisten zu können. Diese Eckpunkte definieren wir gemeinsam mit dem Kunden, dann wird die Befragung online gestellt und es kann ge­ startet werden. Verfügen Mitarbeiter über kei­ ne eigene Firmen­E­Mail­Adresse, wie es etwa in Handwerks­ oder Produktionsfirmen öfter der Fall ist, wird der Fragebogen in Papierform übermittelt, nach dem Ausfüllen in ein eigens dafür vorbereitetes Kuvert gesteckt und ver­ schlossen. Auf diese Weise schließen wir nie­ manden aus und erhalten ein repräsentatives Ergebnis.

SIE MÖCHTEN TEILNEHMEN? Infos und Anmeldung unter Business Pool Austria GmbH Tel.: 0512/27 90 60 info@businesspool-austria.at Anmeldefrist: bis 30. September 2015

„MIT DEM WETTBEWERB ‚TOP COMPANY AWARD‘ ZEICHNEN WIR IN TIROL ERSTMALS UNTERNEHMEN FÜR IHRE UNTERNEHMENSKULTUR AUS. ALS ZENTRALES BEWERTUNGSKRITERIUM WIRD DAFÜR DIE SICHT DER MITARBEITER ALS MASSSTAB GENOMMEN. DIE TIROLER UNTERNEHMER WISSEN SEIT LANGEM, DASS BESTENS QUALIFIZIERTE UND ENGAGIERTE MITARBEITER WICHTIGE BAUSTEINE FÜR DEN UNTERNEHMENSERFOLG SIND. UND UMGEKEHRT SCHÄTZEN VIELE MITARBEITER DIE VERLÄSSLICHKEIT IHRER BETRIEBE. DAS ZEIGT SICH IMMER WIEDER BEI DER AUSZEICHNUNG LANGJÄHRIGER MITARBEITER. NUN HOLEN WIR MIT DEM WETTBEWERB JENE TIROLER UNTERNEHMEN ERSTMALS VOR DEN VORHANG, DIE IM BEREICH UNTERNEHMENSKULTUR BESONDERS NACHHALTIG UND INNOVATIV SIND. MACHEN SIE MIT BEIM TOP COMPANY AWARD! AWARD!“ Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf

eco.nova

53

promotion

INNOVATION DURCH WEITERBILDUNG Die große Bedeutung von Innovationen für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg ist unbestritten.

Doch wie kann die Innovationskraft in einem Unternehmen geplant und nachhaltig gesteigert werden?

Und welche Faktoren müssen dabei berücksichtigt werden?

AUSWAHL AKTUELLER KURSE Effektives Zeit- und Zielmanagement Start: 17. September 2015 Gewaltfreie Kommunikation Start: 19. Juni 2015 A2+ Sommerintensivkurse in Englisch, Französisch und Italienisch Von 3. bis 27. August 2015 B1 – B2 Sommerintensivkurse als Vorbereitung für Universität, Hochschule und Auslandsaufenthalt in Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch Von 3. bis 27. August 2015 Sommer-Update Computer im Berufsalltag Start: 7. Juli 2015 Schneller Umstieg auf MS Office 2013 Termin: 20. Juni 2015

Z

ahlreiche Studien belegen, dass besonders Investitionen in die Personalentwicklung zu mehr Innovationen in Unternehmen führen. Und es gilt die geeigneten Rahmenbedingungen da­ für zu schaffen. Worauf kommt es an, wenn durch Weiterbildung die Innovationskraft ge­ steigert werden soll?

FREIWILLIG UND INDIVIDUELL

Weiterbildung wirkt sich positiv auf die Mit­ arbeiter aus und zwar nicht nur auf den Er­ werb neuer Fähigkeiten und Kenntnisse. Sie beeinflusst auch die persönliche Entwicklung, die Zufriedenheit und die Motivation, dieses Wissen im Unternehmen einzubringen und umzusetzen. Neues Wissen ermöglicht neue fachliche sowie aufgabenspezifische Perspek­ tiven im Arbeitsumfeld. Allerdings sollte die Teilnahme an beruflicher Aus­ und Weiter­ bildung mit den Mitarbeitern gut abgestimmt werden. Es ist immer notwendig, deren indivi­ duelle Bildungsinteressen zu berücksichtigen.

54

eco.nova

Bauarbeitenkoordination – Umsetzung auf der Baustelle Start: 24. Juni 2015

GESUNDES INNOVATIONSKLIMA SCHAFFEN

Um die Innovationskraft zusätzlich zu stei­ gern, sollte das neue Wissen im Unterneh­ men breiter zugänglich gemacht und in Un­ ternehmensprozesse integriert werden.

Ein förderliches Innovationsklima kann beispielsweise dadurch geschaffen werden, dass Mitarbeiter aller Ebenen eine Platt­ form erhalten, um ihre Ideen einbringen zu können. Wenn diese Ideen auch gehört und ernst genommen werden, steigert dies zusätz­ lich die Kreativität und das Engagement der Mitarbeiter.

Werden diese sogar in die Umsetzung der Innovation eingebunden, wirkt dies wie ein Katalysator für weitere innovative Ideen. In Kombination mit laufender Aus­ und Wei­ terbildung können so Innovationen im Un­ ternehmen zum „Selbstläufer“ werden und damit nachhaltig den Unternehmenserfolg sichern.

Werkmeisterschule Elektrotechnik Start: 21. September 2015 Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft Start: 5. Oktober 2015 Minutentraining - Kurzübungen für Entspannung und Aktivierung Am 12. Juni 2015

Kontakt Firmenschulungen

BFI TIROL

Ing.-Etzel-Straße 7, 6010 Innsbruck Tel. 0512/59 660, info@bfi-tirol.at www.bfi-tirol.at

promotion

Konzipiert für die Tiroler Berge Bis 2.000 Höhenmeter und lange Ausfahrten.

Für Jung und Alt.

Das Neuner Tirol: 26'' und 27,5'' Motor: 400 Watt Akku: 11,6 Ah, 48 V 556 Wh großes Display mit neun Leistungsstufe

nur 2.999 Euro

Radsport Neuner GmbH • 6020 Innsbruck Maximilianstraße 23, Tel.0512-561501 • Kranebitter Allee 6, Tel. 0512-56105 www.radsport-neuner.com • radsport-neuner@gmx.at Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 9 – 12 Uhr und 14 – 18 Uhr, Sa. von 9 – 12 Uhr

www.merkur.at

Das Leben auch beim

351× als Wunder erleben

Damit Sie das Leben auch beim 352 × als Wunder erleben – wenden Sie sich zur individuellen Beratung an: Landesdirektion Tirol Leopoldstrasse 17 6020 Innsbruck Telefon: 0512-598 40 E-Mail: ld.tirol@merkur.at WIR VERSICHERN DAS WUNDER MENSCH.

185x122_Tirol_RZ01.indd 1

20.03.15 09:28

eco.nova

55

eco.bezirk

MITTENDRIN STATT NUR DABEI Der Bezirk Kufstein liegt geograf isch gesehen zwar am Rande des Bundeslandes, wirtschaftlich aber mitten im Geschehen in Tirol. // Text: Barbara Wildauer, Foto: Tirol Werbung/Bernhard Aichner

56

eco.nova

eco.bezirk

M

it Sandoz beansprucht der Bezirk sogar Platz eins der Top-500-Betriebe 2014 – und mit den Montanwerken Brixlegg auch noch gleich Platz drei dazu. Kufstein ist dabei in Bezug auf die Einwohner und vor allem auch als Bildungsstandort ein aktiver, internationaler und junger Bezirk. Die Gründung der Internationalen Schule ist ein weiterer Baustein einer konsequenten und stetigen Aufnahme neuer Bedürfnisse aus Wirtschaft und Gesellschaft.

In der Inntalfurche finden alle Branchen, besonders auch Transportunternehmen und Industriebetriebe interessante Standorte. In den Seitentälern hat sich einerseits ein traditi­ onelles und ursprüngliches Tirol erhalten, dessen Traditionen

und Lebensweisen auch heute noch tatkräftig gepflegt werden, andererseits wird dabei auf den kontinuierlichen Ausbau der Infrastruktur und höchster Wohn- und wohl in Zukunft auch Arbeitsqualität nicht vergessen. Brandenberg ist mit seinem Aufschrei nach Breitbandanschlüssen bis in jedes Tal wohl ein kleines Stück auch Auslöser der Breitbandinitiative des Landes Tirol. Auf jeden Fall wurde im Bezirk schon sehr früh erkannt, dass ein leistungsfähiger Internetanschluss in den Tälern sowohl für Unternehmen als auch für eine – vor allem in großen Indus­ triebetrieben – zunehmend aktiv gelebte Home-Office-Kultur gerade in Wohngebieten rund um die großen Industriebetriebe ein Standortfaktor der Zukunft ist, der heute schon tatkräftig angegangen werden muss.

eco.nova

57

eco.bezirk

DER BEZIRK IM ÜBERBLICK Der Bezirk Kufstein hat

30

Gemeinden,

darunter vier Marktgemeinden mit Kundl und

Größe des Bezirkes (Katasterfläche und Dauersiedlungsraum)

Brixlegg und drei Städte – Kufstein, Wörgl und Rattenberg.

KUFSTEIN:

Dauersiedlungsraum 268,2 km2, Gesamtfläche 968,8 km2

KUFSTEIN KUFSTEIN REUTTE

KITZBÜHEL

SCHWAZ IMST INNSBRUCK STADT / LAND LANDECK

LIENZ

17 % Der Bezirk Kufstein bedeckt

Im Bezirk Kufstein ist die Einwohnerzahl von 2007 bis 2013 von 99.394 auf

103.317

gestiegen, das ist ein Wachstum von

4,7 %

Damit ist der Bezirk nach IBK und IBK Land der am zweitschnellsten wachsende.

der Gesamtfläche des Landes Tirol.

DIE 10 GRÖSSTEN GEMEINDEN NACH EINWOHNERN: 01. Kufstein .................... 18.215 02. Wörgl ........................ 12.980 03. Kirchbichl ................... 5.494 04. Ebbs ............................ 5.340 05. Kramsach .................... 4.689

58

eco.nova

06. Wildschönau ............... 4.204 07. Kundl .......................... 4.093 08. Langkampfen .............. 3.820 09. Söll .............................. 3.535 10. Breitenbach am Inn .... 3.352

Die höchste Finanzkraft pro Einwohner mit

1.330

gefolgt von Wörgl mit

Euro weist Kundl auf,

1.037

und Kufstein

mit

996

Euro.

Euro

eco.bezirk

STARKER BRANCHENMIX Der Bezirk Kufstein präsentiert sich in Tirol seit Jahren bei der wirtschaftlichen Entwicklung als Vorzeigebezirk.

Die größte Stärke des Bezirkes ist dabei zweifellos der Branchenmix. Man könnte auch sagen, Kufstein hat wirklich alles – von Industrie über Gewerbe und starke Handelsbetriebe bis zu sehr erfolgreichen Tourismusunternehmen.

M

Mag. Peter Wachter, LL.M., Geschäftsstel­ lenleiter der Bezirksstelle Kufstein der Wirtschaftskammer Tirol, kennt die Fragen, die die Unternehmen im Bezirk bewegen, die erfreulichen und die weniger er­ freulichen Themen.

ECO.NOVA: Welche Fragen bewegen die Unternehmen des Bezirkes besonders?

PETER WACHTER: Einen Dauerbrenner gibt es in allen Umfragen, die wir zu den Be­ dürfnissen der Unternehmer im Bezirk ma­ chen: der Fachkräftemangel im Bereich der Facharbeit, aber auch bereits im Bereich der Ausbildung, sprich Lehrlinge. Wir suchen hier ständig nach neuen Möglichkeiten, wie wir Facharbeitskräfte für die Region mobili­ sieren können. In einer Umfrage im vergan­ genen Jahr kam heraus, dass bereits fast jeder 2. Betrieb (47 %) mit dem Thema Fachkräf­ temangel konfrontiert ist und dieses Thema auch bei den Sorgen der Unternehmen ganz oben steht.

Welche Maßnahmen kann die Wirtschaftskammer hier setzen?

Wir haben in Kufstein bzw. im gesamten Bezirk eine sehr gute Ausbildungssituation mit Berufsschulen, berufsbildenden höheren Schulen, AHS und Fachhochschule, auch die Neuen Mittelschulen sind bei allen Aktionen der Wirtschaftskammer zur Information über Lehrberufe und Bildungswege sehr koopera­ tiv und aktiv. Wir sehen als Wirtschaftskam­ mer eine wichtige Aufgabe darin, die Vernet­ zung zwischen Bildungseinrichtungen und Unternehmen mit konkreten Maßnahmen zu unterstützen und zu fördern.

Was ist die größte Stärke des Bezirkes Kufstein?

Die herausragende Stärke des Bezirkes ist die Vielfältigkeit der Wirtschaft und der Bran­ chenmix. Wir haben im Bezirk starke Unter­ nehmen aus allen Bereichen von Industrie über Gewerbe und Handel bis zur Dienstleistung, starke Verkehrsunternehmen und Tourismus.

Das teilt sich auch geografisch gut auf in Inn­ talfurche und die umliegenden Regionen.

Mag. Peter Wachter, Geschäftsstellenleiter Wirtschaftskammer Kufstein

Wie sehr beschäftigt im Bezirk die Neubewertung der Gefahrenzonen durch das Land Tirol?

Dieses Thema schafft im Inntal große Proble­ me. Wir sind von Seiten der Wirtschaftskam­ mer vor allem mit der Kommunikation durch das Land nicht zufrieden. Die Unternehmen wurden hier einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Wenn ein Betrieb oder sogar ein ge­ samtes Gewerbegebiet praktisch über Nacht in der gelben oder gar roten Zone steht, hat das massive Auswirkungen auf jede weitere Be­ triebsentwicklung. Hier wäre es von Anfang notwendig gewesen, auch die entsprechen­ den Lösungen anzusprechen. Selbstverständ­ lich erkennt auch die Wirtschaftskammer die Bedrohung durch Hochwasser, aber es müssen schnell Lösungen erarbeitet werden und die­ se dann so rasch als möglich umgesetzt werden – in Form von Schutzbauten und begleitenden Maßnahmen. Der Landeshauptmann hat in­ zwischen als Termin für die Fertigstellung von notwendigen Schutzbauten und Schutzmaß­ nahmen das Jahr 2018 zugesagt, aber alle wün­ schen sich eigentlich eine noch schnellere Um­ setzung und vor allem, dass aus der schlechten Kommunikation bei der Veröffentlichung der neuen Gefahrenzonenpläne gelernt wurde und bei der Umsetzung der geplanten Maßnah­ men bereits im Vorfeld eine transparentere Kommunikation stattfindet.

Welche Entwicklungen machen Ihnen besonders Freude?

In der Region wurde gerade der Zusammen­ schluss der Schigebiete von Alpbach und Wildschönau umgesetzt. Der Bezirk Kufstein setzt auch im Sommertourismus immer wie­ der neue Impulse. Das Hexenwasser ist da­ für nur ein Beispiel. Auch in Tourismusregio­ nen werden neue Gewerbegebiete entwickelt, Brandenberg hat die Breitbandinitiative des Landes als Zukunftsprojekt für die Gemein­ deentwicklung bereits umgesetzt – um für die Anforderung von Betrieben und zunehmend auch Home-Office-Plätze, die viele Unter­ nehmen bereits ihren Mitarbeitern anbieten, gerüstet zu sein. Der Unternehmer Hermann Spiegl hat sich beim Thema Breitbandausbau sehr eingesetzt.

Die Wirtschaftskammer unterstützte die Gemeinde dabei, das Projekt zu einem posi­ tiven Abschluss zu bringen. Die Stadt Kuf­ stein hat in den letzten Jahren versucht, mit einer konsequenten Entwicklung der Han­ delsflächen im Zentrum einen bewussten Kontrapunkt zu großen Handelsflächen auf der grünen Wiese zu setzen und hier sehr viel Durchhaltevermögen bewiesen. Das Stadt­ marketing wurde nun ganz neu strukturiert und die Kräfte gebündelt. Dadurch kann die Stadt jetzt noch besser die nächsten positiven Entwicklungsschritte setzen. eco.nova

59

eco.bezirk

DIE INDUSTRIE WÄCHST 8.309 BETRIEBE

Der Bezirk Kufstein ist Standort von 8.309 Betrieben der gewerblichen Wirtschaft, von 2012 bis 2013 nahm die Anzahl der Betrie­ be um 1,6 Prozent zu – das stärkste Wachs­ tum verzeichnete die Industrie mit beachtli­ chen 7,3 Prozent. Der Handel ist geringfügig um 0,4 Prozent zurückgegangen, der Bereich Transport und Verkehr verzeichnete in dem Zeitraum einen Rückgang von 1,4 Prozent.

Die Bruttowertschöpfung des Bezirkes liegt bei 3.162 Millionen Euro, das sind 13 Pro­ zent der gesamten Wertschöpfung des Lan­ des und Platz drei in Tirol nach Innsbruck und Innsbruck-Land.

DIE TOP-30-BETRIEBE DES BEZIRKS KUFSTEIN UNTERNEHMEN

503

241.000.000,00

Ing. Hans Bodner Baugesellschaft m.b.H. & Co. KG

Kufstein

1300

202.750.000,00

VIKING GmbH

Langkampfen

329

153.900.000,00

TTC Trade and Consulting GmbH Niederlassung Österreich

Kufstein

7

150.000.000,00

Coveris Flexibles Austria GmbH

Langkampfen

311

118.900.000,00

Inntaler Logistik-Park GmbH

Kufstein

7

114.307.000,00

Radfeld

210

113.800.000,00

Wörgl

200

83.000.000,00

Ebbs

50

83.000.000,00

Rissbacher Walter GmbH

Brixlegg

14

82.000.000,00

METRON HANDEL GMBH

Langkampfen

30

60.000.000,00

Tirolia-Spedition Gesellschaft m.b.H.

Unterer Tank & Service GmbH Anita Dr. Helbig GmbH

BEZIRK KUFSTEIN

Besi Austria GmbH

Gewerbe und Handwerk

Haya International Trading OG

2.739 (33 %)

UMSATZ

Kufstein

Morandell International GmbH

Verteilung nach Branchen und Sparten laut Wirtschaftskammer:

MITARBEITER

Unterberger

Berger Logistik GmbH

ANZAHL DER BETRIEBE NACH BRANCHEN IM BEZIRK KUFSTEIN

ORT

6

60.000.000,00

Kufstein

Kundl

200

57.000.000,00

Radfeld

230

Kirchbichl

53.710.033,96

4

53.400.000,00

Tiroler Glashütte GmbH (Riedel)

Kufstein

209

50.682.000,00

Top Logistik GmbH

Kufstein

40

50.092.844,33

Freudenberg Spezialdichtungsprodukte Austria GmbH & Co KG

Kufstein

390

50.000.000,00

Riedhart Handels GmbH

Wörgl

118

44.000.000,00

518 (6,2 %)

Franz Achleitner-Fahrzeugbau und Reifenzentrum GmbH

Wörgl

225

43.750.000,00

Industrie

137 (1,6 %)

Niederndorf

330

42.200.000,00

Bank und Versicherung

Kathrein Austria Gesellschaft m.b.H.

23 (0,3 %)

Alois Mayr Bauwaren GmbH

Handel Tourismus und Freizeitwirtschaft Information und Consulting Transport und Verkehr

2.346 (28,2 %) 1.377 (16,6 %) 1.169 (14,1 %)

Karl Thrainer Handels GmbH

BETRIEBSGRÖSSEN EPU (0 Beschäftigte) 1–5 Beschäftigte

2.849 (51,0 %) 1.749 (31,3 %)

„INTERCHIM AUSTRIA“ Internationaler Chemiehandel GmbH VERTEX GmbH

Wörgl

123

41.000.000,00

Niederndorf

16

40.000.000,00

Wörgl

25

39.000.000,00

Kirchbichl

28

36.796.361,40

Radfeld

35

34.700.000,00

Kirchbichl

70

32.000.000,00

Kundl

36

30.500.000,00

6–9 Beschäftigte

381 (6,8 %)

10–24 Beschäftigte

398 (7,1 %)

STARK Internationale Transporte Gesellschaft m.b.H.

25–49 Beschäftigte

122 (2,2 %)

Primagaz GmbH

50–99 Beschäftigte

43 (0,8 %)

Fercam Austria GmbH

100–245 Beschäftigte

32 (0,6 %)

Purzelbaum Handels-Ges.m.b.H.

Kufstein

97

27.600.000,00

10 (0,2 %)

Rieder Baugesellschaft m.b.H. & Co. KG

Schwoich

110

27.010.600,00

250 und mehr Beschäftigte (Großbetriebe)

60

eco.nova

eco.bezirk

FRISCHES WISSEN Die FH Kufstein Tirol hat in den Jahren seit ihrer Gründung einen kontinuierlichen Zuwachs sowohl an Studienangeboten als auch an Studierenden zu verzeichnen. Prof. (FH) Dr. Thomas Madritsch, Geschäftsführer der Fachhochschule Kufstein, freut sich dabei besonders über die stetig fortschreitende Vernetzung der Bildungseinrichtung mit den Unternehmen in der Region: „Bildungseinrichtungen tragen maßgeblich dazu bei, dass die regionale Wirtschaft den aktuell sehr starken Strukturwandel, der sich in vielen Themen widerspiegelt, besser bewältigen kann. Die FH ist dabei ‚Wissensdrehscheibe‘ und Vernetzungsknotenpunkt und erzeugt Innovation auch direkt in den Unternehmen.“

gen. Zusätzlich hat sich daraus ein erfolgreiches und dichtes Weiter­ bildungsangebot entwickelt, das auch von den Unternehmen geschätzt und gerne genützt wird.

ECO.NOVA: Wie wirkt sich das Angebot der Fachhochschule Kufstein im Bezirk konkret aus?

THOMAS MADRITSCH: In zwölf Bachelor­ und neun Masterpro­ grammen werden in Vollzeit und berufsbegleitend Fachkräfte ausge­ bildet. 1.856 Studierende – inkl. 200 Austauschstudierende, die jedes Semester aus mehr als 170 Partneruniversitäten weltweit ein Semester in Kufstein verbringen – sowie 480 Mitarbeiter und Lehrbeauftragte und dazu etwa 40 Events pro Jahr erzeugen ca. 19 Mio. Euro Wert­ schöpfung in der Region. Das haben Studierende im Zuge einer Stu­ die für die Region berechnet. Vor zwei Jahren haben wir auch bauli­ che Akzente gesetzt. Im Jahr 2013 wurde der neue Bauteil FH III mit zehn weiteren Büros, neun Hörsälen, zwei Laboren und einem Multi­ funktionssaal in Betrieb genommen und damit das Raumangebot der Nachfrage angepasst.

Wie entwickeln sich die inhaltlichen Schwerpunkte?

Die Themen der Studienangebote in Kufstein sind seit der Grün­ dung praxisorientiert und reichen von Europäischer Energiewirt­ schaft über Facility Management bis zu Internationaler Wirtschaft, von Sport­, Kultur­ & Veranstaltungsmanagement bis Web Business & Technology und Wirtschaftsingenieurwesen. Diese Schwerpunkte werden über Praxisprojekte auch sehr interessiert von Unternehmen aufgenommen. Die Masterstudien sind fast alle berufsbegleitend or­ ganisiert, bei den Bachelorstudien gibt es begleitende Praktika. Dies alles wirkt auch direkt auf die Unternehmen. Unsere Studierenden und auch Absolventen haben viele Gelegenheiten, mit Unternehmen aus der Region in Kontakt zu kommen – im Jahr 2014 allein wur­ den insgesamt 84 Kooperations­ und Praxisprojekte durchgeführt, in denen Studierende ihr gerade erworbenes Wissen in Fragestellungen, die von Unternehmen eingebracht werden, einsetzen. Hier entsteht auch in der Region sehr viel an Impulsen und neuen Problemlösun­

Jetzt neu!

Verkehrsübungsplatz

im ÖAMTC Fahrtechnik Zentrum Innsbruck

Mehr als nur ein Parkplatz!

• Für Führerscheinanfänger ab 15,5 Jahren • Verschiedene Fahr- und Übungsstrecken • Großzügige Sicherheitszonen • Üben in Ruhe und ohne Hektik G 0257_15

Prof. (FH) Dr. Thomas Madritsch, Geschäftsführer der Fachhochschule Kufstein

Die FH Kufstein Tirol ist auch im Bereich Forschung tätig und international stark vernetzt. Wie wirkt sich das für die Region aus?

Die FH unterstützt durch diesen intensiven Wissenstransfer zwischen Unternehmen und den verschiedenen Studiengängen den Struktur­ wandel in der Region, indem sie einen direkten Austausch von Hoch­ schulwissen in innovative Produkt­ und Problemlösungen ermöglicht.

Die Unternehmen schätzen die Projekte mit den Studierenden auch in dieser Hinsicht sehr – sie lernen nicht nur potenzielle zukünftige Mitarbeiter näher kennen, sondern profitieren vom „frischen“ Wissen aus der Fachhochschule. Dabei achten wir darauf, dass die Projekte in­ nerhalb eines Semesters abgearbeitet werden können und beobachten aber auch, dass einige Unternehmen immer wieder mit neuen Frage­ stellungen gerne zu uns kommen.

Jetzt neu im ÖAMTC Fahrtechnik Zentrum Innsbruck, Handlhofweg 81, 6020 Innsbruck, Tel. (0512) 379 502 oder www.oeamtc.at/fahrtechnik

0257_15 Ins_FT_Verkehrsuebungsplatz_Innsbruck_98x128.indd 1

Für aktives Fahren

eco.nova 11.02.15 61

14:53

eco.bezirk

TRADITION TRIFFT KOMMUNIKATION

103.317 EINWOHNER

Die Bevölkerung im Bezirk wächst: Von 2007 bis 2013 nahm die Wohn­ bevölkerung im Bezirk kontinuierlich zu. Insgesamt ist die Bevölkerung in acht Jahren um 4,7 Prozent gewachsen – das Wachstum im Bezirk liegt da­ mit über dem Tirolschnitt von drei Prozent. Bei der Altersstruktur ist der Bezirk im Vergleich mit Gesamttirol ein relativ „junger“ Bezirk: 15,5 Pro­ zent der Bevölkerung sind unter 14 Jahre alt (Tirol 14,6 % Prozent), 62,9 Prozent sind zwischen 15 und 59 Jahre alt (Tirol 63,0 Prozent). Der Anteil der 60-plus Bevölkerung liegt bei 21,6 Prozent (Tirol 22,4 Prozent).

€

2.301 EURO

BRUTTOMONATSEINKOMMEN

Das Bruttomonatseinkommen im Bezirk Kufstein liegt gesamt (Angestellte und Arbeiter) bei 2.301 Euro und damit 2,2 Prozent über dem tirolweiten Durchschnitt von 2.252 Euro.

Durchschnittliches Einkommen der Männer: 2.767 Euro Durchschnittliches Einkommen der Frauen: 1.777 Euro, Bei den Frauen liegt der Bezirk demnach 2,4 Prozent unter dem Landesmittel von 1.820 Euro, bei den Männern 3,1 Prozent über dem Landesdurchschnitt.

Maximilian J. Riedel, Geschäftsführer der Tiroler Glashütte in elfter Generation

D

er Kufsteiner Glashersteller Riedel führt im Sommersemester 2015 mit fünf Studieren­ den des Bachelorstudienganges Marketing & Kommunikationsmanagement ein Praxisprojekt durch, bei dem neue Kommunikationsideen für das Hauptwerk Kufstein sprießen sollen. Im Rahmen dieses Projektes werden die fünf Studierenden der FH Kufstein Tirol ein Kommunikations­ konzept entwickeln. Das Hauptziel dabei ist bereits vorgegeben – die Glashütte Riedel in Kufstein soll als attraktive Destinati­ on für Jung bis Alt positioniert werden und Besucher sollten an­ geregt werden, sich selber vor Ort in Kufstein anzuschauen, wie Qualitätsdekanter und -gläser bei Riedel mundgeblasen werden. „Mit Riedel und der Fachhochschule Kufstein Tirol verbinden sich zwei echte Kufsteiner. Wir erwarten uns durch die Zusam­ menarbeit neue Ideen zur Steigerung der Attraktivität unse­ res Hauptstandortes. Viele Tiroler wissen gar nicht, dass es die Möglichkeit gibt, in Kufstein unseren Glasbläsern bei der ma­ nuellen Glasproduktion zuzusehen. Eine aufwendige Tätigkeit, die viel handwerkliches Können und Geschick erfordert. Speziell wenn es um die frei geblasenen Dekanter geht. Diese Informati­ onslücke wollen wir schließen“, erklärt Maximilian J. Riedel, Ge­ schäftsführer der Tiroler Glashütte in elfter Generation.

Der Bekanntheitsgrad der Riedel Glashütte soll mit den neu­ en Ideen der Studenten Impulse erhalten und damit vor allem auch innerhalb Tirols bei Gästen und Einheimischen offensiver für einen Vor-Ort-Werkbesuch geworben werden. Die anschlie­ ßende Umsetzung der Kommunikationsmaßnahmen ist ab Sep­ tember 2015 geplant.

62

eco.nova

44.925 LEHRLINGE

Seit 2001 ist die Anzahl der Lehrlinge im Bezirk trotz Zunahme der Beschäftigten insgesamt von 41.244 im Jahr 2001 auf 44.925 im Jahr 2011 praktisch konstant geblieben. Die Anzahl der Lehrlinge, die in Kufsteiner Betrieben ausgebildet werden, pendelt um jährlich 1.850.

Den größten Anteil tragen dabei die Betriebe aus Gewerbe und Hand­ werk: 358 Betriebe aus diesem Bereich bildeten 2013 918 Lehrlinge aus, gefolgt vom Handel, der 320 Lehrlinge in 128 Betrieben ausbildete, und der Industrie mit 277 Lehrlingen in 29 Betrieben.

44.925 ERWERBSTÄTIGE

Die Anzahl der Erwerbstätigen stieg von 26.369 im Jahr 1971 auf 44.925 im Jahr 2011.

6,0 % ARBEITSLOSENQUOTE

Die Arbeitslosenquote im Bezirk steigt kontinuierlich und liegt 2013 bei 6,0 Prozent – damit unter dem Tirolwert von 6,4 Prozent. Auch im Bezirk Kufstein ist dabei die Wirtschaftskrise 2008/09 in der Ent­ wicklung der Arbeitslosenzahlen deutlich ablesbar. Die Jahre 2007und 2008 wiesen mit 4,7 Prozent Arbeitslosigkeit das niedrigste Niveau seit 2004 auf, 2009 schnellte die Arbeitslosigkeit auf 6,2 Prozent. Ab 2010 bis 2012 gingen die Zahlen leicht zurück. Seit 2013 steigen die Zahlen jedoch wieder erkennbar und kontinuierlich an.

eco.bezirk

eco.kolumne

in folounge.

Fr, 12.06.2014 | 9 – 14 h www.mci.edu/infolounge

JÄGER ODER GEJAGTER? Woran denken Sie bei der Frage, wie im Unternehmen Kosten gesenkt und der Output erhöht werden kann? Meine Antwort: Schauen Sie doch auf das Thema Konzentration. Sie ist Voraussetzung, um die richtigen Dinge zu tun und die Dinge richtig zu tun.

DIE UNTERNEHMERISCHE HOCHSCHULE ® In t e r n at i on al s t u di e r e n au f h öch s t e m Nivea u BACHELORSTUDIUM Betriebswirtschaft NEU

Dr. Christian Uhl, Mitbegründer und Geschäftsführer der Aventurin Bogenwelten OG

W

ie ausgeprägt ist Ihre Fähigkeit, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden? Wie lange können Sie Ablenkungen widerstehen und Ihren Fokus auf einer Sache halten? Vielleicht kennen Sie das Gefühl, das leider viele unserer Seminarteilnehmer verbindet: das Gefühl, ein Gejagter zu sein. Alles scheint wichtig und will sofort erledigt werden. Lau­ fende Unterbrechungen bestimmen den Arbeitsalltag. Die Ver­ suchung ist groß, mehrere Dinge parallel zu tun. Dass aber unter Multitasking unsere Konzentration und damit die Qualität unse­ rer Arbeit leidet, ist wissenschaftlich erwiesen. Es ist wie Skifahren mit abgefahrenen Kanten und falsch gewachsten Skiern.

Die Kunst liegt darin, sich immer wieder zu fragen: Wer oder was zählt jetzt, genau in diesem Augenblick? Die Antwort darauf kann übrigens auch heißen: Pause machen. Denn die Zeit, die Sie dadurch vermeintlich verlieren, kommt in Form besserer Ergebnisse und hö­ herer Effizienz doppelt zurück. Pausen nach Sprints sind im Sport selbstverständlich. Warum nicht auch im Arbeitsalltag? Vom Spit­ zensport können wir uns noch etwas abschauen: Fitness verbessert die Konzentration. Selbst ein Formel­1­Fahrer trainiert täglich sei­ nen Körper. Er weiß: Mentale Ausdauer erfordert körperliche Aus­ dauer. Und ein Fehler in der letzten Kurve kostet ihn nicht nur den Sieg, sondern vielleicht auch sein Leben. Eine Unachtsamkeit am Ende einer Verhandlung kostet Sie vielleicht einen wichtigen Auf­ trag. Je besser unsere Kondition, umso länger können wir den Fokus halten und umso mehr Siege können wir einfahren.

Sich mit Konzentration zu beschäftigen, scheint auf den ers­ ten Blick banal. Vielleicht sind deshalb unsere Teilnehmer der Aventurin­Bogenwelten­Seminare immer wieder überrascht, wie viel sich dadurch verbessert. Sie berichten über mehr Erfolg in der Arbeit und dass sie sich gleichzeitig wohler fühlen. Wer wird schließlich schon gerne gejagt?

Herzlichst, Ihr Christian Uhl PS: Eng verbunden mit der Konzentration ist das Thema Span­ nung. Sollten Sie unseren Beitrag dazu in der letzten Ausgabe versäumt haben, schreiben Sie an office@aventurin­bogenwelten. com. Gerne schicken wir Ihnen den Artikel zu. www.aventurin-bogenwelten.com

Biotechnologie Business & Management Lebensmittel- & Rohstofftechnologie Management, Communication & IT Management & Recht Mechatronik Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmgmt.

Soziale Arbeit Tourismus- & Freizeitwirtschaft Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik Wirtschaft & Management Wirtschaftsingenieurwesen

MASTERSTUDIUM Biotechnologie International Business & Management* NEU International Business & Law International Health & Social Mgmt.

Management, Communication & IT

Marketing Management & Tourism Mechatronik & Smart Technologies* NEU Lebensmittel- & Rohstoffwirtschaft Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -mgmt.

Strategisches Management & Tourismus Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik Wirtschaftsingenieurwesen

EXECUTIVE MASTERSTUDIUM General Management Executive MBA Innovation & Intellectual Property Rights MSc International Business MBA NEU

Internationales Wirtschafts- & Steuerrecht LL.M. Management & Leadership MSc

ZERTIFIKATS-LEHRGÄNGE Modular kombinierbar zum Executive MBA und Executive MSc

Controlling & Unternehmenssteuerung | General Management | Innovations-, Produkt- & Prozessmanagement | International | Management, Psychologie & Leadership | Management Program© Marketing | Patent- & Lizenzmanagement | Personalmanagement | Sales Management | Tourismusmanagement & Führung | Tourismusmarketing & Innovation | Unternehmenskommunikation

MANAGEMENT-SEMINARE FIRMENTRAININGS = in deutscher Sprache, = Vollzeit, in Vorbereitung,

= in englischer Sprache,

= berufsbegleitend;

= in deutscher und englischer Sprache;

= in englischer Sprache in Vorbereitung;

= berufsbegleitend (Start 2016);

= Vollzeit

= Blended Learning (Online- &

Präsenzmodule); * Änderung vorbehaltlich Akkreditierung; © Stubaier Gletscher

www.mci.edu eco.nova

63

eco.bezirk

TIROL IM KLEINEN ERLEBEN Der Tourismusverband „Alpbachtal Seenland Tourismus“ und besonders Tourismusverbandsgeschäftsführer Dir. Markus Kofler, MBA legen Wert darauf, dass immer die ganze Region von Alpbach, Reith über Rattenberg bis Kramsach im Blick bleibt und nicht nur das Alpbachtal herausgegriffen wird. Korrekt umfasst die Tourismusregion insgesamt zehn Orte, die sich vor zehn Jahren beim Zusammenschluss der Tourismusverbände den etwas sperrigen Namen „Alpbachtal Seenland Tourismus“ verordnet haben.

T 64

eco.nova

irols Tourismus wird zuerst gerne mit dem Zillertal, Ötztal, Kitzbühel, Arlberg, Kristall-

welten und Innsbruck identifiziert. Dabei ist das Alpbachtal aber sehr wohl ein Begriff und eine eigene Marke – auch wegen des angeb­

lich schönsten Balkonblumenschmucks auf dieser Welt, vor allem aber wegen des Forums Alpbach. Die gesamte Region versucht sich

eco.bezirk

seit einiger Zeit unter dem gemeinsamen Nenner „Tirol pur“ an den Gast zu bringen. Markus Kofler: „Der Name unseres Tourismusverbandes ist nicht nur lang, sondern die Vielfältigkeit der Region birgt schon die Gefahr, ein bisschen von allem zu sein. Es ist keine leichte Aufga­ be, die zehn Orte der Tourismusregion werblich in einen Auftritt zu verpacken. Die Region hat sehr unterschiedliche touristische Facetten – von der historischen Stadt Rattenberg über viel Familien­ und Naturerlebnis in den Tälern, Camping und Seen, Seilbahnen und dazwi­ schen – im Inntal – auch viele starke Wirtschaftsbetriebe aus Gewerbe und Industrie und in diesen auch eine starke nichttouristische Ausrichtung der Gemeinden.“ ECO.NOVA: Welche Impulse gibt es aktuell in der Region?

MARKUS KOFLER: Wir haben 2009/10 die Seencard eingeführt und damit im Sommer­ tourismus neuen Schwung bekommen, wobei wir leider im vergangenen Jahr einen leich­ ten Rückgang der Nächtigungen verzeichnen mussten und aktuell gar nicht genau wissen, welcher Trend sich hier abzeichnet. Sehr positiv für die Region und auch die Zusammenar­ beit der Orte untereinander ist der Zusammenschluss der Schigebiete Wildschönau – Alp­ bachtal. Das gefällt den Gästen und auch in den Betrieben in den Tälern spüren wir Auf­ bruchstimmung.

Was steht hinter dem Slogan der Region „Tirol pur“ für ein Gedanke?

Wir haben in der Tourismusregion ganz viele Zutaten, die Tirol ausmachen. Natur, Berge, Schifahren, Wandern, die Seen, auch starke Campingplätze, Handwerk, bäuerliche Tradition, Glaskunst – und das alles in kleinen überschaubaren Einheiten. Die Gäste sind oft ganz über­ rascht, was in unserer Region alles an Aktivitäten und Angebot vorhanden ist. Dabei spre­ chen wir auch viele unterschiedliche Altersschichten an und bei Familien punktet die Regi­ on besonders. Das Kinderhotel Galtenberg in Inneralpbach, die Schilifte, der Hochseilgarten in Kramsach, das Höfemuseum, der Berglsteinersee oder auch der lustige Friedhof sind für die Gäste sehr unterhaltsame Angebote. Und ganz hinauf auf die Berge kommt man mit den Bahnen auch sehr familiengerecht.

Welche Rolle spielt das Forum Alpbach?

Das Forum Alpbach und allgemein der Kongresstourismus im Congresszentrum Alpbach sind ein wichtiger Werbeträger der Region. Alpbach hat dabei abseits des Forums Alpbach aber tatsächlich seinen sehr dörflichen Charakter erhalten und das trifft wieder ganz genau dieses „Tirol pur“.

Wir bieten eine reichhaltige und feine kulinarische Auswahl traditioneller, moderner, kreativer, mediterraner, italienischer Küche.

Lassen sie sich von unseren Gerichten verwöhnen – in angenehmer mediterraner Atmosphäre wie in Italien.

TOURISMUS IM BEZIRK

Die zehn nächtigungsstärksten Gemeinden im Bezirk sind Wildschönau, Ellmau, Söll, Alpbach, Walchsee, Scheffau, Kramsach, Thiersee, Bad Häring und Reith im Alpbachtal. Winter- und Sommertourismus sind im Bezirk dabei – im Unterschied zu den großen winterlastigen Tourismusregionen Zillertal und Ötztal – ausgeglichen. In den Tourismusjahren 2010/11 und 2011/12 hat der Sommer bei den Nächtigungen sogar den Winter überholt. Die Tourismusregionen des Bezirkes haben in den letzten Jahren dazu aber auch viel in den Ausbau eines familiengerechten Wander- und Erlebnisurlaubes speziell im Sommer investiert.

LA LOCANDA

I T A L I E N I S C H E S

CASA

R E S T A U R A N T

DOLCE

CASA

Dorfstraße 19 83088 Kiefersfelden

130 LIFTE

Der Bezirk Kufstein verfügte 2010 über 130 Aufstiegshilfen in Form von Liften, 1977 waren es 145 Lifte, die Transportkapazität stieg in diesem Zeitraum jedoch von 15.208 auf 37.012 Personen, die in einer Stunde 1.000 Höhenmeter befördert werden können.

Tel.: +49 80 33 / 30 33 53 - Fax: / 30 33 55 Montag Ruhetag und Samstag Mittag geschlossen

www.lalocandacasadolcecasa.com www.la-locanda.info

La vera cucina italiana

eco.nova

65

steuer.berater

STEUERREFORM 2016 Was bringt Ihnen der neue Tarif 2016?

// Text: STB Dr. Verena Maria Erian, STB Raimund Eller, STB Mag. Eva Messenlechner

vorgezogenen Handlungen entgegenzuwir­ ken, könnte auch ein früheres Datum als der 1.1. 2016 beschlossen werden. Was auch immer passiert, wir werden Sie auf dem Laufenden halten und mit gewinnbringenden Tipps zur optimalen steuerlichen Gestaltung versorgen.

Unser erster Beitrag zur Steuerreform 2016 verschafft Ihnen einen ersten Ge­ samtüberblick darüber, was sich nach jetzi­ gem Stand im nächsten Jahr ändern soll, und zeigt Ihnen, wo Sie jetzt noch handeln kön­ nen. Herzstück der Maßnahmen sind die neuen Steuersätze (siehe Kasten rechts).

GOOD NEWS DER TARIF WIRD BESSER

W

enn auch einige De­ tails noch fraglich und die Neuerungen erst für 2016 geplant sind – für so machen besteht be­ reits jetzt Handlungsbedarf. So wird z.B. die erst kürzlich mit so viel Mühe neu gestaltete Grunderwerbsteuer bei Übertragungen zwi­ schen Angehörigen wieder auf den Kopf ge­ stellt – für den Steuerpflichtigen nachteilig versteht sich. Ebenso soll auch bei der Immo­ bilienertragsteuer noch ein Schäuflein nachge­

66

eco.nova

legt werden. Damit drängt sich einmal mehr die Frage auf, ob man nicht die eine oder an­ dere Transaktion rasch noch im Rahmen der alten Rechtslage über die Bühne bringen soll.

Die Erstellung der Legistik zur Steuerre­ form ist derzeit im Laufen. Die Beschlussfas­ sung im Parlament wird Ende Juli erwartet.

Bis dahin kann sich noch einiges ändern und Neues hervortreten. So kann man sich auch auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens 2016 nicht 100-prozentig verlassen. Um steuermotiviert

Damit will die Regierung die unteren und mittleren Einkommen entlasten und so zu ei­ ner Erhöhung der Kaufkraft und Konsum­ quote beitragen. Wir kennen es ja, das ewige Geschwätz unserer Politiker von Konjunktur­ belebung, Wachstum und Beschäftigung. Lesen Sie hier, was wirklich dahintersteckt bzw. was Sie sich davon persönlich erwarten können.

Im Mittelpunkt steht eine Senkung der Steuersätze für niedrige und mittlere Ein­ kommen. Für Gehaltsbezieher kommt es zu­ dem zu einer Anhebung des Arbeitnehmer­ absetzbetrages auf 400 Euro pro Jahr. Bisher betrug dieser gemeinsam mit dem Verkehrsabsetzbetrag (Letzterer wurde in den Ar­ beitnehmerabsetzbetrag integriert) 345 Eu­ ro. Jemand, der so wenig verdient, dass kei­ ne Lohnsteuer anfällt, bekommt zudem einen Teil der einbehaltenen Sozialversicherungs­ beiträge über den sogenannten Steueraus­ gleich wieder zurück (Negativsteuer). Bisher waren dies maximal 110 Euro p.a., in Zu­ kunft werden das bis zu 400 Euro sein. Hier kommt in Relation zu solchen Minieinkünf­ ten ja dann doch etwas zusammen.

WAS SCHAUT DABEI UNTER DEM STRICH HERAUS?

Dazu hat das Ministerium unter www.bmf. gv.at/entlastung ein Berechnungstool zur Verfügung gestellt. Hier können Sie Ihre künftige Steuerersparnis herausfinden. Das Tool ist für Gehalts- und Pensionsbezie­ her gedacht. Bei Einkünften aus selbständi­

steuer.berater

ger Tätigkeit führt der neue Tarif zu einer Er­ sparnis von bis zu 2.355 Euro pro Jahr. Das ist bei einem Jahreseinkommen ab 90.000 bis zu einer Million Euro der Fall. Bei einem steu­ erpflichtigen Jahresgewinn von 60.000 Euro sparen Sie im Vergleich zu bisher z.B. 1.755 Euro pro Jahr ein und bei 25.000 Euro sind es 910 Euro, die Netto mehr im Geldtascherl bleiben. Nachteilig wird der neue Tarif erst ab einem steuerpflichtigen Jahreseinkommen von einer Million Euro. Hier steigt der Steu­ ersatz von bisher 50 auf 55 Prozent an.

Die Zugewinne werden allerdings durch die leider ebenso beschlossene Erhöhung der Höchstbemessungsgrundlage zur Vorschrei­ bung von Sozialversicherungsbeiträgen wie­ der relativiert. Neben der üblichen jährlichen Anpassung wird es 2016 zu einer außeror­ dentlichen Erhöhung von 100 Euro pro Mo­ nat kommen. Insgesamt wird die monatliche Bemessungsgrundlage von derzeit 4.650 auf 4.840 Euro – und das mal 14 – steigen. Dar­ aus resultiert für Selbständige mit einem Ein­ kommen über der Höchstbemessungsgrund­ lage eine zusätzliche Belastung aus Beiträgen zur Pensionsversicherung in Höhe von 532 Euro p.a. Der aus der Tarifsenkung verblei­ bende Vorteil beträgt bei einem Gewinn ab 90.000 somit rund 1.800 Euro jährlich.

Ein zusätzliches Plus gibt es übrigens noch für Familien mit Kindern. Hier kommt es zu einer Verdoppelung des Kinderfreibetrages von derzeit 220 p.a. pro Kind auf künftig 440 Euro.

• Resümee: In der Hoffnung, dass der bisherige Gewinnfreibetrag erhalten bleibt, kann damit unter dieses Kapitel der Steuerreform jedenfalls ein positiver Schlussstrich gezogen werden. Wir hoffen, dass es dabei bleibt, und halten Sie auf dem Laufenden.

Das waren die guten Nachrichten. Freilich dürfen wir Ihnen auch die schlechten nicht vorenthalten.

BAD NEWS SONDERAUSGABEN WERDEN GESTRICHEN

Personenversicherungen sowie Kosten für die Schaffung und Sanierung von Wohnraum werden künftig nicht mehr steuerabzugsfähig sein. Für bestehende Verträge ist eine Über­ gangsregelung vorgesehen.

VERTEUERUNG BEI IMMOBILIEN

Bis März 2012 war die Welt noch in Ord­ nung. Da konnten Immobilien im Privat­ besitz nach zehn Jahren jedenfalls steuerfrei veräußert werden. Seit 1.4.2012 ist das an­ ders und der Zugewinn ist mit 25 Prozent der Immobilienertragsteuer zu unterwerfen.

Ab 2016 soll dieser Satz 30 Prozent betragen.

Ebenso soll auch der Inflationsabschlag von jährlich 2 Prozent ab einem Alter von zehn Jahren fallen. Was bleibt, ist die Befreiung für selbst erstellte Gebäude sowie für bestimmte Hauptwohnsitzkonstellationen.

Zudem verteuert sich die Grunderwerb­ steuer. Galt zuletzt bei Übertragungen in der Familie der dreifache Einheitswert als Be­ messungsgrundlage, so soll bei Unentgeltlich­ keit bald der deutlich höhere Verkehrswert gelten. Ob das auch bei Entgeltlichkeit so sein soll, ist noch fraglich. Statt des vergüns­ tigten Steuersatzes von 2 Prozent für Ange­ hörige wird ein vom Verkehrswert gestaffel­ ter Satz eingeführt: Bis zu 250.000 Euro sind es 0,5 Prozent, für die nächsten 150.000 Euro 2 Prozent und ab 400.000 Euro 3,5 Prozent.

Beispiel: Schenkung einer Wohnung an die Tochter.

Verkehrswert: 700.000, Einheitswert 70.000.

Steuer bisher: 4.200 Euro Steuer künftig: 14.750 Euro Das ist ein Unterschied von über 10.000 Euro.

Hier lohnt es sich, zu erwägen, anstehen­ de Transaktionen vorzuziehen. Um den An­

STEUERSÄTZE AB 2016

Neben den unteren Einkommensschichten profitieren auch Besserverdiener im Bereich zwischen 60.000 und 90.000 Euro Jahreseinkommen. Hier fällt der bisherige Spitzensteuersatz von 50 auf 48 Prozent ab. bis 11.000 Euro.................................0 % über 11.000 bis 18.000............. 25 % über 18.000 bis 31.000............ 35 % über 31.000 bis 60.000........... 42 % über 60.000 bis 90.000..........48 % über 90.000 bis 1 Mio............... 50 % über 1 Mio.........................................55 % Statt den bisherigen 4 Stufen (0 %, 36,5 %, 43,21% und 50 %) haben wir nun also 7.

sturm auf Österreichs Notariate zu vermei­ den, gibt es die Idee einer überfallsartigen Einführung bereits zur Jahresmitte. Tipp: Al­ so wenn, dann gleich!

KAPITALERTRAGSTEUER

Ausgenommen Zinsen werden Kapitalerträ­ ge mit 27,5 anstatt wie bisher mit 25 Prozent besteuert. Auch hier drängt sich die Frage nach vorgezogenen Ausschüttungen auf.

VEREINHEITLICHUNG DER GEBÄUDEABSCHREIBUNG

Hier gilt: Des einen Freud, des anderen Leid.

Je nach Nutzungsart konnten bisher zwischen 1,5 und 3 Prozent der Anschaffungs- oder Herstellungskosten jährlich für die Abnut­ zung eines Gebäudes steuerlich in Ansatz ge­ bracht werden. Ab 2016 sollen nun einheit­ lich 2,5 Prozent gelten. Nicht klar ist derzeit, ob das auch für außerbetriebliche Einkünf­ te aus Vermietung und Verpachtung gelten soll. Hier waren bisher nur 1,5 Prozent zuläs­ sig. Die Erhöhung auf 2,5 Prozent würde hier den steuerlichen Aufwand gegenüber bisher um mehr als die Hälfte erhöhen. Fraglich ist auch, wie der Übergang auf das neue System geregelt wird und inwieweit das auch für be­ reits angeschaffte Immobilien gelten soll. Je­ denfalls nachteilig wird die ebenso geplante Verlängerung der Abschreibungsdauer von Instandsetzungsaufwendungen von derzeit zehn auf künftig 15 Jahre ausfallen.

BANKGEHEIMNIS ADE

Bei Steuerprüfungen soll die Finanz in Zu­ kunft auf Knopfdruck Einsicht in sämtliche Konten von Unternehmern nehmen können.

Dazu ist eine Meldepflicht der Banken an ein zentrales Kontenregister vorgesehen. Neben den eigenen Konten sollen auch jene Konten ausgeworfen werden, über die Sie verfü­ gungsberechtigt sind. Um etwaige Abschlei­ chungsstrategien zu unterbinden, ist zudem geplant, dass die Banken auch höhere Kapi­ talabflüsse, die bereits stattgefunden haben, melden müssen. Die Rede ist aktuell von Be­ wegungen vom 1. März bis zum 31. Dezem­ ber 2015. Ab welcher Summe es sich um ei­ nen höheren Kapitalabfluss handelt und was dies genau beinhaltet, ist derzeit noch nicht bekannt. Ebenso unklar ist, ob dabei auch Sparbücher auftauchen werden, von de­ nen Sie heute noch gar nichts wissen. Dann könnte man dem Ganzen ja auch etwas Po­ sitives abgewinnen – nämlich dann, wenn so nun plötzlich die von Oma und Opa auf Ih­ ren Namen angelegten Sparbücher ans Tages­ licht kommen, die, gut versteckt, nicht mehr eco.nova

67

© Hofer

steuer.berater

Koproduktion der EMF TEAM TIROL STEUERBERATER GMBH und der ÄRZTESPEZIALISTEN vom TEAM JÜNGER: STB Dr. Verena Maria Erian, STB Mag. Eva Messenlechner, STB Raimund Eller, v. l.

auffindbar waren und an die sich bislang die Hausbank leider nicht erinnerte. Dass eine derart massive Aufweichung des verfassungs­ rechtlich abgesicherten Bankgeheimnisses bedenklich ist, liegt auf der Hand.

• Resümee: Es gibt dann eine neue Spezies, für die es kein Bankgeheimnis mehr gibt, genannt Unternehmer, und alle anderen, die weiterhin das Recht auf eine geschützte finanzielle Privatsphäre haben. Die Gesetzwerdung bleibt spannend!

REGISTRIERKASSENPFLICHT & BELEGERTEILUNGSPFLICHT

Das soll ab einem Nettoumsatz von 15.000 Euro gelten, wenn überwiegend Barumsätze gemacht werden. Ausgenommen davon sollen weiterhin Verkäufe im Freien sein, die nicht in Verbindung mit fest umschlossenen Räum­ lichkeiten ausgeführt werden, wie zum Bei­ spiel bei einer Schneebar (Kalte-Hand-Re­ gelung). Neu soll aber auch hier dann eine Registrierkassenpflicht kommen, wenn der Nettoumsatz 30.000 Euro übersteigt.

Eine weitere Ausnahme ist für entbehrli­ che Hilfsbetriebe (kleine Vereinsfeste) von ge­ meinnützigen, mildtätigen und kirchlichen Vereinen vorgesehen. Mobile Unternehmer wie z. B. Hebammen können ihre Umsätze mittels händischer Rechnungen aufzeichnen, müssen diese dann aber im Nachhinein in die Regist­ rierkasse zu Hause eintippen. Ausnahmslos soll künftig für jeden Geschäftsfall ein Beleg aus­ zustellen sein (Belegerteilungspflicht).

Als Steuerzuckerl sollen die Anschaffungs­ kosten einer Registrierkasse auch bei Überschrei­ ten der Geringfügigkeitsgrenze (400 Euro) so­ fort zur Gänze zum Steuerabzug führen und nicht, gemäß den allgemeinen Grundsätzen, auf die voraussichtliche Nutzungsdauer aufgeteilt werden müssen. Zudem ist eine Prämie von bis zu 200 Euro für die Anschaffung vorgesehen.

68

eco.nova

UMSATZSTEUER

Für Hotelnächtigungen, kulturelle Dienst­ leistungen, Tiere, Saatgut, Pflanzen, Holz und einige weitere Dinge soll es zu einer Er­ höhung von derzeit 10 % auf künftig 13 % kommen.

OFFENSIVMASSNAHMEN FÜR UNTERNEHMER Wenn die Pläne auch noch vage sind, so gibt es doch auch positive Impulse für die Wirt­ schaft.

ERHÖHUNG DER FORSCHUNGSPRÄMIE VON 10 AUF 12 PROZENT

Der definierte Forschungsbegriff ist eng und wird nach strengen Kriterien geprüft. Bei eigenbetrieblicher Forschung und experi­ menteller Entwicklung ist dazu ein Jahres­ gutachten der Österreichischen Forschungs­ förderungsgesellschaft (FFG) erforderlich.

Hält man den strengen Prüfungen stand, so darf man sich in Zukunft über 20 Prozent mehr Prämie freuen.

KMU-FINANZIERUNGSPAKET

Was hier konkret passieren wird, ist unklar.

Gesprochen wird aktuell vom sogenannten Crowdfunding. Darunter ist die Beteiligung vieler Leute (Crowd) an Risikokapital zu ver­ stehen. Das heißt, nicht ein Investor trägt das gesamte Risiko für eine neue Idee, sondern Dutzende beteiligen sich mit kleineren Be­ trägen. Damit soll der Aufbau junger Unter­ nehmen gefördert werden.

ERHÖHUNG DER STEUERFREIEN MITARBEITERKAPITALBETEILIGUNG

von 1.460 auf 3.000 Euro pro Jahr. Die un­ entgeltliche oder verbilligte Abgabe von An­

teilen (Beteiligungen) am Unternehmen des Arbeitgebers sind bis zu einem festgelegten jährlichen Höchstbetrag steuerfrei. Dieser Freibetrag wird nun verdoppelt.

ZUZUGSBEGÜNSTIGUNG FÜR WISSENSCHAFTLER UND FORSCHER

Hier darf mit einem zusätzlichen Steuerfrei­ betrag und einem rascheren Zuzugsverfahren gerechnet werden.

• Tipp: Achtung Südtiroler: In Italien gibt es für Heimkehrer, die im Ausland ein Studium abgeschlossen haben, schon jetzt eine sehr lukrative Regelung in diese Richtung.

ÖKOLOGISIERUNG

Auch von dieser Seite gibt es noch eine gu­ te Nachricht – und zwar für Dienstfahrzeuge mit Elektromotor. Diese sollen Dienstneh­ mern ab dem kommenden Jahr auf Betriebs­ kosten steuerfrei zur Verfügung gestellt wer­ den können. Für Dienstfahrzeuge mit den herkömmlichen Abgasen wird es demgegen­ über zu einer Erhöhung des dafür derzeit gültigen steuerpflichtigen Sachbezugswertes von 1,5 auf 2,5 Prozent der Anschaffungs­ kosten kommen.

RESÜMEE Die Reformpläne werden derzeit von meh­ reren Seiten stark kritisiert. Vor allem Tou­ rismusvertreter sehen in der Erhöhung der Umsatzsteuer für Nächtigungen sowie in der Verteuerung von Grundstückübertragungen eine Existenzbedrohung. Hier werden wohl noch Ausnahmen und Sonderbestimmungen nachverhandelt werden. Zudem sind viele Details immer noch unklar. Wir werden Sie jedenfalls über alle weiteren Entwicklungen und Gestaltungsmöglichkeiten auf dem Lau­ fenden halten.

BAUSTART ERFOLGT

Visualisierung: renderwerk.at

schneeburg gasse 45a

steuer.berater

Zehn exklusive Wohnungen über den Dächern von Innsbruck.

Die exklusive Wohnanlage mit nur zehn Einheiten liegt erhöht am südlich orientierten oberen Teil von Hötting und garantiert durch ihre Lage eine herrliche Panoramasicht auf das Stadtzentrum von Innsbruck und die Tiroler Bergwelt.

INFORMATION UND VERKAUF MAG. RALPH LAGLER: T: 0664 80699 259 E: schneeburggasse@bodner-bau.at

eco.nova

69

steuer.berater

RECHNUNGSLEGUNGSÄNDERUNGSGESETZ 2014 –

HANDLUNGSBEDARF IST GEGEBEN! Mit dem Rechnungslegungsänderungsgesetz (RÄG 2014) werden einige lang erwartete und diskutierte Reformschritte umgesetzt. Das Ziel einer Annäherung an internationale Rechnungslegungsvorschriften und die Harmonisierung zwischen Unternehmens- und Steuerbilanz ist dem Gesetzgeber durch das RÄG 2014 teilweise gelungen. Die Unternehmen erwarten zahlreiche Änderungen, die frühzeitige Umstellungsmaßnahmen erfordern und bilanzpolitische Auswirkungen mit sich ziehen. Handlungsbedarf ist jedenfalls vor dem Jahresabschluss 2016 gegeben! // Text: Elisabeth Steinlechner, Gunnar Frei

D

as RÄG 2014 ist für je­ ne Geschäftsjahre anzu­ wenden, die nach dem 31.12.2015 beginnen. Die Neuerungen, die mit dem RÄG 2014 in Kraft treten, sind sehr umfangreich. Nicht nur Bilanzierungs- und Bewertungsänderungen stehen uns bevor, sondern auch Änderungen in der Bilanz- und GuV-Gliederung und bei den Angabever­ pflichtungen in Anhang und Lagebericht.

NEUERUNGEN IM ÜBERBLICK Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Än­ derungen im Kurzüberblick dar. Da die Her­ ausforderung aber im Detail steckt, sind die Neuerungen detailliert und individuell je Un­ ternehmen gesondert zu prüfen.

NEUE GRÖSSENKLASSEN UND BEGRIFFSBESTIMMUNGEN

Es wurde eine neue Größenklasse eingeführt –

70

eco.nova

die Kleinstunternehmen (Micro-Gesellschaf­ ten) mit einer Bilanzsumme bis 350.000 Eu­ ro, Umsatzerlösen bis 700.000 Euro und bis zu zehn Beschäftigten. Die Schwellenwerte für die übrigen Größenklassen (klein/mittelgroß/ groß) wurden inflationsangepasst und daher geringfügig erhöht (Bilanzsumme 5 bzw. 20 Mio. Euro und Umsatzerlöse 10 bzw. 40 Mio. Euro). Zu beachten ist, dass zukünftig die Um­ satzerlöse auch die für die gewöhnliche Ge­ schäftstätigkeit nicht typischen Verkäufe und Dienstleistungen mitumfassen. Daher wird die Umsatzschwelle schneller überschritten wer­ den. Im Unternehmensgesetzbuch werden zu­ dem zahlreiche neue Begriffsbestimmungen implementiert und bestehende Bestimmungen durch zentrale Paragraphen neu geregelt (z.B. „wesentlich“, beizulegender Wert usw.).

WESENTLICHE ÄNDERUNGEN DER BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSVORSCHRIFTEN

• Geschäfts- und Firmenwert: Bei einer

nicht verlässlichen Schätzung ist ein er­ worbener Geschäfts-/Firmenwert unter­ nehmensrechtlich über eine Nutzungsdau­ er von zehn Jahren abzuschreiben. Durch diese klare Regelung werden bilanzpoliti­ sche Gestaltungsspielräume eingeengt. In diesem Bereich ist die Harmonisierung zwischen Unternehmens- und Steuerrecht nicht gelungen. Steuerrechtlich bleibt die Abschreibungsdauer bei 15 Jahren.

• Zuschreibungen im Anlage-/Umlaufvermögen: Ab dem 1.1.2016 besteht ei­ ne allgemeine Zuschreibungspflicht für sämtliche Vermögensgegenstände des An­ lage- und Umlaufvermögens bei Weg­ fall der Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung; mit Ausnahme des Ge­ schäfts-/Firmenwertes. Es besteht daher eine Nachholungspflicht für unterlassene Zuschreibungen ab Geschäftsjahren, die nach dem 31.12.2015 beginnen. Bis dato konnte von einer unternehmens- wie auch steuerrechtlichen Zuschreibungspflicht

steuer.berater

•

•

•

•

abgesehen werden, womit eine entspre­ chende Steuerbelastung vermieden werden konnte. Mit dem RÄG 2014 wird daher die Möglichkeit der Legung von „Stillen Reserven“ sehr stark eingeschränkt. Das RÄG 2014 sieht Gestaltungsmöglichkei­ ten vor, dass die nachgeholte Zuschrei­ bung (steuerliche Zuschreibungsrücklage) nicht steuerwirksam wird.

Herstellungskosten: Analog dem steu­ erlichen Mindestansatz müssen zukünf­ tig angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten auch unterneh­ mensrechtlich in den Mindestansatz mit­ einbezogen werden.

Latente Steuern: Zukünftig sind auch ak­ tive latente Steuern im Einzelabschluss verpflichtend anzusetzen. Weiters besteht zukünftig unter bestimmten Vorausset­ zungen ein Ansatzwahlrecht aus steuer­ lichen Verlustvorträgen. Da sich dadurch die Vermögens- und Ertragslage eines Un­ ternehmens z.T. erheblich ändern kann, sieht das RÄG 2014 eine Verteilungsmög­ lichkeit über längstens fünf Jahre vor.

Unversteuerte Rücklagen: Die inter­ national unübliche Bilanzposition „un­ versteuerte Rücklagen“ wird zur Gän­ ze abgeschafft. Bestehende unversteuerte Rücklagen sind unter Berücksichtigung von Steuerlatenzen in die Gewinnrückla­ gen umzubuchen. Steuerlich werden die unversteuerten Rücklagen in einem Rück­ lagenspiegel gesondert weitergeführt.

Rückstellungen und Verbindlichkeiten: Verbindlichkeiten und Rückstellungen sind zukünftig mit dem Erfüllungsbetrag anzu­ setzen. Das bedeutet, dass der Erfüllungs­ betrag bestmöglich zu schätzen ist und künftige Preis- und Kostensteigerungen ein­ zubeziehen sind. Das hat insbesondere mas­ sive Auswirkungen auf die Berechnung der Personalrückstellungen (aus Pensions-, Ab­ fertigungs-, Jubiläums- oder sonstigen ver­ gleichbaren langfristigen Verpflichtungen), da mit Inkrafttreten des RÄG 2014 zu­ künftige Gehaltserhöhungen verpflichtend miteinzubeziehen sind. Langfristige Perso­ nalrückstellungen sind zudem versicherungs­ mathematisch zu ermitteln. Sonstige Rück­ stellungen mit einer Restlaufzeit über einem Jahr mit einem marktüblichen Zinssatz abzu­ zinsen. Da durch diese Bewertungsmethode die Rückstellungen tendenziell beträchtlich höher werden, sieht das RÄG 2014 entspre­ chende Übergangsregelungen vor.

GLIEDERUNG NEU

Neben dem Wegfall der Position unversteu­ erter Rücklagen wird die Bilanzübersicht

durch die verbindliche Aufnahme von Fris­ tigkeiten bei den Forderungen und Verbind­ lichkeiten in der Bilanz erweitert werden.

In der Gewinn- und Verlustrechnung gibt es zukünftig keine Position „außerordentli­ ches Ergebnis“ mehr; alle Ereignisse im Un­ ternehmerleben gelten als gewöhnlich. Eini­ ge Textierungsänderungen (z.B. Ergebnis vor Steuern statt Ergebnis der gewöhnlichen Ge­ schäftstätigkeit) und diverse Erleichterungen insbesondere im Bereich Anhang für kleine und kleinste Gesellschaften werden durch das RÄG 2014 eingeführt.

KONZERNABSCHLUSS

Aber nicht nur im Einzelabschluss ergeben sich gesetzliche Änderungen, sondern auch im Konzernabschluss. Neben den Erhöhungen der Schwellenwerte, bei denen ein Konzern­ abschluss zu erstellen ist, ist künftig verpflich­ tend die Neubewertungsmethode bei der Voll­ konsolidierung eines Tochterunternehmens anzuwenden. Die Buchwertmethode wurde als Kapitalkonsolidierungsmethode abgeschafft.

Aufgrund der mit der Neubewertungsmetho­ de verbundenen 100-prozentigen Aufdeckung der stillen Reserven und Lasten werden auf Konzernebene durch das RÄG 2014 tenden­ ziell höhere Firmenwerte ausgewiesen werden.

Konsolidierungsmaßnahmen (z.B. Zwischen­ gewinneliminierung, Aufwands- und Ertrags­ konsolidierung) dürfen in Zukunft nur mehr unterbleiben, sofern diese nach der neuen De­ finition nicht wesentlich sind.

HANDLUNGSBEDARF – 2016 IST ES ZU SPÄT Wie aus der Kurzdarstellung der Neuerungen zu erkennen ist, hat das RÄG 2014 zum Teil massive ergebniswirksame Auswirkungen auf den Jahresabschluss. Daher ist eine frühzeiti­ ge Auseinandersetzung mit dem RÄG 2014 sehr wichtig.

Welche Auswirkungen hat das RÄG 2014 im Budget 2016? Welche Umstellungsmaß­ nahmen müssen vor Jahresabschlusserstel­ lung für das Geschäftsjahr 2016 stattfinden?

Wie hoch sind die aktuellen stillen Reserven im Anlage- bzw. Umlaufvermögen? Haben die neuen Begriffsdefinitionen Auswirkungen auf diverse Verträge und Prämienvereinba­ rungen? Dies sind nur einige Fragen, die Sie sich stellen müssen, um bei den umfangrei­ chen Änderungen im Unternehmensgesetz­ buch auch keine monetären Überraschungen zu erleben.

Es ist zudem auf jene Bereiche zu ach­ ten, bei denen die Umstellung auch Datener­

Mag. Elisabeth Steinlechner, Wirtschaftsprüferin bei Deloitte bzw. Kapferer Frei Grüner, und Mag. Gunnar Frei, Partner bei Deloitte bzw.

Kapferer Frei Grüner

hebungen und Systemumstellungen mit sich ziehen. Ist es z.B. erforderlich, dass die Be­ wertung der Herstellungskosten auf den neu­ en Mindestansatz nach UGB angepasst wer­ den muss, so ist neben der Berechnung der angemessenen Material- und Fertigungsge­ meinkosten auch die Bewertungssystema­ tik neu zu implementieren. Für die Ansatzermittlung der Personalrückstellungen (z.B. Abfertigung alt, Jubiläum) ist rechtzeitig ein Aktuar für die versicherungsmathematische Berechnung zu beauftragen und mit ihm die anzuwendenden Parameter wie Gehaltsstei­ gerung, Fluktuation etc. festzulegen. Bei der Definition der Parameter, insbesondere des Zinssatzes und der zugrundeliegenden Be­ wertungsmethode, wird der Unternehmer vor die nächste Herausforderung gestellt: Volati­ ler (stichtagsbezogener) oder stabiler (durch­ schnittsbezogener) Ansatz des Zinssatzes, der zukünftig stetig anzuwenden ist?

Da das RÄG 2014 auch steuerliche Kon­ sequenzen nach sich zieht, besprechen Sie mit Ihrem Steuerberater unter anderem die Hö­ he allfälliger stiller Reserven im Anlage- bzw.

Umlaufvermögen, um die steuerliche Begüns­ tigung der Zuschreibungsrücklage im Ge­ schäftsjahr 2015 zu nutzen. 2016 ist es zu spät!

FAZIT Durch eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den gesetzlichen Änderungen aus dem RÄG 2014 können Sie unliebsamen Über­ raschungen vorbeugen bzw. unnötigen Zeitund Umstellungsdruck entschärfen. In der Analyse und Vorbereitung unterstützt Sie Ihr Steuerberater und Abschlussprüfer als sach­ verständiger und objektiver Experte gerne! // Kontakt und Informationen www.deloitte-tirol.at

unter

eco.nova

71

recht.aktuell

DIE TRÜGERISCHE ANONYMITÄT DES INTERNETS Die Tücken scheinbar anonymer Postings im World Wide Web.

// Text: Ivo Rungg & Johannes Barbist, Binder Grösswang Rechtsanwälte, Innsbruck

Dr. Ivo Rungg

W

as im Internet passiert, bleibt im Internet. Un­ ter diesem Motto be­ wegen sich viele Internetnutzer scheinbar völ­ lig anonym in zahllosen Webseiten und Foren und geben in sogenannten „Postings“ zu vie­ lerlei Themen ihre Meinung ab. Das Gefühl der Anonymität wird dadurch verstärkt, dass die eigene Meinung zumeist nicht unter dem richtigen Namen veröffentlicht werden muss.

Der Foreneintrag kann vielmehr unter einem frei wählbaren Pseudonym, dem so genann­ ten „Nickname“, erfolgen. Um allerdings ei­ nen solchen Nickname zu erhalten, müssen zumeist die E-Mail-Adresse sowie Vor- und Nachname bekanntgegeben werden; Daten, die bei der Vergabe der Nicknames zuneh­ mend überprüft werden. Dennoch verführt

72

eco.nova

das Gefühl der Anonymität unter Verwen­ dung eines Nicknames immer wieder dazu, die Grenzen der freien Meinungsäußerung zu verlassen und in Kommentaren unrichti­ ge und kreditschädigende Beiträge zu verfas­ sen oder Personen in ihrer Ehre zu beleidigen oder diesen gar zu drohen.

Erst kürzlich musste sich der OGH mit einem solchen „Posting“ im Forum ei­ ner bekannten Zeitung beschäftigen (6 Ob 188/14m). Im zugrundeliegenden Sachver­ halt kommentierte ein Nutzer ein Interview eines Parteifunktionärs und schrieb darin, dass der Interviewte „… einer der größten verbrecher der 2ten republik …“ sei. Wie auch im konkreten Fall stellt die Löschung des entsprechenden Kommentars zumeist kein Problem dar, schwierig ist es aber regel­ mäßig, die Identität des Nutzers festzustellen.

Dies ist jedoch notwendig, um zivilrechtliche Schritte gegen ihn einleiten zu können.

Um die Identität des Nutzers zu klären, bedarf es der Mitarbeit des Forumsbetreibers.

Diese haben zwar grundsätzlich die Daten bekanntzugeben, wenn sie Inhalte speichern, ein Dritter einen rechtswidrigen Sachverhalt glaubhaft macht und die Information für die Rechtsverfolgung notwendig ist. Da sie al­ lerdings versuchen, ihre Mitglieder und so­ mit das Forum als Plattform des freien Mei­ nungsaustausches zu schützen, wird – wie auch im vorliegenden Fall – die Auskunft über die Identität des Nutzers oft verweigert.

Im vom OGH behandelten Fall begrün­ dete die beklagte Zeitung die Verweigerung der Auskunft damit, dass das „Posting“ unter das Redaktionsgeheimnis der Zeitung falle.

Grundsätzlich berechtigt das im Medienge­ setz geregelte Redaktionsgeheimnis Medien­ unternehmen, die Beantwortung von Fragen zu verweigern, die die Person des Verfassers oder Einsenders von Beiträgen betreffen.

Aufgrund dieser Bestimmung ist es Journa­

listen ermöglicht, ihre Quellen zu schützen, was wiederum die Medien als freie Instituti­ on schützen soll.

Nichtsdestotrotz wurde die Zeitung zur Herausgabe der Daten verpflichtet. Der OGH begründete sein Urteil damit, dass durch das Redaktionsgeheimnis nur solche Beiträge geschützt sind, die in einem Zu­ sammenhang mit einer „journalistischen Tä­ tigkeit“ stehen. Dies kann dadurch erreicht werden, dass ein Medieninhaber zumindest irgendeine Tätigkeit betreffend den Bei­ trag durchführt oder diesen vor der Veröf­ fentlichung kontrolliert oder wenigstens zur Kenntnis nimmt. Im vorliegenden Fall hat das Medienunternehmen aber ausschließlich ein Onlineforum zur Verfügung gestellt. Vor der Veröffentlichung wurden die Beiträge nur durch ein Computerprogramm auf bestimm­ te Schlagworte geprüft. Wenn also ein Medi­ enmitarbeiter den Beitrag weder verarbeitet, kontrolliert noch auf sonstige Weise mode­ riert, fallen der Beitrag und somit auch die Daten des Nutzers nicht unter das Redak­ tionsgeheimnis und die Zeitung musste die Daten an den Parteifunktionär herausgeben.

Wie der vom OGH behandelte Fall zeigt, ist die Ausforschung der wahren Identität des Forumsnutzers grundsätzlich möglich.

Nicht zuletzt aus diesem Grund muss umso mehr auch im Internet darauf Bedacht ge­ nommen werden, welche Aussagen man tä­ tigt. Im Internet sind dabei allerdings keine anderen oder gar strengeren Regeln zu beach­ ten als wir sie im realen Leben gewohnt sind.

Ein Unterschied, der im Einzelfall durchaus von großer Bedeutung sein kann, besteht je­ doch: Anders als menschliche Zeugen oder Adressaten vergisst das Internet die konkre­ te Äußerung nicht – diese sind lange einseh­ bar und damit auch ohne weiteres nachweis­ bar. „Gras über die Sache wachsen“ zu lassen ist im Internet also erheblich schwerer.

recht.aktuell

eco.nova

73

Advokatur Dr. Herbert Schöpf, LL.M., Rechtsanwalt-GmbH, Arkadenhof, Maria-Theresien-Straße 34, 6020 Innsbruck, advokatur@dr-schoepf.at

GRUNDERWERBSSTEUER NEU Voraussichtliche Änderungen der Rechtslage ab 1.1.2016.

N

ach aktueller Rechtslage stellt sich die einkommens­ steuerrechtliche Situation für Grundstücksveräußerungen so dar, dass grundsätzlich ein Steuersatz von 3,5 Prozent, innerhalb des Familienkreises und im Kreis naher Angehöriger hingegen ein Steuersatz von 2 Prozent der Gegenleistung einzuheben ist. Strittiger Punkt war bis dato der Begriff der Gegenleistung, der nach heftiger Dis­ kussion grundsätzlich mit dem Verkehrswert der Liegenschaft veranschlagt, aus rechtspo­ litischen Gründen hingegen im Familienkreis auf den dreifachen Einheitswert reduziert wurde. Der Einheitswert stellt den steuer­ lichen Wert des land- und forstwirtschaftli­ chen sowie des sonstigen Grundvermögens und der zum Betriebsvermögen gehörigen Grundstücke (Betriebsgrundstücke) dar und wird vom Finanzministerium verwaltet. Auf­ grund der seit Jahrzehnten unterlassenen Fortschreibung bzw. Neufeststellung entspre­ chen die Einheitswerte nicht mehr den realen Verhältnissen der Grundstücke. Daher ist der (dreifache) Einheitswert wesentlich niedriger als der Verkehrswert und führte somit bei Er­ werbsvorgängen im Familienkreis zu einem erheblichen Steuerprivileg.

Am 17.3.2015 wurden die Eckpfeiler der Steuerreform 2015/2016 präsentiert, die für den Bereich des Liegenschaftsverkehrs erhebliche Veränderungen zulasten des vor­ mals privilegierten Familienkreises vorsehen.

Demzufolge werden Liegenschaftsübertra­

74

eco.nova

gungen im Familienkreis künftig steuerlich ebenfalls auf Basis des Verkehrswertes abge­ handelt werden. Das wird in der Praxis zur Folge haben, dass zum Beispiel Schenkungen oder sonstige Übergaben von Liegenschaften an Kinder wesentlich teurer kommen werden.

Lediglich anstelle des vormals starren Steuer­ satzes von 2 bzw. 3,5 Prozent vom Verkehrs­ wert wird ein Stufenmodell eingeführt, das – abhängig vom Verkehrswert – nachfolgend gestaffelte Prozentsätze vorsieht: Verkehrswert der Liegenschaft ��� Steuersatz • 0 bis 250.000 Euro ������������������������������0,5 % • 251.000 bis 400.000 Euro ��������������������� 2 % • Über 400.000 Euro �����������������������������3,5 % Zum einen ist darauf hinzuweisen, dass vom Gesetzgeber eine pauschale Ermittlungsme­ thode hinsichtlich des Verkehrswertes vorge­ schlagen wird, wobei die konkrete Umsetzung fraglich ist. Zur Ermittlung des Verkehrswer­ tes einer Liegenschaft ist jedenfalls die Ein­ holung eines Gutachtens notwendig, das im Regelfall mit einer zusätzlichen finanziellen Belastung verbunden sein wird. Zum anderen ist die Frage ungeklärt, ob Liegenschaften mit einem Verkehrswert von über 250.000 Euro zur Gänze mit dem jeweils geltenden Steu­ ersatz besteuert werden oder ob eine Zusam­ menrechnung der einzelnen Stufen analog zum § 11 Erbschafts- und Schenkungssteu­ ergesetz 1955 (derzeit außer Kraft) erfolgt.

Beispiel: A übergibt B eine Liegenschaft im

Wert von 300.000 Euro, wobei bei analo­ ger Anwendung des Erbschafts- und Schen­ kungssteuergesetzes ein Betrag in Höhe von 250.000 Euro dem Steuersatz von 0,5 Pro­ zent unterliegt und der Restpreis von 50.000 Euro mit 2 Prozent besteuert werden würde.

Bei der Übertragung von Grundstücken im Zuge von Unternehmensveräußerungen wurde der Freibetrag von aktuell 365.000 auf 900.000 Euro angehoben. Zudem wurde ei­ ne Erleichterung für den land- und forst­ wirtschaftlichen Bereich eingeführt, der bei unentgeltlichen Übergaben von dieser Ge­ setzesnovelle ausgenommen ist, d.h. es gelten weiterhin die niedrigeren Einheitswerte.

FAZIT

Insgesamt bedeutet diese Gesetzesnovelle ei­ ne wesentliche Verschärfung für den Transfer von preislich anspruchsvollen Liegenschaften, da künftig neben der höheren Steuerbemes­ sungsgrundlage auch zusätzliche Kosten für die Verkehrswertermittlung anfallen. Zudem beab­ sichtigt der Gesetzgeber, die Immobilienertrag­ steuer von derzeit 25 auf 30 Prozent zu erhöhen, sodass die Gesetzesnovelle insgesamt als Gegenleistung für die entfallene Erbschaftssteu­ er zu bezeichnen ist. Die neue Regelung wird ab 1.1.2016 in Kraft treten, sodass es sich hier empfiehlt, ins Haus stehende Liegenschafts­ schenkungen tunlich vorzuziehen. Anderes gilt hingegen für günstige Liegenschaftsangebote, die aufgrund des niedrigen Steuersatzes von 0,5 Prozent sogar billiger kommen könnten.

UPGRADE ZUR BUSINESSCLASS.

TECHNOLOGY TO ENJOY

SEAT LEON BUSINESS AB

AUSSTATTUNGSHIGHLIGHTS:

€ 15.400,–

PREISVORTEIL BIS ZU

/ CLIMATRONIC / 16-ZOLL-ALUFELGEN / PARKHILFE HINTEN / MULTIFUNKTIONSLENKRAD / TEMPOMAT / NEBELSCHEINWERFER / MEDIASYSTEM MIT BLUETOOTH-FREISPRECHEINRICHTUNG

€ 2.000,–

MIT SEAT-MACHT-JUNG-BONUS IN HÖHE VON €

1.750,–*

Verbrauch: 3,3-6,6 l/100 km. CO2-Emission: 87-154 g/km. Symbolfoto.

Unverbindl., nicht kart. Richtpreise inkl. MwSt. und NoVA. *Der angegebene Bonus besteht aus SEAT-macht-jung-Bonus und Porsche Bank Finanzierungsbonus. SEAT-macht-jung-Bonus bis zu € 1.000,– (Höhe von Modell abhängig) gültig bei Neuwagenkauf/Finanzierung und Zulassung bis 31.05.2015. Nur bei teilnehmenden Betrieben. Porsche Bank Finanzierungsbonus gültig bis 30.09.2015 (Kaufvertrags-/Antragsdatum) bei Porsche Bank Finanzierung. € 1.000,– Bonus für Neuwagen (ausg.

Mii und Ibiza € 500,–), Mindestlaufzeit 36 Monate, Mindest-Nettokredit 50% vom Kaufpreis. Ausgenommen Sonderkalkulationen für Flottenkunden und Behörden. Stand 04/2015. Der Bonus ist ein unverbindl., nicht kartellierter Nachlass inkl. MwSt. und NoVA und ist bereits vom angegebenen Listenpreis abgezogen.

VOWA INNSBRUCK MARKUS PILSER* SEAT DABLANDER* AUTO KAPFERER* H. EISENRIGLER GMBH* AUTOHAUS WOLF GMBH* *Autorisierte Verkaufsagentur

6020 Innsbruck 6020 Innsbruck 6414 Mieming 6441 Umhausen 6460 Imst 6604 Höfen

Tel. 0512/2423-80 Tel. 0512/345310 Tel. 05264/5757 Tel. 05255/5218 Tel. 05412/66410 Tel. 05672/66111

www.vowainnsbruck.at www.pilser.at www.autohaus-dablander.at www.auto-kapferer.at www.autohaus-eisenrigler.at www.autohaus-wolf.at

ZUKUNFT Bildung & Innovation

AUSGEZEICHNET LIECHTENSTEINPREIS

Der Preis des Fürstentums Liechtenstein für wissenschaftliche Forschung an den Innsbrucker Universitäten ging heuer an Dr. Katrin Amann-Winkl und MMag. Dr. Birgit Öhlinger von der Universität Innsbruck sowie an Dr. Wilfried Posch von der Medizinischen Universität. Der Preis ist mit jeweils 2.500 Euro dotiert.

BILDUNGSINNOVATIONSPREIS

Seit 2010 wird dieser Preis vom Land Tirol für herausragende Leistungen und Innovationen im Bereich der Erwachsenenbildung und des öffentlichen Büchereiwesens vergeben. Der diesjährige Preisträger ist das WIFI Tirol für sein Projekt „Art of Hosting“.

KLEINER ALBERT

IDEENLAND TIROL Tirol ist innovativ, lebhaft und kreativ. Das spiegelt sich nicht nur in einer extrem florierenden Start-up-Szene wider sondern auch darin, dass sich immer mehr Projekte und Communities for­ mieren, um aktiv nach Ideen für die Zukunft des Landes zu suchen. Kürzlich ging die Seite www. zukunft-tirols.at online (siehe Seite 16) und auch mit dem Ideenkanal Tirol 2050 geht man in ei­ ne ähnliche Richtung. Das Land Tirol und Energie Tirol suchen dabei vorrangig nach nachhal­ tigen Ideen, um die angepeilte Energieautonomie im Zuge der Energiestrategie 2050 des Landes Tirol auch tatsächlich erreichen zu können. Generell sind aber alle Gedanken willkommen, die unser Land nach vorne bringen.

Der Ideenkanal ist eine neuartige Form des Engagement-Wettbewerbs und war bereits in Liechtenstein, Vorarlberg, Oberösterreich und auch Tirol erfolgreich. Neu an diesem Wettbewerb ist, dass die Gewinner nicht nur finanziell belohnt werden, sondern ihnen auch ein Netzwerk von Mentoren zur Verfügung gestellt wird, das bei der Umsetzungsphase hilft. Denn die Erfahrung aus vergangenen Ideenkanälen hat gezeigt, dass eine erfolgreiche Umsetzung vor allem fachliche Ex­ pertise benötigt. Deshalb werden die Sieger im Rahmen zweier Camps anschließend von einem hochkarätigen Mentorenteam aus den unterschiedlichsten Bereichen (Energie/Verkehr/Umwelt, Projektmanagement, Wirtschaft, Journalismus/Grafik, Kreativität, Kultur/Soziales) begleitet.

Konkret werden im Zuge des Ideenkanals 20 Projekte öffentlich präsentiert, 15 davon erhalten eine Anerkennung und fünf eine Startfinanzierung von mindestens 1.500 Euro. Die Ideengeber su­ chen einerseits mittels Onlinevoting nach Unterstützern, zusätzlich wird eine Jury Ideen nominie­ ren, die folglich Chancen auf den Sieg haben. Die fünf Gewinnerprojekte werden zusätzlich durch eine Crowdfunding-Kampagne unterstützt, um bei Bedarf weitere finanzielle Mittel zu lukrieren.

Gesucht werden kreative Projekte, die zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitra­ gen, einen positiven Beitrag zum Gemeinwohl leisten, sich in der Gründungsphase befinden und auch realisierbar sind. Der Ideenkanal soll als Möglichkeit dienen, das gesellschaftliche Verände­ rungspotenzial in einer Region zu aktivieren, Engagement zu fördern und eine Chance bieten, die Zukunft Tirols mitzugestalten.

Mitmachen können Vereine, Gemeinden, Kindergärten und Schulen, Erwachsenenbildungs­ einrichtungen, Seniorenwohnheime, Unternehmen und alle Personen, die in Tirol wohnhaft sind – egal ob alleine, zu zweit oder als Gruppe. Die Einreichfrist läuft noch bis 7. Oktober, am 6. Novem­ ber werden die Ideen präsentiert. // www.ideenkanal.at

76

eco.nova

Der„kleine Albert“ soll Jugendlichen Lust auf Technik und Forschung machen und zeichnet Tirols beste Nachwuchsforscher aus. Beim Wettbewerb „Jugend forscht in der Technik“ von der Wirtschaftskammer und dem Förderverein Technik Tirol gingen Projekte der Volksschulen St. Margarethen und Reichenau, des PTS Brixlegg sowie der PTS Wörgl hervor.

Infos zu den Gewinnern unter www.wko.at/tirol/jufotech

INNOVATIONSPREIS 2015 Der Tiroler Innovationspreis des Landes Tirol und der Wirtschaftskammer zeich­ net seit vielen Jahren Unternehmer aus, die sich mit außergewöhnlichen Ideen am Markt bewähren. Auch 2015 sind die Tiroler Unternehmen wieder eingeladen, ihre Projekte einzureichen. Das heurige Motto ist Aphorismus von Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger: Innovation ist eine Idee in Aktion. „Wichtig ist uns, dass die Einreichenden in den Kategorien Tech­ nische Innovation und Dienstleistungs­ innovation den wirtschaftlichen Erfolg ihrer Entwicklung nachvollziehbar dar­ stellen“, so Gernot Bock von der WK Tirol. Denn Innovationen enstehen nicht über Nacht. In einer dritten Kategorie wird dafür auch das Innovationspotenzial von Konzepten bewertet.

Tiroler Innovationspreis 2015 Einreichende: Mo., 8. Juli Preisverleihung: Di., 13. Oktober in der Wirtschaftskammer Tirol, Innsbruck

eco.mmentar

TOURISMUSFORSCHUNG Zweifelsohne spielt der Tourismus in Tirol eine übergeordnete Rolle. Jeder dritte Euro wird hier verdient, jeder dritte Vollzeitarbeitsplatz ist direkt von der Tourismus- und Freizeitwirtschaft abhän­ gig. An der Universität sowie dem Management Center Innsbruck (MCI) gibt es bereits For­ schungsschwerpunkte zum Thema. Als logische Konsequenz wird deren Wissen künftig gebündelt und gemeinsam mit dem Land Tirol das Touris­ musforschungszentrum Tirol eingerichtet. Ab 2016 stellt das Land dafür jährlich 300.000 Eu­ ro für die kommenden fünf Jahre – also insgesamt 1,5 Mio. Euro – zur Verfügung; Wirtschaftskam­ mer und Tourismusverbände tragen je 50.000 Eu­ ro dazu bei. Von der Trendforschung profitieren sollen einzelne Unternehmer genauso wie die Re­ gionen und sohin das gesamte Land. Konkrete Forschungsthemen sollen in enger Abstimmung mit der Tourismuswirtschaft festgelegt werden.

ZUSAMMENBRINGEN, WAS ZUSAMMENGEHÖRT Ein Start-up gründen oder dem eigenen Unternehmen neuen Schwung verpassen?

Der 4. Start-up-day von CAST und aws hilft dabei und bringt Sie mit erfahrenen Gründungspersönlichkeiten zusammen, die wissen, worauf es ankommt, und dieses Wissen gerne weitergeben. Das Programm ist bunt und abwechslungsreich – dafür sor­ gen 25 Speaker, fünf Business-Sessions, Gesprächsrunden und feinstes Networking.

Start-up-day 2015. Ideen zünden Zukunft.

Termin: Donnerstag, 11. Juni 2015 9 bis 20 Uhr in der Villa Blanka, Innsbruck Der Besuch ist kostenlos – einfach auf der Homepage anmelden! // www.cast-tyrol.at

eco.zukunft

INNSBRUCK – DAS HAMBURG ÖSTERREICHS Hannes Offenbacher // Foto: Fabian Isara

Ja spinnt er jetzt, mögen manche denken, wenn ich plötzlich die Alpenstadt mit der Hafenmetropole vergleiche. Doch ich liebe solche provokanten Zuspitzungen eines Gedankens. Sie öffnen den Kopf, regen die Phantasie an und starten – zumindest – eine spannende Diskussion. Das leistete dieser Vergleich bei Gesprächen mit Freunden in Wien großartig, die die Tiroler Landeshauptstadt aus der Ferne gerne unterschätzen.

Nach zwei Jahren in Innsbruck wage ich zu behaupten: Es brodelt an vielen Ecken und die Zyklen zwischen dem Aufpoppen neuer Initiativen und Orten, die eben auch nach Ham­ burg passen würden, verkürzen sich. Vielleicht ist auch die hohe Quote an deutschen Stu­ dierenden ein Katalysator für dieses Erwachen, die Neues entsprechend schnell annehmen und (digital) viral verbreiten. Nach dem Hipster-Burgerladen Ludwig hat mit dem Mache­ te – Burrito Kartell ein weiteres Food-Start-up einen Traumstart hingelegt. Gleich dahinter scharrt mit Liebe & Lose ein weiteres progressives Konzept in den Startlöchern. Aber auch außerhalb des Zentrums tut sich was. So hat mit dem Dilor’s mitten im dichten Wohngebiet der Reichenau ein weiterer großartiger Burgerladen die Türen geöffnet.

Und auch abseits der Gaumenfreuden gibt es neue Impulse: Mit dem Start-up Live ist von Wien ein neues Gründungsevent in Tirol aufgeschlagen und Ende Juni wird Innsbruck Austragungsort des World Collaborative Mobility Congress – und damit internationaler Hotspot für nachhaltige Mobilitätsformen. Der Event wäre prädestiniert, das Thema für die Stadt selbst in das nächste Level zu heben.

Mit dem WEIS RAUM Forum steht nach dem Raum13 ein weiterer Co-Working-Spa­ ce für den Gestaltungs- und Kreativbereich kurz vor der Eröffnung – und ist dabei auch schon wieder fast ausgebucht. Es scheint so, dass die Innsbrucker nur darauf gewartet haben, dass dieses Wettspiel der Ideen losbricht. Dass etwas passiert. Jemand einfach mal macht.

Sich traut. Endlich.

Und da geht noch mehr. Im Osten könnte mit der neuen Kletterhalle an der Sillmün­ dung ein neues Sport-Tech-Nightlife-Viertel entlang der Bahnbögen entstehen, im Wes­ ten könnte wird die neu eröffnete Soulkitchen (wow!) das Hafenviertel wachküssen. Man kann dem wunderbaren Stadtentwicklungswettbewerb „Guten Tag Innsbruck“ nur zustim­ men, wenn er die Stadt als unseren gemeinsamen Aktions- und Interaktionsraum definiert.

Raum ist dabei der gefährlichste Engpass, der die kreative Flut verlangsamen könnte (stoppen sicher nicht), und sollte von den wirtschaftspolitischen Akteuren auf deren Agenda rasch weiter nach oben gestellt werden. Gerade hat in Wien mit NEST die erste Agentur für Zwischennutzung gestartet, gefolgt von einer ähnlichen Servicestelle der Stadt Wien selbst.

Ziel: Leerstände, vor allem im Sockelbereich, schnell für Projekte, Vereine und Gründer zur Verfügung zu stellen. Wenn auch eben nur temporär. Zukunft braucht Spielraum. Welche Impulskraft daraus erwachsen kann, zeigt die Kulturbackstube Bäckerei eindrucksvoll.

Innsbrucks freier Raum ist begrenzt. Umso wichtiger ist dessen schnelle Bekanntma­ chung und formal unkomplizierte Zugänglichkeit. Denn: An den nächsten Unternehmun­ gen, die Raum brauchen, wird mit Sicherheit bereits gebastelt. Aber warum warten? Als Im­ pulsversuch: Tretet der Facebookgruppe „Zwischennutzung Innsbruck“ bei und tauscht dort Ideen und Tipps für Leerstände aus. Ist ja – auch – unsere Stadt.

HANNES OFFENBACHER

ist Unternehmer, Neudenker und Bergsteiger.

Seit 2013 lebt er in Innsbruck, 2015 hat er hier mit „JOS3PH“ Europas erstes Open Innovation Lab für den produzierenden Mittelstand eröffnet.

Er bloggt unter www.offenbacher.cc

eco.nova

77

eco.zukunft

TIROL INNOVATIV Fast immer haben Innovationen auch mit Gefühl zu tun. Es braucht Gespür für den Markt, Unternehmertum und den richtigen Zeitpunkt. Und natürlich für die Bedürfnisse des Kunden. Unsere drei Unternehmer in dieser Ausgabe sind komplett verschieden und doch eint sie vor allem eines: Den Nerv der Zeit getroffen zu haben. // Text: Tamara Kainz

FÜR DEN KOMFORT IMMER WEISSER PISTEN

T

echnoAlpin ist einer der größten Anbieter innovativer Beschneiungslösungen. Das Unternehmen plant und baut schlüsselfer­ tige Beschneiungsanlagen sowie Propeller­ schneeerzeuger, Lanzenschneeerzeuger und Pumpstationen und kümmert sich natürlich auch um deren Wartung und Service. Zahl­ reiche Patente, die heute Standards in der Be­ schneiung sind, gehen auf TechnoAlpin zu­

78

eco.nova

rück. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz weltweit mehr als 135 Millionen Euro, davon wurden allein in Österreich 24 Millionen er­ wirtschaftet. „Das verdeutlicht, wie wichtig die Niederlassung in Innsbruck ist“, sagt Dr. Ing. Martin Eppacher, technischer Leiter und Prokurist der TechnoAlpin Austria GmbH. Der Firmensitz der „snow experts“ befin­ det sich zwar in Bozen, dem österreichischen Hauptsitz kommt aber eine fast ebenso gro­

ße Bedeutung zu, wie der Geschäftsführer erklärt: „Ziemlich alle Büros weltweit sind an die hiesige Filiale angegliedert. Der lokale Markt mit der höchsten Dichte an Ski­ gebieten überhaupt und die zentrale Lage im Alpenraum sprechen für sich. Der Tiroler Standort bringt Kundennähe und logistische Vorteile.“ Bei TechnoAlpin Austria laufen deshalb die Vorbereitungen für den Bau eines neu­

eco.zukunft

„ZIEMLICH ALLE BÜROS WELTWEIT SIND AN DIE INNSBRUCKER FILIALE ANGEGLIEDERT. DER TIROLER STANDORT BRINGT KUNDENNÄHE UND LOGISTISCHE VORTEILE.“ Dr. Ing. Martin Eppacher, TechnoAlpin Austria

Produkt funktioniert temperaturunabhängig und kann somit beispielsweise bei Events jeg­ licher Art optimal eingesetzt werden“, so Ep­ pacher. Die Snowfactory wurde kürzlich ge­ nauso wie die neue Lanzentechnologie TL6 und der extraleise Propellerschneeerzeuger TF10 Piano sowie die dazugehörige Soft­ ware für mobile Leitsysteme der Öffentlich­ keit präsentiert.

SPITZENTECHNOLOGIE RUND UM LUFT UND WASSER

en Firmensitzes in Volders. Im Zentrum der Planungen steht die Errichtung eines neu­ en Ersatzteilmanagement­Systems für das internationale Vertriebsnetz. „In der ers­ ten Bauphase entstehen auf dem rund 4.500 Quadratmeter großen Grundstück 900 Qua­ dratmeter Büro­ und 600 Quadratmeter La­ gerfläche. Das Lager kann später um zusätz­ liche 600 Quadratmeter erweitert werden“, führt Eppacher aus. Anfang 2016 wollen der Geschäftsführer und seine Mitarbeiter von den viel zu klein gewordenen Räumlichkeiten am Innsbrucker Stadlweg in das neue Ge­ bäude übersiedeln. Rund fünf Millionen Eu­ ro werden in den Ausbau von TechnoAlpin Austria investiert – Kosten, die unter ande­

rem durch laufende Innovationen wieder her­ eingeschneit werden.

SCHNEEERZEUGUNG BEI PLUSGRADEN

Gut drei Millionen Euro jährlich fließen bei TechnoAlpin in Forschung und Entwicklung.

Auf seinem Gebiet ist das Unternehmen ab­ soluter Technologieführer. Das Sortiment umfasst heute neben „herkömmlichen“ Kon­ zepten zur Beschneiung von Wintersport­ gebieten auch Lösungen für Indoor­Skihal­ len und Wellnessbereiche – unter dem Titel Areasana werden Schneekabinen zur Ab­ kühlung nach dem Saunabesuch vertrieben – oder die so genannte Snowfactory. „Dieses

Gegründet wurde TechnoAlpin im Jahr 1990 von Walter Rieder, Georg Eisath und Erich Gummerer. Nachdem es um die 1980er­Jahre immer öfter zu schneearmen Wintern kam, es für die Randtemperaturen an der Alpensüd­ seite aber keine zufriedenstellenden Schnee­ erzeuger gab, machten sich Rieder und Eisath selbst ans Werk. Für den ersten Schneeer­ zeuger verwendeten sie noch Teile aus der Landwirtschaft wie etwa den Heutrockner des elterlichen Hofs. Aber das Gerät funkti­ onierte und das Interesse daran stieg konti­ nuierlich. Inzwischen wurden an die 84.000 Schneeerzeuger an rund 1.800 Kunden in 48 Ländern weltweit geliefert! Das Unter­ nehmen zählt 400 Mitarbeiter – Tendenz (durch den Umzug auch in Tirol) steigend, denn die Ansprüche des Wintersportlers sind gestiegen. „Jeder will Schneesicherheit und Garantie, deshalb gibt’s Kanonen, wo Ski gefahren wird“, schließt der Geschäfts­ führer der TechnoAlpin Austria GmbH. // www.technoalpin.com > eco.nova

79

eco.zukunft

MARKETINGTOOL MUNDPROPAGANDA

W

elcher Botschaft schen­ ken Sie mehr Glauben: Der, die Sie von einer Plakatwand erreicht (wenn sie Sie erreicht), oder der eines Freundes? Eben! Empfeh­ lungsmarketing ist die glaubwürdigste Wer­

80

eco.nova

beform überhaupt. Marken und Herstel­ ler nutzen dabei die Möglichkeit, zufriedene Kunden aktiv in die Bewerbung neuer Pro­ dukte einzubinden – freilich so, dass auch der Konsument davon profitiert. „Im Gegensatz zu klassischen Werbemethoden wie der Be­

schallung potenzieller Käufer über TV- oder Printkanäle, wo der Kunde nur passiver Emp­ fänger ist, wird bei unserem Konzept auf In­ teraktion gesetzt“, sagen Geschäftsführer Ste­ fan Ramershoven und Stefan Engl, Leiter des operativen Geschäfts der Kjero GmbH.

eco.zukunft

„UNSERE ERFAHRUNG ZEIGT, DASS ZUFRIEDENE KONSUMENTEN MEHR FÜR IHRE LIEBLINGSMARKE TUN KÖNNEN UND WOLLEN, ALS NUR DEREN PRODUKTE ZU KONSUMIEREN.“ Stefan Ramershoven und Stefan Engl, Kjero

Im deutschsprachigen Raum ist die Tiroler Agentur eine der führenden, in Österreich der führende Anbieter maßgeschneiderter „Word­of­Mouth“­Marketingkampagnen – einem Trend, der aus den USA kommt.

VOM USER ZUM WERBER

2010 haben Stefan Ramershoven, Thomas Lhotta und Stefan Engl in Innsbruck die Onlineplattform www.kjero.com gegründet.

Neben Produktvorstellungen auf der virtuellen Bühne, die von den aktuell über 100.000 Usern kommentiert werden können, ist es vor allem die Einladung zu kostenlosen Produkttests, die den Konsument aktiv werden lassen. So wird er voll in den Werbeprozess involviert. „Gespräche machen Käufer, wir machen Gespräche“, erklärt Ramershoven das Prinzip des Geschäftsmo­ dells, bei dem sowohl Artikel von großen Kon­ zernen als auch mittleren und kleinen Unter­ nehmen in den Fokus gerückt werden können.

Im Detail läuft eine Kampagne folgen­ dermaßen ab: Wenn die Kjero GmbH einen Auftrag erhält, stellt sie das Produkt auf ihrer Homepage vor und interessierte User können sich für die Gratisproben bewerben. Nach ei­ nem intensiven Auswahlverfahren – je nach­ dem, worum es sich handelt, kommen unter­ schiedlichste Zielgruppen zum Zug – werden die Testpakete versandt. Die Ergebnisse der damit einhergehenden Befragungen werden analysiert und den Firmen präsentiert. Ein sehr aufschlussreicher Prozess.

DER KONSUMENT ALS PRODUKTENTWICKLER

„Der Konsument wird damit Teil der Pro­ duktentwicklung. Er tritt mit dem Herstel­ ler in Dialog, indem er exklusiv probieren und ehrlich bewerten darf. Wie ist die Handhabe der Verpackung, wie gut klappt die Zuberei­ tung oder wie schmeckt das Ganze – wir wol­ len wissen, was den Käufer beschäftigt“, füh­

Gesucht und gefunden.

ren Ramershoven und Engl weiter aus und ergänzen: „Unsere Erfahrung zeigt, dass zu­ friedene Konsumenten mehr für ihre Lieb­ lingsmarke tun können und wollen, als nur deren Produkte zu konsumieren.“ Zu den aus dem Feedback hervorgehen­ den Verbesserungsvorschlägen kommen aber noch weitere Effekte, die die „Werbepartner­ schaft“ erst so richtig wertvoll werden lassen: Der Tester spricht darüber. Einerseits über die Empfehlercommunity auf kjero.com und andererseits in der realen Welt. „Der Pro­ dukttest ist Thema. Durch seine Mundpro­ paganda wird der User zum Multiplikator“, so Engl. Nachsatz: „Und was kann Besseres pas­ sieren, als dass das Produkt persönlich wei­ terempfohlen wird? Familienmitgliedern und Freunden schenkt man nun mal das größte Vertrauen.“

MASSGESCHNEIDERTE LÖSUNGEN

Ein speziell entwickeltes Anreizsystem ver­ spricht zusätzliche Vorteile. Expertenpunk­ te etwa gibt es dann, wenn ein Markenarti­ kel in den Social Webs geliked, geshared oder kommentiert wird. „Ein höheres Punktekon­ to wiederum räumt dem User bei den nächs­ ten Bewerbungsverfahren für die Produkt­ tests bessere Chancen ein“, so Ramershoven zum gut durchdachten Konzept, das ganz einfach deshalb überzeugt, weil es unterm Strich eine Win­win­Situation für alle Betei­ ligten mit sich bringt. Die Kjero GmbH mit derzeit sechs Mitarbeitern in der Zentrale in Innsbruck bietet Unternehmen alle notwen­ digen Lösungen, um Empfehlungsmarketing plan­ und messbar in den Mediamix zu in­ tegrieren. Spezialisiert ist das Start­up (noch) auf das aus dem Supermarkt bekannte Sorti­ ment. Expansionspläne gibt es jedoch für al­ le Richtungen, denn die Anfangsphase verlief äußerst vielversprechend. // www.kjero.com >

Köstlichkeiten mit Liebe gemacht.

Leopoldstraße 31a, 6020 Innsbruck Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 7:30 bis 20 Uhr Sa. von 7:30 bis 13 Uhr So. von 9 bis 13 Uhr www.deliris.at

eco.nova

81

eco.zukunft

LICHT LEBEN STATT HELLIGKEIT KAUFEN

82

eco.nova

eco.zukunft

D

as heutige Spielfeld von Ex­Eishockeyprofi Robert Rauter ist Licht. Genauer gesagt: LED­Licht. Seit 2007 widmet er sich mit seiner in Ellmau ansässigen Viscom LED Solution GmbH den Disziplinen Lichtbera­ tung und ­planung mit größtem Einsatz. Wie sofort deutlich wird, wenn der Mann über seine nunmehrige Leidenschaft zu sprechen beginnt. Anhand dutzender Bilder demons­ triert der ehemalige Leistungssportler, auf welchem Feld er heute Profi ist.

Gemeinsam mit seiner zwölfköpfigen Mannschaft punktet er mit ausgeklügelten Lösungen rund um die umweltschonende, effiziente und präzise LED­Technologie – im gewerblichen, aber auch im privaten Be­ reich. „Leider wird der Faktor Licht in Bau­ vorhaben oft vernachlässigt, dabei soll Licht keine Frage des Budgets sein“, betont der Geschäftsführer immer wieder. Das Vis­ com­Team mit Lichtdesignern, Technikern, Innenarchitekten und Planern entwirft und realisiert leistbare Lichtkonzepte, in denen Menschen Raum zum Leben, Innehalten und Arbeiten finden. Solches Licht nimmt Rück­ sicht auf Architektur, Nutzungsverhalten und das individuelle Wohlbefinden.

WAS LICHT ALLES KANN

Mit dieser ganzheitlichen Art der Lichtbe­ ratung hat der 46­jährige gelernte Maschi­ nenbauschlosser das Unternehmen inzwi­ schen europaweit etabliert. Erste Häuser am Platz wie Hotels der Kempinski­Grup­ pe, das Hotel Vier Jahreszeiten in München oder der Zürser Hof setzten auf das Know­ how der Unterländer. Ja sogar in der Oligar­ chenliga von Russland ist der unverwechsel­ bare Stil der Tiroler gefragt. Andere Objekte

BadeurlauB & Fernreisen

tHemen- & aBenteuerreisen

luxus- &

„VIELE WISSEN GAR NICHT, WAS LICHT ALLES KANN! DENN HELLIGKEIT KANN MAN KAUFEN, ABER LICHT MUSS MAN ERSCHAFFEN!“ Robert Rauter, Viscom LED Solution

wie Wohnungen oder öffentliche Einrichtun­ gen folgten. Rauter: „Viele wissen gar nicht, was Licht alles kann! Denn Helligkeit kann man kaufen, aber Licht muss man erschaf­ fen! Um Räume ins richtige Licht zu setzen braucht es Erfahrung und Zeit. Wir hören zu und verstehen. Wir lassen Lichtträume wahr werden. Das ist unsere Passion. Jeder Auftrag wird exakt an die jeweiligen Bedürfnisse an­ gepasst und mit modernsten und hochwer­ tigsten Komponenten umgesetzt.“

VON SUPERHELL BIS STYLISCH

Wie unterschiedliche Stimmungen erzeugt werden können, welch große Rolle die Far­ benlehre spielt, wie Licht nahezu unsicht­ bar verbaut werden bzw. Streiflicht geschickt platziert Hingucker kreieren kann, das sind Details, die meist über die Kompetenz eines Elektrikers hinausgehen. „Dabei hat Licht irrsinnige Auswirkungen auf das persönliche Wohlbefinden. Wir geben den Räumen Le­ ben“, sagt der 46­Jährige und untermauert anhand weiterer Fotos auf seinem iPad, welch wunderschöne Atmosphären mit Hilfe rich­ tiger Lichtplanung kreiert werden können. „Die Wände beispielsweise werden oft ver­ gessen“, erklärt er mit einem Fingerzeig auf indirekte Beleuchtungen von unten und oben.

sport & aktivurlauB

„Wir setzen das Licht da ein, wo der Kunde es braucht, und haben auch Lösungen parat, wenn der Raum mehrere Funktionen erfül­ len muss. In diesem Fall werden eben mehre­ re Szenen programmiert.“ Sein Gespür für das anspruchsvolle Spiel mit Licht, Schatten und Farben sei ihm an­ geboren, meint der Viscom­Chef, der bei je­ dem Projekt selbst für den abschließenden Feinschliff verantwortlich zeichnet. „Das ist es auch, was uns von der Konkurrenz un­ terscheidet: Wir sind ein planendes Unter­ nehmen, das Leuchten liefert. Bei den Mit­ bewerbern ist die Ausrichtung in der Regel umgekehrt“, ist sich der Geschäftsführer be­ wusst, dass er es versteht, Kunden abzuho­ len und zu faszinieren, und hebt abschließend noch einmal hervor: „In Baumarktlampen zu investieren zahlt sich nicht wirklich aus.

Für dasselbe Geld können wir oft schon ak­ tiv werden.“ Wohl auch aus diesem Grund steigt das Interesse an ganzheitlichen Licht­ konzepten kontinuierlich. Viscom bedient sämtliche Aspekte intelligenter LED­ und Smart­House­Lösungen für Beleuchtungs­ systeme jeglicher Art inklusive Beratung zu Fördermöglichkeiten. Ein luxuriöser Schau­ raum wurde in Rosenheim eingerichtet. // www.viscom.at

Hotels, FerienwoHnungen & unterkünFte

urlauB in ÖsterreicH

Reisestudio

QoolTOUR QoolT

HocHzeitsreisen QoolTToUR oUR GmbH | FüRsTenweG 55 | 6020 InnsbRUck ck | 0512/890060 |

spracHreisen

QT Allgemein.indd 1

HocHsee- & FlusskreuzFaHrten

linien- & cHarterFlüge

wellness & gesundHeitsreisen

veranstaltungen & events

www.QoolT QoolToUR ool oUR . aT oolT a

kultur- & städtereisen

29.04.2015 14:47:50

eco.nova

83

promotion

DAS SELF-STORAGEPLUS UNTERNEHMEN Nicht nur Weltkonzerne wie Nestlé, Samsung oder Sandoz nützen DeineLagerBox als professionellen Logistikpartner für ihre Vertriebsmitarbeiter, auch immer mehr Tiroler Start-ups, EPUs und KMUs schätzen die Einrichtung als Verlängerungsarm und Drehscheibe ihres eigenen Betriebes. // Text: Tamara Kainz Doris Plachel und Marcel Ostermann, Inhaber von DeineLagerBox

84

eco.nova

D

ie flexible Nutzung des La­ gerraumes kommt mir ge­ nauso entgegen wie zusätz­ liche Services etwa in Form von Annahme und Versendung meiner Handelswaren oder der Recyclinginseln vor Ort. Das engagierte Team entlastet mich und erlaubt es mir so­ mit, meine umsatzbringende Zeit bei meinen Kunden zu verbringen“, zählt Werner Loch­ mann von der Firma Poolservice auf, was ihn seit Jahren überzeugt. Wie er sind hunderte Privat- und Firmenkunden von den Vortei­ len der mit Abstand größten Möglichkeit für Self-Storage in Innsbruck überzeugt.

Auf den ersten Blick sind es einfach nur versperrte Lagerabteile, von denen sich in­ zwischen 750 Stück in sechs Hallen aneinan­ derreihen. Wenn man mit den Inhabern von DeineLagerBox Doris Plachel und Marcel Ostermann aber eine Runde auf dem 10.000 Quadratmeter umfassenden Firmengelände in der Rossau dreht, wird schnell klar: Hier steckt mehr dahinter. Von der schnellen Au­ tobahnanbindung zur überdachten Be- und Entladezone, wo Hub- und Rollwagen als Transporthilfen bereitstehen, Securityservice und Videoüberwachung bis hin zum hausei­ genen Postpartner-Status, wo auf Wunsch ver­ packt, adressiert und etikettiert wird – das Paar weiß, worauf es ankommt! Das Businesskon­ zept ist ausgeklügelt, hat sich aber erst nach und nach entwickelt: „Learning by doing! Wir sind mit dem Betrieb mitgewachsen und ha­ ben das Angebot laufend optimiert. Dass bei­ spielsweise die eingelagerten Gegenstände vor Nagetierschäden geschützt werden müssen, daran haben wir anfangs nicht gedacht.“ Und wie kommt man überhaupt auf so ei­ ne Geschäftsidee? Nach einer längeren Welt­ reise sahen die beiden in der Eröffnung eines Zahnpflegeshops ihre berufliche Zukunft: „Das damalige Objekt hatte einen riesigen Keller, den wir selbst nicht nutzten. Wir be­ schlossen, einzelne Abteile zu vermieten.

promotion

Claudia Lajda (hat ein Kleinbüro gemietet) und Werner Lochmann (nutzt einen Lagerraum) sind zufriedene Kunden von DeineLagerBox

Binnen kürzester Zeit war jedes Eck verge­ ben“, erinnern sich die 41- und der 45-Jährige.

Der Grundstein war gelegt. Als sie wenig spä­ ter auf dem Gelände der Firma Fröschl-Kat­ zenberger Lagerfläche zu pachten bekamen, nahm die Geschichte ihren Lauf. In komplet­ ter Eigenregie zimmerten Plachel und Oster­ mann ihre ersten 200 Lagerboxen in die vor­ malige Produktionshalle. Das ist jetzt gut zehn Jahre her. Saubere und helle Gänge, freundli­ che Eigentümer – die meisten Mieter blieben dauerhaft. Mehr noch: Die enorme Nachfrage bedingte eine Erweiterung nach der anderen.

Zuletzt wurde 2014 die dreistöckige Halle 6 errichtet. Jeder, der zuhause Platzprobleme hat, findet von der Mini-Box mit zwei Qua­

dratmetern über Standard- und Medium- bis hin zur Maxi-Box mit zwölf Quadratmetern die für seine Bedürfnisse ideale Lösung. Os­ termann: „Zwei Quadratmeter reichen schon aus, um eine Waschmaschine, einen Trockner, 17 Kartons und ein Snowboard zu verstauen.“ Neben dem privaten Mieter nutzen auch Fir­ menkunden den zusätzlichen Platz dauerhaft für ihre Aktenarchive, Handelswaren oder Er­ satzteile. Aber auch kurzfristiger Platzbedarf lässt sich hier bestens abfedern.

Speziell für Unternehmer oder die, die es werden wollen, gibt es noch einen inter­ essanten Aspekt: Seit Kurzem gehören auch 20 möblierte Kleinbüros mit jeweils rund 15 Quadratmetern Fläche zur DeineLager­

Box GmbH. Claudia Lajda von CALA De­ sign mit Stoff ist eine jener, die sich bereits im Gebäude wohl fühlt: „Die Schwierigkeit bestand für mich stets darin, etwas Leistbares und vertraglich möglichst Unverbindliches zu finden. Man weiß als Start-up ja nicht, ob die eigene Idee auch wirklich zum Erfolg führen wird, bzw. ist es gerade am Beginn der unter­ nehmerischen Tätigkeit sehr schwer, die hor­ renden Fixkosten überhaupt zu stemmen. Vor zwei Jahren habe ich dann bei DeineLager­ Box endlich mein betriebliches Zuhause ge­ funden – sowohl mit den LagerBoxen für meine vielen Stoffe als auch mit der Übersiedelung in eines der Kleinbüros samt idealer Parkmöglichkeit.“ // www.deinelagerbox.at eco.nova

85

eco.zukunft

REISE IN NEUE WELTEN Die Teilnehmer beim TourismFastForward Congress in Mayrhofen Mitte April fanden sich auf einer ganz besonderen Reise. Und einigen davon dürfte ob der geballten Ladung an Sharing Economy und Ausblick auf einen voll vernetzten Lifestyle schon etwas schwindlig geworden sein – auch wenn es alle gut verbargen. // Text: Barbara Wildauer

D

ie Reisegeschwindigkeit neuer Tourismustrends ist enorm.

Bei TourismFastFoward ging es aber nicht um Packages, Destinationen oder die Neuerfindung von Wellness. Es ging stattdessen um Gäste und ihre Vorlieben und vor allem ihre Vernetzung und Kommunika­ tion. „Sharing Economy“ hat schon jetzt im Tourismus tiefe Spuren gezogen, die sich in Zukunft noch intensivieren werden. Touris­ mus ist von Haus aus stark am Gast orien­ tiert, aber Sharing Economy produziert Kun­ den, die ganz neu ticken. Was diese Kunden wo suchen und finden wollen, was an Wissen dazu bereits da ist und welche Chancen das für Tourismusunternehmen bietet, beherbergt

86

eco.nova

viele spannende Fragen, denen in Mayrhofen nachgegangen wurde.

Prof. Dr. Dieter Fensel ist Ideengeber und Gründer der Konferenz TourismFastForward, die aus einer Zusammenarbeit mit dem Tou­ rismusverband Mayrhofen-Hippach 2013 entstanden ist. Fensel ist Leiter des STI-In­ stitutes der Universität Innsbruck, Schwer­ punkt seiner wissenschaftlichen Arbeit ist das semantische Web und er entwickelt mit sei­ nem Team aus den Ergebnissen wissenschaft­ licher Forschung auch konkrete Werkzeuge und Anwendungen für den Tourismus.

Auf der Konferenz in Mayrhofen be­ schäftigen sich Touristiker, Wissenschaf­ ter und IT-Firmen mit den neuesten Trends.

Das Thema „Sharing Economy“ löste bei den Tourismusunternehmen jedoch wenig Freude aus – sie wollen nämlich nicht teilen, sondern den Gästen ihre Betten, Zimmer und viele weitere Produkte gegen Gegenleistung nahebringen. Bei der Konferenz tat sich den Tou­ ristikern dann aber offenbar bereits in den ersten Beiträgen die Sicht auf eine begeister­ te Sharing-Economy-Community auf. Und es war ohnehin allen vorher schon klar: Nie­ mand kommt an den Entwicklungen vorbei und der Gast gibt die Schlagzahl vor.

Tourismusunternehmen haben gerade jetzt die Möglichkeit, sich bestmöglich auf­ zustellen. Das Institut von Prof. Dr. Dieter Fensel an der Universität Innsbruck leistet

eco.zukunft

Michael Kuhndt von CSPC, einem Institut, das sich mit neuen Trends eines umfassend vernetzten nachhaltigen Lebensstiles befasst, zeigte bei seiner Präsentation, wie sich das Thema Reisen insgesamt komplett verändert. Das Internet bietet ganz neue Möglichkeiten, sein Leben zu organisieren. Freizeit und Reisen ist dabei ein integrativer Bestandteil, bei dem Handy und Tablet aber nicht aus der Hand gelegt werden.

hier mit konkreten Entwicklungen, die auch von den Unternehmen genützt werden kön­ nen, tatkräftige Unterstützung.

TOURISMUSTRENDS

Sharing Economy ist nicht nur das Finden einer Couch in New York City – vielleicht so­ gar noch kostenlos. Sharing Economy geht viel, viel weiter. Das Internet hat nicht nur die Buchung von Reisen, sondern Reisen insge­ samt bereits in vielen Segmenten in einer im­ mer schneller wachsenden und immer mobi­ leren internetaffinen Community komplett verändert. Reisen ist für viele heute nicht mehr „weit und weg“ sondern „mittendrin und umfassend vernetzt“.

Tom Breckwoldt von Tripadvisor zeigte das bei der Konferenz sehr plastisch auf. Bei Tripadvisor geht es in erster Linie darum, Teil ei­ ner Gemeinschaft – Community – zu sein.

Der erste Weg auf die Plattform ist die Infor­ mation, was andere Reisende von einer Des­ tination halten. Sharing Economy zielt dabei nicht auf Information, sondern vor allem auf Austausch. Das schließt auch ein, dass Nutzer bereit sind, eigene Erfahrungen, Fotos und Er­ lebnisse zu posten. Das Ziel von Plattformen wie Tripadvisor ist dabei, eine möglichst aktive Community zu bilden, die sich intensiv in die­ sem Fall eben zum Thema Reisen austauscht.

Sharing Economy funktioniert erst mit ei­ ner Zutat, die intensive Social-Media-Nut­

zer in der Regel mitbringen: Die Bereitschaft, ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen.

Mit der Keynote lag dann doch der Daumen ganz tief in der schon ein wenig schmerzen­ den Wunde der Tourismusunternehmen. Die Welt der Gäste hat sich bereits gewandelt. Die Frage heute ist nicht mehr, ob, sondern auf welchen Plattformen das eigene Tourismusunternehmen am besten präsentiert werden und wie sich das Unternehmen darauf vorbe­ reiten kann. Rechtliche Fragen sind nur eine Seite der Medaille – etwa dass Airbnb zwar scheinbar das Gegenteil von gewerblichen Tourismusunternehmen ist oder sogar deren Lieblingsfeind. Dass sich auch gewerbliche Anbieter Plattformen durchaus erfolgreich zu Nutze machen und dort gut direkt Buchun­ gen generieren können, ist die andere Seite und zeigt die Dynamik und Bewegung, in de­ nen das Thema Tourismus insgesamt steckt.

DAS INTERNET VERSTEHT DICH

In der Session von Dieter Fensel ging es dann an die technischen Fragen. Unter dem für Nichttechniker etwas mit Fragezeichen ver­ hafteten Titel „Schema.org-Annotationen in Webseiten: Potentiale und Herausforderun­ gen für Tourismusunternehmen“ gab Christi­ an Bizer von der Universität Mannheim dem sehr aufmerksamem Publikum einen Über­ blick, wie die großen Suchmaschinen mit Hilfe von semantischen Beschreibungen An­

SHARING ECONOMY – KEIN VORÜBERGEHENDES PHÄNOMEN

Bis Ende 2016 werden voraussichtlich 129 Millionen Zimmer pro Nacht über Sharing-Plattformen vermietet. Die Nutzerzahlen auf dem Mitfahrportal Blablacar haben sich innerhalb des letzten Jahres auf zehn Millionen verdoppelt und es damit zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten etablierter Transportanbieter in Deutschland gemacht. Auf der Internationalen Tourismusbörse 2015 in Berlin wurde die Sharing Economy als einer der größten Trends im Tourismus gehandelt (Rachel Botsman: „The Sharing Economy is here to stay“). „Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Wir haben es hier nicht mit vorübergehenden Trends zu tun, sondern einer Entwicklung, auf die sich Unternehmen einstellen müssen, wenn sie in Zukunft ihre Gäste noch erreichen möchten“, so Michael Kuhndt, CSPC.

gebot und Nachfrage immer noch präziser zusammenführen. Semantisches Web heißt dabei, dass nicht nur Daten semantisch be­ schrieben werden, sondern auch Prozesse.

Schema.org ist ein Werkzeug, das von den drei größten Suchplattformen Google, Yahoo und Bling 2011 gemeinsam entwickelt wurde und das die Verbreitung von semantischem Vokabular auf Webseiten unterstützt.

Illustriert und greifbar wurden die The­ men durch anschauliche Beispiele, wie sich dieser voll vernetzte Lifestyle im Tourismus ausbreitet. Hier hat allein der Gast und Kun­ de das Zepter in der Hand. Unternehmen – auch kleine Betriebe – können heute schon die Möglichkeiten für sich nützen und sich damit für die nächsten Jahre genau jetzt einen tollen Technologievorsprung erarbeiten.

Innsbruck Tourismus hat mit Juni 2015 eine erste Fallstudie abgeschlossen, die der Frage nachging, wie weit man mit Social Media Buchungsanfragen steigern kann.

Monica Nadegger befasst sich bei Innsbruck Tourismus mit diesem Thema. Herz des Pro­ jektes ist ein Blog, mit Facebook-Offers wurde versucht, Direktbuchungen anzureizen.

Marius Donhauser, Firma Hotelkit in Salzburg und selber Junghotelier im Fa­ milienhotel, entwickelte gleich eine eige­ ne Software, die er jetzt auch anderen Ho­ tels anbietet. Donhauser: „Ich habe das Hotel übernommen und plötzlich den ganzen Tag gefühlt nur mehr Fragen beantwortet. Wir haben schließlich ein eigenes Programm ent­ wickelt, in dem alle wichtigen Informationen für die Mitarbeiter abrufbar sind – auf allen möglichen Endgeräten von Handy bis Tab­ lets mit vielen Social-Media-Tools, die vor al­ lem junge Mitarbeiter sowieso nutzen – so­ zusagen ein Hotel-Facebook ohne lustige Katzenbilder, aber dafür mit allen wichtigen Informationen, die die Mitarbeiter für ihre Aufgaben täglich brauchen, damit es unseren Gästen, den Mitarbeitern und vor allem auch mir als Chef gut geht.“ > eco.nova

87

eco.zukunft

TOURISMFASTFORWARD Beim bereits dritten TourismFastForward Congress in Mayrhofen trafen Wissenschaft und Tourismusunternehmen aufeinander. Die Idee der Veranstalter STI Innsbruck an der Universität Innsbruck und Tourismusverband Mayrhofen-Hippach ist, Teamwork und Dialog zwischen Tourismusdienstleistern, Travel-Technologie-Anbietern, Wissenschaft und Destination-Managern grenzüberschreitend und interdisziplinär anzuregen. Mayrhofen bot dazu den passenden Rahmen. Wir sprachen mit Dr. Dieter Fensel.

ECO.NOVA: Was sind Ihre wichtigsten Erkenntnisse aus der diesjährigen Konferenz?

DIETER FENSEL: Der Bedarf und die Nachfrage nach Sharing Economy, Big Data und Buchungsplattformen ist da und stark wachsend. Sharing Economy wird von den Touristikern oft als Feind der Hotels wahrgenommen. Die Dinge passieren aber ein­ fach und es geht jetzt darum, wie man als Unternehmen daran partizipieren kann. Das Internet bietet für Sharing Economy die Werkzeuge, die die Kultur des Teilens plötz­ lich weltweit möglich machen. Sehr gut funktioniert hat dabei heuer auch der Kern­ gedanke der Konferenz – konkrete Kooperationen und Vernetzung von Wissenschaft, Start­up­Unternehmen, Anbietern und Tourismusunternehmen zu erzeugen. Wir brau­ chen gerade als Forschungseinrichtung diese enge Verbindung zur touristischen Praxis.

„ONLINE-SALES UND MARKETING WIRD IM TOURISMUS IMMER WICHTIGER. UNTERNEHMEN, DIE SICH DEM NICHT STELLEN, WERDEN IN EIN PAAR JAHREN UNSICHTBAR UND DAMIT NICHT MEHR BUCHBAR SEIN. MIT DEN GEEIGNETEN MITTELN SICHERN SICH UNTERNEHMEN GERADE JETZT EINEN WISSENSVORSPRUNG.“ Dr. Dieter Fensel

88

eco.nova

Das STI-Institut der Universität Innsbruck bietet für Unternehmen konkrete Kooperationsprojekte an. Gibt es die Möglichkeit für Unternehmen, sich bei Ihnen als Kooperationspartner zu melden?

Wir haben gerade ein Kooperationsprojekt mit dem Tourismusverband Mayrhofen­ Hippach vereinbart und einige weitere konkrete Projekte sind im Gespräch. Wir haben auch unser aktuelles Onlim­Tell­it!­Projekt vorgestellt, das seit zwei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer entwickelt wird. Unter dem Motto „We host, you post“ bieten wir Tourismusunter­ nehmen ein Social­Media­Streutool, das von unserem Forschungsteam entwickelt wurde. Tourismusbetriebe, die das neue Produkt bis zur Markteinführung, die für Oktober 2015 geplant ist, testen möchten, können sich im STI in Innsbruck unter www.sti­innsbruck.at oder www.onlim.com melden und erhalten einen kostenlosen Zugang zu Onlim Tell­it! inklusive entsprechender Einschulung.

Wir sind natürlich in der Forschung ein Stück voraus. Trotzdem sollten sich die Unternehmen gerade jetzt nicht vor neuen Thema wie z.B. schema.org scheuen: In Zu­ kunft wird im Internet nicht mehr nach Daten gesucht, sondern es werden Fragen be­ antwortet. Viele kennen Siri, das Spracherkennungsprogramm von Apple, das man in manchen Regionen bereits fragen kann, wo der nächste gute Chinese ist – so kann man sich schema.org für Suchmaschinen vorstellen. Diese Entwicklungen, die noch stark in Bewegung sind, zeigen sehr deutlich, wo der Weg hingeht. Unternehmen können sich jetzt mit solchen Themen wichtige Wettbewerbsvorteile erarbeiten. Es ist übrigens nie zu spät, sich mit Veränderungen zu befassen. Gerade für Tourismusunternehmen tun sich mit den neuen Medien interessante Geschäftsmodelle auf. Kopfweh haben der­ zeit eher die Buchungsplattformen, weil ein semantisches Web auch ideal für Direktbu­ chungen ist. Wir empfehlen allen Tourismusunternehmen gerade jetzt, sich die neuen Chancen einfach anzusehen. Wissen dazu finden sie jederzeit an der Universität.

Was hat Ihnen als Veranstalter desTourismFastForward-Kongresses heuer besonders gefallen?

Der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis mit Blickrichtung Zukunft hat in einigen der Sessions bereits sehr gut funktioniert. Unser Ansatzpunkt ist nicht, dass wir uns den Status quo erzählen, sondern es geht darum, in die Zukunft zu schauen.

Es ist in Tirol wichtig, im Tourismus auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Vor zehn Jah­ ren hatte Tirol mit den gerade aufkommenden Themen Onlinebuchungen und Bu­ chungsplattformen noch die Nase vorn. Die Gründung von Tiscover 1998 und ein Forschungszentrum an der Universität waren wichtige Motoren. Wir versuchen jetzt gerade wieder, daran anzuschließen.

Sakko „Toni“

€ 199,90

Mein Stil. Mein Tirol.

Die Tirol Kollektion www.tirolshop.com

· Tirol Shop Innsbruck

Shoppen im Herz der Alpen

eco.kooperation

VIRTUELLES PHARMAUNTERNEHMEN AUS TIROL AUF ERFOLGSKURS Das Tiroler Start-up CYPRUMED hat nach dem Sieg des Tiroler GründerInnen-Wettbewerbs adventure X den internationalen Businessplanwettbewerb „BoB – Best of Biotech“ gewonnen. Die Teilnahme an diesen Wettbewerben ist für Firmengründer Florian Föger ein wichtiger Erfolgsfaktor. Mit Hilfe der von ihm entwickelten Trägertechnologie sollen spezielle Medikamente, die bisher nur injiziert werden können, zukünftig auch als Tablette oder Kapsel zur Verfügung stehen. Der Pharmazeut und Absolvent der Universität Innsbruck wird am START UP DAY 2015 am 11. Juni 2015 in Innsbruck als Speaker mit dabei sein. // Text: Barbara Hoffmann-Ammann

T

90

eco.nova

herapeutische Peptide sind moderne Arzneistoffe, die bei vielen verschiedenen Erkran­

kungen zum Einsatz kommen. Sie sind al­ lerdings „enzymatisch nicht stabil“, wie es in der Fachsprache heißt. Das bedeutet, bisher

ist es nicht möglich, diese Arzneimittel oral in Form von Tabletten einzunehmen, da der Wirkstoff durch die Verdauung, wie die rest­

eco.kooperation

Mag. Daniel Föger (CYPRUMED), Dr. Florian Föger (CYPRUMED), Dr. Wolfram Schmidt (General Manager Roche Austria), Dr. Eva Prieschl-Grassauer (Marinomed GmbH) und Dr. Ulrike Unterer (BMWFW)

liche Nahrung, abgebaut werden würde, ohne seine Wirkung zu entfalten. Insbesondere für Menschen mit chronischen Erkrankungen – wie beispielsweise Osteoporose oder Diabetesbedeutet das, sie müssten sich täglich diese Wirkstoffe injizieren. Florian Föger hat jetzt allerdings eine Trägertechnologie entwickelt, die es ermöglichen soll, Peptidwirkstoffe oral einzunehmen.

Föger hatte in Innsbruck Pharmazie stu­ diert und rund zehn Jahre auf dem Gebiet geforscht. In den letzten sechs Jahren war er darüber hinaus im Managementbereich von Pharmaunternehmen in Skandinavien tätig.

Zur Gründung seines eigenen Unternehmens kam er dann allerdings wieder zurück nach Tirol. Ein Grund dafür waren die aus seiner Sicht vergleichsweise guten staatlichen För­ dermöglichkeiten: „Es ist mir nicht bekannt, dass es in Skandinavien, vor allem in der An­ fangsphase, die Möglichkeit solcher Unter­ stützungen gibt“, erklärt Föger. Noch bis Ende des Jahres erhält er die Pre-Seed-Förderung der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws).

ERFOLGSFAKTOR NETZWERK

Unterstützt wird Föger darüber hinaus vom CAST. Das Tiroler Gründungszentrum war auch seine erste Anlaufstelle nach sei­ ner Rückkehr. „Wir haben gemeinsam einen Entwicklungs- und Businessplan erstellt, ich erhielt alle Informationen über die Förder­

möglichkeiten und sehr viel Unterstützung“, erklärt Föger, der sich auch heute noch mit den unterschiedlichsten Fragestellungen an das CAST-Team wendet. Wichtig ist ihm auch eine Vernetzung mit der Start-up-Sze­ ne in Westösterreich. „Es ist wichtig, Vorbil­ der zu haben, sich gegenseitig auszutauschen, verschiedene Sichtweisen kennenzulernen“, meint Föger, der auch am START-UP DAY 2015 am 11. Juni einen aktiven Teil über­ nimmt. „Plattformen sind darüber hinaus ei­ ne gute Möglichkeit, um mit Kapitalgebern in Kontakt zu kommen.“

ERFOLGSFAKTOR BUSINESSPLANWETTBEWERBE

Durch das CAST-Team erhielt Föger auch alle wichtigen Informationen für Business-

planwettbewerbe – aus seiner Sicht ein wichtiger Erfolgsfaktor für sein inzwischen mehr­ fach ausgezeichnetes Geschäftskonzept. Ne­ ben dem hilfreichen Preisgeld, Prestige und Medienpräsenz sind es vor allem das Feed­ back der Experten in der Jury sowie verbes­ serte Kontaktmöglichkeiten, die eine Teilnah­ me bei Wettbewerben lohnenswert machen. „Durch den Gewinn von Best of Biotech ha­ be ich beispielsweise viele mögliche Koopera­ tionspartner, Vertreter von Pharmaunterneh­ men sowie potenzielle Investoren getroffen“, resümiert Föger.

Gerade für CYPRUMED sind die Kon­ takte zur Pharmaindustrie sehr wichtig. „Unser Ziel ist nicht die vollständige Produktentwick­ lung bis zur Markteinführung, das wäre zu kostenintensiv“, erklärt Föger. Durch Koope­ rationen mit großen Pharmaunternehmen sol­ len die Produkte bis zur Marktreife kommen. „CYPRUMED ist ein virtuelles Pharmaun­ ternehmen“, sagt Föger. Entwicklungen und die notwendigen Forschungsarbeiten werden nicht vom eigenen Personal ausgeführt, son­ dern spezialisierte Tätigkeiten an diverse For­ schungsdienstleister und andere Unternehmen ausgelagert. // www.cyprumed.net

BEST OF BIOTECH

Wissenschaftler und Studierende aus sechs Ländern waren dem internationalen Aufruf, ihre Geschäftsidee in Form eines Businessplans zu präsentieren, gefolgt. Insgesamt 30 eingereichte Projekte mit wirtschaftlichem Potenzial stellten sich dem Votum der Fachjury.

Die im Auftrag des BMWFW von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) durchgeführte Start-up-Initiative setzt sich zum Ziel, die wirtschaftliche Nutzung von Forschungsergebnissen anzukurbeln, um so mit zukunftsweisenden Ideen den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken. www.bestofbiotech.at

START-UP DAY 2015

Westösterreichs größtes Netzwerktreffen für Start-ups und Gründungsinteressierte START-UP DAY 2015. Ideen zünden Zukunft Donnerstag, 11. Juni 2015 von 9.30 bis 20 Uhr Villa Blanka, Weiherburggasse 8, Innsbruck Mit dabei: Conny Lohmann von ASK HELMUT, Berlin | Fabian Rauch von onloom, Wien & Innsbruck | Georg Dominguez von Liebe & Lose, Innsbruck | Daniel Keiper-Knorr von Speedinvest, Wien | Melanie Ruff von Ruffboards, Wien | Florian Föger von CYPRUMED, Tirol | Mario Eiterer von partCAD, Vorarlberg | Bernhard Hofer von talentify, Wien | u.v.m. Anmeldung unter www.cast-tyrol.com

eco.nova

91

promotion

THEORIE & PRAXIS Bachelor-Studium Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen: Die Eintrittskarte für eine Karriere in der Gesundheitswirtschaft.

D

as Gesundheitswesen steht vor großen Umbrüchen.

Neue integrierte Versor­ gungsformen, Prozessoptimierungen, Quali­ tätsmanagement und ein gezielter Einsatz der knappen Ressourcen erfordern in vielen Ge­ sundheitsorganisationen betriebswirtschaftli­ che Kenntnisse. Mit dem Bachelor­Studium Betriebswirtschaft (BWL) im Gesundheits­ wesen bietet die Tiroler Universität UMIT in Hall in Tirol eine spezialisierte Ausbildung mit besten Berufsaussichten für den Wachs­ tumsmarkt Gesundheit an.

Ziel dieses Studiums ist es, die Grund­ lagen der allgemeinen BWL sowie ausge­ wählte Fächer der besonderen BWL auf wissenschaftlich fundierter Basis zu vermit­ teln. Während sich der theoretische Wis­ senstransfer auf Betriebswirtschaft im All­ gemeinen bezieht, werden im Bereich der Praxisdarstellungen (Übungen, Seminare) Beispiele aus der Gesundheitswirtschaft ver­ wendet. Darunter werden sowohl Unter­ nehmen der Pharmazie, der Medizintech­ nik und des Versicherungswesens verstanden als auch gesundheitsspezifische Dienstleister wie Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen bzw.

Einrichtungen des Gesundheitstourismus.

92

eco.nova

SCHNUPPERNACHMITTAG

Am Freitag, den 12. Juni 2015, geben Professoren, Assistenten und Studierende von 14 bis 17:30 Uhr einen umfassenden Einblick in das Bachelor-Studium Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen. Im Rahmen von Schnuppervorlesungen wird Interessierten die Wachstumsbranche Gesundheitswirtschaft mit den damit verbundenen Karrieremöglichkeiten vorgestellt und ein inhaltlicher Überblick über das Studium präsentiert.

Interessierte können sich unter www.umit.at/schnupper oder lehre@umit.at zum Schnuppernachmittag anmelden.

promotion

Unser Energieschatz!

TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG

Service-Hotline: 0800 818 819 . www.tiroler-wasserkraft.at eco.nova

93

promotion

MASSGESCHNEIDERTE QUALIFIZIERUNG AMS und amg tirol fördern Menschen und Potenziale. // Foto: Ingimage in der Höhe von 50 Prozent, jedoch maximal 1.000 Euro pro StiftungsteilnehmerIn über­ nommen. Die auszubildenden Personen er­ halten vom AMS Arbeitslosengeld weiterbe­ zahlt und zusätzlich die ausbildungsbedingte Zuschussleistung von 300 Euro. Die Kon­ taktnahme ist sowohl über die Geschäftsstel­ len des AMS Tirol als auch über die amg tirol möglich.

NEUE QUALIFIZIERUNG. NEUE PERSPEKTIVEN.

A

ngesichts der demographi­ schen Entwicklung kommt der Sicherung des Fachkräf­ tebedarfs eine besondere Bedeutung zu. Da­ bei können viele Arbeitsplätze in bestimmten Branchen bereits heute nicht besetzt werden, weil die Bewerber nicht über die passenden Qualifikationen verfügen. Natürlich ergreifen viele Unternehmen die Initiative und schulen internes oder externes Personal entsprechend ihrem Bedarf. Aber vielen Klein- und Mittel­ betrieben fehlen im härter werdenden Kon­ kurrenzkampf die Mittel.

wickelt, die dann in maximal drei Jahren mit betriebsinternen und/oder -externen Qualifi­ zierungen umgesetzt werden. „Eine berufli­ che Ausbildung und ein anerkannter Berufs­ abschluss sind wesentliche Voraussetzungen für eine dauerhafte Integration ins Arbeits­ leben. Qualifizierte Arbeitskräfte wiederum sind ein wesentlicher Faktor für die Wettbe­ werbsfähigkeit der Unternehmen auf den in­ ternationalen und heimischen Märkten“, be­ tont Dr. Bernhard Pichler vom AMS Tirol.

„QUALIFIZIERUNG NACH MASS“: EIN ZUKUNFTSMODELL

Die Kosten bestehen aus einer ausbildungs­ bedingten Zuschussleistung von 300 Euro (plus 4,5 % Dienstgeberbeitrag) pro Monat und StiftungsteilnehmerIn. Individuelle Ausund Weiterbildungskosten (betriebsexterne Qualifizierung) werden durch das Land Tirol

Ein Weg aus dieser Situation ist die von AMS und amg tirol entwickelte Implace­ mentstiftung „Qualifizierung nach Maß“.

Zielgruppen sind Unternehmen, die qua­ lifizierte Mitarbeiter benötigen, und beim AMS Tirol gemeldete Personen. Für die beim AMS Tirol gemeldete freie Stelle trifft die amg tirol gemeinsam mit dem Unternehmen und dem AMS eine Vorauswahl, im Team­ work werden individuelle Bildungspläne ent­

94

eco.nova

WAS BEZAHLT DAS UNTERNEHMEN?

Die Qualifizierung nach Maß (QnM) konn­ te mit 87 Eintritten im Jahr 2014 weiter aus­ gebaut werden. Sie eröffnete auch Herrn S., 47 Jahre, aus Osttirol, gelernter Tischler, eine neue berufliche Perspektive. Über Jahre war er als Tischler in verschiedenen Unterneh­ men bzw. über Leasingfirmen tätig. Ab 2009 war er als Berufskraftfahrer beschäftigt. Da­ bei hegte er schon lange den Wunsch, als Flie­ senleger zu arbeiten. Im Rahmen der „Quali­ fizierung nach Maß“ (QnM) begann er von April 2013 bis Oktober 2014 in einem kleinen Innsbrucker Betrieb in Innsbruck zu arbei­ ten. Aufgrund schlechter Auftragslage wurde der Wechsel in einen anderen Praxisbetrieb im Innsbrucker Umland notwendig, in dem Herr S. die begonnene Ausbildung fortsetzen konnte. Er besuchte während der „Qualifizie­ rung nach Maß“ die 2. und 3. Klasse der Be­ rufsschule in Absam, die er jeweils mit Aus­ zeichnung abschloss. Nach Stiftungsende übernahm ihn der Praxisbetrieb in ein Voll­ zeit-Dienstverhältnis. Im Oktober bestand er die Lehrabschlussprüfung mit Auszeichnung!

Die Ausbildungspalette im Rahmen der QnM ist entsprechend der Konzeption der Stiftung sehr breit gefächert, der Schwerpunkt lag auch 2014 auf Lehrabschlussprüfungen. Im Pro­ jekt mit Sandoz (Start Oktober 2013) in den Lehrberufen Chemieverfahrenstechnik und Pharmatechnologie, gefolgt von handwerk­ lich-technischen Ausbildungen in zahlreichen Branchen wie Bau, Baunebengewerbe, Holz, Elektro und Elektronik, Garten-, Land- und Forstwirtschaft sowie Gesundheit und Medi­ zin (z. B. Hörgeräteakustik).

Informationen erteilen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Service für Unternehmen beim AMS Tirol. Besuchen Sie auch unsere Homepage www.ams.at/tirol oder kontaktieren Sie die AMS-ServiceLine unter 0512/58 19 99.

promotion

ERFOLGSMODELL LEHRE UND MATURA Das Land Tirol unterstützt seit 2008 das Projekt „Lehre und Matura“.

Bereits 342 Lehrlinge gehen mit der allgemeinen Hochschulreife doppelt sicher in die Zukunft.

T

irol genießt international große Anerkennung als ide­ aler Wirtschaftsstandort. „Eine wichtige Rolle spielen dabei unsere hoch motivierten und durch eine Leh­ re bestens qualifizierten Fachkräfte“, sagt Wirtschaftslandesrätin Pa­ trizia Zoller-Frischauf. Die Bedeutung der Lehre ist auch für unsere Jugend sehr groß. In Tirol entscheiden sich 49 Prozent der Jugend­ lichen für eine Lehrausbildung. Andererseits machen sehr viele jun­ ge Menschen eine rein schulische Ausbildung. „Es ist uns gelungen, dass eine Lehre und eine höhere schulische Ausbildung einander nicht mehr ausschließen“, erklärt Zoller-Frischauf. Das Modell „Lehre und Matura“ verbindet seit 2008 eine vollständige Berufsausbildung mit der allgemeinen Hochschulreife und wird gerade auch durch die Un­ terstützung des Landes kostenlos angeboten. „Bereits 342 Lehrlinge (149 Frauen, 193 Männer) gehen nunmehr doppelt sicher in die Zu­ kunft. Sie konnten erfolgreich neben ihrer Berufsausbildung die Ma­ turaprüfung ablegen“, freut sich die Wirtschaftslandesrätin über den Erfolg des Modells. In Tirol wird die Ausbildung „Lehre und Matura“ vom WIFI und vom BFI durchgeführt. Dabei kann zwischen einem „Begleitenden Modell“ und einem „Integrierten Modell“ gewählt wer­ den. „Lehre und Matura“ kombiniert die Lehrausbildung in der Pra­ xis im Betrieb mit der schulischen Vorbereitung auf die Matura. Die Jugendlichen können damit höherqualifiziert und doppelt sicher in die Zukunft starten.

ALLGEMEINE INFORMATION

Die Matura wird in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und dem Fachbereich abgelegt. Der Fachbereich richtet sich nach dem Lehrberuf.

MODELLE

1. Integriertes Modell Das integrierte Modell ist Bestandteil des Lehrverhältnisses und muss mit dem Lehrbetrieb abgeklärt sein. Der Unterricht findet bei diesem Modell einmal pro Woche am Vormittag oder Nachmittag statt.

2. Begleitendes Modell Im begleitenden Modell findet der Unterricht in der Freizeit statt. Damit ist der Unterricht unabhängig vom Lehrbetrieb und es gibt keine Überschneidungen mit dem Berufsschulunterricht.

KOSTEN

Die Finanzierung des Ausbildungsmodelles „Lehre und Matura“ erfolgt durch das Bundesministerium für Bildung und Frauen (BMBF) mit Unterstützung des Landes Tirol. Damit können diese Kurse vom BFI Tirol und WIFI Tirol für Lehrlinge kostenlos angeboten werden.

bezahlte Anzeige

mit zwei ausbildungen doppelt sicher in die zukunft.

Lehre & Matura verbindet eine vollständige Berufsausbildung mit der allgemeinen Hochschulreife. In Tirol wird dieses Angebot vom WIFI und vom BFI durchgeführt. Weitere Informationen unter www.tirol.gv.at Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Wirtschaft und Arbeit

zukunftsland tirol

D05_171_001_03_AZ_Econova_185x122_RZ.indd 1

25.04.14 14:11

eco.nova

95

promotion

SIEBEN-TAGE-RUFBEREITSCHAFT Mit einem neuen Versorgungsangebot lässt die Privatklinik Hochrum aufhorchen: Eine Gruppe Fachärzte der Inneren Medizin steht von Montag bis Sonntag von 8 bis 22 Uhr in Rufbereitschaft. // Foto: Gerda Eichholzer Dienstplan. Über die entsprechende Aus­ stattung der Ordinationen hinaus kann das Team auf die Infrastruktur der Privatkli­ nik Hochrum mit Röntgen, Ultraschall, CT, MRT und Labor zurückgreifen. Falls erfor­ derlich, kann auch unmittelbar eine stationä­ re Aufnahme des Patienten erfolgen. „Diese Leistung versteht sich als ein erweitertes An­ gebot für Tiroler und Gäste“, erklärt dazu der ärztliche Direktor der Privatklinik Hochrum, Univ.­Doz. Dr. Michael Fiegl, selbst Mitglied des neuen Bereitschaftsteams.

ÄRZTEBEREITSCHAFT HOCHRUM: 0512-234-567

Ambulante Internistische Versorgung auch am Wochenende: das Fachärzte-Team der Inneren Medizin in der Privatklinik Hochrum. Die Ärztebereitschaft Hochrum ist von Montag bis Sonntag von 8 bis 22 Uhr unter 0512-234-567 erreichbar.

E

ine Gruppe Ärzte des Fachge­ bietes für Innere Medizin or­ ganisiert ab sofort eine Sie­ ben­Tage­Rufbereitschaft in der Privatklinik Hochrum. Im Zeitfenster von 8 bis 22 Uhr werden Patienten nach telefonischer Voran­

meldung innerhalb kürzest möglicher Zeit durch einen erfahrenen Internisten unter­ sucht und behandelt. Dies geschieht in den eigens dafür adaptierten Wahlarztordinatio­ nen im Gebäude der Privatklinik Hochrum.

Zur Zeit teilen sich sechs Fachärzte den

Persönlichbetreut betreutvom vomFacharzt FacharztIhrer IhrerWahl Wahl Persönlich Einfühlsame Einfühlsameund undkompetente kompetentePflege Pflege Hochwertige HochwertigeMedizintechnik, Medizintechnik,modernste modernsteOP-Säle OP-Säle Freundliche, Freundliche,helle helleZimmer Zimmeram amsonnigen sonnigenPlateau Plateauüber überInnsbruck Innsbruck Vorzüglich Vorzüglichspeisen, speisen,Wahlmenüs Wahlmenüsund undDiätküche, Diätküche,frisch frischzubereitet zubereitet

96

eco.nova

Die Anmeldung zur „Ärztebereitschaft Hochrum“ erfolgt über die bereits etablierte und bewährte Hotline 0512­234­567. Über diese Nummer ist auch das ähnlich organi­ sierte Team der Unfallchirurgie Hochrum im gleichen Zeitraum erreichbar. Die Ver­ rechnung aller Leistungen erfolgt nach dem Wahlarzttarif.

Ist ein stationärer Aufenthalt nötig, so bieten die ruhige Atmosphäre und die für­ sorgliche Pflege das ideale Umfeld für die Genesung. Patienten schätzen auch die son­ nige Lage, die hervorragende Pflege und Be­ treuung sowie die vorzügliche Küche. Die Seele des Hauses, der Geist der Nächstenlie­ be, getragen vom Engagement der Gründe­ rinnen, den Kreuzschwestern, ist auch heute noch unvermindert zu spüren.

promotion

TEAM INNERE MEDIZIN: • Univ.-Doz. Dr. Michael Fiegl, FA für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie und Geriatrie • Dr. Walter Gritsch, FA für Innere Medizin, Internistische Intensivmedizin, Notarzt • Dr. Andreas Niederwanger, FA für Innere Medizin, Endokrinologie und Stoffwechsel, Notarzt • Univ.-Doz. Dr. Albert Propst, FA für Innere Medizin, Gastroenterologie & Hepatologie • Dr. Ajisa Sahanic, FÄ für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie • Dr. Osman Ucar, FA für Innere Medizin

TEAM UNFALLCHIRURGIE: • Dr. Bertram Bitschnau, FA für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates (CH) • Dr. Christoph Canal, FA für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie • Assoc. Prof. Dr. Christian Fink, FA für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie • Dr. Peter Gföller, FA für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie • Univ.-Doz. Dr. Wulf Glötzer, FA für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie • Dr. Karin Hausberger, FÄ für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie • Priv.-Doz. Dr. Christian Hoser, FA für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie • Dr. Martin Weber, FA für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates (CH)

Ambulante medizinische Versorgung auch am Wochenende: das Fachärzte-Team der Inneren Medizin und jenes der Unfallchirurgie in der Privatklinik Hochrum hat in ihren Wahlarztordinationen eine Rufbereitschaft organisiert. Die Ärztebereitschaft Hochrum ist von Montag bis Sonntag von 8 bis 22 Uhr unter 0512-234-567 erreichbar.

6063Rum Rum· Lärchenstraße · Lärchenstraße4141 6063 Tel.:+43 +43512 512234-0 234-0· Fax: · Fax:DW-287 DW-287 Tel.: office@privatklinik-hochrum.com office@privatklinik-hochrum.com www.privatklinik-hochrum.com www.privatklinik-hochrum.com

eco.nova

97

eco.kooperation

VOLL UNTER STROM Stromausfall – das gibt es in der Technik, aber auch im echten Leben. Doch wer beruflich den Anschluss verpasst hat, kann sich neu erden: Das WIFI Tirol bietet gerade im Bereich (Elektro)technik eine breite Palette an Lehrabschlüssen am zweiten Bildungsweg. Für alle, die schnell und effizient zur Fachkraft werden wollen. // Foto: Fotolia

holen. Die Ausbildung hat einen elektro­ technischen Schwerpunkt, enthält aber auch – ähnlich wie die Mechatronik – mechani­ sche Komponenten und bietet daher eine umfassende Qualifizierung. Da die Kursent­ wicklung gemeinsam mit Prüfern erfolgte, ist die Fachausbildung am zweiten Bildungs­ weg punktgenau auf die Anforderungen des Berufs und der Lehrabschlussprüfung abge­ stimmt. Der Unterricht erfolgt durch erfah­ rene Ausbildner und stellt ein Höchstmaß an Praxisnähe und Qualität sicher.

D

as Leben verläuft nicht mit Gleichspannung. Manch­ mal gibt es Abschnitte mit Wechselspannung, mit ungeplanten Span­ nungsabfällen und Kurzschlüssen. Im über­ tragenen Sinn natürlich – aber für alle, die an Technik interessiert sind, passen diese Verglei­ che. Auch auf der Berufslaufbahn funktioniert eben nicht alles wie geplant. Doch wer sich am Karriereweg plötzlich ohne Strom vorfindet, muss nicht auf Dauer vom Netz bleiben. Zum Glück gibt es den zweiten Bildungsweg – mit einer neuen Chance, Versäumtes nachzuholen.

Wer im ersten Anlauf – aus welchen Grün­ den auch immer – verpasst hat, einen Lehrab­ schluss zu erreichen, kann einen zweiten neh­ men. Beim zweiten Mal den Anschluss zu finden, ist alles andere als die zweite Wahl – die Erfahrung zeigt, dass Absolventen des zweiten Bildungsweges aufgrund ihrer Reife, ihrer be­ ruflichen Erfahrung und ihrer bewussten Ent­ scheidung zur Weiterbildung als besonders en­ gagierte Fachkräfte von den Betrieben geschätzt werden. Das WIFI hat im Bereich Technik für alle Schul- und Lehrabbrecher, für Umsteiger und Wiedereinsteiger das passende Angebot pa­ rat, um beruflich den passenden Anschluss zu finden und wieder voll unter Strom zu stehen.

Die duale Ausbildung ist ideal dafür: Der Pra­ xisteil sorgt für die entsprechende Erdung, die Theorie für den Kontakt zum Wissensstrom.

LEHRABSCHLUSS ELEKTROINSTALLATIONSTECHNIK

Wer in diesem Berufsfeld tätig ist, jedoch

98

eco.nova

LEHRABSCHLUSS INSTALLATIONS- UND GEBÄUDETECHNIK über keine formale Qualifikation verfügt, kann dieses Manko mit einem perfekt auf seine Bedürfnisse abgestimmten WIFI-Kurs ausgleichen. Die Ausbildung ist wie die an­ deren Kurse am zweiten Bildungsweg zeitlich kompakt gestaltet und lässt sich so berufs­ begleitend absolvieren. Neue Entwicklun­ gen werden ständig in das Kursangebot auf­ genommen: Heuer wird erstmals Bustechnik als Zusatzkurs angeboten. Absolventen sind danach in der Lage, sämtliche Programmie­ rungen für ein Einfamilienhaus vorzunehmen und in Betrieb zu nehmen.

LEHRABSCHLUSS ELEKTROTECHNIK MIT SCHWERPUNKT ANLAGEN- UND BETRIEBSTECHNIK

Diese früher als Elektrobetriebstechniker be­ zeichnete Lehre lässt sich ab sofort nach­

Diese Fachausbildung auf dem zweiten Bil­ dungsweg ist gerade neu überarbeitet worden.

Bewährte Elemente wurden beibehalten und mit aktuellen Neuerungen ergänzt. Damit bereitet auch diese Ausbildung optimal auf die Anforderungen der Praxis vor und bietet einen attraktiven, am Arbeitsmarkt geschätz­ ten Abschluss.

Für alle genannten Kurse ist eine individuelle Betreuung garantiert, da die Teilnehmerzahl mit zehn Personen limitiert ist. Das führt zu optimalen Ergebnissen: 90 Prozent der Teil­ nehmer/innen schaffen die Lehrabschluss­ prüfung bereits beim ersten Antreten. Das spricht für das durchdachte Konzept und die persönliche Begleitung durch die Trainer. Na­ türlich sind alle Kurse berufsbegleitend kon­ zipiert und nehmen so auf die Bedürfnisse der Zielgruppe Rücksicht. Das ist das Schöne an Weiterbildung: Es ist nie zu spät.

Fachausbildung Elektroinstallationstechnik auf dem 2. Bildungsweg VA Nr. 92114015 // Termin: 29.09.15 bis 24.05.16 Fachausbildung Elektroinstallationstechnik auf dem 2. Bildungsweg – Zusatz Bustechnik VA Nr. 92115015 // Termin: 22.03.16 bis 26.04.16 Fachausbildung Elektrobetriebstechniker auf dem 2. Bildungsweg VA Nr. 92116015 // Termin: 07.09.15 bis 13.06.16 Fachausbildung Installations- und Gebäudetechniker VA Nr. 92704015 // Termin: 27.11.15 bis 04.06.16

KONTAKT

Andreas Darnhofer, Tel.: 05 90 90 5-7271, andreas.darnhofer@wktirol.at, tirol.wifi.at

promotion

MOBILES BEZAHLEN IM VORMARSCH Blue Code überzeugt durch Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit!

V

or Jahren hat sich die Hy­ po Tirol Bank bereits mit der Zukunft des Zahlungs­ verkehrs auseinandergesetzt und dabei er­ kannt, dass die „Digitale Evolution“ das Bankenwesen signifikant verändern wird.

Bereits heute besuchen knapp über 20 Prozent der Website-User die Hypo Tirol Bank von mobilen Endgeräten aus. Das di­ gitale Zeitalter hat spürbaren Einfluss auf die Anforderungen der Kunden und auf deren Verhalten, Bankdienstleistungen zu

BLUE CODE

Bezahlen mit

dem Smartphone

nutzen. Neue Geschäftsmodelle von Groß­ konzernen wie Amazon oder PayPal wollen mit Diversifizierungsmodellen und neuen Produkten und Services für Finanzdienst­ leistungen punkten.

Die technologische Entwicklung erlaubt es uns zunehmend, unsere Mobilität auszuleben und unabhängiger zu sein. Der Hypo Tirol Bank war es ein großes Anliegen, Lösungen zu finden, um Zahlungen mit Smartphones zu ermöglichen. Dabei waren zwei Aspek­ te wesentlich: die Sicherheit und Einfach­

H: N T S IC H O L C HE N MI TM A n nloade w o d p █ Ap n hlen █ Bez a ewinne g 6 e n Pho █ 3 x i

heit der Lösung. Mit den Experten der Hypo Tirol Bank und Dr. Michael Suitner von Se­ cure Payment Technologies GmbH in Inns­ bruck wurde 2011 das Konzept für mobiles Bezahlen – die Blue Code App – entwickelt.

Blue Code ist eine hochsichere, speziell für Smartphones entwickelte Bezahltech­ nologie, die für jeden Bezahlvorgang ei­ nen neuen, individuellen und einzigartigen Barcode, den sogenannten „Blue Code“, zur Verfügung stellt. Dabei werden in der App keine Daten abgespeichert und im Zah­ lungskreislauf keine vertraulichen Daten des Benutzers übertragen. Laufende Prü­ fungsverfahren stellen sicher, dass kein un­ berechtigter Zugriff auf die Blue Code App erfolgt.

Blue Code ist mittlerweile im deutsch­ sprachigen Raum der Marktführer für si­ cheres mobiles Bezahlen und konnte durch seine einfache und intuitive Benut­ zerfreundlichkeit bei Kunden und in der Fachszene überzeugen.

Unter allen Zahlungen bis zum 20.06.2015 werden drei Gewinner ermittelt. Keine Barablöse möglich. Die Gewinner werden schriftlich verständigt. Irrtum und Druckfehler vorbehalten.

www.hypotirol.com eco.nova

99

eco.kooperation

eine Menge Energie ungenutzt verpufft. Vie­ les wird parallel erarbeitet, Vorwissen nicht genutzt, eigene Experten in der Firma wer­ den nicht eingebunden. Heraus kommt ein mageres Ergebnis mit magerer Nachhaltig­ keit – einzig die Kosten sind nicht mager.

Professionelles Projektmanagement hilft da­ bei, Abläufe nicht dem Zufall und externen Faktoren zu überlassen, sondern selbst zu steuern und zu optimieren.

LEHRGANG PROJEKTMANAGEMENT

DAS GANZE IST MEHR ALS DIE SUMME SEINER TEILE Früher war alles besser. Heißt es. Doch stimmt das wirklich? // Foto: Fotolia

F

rüher war beispielsweise in mit­ telständischen Unternehmen ein hierarchischer und domi­ nanter Führungsstil durchaus gängig. Der Chef schaffte an, die Mitarbeiter spurten.

Im Auge hatte der Chef dabei die Auftrags­ lage, die Produktionsprozesse und die Kos­ ten – die zwischenmenschlichen Beziehungen und die systemische Struktur des Unterneh­ mens tauchten üblicherweise nicht am Radar des Firmenchefs auf. Das hat sich inzwischen grundlegend verändert, weil das Geschäftsle­ ben komplexer geworden ist und nicht mehr von einsamen Wölfen, die an der Spitze Ent­ scheidungen fällen, bewältigt werden kann; weil sich das Selbstverständnis und die An­ sprüche der Menschen geändert haben; weil sich auch die Führungstheorie sukzessive weiterentwickelt hat und sich heute völlig an­ dere Sichtweisen ergeben.

LEHRGANG SYSTEMISCHES LEADERSHIP

An der Spitze dieser Entwicklung steht die systemische Führung von Unternehmen. Der WIFI-Ausbildungslehrgang „Systemisches Leadership“ für zukunftsorientierte Füh­ rungskräfte geht davon aus, dass Erfolg im Beruf nicht mehr allein durch die Fachkom­

100

eco.nova

petenz bestimmt wird. Es geht darum, die Fähigkeiten der Mitarbeiter und Kunden als Teile eines übergeordneten Systems zu erken­ nen und die Zusammenarbeit wirkungsvoll zu gestalten. Dazu braucht es ganzheitliches Denken, anstatt eindimensional und hierar­ chisch bestimmen zu wollen. Dieser Zugang trägt dazu bei, die Potenziale der Mitarbeiter zu heben und die Motivation zu stärken, die von innen kommt.

Im Lehrgang „Systemisches Leadership“ lernen Führungskräfte, sich nicht im Tages­ geschäft zu verzetteln, sondern ihrer eigentli­ chen Aufgabe nachzukommen: dem Führen.

Die Leitung von Unternehmen oder Unter­ nehmenseinheiten gleicht der Aufgabe, die ein Kapitän auf einem Schiff hat. Es mag einzelne Verbesserungen bringen, wenn sich der Kapitän häufig unter Deck aufhält und dort Anweisungen gibt, aber seine eigentliche Aufgabe liegt darin, auf der Brücke des Schif­ fes zu stehen und das Steuer fest in der Hand zu haben, um den Kurs zu halten und Untie­ fen auszuweichen.

Das Klischee „Früher war alles besser“ lässt sich auch bei der Abwicklung von Pro­ jekten hinterfragen. Eine beherzte, aber un­ professionelle Abarbeitung von Projekten führt dazu, dass die Fehlerquote hoch ist und

In einem Arbeitsalltag mit steigendem Zeit­ druck, mit zunehmend parallel verlaufenden Projekten ist ein strukturierter Zugang un­ umgänglich. Der jeweilige Projektmanager muss seine Projekte managen – und nicht umgekehrt. Damit ihm das gelingt, bietet das WIFI den Lehrgang „Projektmanagement“ an. Die Teilnehmer lernen, die Potenziale von Team- und Projektarbeit zu optimieren und Aufgaben fach- und bereichsübergreifend zu lösen. Eine systemische Sichtweise hilft da­ bei, brachliegende Potenziale zu nutzen und Struktur zu schaffen.

Erstmals wird heuer die Entwicklung so­ zialer Kompetenzen im Projektteam ange­ boten. Das gibt Projektleitern das Werk­ zeug in die Hand, Konflikte auszuräumen und Abläufe reibungslos zu gestalten. Neu ist auch die gezielte Vorbereitung auf die Zertifizierung als Projektmanager nach dem IPMA-Standard. Überlassen Sie Führen und Projektma­ nagement nicht dem Zufall oder gar der Konkurrenz. Die WIFI-Lehrgänge „Systemi­ sches Leadership“ und „Projektmanagement“ bringen frische Impulse in jedes Unterneh­ men und öffnen den Blick für bislang unge­ nutzte Chancen.

Systemisches Leadership Informationsabend: 25.06.15 um 18.30 Uhr Lehrgang: 01.10.15 bis 21.06.16, jeweils Do. bis Sa. von 9 bis 17 Uhr Kosten: 3.500 Euro Lehrgang Projektmanagement Informationsabend: 21.09.15 um 18 Uhr Lehrgang: 29.10.15 bis 18.05.16, jeweils Fr. und Sa. von 9 bis 17 Uhr Kosten: 2.980 Euro

KONTAKT

Patricia Schmeißner Tel.: 05 90 90 5-7254 patricia.schmeissner@wktirol.at tirol.wifi.at

promotion

IMPULSE FÜR TIROL 2015 Eine erfolgreiche Initiative geht weiter. Die Hypo Tirol Bank stellt heuer 350 Mio. Euro zur Verfügung. Für innovative und zukunftsweisende Ideen. Für Unternehmer, die schon jetzt in die Zukunft investieren.

K

eine Bank ist so eng mit der Entwicklung der heimischen Wirtschaft verbunden wie „un­ sere Landesbank“. Heimische Betriebe aktiv bei ihrem Weg in die Zukunft zu unterstützen ist seit über 100 Jahren unser Auftrag. Mit die­ ser Initiative setzt die Hypo Tirol Bank einen finanzstarken Impuls für unser Land.

IHRE IDEEN BRAUCHEN SICHERHEIT & GESTALTUNGSFREIHEIT

All jene, die das günstige Zinsumfeld als Chan­ ce erkennen und jetzt in ihren Wettbewerbsvor­ teil von morgen investieren, sind bei den erfah­ renen Kundenbetreuern der Landesbank gut aufgehoben. Durch unsere regionale Ausrich­ tung kennen wir Menschen und Märkte. Un­ sere Entscheidungen werden vor Ort getroffen.

Dadurch können unsere Finanzierungen maß­ geschneidert dort bereitgestellt werden, wo sie gebraucht werden: bei heimischen klein­ und mittelständischen Unternehmen. Das schafft Vertrauen und gibt Sicherheit.

V.l.: Mag. Stefan Moser, Mag. (FH) Mario Zangerl und Mag. Andreas Kleinhansl

Ihre Ansprüche stehen im Fokus. Wir bieten Ihnen: • Individuelle Finanzierungsmodelle: Wir finden die richtige Finanzierungsstrategie, die zu Ihren Anforderungen passt.

„BEI DER INITIATIVE ‚IMPULSE IMPULSE FÜR TIROL’ TIROL GEHT ES UM MEHR ALS UM GELD. VIELE TIROLER UNTERNEHMER SIND ENGAGIERTE VORBILDER UND INNOVATIVE VORDENKER. DIESES POTENTIAL UND DIE DAVON AUSGEHENDE VORBILDWIRKUNG MÖCHTEN WIR SICHTBAR MACHEN. DIE HYPO TIROL BANK WIRD IM HERBST WIEDER FÜNF INTERESSANTE PROJEKTE AUS DER INITIATIVE PRÄSENTIEREN UND DIE UNTERNEHMER FÜR INNOVATION, MUT, SCHAFFENSKRAFT, WEITBLICK UND KREATIVITÄT AUSZEICHNEN.“ Mag. (FH) Mario Zangerl, Bereichsleiter Firmenkunden

• Maximale Flexibilität bei Rückzahlung und Laufzeit: Damit Sie sich optimal an die Änderungen des Marktes anpassen können.

• Bestmöglichen Schutz vor Zins­ und Kurs­ schwankungen: Weil die Entwicklungen an den Kapitalmärkten nicht vorhersehbar sind.

WIR HELFEN, FÖRDERUNGEN EFFIZIENT ZU NUTZEN

Durch intensive Zusammenarbeit mit den Förderstellen von Bund und Land ermög­ lichen wir Ihnen den Zugang zu attraktiven Förderungen und lohnenden Zuschüssen. Er­ fahrungsgemäß wird der bürokratische Auf­ wand bei Förderansuchen unterschätzt. Auch dabei unterstützt Sie die Hypo Tirol Bank.

Fortschritt beginnt mit der Verwirklichung von Ideen.

JETZT INFORMIEREN Mehr zu flexiblen Finanzierungsmodellen und lohnenden Förderungen unter:

www.impulse-tirol.at

eco.nova

101

GELD Finanzieren & Versichern

NEGATIVZINSEN UND WER LETZTLICH DAVON PROFITIERT // Text: Michael Posselt

Kürzlich ist der europäische Referenzzinssatz für Euro­Anleihen ins Negative gerutscht.

Banken bezahlen also dafür, dass sie ande­ ren Banken Geld leihen dürfen. Private Kre­ ditnehmer profitieren davon, Sparer müssen sich vor Strafzinsen fürchten. Auslöser des Zinsfiaskos ist die EZB. Ihr Anleihen­Kauf­ programm in Höhe von 1,2 Milliarden Eu­ ro schwemmt Geld in das Bankensystem, das dort keine vernünftigen Anlagemöglich­ keiten vorfindet. Die Kreditnachfrage ist je­ denfalls noch zu schwach, um auf diese Wei­ se den Weg in die Realwirtschaft zu finden, und die in der Vergangenheit praktizierte Lösung, das Geld kurzfristig bei der EZB zu parken, ist inzwischen auch nicht mehr at­ traktiv. Sie verlangt inzwischen von den Ge­ schäftsbanken dafür nämlich ebenfalls Zin­ sen (0,2 Prozent). Ob es der EZB mit ihrem Programm tatsächlich gelingt, die Konjunk­ tur anzukurbeln, bleibt abzuwarten.

Doch das ist vielleicht gar nicht so wich­ tig. Die Staaten profitieren auch so von der expansiven Geldpolitik der EZB, die die Zinslast für die laufend steigenden Staats­ schulden senkt oder – wie im Fall von Deutschland, Österreich oder Holland und Frankreich – gar zu einer Einnahmequelle macht. Und man kann oder muss davon aus­ gehen, dass EZB­Präsident Mario Draghi an

102

eco.nova

diesem Kurs festhalten wird, bis auch die hö­ her verschuldeten Peripheriestaaten in den Genuss dieser unverhofften Einnahmequel­ le kommen.

Doch was auf den ersten Blick vielleicht vorteilhaft anmutet, hat negative Auswirkun­ gen zur Folge. Nicht nur, dass der Anreiz zum Sparen und für Reformen außer Kraft ge­ setzt wird, wird die Ökonomie auf den Kopf gestellt. Wenn Sparer bestraft und Schuldner belohnt werden, so ist das kein Grund zum Jubeln. Der Internationale Währungsfonds sorgt sich bereits um unsere Lebensversiche­ rungen. Diese haben Zinsen garantiert und nun Probleme, diese zu erwirtschaften. Den Sparern droht die Altersarmut.

Doch auch wer sein Geld anderweitig veranlagt, könnte bald vor bröckelnden Mau­ ern stehen. Mangels Alternativen fließt seit Jahren (zu?) viel Geld in die Aktien­ und

Immobilienmärkte und treibt dort die Preise nach oben. Wie lange noch? Und auch Nied­ rigzinsen auf Wohnkredite sind gefährlich.

Sie führen dazu, dass sich selbst eigenkapi­ tal­ und finanzschwache Bürger ihren Traum vom Eigenheim leisten können. Doch was passiert, wenn die Zinsen irgendwann wie­ der steigen? Am Anfang der Finanzkrise vor acht Jahren standen marode Hauskredite.

Klammen US­Bürgern wurden massenwei­ se Häuser auf Kredit verkauft. Als die Bla­ se platzte, wurden diese mit massiven Ver­ lusten zwangsversteigert, die Banken blieben auf ihren Schulden sitzen. Um sie zu retten, senkten die Notenbanken die Zinsen und fluteten die Welt mit Geld, um Schlimmeres zu verhindern. Deshalb können Banken heu­ te so günstig Kredite vergeben wie nie zuvor.

Wir sind auf dem besten Weg, diesen Fehler der Vergangenheit zu wiederholen.

WÄHREND SPARER BALD MIT „STRAFZINSEN“ RECHNEN MÜSSEN, KÖNNTEN KREDITNEHMER FÜR IHR GELIEHENES GELD VON DER BANK DAFÜR ZINSEN KASSIEREN. GRÖSSTER PROFITEUR DER EXPANSIVEN GELDPOLITIK IST ABER DER STAAT. ER KANN SICH SO – AUF KOSTEN DER BÜRGER – GÜNSTIG ENTSCHULDEN.

eco.geld

WENIGER BAR, MEHR KARTE

DER PREIS DES STAATES Vielen Arbeitnehmern ist gar nicht bewusst, wie viel ihre Arbeit dem Unternehmen wirk­ lich kostet. Und wie viel ihres Gehaltes damit automatisch an den Staat überwiesen wird.

Der Online-Abgabenrechner unter www.staatskosten.at zeigt übersichtlich und plakativ, wie sich Ihr Gehalt zusammensetzt und in weiterer Folge auch, wofür der Staat seinen Teil dieses Geldes ausgibt. In einer eigenen Rubrik werden zudem sämtliche Einnahmen und Ausgaben interaktiv gegenübergestellt, nach ihrem Anteil am Budget oder dem BIP be­ rechnet, auf jeden Einwohner und Erwerbstätigen heruntergebrochen und am Volksein­ kommen gemessen. Zudem können Sie sich mit Hilfe des „Staatsbaukastens“ ihren eigenen optimalen Staat in der Theorie zusammenbasteln.

Zusammengestellt hat die Infos das Austrian Economic Forum (AEF) unter der Lei­ tung der Tirolerin Barbara Kolm. Die Ökonomin ist bekannt für ihre kritische Sicht auf den Staat, deshalb gibt es auf der Website auch einen eigenen Punkt „Verschwendung”.

Die Tools sollen laut AEF jedoch kein erhobener Zeigefinger sein, sondern die Menschen sensibilisieren und aufzeigen, wie viel jeder einzelne Bürger an persönlicher Leistung in den Staat einbringt. // www.staatskosten.at

NEUER HYPOVORSTAND Es ist aktuell wohl nicht der einfachste Bankenjob, den man in Tirol haben kann: Hypo-Vorstand. Kürzlich wurde dieser neu bestellt, u. a. weil Mag. Johann Koll­ reider aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand. Der Aufsichts­ rat bestellte nun Hans-Peter Hörtnagl, Mag. Hannes Haid und Mag. Alexander Weiss, wobei Hörtnagl (seit 2011 im Vor­ stand) den Vorsitz übernimmt. Die neu bestellten Mitglieder Weiss und Haid sind interne Besetzungen. Haid wird für Ver­ trieb und Marketing zuständig sein, Weiss ist der neue Risikovorstand der Bank.

Eine aktuelle Studie der Professoren Hanns Abele und Guido Schäfer von der Wirt­ schaftsuni Wien gibt erstmals Auskunft über die Kosten von Bargeld und Bankomatkarte in Österreich: Für Beträge über 10 Euro ist dem­ nach die Bezahlung mit Karte kostengünsti­ ger. Schon der zeitliche Aufwand für Konsu­ menten ist bei Barzahlung bedingt u. a. durch die Wegzeiten zur Bank bzw. Bankomaten um acht bis neun Stunden pro Jahr höher! Laut Studie betrugen die volkswirtschaftlichen Kosten des Bargeldes im Jahr 2013 rund 1,2 Mrd. Euro (0,36 % des BIP), jene für das Ban­ komatkartensystem 150 Mio. Euro (0,046 % des BIP). Pro Euro bedeutet dies eine Dif­ ferenz von 1,8 Cent. Abele: „Die Kosten des Bargeldes steigen relativ stark mit der Höhe des Zahlungsbeitrages an, da mehr Geld pro­ duziert, gezählt, verwahrt, sicher transportiert und serviciert werden muss. Die Kosten von Bankomatkartenzahlungen steigen jedoch nur geringfügig mit der Beitragshöhe.“ Im Rahmen der Studie wurde auch das Zahlungsverhalten der Österreicher erho­ ben: Demzufolge bezahlen immer noch mehr als die Hälfte der Erwachsenen hauptsäch­ lich oder immer mit Bargeld, wobei die Bar­ geldbenutzung bei älteren Menschen sowie einkommensschwachen und bildungsfernen Schichten wesentlich höher liegt. „Im digi­ talen Zeitalter bezahlen wir mit Bargeld wie vor 2.500 Jahren. Die gesellschaftliche Be­ wältigung des digitalen Wandels erfordert ei­ nen kompetenten Umgang mit digitalen Be­ zahlverfahren“, befindet Schäfer.

Bezeichnend: In anderen Ländern werden die Kosten des Zahlungsverkehrs seit vielen Jahren untersucht, hierzulande wurden diese im Rahmen der Studie „Die Kosten des Bar­ geldes in Österreich“ erstmals erhoben. Be­ auftragt wurde die Studie vom Payment Ser­ vice Austria. eco.nova

103

eco.geld

AGRARINVESTMENTS FÜR DEN GROSSEN UND KLEINEN GELDBEUTEL Als Absicherung gegen einen Finanzcrash sind viele Superreiche bereits direkt in Farmen investiert. Doch auch ein kleineres Vermögen kann im Agrarbereich veranlagt werden – primär über einschlägige Aktieninvestments. Darüber hinaus bestehen noch als Inflationsschutz-Alternativen die börsennotierten Agrarrohstoff-Produkte. Wir zeigen, worauf es dabei ankommt. // Text: Michael Kordovsky

104

eco.nova

eco.geld

eco.nova

105

eco.geld

AGRARFLÄCHEN, FARMEN, GRUNDNAHRUNGSMITTELPRODUKTION UND DIE ZAHLREICHEN LIEFERANTEN DER FARMEN WIE HERSTELLER VON DÜNGEUND PFLANZENSCHUTZMITTELN, SAATGUT UND LANDMASCHINEN STELLEN DURCHAUS INTERESSANTE INVESTMENTS DAR. VOR ALLEM US-FARMLAND ERSCHEINT LUKRATIV.

D

ie Immobilienmärkte sind weltweit im Aufwind, im­ mer mehr Anbauflächen fallen der Urbanisierung zum Opfer – ein Trend, der vor allem die Schwellenländer be­ trifft. Von 1950 bis 2006 stieg der Anteil der Stadtbevölkerung von 30 auf über 50 Prozent, für 2030 geht die UNO bereits von 60 Pro­ zent aus. Doch bis hinein in die 1990er­Jah­ re konnte durch Waldrodung noch reichlich Weideland gewonnen werden. Nun fällt je­ doch der Klimawandel immer mehr ins Ge­ wicht. In den vergangenen 20 Jahren sind cir­ ca 120 Millionen Hektar Anbaufläche der Wüste zum Opfer gefallen. Zurzeit beträgt die Verlustrate durch Verwüstung 12 Milli­ onen Hektar Boden pro Jahr. Die von Dür­ re betroffenen Landflächen könnten sich laut Klimaforschern bis zum Jahr 2050 verfünf­ fachen und laut einer Studie der HVB sin­ ken die globalen Ernteerträge bei einer Er­ wärmung der Erdatmosphäre um einen Grad Celsius bereits um zehn Prozent.

Gleichzeitig wächst die Weltbevölke­ rung – von 4,45 Milliarden Menschen im Jahr 1980 auf 7,28 Milliarden im laufenden Jahr. Bis 2050 rechnen die Vereinten Natio­ nen mit 9,31 Milliarden Einwohnern. Somit schrumpft die Anbaufläche pro Kopf: Stan­ den 1960 für die damals drei Milliarden Ein­ wohner noch 1,47 Hektar Ackerland und Weideflächen pro Kopf zur Verfügung, wer­ den es laut UNO­Prognose 2050 dann nur noch 0,54 Hektar pro Kopf sein. Gleichzei­ tig kommt es zu einem Agrarnachfrage­Be­ schleuniger durch die Anpassung des Le­ bensstils in China und Indien an westliche Gewohnheiten, was den Ersatz traditionel­ ler Nahrungsmittel wie Reis oder Tee durch Backwaren, Kaffee und Fleisch bedeutet. Die erhöhte Fleischnachfrage führt zu einem er­ höhten Bedarf an Futtermitteln bzw. Anbau von Mais, Weizen, Soja etc. – und dies bei immer knapper werdenden Anbauflächen.

106

eco.nova

KNAPPE ANBAUFLÄCHEN TREIBEN LEBENSMITTELPREISE Bis in die 1990er­Jahre hinein konnten mittels Düngemittel die Ernteerträge stark gesteigert werden. Doch damit ist es nun vorbei. Das zei­ gen die FAO­Zahlen für den globalen Getrei­ demarkt: Die Anbauflächen stiegen zwar von 1950 bis in die 2010er­Jahre um 10,6 Prozent, waren aber bereits mit zwei Prozent in den 1990er­Jahren rückläufig. Seit den 1990er­Jah­ ren sinkt sogar die Produktionsmenge pro Kopf.

Besonders krass ist die Entwicklung in China, wo alleine in den vergangenen zwölf Jahren (bis 2011) 8,3 Mio. Hektar Ackerland der Erschlie­ ßung neuer Städte zum Opfer fielen. Die Folge: War China 1995 noch als weltgrößter Getrei­ deproduzent Nettoexporteur von Sojabohnen, so werden mittlerweile ca. 60 Prozent des glo­ balen Sojaexportvolumens importiert.

Ein starker Faktor war schon in der Ver­ gangenheit der Klimawandel – der bereits seit den frühen 1980er­Jahren spürbare Fol­ gen hat. Wissenschaftlern der US­Universi­ täten Stanford und Columbia zufolge hat die Landwirtschaft in den vergangenen 30 Jahren bis 2011 weltweit 5,5 Prozent weniger Wei­ zen und knapp vier Prozent weniger Mais produziert, als ohne Klimawandel möglich gewesen wären. Konkret bedeutet dies ei­ nen Ausfall von 33 Millionen Tonnen, was der jährlichen Weizenproduktion Frankreichs gleichkommt. Dieser Umstand war alleine für einen Anstieg der Lebensmittelpreise um über sechs Prozent verantwortlich. Zukünf­ tig könnten die Nahrungsmittelpreise die trei­ bende Kraft der Verbraucherpreise sein. Das bedeutet für Anleger: • Agrarrohstoffe wären grundsätzlich ein Inflationsschutz.

• Die Preise für Agrarflächen werden welt­ weit weiter ansteigen.

• Steigende Nahrungsmittelpreise sind gut für Agrarunternehmen.

• Die weltweit immer knapper werden­ den Agrarflächen stellen eine große tech­ nologische Herausforderung dar. Wo die Ertragssteigerung durch Düngemit­ tel und Herbizide an ihre Grenzen stößt, ist die grüne Biotechnologie ein Aus­ weg. Spezialunternehmen wie Monsanto und Syngenta (aktuelles Übernahmeziel von Monsanto) züchten ertragreiche und schädlingsresistente Reis­ und Getrei­ desorten, um so noch ein Maximum aus dem Boden herauszuholen.

Der aus den fünf Komponenten Fleischpro­ dukte, Milchprodukte, Getreide, pflanzliche Öle und Zucker bestehende FAO Food Price Index ist von 2000 bis 2014 von 91,1 auf 201,8 Punkte gestiegen, was einem Anstieg von 5,85 Prozent p.a. entspricht. Mit 7,08 Prozent p.a. besonders stark stiegen dabei die Preise für pflanzliche Öle, während die Fleisch­ und Zuckerpreise „nur“ um 5,3 bzw. 5,4 Prozent p.a. zulegten.

RUMÄNISCHE ACKERPREISE EXPLODIERTEN Agrarflächen, Farmen, Grundnahrungsmit­ telproduktion und die zahlreichen Liefe­ ranten der Farmen wie Hersteller von Dün­ ge­ und Pflanzenschutzmitteln, Saatgut und Landmaschinen stellen durchaus interessante Investments dar. Vor allem US­Farmland er­ scheint lukrativ und sogar Starinvestor War­ ren Buffett schwört auf Farmland.

Laut Iowa State Land Value Survey lag im US­Bundesstaat Iowa im Zeitraum von 1960 bis 2014 alleine die Preissteigerung der Agrarflächen bei durchschnittlich 6,53 Pro­ zent p.a. Im US­Bundesstaat South Dako­ ta stieg der durchschnittliche Wert von Ag­ rarflächen im Zeitraum 1991 bis 2014 sogar um 11 Prozent p.a. (Anstieg 2014 gegenüber 2013: 6,1 Prozent). Generell ist Farmland sehr krisenresistent. Das zeigt über das ge­ samte US­Bundesgebiet der NCREIF Farm­ land Index, der in den kritischen Jahren 2007, 2008 und 2009 Gesamterträge von jeweils 15,9 und 15,8 bzw. 6,3 Prozent erzielte.

Auch in Europa haben sich Agrarflächen rasant verteuert. In Rumänien stieg beispiels­ weise der Preis pro Hektar Ackerland im Zeitraum 2003 bis 2013 von 250 auf 3.100 Euro. Doch für gute Flächen muss man auch in Rumänien bereits 6.000 bis 8.000 Euro/ Hektar hinlegen. Trotzdem ist das im Ver­ gleich zu Österreich noch günstig. So wird der Preis für einen Hektar im Waldviertel mit 20.000 Euro beziffert, im Wiener Um­ land wird bereits von bis zu 80.000 Euro ge­ sprochen, wobei hier schon gewisse Umwid­

eco.geld

mungsspekulationen am Werk sind. Der Vorteil bei uns im Vergleich zu Rumänien ist neben der geografischen Nähe vor allem das hohe Maß an Sicherheit (sowohl juristisch als auch in puncto Kriminalität).

EIGENER BAUERNHOF ALS KRISENVORSORGE

SOMMERFRISCHE FÜR SIE UND IHN

Somit ist es für wohlhabende Anleger keine schlechte Idee, in heimi­ sche Agrarliegenschaften zu investieren bzw. den eigenen Bauernhof zu kaufen, denn sollte es eines Tages zur Sanierung des Staatshaushal­ tes Zwangshypotheken oder Vermögenssteuern geben, so kann bei Ag­ rarliegenschaften durchaus von einer günstigeren Ausnahmeregelung ausgegangen werden. Auch der Selbstversorgungsaspekt im extremen Krisenfall sollte noch berücksichtigt werden. Allerdings ist der öster­ reichische Agrarsektor sehr streng reguliert. Von Anfang an gilt es, die Grundverkehrsgesetze des jeweiligen Bundeslandes zu beachten. Der allgemeine Tenor lautet dabei: „Bauernland in Bauernhand“. Zwar kön­ nen bis zu einer maximalen Größenordnung Bauernhöfe und landwirt­ schaftliche Flächen erworben werden. Doch für den Fall, dass die ma­ ximal zulässige Fläche überschritten wird, ist der Grunderwerb von der Genehmigungspflicht der Grundverkehrsbehörde abhängig.

AGRARAKTIEN Wer nicht über das nötige Kleingeld zum Erwerb einer landwirtschaftli­ chen Liegenschaft verfügt, muss auf die wenigen Aktieninvestments mit Farmenbezug ausweichen. Das sind entweder reine Farmenunternehmen oder Nahrungsmittelproduzenten, die auch über eigene Agrarflächen verfügen. Auf folgende Aktien kann dabei ein Blick geworfen werden:

BLACK EARTH FARMING (ISIN: SE0001882291)

Agrarflächen in der fruchtbaren russischen Kornkammer erwirbt man indirekt über Black Earth Farming. Das 2005 gegründete Unter­ nehmen verfügte Ende 2014 über 232.000 Hektar Land und konn­ te über 184.000 Hektar abernten. Jeweils 38, 20 bzw. 19 Prozent des Jahresumsatzes werden mit Mais, Weizen und Sonnenblumen er­ wirtschaftet. Nachhaltige Gewinne sind ab 2015 denkbar und soll­ ten die Analystenprognosen eintreffen, wäre die Aktie mit einem For­ ward-KGV 2016 von sechs günstig bewertet.

ALICO (ISIN: US0162301040)

Das US-Unternehmen kauft und verbessert Farmland und verpach­ tet es in der Folge. Weitere Schwerpunkte sind der Anbau von Zitrus­ früchten, die Rinderzucht, Schotterwerke und Ölexploration. Das Un­ ternehmen verfügt über einen hohen Substanzwert, während sich die Rentabilität in Grenzen hält.

CALAVO GROWERS (ISIN: US1282461052)

Das Unternehmen baut Avocados, Tomaten, Papayas und Ananas an und sollte laut Analystenschätzungen in den kommenden Jahren ein zweistelliges Gewinnwachstum aufweisen.

KTG AGRAR (ISIN: DE000A0DN1J4)

KTG Agrar SE gehört mit Anbauflächen von rund 45.000 Hektar zu den führenden Produzenten von Agrarrohstoffen in Europa. Als in­

SIE SIND UNS WICHTIG SEIT GENERATIONEN SCHUHE · TASCHEN · REPARATUR

MARKTGRABEN · INNSBRUCK

eco.nova

107

eco.geld

AKTIENINVESTMENTS SIND MIT UNTERNEHMERISCHEN UND RISIKEN VERBUNDEN. IM EXTREMFALL DROHT DER TOTALVERLUST, WÄHREND EIN ROHSTOFF SELBST NIE PLEITE GEHEN KANN.

tegrierter Anbieter erzeugt das Unternehmen Agrarrohstoffe, erneuerbare Energie und Le­ bensmittel. Die Schwerpunkte des „Bioan­ bau­Unternehmens“ liegen im ökologischen und konventionellen Anbau von Getrei­ de, Kartoffeln, Soja und Raps. Anbauflächen werden in Deutschland und Litauen bewirt­ schaftet. Ein weiteres Standbein liegt in der Tiefkühlkost. Von 2008 bis 2013 hat das Un­ ternehmen den Umsatz von 26,4 auf 164,9 Millionen Euro gesteigert, das EBIT wuchs von 7,5 auf 23,9 Millionen Euro. Die Aktie wäre mit für 2015 und 2016 geschätzten For­ ward­KGVs von je 10,1 bzw. 6,9 günstig be­ wertet, sofern die Prognosen auch eintreffen.

Das Unternehmen betreibt Palmöl­ und Gummiplantagen in Indonesien und Mal­ aysia und überzeugt mit einem Kurs/Cash­ flow­Verhältnis von 3,3 in den vergangenen vier Quartalen.

gut und Herbiziden, Monsanto (ISIN: US61166W1018), dem Übernahmeziel von Monsanto und Agrarchemieunternehmen Syngenta (ISIN: US87160A1007) sowie dem Landmaschinenhersteller Deere & Compa­ ny (ISIN: US2441991054), der in den ver­ gangenen zwei Quartalen die Gewinnpro­ gnosen der Analysten deutlich übertraf. In der Düngemittelproduktion sollte noch ein Blick auf Potash of Saskatchewan (ISIN: CA73755L1076) geworfen werden.

Eine gute Agraraktien­Paketlösung bietet der BGF World Agriculture Fund A2 USD (ISIN: LU0385154629), der auf Dünge­ mittelhersteller, Landmaschinenbauer, Agro­ Chemie­Firmen und sonstige Agrarunter­ nehmen setzt. Die Performance der vergan­ genen fünf Jahre (per 11.05.) liegt bei 38,86 Prozent, in den vergangenen zwölf Monaten liegt der Fonds 1,9 Prozent im Plus. Die Vo­ latilität hält sich in den vergangenen drei Jah­ ren in einer überschaubaren Größenordnung von 11,4 Prozent.

AGRARINVESTMENTS IM WEITEREN SINNE

AM ANSTIEG DER AGRARROHSTOFFPREISE DIREKT PARTIZIPIEREN

Die Wertschöpfungskette bereits verlängern kann man im Geflügelmarkt mit Sanderson Farms (ISIN: US8000131040) und Pilgrims Pride (ISIN: US72147K1088). Beide Werte sind mit für 2015 geschätzten KGVs von je­ weils 7,3 bzw. 7,8 günstig bewertet.

Ein regelrechtes Agrarportfolio stellt Bunge (ISIN: BMG169621056) dar: Das Unternehmen bietet Ölsaaten und Pflan­ zenölprodukte an. Darüber hinaus wird die gesamte Zucker­Wertschöpfungskette von der Plantage bis hin zu Speisezucker und Bioethanol abgedeckt. Weitere Standbeine sind Müllerei und Düngemittel. Mit einem für 2016 geschätzten Forward­KGV von 12,6 verfügt die Aktie noch über Aufholpotenzi­ al, zumal die Analysten seit ein paar Wochen damit begonnen haben, ihre Prognosen er­ neut anzuheben.

Am Agrarsektor partizipiert werden kann noch mit den Anbietern von Saat­

Aktieninvestments sind mit unternehmeri­ schen Chancen (Expansion, Diversifikation, mehr Effizienz etc.) und Risiken (Markt­ trends, politische Rahmenbedingungen ...) verbunden. Im Extremfall droht der Total­ verlust, während ein Rohstoff selbst nie pleite gehen kann. Rohstoffe werden immer einen gewissen Marktwert beibehalten. Allerdings kauft man als Anleger nicht direkt die Agrar­ rohstoffe, sondern investiert in Wertpapiere, über die man an der Entwicklung der betref­ fenden Rohstoffe partizipiert. Das können Fonds sein, ETCs (exchange traded commo­ dities, börsennotierte Rohstoffe) oder Zerti­ fikate. Alle drei haben eine Gemeinsamkeit: Der Performance liegen Commodity­Futures zugrunde und diese haben einen Schönheits­ fehler, der mitunter viel Performance kos­ ten kann. Meist herrscht nämlich ein Con­ tango vor, das zu Rollverlusten führt, wenn die Kontrakte verlängert werden. Landwirt­

ANGLO EASTERN PLANTATIONS (ISIN: GB0000365774)

108

eco.nova

schaftliche Produkte bedürfen einer aufwen­ digen Lagerung, was widerum mit Kosten verbunden ist. Deshalb ist in der Regel der Terminpreis höher als der Kassapreis bzw. der Preis des zeitlich weiter entfernten Kontrak­ tes höher als jener des zeitlich näheren.

Je näher der Verfallstag rückt, desto mehr nähert sich der Terminpreis dem Kassapreis an. Wird in den letzten Handelstagen ein Kontrakt verlängert (geschoben), dann ge­ schieht Folgendes: Es wird der alte Kontrakt mit Rollverlust verkauft und der nächste Ter­ minkontrakt wieder teurer eingekauft. Die daraus resultierenden Rollover­Verluste sind dabei umso höher, je höher das Contango ist.

Doch es gibt auch die umgekehrte Situation.

Eine plötzliche Produktknappheit kann bei­ spielsweise dazu führen, dass Kassaprämien für sofortigen Erhalt bezahlt werden. Dann liegt der Kassapreis über dem Terminpreis, was in der Fachsprache als Backwardation bezeichnet wird. In einem solchen Szenario gibt es dann sogar Rollover­Gewinne beim „Schieben“ der Kontrakte.

Bei der Wahl der einzelnen „Rohstoff­ preis­Partizipationsinstrumente“ geht es da­ rum, Ausfallrisiken möglichst zu vermei­ den. Während bei Partizipationszertifikaten Emittentenrisiken anfallen und im Falle ei­ ner Pleite des Emittenten die Forderung im Rang einer Inhaberschuldverschreibung in die Konkursmasse eingeht, stellen Fonds und auch ETFs Sondervermögen dar, das im Ernstfall von der Konkursmasse abgesondert wird.

Eine eigene Produktgruppe sind die ETCs von ETF Securities. Sie sind als be­ sicherte Nullkuponanleihen mit unbegrenz­ ter Laufzeit konstruiert, mit denen man an der Wertentwicklung des zugrundeliegenden Commodity­Future partizipiert.

EFFEKTIVER INFLATIONSSCHUTZ Eine breite Streuung bietet den effektivs­ ten Inflationsschutz. Unter diesem As­ pekt kommt ein breit gefächerter ETF von RBS auf den RICI Agriculture Index (ISIN: LU0259321452) in Frage. Dieser bildet ein Portfolio bestehend aus 21 Agrarprodukten ab. Mais, Weizen, Baumwolle und Sojaboh­ nen sind darin am stärksten gewichtet. Die Performance hielt sich jedoch in den ver­ gangenen fünf Jahren mit 4,78 Prozent (per 11.05.) in engen Grenzen. Wer einzelne Rohstoffe selektieren möchte, wird auf der deutschen Seite von ETF Securities fündig – Zugang über: www.etfsecurities.com.

promotion

BTV: BANK FÜR TIROL.

UND VERANTWORTUNG SEIT 110 JAHREN. Seit am 01.01.2015 ein Gesetz zur Sanierung und Abwicklung von Banken in wirtschaftlicher Schieflage in Kraft getreten ist, ist nichts mehr, wie es war. // Fotos: Nikolaus Schletterer, Martin Vandory dite durch Kundeneinlagen voll ab und verfügt über einen gesunden Liquiditäts­ puffer.

4. Verhältnis Kosten zu Erträgen: Die Cost­Income­Ratio zeigt an, wie viele Cent eine Bank aufwendet, um einen Eu­ ro Ertrag zu erwirtschaften. Das heißt: Je niedriger die Quote, desto profitabler und nachhaltiger ist das Geschäftsmodell.

Menschen zusammenbringen und bereichern: Das ist und bleibt der Anspruch des BTV Stadtforums in Innsbruck.

BANK FÜR TIROL SEIT 110 JAHREN

Bei all diesen Kennzahlen erzielt die BTV Jahr für Jahr ausgezeichnete Werte. 2014 erwirtschaftete die Bank – dank der Wirt­ schaftsleistung ihrer Kunden, ihrer boden­ ständigen Geschäftsphilosophie und des Einsatzes ihrer Mitarbeiterinnen und Mit­ arbeiter – das beste Ergebnis in ihrer Ge­ schichte.

E

ine in Schieflage geratene Bank werden wohl künftig deren Kunden und Aktionäre „ret­ ten“. Denn die öffentliche Hand will nicht mehr als Schutzschirm dienen. Und der Bank­ kunde? Wird sich noch besser überlegen, wel­

Hausbank so gut wie möglich durchleuchten sollten. Andernfalls könnte es teuer werden.

Die Verantwortung für Bankkunden und Ak­ tionäre ist damit so groß wie nie zuvor. Doch woran erkennt man, ob eine Bank finanziell gesund ist?

„NUR BANKEN, DIE SELBST SOLIDE WIRTSCHAFTEN, KÖNNEN IHREN KUNDEN – IN GUTEN WIE IN HERAUSFORDERNDEN ZEITEN – EIN SOLIDER PARTNER SEIN.“ Gerhard Burtscher, BTV Vorstand

INVESTIEREN STATT SPEKULIEREN

Der Jahresüberschuss vor Steuern stieg auf 89,8 Mio. Euro. Erstmals in 110 Jahren wies die BTV eine Milliarde an Eigenkapital aus – ein großes Sicherheitspolster für ihre Kunden und die Bank selbst. Die Cost­In­ come­Ratio lag bei ausgezeichneten 54,4 Prozent, die Loan­Deposit­Ratio bei 89,4 Prozent. Den Rückenwind nutzt die BTV für Investitionen in die heimischen Märkte. „Investieren statt spekulieren“ bleibt auch in Tirol die Leitlinie.

BANK FÜR TIROL UND VORARLBERG AG

Stadtforum 1, 6020 Innsbruck

chem Institut er sein Vertrauen schenkt. Auch der staatliche Beitrag zur Einlagensicherung soll nach einem Gesetzesentwurf des Finanz­ ministeriums ab Juli 2015 Vergangenheit sein.

Die Banken – und in Folge die Bankkunden – tragen dann die volle Verantwortung für die Einlagen.

IHRE NEUE VERANTWORTUNG

Was wir daraus lernen? Dass Kunden ihre

1. Kernkapitalquote: Sie zeigt an, wie groß der Risikopuffer einer Bank ist, um für Ausfälle gerüstet zu sein – je höher, desto besser.

2. Jahresüberschuss vor Steuern: Diese Er­ folgskennzahl legt offen, ob eine Bank gut verdient.

3. Verhältnis Kredite zu Einlagen: Die Loan­ Deposit­Ratio sollte unter 100 Prozent liegen. Dann deckt die Bank Kundenkre­

BTV Privatkunden: Dr. Jürgen Brockhoff Tel.: 05 05 333-1110 juergen.brockhoff@btv.at BTV Firmenkunden: Mag. (FH) Karl Silly Tel.: 05 05 333-1300 karl.silly@btv.at www.btv.at

eco.nova

109

promotion

und das exklusiv. Mit SmartBanking Business haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Bankgeschäfte via Laptop, Tablet oder Mo­ biltelefon zu erledigen, wann, wo und wie sie wollen und ohne auf einen persönlichen An­ sprechpartner zu verzichten.

Welche Kommunikationskanäle nutzt SmartBanking Business?

Wir verfolgen einen Multikanal-Ansatz. Da­ bei können unsere Kundinnen und Kunden wählen, ob sie mit uns per Telefon, VideoTe­ lefonie oder BusinessNet in Kontakt treten möchten. Wann und wo immer unsere Kun­ den uns brauchen, sind wir für sie da – rasch, einfach und ortsunabhängig.

Jetzt für SmartBanking Business anmelden: www.smartbanking.at

INNOVATIVES BANKING FÜR UNTERNEHMEN Unternehmen und Freiberufler haben kaum noch Zeit, für ihre Bankgeschäfte in die Filiale zu gehen. Deshalb bietet die Bank Austria mit dem neuen SmartBanking Business eine völlig zeit- und ortsunabhängige Lösung: Banking wann, wo und wie Sie wollen.

P

ünktlich Rechnungen über­ weisen, Konten verwalten, ei­ ne individuelle Veranlagungs-, Finanzierungs- oder Förderberatung in An­ spruch nehmen, bis hin zum Leasing für das Firmenauto: Die Bedürfnisse von Unterneh­ men und freiberuflich Tätigen bei Bankge­ schäften sind vielfältig.

Eines ist aber in jedem Fall gleich: Kaum eine Unternehmerin bzw. ein Unternehmer hat noch Zeit, für Bankgeschäfte in die Fi­ liale zu gehen. Die Bank Austria hat deshalb mit SmartBanking Business ein Betreuungs­ modell entwickelt, das den neuen Kundenan­ forderungen gerecht wird.

Dank SmartBanking Business haben Un­ ternehmen und Freiberufler die Möglichkeit, ihre Bankgeschäfte zu erledigen, wann, wo und wie sie wollen. Egal, ob vom Büro, von der Dienstreise oder von zu Hause aus – mit Laptop, Tablet oder Mobiltelefon können die Bankgeschäfte auch per Videotelefonie rasch und bequem beauftragt werden, ohne dabei auf einen persönlichen und namentlich bekannten Ansprechpartner zu verzichten. „Mit Smart­

110

eco.nova

Banking Business genießt der Kunde die Frei­ heit, orts- und zeitunabhängig mit der Bank Austria in Kontakt zu treten – einfach, bequem und schnell. Wir verbinden dabei die Flexibi­ lität moderner Kommunikationskanäle mit den Vorteilen der persönlichen Beratung“, sagt Markus Sappl, Direktor, Leiter Firmenkunden Tirol bei der Bank Austria, im Interview.

ECO.NOVA: Was ist das Ziel von SmartBanking Business?

MARKUS SAPPL: Wir stellen damit ein­ mal mehr unsere Innovationskraft bei smar­ ten Lösungen für unsere Kundinnen und Kunden unter Beweis. Kaum eine Unterneh­ merin bzw. ein Unternehmer hat noch Zeit, für Bankgeschäfte in die Filiale zu gehen. Mit SmartBanking Business haben wir ein Be­ treuungsmodell eingeführt, das den neuen Kundenanforderungen gerecht wird.

Wie funktioniert SmartBanking Business?

Es bietet Unternehmen und Freiberuflern den Komfort einer Onlinebank verknüpft mit der Kompetenz einer klassischen Beraterbank –

Hat SmartBanking Business Öffnungszeiten?

Wir sind für unsere Kundinnen und Kunden mit SmartBanking Business von Montag bis Freitag zwischen 8 und 20 Uhr erreichbar.

Darüber hinaus steht unsere 24-Stunden-Bu­ siness-ServiceLine für allgemeine Serviceleis­ tungen wie Kartensperrung, BankCard-Nach­ bestellung, Dauerauftragseröffnungen und -änderungen etc. rund um die Uhr zur Verfü­ gung – erreichbar unter 05 05 05-24.

IHRE VORTEILE MIT SMARTBANKING BUSINESS

• Unterschiedliche Kommunikationskanäle: Sie entscheiden, ob Sie mit Ihrer SmartBanking-Betreuerin bzw. Ihrem SmartBanking-Betreuer per Telefon, VideoTelefonie oder BusinessNet in Kontakt treten möchten.

• Videoberatung bequem von überall aus: Sie können ganz einfach Ihren PC oder Ihr Tablet für die Beratung und gemeinsame Durchsicht von Dokumenten mit Ihrer Beraterin bzw. Ihrem Berater nutzen.

• Sicher ist smart: Die Vertraulichkeit Ihrer Daten und Transaktionen ist selbstverständlich gewährleistet.

• Wertvolle Zeitersparnis: Sie erledigen Ihre Bankgeschäfte, wann, wo und wie Sie wollen (Wertpapierberatung kann nur im Inland erfolgen).

• Umfassende Beratung zu erweiterten Öffnungszeiten: Mit SmartBanking Business ist die Bank Austria von Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr für Sie da.

NÄHERE INFORMATIONEN Markus Sappl, Direktor Leiter Firmenkunden Tirol der Bank Austria Tel.: 05 05 05-95175 www.smartbanking.at

promotion

! www.erfolgreich-werben-im-internet.com

WIR HELFEN.

FRAGEN SIE NACH!

+43 512 20 65 67 info@web-crossing.com www.web-crossing.com

TOLLES PRODUKT, ABER KEINE KUNDEN? Wir steigern Ihre Umsätze durch effektives Onlinemarketing mit Google AdWords!

generali.at/gesundheitscoaching

„Fangen Sie heute an, gesund zu bleiben.“ Dr. Vera Russwurm

dividuellen Mit Ihrem in scoaching it Gesundhe

Nichts leichter als das.

Ihr persönlicher Gesundheitscoach erarbeitet mit Ihnen individuelle Ernährungs- oder Bewegungspläne und steht Ihnen während Ihres 2-monatigen Gesundheitscoachings* mit Rat und Tat zur Seite. Jetzt zu jeder MedCare: Sonderklasse.

Kundendienst Tirol, T +43 51259260, office.tirol.at@generali.com Unter den Flügeln des Löwen. *Für Kunden, die eine neue MedCare: Sonderklasse-Versicherung bei Krankheit/Unfall abschließen.

eco.nova

111

eco.geld

RETTET DEN EURO

Während namhafte Ökonomen den Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone herbeisehnen, setzt die EZB immer mehr Geld ein, um die Wirtschaft anzukurbeln und Griechenland und die anderen Eurostaaten vor dem Staatsbankrott zu bewahren. Während die Skeptiker die massive Geldmengenausweitung als eine Form der Staatsfinanzierung geißeln, glauben die Optimisten, dass das Draghi-Experiment durchaus funktionieren kann. // Text: Michael Posselt

I

n der Diskussion über die expansi­ ve Geldpolitik der EZB dominiert die Kritik. Die Liste der Vorwür­ fe ist lang und reicht von der „Enteignung der Sparer“ bis zur These, deren italieni­ scher Boss Mario Draghi bevorzuge die „fau­ len Südeuropäer“ zu Lasten der „Fleißigen“ in den strukturstarken Kernländern Europas; langfristig beschere er aber allen eine Hy­

perinflation und gefährdet das Modell der Europäischen Union. Für den deutsch­ame­ rikanischen Ökonomen und Professor an der Karl­Franzens­Universität Graz Max Otte birgt die Europolitik gar die Gefahr kriege­ rischer Auseinandersetzungen: „Wir haben negative Zinsen, dehnen unsere Notenbank­ bilanz aus. Als Nächstes müssen wir Schul­ den streichen. Das ist das ideale Klima für

„DIE DERZEITIGE ERHOLUNG IST EINE VON DER EZB ERKAUFTE. DIESE POLITIK VERZÖGERT ABER NUR DEN ZUSAMMENBRUCH DER GEMEINSCHAFTSWÄHRUNG.“ Max Otte, Ökonom und Uniprofessor

Angst und Konfrontation“, so Otte bei einer Diskussionsveranstaltung auf Einladung der Tiroler Adlerrunde in Innsbruck.

Otte kritisiert die Kaperung der Politik durch die Finanzindustrie. Die Notenbanken drucken Geld und kaufen damit den Finanz­ investoren (Finanzinstituten) ihre schlechten Wertpapiere (Staatsanleihen der Peripherie­ länder) ab. Und die Bürger zahlen die Zeche, durch die Abschmelzung von Geldvermögen im Norden und die hohe Arbeitslosigkeit im Süden. „Nicht wir werden gerettet, sondern die Finanzinvestoren und Finanzinstitute.

Das schafft Unfrieden und sorgt für Konflik­ te“, so Otte.

DIE FRAGE NACH DEM WARUM

Doch warum sollte die EZB eine Politik ver­ folgen, die solche Nebenwirkungen hat bzw. haben könnte? Diese Frage wird nicht ge­

112

eco.nova

eco.geld

stellt. Das theoretische Konzept dahin­ ter heißt „Beautiful Deleveraging“ (schöner Schuldenabbau), ist nicht neu und hat auch schon mehrmals in den USA von 1933 bis 1937 und nach 2009 sowie in Großbritannien (1947 bis 1969) funktioniert.

Die Konjunktur verläuft zyklisch. In Zei­ ten des konjunkturellen Aufschwungs nimmt die Neigung, Schulden zu machen, aufgrund des steigenden Wohlstands zu, bis die Geld­ und Kreditmenge schneller wachsen als das Waren­ und Dienstleistungsangebot. Das löst Inflation aus und führt dazu, dass die Noten­ banken, deren Hauptaugenmerk auf der Auf­ rechterhaltung der Preisstabilität liegt, die Zinsen anheben. Dadurch sinkt die Kredit­ nachfrage und die Konjunktur kühlt ab. Ist die Inflation unter Kontrolle, stimuliert die Notenbank die Wirtschaft wieder mit Hilfe von Zinssenkungen und der Zyklus beginnt von Neuem.

So weit die Theorie: In der Praxis stellt sich das Modell weitaus komplexer dar. Ins­ besondere ist der Einfluss der Politik und de­ ren Drang, immer mehr Geld auszugeben, ein wesentlicher negativer Faktor. Neben den Schulden müssen die Staaten auch ihre Bud­ getdefizite in den Griff bekommen. Und hier besteht zu Recht Skepsis.

„DAS WIRTSCHAFTLICHE MODELL KANN FUNKTIONIEREN, DAS PROBLEM IST DIE POLITIK.“

Jürgen Huber, Finanzprofessor am Institut für Banken und Finance an der Universität Innsbruck

Schon einmal, nämlich bei der Euro­Ein­ führung, haben die betroffenen Länder den dadurch gewonnenen Zinsvorteil „verfrüh­ stückt“, so Jürgen Huber, Finanzprofessor am Institut für Banken und Finance an der Universität Innsbruck. Hinzu kommt, dass in Europa die Rahmenbedingungen nach dem Platzen der Finanzkrise besonders schwie­ rig waren. Aufgrund des Misstrauens der Banken untereinander wäre beinahe der in­ ternationale Zahlungsverkehr zum Erliegen gekommen, die Bürger hätten ihre Spargut­ haben abgezogen und damit die Banken rui­ niert. Mit Hilfe der Auslagerung fauler Kre­ dite (in so genannte Bad Banks) sowie der Verstaatlichung und Teilverstaatlichung von Banken wurde der Zusammenbruch des Ban­ kensystems verhindert und das Vertrauen in

„EIN SCHULDENSCHNITT WÜRDE DIE STAATEN KEINEN ZUSÄTZLICHEN CENT KOSTEN. GRIECHENLAND UND DIE ANDEREN PERIPHERIESTAATEN WERDEN IHRE SCHULDEN NIE ZURÜCKZAHLEN KÖNNEN.“ Hans Werner Sinn, Ökonom und Leiter des Münchner ifo-Instituts

die Banken wiederhergestellt. Um die Refi­ nanzierung überschuldeter Staaten und stark gehebelter Banken zu erleichtern, wurden die Zinsen drastisch gesenkt. Damit konnte der Super­Gau zumindest fürs Erste abgewendet werden.

Das wichtigste Ziel aber – die Ankurbe­ lung der Wirtschaft – konnte bislang nicht erreicht werden. Das Wirtschaftswachstum in Europa ist (zu) schwach. Zum Teil ist das auf die anderen, mit dem Aufarbeiten der Kri­ se zusammenhängenden Maßnahmen zurück­ zuführen, denn staatliche Sparpakete und die durch teilweise überzogene Regulierungsmaß­ nahmen eingeschränkte Kreditvergabepoli­ tik der Banken führen zwangsweise zu einem Schrumpfen der Wirtschaft. Dem versucht die EZB als aktuell letzte Maßnahme mit einem riesigen Anleihen­Kaufprogramm entgegen­ zuwirken. Ein Problem ist, dass derzeit sehr viel Geld bei den Banken (in Form von An­ leihen) gebunden ist. Diese kauft die EZB und die Banken erhalten Geld, das sie der Wirt­ schaft (in Form von Krediten) zur Verfügung stellen können. Hat sich die Wirtschaft wieder erholt, könne die EZB ihre Schulden am Ka­ pitalmarkt refinanzieren, so Huber.

GREXIT ALS LÖSUNG?

Doch genau das ist es, was die enorme Skep­ sis einer breiten Schar an Ökonomen nach sich zieht. Für sie ist das QE (Quantitative Easing)­Programm der EZB nichts anderes, als Geld zur Finanzierung der Staatsfinanzen zu drucken. Sie bezweifeln, dass es gelingt, das Wachstum anzukurbeln und gleichzeitig den Schuldenberg wieder unter Kontrolle zu bringen.

So kritisiert etwa der renommierte deut­ sche Ökonom und Leiter des Münchner ifo­Instituts, Hans­Werner Sinn, die Ver­ schuldungspolitik der EZB. Diese erzeu­ ge nicht das gewünschte Wachstum, son­ dern verhindere vielmehr die Anpassung der Volkswirtschaften. „In der Tat wirken diese keynesianischen Maßnahmen im Moment entlastend und reduzieren etwa die Arbeitslo­ senquote, allerdings verhindern sie gleichzei­ tig die notwendige Verbesserung der Wett­ bewerbsfähigkeit dieser Länder“, so Sinn Anfang des Jahres am Fondskongress in Wien.

Sinn würde daher eine Schuldenkonfe­ renz einberufen und einen Schuldenschnitt machen. Dies würde die Staaten auch nichts zusätzlich kosten. „Machen wir uns nichts vor, das Geld aus den Hilfspaketen und Ret­ tungsschirmen werden die Griechen und an­ dere Länder nie zurückzahlen können“, so Sinn.

Nullzinsen und Laufzeitverlängerungen sind nur andere Bezeichnungen für das, was unaussprechlich, aber unumgänglich ist. Sinn geht aber noch einen Schritt weiter und for­ dert den (zumindest temporären) Austritt Griechenlands aus dem Euroraum als bes­ te Lösung für alle Beteiligten. Nur so kann Griechenland seine Währung abwerten, not­ wendige Reformen durchführen und seine Wirtschaft dadurch wieder wettbewerbsfä­ hig machen. Und nur so könne man auch den Euro aufrechterhalten.

Sinn ist aber pessimistisch, dass es da­ zu kommen werde: In Europa wirken un­ terschiedliche Kräfte. Es gibt einige, die das System der Nettozahlungen aufrechterhalten und den Grexit um jeden Preis verhindern wollen. Weil er ein Tabubruch wäre. Dann wäre nämlich klar, dass es auch andere Lö­ sungen gäbe, als immer nur zu zahlen. Und das wäre für die Gläubiger ein hohes Risiko.

So gibt es nach wie vor zahlreiche deutsche, französische, aber auch englische Banken, die in Südeuropa stark engagiert sind. Der Grexit würde bedeuten, dass sich das Drohpotenzial der anderen Krisenländer für zusätzliche Ret­ tungskredite verringert und die investieren­ den Banken insofern einem höheren Risiko ausgesetzt sind. Und last, but not least: Auch für die Politik ist es einfacher, so weiterzuma­ chen wie bisher.

Andererseits sprechen nicht nur die Erfol­ ge der Vergangenheit dafür, dass die Millionen der EZB nicht umsonst vergossene Milch wa­ ren. Im April sind nicht nur in Deutschland die Preise wieder leicht gestiegen, das Defla­ tionsgespenst scheint trotz nachhaltig niedri­ gem Ölpreis gebannt. Und auch die Kredit­ vergabe hat angezogen. Erstmals vergaben die Finanzinstitute im März wieder mehr Darle­ hen an Unternehmen und private Haushal­ te. So gesehen könnte das Glas auch halb voll und nicht halb leer sein. eco.nova

113

ART Kunst & Kultur

Links: Anna-Maria Bogner, Ohne Titel, 2015, Bleistift, Pastellkreide, Zeichenstift auf Papier // Foto: Meinrad Hofer

Rechts: Esther Stocker, Free Forms, Work, Freedom, 2015, Baumwollfaden, Stahlnägel, Holz // Foto: Günter Kresser

DAZWISCHEN So lautet der Titel der aktuellen Ausstellung von Anna-Maria Bogner und Esther Stocker in der RLB Kunstbrücke. Analytische Ansätze haben in der zeitgenössischen Kunst indes eine lange Tradition. Punkt, Linie, Fläche und Raum kennzeichnen auch das Werk von Anna-Maria Bogner (*1984 in Schwaz) und Esther Stocker (*1974 in Schlanders). Beide vertreten in ihren Arbeiten verwandte Grundhaltungen, die sie in unterschiedlicher Weise verarbeiten. Für die Ausstellung in der Kunstbrücke haben die Tiroler Künstlerinnen zum Großteil neue Arbeiten realisiert und zeigen neben Tafelbildern, Zeichnungen und Objek­ ten auch jeweils eine räumliche Intervention. Erstmals initiiert die RLB Kunstbrücke damit einen künstlerischen Dialog, der sich zwischen Berührungspunkten und Gegensätzen op­ timal im Rahmen einer Ausstellung entfaltet. Dass diese Zusammenarbeit zustande kam, ist auch deshalb bemerkenswert, weil sich die beiden Künstlerinnen, die beide in Wien le­ ben, vorher nicht persönlich kannten. Für heuer sind nun noch weitere Projekte geplant.

Zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog mit einem Textbeitrag von Mag. Silvia Höller, Leiterin der RLB Kunstbrücke, und Gesprächen mit den Künstlerinnen.

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis 28. August zu den Öffnungszeiten der Bankstelle Adamgasse (Mo. bis Do. von 8 bis 16 Uhr, Fr. von 8 bis 15 Uhr). www.rlb-kunstbruecke.at

FOTOGRAFIERTE BEGEGNUNGEN Der Kunstcharakter der Fotografie war lange Zeit umstritten. Heute ist dies nicht mehr zu bezweifeln, wie unter an­ derem auch Mario Marino mit seiner Porträtausstellung „Children of Africa“ beweist, mit der er noch bis 14. Juni im Museum Münze Hall in der Burg Hasegg gastiert.

Marinos Bilder von Kindern aus dem Omotal in Äthiopien katalogisieren nicht, sind keine ethnischen Studien, sondern Porträts auf Augenhöhe. Die Fotografien öffnen dem Betrachter ein Fenster in eine verborgene Welt. Ma­ rino suchte dafür nach archaischen Ri­ ten, kulturellen Ursprüngen und inter­ethnischen Codierungen und begab sich dafür mit dem Jeep auf eine Reise zur Wiege der Menschheit. Beeindru­ ckend und atmosphärisch! // www.ubuntu-kulturinitiative.com

VOM BERG ZUR MÜNZE Noch bis Ende des Jahres beschäftigt sich eine Ausstellung in der Zweiganstalt West der Oesterreichischen Nationalbank in Innsbruck mit der Geschichte und Faszination von Edelmetall. Unter dem Titel „Gold und Silber lieb’ ich sehr“ zeigen ausgewählte regionale Exponate des Tiroler Landesmuseums sowie der Montanwerke Brixlegg den langen und oft beschwerlichen Weg, den die Bodenschätze zurücklegen, um schlussendlich zur Münze zu werden. Außerdem porträtiert die Ausstellung die enge Verbindung des Bergbaus in Tirol mit dem Münzwesen der Stadt Hall und deren Veränderung im Laufe der Zeit. Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 8 bis 13 Uhr und 13.30 bis 15 Uhr (Do. nachmittags von 14 bis 16.30 Uhr), Eintritt frei, Führungsanmeldung unter regionwest@oenb.at

114

eco.nova

eco.art

GROSSER ERFOLG

Foto: Ötztal Tourismus/ Ernst Lorenzi

Das Gletscherschauspiel „Hannibal“ in Sölden feierte heuer sein 15-jähriges Jubiläum und das Publikumsinteresse ist nach wie vor ungebrochen. Auch heuer wieder strömten 7.000 Leute auf den tiefverschneiten, aber frühlingshaften Gletscher und ließen sich von der Naturkulisse und dem (technisch) extrem aufwändigen Spektakel mitreißen, für das rund 500 Mitwirkende sorgten – 300 auf und 200 hinter der Bühne. // www.soelden.com/hannibal

Li.: Haesim Kim, „Nestling”, Jara Island, Korea // re.: Renate Weber, „GrundX”

FORMENVIELFALT AUS FRAUENSICHT Noch bis 27. Juni sind in der Innsbrucker Galerie Nothburga die beiden Künstlerinnen Haesim Kim (Nature Art) und Renate Weber (Papierar­ beiten) zu Gast. Die südkoreanische Landschaftskünstlerin Haesim Kim verwendet in ihren Arbeiten hauptsächlich Naturmaterialien, aus denen sie zumeist temporäre Werke formt, die sie in Wechselwirkung zur vor­ handenen Umgebung setzt. Die Schweizerin Renate Weber arbeitet mit der Technik des Papierschnittes und zeigt damit traumhafte Szenarien aus der Formenvielfalt der Natur, wobei durch das Spiel von Licht und Schatten symbolische Seelenlandschaften entstehen.

Trotz der umfassenden Bauarbeiten am Innrain ist die Galerie frei zugänglich! // www.galerienothburga.at

FRONT HEIMAT TIROL IM ERSTEN WELTKRIEG

Familienbetrieb Steudltenn: Barbara Kainzner-Abendstein, Hakon Hirzenberger, Gerhard Kainzner und Bernadette Abendstein

FÜNF JAHRE STEUDLTENN Das Theaterfestival „Steudltenn“ im Zillertal ist bereits zu ei­ nem Fixpunkt in der heimischen Kulturlandschaft geworden.

Das engagierte Festival feiert mit einer Reihe von Eigenproduk­ tionen und drei Uraufführungen sein fünfjähriges Bestehen und präsentiert auch heuer wieder Theater, Musik, Kabarett, Tanz, Show und Malerei im einzigartigen Ambiente. Zum ersten Mal gibt es zudem immer am letzten Samstag der Festivalmonate die „Markttage beim Steudler“, bei denen Bauern, Fischer und Gärt­ ner ihre regionalen Produkte anbieten.

Gestartet wurde bereits im Mai, gespielt und verkauft wird noch bis 29. August. // www.steudltenn.com

8.5. – 1.11.2015 FERDINANDEUM

tiroler-landesmuseen.at

eco.nova

115

eco.art

„IN MIR IST SO EIN KIND DRIN“ Jan Josef Liefers ist der Schauspieler, den man als Professor Boerne im Münster-Tatort oder als Anwalt Vernau in „Die letzte Instanz“ kennt. Als Musiker kennt man ihn weniger. Dabei träumte er schon als Kind, der zweite Jimi Hendrix zu werden. // Text: Julia Sparber, Fotos: Michael Zargarinejad für Universal, WDR/Rabold Neben der Schauspielerei steckt sein Herzblut in der Musik: Jan Josef Liefers

I

nzwischen hat der erfolgreiche Schauspieler auch seinen Musik­ traum wahr gemacht und geht seit mehr als zehn Jahren mit Band auf Tour.

Am 28. Juni gastiert Jan Josef Liefers & Ra­ dio Doria erstmals in Österreich – beim Burg SommerHall in der Burg Hasegg. Wir baten ihn vorab zum Interview.

ECO.NOVA: Als Sohn eines Regisseurs und einer Schauspielerin scheinen Sie erblich vorbelastet zu sein. Woher kommt die Leidenschaft für die Musik?

JAN JOSEF LIEFERS: Musik war schon immer meine persönliche Raumkapsel, mit der ich mich aus der Realität hinaus in mei­ ne eigene Umlaufbahn geschossen habe. Die Leidenschaft für Musik hatte ich schon als Kind und übte fleißig mit selbstgebastelten Gitarren. Jimi Hendrix war mein Vorbild.

Musik ist eine Sprache, in der ich alles sagen kann, wozu Worte nicht taugen. Und sie ver­ bindet mich nahtlos mit Menschen, die diese Momente im Konzert mit mir teilen.

Sie sind in der DDR aufgewachsen. Ist der Song „Verlorene Kinder“ eine persönliche Erinnerung als sogenanntes „Ost-Kind“?

Es ist eher ein sympathisierender Blick auf uns Erwachsene. Kritikgebeutelt und ewig in der Nähe vom Versagen, geplagt von allerlei schlechtem Gewissen, scheint uns die Kind­ heit im Nachhinein die glücklichste Zeit un­ seres Lebens. Dabei sehen wir oft nur erwach­ sen aus. Bitte, wer kann 24 Stunden am Tag erwachsen sein? Wenn man immer nur er­ wachsen ist, rauscht die Hälfte aller Schönheit an uns vorbei. In mir ist so ein Kind drin und das muss man einfach mal rauslassen. Weil das Leben selbst so verrückt ist und so viel Spon­ tanität verlangt, dass man als Erwachsener sonst gar nicht damit klarkommen kann.

Sie sind seit 2002 mit eigener Band unterwegs. Bis 2014 hieß sie Oblivion und wurde dann auf Radio Doria umbenannt. Warum?

Das hatte rechtliche Gründe. In den USA existierte bereits eine Gruppe unter gleichem Namen. Da haben wir die Gelegenheit der

116

eco.nova

eco.art

Sie besingen in Ihren Liedern u.a. das unversuchte Heldentum, verlorene Lieben und ebensolche Kinder. Wird die Wehmut in Ihren Songs immer einkalkuliert?

Gemeinsam mit meiner Band habe ich sehr viel Zeit damit verbracht, herauszufinden, wo­ von wir eigentlich erzählen wollen und auch können. Die Inhalte der Songs, die Spielweise, die Sounds sind nicht kalkuliert, sondern auf natürliche Weise entstanden. Wehmut, Freude, Trauer, Liebe – das bewegt uns eben alle – uns, Sie und unser Publikum eingeschlossen.

Aufnahmen mit Radio Doria zum brandneuen Album „Die freie Stimme der Schlaflosigkeit“.

Auch das wird in Hall zu hören sein.

Wer ist Ihnen persönlich mehr ans Herz gewachsen, Professor Boerne im Tatort, der etwas schrullige Pathologe, oder der smarte Anwalt Vernau in „Die letzte Instanz“ mit Hang zu schönen Frauen?

Beide Figuren sind speziell, aber ich sehe kaum Gemeinsamkeiten. Boerne lebt doch sehr in seiner Wissenschaftlerwelt und der Fixstern in seinem Universum ist er selber.

Vernau dagegen ist neugierig auf andere Menschen, nimmt sich selbst nicht so wich­ tig und ist deutlich weniger besserwisserisch.

Wie geht es mit Professor Boerne weiter?

Sie meinen, ob er bald UNO-Generalsekretär wird? Er spürt ja trotz seines Hangs zum sü­ ßen Leben die Pflicht zur Pflicht in sich. Er wird also Folge für Folge tun, was ein Boerne eben tun muss!

Ein starkes Team: Der Pathologe Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, re.) und Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) ermitteln in Münster

Veröffentlichung eines neuen Albums dazu genutzt, uns umzubenennen. Jetzt sind wir einzigartig!

Sie sind regelmäßig in den TV-Serien zu sehen, spielen in Kinofilmen mit, treten als Moderator auf und sind nun mit Band auf Tour. Wird Ihnen dieses Programm nicht manchmal zu viel?

Manchmal ja, aber dann gibt es immer wie­ der so Momente, für die ich lebe. Begegnun­ gen, Zufälle, Dynamiken, die mir nie passiert wären, wenn ich irgendwo am Strand herumgepennt hätte.

In der Presse wird Ihre Musik als „kuschelige Mischung zwischen Rosenstolz und Coldplay“ beschrieben. Wie beschreiben Sie? Die Musik, die wir komponiert haben und jetzt spielen, ist im weitesten Sinne Popmusik mit deutschen Texten. Sie ist aber voller ver­ schiedener Einflüsse der Bandmitglieder und

hat daher eine große Bandbreite, die nicht eingegrenzt werden kann und soll. Durch den Umstand, dass wir seit mehr als zehn Jahren zusammenspielen, wirkt alles aus einem Guss.

Sie waren mit Ihrer Band Radio Doria für den Echo nominiert. Gewonnen hat aber Revolverheld. Sind Preise wichtig, um in der Musikbranche erfolgreich zu sein?

Selbstverständlich. Schon die Nominie­ rung zum Echo ist eine Art Ritterschlag in Deutschland. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir nun mit etablierten Kollegen in ei­ ner Reihe stehen dürfen. Das war ein hartes Stück Arbeit und ist es immer noch.

Radio Doria besteht aus erstklassigen Musikern, trotzdem sind Sie der Star der Formation. Wie gehen Sie und Ihre Bandkollegen damit um?

Entspannt. In der Band begegnen wir uns ohnehin alle auf Augenhöhe. Und mit den Worten meiner Band zu sprechen, kann ei­ ner Band ohnehin nichts Besseres passieren, als dass die Menschen ihren Sänger bereits kennen.

Sie gastieren am 28. Juni beim Burgsommer in Hall? Waren Sie schon einmal in Tirol?

Nur zum Skifahren. Es ist einer der schönsten Plätze der Welt. Ich liebe tatsächlich die Ber­ ge. Das Meer auch. Am besten beides, dau­ ernd, abwechselnd. Und ich habe auch sehr schöne Erinnerungen an Hall. Vielleicht er­ zähle ich was davon bei unserem Konzert.

JAN JOSEF LIEFERS & RADIO DORIA

BurgSommer-Open-Air – Exklusivkonzert in Österreich Sonntag, 28. Juni 2015, Einlass 19.30 Uhr Kartenvorverkauf bei allen Ö-Ticket-Stellen und auf burgsommer-hall.at

eco.nova

117

eco.art

Blick in die Ausstellung „Mehr als Worte“ im Tiroler Volkskunstmuseum

ZEICHENSPRACHE Unser Leben ist beeinflusst von Zeichen, Symbolen und Grafiken. Weil sie international und multikulturell funktionieren. Viele davon nehmen wir nur unbewusst wahr und trotzdem ist unsere tägliche Kommunikation davon wesentlich bestimmt: Verkehrszeichen, Logos, Qualitätssiegel, Piktogramme oder Emoticons am Handy sind Hinweise und Orientierungshilfen oder geben gar Auskunft über Gedanken und Gefühle. Die aktuelle Ausstellung „Mehr als Worte“ im Tiroler Volkskunstmuseum zeigt anhand historischer und gegenwärtiger Objekte unterschiedlichste Facetten des nonverbalen Kommunikationsaustauschs. // Fotos: Wolfgang Lackner

T

rotz der Dominanz des Schriftlichen in unserer Kul­ tur spielen in der alltäglichen Kommunikation Zeichen und Symbole eine wichtige Rolle. Sie regeln das Leben im öf­ fentlichen Raum, stehen für Gefühlszustände, Werte oder Übersinnliches. Obwohl Zeichen und Symbole auf das Wesentliche reduziert sind und teils reduziert sein müssen, schaffen sie es doch, auch komplexe Inhalte einfach dar­ zustellen und zu vermitteln. Meist unbewusst.

Dennoch erschließen sich nicht alle Sym­ bole für jeden auf die gleiche Weise. Ih­ re Funktion und ihre Verwendungen hängen vom jeweiligen zeitlichen, sozialen und kultu­ rellen Kontext ab. Spezifische Symbole kön­ nen somit Auskunft über eine bestimmte so­ ziale Gemeinschaft geben. „Ausgehend von den eigenen Sammlungsbeständen beleuch­

118

eco.nova

tet die Ausstellung ein kulturgeschichtlich hochinteressantes Thema, das unseren Alltag mehr bestimmt, als wir meinen: die Mittei­ lungsform durch Zeichen und Symbole. Die regionalen Beobachtungen stehen beispiel­ haft für international feststellbare Entwick­ lungen“, so Dr. Wolfgang Meighörner, Direk­ tor der Tiroler Landesmuseen.

SYMBOLE UND BEDEUTUNGEN

Thematisch beginnt die Ausstellung mit der Frage nach dem Kontext. Am Beispiel des Schlüssels werden unterschiedliche, oftmals widersprüchliche Aspekte, die ein Symbol in sich vereinen kann, analysiert. Aufgrund sei­ ner Funktion – dem Öffnen und Schließen – hat der Schlüssel hohe symbolische Bedeu­ tung. Er verleiht dem Träger Macht und Ver­ antwortung über das Haus, die Stadt oder ein

Amt. In diesem Zusammenhang fungiert er als Hinweis auf eine Amtsgewalt oder Be­ sitz. Für Schlosser jedoch ist er Zunft- und Erkennungszeichen sowie Zeugnis hoher Kunstfertigkeit. Der Fraisenschlüssel hinge­ gen sollte krampflösend wirken, während der Schlüssel zum Liebesschloss auf ewig binden soll und als Liebesbeweis gesehen wird.

Will jemand seinen Besitz kennzeichnen, drückt er einem Objekt seinen Stempel auf.

Besitzzeichen sind oft einfach geformt und nur in einem begrenzten Umfeld lesbar.

Eine besondere Bedeutung kommt magi­ schen und religiösen Symbolen zu. Sie ver­ suchen, nicht Begreifbares zu bannen, und werden dadurch Vermittler zum Transzen­ denten. Ihnen wird eine besondere Kraft zu­ gesprochen: Sie sollen Schutz sein oder bei Krankheit heilend wirken. Als Ausdruck ei­

eco.art

„IN GEWISSER WEISE SIND ALLE SYMBOLE EINE ART GEHEIMCODE. MAN VERSTEHT SIE NUR IN BESTIMMTEN ZEITLICHEN UND KULTURELLEN ZUSAMMENHÄNGEN. BESONDERS REIZVOLL WAR ES DESHALB, DEN GESCHICHTEN HINTER EINZELNEN ZEICHEN UND SYMBOLEN NACHZUGEHEN. DENN: ZEICHEN UND SYMBOLE SIND MATERIELL FASSBARE TEILE EINER UNSICHTBAREN WIRKLICHKEIT UND VERWEISEN AUF MENSCHLICHES HANDELN, GEFÜHLE ODER WERTE.“ Mag. Karl C. Berger und Anna Horner, MA, Ausstellungskuratoren „Mehr als Worte“

Objekte mit allegorischen Gestalten; u. a.

Gemälde mit den drei Tugenden; Ofenkachel mit der Allegorie des Gesichtssinns; Putten als Allegorien der drei Künste Poesie, Malerei und Musik; Schützenscheibe mit der Germania

ner eigenen Wirklichkeit und eines Weltbil­ des bedingen solche Symbole oftmals kultu­ relle Handlungen, wie Gebet oder Ritual. In der Ausstellung zu sehen sind zum Beispiel eine Minnetruhe mit Pentagramm oder eine rätselhafte Segensrolle. Vor allem das Kreuz ist in unseren Breiten allgegenwärtig, reprä­ sentiert nicht nur das Göttliche, sondern scheint auch selbst heilig zu sein. Dennoch muss es nicht zwingend ein Ausdruck religiö­ sen Empfindens sein.

POLITISCH MOTIVIERTER BEDEUTUNGSWANDEL

Wie sehr sich eine Ideologie in ein Sym­ bol einbrennen kann, zeigt die Swastika, ein Kreuzsymbol mit abgewinkelten oder gebo­ genen Armen. Sie ist seit ca. 6.000 Jahren in Europa bekannt. Ihr Name verweist auf etwas Heil­ und Segenbringendes. Im ausgehen­ den 19. Jahrhundert wurde sie als scheinbar archaisches Symbol wiederentdeckt und als Gegenpol zum christlichen Kreuz im Rah­ men nationaler und antimonarchistischer Strömungen politisch aufgeladen. Das vom

Nationalsozialismus besetzte Hakenkreuz steht heute für Antisemitismus, Rassismus und Vernichtung.

Eine solche bewusste Um­ oder unbedarf­ te Falschdeutung historischer Motive wird in der Ausstellung am Beispiel von Sinnbildern weitergeführt. Die auf verschiedenen Gerä­ ten zu entdeckenden Ornamente wurden ab 1900 völkisch interpretiert und mit einer fik­ tiven vorgeschichtlich­germanischen Zeit in Verbindung gebracht. Zierornamente wur­ den mythologisch als Lebensbaum, Frucht­ barkeitssymbol oder Sonnenrad gedeutet. Be­ dauerlicherweise werden solche Auslegungen bis heute unkritisch rezipiert.

TIROL UND DIE ALPEN

Im ursprünglichen Gebrauch meinte das griechische Wort „symbolon“ einen in zwei Teile zerbrochenen Gegenstand. Ein Sym­ bol steht demnach nicht für sich alleine, son­ dern verweist auf menschliches Handeln, ge­ sellschaftliche Normen, Wertvorstellungen und kulturelle Stimmungslagen. Dies wird vor allem in den alpinen Symbolen spürbar:

Nachdem der Alpenraum und insbesondere Tirol in der Romantik zu einem Sehnsuchts­ ort eines harmonischen Naturempfindens ge­ worden war, wurden Natur und Landschaft zu einem Ausgangspunkt für das Entstehen von Symbolen. Das bekannteste alpine Sym­ bol ist wohl das Edelweiß, aber auch die Aus­ rüstungsgegenstände früher Alpinisten wie Rucksack, Seil und Pickel wurden zu Sym­ bolen kombiniert. Als stilisierte Silhouette ist die Bergwelt Tirols heute in zahlreichen Lo­ gos zu finden.

Die populäre Verwendung von staatli­ chen und religiösen Symbolen zeugt von Zu­ gehörigkeit und Identität. Sie vermittelt aber auch Status, Wertempfinden oder Abgren­ zung. Demgegenüber stehen Hinweisschilder, Piktogramme und Verkehrsschilder, die den Menschen zu einem folgsamen Diener ihrer Symbolik machen. Auffallend: Je stärker sie mit dem öffentlichen Leben verbunden sind, desto reduzierter ist ihre Formensprache.

Kulturgeschichtlich gesehen stehen Pik­ togramme und Verkehrsschilder in Zusam­ menhang mit Zunft­ und Wirtshausschil­ dern, die auf einen Blick zeigen, welches Ge­ werbe sich hinter der Fassade verbirgt. Diese Unmittelbarkeit ist auch ein Grund, weshalb der Pfeil heute allgegenwärtig ist und im 19.

Jahrhundert die seit dem Hochmittelalter be­ kannte richtungsweisende Hand bzw. den ge­ fiederten Pfeil als Symbol ablöste.

BOTSCHAFTER VON GEFÜHLEN

Ein anderer Teil der Ausstellung beschäf­ tigt sich mit Symbolen, die Emotionen und Stimmungen vermitteln. International ver­ ständlich ist das rote Herz für die Liebe. In mittelalterlichen Handschriften wurde noch ein rotes Efeublatt verwendet. Sich einan­ der reichende Hände sind ein starkes Sym­ bol des Versprechens und der Vereinbarung.

Zwei miteinander verbundene Ringe auf ei­ ner Hochzeitseinladung sind ebenso eindeu­ tig zu lesen wie ein Smiley in einer SMS. Ergänzt wird die Ausstellung durch die Vi­ deoarbeit „Fleurs du Monstre“ von Karin Fer­ rari. Die Künstlerin beschäftigt sich intensiv mit Symbolen, um die Gegenwart zu unter­ suchen, und zeigt im Foyer des Tiroler Volks­ kunstmuseums auch eine Installation.

MEHR ALS WORTE

Zeichen. Symbole. Sinnbilder.

Noch bis 8. November im Tiroler Volkskunstmuseum täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet www.tiroler-landesmuseen.at

eco.nova

119

MOBIL Auto & Motor Den BWM 2er Gran Tourer gibt’s ab rund 30.000 Euro Neben dem rasanten R sorgen auch die Versionen Alltrack und der sportlich-sparsame GTD für ein Höher, Schneller und Weiter im erfolgreichen Spektrum der Golf-VII-Variant-Modelle von Volkswagen

SPORTWAGEN-IKONE ALS KOMBI

ALLTAGSGEFÄHRTE Als typischer BMW zeigt auch der 3er Gran Tourer mit seinem raumfunktionalen Konzept und einem progressiven, kraftvollen Auftritt seine Qualitäten auf den ersten Blick. Doch der Bayer ist nicht nur schön-praktisch und praktisch-schön, sondern auch ma­ ximal variabel, funktional und dynamisch. Dazu hat BWM jede Menge Technik und Power in den Neuen gepackt. Zum Markt­ start stehen fünf neu entwickelte Turbomotoren mit drei und vier Zylindern von 116 bis 192 PS zur Wahl, die zusammen mit dem EfficientDynamics-Maßnahmenpaket Fahrspaß mit der höchsten Effizienz und den niedrigsten CO2-Emissionen im Segment verei­ nen. Die unter BMW ConnectedDrive zusammengefassten Assis­ tenzsysteme erhöhen zudem Fahrsicherheit und -komfort.

Der Golf R Variant ist einer der wohl sportlichsten Allrounder der kompakten Klasse, weil er als waschechter Sportler auch über so viel Platz verfügt, dass selbst mit fünf Personen an Bord noch immer über 600 Liter Kofferraum übrigbleiben. Der bisher stärkste Golf aller Zeiten mit flotten 300 PS aus einem 2,0-Liter-Turbomotor ist die perfekte Verbindung aus Kombi und Allradantrieb, beschleu­ nigt in knapp über fünf Sekunden auf 100 km/h und spurtet bis auf (elektronisch abgeriegelte) 250. Das alles hat natürlich seinen Preis: Gestartet wird bei rund 50.000 Euro.

DYNAMISCHER CROSSOVER MIT LUXURIÖSEM KOMFORT Renault ist nicht unbedingt der Inbegriff für Coolness. Doch mit der fünften Modellgeneration des Espace definieren die Franzosen das Konzept der erfolgreichen Baureihe neu, mit dem sie nun durchaus das Zeug zum Trendsetter hat. Die lässige Neuauflage unterscheidet sich vor allem mit ihrem ausgeprägten Crossover-Charakter grundlegend von ihren Vorgängern. Innen dominieren viel Platz und Licht, Leichtbau und neue Triebwerke sorgen für hohe Effizienz. Zur Wahl stehen zwei Diesel- und ein Benzinmotor mit 130, 160 und 200 PS, der Einstiegspreis der Großraumlimo in der Fünfsitzerversion liegt bei 33.500 Euro.

DIE DRITTE GALAXIE Der neue Siebensitzer von Ford ist ein echtes Raumwunder. Das macht ihn zum perfekten Begleiter für alle Lebenslagen, ob im Alltag oder für die Urlaubsreise. Weil ihm auch weite Strecken nichts ausmachen und man es dabei richtig gemütlich hat. Wer will, ordert dazu Sitze mit Massagefunktion. Diverse neue Assis­ tenzsysteme vermitteln zudem ein Gefühl von Sicherheit, intelli­ gente Features machen ihn maximal flexibel. Die Motorenpalette mit vier Diesel- und zwei Benzinmodellen kennt man aus dem Mondeo, das Basismodell kostet rund 33.000 Euro.

WEITERE TESTBERICHTE, NEWS UND MEHR UNTER WWW.ECO-MOBIL.AT 120

eco.nova

eco.mmentar

eco.mobil

Bruno König, Motorredaktion

RAUBKÄTZCHEN Schon seit Längerem ist aus dem gediegenen Altherrenwagen ein richtig sexy Sportler ge­ worden. Prestigeträchtig ist der mittlerwei­ le indische Brite dabei immer geblieben, wenn er auch massentauglicher geworden ist. Im Herbst kommt die neue Business­ class­Limousine XF zu den Händlern, die in New York ihre Weltpremiere feierte. Der Einstiegspreis für den E­Performance­Diesel liegt bei 41.350 Euro. Dafür gibt’s 163 PS und Handschaltung, für zusätzliche 2.500 Euro ist die Achtstufen­Automatik zu or­ dern. Wer den Hecktriebler mit einem V6 beschleunigen will, muss schon tiefer in die Tasche greifen und findet sich jenseits der 60.000 Euro wieder. Das 380­PS­Flagg­ schiff mit Allrad steht ab 70.630 Euro in der Liste. Spielen lässt sich auch mit den Aus­ stattungsvarianten, die von puristisch über sportlich bis luxuriös so ziemlich alles zu bieten haben. Schnurr ...

HANDY-BUTLER Die meisten von uns kennen wohl das Problem mit herumfallenden Handys im Auto. Das muss nicht (mehr) sein, weil es eine ganz einfache Lösung da­ für gibt: Der „EasyMount“ ist simple in der Handhabung und wird einfach in einen Spalt am Armaturenbrett ge­ steckt. Das Handy wird per Magnet­ kraft festgehalten und kann dank fle­ xibler Metallbügel in jeder beliebigen Position fixiert werden – funktioniert übrigens für alle Smartphones. Und weil’s so einfach ist, kann die Halte­ rung ganz fix wieder abgenommen und in ein anderes Auto mitgenom­ men werden. So viel Genialität gefällt uns – überhaupt, wenn sie aus Tirol kommt. Zu bekommen ist das Ding um rund 30 Euro nebst weiterer Infos unter www.easymount.at

MACHTKAMPF OHNE SIEGER? Der wochenlange Machtkampf bei Volkswagen scheint zu Ende. Ob man VW­Chef Martin Winterkorn deshalb als Sieger bezeichnen kann, bleibt offen. Denn welche Strategie der VW­Konzern verfolgt, weiß kei­ ner, und dass sich ein knapp 80­jäh­ riger Aufsichtsratschef zurückzieht, verwundert auch kaum.

Der Sieger aus dem (scheinbaren) Kampf könnte jedoch die Marke VW selbst sein. So viel wie in den letz­ ten Wochen wurde über Volkswagen schon lange nicht mehr geschrieben.

Das Thema war in aller Munde, auch in den USA und China wurde darü­ ber gesprochen. Und wie man weiß, hat VW in diesen Ländern Probleme mit dem Absatz seiner Fahrzeuge. Da kann eine kostenlose Werbung bei zig Millionen Bürgern nie schaden. Die (VW­)Zukunft wird uns zeigen, was wirklich der Plan hinter dieser welt­ weiten Aufregung war.

Anregungen und Kommentare bitte an koenig@econova.at

Ab sofort bestellbar, ab Juli beim Händler. Startpreis: 100.781 Euro

SPASSFAKTOR HANDARBEIT Mit dem Boxster Spyder bekräftigt Porsche ein weiteres Mal sein Engagement für radikal­puristische Sportwagen und eröffnet mit der neuen Generation die Cabriosaison 2015. Das neue Spitzenmo­ dell der offenen Zweisitzer bewahrt die Eigenständigkeit seines Vor­ gängers und verneigt sich mit Handschaltung und einem klassischen Stoffverdeck, das ebenfalls wieder mit der Hand bewegt werden will, vor dessen Kultstatus. Der 375 PS starke Sechszylinder ist ein Ro­ adster in Reinkultur und flitzt bei geschlossenem Verdeck bis zu 290 km/h, konsequenter Leichtbau sorgt für entsprechende Dynamik.

WEITERE TESTBERICHTE, NEWS UND MEHR UNTER WWW.ECO-MOBIL.AT

eco.nova

121

eco.mobil

122

eco.nova

eco.mobil

PRAGMATISCH UND AUSGEGLICHEN Der europäische Automarkt konnte nach schwierigen Zeiten 2015 wieder Fahrt aufnehmen und aktuell um rund 8,5 Prozent zulegen. Auch Deutschland freut sich über ein Zulassungsplus von mehr als sechs Prozent. Österreich hingegen verliert weiter an Boden. Zwar wurden in den Monaten März und April leichte Zuwächse verzeichnet, kumuliert liegt das Ergebnis aber 5,3 Prozent hinter dem vom letzten Jahr. // Text: Bruno König, Foto: Tom Bause

W

ir sprachen mit VO­ WA­ und Por­ sche­Innsbruck­Ver­ bund­Geschäftsführer Erwin Cassar über die aktuelle Situation in der Autobranche. Und es gab klare Worte.

genteil: Für 2015 erwarte ich ein gutes Ge­ schäftsjahr, in dem die Zulassungszahlen über das gesamte Jahr sehr ausgeglichen sein wer­ den. Ich bin überzeugt, dass wir mit Fortdau­ er des Jahres keinen großen Rückgang mehr verzeichnen werden.

ECO.NOVA: Österreich hinkt im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern bei den Zulassungszahlen hinterher. Warum?

ERWIN CASSAR: Ganz generell haben wir eine völlig andere Basis und Ausgangs­ situation als der Rest Europas. In der Phase der sogenannten Krise ab 2009 musste Euro­ pa insgesamt starke Rückgänge hinnehmen, Österreich hatte damals jedoch eine Son­ derkonjunktur und eine völlig konträre Ent­ wicklung als die meisten Länder. Während

Die Volkswagen-Konzernmarken halten aktuell bei 34,7 Prozent Marktanteil. Besonders Škoda und Porsche fahren auf der Überholspur und verzeichnen neue Rekordwerte. Was machen diese zwei Marken besser als etwa VW, Audi oder Seat?

Sowohl bei Škoda als auch bei Porsche kom­ men die Modellerneuerungen voll zum Tra­ gen. Besonders bei Porsche schlägt sich das mit der neuen Modellreihe des Macan positiv nieder. Aber auch bei Škoda ist der Octavia

„MANCHMAL HABE ICH DAS GEFÜHL, DER STAAT TUT ALLES DAFÜR, DASS WENIGER AUTOS VERKAUFT WERDEN.“ Erwin Cassar, VOWA- und Porsche-Innsbruck-Verbund-Geschäftsführer

wir uns immer noch über Steigerungen freu­ en konnten, verlor Europa bereits an Boden.

Diese Sonderkonjunktur wurde im Zeitraum der Bankenkrise einerseits auf Grund niedri­ ger Zinsen und die dadurch entstandene In­ vestitionsfreude der Kunden ausgelöst; zum anderen durch eine Verschrottungsprämie im Jahr 2009, die sowohl von der Regierung als auch vom Autohandel finanziert wurde. Die­ se löste ein deutliches Marktwachstum aus, das sich in den folgenden zwei Jahren auch weiter fortsetzte. Diese Investitionsbereit­ schaft hat sich zwischenzeitig wieder nor­ malisiert und der Neuwagenmarkt wieder auf ein Durchschnittsniveau eingependelt. Eu­ ropa erholt sich, der österreichische Markt geht leicht zurück. Das sehe ich aber sehr pragmatisch und nicht dramatisch. Im Ge­

noch sehr frisch, dazu kommt der ganz neue Fabia, der bei den Kunden richtig gut an­ kommt, sowie der Superb, mit dem wir noch einen draufsetzen können.

Bei den anderen Marken dürfen wir nicht vergessen, auf welch hohem Niveau wir uns bewegen. Wir verkaufen mit VW immer noch doppelt so viele Autos wie die Nummer zwei. Der Golf ist das meistverkaufte Auto in Österreich. Auch Audi ist gut unterwegs und nach wie vor Nummer eins bei den Pre­ miumherstellern. Bald kommt der neue Q7 und Ende des Jahres der neue Audi A4, der für einen zusätzlichen Aufschwung sorgen wird. Bei Seat hat sich der Alhambra gut ent­ wickelt; mit dem Ibiza, der im Sommer neu auf den Markt kommt, erwarten wir ebenfalls steigende Verkaufszahlen.

Die Steuerreform sieht vor, dass der Sachbezug von privat genutzten Dienstfahrzeugen von derzeit 720 auf 960 Euro (über 120 g CO2) erhöht werden soll. Wie wird sich das auf den Verkauf von Firmenfahrzeugen, die einen großen Anteil des Absatzes ausmachen, auswirken?

Ich denke schon, dass dies Auswirkungen haben wird. Zwar wird es sich nicht in den Stückzahlen niederschlagen, allerdings wird es eine Änderung bei der Auswahl der Fahr­ zeuge geben – etwa durch Fahrzeuge mit kleineren Motoren unter 120 g CO2. Für uns ist absolut unverständlich, dass man einen gut gehenden Konsummarkt mit solchen Maß­ nahmen beschränkt. Immerhin ist der Staat nach wie vor derjenige, der beim Autokauf am meisten verdient. Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, der Staat tut alles dafür, dass weniger Autos verkauft werden.

Wie läuft das Geschäft in den Verbundbetrieben VOWA und Porsche Innsbruck?

Unser Ziel ist es immer, den Markt gut zu be­ dienen und erfolgreich zu sein. Dies gelingt uns auch in einer Zeit, wo der Markt schwä­ cher und schwieriger geworden ist. Stolz bin ich darauf, dass dieser Erfolg nicht auf Kos­ ten von Einsparungen bei Mitarbeitern oder Arbeitsplätzen geht.

Welche Pläne gibt es an den zwei Standorten?

Am Standort Mitterweg sind die umfang­ reichen Umbaumaßnahmen so gut wie ab­ geschlossen. In der VOWA ist Bedarf für die zwei Marken Seat und Škoda gegeben. Hier sind wir gerade in der Planung für neue Ver­ kaufsräume und Kundendienstannahmen.

Bereits 2016 werden wir diese Pläne umset­ zen. Zeitgleich planen wir ein neues innerbe­ triebliches Schulungszentrum für ganz Tirol, um die Mitarbeiter auch in Zukunft bestens ausbilden zu können. eco.nova

123

eco.mobil

SMARTER TWINGO Die dritte Generation des neuen Renault Twingo setzt wie schon die erste Maßstäbe in puncto Design. Aber auch technisch hat sich beim kleinen Franzosen einiges getan. // Text und Fotos: Bruno König

D

er Twingo tanzte immer schon etwas aus der Rei­ he. Als Renault Anfang der 1990er die erste Generation des pfiffi­ gen Kleinwagens präsentierte, revolutionier­ te sein Design die Autoindustrie. Quermo­ tor und Frontantrieb lieferten die Basis für einen großzügigen Innenraum und eine un­ verwechselbare Formensprache. Dieser Mut ging dem Nachfolgemodell, das 2007 auf den Markt kam, etwas verloren. Doch das aktuel­ le Modell zeigt sich wieder extravagant und unverwechselbar. Antrieb und Motor sitzen beim neuen Twingo ab sofort auf der Hinter­ achse. Was zuerst für Verwunderung sorgt, er­ klärt sich jedoch durch die Kooperation mit Mercedes. Smart forfour und Twingo werden nämlich auf derselben Basis im slowenischen Renaultwerk produziert. Dennoch versteht es der kecke Franzose, sich gekonnt vom viertü­ rigen Smart optisch zu unterscheiden.

Die Umstellung auf Heckmotor und -an­ trieb bringt in Sachen Platzangebot, Fahr­ dynamik und Wendigkeit enorme Vorteile.

Speziell der Einschlag der Vorderräder ist be­ eindruckend. Man bekommt fast das Gefühl,

124

eco.nova

der Twingo kann im Stand umdrehen. Auch das Fahrwerk kann mit seiner komfortablen Abstimmung punkten.

PEPPIGER INNENRAUM

Die Ergonomie des Innenraums wird durch das extravagante Außendesign nicht beein­ trächtigt. Das farbenfrohe Cockpit macht Lust aufs Fahren und erfreut auch Mitfahrer.

Vorne sitzt man recht bequem, hinten geht’s etwas enger zu, der Kofferraum fällt bauart­ bedingt bescheiden aus.

Der in unserem Testwagen verbaute Drei­ zylinder schöpft aus dem Ein-Liter-Hubraum 71 PS. Das reicht zwar locker, um im Verkehr mitzuschwimmen, temperamentvoll ist der kleine Benziner jedoch nicht. Hierfür müss­ te man wohl eher zum 90-PS-Motor grei­ fen. Im Durchschnitt gönnte sich der Twingo während unseres 10-tägigen Tests rund sechs Liter auf 100 Kilometer. Kein Spitzenwert, aber noch o.k.. Den Unterschied zu seinen Mitbewerbern setzt der neue Twingo ja oh­ nehin beim Design und seiner Handlichkeit.

Zu haben ist der freche Kleinwagen schon ab 9.990 Euro.

FACTS RENAULT TWINGO SCE 70

• Motor: 1,0-Liter-DreizylinderBenziner • Leistung: 52 kW/71 PS • Drehmoment: 91 Nm • Beschleunigung: 14,5 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 151 km/h • CO2-Ausstoß: 95 g/km • Testverbrauch: 6,0 Liter/100 km • Crashsicherheit: 4**** (78 % lt. NCAP) • Preis: ab 9.990 Euro

eco.mobil

RAFFINIERTES I

Hochwertig, dynamisch, wertig und komplett. So präsentiert sich der neue i20 von Hyundai. Unser Testauto im feschen Cashmere-Braun inklusive Premiumausstattung lässt kaum Wünsche offen. // Text und Fotos: Bruno König

S

chon der Vorgänger des aktuel­ len i20 hat den Koreanern sehr ge­ holfen, die Marke Hyundai auch in Europa bekannter zu machen. 2013 wurden allein in Österreich mehr als 6.000 Stück des Kleinwagens verkauft. Das aktuelle Modell soll an diesen Erfolg anknüpfen und neue Zielgrup­ pen ansprechen. Dafür hat der fernöstliche Auto­ bauer einiges getan. Neben dem hübschen Kleid­ chen konnte vor allem die Qualitätsanmutung deutlich gesteigert werden. Die Proportionen des auf knapp über vier Meter gewachsenen i20 passen dabei perfekt zum neuen Hyundai-Mar­ kendesign „Fluidic Sculpture“. Gewachsen ist allerdings auch sein Preis: Zwar liegt der Ein­ stiegspreis bei moderaten 11.490 Euro, doch un­ ser Testwagen mit dem 75-PS-Dieselmotor und der üppigen Premiumausstattung kommt auf über 21.000 Euro. Mit an Bord ist dabei neben Sitz- und Lenkradheizung, Klimaautomatik und Tempomat auch eine Rückfahrkamera und ein Panorama-Glasschiebedach.

KRÄFTIGER, SPARSAMER MOTOR

Überrascht hat uns im Test der 1,1-CRDiDieselmotor. Der 75 PS starke Saugdiesel geht kraftvoll zu Werke und hat mit den rund 1.200 Kilo Eigengewicht des i20 keiner­

lei Probleme. Dazu ist er mit einem Durch­ schnittsverbrauch von nur 4,8 Litern auf 100 Kilometer sehr sparsam unterwegs. Positiv sind außerdem die gute Geräuschdämmung und der aufgeräumte und hochwertig wirken­ de Innenraum. Das Platzangebot ist für ein Fahrzeug dieser Klasse und dank des verlän­ gerten Radstandes ebenfalls großzügig ausge­ fallen. Damit soll der neue Hyundai i20 auch jüngere Käuferschichten ansprechen. Neben einer umfangreichen Serien-Sicherheitsaus­ stattung ist für den neuen i20 auch ein Spur­ halteassistent verfügbar.

FACTS HYUNDAI I20 1,1 CRDI PREMIUM • • • • • • • •

Motor: 1,1-Vierzylinder-Diesel Leistung: 55 kW/75 PS Drehmoment: 180 Nm Beschleunigung: 16,0 sec von 0 auf 100 km/h Spitze: 161 km/h Testverbrauch: 4,8 Liter/100 km CO2-Ausstoß: 92 g/km Preis: ab 11.490 Euro

eco.nova

125

eco.mobil

LANDLUST Der Freelander ist verschwunden, es lebe der Discovery Sport. Land Rover zeigt mit seinem neuen Modell eindrucksvoll, dass ein dynamischer Auftritt und volle Geländetauglichkeit kein Widerspruch sein müssen. // Text und Fotos: Bruno König

A

nfangs zeigten sich schon viele traurig darüber, dass der beliebte und so erfolgreich am Markt eingeführte Freelander aus dem Land-Rover-Programm verschwindet. Doch all denen sei gesagt: Der Ersatz dafür ist mehr

126

eco.nova

als würdig. Nicht nur wegen seines sportli­ chen Designs, auch technisch übertrumpft der Neue seinen Vorgänger um Längen. Da­ zu kann der Discovery Sport sogar als 7-Sit­ zer geordert werden. Die Frontpartie erinnert stark an den Range Rover Evoque, Seitenan­

sicht und Heck sind jedoch eigenständig und Land-Rover-typisch gestaltet.

Die Kombination von sportlicher Optik und einem großzügigen Platzangebot konn­ ten die Ingenieure perfekt lösen. Trotz der kompakten Außenlänge von 4,60 Metern

eco.mobil

LUXUS IM INNENRAUM

finden bis zu sieben Personen Platz. Zusätz­ lich lässt sich die Rückbank verschieben, wo­ durch entweder mehr Platz für Gepäck oder Mitfahrer entsteht. Der Kofferraum fasst bis zu knapp 1.700 Liter.

Beim ersten Blick in den Innenraum des neuen Discovery Sport gefällt der luxuriöse Touch. Feinstes Leder, tolle Materialien und eine hohe Verarbeitungsqualität dominie­ ren das Geschehen. Armaturen und Schalter sind übersichtlich gestaltet und gut zu bedie­ nen; Verbesserungsbedarf besteht noch beim acht Zoll großen Touchscreen und der Dar­ stellung der Navi­Karte. Doch das fällt unter Jammern auf hohem Niveau.

Als Antrieb kommen zwei Diesel mit 150 oder 190 PS sowie ein Benziner mit 240 PS zum Einsatz. Der Turbobenziner kommt aus­ schließlich mit der neuen 9­Gang­Automa­ tik, bei den Dieselmotoren gibt’s die Wahl zwischen 6­Gang­Schalter und der moder­ nen ZF­Automatik.

Unser Testwagen war mit dem 190­ PS­Turbodiesel und der modernen 9­Gang­ Automatik ausgestattet. Bis zu 420 Nm stemmt der 2,2­Liter­Dieselmotor auf die Kurbel­ welle. Das ermöglicht einen Sprint von unter neun Sekunden auf Tempo 100 und erlaubt knapp 190 km/h Spitze. Der Antrieb geht dabei nicht nur kraftvoll, sondern auch über­ aus leise zu Werke. Unser Testverbrauch lag bei rund acht Litern auf 100 Kilometern.

Beeindrucken konnte der Discovery Sport auf­ und abseits der Straßen. Besonders die Kombination von Allradantrieb und dem elektronischen „Terrain Response System“ begeistert. Auf der Straße höchst komforta­ bel, meistert das System auch schweres Ge­ lände nahezu mühelos.

Damit ist Land Rover wieder ein echter Wurf gelungen. Denn der neue Land Rover Discovery Sport macht nicht nur seinem Na­ men alle Ehre, sondern auch in der Stadt eine gute Figur.

FACTS LAND ROVER DISCOVERY SPORT 2,2 SD4

• Motor: 2,2-Liter-VierzylinderTurbodiesel • Leistung: 140 kW/190 PS • Drehmoment: 420 Nm bei 1.750 U/min • Beschleunigung: 8,9 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 188 km/h • Testverbrauch: 7,9 Liter auf 100 km • CO2-Ausstoß: 159 g/km • Preis: ab 33.350 Euro

Renault TWINGO Überall hin und weg

Twingo Spring Edition jetzt ab

€ 9.690,–

Inkl. Radio mit Bluetooth® Freisprecheinrichtung & Klimaanlage Alle Inhalte und Aktionspreise gelten für Konsumenten bei Kauf von 02. bis 30.05.2015 gemäß Bedingungen unter www.renault.at, inkl. NoVA, USt., Händlerbeteiligung, Bonus und Finanzierungsbonus. Finanzierungsbonus nur gültig in Zusammenhang mit einer Finanzierung über Renault Finance (RCI Banque SA Niederlassung Österreich), ausgenommen 50/50 Kredit. Komb. Verbr. 4,2–4,7 l/100km, CO2 Emission 95–105 g/km, homologiert gemäß NEFZ. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Symbolfotos.

renault.at

DOSENBERGER

www.dosenberger.com

Neu-Rum, Serlesstraße 1, Tel. 0512/261130-0, dosenberger@partner.renault.at Landeck, Stampfle 173, Tel. 05442/64060-0, office@dosenberger-landeck.at OSTERmaNN Innsbruck, Fürstenweg 93, Tel. 0512/281741, HOfER Neustift, Kampl/Gewerbezone 10, Tel. 05226/2661 NEuRauTER Stams-Mötz, Staudach 23, Tel. 05263/6410, ScHöpf Imst, Industriezone 54, Tel. 05412/64526 HaNGL Pfunds, Nr. 432, Tel. 05474/5273

eco.nova

127

eco.mobil

MEHR 6 FÜR DEN X Mehr Leistung, weniger Verbrauch und ein dynamischeres Gesicht: Der neue BMW X6 glänzt gleich mit mehreren Highlights. Wir fuhren den Dreiliter-Diesel mit 258 PS. // Text und Fotos: Bruno König

A

ls BMW 2007 den X6 erst­ mals vorstellte, haben die meisten nur ihren Kopf ge­ schüttelt und nicht verstanden, was sich die Bayern dabei gedacht haben. Nach acht Jah­ ren und 250.000 verkauften Exemplaren sind die X6-Kritiker jedoch verstummt. Viele Hersteller eifern sogar dem Vorbild aus Mün­ chen nach. Einer davon so deutlich, dass man ihn beinahe verwechseln könnte.

Die Optik ist nun noch markanter und dy­ namischer geworden. Wie ein durchtrainier­ ter Sportler steht der neue X6 da. Trotz des kraftvollen Auftrittes hat er aber nicht seine Eleganz verloren und wirkt souverän. Wie auch das Innenleben des SAV (Sport Acti­ vity Vehicle), das mit hochwertigen Materi­ alien und einer enormen Verarbeitungsquali­ tät zu beeindrucken weiß. Erfreulicherweise schluckt der Kofferraum jetzt um 75 Liter mehr als der Vorgänger. Genauso beeindru­ ckend ist der Antrieb unseres Testwagens: Der jetzt auf 258 PS erstarkte Dreiliter-Die­ sel klingt sportlich und so gar nicht nach Die­ sel. Dazu ist er kraftvoll und durchzugsstark.

Das Aggregat ist nicht nur stärker geworden, sondern hat auch an Drehmoment zugelegt, das nun schon ab 1.500 Umdrehungen parat steht – kongenial unterstützt von der momen­ tan besten Acht-Gang-Automatik am Markt.

Obwohl etwas leichter geworden, wiegt der aktuelle X6 immer noch satte 2,1 Tonnen. In nur 6,7 Sekunden ist „IGL“-Tempo erreicht, theoretisch wäre eine Spitze von 230 km/h

128

eco.nova

möglich. Und das Erfreuliche zum Schluss: Die Leistungskur schlägt sich nicht negativ im Verbrauch nieder. Im Gegenteil, der stär­ kere Motor kommt nun sogar mit rund acht Litern auf 100 Kilometer aus.

FAHRDYNAMIK WIE IM SPORTWAGEN

Die Leichtfüßigkeit eines X6 ist schon be­ eindruckend. Fast wie ein Sportwagen wieselt das SAV über kurvige Landstraßen. Verant­ wortlich dafür sind vor allem die herrlich di­ rekte Lenkung, der xDrive-Allradantrieb und ein ganzes Heer an Assistenzsystemen. Der Einstiegspreis für den Dreiliter-Diesel liegt bei moderaten 74.500 Euro. Mit zahlreichen

Extras wie in unserem Testwagen klettert der Preis aber rasch auf gute 90.000. Doch der X6 legt die Latte weiter hoch. Um ihn einzuholen, muss der Mitbewerb ordentlich Gas geben.

FACTS BMW X6 XDRIVE 30D

• Motor: 3,0-Sechszylinder-DieselTwin-Power-Technologie • Leistung: 190 kW/258 PS • Drehmoment: 560 Nm • Beschleunigung: 6,7 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 230 km/h • Testverbrauch: 8,1 Liter auf 100 km • CO2-Ausstoß: 159 g/km • Preis: ab 74.500 Euro

JETZT AB

€ 19.990,–

*

Jetzt als limitiertes Sondermodell.

Der Tiguan Austria.

*Preis inkl. NoVA und MwSt. Solange der Vorrat reicht.

Verbrauch: 5,0 – 6,4 l/100 km. CO2-Emission: 130 – 149 g/km.

Symbolfoto.

6020 Innsbruck, Haller Straße 165 www.vowainnsbruck.at Telefon 0512/2423-0 www.vowainnsbruck.at

www.porscheinnsbruck.at www.porscheinnsbruck.at

eco.mobil

STYLEBERATER Ein Kleinwagen, der überhaupt nicht klein wirkt: Der neue Mazda2 gefällt nicht nur mit seiner Optik, er erfüllt auch gehobenere Ansprüche und zeigt sich dabei sehr erwachsen. Das sind aber nicht die einzigen Highlights des feschen Stadtflitzers. // Text und Fotos: Bruno König

E

s sind nur vier Buchstaben, aber auf diese legt Mazda sehr viel Wert: Kodo. Die Designlinie der neuen Mazda-Modelle soll die natürlichen Bewegungen von Raubkatzen widerspiegeln oder den Moment, wenn ein Pfeil die Sehne verlässt. Das Kodo-Design kommt auch bei der dritten Generation des Mazda2 zur An­ wendung. Der markante Kühlergrill und die scharf gezeichneten Scheinwerfer sowie der Längenzuwachs von gleich 14 Zentimetern zum Vorgänger geben dem „kleinen“ Japaner eine ordentliche Portion Selbstvertrauen. Al­ lerdings zählt der Mazda2 nicht zu den güns­ tigsten Kleinwagen am Markt. Der 75 PS star­ ke Benziner startet ab 12.490 Euro aus dem Schauraum. Der 105-PS-Diesel kommt ab 17.590 und unser Testwagen mit 115 PS und hochwertiger Revolution-Top-Ausstattung so­ gar auf mindestens 22.190 Euro. Allerdings sprechen wir hier von einem sehr erwach­ senen Auto mit beeindruckender Quali-

130

eco.nova

tät und tollen Materialien. Gut gelungen ist den Ingenieuren auch die Abstimmung des Fahrwerkes. Ein feiner Kompromiss zwi­ schen Komfort und Sportlichkeit und selbst größere Schlaglöcher schluckt der Mazda2 unbeeindruckt.

FAHRASSISTENZ UND KRÄFTIGER MOTOR

Neben einem Keyless-Go-System bietet der Mazda2 auch Tempomat, Notbremsassis­ tent und Spurwechselwarner serienmäßig.

Dazu kommen noch Head-up-Display und LED-Vollscheinwerfer – für ein Fahrzeug dieses Segmentes schon beachtlich, was auch den Anschaffungspreis gleich in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt. Der Abstand zu einem Polo oder auch Audi A1 schmilzt auf alle Fälle beträchtlich.

Dazu passt der kräftige, 115 PS starke Benziner, der besonders bei höheren Dreh­ zahlen richtig lebendig wird, perfekt.

FACTS MAZDA2 G115 REVOLUTION TOP

• Motor: 1,5-Liter-VierzylinderBenziner • Leistung: 85 kW/115 PS • Drehmoment: 148 Nm • Beschleunigung: 8,7 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 200 km/h • Testverbrauch: 5,8 Liter/100 km • CO2-Ausstoß: 115 g/km • Crashsicherheit: 4**** (86 % lt. NCAP) • Preis: ab 12.490 Euro

Innsbruck, Griesauweg 28, Tel.: 0512-33 23-744 ofďŹ ce@denzel-unterberger.cc,www.unterberger.cc www.unterberger.cc info@denzel-unterberger.cc,

eco.mobil

GROSSER WOLFSBURGER Gründlich überarbeitet und mit aufgehübschter Front- und Heckpartie präsentiert sich der facegeliftete VW Touareg.

Dazu leistet der Dreiliter-Diesel nun 262 PS und verbraucht deutlich weniger als sein Vorgänger. // Text und Fotos: Bruno König braucht trotzdem deutlich weniger Kraftstoff als sein Vorgänger. Während unseres 14-tägi­ gen Testlaufes gönnte sich der herrlich fahr­ bare Sechszylinder-Diesel nur 9,2 Liter im Durchschnitt ... bei 2,3 Tonnen Eigengewicht.

An der Optik des Touareg hat Volkswagen nur Feinschliff betrieben. Neu gestaltete und jetzt serienmäßig verbaute Bi-Xenon-Schein­ werfer und neu gezeichnete Heckleuchten enttarnen das aktuelle Modell. Auch der In­ nenraum wurde nur leicht modifiziert und mit neuen Schaltern belegt.

SOUVERÄNES FAHRGEFÜHL

Der kräftige Motor in Verbindung mit der blitzschnell agierenden Acht-Gang-Automa­ tik und der (optionalen) Luftfederung sowie der direkten Lenkung und einer überzeugen­ den Bremsanlage ergibt in Summe ein souve­ ränes Fahrgefühl. Hinzu kommt die exzellen­ te Geräuschdämmung, die kaum etwas nach innen durchlässt.

Dank des Allradantriebes mit selbst­ sperrendem Torsen-Verteiler-Getriebe und elektronischen Differenzialsperren für bei­ de Achsen klettert der Touareg ungeahnte Steigungen empor. Deshalb gibt er auch im schweren Gelände eine ausgezeichnete Figur ab. Das Ladevolumen von bis zu 1.642 Litern sowie die Anhängelast von 3.500 Kilo ma­ chen aus dem großen Wolfsburger ein echtes Allroundtalent.

Der Einstiegspreis liegt bei preiswerten 52.230 Euro. Doch Vorsicht, die Aufpreislis­ te ist lang und verleitet zu vielen Kreuzchen.

Unser Test-Touareg mit Topausstattung kam damit sogar auf über 100.000 Euro.

FACTS VW TOUAREG 3,0 V6 TDI 4MOTION

S

tanden früher die großen Gelän­ dewagen oft als Spritfresser in der Kritik, so trifft das auf die moder­ nen SUV nicht mehr zu. Schon die erste Ge­ neration des Touareg stellte das mit dem 174 PS starken Fünfzylinder-Dieselmotor unter

132

eco.nova

Beweis. Das ist mittlerweile schon dreizehn Jahre her und die Entwicklung schritt rasant voran.

Unser Testwagen des aktuellen VW Toua­ reg verfügt über knapp 100 PS mehr, hat un­ heimlich an Drehmoment zugelegt und ver­

• Motor: 3,0-Sechszylinder-Turbodiesel • Leistung: 193 kW/262 PS • Drehmoment: 580 Nm bei 1.750 U/min • Beschleunigung: 7,3 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 225 km/h • Testverbrauch: 9,2 Liter auf 100 km • CO2-Ausstoß: 174 g/km • Crashsicherheit: 5***** • Preis: ab 52.230 Euro

eco.mobil

GROSSER ANDRANG Bereits die erste Auflage von „Alles Auto“ im ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum Zenzenhof vor zwei Jahren war ein großer Erfolg.

Bei der heurigen Ausgabe melden die Veranstalter VOWA und Porsche Innsbruck einen neuen Rekord: Rund 1500 aktive Testfahrer übten sich im Fahrtechnikzentrum an Schleuderplatte, Aquaplaningstrecke oder im Handlingparcours und konnten so die neuesten Innovationen bei Fahrassistenzsystemen hautnah erleben.

Z

um Testen stellten die zwei Händler mehr als 85 neue Modelle von VW, Audi, Seat und Škoda zur Verfügung, die an den zwei Veranstaltungstagen im Dauereinsatz standen. Am neu errichteten Offroadgelände konnten sich Interessierte am Beifahrersitz der erfahrenen ÖAMTC-Instruktoren von den Ge­ ländefähigkeiten des VW Touareg und Amarok überzeugen. Steile Bergauf- und -abfahrten be­ geisterten die Mitfahrer dort ebenso wie extre­ me Schrägfahrten. Neben den Geländewagen

stand auch eine Reihe sportlicher Autos für Testfahrten parat. Darunter der brandneue Golf R, der Seat Leon ST Cupra und von Au­ di der RS7. Zum ersten Mal bei „Alles Auto“ konnte man heuer die neuesten Elektro- und Hybridfahrzeuge des Volkswagen-Konzerns, wie den Golf GTE, den e-up! oder den Audi A3 e-tron, mit modernster Antriebstechnolo­ gie auf der Straße Probe fahren. Einer Fort­ setzung der erfolgreichen Veranstaltung in zwei Jahren sollte also nichts im Wege stehen.

JETZT ZUSÄTZLICH BIS ZU 2.000.– EURO SPAREN!

Innsbruck Edition.

Audi Sondermodelle.

www.porscheinnsbruck.at

Audi A1 Sportback admired statt EUR 23.700,– jetzt ab EUR 19.990,–*

17.990,–

Audi Q3 quattro daylight statt EUR 40.520,– jetzt ab EUR 32.900,–*

30.900,–

www.vowainnsbruck.at

Restwert-Leasing Porsche AngebotHändlerangebot. gültig bis 30.9.2015,Nur bzw. solange der der Vorrat inkl.

Ust, Nova und interner Bonus, zzgl. gesetzlicher Vertragsgebühr EUR 79,55 und Bearbeitungs*Preis inkl. NoVAder und MwSt.Bank.

Limitiertes solange Vorratreicht, reicht.

Gültig für prompt verfügbare Jungwagen. kosten EUR 134,93. Gesamtleasingbetrag 19.541,68. Laufzeit 60 Monate, 15.000 km/Jahr. Eigenleistung EUR 7.350.-, Restwert EUR 7.500.-, Sollzinssatz 2,95% variabel, Effektivzinssatz 3,89%

Kraftstoffverbrauch gesamtLimitiertes in l/100 km: 3,4 –5,8.

COverfügbare in g/km: 89 – 130.

2-Emission variabel. Kaskopflicht bonitätsabhängig.

Händlerangebot für prompt Jungwagen.

Ausgenommen Sonderkalkulationen für Flottenkunden und Behörden. Stand 05/2015.

Eintauschbonus von 2.000.- Euro nur bei Eintausch eines Gebrauchtwagens und Finanzierung bei der Porsche Bank. Kraftstoffverbrauch gesamt in l/km: 3,4–5,8. CO2-Emission in g/km: 89–130.

185x122_A1+Q3_700730.indd 1

24.02.15 15:28

eco.nova

133

LIFESTYLE Luxus & Trends © Johannes Sauter

INTELLIGENTES DESIGN

GLORYFY GOES CHARITY Am 3. Mai ging erneut das wohl ungewöhnlichste Rennen der Welt über die Büh­ ne: global zur selben Zeit, ob Tag oder Nacht, Frühling oder Herbst. Der Wingsfor-life-Run will in erster Linie Aufmerksamkeit erzeugen und Spenden sammeln, um Querschnittslähmung eines Tages heilbar zu machen. Langjähriger Kooperati­ onspartner der Heinz-Kinigadner-Stiftung „Wings for life“ ist die Tiroler Manu­ faktur gloryfy – die mit den unzerstörbaren Brillen. Exklusiv für den diesjährigen Lauf haben die Unterländer die Brille „G4 PRO World Run“ designt, von der 10 Euro pro verkauftem Exemplar automatisch an die Stiftung gehen. Unter www. gloryfy.com können Sie zudem mit dem „gloryfy Wings for Life package“ selbst entscheiden, wie viel gespendet werden soll. Die Brille kostet dort 149 Euro – bis zu 55 Euro davon können Sie Wings for Life zur Verfügung stellen.

Rahmen und Linsen der Sonderedition sind wie bei allen gloryfy-Brillen un­ zerbrechlich und bieten dem Träger damit besten Schutz, Komfort und 100 Pro­ zent optische Güte. Das Modell mit Halbrahmen ist durch die optimale Belüf­ tung und das minimale Gewicht perfekt für Läufer geeignet. // www.gloryfy.com, www.wingsforlife.com

134

eco.nova

Dass Uhren heute mehr können, als nur die Zeit anzuzeigen, wissen wir spätestens seit der Apple Watch, mit der die Serie Knight Rider beinahe zum realen Leben erwacht.

Uhren vernetzen sich mittlerweile mit der elektronischen Umgebung direkt vom Hand­ gelenk aus. Nun will auch die Schweizer Lu­ xusuhrenmanufaktur in der Network-Li­ ga mitspielen und kündigt eine Neuheit an: IWC Connect.

Mit dem intelligenten Tool, das in das Armband der mechanischen IWCs integriert ist, kann der Träger Geräte bedienen, die mit dem so genannten Internet of Things verbun­ den sind. Darüber hinaus lassen sich damit die verschiedensten Aktivitäten aufzeichnen und auswerten. „Viele unserer Kunden und Markenbotschafter tragen neben ihren Uh­ ren internetfähige Geräte. Uns hat dies dazu inspiriert, zusammen mit einem Unterneh­ men für Digitaltechnik eine elegante und äs­ thetisch ansprechende Lösung zu entwickeln, die zusätzliche Geräte am anderen Handge­ lenk überflüssig macht”, erklärt Georg Kern, CEO von IWC Schaffhausen. An den Uhren an sich ändert sind indes nichts – sie bleiben handgefertigte, mechanische Zeitmesser.

eco.life

reise.tipp

Ansicht von Süden mit der Erweiterung des Kinderbereiches (li.) und Ruheraum mit Sonnenterrasse im Obergeschoss

Li.: Blick durchs Fenster in den neuen Kinderbereich Re.: Südwest-Ansicht, Ruheraum mit Sonnenterrasse im Obergeschoss

NEUES KLEID Das Freizeitzentrum Axams erfreut sich bereits seit 1977 bei Alt und Jung, Gästen und Einheimischen größter Beliebtheit. Be­ sonders geschätzt wird das freundliche Personal, der Angebots­ mix aus Hallenbad, Erlebnissauna, Freischwimmbad mit Rutsche und Sprungturm – und nicht zu vergessen die Liegewiese samt Bergpanorama und die gute Gastronomie. Als eine der wich­ tigsten Freizeiteinrichtungen im Westlichen Mittelgebirge ist das FZZ Axams gleichermaßen touristische Attraktion wie Er­ holungs- und Freizeitraum für die einheimische Bevölkerung.

Die ersten Bilder der geplanten Zu- und Umbauarbeiten sorgen schon für Vorfreude bei den Badegästen.

Nach einer intensiven Planungs- und Beratungsphase ist der Entwurf des Planungsbüros Ingenieurgemeinschaft Gebhart – Leis aus Axams fertig. Die ersten Bilder geben einen ersten Ein­ druck der geplanten Erweiterungen. Das Konzept der Zu- und Umbauarbeiten umfasst dabei im Wesentlichen drei Eckpfeiler: Im ersten Obergeschoss entsteht der Panorama-Ruheraum mit Sonnenterrasse im Freien. Dort können die Badegäste ungestört vom Schwimmbetrieb die Aussicht genießen und die Seele bau­ meln lassen. Die Sonnenterrasse lädt von April bis Oktober zum Sonnenbaden ein. Der Hallenbadbereich wird durch ein zusätzli­ ches Aquagymnastik- und Sprudelliegenbecken erweitert. Damit will das FZZ Axams dem steigenden Bedarf der Gäste, fit, vital und gesund zu bleiben, gerecht werden.

Ein Highlight der Zu- und Umbauarbeiten wird zweifels­ frei der neue Kinderbereich. Im Kinderparadies mit Rutsche und vielen Spielmöglichkeiten können sich die kleinen Besucher so richtig austoben, ohne dabei die Badegäste in der Schwimmhal­ le zu stören.

Die Sommersaison ist von den Bauarbeiten übrigens nicht betroffen. Der Umbau soll im Herbst realisiert werden. Spätes­ tens ab Mitte Dezember wird das Schwimmbad wieder geöffnet sein. Laut Geschäftsführer Martin Leis ist das Konzept sehr aus­ gewogen. Das Freizeitzentrum Axams versteht sich als Freizeitund Familienbad, die Badegäste werden die Erholung im neu­ en Ruheraum mit toller Aussicht genießen. Der Kinderbereich ist maßgeschneidert für die Bedürfnisse von Eltern und Kindern, damit alle auf ihre Kosten kommen.

Riga: 4-tägige Standortreise ab 219 Euro pro Person

PERLE DES BALTIKUMS Die lettische Hauptstadt Riga gilt als Freilichtmuseum der Architektur. Deshalb empfiehlt sich auch ein Spaziergang durch die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Altstadt.

In den mittelalterlichen Gassen spürt der Besucher den Hauch der Geschichte.

Riga war eine wichtige Hafenstadt und gehörte der deutschen Hanse an. An diese Zeit erinnert der Marktplatz mit den noch heute bestehenden Gebäuden der großen und kleinen Gilde, dem Rathaus sowie dem wieder aufgebauten Schwarzhäupterhaus.

Viele Restaurants laden zum Genießen von traditionellen letti­ schen Gerichten ein. Auch sakrale Gebäude wie der Dom oder die Petrikirche sind in der Nähe und eine Besichtigung wert. Vom Kirchturm hat man dabei einen schönen Ausblick über die Stadt.

Die Altstadt wird von der Neustadt durch einen erholsamen Stadtpark getrennt. In den zahlreichen Boutiquen findet man ne­ ben traditionellen Souvenirs auch verschiedenen Bernsteinschmuck und moderne Kunstobjekte, während die Einkaufszentren sowohl Kleidung lettischer Designer als auch weltweit bekannte Marken anbieten. Riga ist aber auch bekannt für seine lebendige Kultursze­ ne mit zahlreichen Konzerten, Veranstaltungen und Ausstellungen für jeden Geschmack.

Wem eine Städtereise zu wenig ist, für den gibt es außerhalb der Hauptstadt noch viele mittelalterliche Städte und Burgen, Museen und Volksparks, Festungsruinen und stolze Paläste zu ent­ decken. Lettland, das lange als europäischer Geheimtipp galt, ist auf dem besten Weg, eine Top-Reisedestination zu werden.

INFOS UND BUCHUNGEN Reisestudio QoolTOUR Fürstenweg 55, Innsbruck, reisestudio@qooltour.at, www.qooltour.at

eco.nova

135

promotion

KEINE CHANCE DEM INNEREN SCHWEINEHUND! Regelmäßig mit seinem eigenen Personal Trainer Fitness und Leistungsfähigkeit stärken – das machen inzwischen viele Manager in Tirol. // Fotos: Tanja Lair Zeit und Wetter entweder zuhause, im Büro oder der Natur trainiert, in einer Kombinati­ on von sanftem Herz-Kreislauf-Training, der richtigen Ernährung und einem exakt abge­ stimmten Muskelaufbau. Da jeder Körper an­ ders beschaffen ist, gilt es, neben dem richti­ gen Ziel auch das richtige Maß zu finden.

ERSTE TRAININGSSTUNDE KOSTENLOS

„Die erste Trainingsstunde ist kostenlos und unverbindlich, denn es muss die Chemie stimmen“, erklärt Gruber sein Konzept. Und dies scheint sehr erfolgreich zu sein, denn er kann auf eine stattliche Zahl anspruchsvol­ ler Businessklienten verweisen. Viele schät­ zen seinen ganzheitlichen Zugang, bei dem er auch ein sehr motivierendes und umsetzbares Ernährungs-Coaching einbaut.

M

atthias Gruber ist Per­ sonal Fitnesstrainer und weiß aus Erfahrung, dass es beim Thema Fitness äußerst erfolgreiche Maßnahmen gibt, diese aber auf den jeweili­ gen Menschen abgestimmt sein sollten. Ob es überflüssige Kilos sind oder Rückenschmer­ zen, die durch gezielten Muskelaufbau be­ seitigt werden können – sein Wissen und vor allem sein Einfühlungsvermögen zeigen bei entsprechend individueller Anpassung rasch positive Ergebnisse.

ABNEHMEN UND BURNOUT-PROPHYLAXE

Mit einem erfahrenen Fitnesstrainer zu trai­

136

eco.nova

nieren, ist wohl die effizienteste Art, abzu­ nehmen, die Kondition zu steigern oder ei­ nem drohenden Burnout entgegenzuwirken. „Zum einen steigt die Motivation enorm, denn der innere Schweinehund hat ge­ gen mich kaum eine Chance“, lacht Gruber. „Zum anderen bringe ich das entsprechen­ de Know-how mitsamt den Trainingsgerä­ ten mit.“

TRAINIERT WIRD IN- ODER OUTDOOR

Für Matthias Gruber geht es nicht darum, das Leben seiner Klienten zu verändern, sondern es zu bereichern. Und zwar möglichst ab­ wechslungsreich. Deshalb wird je nach Lust,

Matthias Gruber arbeitet erfolgreich als Personal Fitnesstrainer mit vielen Unternehmern und Führungskräften in ganz Tirol und trägt damit wesentlich zu deren Work-Life-Balance bei.

MATTHIAS GRUBER

Personal Fitnesstrainer Tel.: 0650/406 5773 info@personalfitnesstrainer-tirol.at www.personalfitnesstrainer-tirol.at

promotion

VORSORGE KOMMT VOR DER SORGE

Test je tzt kosten los in allen T iroler A p ot h eken!

Seit vielen Jahren engagieren sich die Tiroler Apotheker für viele Themen der Gesundheitsvorsorge. Aber auch das rechtzeitige Erkennen von Krankheiten – vor allem solchen, die man nicht gleich spürt – ist entscheidend für den Heilungserfolg oder die Vorbeugung von Sekundärerkrankungen. Dies gilt besonders für Typ-2-Diabetes. ker die Patienten zur genauen Abklärung und einer eventuellen Einlei­ tung einer medikamentösen Therapie zum Arzt. In den Apotheken liegt überdies umfangreiches Infomaterial vom Diabetes­Handbuch übers ­Kochbuch bis hin zu Übungsanleitungen zur gezielten Bewegung auf.

Denn das Risiko, an Diabetes zu erkranken, kann in der Bevölkerung durch gezielte Lebensstilmodifikation reduziert werden.

VON DIABETES WIRD GESPROCHEN BEI:

• Blutzucker nüchtern ab 126 mg/dl oder • Blutzucker ab 2 Stunden nach dem Essen oder einem Zuckerbelastungstest über 200 mg/dl • HbA1c über 6,5 % Frau Prim. Univ.-Prof. Dr. Monika Lechleitner (LKH Hochzirl) und Präsident der Tiroler Apothekerkammer Dr. Martin Hochstöger

D

iabetes mellitus zählt neben Erkrankungen des Kreis­ laufsystems und Krebserkrankungen zu den wich­ tigsten Public­Health­Themen des 21. Jahrhunderts.

Diabetes mellitus bezeichnet dabei eine Gruppe von Stoffwechseler­ krankungen, deren gemeinsamer Befund ein chronisch erhöhter Blut­ zuckerspiegel ist. Am häufigsten verbreitet ist der Typ­2­Diabetes, zu dessen Hauptursache Übergewicht und Adipositas, Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte zählen – und damit einhergehend eine hochka­ lorische, kohlenhydrat­ oder fettreiche Ernährung sowie ein Mangel an Bewegung. Die typischen Vorboten westlicher Zivilisationskrankheiten.

In Österreich wird die Gruppe der Diabetiker derzeit auf rund 573.000 bis 645.000 geschätzt (rund 8 bis 9 %). Rund 430.000 davon sind ärztlich diagnostizierte Diabetesfälle, die restlichen Personen wis­ sen (noch) nicht, dass sie an der Zuckerkrankheit leiden. Gerade deshalb ist eine Messung so wichtig, denn die Erkrankung kann zu weitreichen­ den Belastungen für die Betroffenen führen – verursacht durch Folgeer­ krankungen, die mit der Gefahr von Erblindung, Nierenschädigungen bis zur Amputation von Gliedmaßen einhergehen.

Inserat_Diabetes_Tirol_80x120mm.qxp_Inserat Diabetes 15.05.15 08:3

Jetzt:

Früherkennung In Ihrer Aktions-Apotheke: 19. Mai bis 30. Juni 2015

Gemeinsam für Ihre Gesundheit!

FRÜHERKENNUNG ENORM WICHTIG

Aus diesem Grund haben die Tiroler Apotheken flächendeckend ei­ ne kostenlose Aktion zur Früherkennung von Typ­2­Diabetes gestar­ tet, Die Messung ist denkbar einfach, denn der Zuckerspiegel wird le­ diglich mittels eines Tropfen Blutes ermittelt, der einen ersten Hinweis liefert. In den Apotheken wird auch der HbA1c­Wert gemessen, der die mittlere Blutzuckereinstellung während der letzten sechs bis acht Wo­ chen widerspiegelt. Es ist sozusagen das „Blutzuckergedächtnis“ und unabhängig von momentanen Blutzuckerschwankungen. Bei grenz­ wertigen oder erhöhten gemessenen Werten schicken die Apothe­

Mit freundlicher Unterstützung von:

eco.nova

137

eco.life

LIVING IN A BOX Kann man Innsbruck ohne Goldenes Dachl bewerben? Bei der Design Week in Florenz werden stattdessen Kartons aufgestellt und damit die Probe aufs Exempel statuiert. Charly Walter hat sich die etwas andere Präsentation überlegt – Innsbruck als „creative city. // Text: Julia Sparber, Fotos: Gerhard Berger Der kreative Gestalter Charly Walter und Konzeptkünstler „Ludwig technique“

B

ei der größten Designmesse Italiens vom 27. bis 31. Mai war auch die Tiroler Landeshaupt­ stadt vertreten. Design your Inns’Bruck – so der Slogan. Dabei wird der Fokus in der Be­ werbung nur auf alternative Angebote gelegt, Innsbruck als „creative city“ vorgestellt. Das Goldene Dachl und die Geschichte rund um die Sport- und Olympiastadt werden außen vor gelassen. „Klassische Sehenswürdigkeiten findet man in jedem Reiseführer. Innsbruck ist viel mehr als nur ein geschichtsträchti­ ger Ort, an dem man gut Sport treiben kann.

Vor allem neue, junge Zielgruppen sollen da­ mit angesprochen werden“, so Charly Wal­ ter, der das neue Werbekonzept erstellt hat – gelernter Architekt, Kopf der Innsbrucker Premierentage und kreativer Gestalter von styleconception, einem Schauraum mit Aus­ stellungsfläche in der Innsbrucker Mentlgas­ se. Er widmet sich thematisch dem Grenz­ bereich zwischen Kunst und Design und hat damit eine bis dato in Innsbruck einzigartige Linie gefunden, die auch den Ansprüchen der Designweek in Florenz entspricht. Walter will die Inhalte der Kunst- und Kulturinstitutio­ nen abseits des gängigen Mainstream vermit­ teln und verzichtet auf bekannte Bilder – das hat Stadtmarketing und Tourismusverband in Innsbruck überzeugt.

DER ETWAS ANDERE MESSESTAND

Für uns wurde bei styleconception in der Mentlgasse ein Probemessestand aufgebaut – weiße Faltkartons, auf einer Seite mit Inns­ bruck-Fotos von Günter Richard Wett be­ klebt: Das Open-Air-Kino, das aut. Architek­ tur und Tirol von innen, die Lichtinstallation „47,16° Nord“ von Peter Sandbichler am Spar­ kassenplatz, Ausstellungsmotive zeitgenös­ sischer Kunst und das Heart-of-noise-Festi­ val vor der Hofburg, um nur einige Beispiele zu nennen. Die restlichen Flächen der Bo­ xen werden während der Messe „live“ gestal­ tet. Von HNRX, einem Tiroler Graffitikünst­ ler, der sie zu kleinen Kunstwerken besprüht.

Entstehen soll ein aktuelles Gesamttiroler Ensemble, das individuell zusammengestellt werden kann. „Die Idee dahinter ist, dass die

138

eco.nova

eco.life

Boxen symbolisch für ein Innsbrucker Ta­ gesprogramm stehen: Am Vormittag auf die Seegrube, dann Sushi im Sensei, am Nach­ mittag in eine Galerie, am Abend kocht ‚Os­ kar‘ in Pradl und später geht’s noch ins p.m.k. in den Bögen.“ So könnte beispielsweise ein designter Innsbruck-Tag aussehen. 50 klei­ ne Inns’Bruck-Hocker werden während der Ausstellungstage auch vom Graffitikünstler besprüht und an zentralen Plätzen in Florenz wie der Ponte Vecchio oder am Palazzo Pit­ ti aufgestellt. Wer will, kann sich mit einem dieser Hocker ein Stück Innsbruck mit nach Hause nehmen.

INNSBRUCK IM RETROLOOK

Foto: W. Paar

GOLD UND SILBER LIEB´ ICH SEHR ...

noch stundenlang in der Warteschlange ste­ hen, um in eine Kirche zu gehen?“, stellt Char­ ly Walter die offene Frage. Kurz nachgedacht und an die letzte Schlange vor Santa Croce in Florenz gedacht. 55 Minuten in der pral­ len Sonne, um einen Hauch sakraler floren­ tinischer Kunst von innen sehen zu können.

Doch wo sind die hippen Spots der Florenti­ ner der Jetztzeit? „Genau, die kennen wir zu­ meist nicht. Und darauf will Innsbruck bei der Designweek abzielen. Wir haben so viele Fes­ tivals, Kultur- und Veranstaltungsorte, kleine Galerien und moderne Lokale, die in keinem Reiseführer zu finden sind“, so Charly Walter.

Diese in Florenz zu zeigen soll künftig neue Touristen nach Innsbruck locken.

Das Werbekonzept von Charly Walter für die Designweek zeigt die Tiroler Landes­ hauptstadt als Ort der Vielseitigkeit. Anhand der flexiblen Präsentationsform bleibt die Bildsprache stets adaptierbar und ist durch­ aus zur Wiederholung an anderen Orten ge­ eignet. In der „creative city“ Innsbruck bleibt also kein Stein (und kein Karton) auf dem anderen.

OESTERREICHISCHE NATIONALBANK EUROSYSTEM

E FR T IT R T IN

16. April 2015 bis 31. Dezember 2015 Ausstellung im Kassensaal der Oesterreichischen Nationalbank Innsbruck 6020 Innsbruck, Adamgasse 2 www.oenb.at/tirol

I

VOM BERG ZUR MÜNZE

E

G E L D M U S E U M AU S S TE L LU N G

Neben den Boxen ist eine Stellwand mit alten Röhrenbildschirmen ein weiterer zentraler Bestandteil der Präsentation. Große und klei­ ne, kreuz und quer hineingestellt. Dort wer­ den die alternativen Hotspots aus Innsbruck in Form von analogen Videos des Innsbru­ cker Konzeptkünstlers „Ludwig technique“ eingespielt. Der bildliche Retrolook ist be­ absichtigt: „In Innsbruck gibt es viel moder­

ne Architektur, aber auch noch einige Relik­ te aus den 1960er- und 1970er-Jahren, die Charme haben und kulturell bespielt wer­ den. Wie die Bäckerei, um nur ein Beispiel zu nennen.“ Der in Innsbruck lebende kirgisische Künstler Omar Borbaev gestaltet einen Film aus den verschiedenen Innsbruck-Collagen und unterlegt das Ganze mit einer Soundinstallation. Dabei werden die Vergangen­ heit und der zukünftige Umgang mit dem urbanen Stadtraum gleichermaßen beleuch­ tet. Ein weiteres Highlight der Präsentation in Florenz ist die „Special Innsbruck Party“, für die Performancekünstlerin Lissie Rettenwander und DJ Pusic einen Innsbrucker Klangteppich kreieren.

Die Tiroler Landeshauptstadt soll bei den italienischen Nachbarn von sich reden machen – mit alternativen Angeboten, die eine junge, durchaus kritische Zielgruppe ansprechen sol­ len. „Jeder Tourist ist auf der Suche nach dem einzigartigen, ganz speziellen Angebot in ei­ ner Stadt. Das klassische Sightseeing soll nicht geschmälert werden, doch wollen wir wirklich

eco.nova

139

promotion

MUTTERERALMPARK –

DER ABENTEUERSPIELPLATZ FÜR GROSS & KLEIN Familie. Erlebnis. Natur. Pur. So lautet das neue Motto des Muttereralmparks! Und diesem wird der Familien-Erlebnisberg auch mehr als gerecht. Denn zum bisherigen Angebot, das bereits beste Unterhaltung für die ganze Familie bietet, kommen ab Juni bzw. Juli noch weitere brandneue Attraktionen hinzu, wie unter anderem ein Generationen-Motorikpark, ein eigener Downhill Trail oder ein Pumptrack!

H

errliche Landschaften und ein abwechslungsreicher Erlebnisbereich machen den Muttereralmpark sowohl für Familien als auch für Sportliebhaber und Erholungsu­ chende zu einem idealen Ausflugsziel. Durch den perfekten Mix aus Natur, Erlebnis, Spaß und Spiel kommt jeder Besucher voll auf sei­ ne Kosten.

wasser“ über den Speichersee bis hin zu den Baumelhäusern, die in luftiger Höhe durch Hängebrücken miteinander verbunden sind, oder dem beliebten „Goldsuachn auf der Mut­ tereralm“ reicht. Es warten vielfältige Aben­ teuer und Entdeckungsreisen inmitten einer einzigartigen Naturlandschaft auf die Kleinen.

DER ABENTEUERBERG FÜR DIE KLEINEN GÄSTE

Doch auch auf die Erwachsenen wartet ei­ ne Vielfalt an Möglichkeiten! Ob Wandern, Biken, mit den Mutterer Mountain Carts ins Tal hinuntersausen, sich beim Geocha­ ching versuchen oder die neuen Attraktio­ nen ausprobieren. Im Generationen­Moto­ rikpark (ab Mitte Juni) zum Beispiel können Jung und Alt gemeinsam auf Entdeckungs­ reise gehen und auf verschiedenen Stationen Motorik, Gleichgewicht, Koordination und Beweglichkeit spielerisch herausfordern. Auf

Der Muttereralmpark ist ein Paradies für alle Kinder! Auf insgesamt 7.000 Quadratmetern kann rund um den Berg getobt, gespielt und entdeckt werden, was das Herz begehrt! Auf ganz besondere Weise werden die Themen Wasser, Holz, Sand und Stein den Kindern nähergebracht. Es wird ein umfangreiches Un­ terhaltungsprogramm geboten, das vom Aben­ teuerspielplatz mit dem magischen „Zauber­

140

eco.nova

DER ERLEBNISBERG FÜR DIE GROSSEN GÄSTE

den verschiedenen Stationen auf dem Natur­ pfad werden Motorik, Gleichgewicht, Koor­ dination und Beweglichkeit trainiert. Nie war es so spaßig, seine Kondition zu verbessern und Muskeln zu stärken und dabei auch noch viel über sich selbst und die Natur zu lernen.

An 15 Stationen kann das eigene Können be­ wiesen werden. Ob Teamarbeit oder Wett­ kampf, alles ist möglich.

Eine Herausforderung für alle Extrembi­ ker ist der neue Downhill Trail (ab Anfang Juli), der durch unterschiedliche Schwierig­ keitsstufen Anfängern und Fortgeschrittenen gleichermaßen Action und Spaß mit dem Downhillbike garantiert! Die Strecke führt von der Muttereralm­Bergstation durch meh­ rere Serpentinen bis zur Mittelstation und von dort weiter entlang der Mountain­Cart­ Strecke bis zur Talstation. Und um sich bes­ tens auf die Strecke vorzubereiten, befindet sich beim Parkplatz an der Talstation ein ei­

promotion

gener Pumptrack. Der etwa ein Meter brei­ te „Biketrail“ ist mit Wellen, Steilwandkurven und Sprüngen versehen und kann mit jedem Mountainbike befahren werden.

WANDER- & BIKEPARADIES

Doch auch wer lieber in Ruhe die Natur ge­ nießen möchte, ist im Muttereralmpark ge­ nau richtig. Die Bergwelt rund um die Mut­ tereralm und der traumhafte Ausblick über das Inntal runden das Angebot perfekt ab.

Egal ob Familienwandern oder Bergsteigen – auf den verschiedenen Wanderwegen findet jeder seine passende Route. Der Innsbrucker Almenweg zum Beispiel lädt Wanderer dazu ein, auf gut markierten Forstwegen mit ma­ ximalen Höhenunterschieden von 150 Me­ tern die Natur und den herrlichen Ausblick auf das Inntal zu genießen. Und auch jeder, der die Natur gern vom Zweirad aus genießt, findet im Muttereralmpark viele attraktive Routen. Der Erlebnisberg eignet sich bestens als Ausgangspunkt verschiedener Mountain­ biketouren mit unterschiedlichen Schwierig­ keitsgraden, je nach Anforderungsprofil.

ERLEBNISRESTAURANT MUTTERERALM

Bewegung in der Bergluft macht hungrig!

Das Erlebnisrestaurant Muttereralm befindet sich direkt neben der Bergstation und lädt zur Einkehr im gemütlichen Zirbenrestaurant oder zum Verweilen auf der herrlichen Son­ nenterrasse ein.

Im Sommer wie im Winter ist das Erlebnis­ restaurant gleichermaßen beliebt, nicht zu­ letzt aufgrund der Tiroler Gastfreundlich­ keit und der herzhaften, hausgemachten Schmankerl, die das Team rund um Küchen-

chef und Hausherr Markus Schenk auf die Teller zaubert! Das hausgemachte Brot, die selbstgebackenen Kuchen oder das selbst her­ gestellte Softeis sind nur einige der Köstlich­ keiten, die direkt vor Ort produziert werden.

VERANSTALTUNGEN UND PROGRAMMHIGHLIGHTS IM MUTTERERALMPARK Neben den zahlreichen Attraktionen im Muttereralmpark warten auch viele spannende Veranstaltungen und Events auf alle Gäste.

Seniorentag: Jeden Mittwoch im Juli & August: Bewegungsprogramm für Senioren mit Joydance Familientag: Jeden Donnerstag im Juli & August: Bewegungsprogramm für Kinder mit Joydance Yoga am Berg: Jeden Mittwoch im Juli & August Vatertagsfest: Sonntag, 14. Juni: Grillworkshop & Mountain-Cart-Rennen für die Väter, Spaß für die ganze Familie Clown-Duo Herbert & Mimi: Sonntag, 21. Juni, Donnerstag, 16. Juli, und Donnerstag, 3. September: jeweils ab 16 Uhr Kinderprogramm MAP-Familienfest: Freitag, 24. Juli: Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie mit „Bluatschink“ live, Vorstellung des Maskottchens, Workshops und verschiedenen Stationen.

Clown-Duo Herbert & Mimi: Samstag, 17. Oktober: ab 19 Uhr Erwachsenenprogramm

MUTTERERALM BERGBAHNEN ERRICHTUNGS GMBH Nockhofweg 40, 6162 Mutters, Tel.: 0512/548 330 office@muttereralm.at, www.muttereralm.at

eco.nova

141

promotion

(1)

(1) – BAUMZELT STINGRAY 214-414-11

Das Baumhaus mit Abenteuerflair. Das extrem feinmaschi­ ge Netz bietet in lauen Nächten einen faszinierenden Blick in den (Sternen­)Himmel. Mobiler als ein Baumhaus und viel komfortabler als Hängematten. Perfekt sogar als Familien­ nest. In ca. 10 Minuten zwischen 3 Bäumen aufgebaut und verspannt. ............................................................................ 799 Euro

(2)

(3)

(2) – BBQ DRAGON 214-523-11

Grillen ohne lange Wartezeit. Mit dem BBQ Dragon ist die Holzkohle in weniger als 10 Minuten durchgeglüht. Einfach den BBQ Dragon an Ihren Grill klemmen und einschalten.

Das Gebläse können Sie per Drehschalter stufenlos regulieren und mit dem 30 cm langen Flexarm leicht in die gewünschte Position biegen. ................................................................................ 39,50 Euro

(3) – KUBUS BIENEN/INSEKTENNEST 214-592-11

Betont schlichte, kubische Nist­ und Rastplätze für Bienen, Falter … endlich im modernen Design. Aus FSC­zertifizier­ tem Vollholz und genialem Ton­Komposit. Die 23 Bohrungen und 40­50 Holzröhrchen bieten den Tieren optimale Schlaf­ und Brutstätten. Ganzjährig outdoortauglich. ......................................................................... 29,95 Euro

(4)

(4) – 3D STIFT 214-793-11

Zeichnen Sie mit dem weltweit ersten 3D­Zeichenstift dreidi­ mensionale Objekte einfach direkt in die Luft oder auf Papier, Glas, Metall ... Statt Tinte stößt die Spitze geschmolzenen Kunststoff aus, der in Sekunden erstarrt. Ideal für professionel­ le 3D­Skizzen und Pläne, Reliefkarten, Architekturmodelle. ......................................................................... 99,95 Euro

(5)

(5) – KDNA-MARKIERUNGSSET 214-147-11

Das kDNA­Markierungsset markiert und identifiziert Ihre Wertsachen zweifelsfrei. Mit bloßem Auge nicht zu erkennen und doch reicht schon ein Tropfen dieser Hightech­Flüssig­ keit auf einem Gegenstand aus, um Sie als rechtmäßiger Ei­ gentümer zu identifizieren. Diese Markierungsflüssigkeit wird individuell hergestellt und trägt somit einen einmaligen Code, der Ihrem Eigentum eine unverwechselbare Signatur verleiht. ........................................................................ 89,95 Euro

142

eco.nova

va no .) o ec in n- (0,044 €/M o i kt 6 t/a 0 69 a .

0 e ide 10 - 9 o r 8 w.p el. 0 w T w

SPORTOPTIK Ihr Profi für alle optischen SPORTBRILLEN für jede Sportart, inklusive optische TAUCH- und SCHWIMM SCHWIMMBRILLEN.

So, 28.06.2015 Start: 13:00 Uhr WWW.VIGGARTROPHY.AT

www.isser.at info@isser.at isser.optik

Innsbruck Fallmerayerstraße 3, 6020 Innsbruck Tel. +43 512 58 47 12

Innsbruck Meinhardstraße 3, 6020 Innsbruck Tel. +43 512 58 04 69

Telfs Bahnhofstraße 2, 6410 Telfs Tel. +43 5262 634 96

Seefeld Klosterstraße 43, 6100 Seefeld Tel. +43 5212 28 85

HANDLE-CREATIV.AT

promotion

LIFESTYLE im.gespräch

Flughafen-Geschäftsführer Marco Pernetta mit Susanne und Christof Neuhauser

REISELUST Ende April lud Idealtours zum jährlichen Pressegespräch an den Innsbrucker Flughafen. Susanne und Christof Neuhauser berichteten über das erfolgreiche abgelaufene Geschäftsjahr (23 Mio. Euro Umsatz) und setzen auch heuer wieder auf die Abreise direkt aus Tirol – per Flug oder Komfortbus.

Das Team von Steinmayr & Co. rund um Christian Steinmayr (li.) und Michael Perlornigg (2. v. re.)

Zillertal-Bier-Chef Martin Lechner, Autor Klaus Schebesta, Gauder-Bock Martin Leutgeb und Regisseur Hakon Hirzenberger

ECO.GAMBRINUS

WK-Präsident Jürgen Bodenseer und Wolfgang Steinmayr mit Damen

Auch heuer heizte unser Kolumnist Klaus Schebesta mit dem satirischen Jahresrückblick der Politprominenz wieder ordentlich ein. Die Gambrinusrede ist traditionell der stimmungsvolle Höhepunkt des legendären Gauder Festes im Zillertal.

V. l.: Jakob Schubert, Verena Patterer, die Geschäftsführerin des Raiffeisen Club Tirol, Christine Hofer, Franziska Welsch, Anna Stöhr sowie Stephanie Pirktl. Nicht am Bild: Gewinnerin Nina Maria Pohler // Foto: Raiffeisen/Forcher

JUGEND MALT

Wolfgang Steinmayr mit Reinhard und Doris Schretter

GOLDEN TWENTIES Nach dem großen Erfolg des ersten Kundenevents von Steinmayr & Co Insurance Brokers mit 200 Gästen luden Christian Steinmayr und Michael Perlornigg zu einem weiteren besonderen Abend – dieses Mal in die Innsbrucker Kammerspiele zum Tanzstück „Charlie Chaplin“. Viele Gäste verneigten sich vor dem großen Komiker, indem sie in Outfits im Stile der 1920erund 1930er-Jahre kamen.

Weinberg-Geschäftsführerin Monika Froschmayr, Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer und Projektleiter Christian Schleich // Foto: Werner Kurz/Weinberg

FIRSTFEIER Bereits nach acht Monaten Bauzeit konnte die Firma Weinberg zur Firstfeier in die Anna-Dengl-Straße in Innsbruck-Kranebitten laden. Läuft weiterhin alles nach Plan, sind die sieben Häuser bereits Ende des Jahres fertig.

VIELES NEU Manuela Werlberger (2.v.l.) und ihr Elviro-Team eröffneten den komplett neu gestalteten Store in der Wieshoferstraße in St. Johann!

Neu sind nicht nur das Logo und die Innenausstattung, sondern auch einige neue Modelabels.

144

eco.nova

Immer mobil – immer online – was bewegt dich? Das war die Themenstellung beim 45. Internationalen Raiffeisen-Jugendwettbewerb. Allein in Tirol sind rund 20.000 Zeichnungen und 11.500 Einsendungen beim Quizbewerb eingelangt. Die Besten wurden beim Landesfinale von den Kletterassen Anna Stöhr und Jakob Schubert im Metropol-Kino in Innsbruck persönlich geehrt.

Karl Weingrill, Einkaufszentrum West, und Giovanni Di Valentino, Unterberger-Denzel, mit Gewinnerin Sylvia Haider aus Innsbruck

GEWONNEN Das Einkaufszentrum west verloste im Zuge seines Osterschätzspiels einen Einkaufsgutschein im Wert von 1.000 Euro (ging nach Matrei am Brenner) sowie einen BMW i3 für ein Wochenende, den Sylvia Haider bei den E-Autotagen Probefahren durfte.

eco.life

Prim. Norbert Kaiser, ärztlicher Direktor, Orthopädie-Prim. Robert Siorpaes, Verbandsobmann Paul Sieberer, Projektleiter Christoph Pfluger, Pflegeleiterin Heidrun Jungl und Tageschirurgie-Chef Prim. Bruno Reitter

NEUE GESUNDHEITSWEGE Die Eröffnung der neuen Tagesklinik Anfang Mai ist ein Meilenstein in der Entwicklung des Bezirkskrankenhauses St. Johann. Viele Eingriffe können somit künftig nicht nur stationär, sondern auch tagesklinisch vorgenommen werden. Das entspricht dem Trend der Zeit und auch dem Wunsch vieler Patienten, nach einer operativen Behandlung möglichst rasch wieder im täglichen Leben zu stehen.

HANDELN UND HELFEN Ein Branchentreff mit sozialem Hintergedanken: Seit 2005 wird der Erlös des Tiroler Gastro Day an heimische Familien verteilt, die das Geld aufgrund von Krankheiten oder anderen Schicksalsschlägen benötigen. Heuer können 39.000 Euro zur Verfügung gestellt werden.

FÜNF AUF EINEN STREICH Ende April ging im Audioversum in Innsbruck die erste Veranstaltung der Marketing Impulse Tirol unter dem Motto „Steal the business – oder wie Andere Ihre Kunden klauen“ über die Bühne. Fünf Marketingprofis referierten dabei vor einem ausverkauften Saal. // Nächste Veranstaltung: 30. Juni 2015, 19 Uhr im Innsbrucker WEI SRAUMforum. Infos unter www.marketing-impulse-tirol.at

STEUERBERATER DES JAHRES Die renommierte Steuerberatungskanzlei Zangerl, Pardeller & Reimair aus Innsbruck darf sich seit kurzem „Steuerberater des Jahres 2015“ in der Kategorie „Allrounder Tirol“ nennen.

MATURA-GEWINNSPIEL

FLORIANIAKTION

Insgesamt 3.500 Euro in Form von Bildungsgutscheinen plus ein iPhone 6 verloste das WIFI beim großen MaturaGewinnspiel im Wintersemester. Im gemütlichen Rahmen wurden die Preise nun den glücklichen Gewinnern übergeben.

52 Prozent aller Brände ereignen sich im Privatbereich. Zu 1.826 Brandeinsätzen rückten Tirols Feuerwehren im Vorjahr aus, der Gesamtschaden betrug rund 45 Millionen Euro. Aus diesem Grund riefen die Länderversicherer einen österreichweiten Aktionstag ins Leben, der Fett- und Küchenbränden den Kampf ansagen soll. sports. business. entertainment.

Die Entertainment Highlights in Tirol!

Handball EM Quali.: Österreich - Spanien 10. Juni 2015 Olympiahalle

Vergnügungspark 20. Juni – 12. Juli 2015 Olympiahalle Parkplatz West

European Darts Matchplay 18. – 20. Sept. 2015 Olympiahalle

Martin Rütter „nachSITZen“ 29. Oktober 2015 Olympiahalle

sports. business. entertainment.

Andreas Gabalier Live mit Band 21. November 2015 Olympiahalle

777

Olympia Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GmbH | Olympiastraße 10 | 6020 Innsbruck Tel.: +43 (512) 33838-0 | Fax: +43 (512) 33838-200 | E-Mail: marketing@olympiaworld.at www.olympiaworld.at

eco.nova

145

eco.life

Alexander Gottardi, Weinfachhändler

EXPERTEN.TIPP Startet der Weinliebhaber in die warme Jahreszeit, gibt es zwei Strategien: Während die einen sich auf der österreichischen Weinstraße Richtung Wachau und Thermenregion auf die Suche machen, verlassen die anderen die regionalen Pfade und hoffen, in anderen Regionen ihr Genussglück zu finden.

Besonders genussvoll kann man durch die Parade-Weinregionen der Alten Welt reisen: Frankreich und Italien. Sei es, um eine Begleitung für die ruhigen Stunden zu zweit oder zum Gängemenü zu finden – ein prickelnder Start mit der Fruchtigkeit des Burgunds oder einem Hochgenuss aus dem Piemont zum Abschluss. Gerade jetzt, wenn es Richtung Sommer geht, gibt’s mehr freie Zeit, um sich verwöhnen zu lassen. Die beste Gelegenheit, sich ein besonderes Weinerlebnis zu gönnen.

CHAMPAGNERABEND Anlässlich der Halbjahresfeier von Lucy Wang in Innsbruck wurde in Kooperation mit dem Weinhaus Gottardi ein besonderer Abend mit dem Champagnerhaus Mailly kreiert. Sieben verschiedene Champagner der Extraklasse folgten einem zehngängigen Degustationsmenü. Karamellisierte Auster, Sushivariationen, CÔte de Bœuf und Beef Tartar wurden dabei mit der passenden Champagnernote veredelt. Xavier Millard vom Champagnergut Mailly kam extra aus Frankreich angereist und führte gemeinsam mit Diplomsommeliere Carole Stein durch den Abend.

Besonders beeindruckt war u. a. Thomas Schneider, Geschäftsfüher von Gottardi & Partner, vom Jahrgangschampagner 2006, von dem weltweit nur 30.000 Flaschen im Umlauf sind. Abgerundet wurde der Abend von einer klassischen Tarte au Chocolat in Verbindung mit einem prickelnden Demi Sec des Hauses.

Li.: WK-Präsident Jürgen Bodenseer (r.), Künstler Rudolf Schuster (2. v.l.) und seine Ärzte aus Innsbruck Walter Hasibeder (l.) und Ernst Bodner Re.: Bundespräsident Heinz Fischer mit Rudolf Schuster

WIE DIE QUELLE DES LEBENS Die Wirtschaftskammer Tirol war bis Mitte Mai Schau- und Ausstellungsplatz für 52 Fotografien von Rudolf Schuster, dem ehemaligen Präsidenten der Slowakischen Republik. Zur Ausstellungseröffnung kam sogar Bundespräsident Heinz Fischer extra nach Innsbruck gereist.

146

eco.nova

Leidenschaft und Qualität treffen bei Gottardi seit 1897 auf eine erfolgreiche Tradition – als ein Tiroler Familienbetrieb nun schon in der vierten Generation ein Spezialist rund um die Genusswelt Wein.

Gottardis Weintipp Mailly Champagne Brut Réserve Ein trockener Champagner aus 75 % Pinot Noir und 25 % Chardonnay.

Der Umstand, dass der Grundwein länger als üblich im Holzfass reifen konnte, verleiht ihm Reife und Tiefgang. Ein ausgezeichneter, lebhafter Aperitif und pefekter Begleiter zu feinen, leichten Speisen.

IV-Tirol-Präsident Reinhard Schretter, Markus Hengstschläger, IV-Österreich-Präsident Georg Kapsch und IV-Tirol-Vizepräsident Hermann Lindner

GESUNDE INDUSTRIELLE BASIS Bei der diesjährigen Mitgleiderversammlung der IV Tirol im Traktorenwerk Lindner, zu der sich viele Tiroler Industriepersönlichkeiten sowie mit Georg Kapsch auch der Präsident der IV Österreich einfanden, überwog die positive Grundstimmung. Die Basis der Tiroler Industrie sei gesund, umfassende Strukturreformen aber nötig, um konjunkturelle Schwankungen abzufedern.

CROSSARTIGER

Symbolfoto

FAHRSPASS.

MINI Countryman: von 66 kW (98 PS) bis 160 kW (218 PS), Kraftstoffverbrauch von 4,1 l/100 km bis 7,5 l/100 km, CO2-Emission von 111 g/km bis 175 g/km.

Der MINI Countryman.

Macht noch mehr Spaß:

EUR 2.000,– *

NUS O B S G N U T T AUSSTA

Als der Crossover von MINI vereint er das Beste aus allen Welten: wendige Fahrdynamik, großartige Vielseitigkeit und perfekten Style. Und mit dem optionalen ALL4 Allradantrieb ist er auch auf schwierigem Untergrund zuhause. www.MINI.at * gültig bei Kauf bis 30.06.2015.

Unterberger Denzel

Griesauweg 32, 6020 Innsbruck Telefon 0512/33435, info@unterberger-denzel.mini.at www.unterberger-denzel.mini.at

EIN NEUES KAPITEL BEGINNT. VOLVOCARS.AT

DER NEUE VOLVO XC90.

MADE BY SWEDEN.

6020 Innsbruck, Langer Weg 12, Tel.: 0512 / 3336 - 999 6300 Wรถrgl, Innsbrucker Str. 105, Tel.: 05332 / 73711-0, www.autopark.at