eco.nova September 2016

Ausgabe Nr. 10 / September 2016, P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M, Euro 3.00

DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN

Heiß umkämpft Tiroler Raumordnung: Strategiespiel um Grund und Boden

WEIBLICHE WIRTSCHAFT KUNST & DESIGN

Begrenzungen lösen sich auf

www.econova.at

Unternehmen Frauen anders?

0ut now!

DAS REZEPT FÜR IHRE FINANZIELLE GESUNDHEIT! Wir beraten ausschließlich Ärztinnen und Ärzte und das seit 40 Jahren. Das schafft Vorsprung durch Wissen - und das zu Ihrem Vorteil!

Unser ressourcenreiches Team steht für bestes Service und maximalen Klientennutzen.

Erwarten Sie von uns ruhig mehr, denn wir sind die Spezialisten!

Karin Fankhauser, Stb. Dr. Verena Maria Erian, Stb. Raimund Eller, Stb. Mag. Eva Messenlechner

Wir haben neue Räumlichkeiten mit mehr Platz für Sie und für uns.

Kostenlose Parkplätze direkt vor unserer Haustüre.

Unser Team freut sich auf Sie.

TEAM JÜNGER STEUERBERATER OG Die Ärztespezialisten Kaiserjägerstraße 24 · 6020 Innsbruck Tel.: +43 512 59 8 59-0 · Fax: DW-25 info@aerztekanzlei.at www.aerztekanzlei.at Unsere Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8.00 Uhr - 12.00 Uhr und 13.00 Uhr - 17.00 Uhr Freitag 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr

tea-anzeige a4.indd 1

15.06.15 10:53

© BIRGIT KOELL

eco.edit

Mag. Sandra Nardin und Christoph Loreck, eco.nova-Herausgeber

Gut versteckt, trotzdem da

I

n der Titelgeschichte beschäftigen wir uns ab Seite 16 dieses Mal mit der Tiroler Raumordnung, die im Zuge der Baulandmobilisierung unlängst wieder in den Fokus geraten ist. Weil mit der Zeit Probleme aufgetaucht sind. Hinterm Busch quasi. Dass sie da

schon eine Weile gehockt haben, wollte lange Zeit niemandem auffallen. Man hat sich früher wenig bis gar nicht darum gekümmert, welche Auswirkungen das muntere, teils unkoordinierte Drauflosbauen in Zukunft haben wird. Jetzt allerdings ist die Zukunft da und mit ihr die Erkenntnis, dass man so manches hätte anders machen sollen. Grund und Boden lässt sich nicht beliebig vermehren, der Platz wird knapp, die Menschen aber mehr, Unternehmen wollen expandieren – auch in der Fläche, die Landwirtschaft braucht Anbauflächen. Und schon stecken wir mittendrin im Dilemma. Es wird eng im Land.

Recht gut versteckt haben sich indes auch die Unternehmerfrauen in unserem Land. Obwohl Bildung immer weiblicher wird, mag es in der Führungsebene noch nicht so recht klappen.

Wir haben ab Seite 50 versucht herauszufinden, warum das so ist. Unternehmen Frauen?

Und wenn ja, unternehmen sie anders? Eine erste Erkenntnis gleich vorneweg: Männer und Frauen sind gar nicht so verschieden, wie man vielleicht annehmen möchte. Wir müssen nur endlich damit beginnen, uns von den klassischen Rollenbildern und Stereotypen zu trennen, die wir über viele Jahre hinweg angelernt bekommen haben. Es ist zwar biologisch bestimmt, wer die Kinder bekommt. Nicht aber, wer sie erzieht.

Wir wünschen Ihnen noch viele Überraschungen.

Und mögen sie alle positiv sein. Ihre Redaktion der eco.nova

eco.dingens Der Tipp der Redaktion: Manchmal skurril und sinnbefreit, gerne aber auch nützlich und hilfreich.

Heute: Kalender 2017 Es soll ja tatsächlich Menschen geben, die noch Kalender in Papierform haben. Für sie unser Tipp: „Der Wappler-Kalender” aus dem Residenz Verlag (128 Seiten, EUR 9,90). Auf der rechten Seite findet sich jeweils der Wochenkalender, links eine Reihe an Schimpf- und – garstigen – Sprichwörtern samt Herkunftserklärung.

Mag. Dr. med. dent. Lars Heidenreich Kinder- und Jugendzahnheilkunde • Zahnerhaltung • Zahnersatz Schmerzbehandlung • Keramik-Sofortversorgung • Implantologie • Prophylaxe & Zahnaufhellung TIVOLI office · Olympiastraße 17 · 6020 Innsbruck · Tel.: 0512/36 37 38 · office@skydent.at · www.skydent.at

10:53

eco.nova

5

www.ingenhaeff-beerenkamp.com

Er hat sich gut versteckt – schlussendlich haben wir ihn heuer aber doch noch zu Gesicht bekommen: so einen richtig wolkenlosen, blauen Himmel.

Manchmal taucht aus Verstecken eben auch was Gutes auf. Das ist leider nicht immer so. Ab und zu lauern dort auch Probleme.

OFFICIAL TIMEKEEPER

© DANIJEL JOVANOVIC

eco.inhalt

16

50

26 eco.titel 16

Tiroler Raumordnung

Mexiko City findet die weltweit renommierteste Wellness-Konferenz

mit intensiv umkämpften Feld-

2016 in Kitzbühel statt.

Nutzungsmöglichkeiten.

eco.wirtschaft

DS PODIUM

PRECIDRIVE™ CHRONOGRAPH MIT 1/10 SEK.

Wohngefühl Das vergangene Jahr war das

eco.nova

recht.aktuell

eco.zukunft 50

Weiberwirtschaft? als Männer?

58

Nahbare Wissenschaft Die Innsbrucker Medizinuni

Aufgeflogen

hat ein Patent verfilmt. Das Ge-

Seit 1997 haben die größten Last-

spräch mit Vizerektorin Christine

wagenhersteller Europas ihre

Bandtlow.

sabsprachen geprellt. Und nun?

6

44

CEO Alexander Nussbaumer

Kunden durch unerlaubte Prei-

34

steuer.berater

„Unternehmen“ Frauen anders

im Interview.

WWW.CERTINA.COM

40

beste, das die ZIMA je hatte. und Tirol-Chef Alexander Wolf

30

wie New York, Bali, New Delhi oder

fläche ist wie ein Schachbrett

ressen, so verschieden sind die

PRECISELY YOUR MOMENT

Im Wellness-Fokus Nach illustren Austragungsorten

Die besiedelbare Tiroler Landes-

ern. So unterschiedlich die Inte-

26

36

Türöffner Bildung

62

Tirol innovativ Um innovativ zu sein, braucht man nicht zwangsläufig das

Die neue BFI-Tirol-Geschäfts-

Rad neu zu erfinden. Manchmal

führerin Karin Klocker über

muss man Bestehendes einfach

Arbeitsmarkt und Bildung.

anders denken.

eco.inhalt

72

88

IMPRESSUM

80 eco.geld

eco.mobil

72

88

74

Leben und leben lassen

Testberichte

Im Interview: Hypo-Tirol-Vorstand

// 088: Ford Edge: Augenschmeichler

Johannes Haid.

// 090: Kia Sportage: Koreaner im

Rendite vor der Haustür

// 092: Mercedes GLE: Ein Stern, der

Sportdress einen neuen Namen trägt.

Heimische Aktien mit Potenzial.

// 094: Opel Astra: Facelift mit Herzblut

eco.art 80

// 096: Peugeot 508: Sportsfreund

eco.nova Kunstbarometer Teil 3 der Serie.

Und: Spannungsfeld Kunst & Design.

84

Forschergeist und Neugierde

eco.life 100 Innsbruck von oben Die Villa Blanka wurde mit dem

Bereits zum 23. Mal finden heuer die

À-la-carte-Abendrestaurant N°8 zur

Klangspuren Schwaz statt.

neuen Adresse für Fine Dining.

Herausgeber & Medieninhaber: eco.nova Verlags GmbH Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/290088 redaktion@econova.at www.econova.at Geschäftsleitung: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin Assistenz: Martin Weissenbrunner Chefredaktion: Marina Kremser Redaktion: eco.wirtschaft: MMag. Klaus Schebesta, Mag. Sandra Nardin, Renate Linser-Sachers, Alexandra Keller, Barbara Liesener, DI Caterina Molzer-Sauper, Uwe Schwinghammer, Marion Witting, MSc., Doris Helweg, Sonja Niederbrunner // eco.zukunft: Mag. Barbara Wildauer, Tamara Kainz // eco.geld: Dr. Michael Posselt, Michael Kordovsky // eco.kultur: Julia Sparber // eco.mobil: Bruno König // steuer.berater: Dr. Verena Maria Erian // recht. aktuell: RA Mag. Dr. Ivo Rungg // eco.life: Marina Kremser // Anzeigenverkauf: Ing. Christian Senn, Bruno König, Tanja Ischia, Hannelore Weissbacher, Hannah Oderich // Grafik: Thomas Binder // Druck: Radin-Berger-Print GmbH Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. // Grundlegende Richtung: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. // Jahresabo: EUR 25,00 (14 Ausgaben)

KNIE

HÜFTE KNIE HAND- UND FUSSGELENKE

WIRBELSÄULE

SCHULTER

HÜFTE WIRBELSÄULE WIRBELSÄULE HAND- UND FUSSGELENKE

SCHULTER HÜFTE

PERIPHERE NERVEN

HAND- UND FUSSGELENKE

PERIPHERE NERVEN

dir-banner_anzeige.indd 1

Dr. Eva Dirnberger MSc, MBA FACHÄRZTIN FÜR ORTHOPÄDIE · ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE SPORTORTHOPÄDIE · GERICHTSSACHVERSTÄNDIGE

Meinhardstraße 5 · 4. Stock · 6020 Innsbruck Tel.: 0512 571114 · Fax: 0512 571114 14 · Mobil: 0664 99 099 19 E-Mail: praxis@orthopaedie-innsbruck.com www.orthopaedie-innsbruck.com 13.11.15 12:32

eco.nova

7

eco.mmentar

W v

MMag. Klaus Schebesta

Die Auszeit ist aus

W n v

Das luftige sommerliche Politik-Geplänkel und die beinahe versöhnlichen Töne gehören bald der Vergangenheit an. Der Herbst bringt kühlere Luft – und jede Menge Themen, die schon längst abgehakt sein könnten. // TEXT: KLAUS SCHEBESTA

D

er Sommer ist eine ei-

fügung stellen“ und bewusst zurückhalten,

menskultur“, „europäische Solidarität“ und

genartige Zeit. Es scheint

um die Arbeitslosigkeit hoch zu halten. Da-

„Leistungsträger“ werden uns in verschiede-

die Welt stillzustehen.

rin steckt eine Menge planwirtschaftliches

nen Zusammenhängen an den Sohlen kle-

Alle Politiker geben gro-

Denken und der (Irr)glaube, die heimischen

ben wie Kaugummi.

ße Sommerinterviews, in

Betriebe könnten so viel Beschäftigung an-

Und in Tirol? Da werden wir weiterhin über

denen sie erklären, was sie alles machen wer-

bieten, wie es ihnen gerade passt. Tatsache

Projekte und deren Verhinderung diskutieren,

den, wenn ... ja wenn sie alleine regieren wür-

ist, dass es so viele Jobs gibt, wie der Markt

Stichwort Obernberg. Und über das sektorale

den. Was sie aber nicht tun. So hören und

zulässt.

Fahrverbot, bei dem eines fix ist: In ganz Eu-

lesen wir von verbesserten Welten, die aber

Auch der Brexit, der über den Sommer aus

ropa wird darüber berichtet. Vor allem über

so nie stattfinden werden, weil die Realpoli-

den Schlagzeilen verschwunden ist, wird

das Schlagwort „Luftsanierungsgebiet“. Das

tik eine Umsetzung nicht zulässt. Der Höhe-

wieder zum ultimativen Endzeitszenario

bleibt. Ausgerechnet Tirol, das Tourismusland

punkt des alpenländischen Politsommers ist

der EU hochstilisiert werden. Wir können

Nummer 1, bläst in alle Welt hinaus, dass das

das Forum Alpbach, wo sich die führenden

uns schon jetzt darauf gefasst machen, dass

Inntal ein Sanierungsgebiet ist. Sozusagen die

Köpfe Europas den Kopf darüber zerbrechen,

das Gezerre um einen frühen oder doch et-

Hölle auf Erden. Im Grunde ist das ein tou-

wie es morgen weitergehen könnte – ohne

was späteren Austritt und die Zugeständnis-

ristischer Super-Gau – aber das scheint noch

sich daran zu stören, dass sie keine Antwor-

se für Sonderkonditionen uns allen auf den

kaum jemand realisiert zu haben.

ten haben, wie das heute funktioniert.

Magen schlagen werden.

Dass die herbstlichen Debatten zäh werden,

Aber jetzt ist Herbst. Alle Schaltstellen sind

Ach ja, natürlich, über Bildung werden wir

ist absehbar – schließlich wird durch den

wieder besetzt, die Pressebüros und Bera-

auch reden. Wie immer. Dass sich deswegen

Präsidentschaftswahlkampf, der vielen wie

terstäbe nach ihren Kurzurlauben und den

was ändert, ist, wenn man sich auf die Er-

ein dumpfes Déjà-vu erscheint, alles auf ei-

sündteuren sommerlichen Spezialseminaren

fahrungswerte der Vorjahre bezieht ... eher

ner zweiten Ebene durchgekaut. Schon die

mit Energie und frischen Argumenten auf-

unwahrscheinlich. Immerhin wissen wir seit

erste Auflage des Wahlkampfes hat gezeigt,

munitioniert. Jetzt geht der unverbindliche

dem sommerlichen Branchenradar des Be-

dass sich beide Kandidaten nicht im Ge-

Ton verloren, der verbindliche kehrt zurück

ratungsunternehmens Kreutzer Fischer &

ringsten auf die (bescheidenen) Kompeten-

und die alten Fronten werden wieder sicht-

Partner, dass die Österreicher mehr für Ero-

zen des Bundespräsidenten beschränken,

bar. Im Herbst werden uns einige Themen,

tikartikel ausgeben (178 Millionen Euro) als

sondern zu jedem Thema Stellung beziehen.

die den Sommer über Auszeit hatten, wieder

für berufliche Weiterbildung (133 Millionen

Danke übrigens an die Bundespolitik, die

in der medialen Arena begegnen.

Euro) – was für Bildungspolitiker zugegeben

mit der Anforderung von OSZE-Wahlbeob-

Zum Beispiel die Maschinensteuer. Dabei

etwas abtörnend wirken dürfte.

achtern Österreich in eine Reihe mit Schur-

kann sich der Bundeskanzler auf die Un-

Auch die anderen großen Themen werden

kenstaaten, Terrorregimen und Bananenre-

terstützung der AK verlassen, deren Chef

uns einholen – und zwar deswegen, weil sie

publiken bringt. Ein zivilisiertes Land wie

Rudolf Kaske kürzlich gemeint hat, die Ar-

ungelöst sind. Bei den Stichworten Arbeits-

Österreich, das sich nicht einmal zutraut,

beitslosigkeit sei so hoch, weil die Unterneh-

losigkeit, Mindestsicherung, Integration und

die eigenen Wahlen im zweiten Anlauf ord-

men zu wenig „Arbeitsplätze zur Verfügung

kalte Progression wird sich unser Land ver-

nungsgemäß über die Bühne zu bringen, hat

stellen“. Interessant: Die AK glaubt also, dass

lässlich weiter im Kreis drehen. Die Begriffe

jede Glaubwürdigkeit verspielt. Und zwar

die Betriebe Jobs nach Gutdünken „zur Ver-

„Gutmenschen“, „soziale Kälte“, „Willkom-

selbstverschuldet.

8

D T

eco.nova

Stei

Wir denken voraus.

missmargo.at

Weil im Spätsommer der nächste Winter schon wieder vor der Tür steht...

Der Versicherungspartner des Tiroler Tourismus und der Industrie.

Steinmayr & Co Insurance Brokers GmbH Meraner Straße 1 • 6020 Innsbruck • Austria T + 43 / (0)512 / 239280-0 • www.steinmayr.co

Steinmayr_September_210x297_RZ.indd 1

26.08.16 14:58

Tunnelwelten

Der Brenner Basistunnel in Zahlen

Der Brenner Basistunnel besteht im Wesentli-

Die Arbeiten am Brenner Basistunnel sind voll im Gange. Läuft alles nach Plan, kann der Tunnel im Dezember

2026

zwei

eingleisigen Hauptchen aus tunnelröhren, in denen die Züge im Einbahnverkehr fahren, sowie einem darunter verlaufenden Erkundundungsstollen.

in Betrieb gehen.

Reisezüge können den Brenner Basistunnel mit einer Geschwindigkeit von maximal

250 km/h

durchfahren.

Die Betriebsgeschwindigkeit für den Güterverkehr beträgt 120 km/h.

Der Brenner Basistunnel verkürzt die Fahrzeit zwischen Innsbruck und Franzensfeste von 80 auf

25 Minuten.

Vom Portal Innsbruck bis zum Portal Franzensfeste misst der Brenner Basistunnel 55 km. Mit der Umfahrung Innsbruck erreicht er eine Länge von

120

64 km.

eco.nova

Weltrekord!

drei

Der Brenner Basistunnel hat Nothaltestellen im Abstand von jeweils rund 20 km: südlich von Innsbruck, in St. Jodok und in Trens.

17 Mio. m3

Beim Tunnelbau fallen insgesamt rund Ausbruchsmaterial an. Ungefähr ein Drittel davon eignet sich zur Aufbereitung und Verwertung als Betonzuschlagsstoff.

EXIT Die beiden Haupttunnelröhren des Brenner Basistunnels sind

333 m

alle durch sogenannte Querschläge miteinander verbunden. Die Stollen dienen im Notfall als Fluchtweg.

Umweltschutz hat beim Bau des Brenner Basistunnels höchste Priorität. Ein Beispiel dafür ist das Wassermonitoring-Programm Messstellen entlang

Die prognostizierten Kosten für den Brenner Basistunnel werden mit ca.

8,7 Mrd. Euro

geschätzt. (Preisbasis 2013)

Die BBT SE beschäftigt mehr als

130 Mitarbeiter.

Darunter Geologen und Hydrogeologen, Vermesser, Vortriebsingenieure, Umwelttechniker, Baustoffexperten, Juristen sowie Fachleute im verwaltungstechnischen Bereich.

eco.nova

121

Quelle: BBT Tunnelwelten, Steinach

1.300

mit über des Projektgebiets.

KOPF DER AUSGABE

r e t s i e m g r e B d Konra 64 Kilometer sind nicht alles … aber alles, was er einbringen kann, steckt in diesen 64 Kilometern: Konrad Bergmeister ist Wissenschaftler mit zukunftsweisendem Weitblick, Wirtschafter mit fundierter Kompetenz und Manager mit Leib und Seele. Sein Ziel: Brenner Basistunnel, Fertigstellung 2026. // TEXT: MARION WITTING

V

on Innsbruck bis Franzensfeste sind es 64 Kilometer. Geradeaus durch das Gestein. Genau so

lang ist der längste Eisenbahntunnel der Erde, wenn er 2026 fertiggestellt sein wird. Das Projekt Brenner Basistunnel ist nicht nur eine Baustelle zwischen Österreich und Italien, sondern eine Idee, die bereits nach dem 2. Weltkrieg ansatzweise aufgegriffen wurde und nun, nach intensiver Auseinandersetzung mit allen relevanten Aspekten, mitten in der Umsetzung steckt. Um genau zu sein, steht die Umsetzung jetzt gerade bei der ersten Hälfte der Bauzeit. „Die EU hat dieses Projekt auf der Prioritätenliste der europäischen Verkehrsinitiativen ganz nach oben gesetzt. Damit erhalten wir für den Brenner Basistunnel mit 40 Prozent der Kosten die höchstmögliche Förderung“, schickt Konrad Bergmeister, Vorstand der Brenner Basistunnel BBT SE in Österreich, voraus. Dass diese Finanzierungszusage der EU zum größten Teil seinem Einsatz und umfangreichen Wissen zuzuschreiben ist, verschweigt der leidenschaftliche Konstrukteur in diesem Moment und beginnt zu erzählen.

Aufgewachsen mit den Gefahren der Natur Als ältester Sohn von acht Kindern einer Bergbauernfamilie aus Weitental im Pfunderer Tal war Konrad Bergmeister schon in frühen Kindesjahren mit

© BBT

Gefahren konfrontiert, die in der Natur

12

eco.nova

kopf der.ausgabe

„ICH WAR SCHON IN FRÜHEN KINDESJAHREN MIT GEFAHREN KONFRONTIERT, DIE IN DER NATUR STECKEN. IN DEN BERGEN AUFZUWACHSEN, PRÄGT ABER AUCH AUCH DIE LIEBE ZUR NATUR.“ Konrad Bergmeister

lage des aktuellen Wissensstandes in den

stecken. Der einstündige, tägliche Weg in die

mat. Ein paar Jahre später (1993) gewann er

Volks- und später Hauptschule im Tal führte

die Professur für konstruktiven Ingenieurbau

einzelnen Positionsebenen zu erheben und

im Winter oft nicht zurück, weil die Lawinen

an der Universität für Bodenkultur in Wien.

transparent zu kommunizieren. Diese wer-

in den Bergen hingen und den Heimweg un-

Damit war er der jüngste Professor Europas

den ebenso wie die Bauzeiten basierend auf

möglich machten. „In den Bergen aufzuwach-

in diesem Fachgebiet. Entsprechend hoch wa-

einem fundierten Chancen-Risiken-Manage-

sen, prägt aber auch die Liebe zur Natur“,

ren seine Begeisterung und Motivation sowie

ment jährlich aktualisiert“, spricht Bergmeis-

betont Bergmeister, der in jungen Jahren als

sein Einsatz, etwas zu bewegen. Nicht ohne

ter den großen Brocken der Finanzierung

begeisterter Bergläufer auch an Wettbewer-

Grund trat ein Projektkonsortium, bestehend

des komplexen Projektes an, das von der EU

ben teilnahm. In der schulischen Laufbahn

aus Vertretern der Deutschen Bundesbahn

aus über 700 als das beste Projekt 2016–2021

war es ein nationaler Aufsatzwettbewerb, der

(DB), der Österreichischen Bundesbahnen

prämiert wurde. Damit erhält der Brenner

ihn weiterbrachte. Er gewann 1973 – zu einer

(ÖBB) und der Italienischen Eisenbahn (RFI),

Basistunnel die höchste EU-Finanzierung

Zeit, in der sich der Europäische Wirtschafts-

1995 an den jungen Professor heran, um ihn

von 40 Prozent für den Haupttunnel und 50

raum (EWR) gerade zu entwickeln begann

mit der Aufgabe zu betrauen, eine Optimie-

Prozent für den Erkundungsstollen (= 1,180

und kulturelle Wurzeln eine entscheidende

rung der Brennerkorridor-Gesamtstrecke von

Milliarden Euro). Den Rest, jeweils etwa 30

Rolle spielten – mit dem Thema „Wie konn-

München bis Verona durchzuführen.

Prozent der Kosten, teilen sich die Österrei-

te Europa eine so rasche kulturelle Evolution

Das war der Start einer zweijährigen ange-

chischen Bundesbahnen (ÖBB) in Österreich

im letzten Jahrhundert machen“ ein Stipen-

wandten Forschungsarbeit auf Basis der

und Tunnel Ferroviario del Brennero (TFB)

dium. Damit legte er den ersten Grundstein

vorliegenden Machbarkeitsstudie innerhalb

in Italien. „Ausschlaggebend für die hohe Fi-

für seine Ausbildung, indem er seinen Be-

einer dazu gegründeten Gruppe unter der

nanzierungszusage der EU war neben der

such der fünfjährigen Gewerblichen Ober-

Leitung von Konrad Bergmeister. „Wir lie-

technischen Aufbereitung des Projektes auch

schule mit Fachrichtung Maschinenbau in

ßen in dieses Projekt unterschiedliche The-

die transparente Darstellung der Kosten, der

Bozen finanzierte. Zudem arbeitete er neben

men einfließen, die von der Bautechnik über

Bauzeiten sowie der Risiken und Chancen“,

der Schule für seinen Lebensunterhalt. Sei-

ökologische, soziale sowie landschaftliche

bringt Bergmeister die Kriterien auf den

ne Studienjahre führten ihn nach Innsbruck.

Aspekte bis zur Funktionalität reichten und

Punkt. Zugleich formuliert es der Südtiroler

Hier machte er den Abschluss in Philosophie,

bekamen dadurch ein alle Disziplinen um-

Professor mit österreichischer Staatsbür-

Europäische Ethnologie und Kunstgeschich-

fassendes Ergebnis mit einer auf höchstem

gerschaft als „Glücksfall“, dass er seine wis-

te (Doktorat 1985) sowie Bauingenieurwesen

Wissensstand optimierten Trassenführung

senschaftliche Erfahrung und umfassende

(Doktorat 1988). Danach ging es ins fernere

und optimierter Tunnelbautechnik“, erklärt

Kompetenz im Wirtschafts- und Manage-

Ausland. Bedeutende Stationen waren For-

der Forscher und Entwickler mit Kontakten

mentbereich sowie 16 Jahre Planungs-, Bau-

schungsaufenthalte an der Universität Leu-

zu internationalen Fachleuten aus Deutsch-

leitungs- und Ausführungserfahrung in ein

ven in Belgien und in den USA, Austin/Texas,

land, China und der Schweiz, deren Experti-

Projekt in seiner Heimat einbringen darf.

jeweils für ein Jahr, im Bereich des konstruk-

se einfloss. Dabei wurden unter Betrach-

Spätestens wenn er 2026 in Franzensfes-

tiven Ingenieurbaues. Neben der Erhaltung

tung der bestehenden Infrastrukturobjekte

te, sozusagen vor seiner Haustüre, aus dem

von Bauwerken und dem Brückenbau reich-

Brenner Eisenbahn und Brenner Autobahn

Zug steigen wird, dann nämlich, wenn der

ten seine wissenschaftlichen Themen bis

die Langzeitauswirkungen auf vorhandene

Brenner Basistunnel seine Endstation er-

zur Erforschung von Tunnelauskleidungen.

Lebensräume sowie auf Kosten und Nutzen

reicht hat, wird er in seiner Bescheidenheit

Mit dem Master of Manufacturing Systems,

untersucht. „Unser gesamthafter Forschungs-

wohl auch stolz sein. „Täglich neu beginnen“

ein schon damals, 1989, zukunftsorientiertes

ansatz für einen multikriteriellen Bewer-

lautet das Lebensmotto des 57-Jährigen, der

berufsbegleitendes Studium über drei Som-

tungskatalog war richtungsweisend und vor-

mit seiner Frau und den sechs Kindern in

mersemester, an der Clarkson University im

bildlich für weitere Forschungsarbeiten, zum

einem Haus in Neustift bei Brixen, am Süd-

Bundesstaat New York holte sich der leiden-

Beispiel beim Projekt Stuttgart 21“, verdeut-

portal des Tunnels lebt: „Das Verbindungs-

schaftliche Technologe den Feinschliff im

licht Bergmeister.

projekt Brenner Basistunnel ist nicht nur

technischen Bereich mit neuesten Erkennt-

Als er 2006 zum Vorstand der BBT SE beru-

ein Infrastrukturprojekt, sondern spiegelt

nissen in der Robotik sowie im modernen

fen wurde, begann er auf Basis dieser For-

auch die europäische Weiterentwicklung in

Management.

schungsarbeit den Brenner Basistunnel

den verschiedenen Normen, den technischen

von der damals laufenden Planungspha-

Richtlinien, den Baumethoden und den Pla-

se in die Einreichplanung und Umweltver-

nungskulturen wider“, freut sich Konrad

träglichkeitsprüfung weiterzuführen ... mit

Bergmeister, dass dies auch gelingt, weil von

Die Gründung eines eigenen Ingenieurbüros

Genehmigung 2009. „Von Anfang an war es

beiden Seiten täglich neu versucht werde, das

in Brixen (1990) brachte ihn zurück in die Hei-

mir wichtig, auch die Kosten auf der Grund-

Positive herauszuholen.“

Kompaktes Wissen für ein komplexes Projekt

eco.nova

13

!

Wirtschaft

TAGESAKTUELLE NEWS UNTER WWW.ECONOVA. AT

Wirtschaft & Unternehmen

Sommerfrische für Tirols Wirtschaft

D

ie Lage der Tiroler Wirtschaft ist zur Jahresmitte 2016 äußerst robust. Der Geschäftsklimawert erreicht mit 40 Prozentpunkten den zweithöchsten Wert seit fast neun Jahren.

Auch die Investitionsneigung der Betriebe hat sich zuletzt ins Positive gedreht: Über ein Fünftel der Leitbetriebe will in den kommenden sechs Monaten mehr investieren als zuvor. Außerdem sehr erfreulich: Die Einschätzung der Betriebe bezüglich der Personalentwicklung ist deutlich besser als zuletzt.

Die Leitbetriebe erwarten sich auch eine insgesamt stabile wirtschaftliche Entwicklung für die kommenden sechs Monate. 82 Prozent gehen davon aus, dass die Entwicklung etwa gleich verläuft wie im vergangenen halben Jahr; elf Prozent erwarten eine Verbesserung, sieben Prozent eine Verschlechterung. Die TOP-Tirol-Befragung fand allerdings vor der knappen Entscheidung der Briten zum Austritt aus der Europäischen Union statt. Somit ist noch offen, ob die leichte Konjunkturaufhellung von Dauer ist, denn auch für Tirol wird diese Entscheidung nicht ohne Folgen bleiben. Für die heimische Wirtschaft ist Großbritannien aktuell der siebtwichtigste Waren-Exportmarkt.

2015 wurden Waren im Wert von rund 300 Millionen Euro auf die Insel exportiert, Tirol erzielte zuletzt mit Großbritannien einen Außenhandelsüberschuss von 160 Millionen Euro. Die Tourismuswirtschaft erzielt mit den rund 300.000 britischen Gästen Umsätze von über 200 Millionen Euro pro Jahr.

1.765.206

Nächtigungen in Tirol im Mai 2016

(+ 14 % gegenüber dem Vorjahr)

11,41 Mrd. Euro Exporte im Jahr 2015

0,6 %

Inflation im Juni 2016

Quelle: AMS

ARBEITSLOSENZAHLEN JUNI 2016 Veränderung

Arbeitslosen-

Offene

Offene

zum Vorjahr in %

quote in %

Stellen

Lehrstellen

Imst

1.680

– 7,6

6,1

325

31

Innsbruck

8.155

– 6,4

6,0

1.693

84 68

Kitzbühel

1.166

– 2,18

4,3

389

Kufstein

2.199

– 11,15

4,5

724

46

Landeck

1.926

– 6,37

9,3

285

140

Lienz

1.426

– 4,49

6,9

183

62

Reutte

461

– 2,33

3,3

142

38

Schwaz

1.864

– 7,31

4,8

552

91

18.877

– 6,69

5,5

4.293

563

Tirol

14

Bestand Arbeitsloser

eco.nova

eco.wirtschaft

ECO.MMENTAR

© JULIA TÜRTSCHER

, Von nichts einen Plan zu allem ’ne Meinung

Marina Kremser, Chefredaktion

EINMAL GANZ ZAMS UNTERGEBRACHT

Ich mag Menschen. So im Allgmeinen. Wäre es nicht so, hätte ich wohl auch den falschen Beruf.

Doch es gibt Situationen, an denen mir so mancher sogar richtig unsympathisch wird ...

D

„Mit mehr als 18.000 Wohneinheiten zählt die Neue Heimat Tirol mittlerweile zu den

S

führenden Wohnbauträgern in Österreich“, so Geschäftsführer Klaus Lugger, der mit

ten mehr gehört. Wann – zum Kuckuck –

Jahresende nach über 27 Jahren an der NHT-Spitze in den Ruhestand tritt. Gemein-

ist die Welt nur so verdammt negativ ge-

sam mit Geschäftsführer Hannes Gschwentner hat er noch einmal eine Rekordbilanz

worden?

vorgestellt: Das Neubauvolumen konnte mit 93,5 Millionen Euro (2014: 90,8) erneut ge-

Ich mag mir auch jetzt noch abends kei-

steigert werden. 2015 wurden 503 Wohnungen, davon 70 Eigentumswohnungen, fertig-

ne Nachrichten mehr ansehen, denn da

gestellt. Darüber hinaus konnte die NHT 503 Wohnungen aus Wohnungswechselfällen

bekommt ein eigentlich guter Tag einen

vergeben. Insgesamt konnten damit 1.046 Wohnungen als kostengünstiges Zuhause

irgendwie schlechten Drive.

zur Verfügung gestellt werden. Bei einer durchschnittlichen Belegung von drei Perso-

Das noch viel größere Problem aber sind

nen pro Wohnung entspricht das der Einwohnerzahl von Zams.

die sozialen Medien. Facebook zum Bei-

Auch das Bauvolumen blieb konstant auf hohem Niveau. Demnach hat die NHT 2015

spiel war für mich bis dato ein netter

Projekte im Wert von rund 116,9 Millionen Euro (2014: 115 Mio.) abgewickelt – über 97

Zeitvertreib. Man bleibt mit Leuten in

Prozent flossen an heimische Betriebe. Allein 23,3 Millionen Euro (2014: 23 Mio.) wurden

Kontakt, sieht, was bei dem ein oder an-

in Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen investiert.

deren so los ist, wird geflissentlich an

Derzeit wird in 37 Gemeinden gebaut. Mit Stand Juli 2016 befinden sich 967 Wohnun-

Geburtstage erinnert, von denen man

gen in Bau. Noch im Herbst dürfte der Baustart für die tausendste Wohnung erfolgen.

sonst nicht mal ungefähr wüsste. Aber

Für 2016 ist die Fertigstellung von 582 Wohnungen geplant. 2015 hat die NHT zusätzlich

jetzt gibt es sie immer häufiger: die Mies-

erneut Grundstücke und Baurechte im Ausmaß von 51.179 Quadratmetern erworben.

macher. Jene, die etwa haarsträuben-

Insgesamt verwaltet die Neue Heimat Tirol derzeit 35.467 Einheiten, davon 14.117 Miet-

de Politikerzitate teilen und damit die

und 3.945 Eigentumswohnungen. Der Rest sind Lokale, Parkplätze und Garagen.

Meute anstacheln, obwohl das Bild meist

Von den derzeit rund 14.000 Mietwohnungen werden rund zwei Drittel mit einem

klar, manchmal weniger klar, aber in der

Hauptmietzins von unter vier Euro pro Quadratmeter vermietet. Im Schnitt entspricht

Regel immer als Satire gekennzeichnet

die Miete in NHT-Wohnungen weniger als der Hälfte vom allgemeinen Marktpreis.

ist. Keine Ahnung, wer sich so was über-

Ganz wesentlich zur Dämpfung der Wohnkosten trägt die schon seit Jahren geübte

legt, diejenigen, die’s teilen aber kenn ich.

Praxis der NHT bei, die vom Gesetz her möglichen maximalen Erträge nicht im vollen

Und genau das sind jene Menschen, die

Rahmen auszuschöpfen. Die beiden NHT-Geschäftsführer beziffern diese Ertragsver-

ich nicht mehr unmittelbar in meinem

zichte für 2015 mit sechs Millionen Euro.

Leben haben möchte. „Die gefährlichste

ie Neue Heimat Tirol (NHT) blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 zurück. Das Neubauvolumen kletterte auf einen neuen Höchststand. Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr über 500 neue Wohnungen für Tirol errichtet.

elbstversuch im Urlaub: Drei Wochen lang nur die guten Nachrichten an sich heranzulassen. Fazit:

Es wurden schließlich gar keine Nachrich-

Weltanschauung ist die Weltanschauung jener Leute, die die Welt nie angeschaut

ERGÄNZUNG ZU TOP 500 Aufgrund einer zeitlichen Überschneidung konnten wir die Daten der Logsystems GmbH aus Kufstein (Logistik, Systemverkehre, Charter, Transport) nicht mehr in unsere Top-500-Ausgabe mit aufnehmen. Nun wurden diese nachgereicht.

Mit einem Umsatz von 12.100.000 Euro wäre das Unternehmen auf Platz 428 gereiht. // Mitarbeiter: 6, EGT: 1.400.000 Euro.

haben.“ Das wusste schon Alexander von Humboldt. Wenn der mal geahnt hätte, wie recht er auch noch über 150 Jahre nach seinem Tod hat.

Anregungen und Kommentare bitte an kremser@econova.at

eco.nova

15

eco.wirtschaft

Heiß umkämpfte Ordnung Die besiedelbare Tiroler Landesfläche ist wie ein Schachbrett mit intensiv umkämpften Feldern. So unterschiedlich die Interessen der Spieler sind, so verschieden sind die Nutzungsmöglichkeiten und so spannungsreich ist das Tauziehen. Lange wurde die Ordnung des knappen Tiroler Raumes unterschätzt.

Heute ist das Raumordnungsgesetz „das“ Zukunfts-Gestaltungsinstrument schlechthin. Im Sommer 2016 wurde mit der Novelle neuerlich versucht, das Konfliktpotenzial zu verkleinern. Der Druck auf Grund und Boden wächst aber weiter. Nur eines wächst nicht: Der Raum, um den es dabei geht. // TEXT: ALEXANDRA KELLER

16

eco.nova

eco.titel

M

Raumordnung. Warum aber wird nicht der

In den nächsten neun Jahren sollen es dem-

Flughafen zum Wohnraum umfunktioniert?

nach um fast 11.300 Innsbrucker mehr ge-

Warum nicht die Thaurer Felder zu einem

worden sein und es darf davon ausgegangen

Lebensraum für Menschen verwandelt?

werden, dass sie nicht bei Onkel, Oma oder

Zwei Fragen. Zwei Bomben. Auf der einen

Tante wohnen werden, sondern in ihrem ei-

wie der anderen Seite wirkt allein der Gedan-

genen Reich. Nur wo?

ke wie ein Stich in allerheiligste Interessen.

Zahlen laden zum Spielen ein. Menschen un-

Sich den Tumult auszumalen, den die

serer Zeit benötigen pro Kopf durchschnitt-

Fragen bei Wirtschafts- und Landwirt-

lich etwa 30 Quadratmeter Wohnraum.

schaftstreibenden auslösen, ist nur in der

Verwöhntere brauchen schon 40, Genügsa-

it einer nackten Tatsache und zwei Provoka-

Theorie reizvoll. Im leicht vorstellbaren, don-

meren reichen vielleicht 20 Quadratmeter,

tionen kann die Dramatik der Tiroler Raum-

nernden Clash der Interessen liegt sie auch

doch wird vom Durchschnitt ausgegangen,

ordnung so schön wie plakativ dargestellt

schon – die Dramatik der Tiroler Raumord-

dann wollen in Innsbruck bis 2025 zusätzlich

werden. Die Landeshauptstadt platzt zu-

nung, die – nomen est omen – den Raum

rund 339.000 Quadratmeter wohnlich ge-

nehmend aus allen Nähten. Das Hauen und

ordnet und die Nutzungskonflikte im so arg

nutzt werden. Über 47 Fußballfelder der üb-

Stechen und Verdichten und Spekulieren in

begrenzten Lebensraum in gangbare Bahnen

lichen Größe wären das und wie auch immer

der engen Arena am Inn hat längst waghal-

lenken muss. Bahnen, die möglichst in eine

man die Flächen dreht, wendet, verdichtet

sige Dimensionen angenommen. Angesichts

rundum lebenswerte wie lebendige Zukunft

oder übereinander stapelt – die Herausforde-

dieser Grenzgänge wirken die Flächen, die

weisen. Das schreibt sich fast zu leicht. Denn

rung für die Stadt ist enorm.

in unmittelbarer Nachbarschaft zum urba-

Raumordnung ist schwer.

Das ist sie, die Tatsache, die den städtischen

nen Zentrum des Landes um die Wette grü-

Raumentwicklern und -planern die Köpfe

nen, fast schon zynisch. Gegen Westen ist

Urbane (Un-)Möglichkeiten

das riesige Flughafenareal unantastbar, ge-

Doch von vorne. Zurück zur Tatsache. Inns-

die „Neuen“ auch qualitativ wertvoll woh-

gen Osten sind es die Radieschen der Thau-

bruck – da sind sich alle Statistiker einig –

nen sollen, suchend umherwirbeln lässt. Mit

rer Felder, denen auf den ersten Blick mehr

wird wachsen. Und wie. Im August 2016 wur-

120 Quadratkilometern ist Innsbruck auf

Wert eingeräumt wird als den Wohn- und

den in der Landeshauptstadt 131.910 Einwoh-

dem nackten Plan riesengroß. Blöd nur, dass

Raumbedürfnissen der in die Marktgemein-

ner mit Hauptwohnsitz und 21.792 Einwoh-

sich der Großteil des städtischen Landes

de Rum reichenden urbanen Region. Die kla-

ner mit Nebenwohnsitz gezählt, zusammen

im Alpenpark Karwendel befindet und das

re Grenzziehung zu den grünen Flächen ist

waren es also 153.702 Menschen, die sich

gewidmete Bauland mit 20 Quadratkilome-

kein Naturgesetz und auch keine Laune. Sie

zwischen Nordkette und Patscherkofel tum-

tern gerade mal ein Sechstel der Gesamtflä-

ist ein interessens- und gesellschaftspoliti-

melten. Für 2025 wird erwartet, dass die Ein-

che ausmacht. Dieses Sechstel ist heiß um-

sches Bekenntnis, eine Entscheidung. Das ist

wohnerzahl auf 165.000 gestiegen sein wird.

fehdet und einem Preiskampf unterworfen,

rauchen und mit dem Anspruch darauf, dass

der die Möglichkeiten frei nach den banalen Regeln von Angebot und Nachfrage sowie

Sparsamer Ansatz

D

18

eco.nova

render Spekulanten enorm einschränkt. Die Enge der städtischen Grenzen lässt selbst

as Thema Raumordnung wird in

die Preise für Freiland-Grundstücke ohne

den nächsten Jahren zunehmend

zeitnahe Aussicht auf Umwidmung auf 600

an Bedeutung gewinnen. Klarer-

Euro pro Quadratmeter klettern und auf

weise stellt es für die Landwirtschaft ein

Bauland-Grundstücken wurde die Quad-

besonders wichtiges Thema dar – gera-

ratmeterpreis-Schallmauer von 1.000 Euro

de weil die Ressource Boden in Tirol sehr

längst durchbrochen. Die Belastbarkeit der

knapp ist. Deshalb muss aus meiner Sicht

gemeinen Mietbevölkerung ist erstaunlich,

der zukunftsorientierte, sparsame Ein-

doch war Aufstand noch nie im Gencode der

satz dieses Gutes oberste Priorität haben.

Tiroler vorhanden und eines ist auch klar:

Durch die Vertragsraumordnung steht je-

Ohne wundersame Flächenvermehrung

der Gemeinde das nötige Instrument zur

scheint sich die Preisspirale nicht in die an-

vorausschauenden, aktiven Raumplanung

dere Richtung zu drehen. Doch Flächen gibt

zur Verfügung. Daher erwarte ich mir, dass

es kaum noch in der Stadt, wohl aber an ih-

in dieser Hinsicht alle Möglichkeiten aus-

rem Rand.

geschöpft werden. Vor allem die Chancen

Josef Hechenberger, Präsident der Tiroler Landwirtschaftskammer

nach den bizarren Regeln gewinnmaximie-

zur Schaffung zusätzlicher Wohnflächen

Konkrete Utopien

durch mögliche Nachverdichtung im Be-

„Nur auf der Ebene konkreter Utopien wird

reich der Ortszentren, die ohne erneute

darüber nachgedacht“, hielt der Innsbrucker

Umwidmung von Freiland realisiert wer-

Planungsstadtrat Gerhard Fritz Anfang 2014,

den können, gilt es zu nutzen.

auf das Flughafenareal als städtebauliches Entwicklungsparadies angesprochen, fest.

„Der Flughafen ist ein heißes Eisen“, bewertet auch Arno Ritter, Leiter des aut.architektur und tirol, das Gelände, auf dem zumindest theoretisch hektarweise ein neuer Stadtteil entwickelt werden könnte, als unantastbar.

Dabei wären die Folgen einer Öffnung des Flughafens gigantisch. „Du würdest die Immobilienblase löchern können“, sagt Ritter.

Das Angebot würde gleichsam über Nacht die Preise fallen und Entwicklungsmöglichkeiten triumphieren lassen. Doch solange der Flughafen als derart wichtiger Wirtschaftsfaktor für Stadt und Land bewertet wird, bleiben die Gedankenspiele auf die Ebene konkreter Utopien beschränkt. Es ist eine Interessensfrage.

Mit einer deutlichen Antwort.

Auf der anderen Seite der Stadt ist die Antwort nicht minder deutlich. „Dort wird der

DAS HAUEN UND STECHEN UND VERDICHTEN UND SPEKULIEREN IN DER ENGEN ARENA AM INN HAT LÄNGST WAGHALSIGE DIMENSIONEN ANGENOMMEN. ANGESICHTS DIESER GRENZGÄNGE WIRKEN DIE FLÄCHEN, DIE IN UNMITTELBARER NACHBARSCHAFT ZUM URBANEN ZENTRUM DES LANDES UM DIE WETTE GRÜNEN, FAST SCHON ZYNISCH.

teuerste Grund für die Landwirtschaft ver-

eco.titel

gungen gerecht zu werden, hat die Tiroler Landesregierung seine Evaluierung und zeitgemäße Weiterentwicklung unter dem Titel ‚LebensRaum Tirol – Agenda 2030’ beschlossen“, kündigten Landesrat Tratter und Landesrätin Christine Baur Ende Juli 2016 die Fortsetzung der Bemühungen an, über Legislaturperioden hinaus zu denken. Siedlungsentwicklung, Freiraum, Landwirtschaft, Wirtschaftsstandorte sowie Verkehr und Infrastruktur werden als Fokus genannt. Keine Bevölkerungsgruppe ist nicht von den Themen betroffen. Und alle haben sie ihre Interessen. Die Tiroler Raumordnung muss sich zwischen vielen Feuern bewegen. Und versuchen, einen Weg hindurch zu finden.

Hochpolitische Materien Raum und Boden sind hochpolitische Ma-

wendet“, weiß Stefan Garbislander, Leiter der

Mit dem sehr breit angelegten Projekt „Zu-

terien. Nicht nur in Tirol. Weltweit ist das

Abteilung Wirtschaftspolitik und Strategie

kunftsraum Tirol“ war schon von der Re-

so und dürfte wohl mit der simplen Logik

der Wirtschaftskammer Tirol. Auch im Os-

gierung Weingartner versucht worden, das

erklärt werden, dass Boden nicht vermehrt

ten sind die Potenziale für den Siedlungsbau

große Ganze zu fassen und dabei auch Mög-

werden kann. In dem Sinn hält Agrarlandes-

so groß wie theoretisch. Dort pochen die Ver-

lichkeiten zu eröffnen, die Kirchtürme als

rat Josef Geisler fest: „Gerade in einem Land

treter der Landwirtschaft auf ihre Interes-

Zentren des raumplanerischen Denkens zu

wie Tirol gilt: Boden ist eine endliche Le-

sen und stellen sich gegen eine Nutzung der

kappen. Der ambitionierte Prozess erschöpf-

bensgrundlage. Bei einem Dauersiedlungs-

Flächen für andere Zwecke. Auf dieser Seite

te sich jedoch letztlich mehr in einer Samm-

raum von nur zwölf Prozent der Landesflä-

des städtischen Raumes kommt gleich noch

lung allen vorhandenen Wissens denn in ei-

che müssen wir besonders behutsam mit

eine weitere Krux der Raumordnung hin-

nem starken Fingerzeig für die Zukunft des

dieser nicht erneuerbaren Ressource umge-

zu. Innsbruck ist Innsbruck. Rum ist Rum.

Landes. „Aus dem Zukunftsraum-Papier ist

hen.“

Thaur ist Thaur. „Die verfassungsrechtliche

wenig in die Gesetzesmaterien eingeflossen“,

Wie diese Ressource genutzt wird respektive

Position der Gemeinden ist extrem stark.

weiß Garbislander. „Der im Jahr 2007 be-

genutzt werden darf, ist eine gesellschafts-

Wenn 279 Gemeinden ihre eigene Raumord-

schlossene und 2011 fortgeschriebene

politische Urthematik, die lange Zeit unkoor-

nung machen, verhindert das einen Gesamt-

Raumordnungsplan ‚ZukunftsRaum Tirol’

diniert gelebt wurde. Mal wirr, mal wild und

entwicklungsplan und es wird realistischer-

bot die rechtliche Ausgangsbasis zur Um-

meist ohne großen Plan. Als die jüngste No-

weise nichts groß verändert werden können“,

setzung entsprechender Prozesse und Maß-

velle des Tiroler Raumordnungsgesetzes vor-

meint Garbislander.

nahmen. Um den geänderten Rahmenbedin-

bereitet wurde, hatte der für diese Agenda

Innovativ und bestens beraten.

HOTEL

BERGWELT **** LÄNGENFELD

Foto: Alexander Maria Lohmann

t: +43 5253 648 33 | www.haidfalkner.at

eco.nova

19

eco.titel

zuständige Landesrat Johannes Tratter im Vorfeld zu Diskussionsrunden geladen. Auch Alt-Landeshauptmann Wendelin Weingartner war dabei und in dem Rahmen soll er folgende Geschichte erzählt haben: Weingartner war in seinen jüngeren Jahren als Beamter in der Raumordnung tätig. Als er den damaligen Landeshauptmann Eduard Wallnöfer kennenlernte und ihm sagte, dass er in der Raumordnung arbeite, soll Wallnöfer gefragt haben: „Was, du richtest das Landhaus ein?“ Diese Anekdote zeigt recht fesch, wie unterbewertet die Raumordnung in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts war. Große Entwicklungspläne mit langfristigen Zielen für einzelne Regionen bzw. das ganze Land gingen im Schatten kleiner bis kleinster Partikularinteressen unter.

Das Land war im Wachsen begriffen, der Wohlstand zog mit den erst verkehrstechnischen, dann touristischen Erschließungen in die entlegensten Talschaften ein und der allgemeine Aufschwung hinterließ Spuren, die heute ein teils schweres Erbe mit sich 1980er-Jahre war intelligente Raumplanung gezwungenermaßen fremd. So wussten sie beispielsweise nicht, was sie taten, als sie massenhaft Grünland in Bauland umwidmeten. „Erst jetzt kommt man langsam drauf, was es heißt, die Einfamilienhausthujenheckenlandschaften ohne Infrastruktur zu

© D. JOVANOVIC PHOTOGRAPHY

bringen. Den Bürgermeistern der 1970er- und

verwalten“, stellt Arno Ritter fest. Die Bürgermeister von heute wissen, was er meint. Die Erbauer der Häuser von damals kommen

Nennen wir ihn Sepp. Er ist zwar rüstig und

Haus wohnen kann, abläuft. Was aber pas-

in die Jahre, die Häuser selbst auch und es

auch noch recht lustig, doch das Auto muss-

siert dann mit ihm und was mit dem Haus?

liegt an den Gemeinden, Kanal, Wasser oder

te er verkaufen, weil seine Augen nicht mehr

Nicht nur Sepp ist mit der Situation über-

Schneeräumung sicherzustellen und sich

so mitspielen. Will er gestützt auf den Rol-

fordert. Doch abseits seines geliebten und

um Betreuungseinrichtungen zu kümmern

lator einkaufen gehen, ist er bis zum ausge-

gepflegten Gartens gibt es hier weder eine Raumqualität noch eine Infrastruktur für

„WENN 279 GEMEINDEN IHRE EIGENE RAUMORDNUNG MACHEN, VERHINDERT DAS EINEN GESAMTENTWICKLUNGSPLAN UND ES WIRD REALISTISCHERWEISE NICHTS GROSS VERÄNDERT WERDEN KÖNNEN.“ Stefan Garbislander, Abteilung Wirtschaftspolitik und Strategie der Wirtschaftskammer Tirol

ihn. So war das nicht gedacht damals, 1975, doch damals hatte sich niemand überlegt, wie sich das entwickeln könnte. Damals gab es sie noch nicht, die clevere Raumordnung, die in Jahrzehnten denkt und alle Eventualitäten, Konsequenzen und auch Kosten für die Allgemeinheit im Auge hat. „Ich glaube, dass die schweren Fehler in der Vergangenheit passiert sind, wo kein Plan da war, die interessensgetriebene Raumordnung

beziehungsweise die sozialen Konsequen-

rechnet ans andere Ortsende ausgelagerten

viel stärker war und nicht an Ausgleich ge-

zen der weiland ausgeuferten Baufreude zu

Lebensmittelgeschäft knapp 45 Minuten

dacht wurde“, ist Stefan Garbislander über-

kompensieren.

unterwegs. Bus gibt es keinen im Dorf und

zeugt. Die Einkaufszentrenthematik war

wäre da nicht seine nette, noch fahrtüchtige

über viele Jahre so ein raumordnerisches Po-

Nachbarin, wäre er schlicht „aufgeschmis-

litikum ersten Ranges. Dass mit den Zentren

sen“. Die Kinder bemühen sich zwar, doch le-

die Kaufkraft und viel Lebendigkeit aus den

Wer 1975 mit knackigen 40 Jahren sein Ei-

ben und arbeiten sie „in der Stadt“ und allen

Ortskernen an die Peripherien wanderten,

genheim errichtete, ist heute 81 Jahre alt.

ist klar, dass die Zeit, in der Sepp allein im

ist kein Geheimnis. Sie wurden zwar auch zu

Einfamilienhausthujenheckenlandschaften

20

eco.nova

Anziehungspunkten für kauflustige Ströme

erneuerungspreis 2016“ ausgezeichnet wird.

aus dem einkaufzentrumsfreien Südtirol,

Ein schönes Kompliment für einen Prozess,

doch gestaltet sich der Kampf gegen die nicht

dessen schönste Anerkennung aber die wie-

nur, aber eben auch durch die Zentrenflut

dergewonnene Lebendigkeit ist.

verursachte Verödung der Ortskerne teils wie

Initiiert von Bürgermeister Hans-Peter Bock

verzweifelte Stöße mit einem Defibrillator.

und seinem Gemeinderat war 2012 begon-

Mühsame Wiederbelebung

nen worden, gemeinsam mit den Bürgern des Ortes an einer Neugestaltung des Dorf-

Mühsame und sehr durchdachte politische

zentrums zu arbeiten. Das Architektenbüro

Arbeit ist nötig, um den Entwicklungen in

Rainer Köberl & Daniela Kröss begleitete die

den traurig ruhigen Ortszentren entgegen-

Gemeinde vom Anfang bis zum Finale und

zuwirken. Was früher „ganz normal“ war, ist

die Beharrlichkeit und Offenheit der „Küm-

schon lange keine Selbstverständlichkeit

merer“ an der Spitze stellten sich als beispiel-

mehr. Bäcker, Frisör, Metzger, Gasthaus, Arzt,

haft heraus. Landeshauptmann Günther

Jugendraum, Platzkonzert. Die ehemals au-

Platter freut sich darüber ganz öffentlich

tomatisch ineinandergreifenden Elemente,

gemeinsam mit Gemeindelandesrat Johan-

aus denen sich ein funktionierendes Dorfle-

nes Tratter: „Die Dorfmitte von Fließ umfasst

ben zusammensetzt, sind zu komplexen Zu-

heute wieder alle zentralen Lebensbereiche

taten eines nicht minder komplexen Rezep-

wie Wohnen, Arbeiten und Einkaufen und

tes geworden, das zudem keinen Einheitsbrei

wird von der Bevölkerung der weitverzweig-

ergeben darf.

ten Gemeinde als attraktiver Mittelpunkt ge-

Die Gemeinde Fließ hat es geschafft. Anfang

schätzt.“ Im April 2015 wurde das Dorfzent-

Juli 2016 wurde bekannt, dass die Oberlän-

rum, bestehend aus drei Gebäuden und zwei

der Gemeinde mit dem „Europäischen Dorf-

belebten Plätzen, eröffnet. „Am Anfang war

Bad • Accessoires Wellness • Fliese • Stein TerraDiStone

www.gasteiger-bad.at

eco.titel

fest. Ritter beobachtet die Tiroler Raumentwicklung mit wissenschaftlichem Interesse, kennt die Interessenkonflikte und weiß: „Das ist unser Lebensraumthema. Es ist so etwas wie eine Kulturkonstante.“ Wenig überraschend sind die klassischen Konflikte, etwa wenn aufgrund eines touristischen Bauvorhabens der Landesumweltanwalt und der Tourismusvertreter aufeinander prallen und das Erwartbare äußern. „Das ist wie bei Don Camillo und Peppone“, meint Ritter. Subtiler äußert sich der Konflikt, wenn in Lans, dem Ort mit der höchsten Ärztewohndichte des Landes, der Primar beim Sonntagsfrühstück auf der Terrasse © LAND TIROL

sitzt und der Landwirt das Feld surt. Welche Flächen wie genutzt werden, bleibt ein ewig heißes Thema. Missgunst und Verände-

Extrem begrenzt

A

Landeshauptmann Günther Platter und Landesrat Johannes Tratter

rungsangst bilden ein nicht minder heißes Duo und der Druck auf Grund und Boden steigt und steigt und steigt. „Aufgrund des extrem begrenzten Dauer-

ufgrund des extrem begrenzten Dauersiedlungsraumes und der vielfältigen

siedlungsraumes und der vielfältigen Nut-

Nutzungsinteressen hat die Raumordnung in Tirol einen besonders hohen

zungsinteressen wie landwirtschaftliche

Stellenwert. Der sparsame Umgang mit Grund und Boden bildet dabei das

Produktionsflächen, bauliche Nutzungen

oberste Prinzip, dem sich alle Einzelentscheidungen unterzuordnen haben. Obwohl

oder Verkehrsflächen hat die Raumordnung

Tirol bereits jetzt abgesehen von Wien die geringsten Bodennutzungen pro Kopf in

in Tirol einen besonders hohen Stellenwert“,

Österreich aufweist, ist es erforderlich, weitere Schritte im Bereich Baulandmobilisie-

stellen Landeshauptmann Platter und Lan-

rung und verdichtetes Bauen zu setzen. Mit den Ende Juni 2016 beschlossenen Ände-

desrat Tratter auf Anfrage unisono fest. 11,8

rungen des Tiroler Raumordnungsgesetzes und des Grundverkehrsgesetzes wurde

Prozent. Die Zahl ist von jeher Grundlage

vor allem die Vertragsraumordnung als aktives Instrument zur Sicherstellung der

für das Tauziehen in der Raumordnungsare-

widmungsgemäßen Verwendung von Flächen und der erleichterte Erwerb von Flä-

na. Wirkt sie eh schon beengend, so könnte

chen durch gemeinnützige Bauträger wesentlich gestärkt. Dies sind wichtige Beiträ-

durchaus sein, dass die aktuelle Wahrheit

ge dazu, trotz des geringen Flächenangebotes leistbaren Wohnraum auch weiterhin

noch enger ist. Wird beispielsweise die Ent-

schaffen zu können.

wicklung der Zonenpläne betrachtet, so färbten sich viele Bereiche des Landes von grün auf gelb auf rot. Mit großem und teurem Kraftaufwand hat die Wildbach- und

Bürgermeister Bock skeptisch gegenüber

Kulturkonstante Konflikt

den betreuten und den Starterwohnungen,

Verpatzte oder schlicht nicht vorhandene

knapp 40 Jahren Maßnahmen gesetzt, um

weil er sich nicht vorstellen konnte, dass die

Raumordnung zieht einen Rattenschwanz

den bedrohlichen Naturgewalten etwas ent-

Senioren dorthin ziehen wollen. Jetzt hat er

an wirtschaftlichen und gesellschaftlichen

gegenzusetzen. Dieses Etwas ist teuer. Lang-

so viele auf der Warteliste, dass er weiterma-

Problemlagen nach sich. „Es gibt wenige Ge-

chen muss“, sagt Arno Ritter.

neralisten, die wissen, wie es sich hier aus-

Auch in Mieders entsteht gerade ein Projekt,

wirkt, wenn ich dort ziehe. Man unterschätzt

das sich „Sozialer Wohnpark“ nennt, aus zwei

diese Raumentwicklungen. Doch die größte

Gebäudeteilen und einem Dorfplatz besteht

Einsparung, die man auf energetischer und

und sowohl jungem als auch betreubarem

Zukunftsinvestitionsebene machen kann,

Wohnen Raum bietet. Das Projekt wurde

ist gscheite Raumplanung“, stellt Arno Ritter

mit Unterstützung der Communalp GmbH ausgearbeitet, deren Chef Walter Peer es im Rahmen der Präsentation als „Meilenstein in der Entwicklung der Gemeinde“ bezeichnete.

Meilenstein ist wohl das richtige Wort, markieren diese Konzepte doch neue Wege für die Gemeinden, um den tristen Entwicklungen zu begegnen und den Zukunftsfragen „von Sepp“ und seinen Alters- oder Schicksalsgenossen Antworten zu liefern.

22

eco.nova

Lawinenverbauung in den vergangenen

eco.titel

TIROLER E B IE R T E B S N IO IT D A TR Das Land Tirol ehrt Tiroler Unternehmen mit 30, 40, 50, 60, 70, …

Jahren Betriebstätigkeit, die MitarbeiterInnen beschäftigen. Jetzt für Auszeichnung bewerben!

bezahlte Anzeige

Anmeldung und Infos: www.tirol.gv.at/unternehmerehrung T 0512/508-2402

GUTSCHEIN

-20 %

auf alle lagernden

SONNENBRILLEN*

International Eyewear & Contact Lenses Maria-Theresien-Straße 38, 6020 INNSBRUCK Tel. 0512 / 58 95 91 | www.theresienoptik.at facebook.com/theresienoptik *GÜLTIG BIS 17.09.2016. NICHT KOMBINIERBAR MIT ANDEREN AKTIONEN. PRO BRILLE EIN GUTSCHEIN EINLÖSBAR, BARABLÖSE NICHT MÖGLICH.

eco.nova

23

eco.titel

sam, aber sicher kommen die

Freizeitwohnsitz-Re-

tik Einkommenspolitik betreiben darf. Eine

Schutzbauten in die Jahre

gelung für Landwirte

gute Frage und das Tauziehen um diese zu-

und wieder sind es die Ge-

Aufsehen erregt. Alle

sätzliche Einkommensmöglichkeit für Land-

meinden, die sich finanziell

Oppositionsparteien waren

wirte ist auch ein gutes Beispiel dafür, wel-

wappnen müssen, obliegt ih-

dagegen gewesen, zeitlich

che Kräfte im Vorfeld einer Gesetzesnovelle

befristete Freizeitwohn-

wirken. Es sind eben nicht nur die Sünden

nierung der massiven Mauern

sitze auf Bauernhöfen

der Vergangenheit, die Berge, die teils wild

und Wälle. Es mag eine wil-

zu ermöglichen, die In-

werdenden Flüsse oder die sich verändern-

teressenvertretun-

de Gesellschaft, die Raumordnung zu einem

nen doch der Erhalt wie die Sa-

de Vorstellung sein, doch

gen kritisierten das

wird durchaus denkbar,

Spießrutenlauf machen.

dass sich die eine oder

Vorhaben genau-

Transparent werden die Interessen beispiels-

andere Gemeinde die

so wie der Ge-

weise in den Stellungnahmen zum Geset-

eine oder andere Sanie-

meindeverband. Be-

zesentwurf, zu denen zahlreiche Institutio-

rung nicht mehr leisten

schlossen wurde die Regelung von ÖVP

nen eingeladen werden. 21 Stellungnahmen

wird können und einstmals groß-

und Grünen dann aber doch.

waren es, die in diesem jüngsten „Fall“ im

zügig erschlossene Siedlungen werden abge-

In dem Zusammenhang wurde die Frage

Landhaus eintrafen. Die Österreichische

siedelt werden müssen.

aufgeworfen, inwieweit Raumordnungspoli-

Apothekerkammer und die Österreichische

Der Dauersiedlungsraum ist aber auch ohne potenzielle Absiedlung in Bedrängnis.

Das Wetter ist – heuer zeigte sich das bereits eindrücklich – extremer geworden. Ob es nun den Klimawandel gibt oder nicht: Die

Agrarlandesrat Josef Geisler

Starkregenereignisse gibt es sicher und ihre Auswirkungen sind bedrohlich. Der Konflikt rund um die Gefahrenzonenpläne und vor allem die Retentionsflächen, die im Tiroler Unterland benötigt werden, um den Hochwasserschutz so gut es eben geht zu garantieren, treiben die Interessenslagen längst an die Spitze und erfordern wohl oder übel eine Korrektur der 11,8 Prozent. Nach unten. „Die realen Flächen werden immer weniger.

Nicht nur, weil man sie verbaut oder weil dort eine Rückentwicklung stattfindet“, sagt Ritter.

Für die Tiroler Kulturzeitschrift „Quart“ hatte er sich vor zwei Jahren Gedanken über mögliche „Zukünfte“ des Landes gemacht, ebenso 2014 ist sein Buch „Vermessungen –

© BERGER

sich dort etwas entwickelt, sondern weil

Endliche Grundlage

gefangen. Sie zeigen in gewisser Weise das

G

Labyrinth auf, in dem sich die Tiroler Raum-

tigen heimischen Lebensmitteln sicherstellen wollen, brauchen wir ein Mindestmaß

ordner bewegen müssen, wenn sie die Wei-

an landwirtschaftlichen Flächen. In den vergangenen 50 Jahren haben hochwerti-

chen für die Zukünfte des Landes stellen.

ge landwirtschaftliche Nutzflächen um ein Viertel abgenommen. Landwirtschaftli-

Tirol auf der statistischen Couch“ erschienen. Darin wurden alle relevanten Zahlen, Fakten und Entwicklungen des Landes ein-

Schrittchen für Schrittchen

erade in einem Land wie Tirol gilt: Boden ist eine endliche Lebensgrundlage. Bei einem Dauersiedlungsraum von nur zwölf Prozent der Landesfläche müssen wir besonders behutsam mit dieser nicht erneuerbaren Ressource

umgehen. Weil wir auch in Zukunft eine Grundversorgung mit qualitativ hochwer-

che Vorrangflächen sind ein gutes und wirksames Instrument in der Raumordnung zum Schutz der landwirtschaftlichen Produktionsflächen. Sie leisten einen Beitrag

Im Juni 2016 war es wieder einmal so weit.

zur Sicherung der Nahrungsmittelproduktion. Aber auch aus Sicht des Hochwasser-

Der Tiroler Landtag war aufgefordert, über

schutzes ist der verantwortungsvolle Umgang mit Grund und Boden unerlässlich.

eine Novelle des Tiroler Raumordnungsge-

Es gilt, natürliche Überflutungsflächen zu erhalten und sicherzustellen, dass sich

setzes zu diskutieren und sie zu beschließen.

die Hochwassergefahr durch zunehmende Versiegelung nicht drastisch verschärft.

Als großer Wurf sticht in dem Zusammen-

Wir werden in Tirol auch weiterhin Grund und Boden für eine gedeihliche Entwick-

hang die praxisorientierte Präzisierung der

lung brauchen. Dabei müssen wir aber darauf schauen, den Bodenverbrauch so ge-

so genannten Vertragsraumordnung hervor,

ring wie möglich zu halten, landwirtschaftliche Flächen zu schützen und auch die

doch in der Öffentlichkeit hatte diese Geset-

Bodengesundheit zu erhalten.

zesnovelle hauptsächlich aufgrund der neuen

24

eco.nova

eco.titel

DEN BÜRGERMEISTERN DER 1970ER- UND 1980ERJAHRE WAR INTELLIGENTE RAUMPLANUNG GEZWUNGENERMASSEN FREMD. SO WUSSTEN SIE BEISPIELSWEISE NICHT, WAS SIE TATEN, ALS SIE MASSENHAFT GRÜNLAND IN BAULAND UMWIDMETEN. ERST JETZT KOMMT MAN LANGSAM DRAUF, WAS ES HEISST, DIE EINFAMILIENHAUSTHUJENHECKENLANDSCHAFTEN OHNE INFRASTRUKTUR ZU VERWALTEN.

Das Team um SPAR-Marktleiter Markus Aschaber freut sich auf die Kundschaft. Im Bild mit der Leiterin der Filialorganisation Mag. Patricia Sepetavc (ganz links) und Gebietsleiter Emir Delimehic (ganz rechts).

Heimgekehrt Österreichs modernster EUROSPAR-Markt eröffnete kürzlich in der SPAR-Gründerstadt Kufstein.

V

or 62 Jahren hat in Kufstein die Erfolgsgeschichte von SPAR begonnen. Neben dem Stammhaus am Unteren Stadtplatz ist SPAR heute mit den Supermärkten in den

Stadtteilen Weißach und Zell, dem INTERSPAR in Endach sowie einem EUROSPAR im Inntalcenter flächendeckend vertreten. Seit 19.

Ärztekammer begrüßten beispielsweise unisono jene Klarstel-

August macht der rundum erneuerte EUROSPAR Kaufpark mit ge-

lung, wonach Flächen, die dem Betrieb einer Apotheke oder der

mütlichem SPAR-Bistro das Einkaufsangebot in der Festungsstadt

ärztlichen Berufsausübung dienen, bis zu einem Höchstmaß

wieder komplett. „Wir sind sehr stolz, dass wir unseren EUROSPAR

von jeweils 100 Quadratmeter nicht dem Einkaufszentrenregi-

KAUFPARK in Kufstein nach dem Neubau wieder eröffnen können.

me unterliegen.

Der Markt besticht durch eine helle, freundliche und großzügige

Ein Beistrich, ein Satz, ein Zusatz im Raumordnungsgesetz kann

Raumgestaltung. Unsere insgesamt 45 Mitarbeitenden werden ge-

enorme Auswirkungen für einzelne Branchen oder Berufsgrup-

meinsam mit Marktleiter Markus Aschaber alles daran setzen, mög-

pen bedeuten. „Neben dem Naturschutzgesetz ist das Raumord-

lichst viele Kunden von den Vorzügen eines Einkaufs im EUROSPAR

nungsgesetz sicher das wichtigste Landesgesetz mit der größten

Kaufpark zu überzeugen“, so Dr. Christof Rissbacher, SPAR-Ge-

gestalterischen Problematik“, sagt Stefan Garbislander.

schäftsführer für Tirol und Salzburg.

Die Gebote, nach denen die Gestaltung der zahlreichen Raumebenen zu erfolgen hat, sind in § 1 des Gesetzes festgehalten.

Schöner, moderner und kundenfreundlicher

Vor allem dort liegen die Worte auf der Waage. Darum ist bei-

Nach nur sechs Monaten Bauzeit öffnete der neue EUROSPAR

spielsweise die Tiroler Wirtschaft froh um eine vermeintlich

KAUFPARK in Kufstein kürzlich seine Pforten. Auf großzügigen

kleine, die Unternehmen betreffende Änderung im Zielset-

1.250 Quadratmetern bietet der Markt eine Produktvielfalt von über

zungsparagrafen. Bislang hieß es dort, dass ein Ziel der überört-

13.000 Artikeln in gewohnter SPAR-Qualität. Herzstück ist die neu

lichen Raumordnung insbesondere „die Sicherung geeigneter

gestaltete Feinkostabteilung mit einer großen Auswahl an feinsten

und ausreichend großer Gebiete für das Gewerbe und die In-

TANN Fleisch- und Wurstspezialitäten. Das Frischfleisch kommt zu

dustrie ist, wobei nach Möglichkeit regionale Lösungen anzu-

100 Prozent aus Österreich. Ein weiteres Highlight ist das neue und

streben sind“.

umfangreiche Angebot an Frischfisch in Bedienung. Auch Obst und

Im neuen Raumordnungsgesetz ist explizites Ziel „die Siche-

Gemüse wird täglich erntefrisch direkt aus der Region geliefert. Die

rung geeigneter und ausreichend großer Gebiete für die Grün-

heimischen Unterländer Bäcker Farbmacher, Hauber und Schipflin-

dung, Ansiedlung und Erweiterung von Gewerbe- und In-

ger beliefern den neuen EUROSPAR zudem täglich frisch mit ihren

dustriegebieten, wobei nach Möglichkeit regionale Lösungen

Brotspezialitäten. Als regionaler Nahversorger unterstützt SPAR

anzustreben sind“. Kleine Änderung, große Wirkung? „Jetzt

damit die Kompetenz und das Qualitätsbewusstsein dieser traditio-

wurde der Auftrag an die Raumordnung auch in diese Richtung

nellen Handwerksbetriebe. // www.spar.at

definiert, was uns bei der Neuausweisung von Gewerbe- und Industriegebieten natürlich hilft“, erklärt der WK-Stratege und hält fest: „Das Raumordnungsgesetz ist in den letzten Jahren von Novelle zu Novelle besser geworden. Von einer idealen Gesetzgebung kann man aber nicht sprechen.“ Möglich, dass allein mit der Annäherung an eine ideale Gesetzgebung der Zenit des politisch Machbaren erreicht wird. Der Konflikt jedoch bleibt wohl die Kulturkonstante, von der Arno Ritter sprach. Und die Ordnung des Raumes bleibt heiß umkämpft.

PROMOTION

eco.nova

25

eco.wirtschaft

Wohngefühl Das eigene Zuhause definiert für die meisten den Mittelpunkt ihres Lebens.

Wohnen erdet. Wohnen ist ein Gefühl. Auch für die Schaffung von Wohnraum braucht es viel davon. Individualität statt Einheitsbrei. // TEXT: MARINA KREMSER

W

as Alexander Nussbaumer, Inhaber und CEO der ZIMA Unternehmensgruppe, an seinem Beruf so schön findet? „Wir

schaffen ein Zuhause“, sagt er. Und das ziemlich er-

folgreich. Mit einer Gesamtjahresleistung von 174 Millionen Euro (generiert ausschließlich aus dem Basisgeschäft) fuhr die Unternehmensgruppe das beste Ergebnis der 45-jährigen Geschichte ein. Rund ein Drittel des Umsatzes wird am Heimatmarkt Vorarlberg erwirtschaftet. ZIMA ist in den letzten fünf Jahren im Schnitt jährlich um 23 Prozent gewachsen – vorrangig ob der Durchdringung des deutschsprachigen Alpenraums samt Niederlassungen in Dornbirn, St. Gallen, München, Innsbruck und Bozen.

Heuer wurde zudem ein Standort in Wien angestoßen, das Büro wird direkt am Graben in der Plankengasse 7 entstehen.

Die aktuellen Rahmenbedingungen spielen dem Immobilienentwickler natürlich in die Hände. Eine Immobilie ist als Kapitalanlage derzeit nahezu konkurrenzlos. Das niedrige Zinsniveau tut sein übriges.

Das allein kann es jedoch nicht sein, dass ZIMA jährlich rund 400 neue Wohnungen realisiert, 2.400 stehen aktuell zudem in der Projektpipeline. Inklusive Gewerbeprojekten geht es dabei um ein Bauvolumen von 992 Millionen Euro.

Das Unternehmen gibt es seit mittlerweile 45 Jahren, vor 25 Jahren erfolgte der Schritt nach Tirol, heuer wird auch in Bozen 20-jähriges Jubiläum gefeiert.

Das gibt Sicherheit und schafft Vertrauen. Zudem hat man im Bereich der Finanzierung im vergangenen Jahr den Kapitalmarkt mit einbezogen und eine Unternehmensanleihe aufgelegt, die im Herbst in die zweite Runde geht. Neben einer starken Eigenkapitalbasis und dem klassischen Bankkredit bildet diese die dritte Säule in der Finanzierung. So weit also alles richtig gemacht ... dennoch sorgen bestimmte Rahmenbedingungen auch für Belastungen im Arbeitsalltag.

Wir sprachen mit Alexander Nussbaumer, der die Unternehmensgruppe 1999 aus einem klassischen Management-Buy-out übernommen hat, und Tirol-Geschäftsführer Alexander Wolf über Herausforderungen, Expansionsgedanken und Schulterschlüsse.

ECO.NOVA: Die ZIMA erwirtschaftete 2015 das beste Jahresergebnis der Geschichte. Wo liegen die für Sie größten Herausforderungen in der Zukunft?

26

eco.nova

eco.wirtschaft

„WAS UNS NACH WIE VOR BELASTET, IST DIE REGULIERUNGSWUT IM DEUTSCHSPRACHIGEN ALPENRAUM. IN ALLEN MÄRKTEN STOSSEN WIR AUF UNTERSCHIEDLICHE REGIONALPARLAMENTE UND GESETZGEBUNGEN. DAS MACHT DAS BAUEN UND IN DER FOLGE AUCH DAS WOHNEN TEUER.“ Alexander Nussbaumer, Inhaber und CEO der ZIMA Unternehmensgruppe

ALEXANDER NUSSBAUMER: Generell sind wir sehr zufrieden mit der Entwicklung der Märkte.

Was uns jedoch nach wie vor belastet, ist die Regulierungswut, die im deutschsprachigen Alpenraum vorherrscht. In allen Märkten stoßen wir auf unterschiedliche Regionalparlamente und Gesetzgebungen. Das macht das Bauen und in der Folge auch das Wohnen teuer. Deshalb sehen wir als eine unserer zentralen Aufgaben, die Leistbarkeit des Wohnens sicherzustellen.

Dieses Problem ist nicht neu und war schon letztes Jahr Ihr großes Thema. Wie ließe es sich lösen?

NUSSBAUMER: Mir ist klar, dass es aktuell größere politische Baustellen gibt. Es würde uns aber sehr helfen, wenn wir auch in den Bau eine stärkere Industrialisierung hineinbekämen – ähnlich wie in der Automobilindustrie. Dies würde zu einem enormen Kosteneinsparungseffekt führen. Doch das kriegen wir im Wohnbau leider noch nicht hin. Verstehen Sie mich nicht falsch: Wir wollen keine Einheitsarchitektur, es geht schlicht um bestimmte Normen, dass zum Beispiel der Aufbau eines Fensters immer ident ist. Natürlich kann es sich in Höhe, Breite und Design unterscheiden. Die Industrialisierung ist klar ein Thema der Zukunft, das heißt aber auch, dass sich regionale Parlamente mehr zurückziehen müssen, damit wir zu generalen Regelungen kommen.

ALEXANDER WOLF: Das Wohnbedürfnis der Menschen in Zentraleuropa ist weitestgehend dasselbe. Es kann daher nicht sein, dass der Energiebedarf für Wohnen in Vorarlberg ein anderer sein muss als beispielsweise in Südtirol. Es geht um den gleichen Typus Mensch mit den gleichen Anforderungen an Qualität, Sicherheit und das Produkt Wohnen an sich.

Diese verschiedenen Regelwerke generieren keinen Mehrwert für den Kunden und gehören angepackt.

NUSSBAUMER: Lösen wird das Problem vermutlich erst der Leidensdruck, der offensichtlich noch zu wenig hoch ist. Erst wenn wir wirklich an die Grenzen der Leistbarkeit stoßen, wird der Gesetzgeber versuchen, hier eine Vereinfachung zu schaffen.

Aktuell brauchen wir für unsere Projekte einen Riesenpool an Fachplanern, weil ein Konzept aus Tirol für München nicht funktioniert. Das ist doch grotesk und verursacht einfach nur Kosten.

© JULIA TÜRTSCHER

Die ZIMA ist vermehrt im Westen Österreichs und den angrenzenden Ländern aktiv. Wie kam es zur Expansion nach Wien?

eco.nova

27

eco.wirtschaft

„GRUNDSTÜCKE UND IMMOBILIEN UNTERLIEGEN EINEM GEWISSEN LEBENSZYKLUS. DIESES KOMMEN UND GEHEN AM IMMOBILIENMARKT IST UNSER TÄGLICHES BROT.“ Alexander Wolf, Geschäftsführer ZIMA Tirol

eine Stadt, wenn jeder Zentimeter baulich ausgenutzt wird?

WOLF: Ich denke, es ist eine wichtige Entwicklung für eine Stadt. Das ist Urbanisierung. Gerade viele junge Menschen suchen dieses Umfeld, in dem sie fußläufig alle für sie wichtigen infrastrukturellen Einrichtungen finden. Zu sagen, ich lebe in der Stadt, möchte aber trotzdem wohnen wie auf dem Land, das wird nicht gehen. Wer in die Stadt zieht, sucht sich diese Umgebung bewusst aus. Städte können nicht dieselben Wohnkonzepte verfolgen wie ländliche Gemeinden.

Wird es in Innsbruck künftig auch mehr in

NUSSBAUMER: Als unser Gebiet definie-

spiel ein großzügiges Einfamilienhaus stand,

die Höhe gehen? Bis dato ist die Stadt hier

ren wir generell den Alpenraum. Und der

steht heute ein mehrgeschoßiger Wohnbau.

sehr zurückhaltend?

zieht sich bis nach Wien. Der Schritt ist die

Dieses Kommen und Gehen am Immobili-

WOLF: Hoffentlich! Und es wird es auch

Folge eines langfristigen Entwicklungspro-

enmarkt ist unser tägliches Brot. Wenn also

müssen. Wenn der Siedlungsraum be-

zesses und wohl überlegt. Wir finanzieren

Kunden nach Innsbruck ziehen wollen, wer-

schränkt, der Zuzug aber hoch ist, kommt

unser Wachstum aus dem Eigenkapital und

den sich immer wieder Möglichkeiten eröff-

automatisch der Druck auf die Höhenent-

es war schon länger geplant, Wien als nächs-

nen. Was wir auch klar feststellen, ist das Flä-

wicklung. Das Bauen in die Höhe sorgt für

te Wachstumsregion anzugehen, wenn der

chenwachstum in Städten: Innsbruck wächst

weniger Grundverbrauch und schafft damit

Schritt nach München verdaut ist.

nach außen, München, Wien ... auch Berlin ist

auch wieder attraktive Freiräume.

zu einem wahren Flächenmoloch geworden.

NUSSBAUMER: Es hat sich auch das Bau-

Auch Stuttgart war ein Thema. Warum

Daran werden wir uns gewöhnen müssen.

en an sich verändert. Vor 20 Jahren war ein

dann doch Wien?

In der Peripherie ist Wohnraum dann auch

Lift in einer Wohnanlage ein Luxusgut. Da

NUSSBAUMER: Wir sind der Meinung,

deutlich günstiger als im Zentrum.

werden schon dreistöckige Gebäude zum Problem. Heute gibt es keine Wohnung mehr

dass sich Wien als Metropole attraktiver entwickeln wird als viele andere Städte. Und:

Es ist Menschen also eher egal, in der Peri-

ohne Aufzug. Die Wohnungen werden alters-

Weltweit geht der Trend vermehrt dahin,

pherie zu wohnen, aber sagen zu können

und behindertengerechter, damit ist auch das

dass Menschen wieder in Großstädte ziehen.

„Ich wohne in der Stadt“, als in quasi glei-

Wohnen in der Höhe kein Problem mehr.

Das Konsumverhalten der jungen Leute hat

cher Entfernung im Umland?

sich verändert. War das Auto früher noch

WOLF: Wesentlich dabei ist die Verkehrsin-

ein Prestigeobjekt, spielt es heute eine eher

frastruktur. München ist ein Paradebeispiel

schen gewerblichen und sozialen Bauträgern?

untergeordnete Rolle. Die Jungen von heute

dafür. Standorte, bei denen fußläufig ein

NUSSBAUMER: Auch wenn es auf den ers-

sind die „Generation Entertainment“, wollen

S-Bahn-Anschluss zu erreichen ist, sind na-

ten Blick komisch klingen mag: Wir gewerbli-

Spaß, Unterhaltung, Ausgehen. Deshalb er-

hezu gleich attraktiv wie das Zentrum. Und

chen Bauträger leisten einen erheblichen Bei-

folgte der Schritt nach Wien ganz bewusst.

natürlich ist es auch eine Imagefrage. Viele

trag für das soziale Wohnen. Jeder Kunde, der

Dort orten wir vermehrten Zuzug. Wien ist

sind einfach gerne „Städter“. Ich bin auch der

bei uns eine Wohnung kauft und den Sprung

nach wie vor eine der lebenswertesten Städte

Meinung, dass sich in 20 Jahren zwischen Zirl

ins Eigentum macht, wohnt vorher schon ir-

der Welt und verfügt im Vergleich zu ande-

und Kufstein nicht mehr viele unterbrochene

gendwo – das heißt, es wird in vielen Fällen

ren Großstädten noch über ein vernünftiges

Fleckchen finden werden, speziell im Unter-

eine günstigere, meist kleinere Mietwohnung

Preis-Leistungs-Verhältnis.

land. Hier wird sich einiges tun.

frei und dem Wohnungsmarkt zur Verfügung

Sie haben rund 2.500 Wohnungen in der

In Innsbruck ist „Verdichtung“ das Schlag-

gentum verwirklicht, schafft anderswo wie-

Pipeline, vorwiegend im urbanen Bereich.

wort der Stunde. Bevor man nach außen

der Platz. Darum wehre ich mich, wenn man

Wo finden Sie dort noch Platz?

geht, versucht man sich nach innen zu ent-

versucht, die gewerblichen und gemeinnützi-

NUSSBAUMER: Ich kann Sie beruhigen:

wickeln. Ist es eine gute Entwicklung für

gen Bauträger gegeneinander auszuspielen.

Wie beurteilen Sie das Spannungsfeld zwi-

gestellt. Ergo: Wer bei uns Wohnraum im Ei-

Ich mache meinen Job seit 25 Jahren und seit dieser Zeit kaufe ich immer das letzte Grundstück. Irgendwo scheint hier ein Fehler im System zu sein.

WOLF: Es gibt immer wieder Möglichkeiten, die sich auftun. Was sich schon geändert hat, ist, dass wir heute selten unbebaute Grundstücke kaufen. Grundstücke und Immobilien unterliegen einem gewissen Lebenszyklus.

Wir führen Grundstücke meist einer neuen Nutzungsmöglichkeit zu. Wo früher zum Bei-

28

ZIMA – KENNZAHLEN 

Jahresgesamtleistung: 174 Mio. Euro Spartenverteilung: 77 % Wohnbau, 23 % Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung Geografische Verteilung: 32 % Vorarlberg, 13 % Tirol, 19 % Südtirol, 31 % Deutschland, 5 % Schweiz & Liechtenstein Mitarbeiter gesamt: 176 Verkaufte Wohneinheiten: 397, davon in Tirol: 128 Projektpipeline: 2.400 Wohneinheiten, 992 Mio. Euro (inkl. Gewerbe) www.zima.at

eco.nova

Q1_

Netzwerksicherheitund und Netzwerksicherheit Datenschutz,die dieSie Sienahezu nahezu Datenschutz, unschlagbarmachen. machen. unschlagbar

Zuverlässige und leistungsstarke Lösungen für Netzwerksicherheit zum günstigen Preis. Stärken Sie das Vertrauen Ihrer Kunden mit Lösungen für mehr Netzwerksicherheit und Datenschutz von Hewlett Packard Enterprise. Sie bieten umfassenden Schutz für Ihr Unternehmen und sind dabei einfach zu implementieren und zu verwalten. So setzen Sie Mitarbeiterressourcen für weitere Initiativen zur Stärkung der Kundenbindung frei.

Lösungen von HPE halten mit dem Wachstum Ihres Unternehmens Schritt und bieten Schutz auf Enterprise-Niveau – jetzt und auf Jahre hinaus. Weitere Informationen unter www.it-team.tirol/JustRightIT.

Lassen Sie sich nicht aufhalten. Wir beraten Sie gerne: www.it-team.tirol Bereitgestellt von HPE und Intel® Intel Inside®. Leistungsstark & effizient Outside. © Copyright 2016 Hewlett-Packard Enterprise Development Company, L.P. Intel und das Intel-Logo sind Marken der Intel Corporation in den USA und anderen Ländern.

Q1_JRIT_KBR_CampaignLevel_PrintAd_CO_Intel_01_IT-Team_04.indd 1

26.08.16 10:21

eco.wirtschaft

Unternehmer fordern Schadenersatz Seit 1997 haben die größten Lastwagenhersteller Europas ihre Kunden durch unerlaubte Preisabsprachen geprellt. Kürzlich wurde der Verstoß gegen die Kartellvorschriften durch die EU-Kommission bindend festgestellt. // TEXT: BRUNO KÖNIG

D

Der Imster Rechtsanwalt Dr. Christopher Fink vertritt Geschädigte aus ganz Österreich.

ie betroffenen Hersteller: Volvo, Renault, Daimler, Iveco und DAF sind zu einer Rekordstrafe von insgesamt

knapp drei Milliarden Euro verurteilt worden. Die VW-Tochter MAN kommt als Hinweisgeber straffrei davon. Das Verfahren gegen Scania ist noch nicht abgeschlossen.

Kunden, die deshalb einen erhöhten Kaufpreis bezahlen mussten, haben nun die Möglichkeit, vor den nationalen Gerichten Schadenersatz zu verlangen. Der Tiroler Anwalt Christopher Fink beschäftigt sich intensiv mit diesem Fall und vertritt zahlreiche Geschädigte, die täglich mehr werden.

ECO.NOVA: Herr Fink, wie kam es eigentlich dazu, dass Sie sich auf diesen Fall spezialisierten? kunde unseres Hauses- ein größerer Frächter- hat mich auf diesen Fall aufmerksam gemacht. Ich habe seitdem das Kartellverfahren der EU-Kommission intensiv mitverfolgt.

Als der Verstoß dann bindend festgestellt wurde und die Strafe ausgesprochen wurde, habe ich mich in diese Materie „vergraben“.

Dabei bin ich draufgekommen, dass- zum ersten Mal auf europäischer Ebene - die Geltendmachung von Schadenersatzforderungen aus Kartellverstößen erheblich verein-

30

eco.nova

© ANDREAS FRIEDLE

DR. CHRISTOPHER FINK: Ein Stamm-

„WIR GEHEN VON EINER ENTSCHÄDIGUNG VON MINDESTENS ZEHN PROZENT DES KAUFPREISES AUS.“

eco.wirtschaft

steller. Täglich erreichen mich ein- bis zwei Anfragen zu dieser Thematik. Vom Bauunternehmer mit einem LKW, bis hin zum Frächter mit 140 Fahrzeugen. Theoretisch sind neun von zehn LKWs, die auf unseren Straßen unterwegs sind, betroffen. Bei rund 30.000 neu zugelassenen LKW pro Jahr in Österreich, kann man sich ausrechnen, wie hoch die Zahl der Geschädigten wirklich ist. Wir haben schon jetzt personell aufgestockt, um die Fälle auch ordentlich abarbeiten zu können.

Wie hoch ist denn der Schaden für die Kunden?

Wir gehen von mindestens zehn Prozent des Kaufpreises aus. Die Europäische Kommission hat bei verbotenen Kartellen im Durchschnitt sogar rund 20 Prozent Erhöhung festgestellt. Nimmt man einen durchschnittlichen Anschaffungspreis eines handelsüblichen LKW von etwa 80.000.- Euro, so ergibt dies einen unzulässigen Preisaufschlag zwischen 8.000.- und 16.000.- Euro pro Lastkraftwagen. Der Schaden geht noch viel weiter.

Zum einen mussten die Unternehmer einen höheren Betrag finanzieren, und zum anderen mehr Steuern und höhere Versicherungsprämien zahlen.

Wie hoch sind denn die Kosten für ihr Einschreiten?

Einige meiner Klienten haben eine Rechtsschutzversicherung, die übernimmt das. Mit den anderen habe ich ein erfolgsabhängiges Honorar vereinbart.

Bis wann könnte ein Urteil fallen und ihre Klienten mit einer Entschädigung rechnen?

Das hängt ganz davon ab, wann die Verfahrensdaten von der Europäischen Kommission eröffnet werden. Bis dahin haben wir unsere Hausaufgaben gemacht, Daten und Rechnungen gesammelt und aufgearbeitet.

Danach kann ich die Hersteller kontaktieren.

Die Zeit, die es dann in Anspruch nimmt, © DAIMLER

Seit 1997 haben die größten Lastwagenhersteller Europas ihre Kunden durch unerlaubte Preisabsprachen geprellt.

hängt einzig davon ab, wie die Hersteller dann reagieren. Sind sie konstruktiv und vergleichsbereit- wovon ich ausgehe- kann alles sehr rasch gehen. Sollte ich prozessie-

facht wurde. Schauten Geschädigte früher

derzeit die einzige in Österreich, welche aktiv

ren müssen, dann haben die Geschädigten

meist durch die Finger, sind die Chancen auf

auf ihre Mitglieder zugeht und sie zu diesem

zwar den Vorteil, dass sie vor ihrem Heimat-

eine Entschädigung heutzutage wesentlich

Fall informiert.

gericht klagen können, aber doch mit einem längeren Verfahren kalkulieren müssen. Er-

höher.

Was glauben sie wie viele werden sich noch

fahrungsgemäß dauert es etwa zwölf- bis 18

Wie viele Betroffene haben sich denn

melden, bzw. wie hoch schätzen sie die Zahl

Monate bis zum Ersturteil.

schon bei Ihnen gemeldet?

der Geschädigten insgesamt?

Interessant dabei erscheint mir auch, dass

Bis heute mehr als drei Dutzend. Nicht nur

Die Tiroler Wirtschaftskammer ist bemüht,

das Kartell der unerlaubten Preisabsprachen

Tiroler Unternehmer, auch aus Vorarlberg,

Mitglieder und Interessierte über den Fall

zwar beendet wurde, die Preise für neue

Oberösterreich und Salzburg erreichen mich

und dem Ist-Zustand zu informieren. Daher

LKW bisher aber noch immer gleich hoch ge-

Anfragen. Die Tiroler Wirtschaftskammer ist

erwarte ich mir schon noch etliche Anspruch-

blieben sind.

eco.nova

31

Gehen Sie mit uns neue Wege.

Mag. Hubert Vogelsberger

Der ökonomische Fußabdruck eines Unternehmens sollte der zukünftige Qualitätsmaßstab für erfolgreiche Betriebe sein. Es ist uns nicht egal, wie wir mit unseren Mitarbeitern umgehen, wie wir mit unseren Lieferanten verhandeln, aber auch wie uns unsere Klienten behandeln. Der respektvolle Umgang mit unserem Umfeld und unseren Ressourcen zeichnet uns aus.

Tu Gutes und rede darüber, aber horche vor allen Dingen auch auf das Echo aus dem Wald. Wie man in den Wald hineinruft, so tönt es heraus – heißt ein altes Sprichwort – wenn wir das beherzigen, wird es uns gut gehen. Mit unserem direkten Umfeld, mit unseren Klienten und mit uns selbst.

VOGELSBERGER HOFFMANN WACKER & PARTNER GMBH & CO KG TIVOLI office Olympiastr. 17 | 6020 Innsbruck | Österreich | Tel.: +43 512 33 411 - 0 | Fax: +43 512 33 411 - 7 innsbruck@pro-west.at | www.pro-west.at

eco.wirtschaft

Türöffner Bildung Sie ist die neue Frau an der Spitze des BFI: Karin Klocker.

Man könnte auch sagen: Sie ist zurückgekehrt. // TEXT: MARINA KREMSER

L

aut einer Studie des BFI stufen

riere am BFI bis 2003. Kürzlich wurde nun

rund 80 Prozent der heimischen

die Stelle in der Geschäftsführung vakant …

Arbeitnehmer Weiterbildung für das Bewältigen ihrer beruf-

dung investieren, Werkzeuge an die Hand geben, die sie beruflich voranbringen und ihnen für ihre Karriere nützlich sind.

War die Rückkehr ans BFI eine spontane

lichen Aufgaben als wichtig ein. Und das ist

Entscheidung?

Ist der Arbeitsmarkt gewissen Trends un-

gut so, denn gut aus- und weitergebildete

Ich habe anfangs schon ein wenig gehadert,

terworfen?

Arbeitskräfte tragen wesentlich zur Entwick-

da ich meine Arbeit im Sozialministerium-

Durchaus. Ich stehe aber dennoch auf dem

lung eines Standortes bei. Heute mehr denn

service sehr mochte. So gesehen, konnte ich

Standpunkt, dass es grundverkehrt ist, in

je. „Wir laden die Menschen ein, zu uns zu

die Entscheidung aus einer sehr komfortab-

eine Ausbildung zu investieren, nur weil

kommen“, wirbt BFI-Geschäftsführerin Dr.

len Situation heraus treffen. Der Bildungsbe-

sie gerade hip oder angesagt ist. Man sollte

Karin Klocker, denn „es ist auch für uns ei-

reich generell und die Erwachsenenbildung

machen, worauf man Lust und woran man

ne Freude, wenn Absolventen aus unserem

im Speziellen ist mir jedoch nicht fremd,

Freude hat, wo man den ein oder anderen

Haus Karriere machen. Es macht uns stolz,

deshalb war die Freude, wieder in diesem

schönen Moment erleben kann und was den

wenn uns Leute Vertrauen schenken und ih-

Bereich tätig sein zu können, und auch die

eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten ent-

re berufliche Zukunft ein Stück weit in unse-

Neugierde, etwas Neues in Angriff zu neh-

spricht. Was nicht heißt, dass man nicht über

re Hände legen. Dafür sind wir sehr dankbar,

men, doch größer.

den Tellerrand schauen oder komplett am

denn das ist nicht selbstverständlich.“ Das aktuelle Kursprogramm ist wieder ein sehr vielfältiges. Wir baten die gebürtige Oberösterreicherin und Mutter eines Sohnes zum – sehr entspannten – Gespräch.

ECO.NOVA: Sie waren nach Ihrer Stelle als stellvertretende Geschäftsführerin des AMS bis vor Kurzem Leiterin der Landesstelle Tirol des Sozialministeriumservice.

Was hat Sie schlussendlich ans BFI verschlagen?

KARIN KLOCKER: Verschlagen ist ein schönes Wort. Eigentlich bin ich zurückge-

Arbeitsmarkt vorbeischrammen soll. Nichts-

„WENN ICH KEINE FREUDE AN MEINEM BERUF HABE, WERDE ICH AUCH MIT DER BESTEN AUSBILDUNG KEINE KARRIERE IN DIESEM BEREICH MACHEN.“ Dr. Karin Klocker, BFI-Geschäftsführerin

kehrt, denn ich war von 1997 bis 2003 bereits

destotrotz: Eine Ausbildung muss Spaß machen und für einen geeignet sein. Alles andere macht wenig Sinn.

Wie schwer ist es, diese Trends am Arbeitsmarkt rechtzeitig zu erkennen, und wie sehr kann Bildung folglich mit der Geschwindigkeit des Arbeitsmarktes mit?

Das ist keine leichte Aufgabe. In unserer Organisationsstruktur gibt es für jeden Bereich so genannte Spartenleiter. Diese sind Experten auf ihrem Gebiet, kennen den Bedarf und verfolgen die Entwicklung. Sie sind außerdem laufend in Kontakt mit Unterneh-

am BFI tätig. Ich bin als Berufsschullehrerin

Was hat sich in der Zeit, in der Sie das BFI

men, Vortragenden oder auch Absolventen

aus Oberösterreich nach Tirol gekommen, zu

verlassen haben, bis heute verändert? Der

und bekommen damit wertvollen Input.

einer Zeit, als es noch mehr Lehrer als freie

Bildungsbereich ist ständig in Bewegung

Sie wissen, welche Bedürfnisse die Wirt-

Stellen gab. Kurzum: Ich bekam keine An-

und 13 Jahre sind eine lange Zeit.

schaft hat und was die Menschen in ihrem

stellung. Was also tun? Nachdem ich bereits

Am BFI hat sich vor allem im strukturel-

Arbeitsalltag benötigen. Uns werden auch

in Oberösterreich in der Erwachsenenbil-

len Bereich einiges verändert – die Trainer

Kurse aktiv von Vortragenden angeboten –

dung tätig war, wurde ich am BFI vorstellig

müssen (bis auf Ausnahmen) heute ange-

wenn es passt, nehmen wir auch diese gern

und konnte als Vortragende im Lehrab-

stellt sein. Das kann den Entschluss, hier zu

mit ins Programm.

schlussprüfungskurs für Büro und Einzel-

arbeiten, durchaus beeinflussen. In beide

handel beginnen – ein AMS-Kurs, den ich

Richtungen. Natürlich hat sich auch die in-

Haben Sie das Gefühl, dass sich die Men-

bald darauf auch leiten durfte. Ein Jahr dar-

haltliche Ausrichtung verändert. Mit einem

schen eher aus einem persönlichen Empfin-

auf habe ich die damals noch sehr neue Be-

Maschinschreib-Blindschreib-Kurs und

den weiterbilden oder weil es der Arbeits-

rufsreifeprüfung übernommen und weiter-

Zehnfinger-Tastsystem lockt man heute nie-

markt schlichtweg verlangt?

entwickelt. Schlussendlich hat sich diese zu

manden mehr hinterm Ofen hervor. Man ist

Ich bin fest davon überzeugt, dass sich Men-

einer fulminanten Erfolgsstory entwickelt

also laufend dabei, das Kursprogramm aus-

schen sehr wohl aus einer intrinsischen Mo-

– nicht nur am BFI, sondern generell in der

zumisten, neu zu gestalten und anzupassen.

tivation weiterbilden, weil sie wissen, dass

Bildungslandschaft. Das war also meine Kar-

Wir möchten Menschen, die in ihre Ausbil-

Bildung die nächste Tür für sie öffnet. Ei-

34

eco.nova

eco.wirtschaft

ne Ausbildung soll natürlich Perspektiven eröffnen, sonst macht es wenig Sinn. Die Menschen sind generell sehr bereit, sich weiterzubilden. Und man darf eines nicht vergessen: Bei unseren Lehrgängen handelt es sich um Ausbildungen mit 200, 400 oder 600 Stunden. Das ist nicht nichts. Am Ende steht ein Zertifikat oder ein öffentlich-rechtliches Zeugnis. Das ist nicht etwas, das man nur schnell so nebenher macht. Dazu braucht es eine gewisse Motivation und Durchhaltevermögen.

Gibt es am BFI auch Stammkunden?

Gott sei Dank! Viele kommen über Sprachoder EDV-Kurse zu uns und hängen dann eine berufliche Weiterbildung an. Es ist jedes Mal schön, wenn man bei den Anmeldungen quasi „Wiederholungstäter“ findet, weil es eine Bestätigung für uns ist, dass wir etwas richtig gemacht haben.

Wie viel ist Bildung wert? Und darf sie Geld kosten?

Dazu gibt es verschiedene Ideologien. Ich bin eine Verfechterin davon, dass Ausbildung – Pflichtschule, Sekundarstufe bis hin zur Hochschule – kostenlos sein muss. Sie muss aber sehr wohl etwas wert sein. Es darf keine Rolle spielen, aus welcher gesellschaftlichen Schicht ein Kind kommt. Weiterbildung darf hingegen sehr wohl etwas kosten. Erwachsenenbildung ist frei finanziert, wir leben schlicht und ergreifend von unseren Teilnehmerbeiträgen. Das heißt, wir müssen kostendeckend kalkulieren. Trotzdem sollte man auf soziale Verträglichkeit achten. Deshalb sind wir froh, dass es von verschiedenen Seiten Fördermöglichkeiten gibt, um jedem Zugang zu Bildung zu ermöglichen.

Was sind Ihre Ziele als BFI-Geschäftsführerin für die kommenden Jahre?

Klar ist: Wir wollen das größte Erwachsenenbildungsinstitut in Tirol bleiben. Und natürlich gibt es auch inhaltliche Ziele: Wir wollen neue Lernmethoden wie E-Learning oder blended learning etablieren. Diese eröffnen unglaubliche Chancen, hier muss die gesamte Branche mit. Ich bin aber der Meinung, dass E-Learning Präsenzphasen nicht gänzlich ersetzen kann. Der Mensch ist ein soziales Wesen und braucht auch die Interaktion mit anderen. Im Laufe vor allem länger dauernder Lehrgänge entstehen echte Freundschaften. Das möchte man nicht missen.

Auch das ist eine Form der Bildung.

eco.nova

35

© TIROL WERBUNG

eco.wirtschaft

„MIT DEM GLOBAL WELLNESS SUMMIT KEHRT DER WELLNESSURLAUB ZU SEINEN WURZELN ZURÜCK. DENN VON UNSEREM LAND AUSGEHEND, HAT DIESER BEGRIFF SEINEN INTERNATIONALEN SIEGESZUG ANGETRETEN. UND AUCH HEUTE GEHÖREN TIROLER BETRIEBE ZU DEN INTERNATIONALEN PIONIEREN UND TOPHÄUSERN IN DIESEM BEREICH.“ Josef Margreiter, Geschäftsführer Tirol Werbung

D

er heurige Global Wellness Summit ist der zehnte seiner Art und, wie bereits im Vorfeld klar ist, auch die größ-

te Veranstaltung ever – angesichts der doch stolzen Teilnahmekosten von rund 3.000

US-Dollar pro Person für eine Invitation-only-Veranstaltung eine mehr als erfreuliche Tatsache, die auch nüchterne Strategen wie Initiator Dr. Franz Linser oder Landeshauptmann Günther Platter und Wirtschaftskammerpräsident Dr. Jürgen Bodenseer als Mitveranstalter zu durchaus berechtigtem Jubel hinreißen lässt.

410 Buchungen waren Anfang August zu ver-

Tirol im Wellness-Fokus Nach illustren Austragungsorten wie New York, Bali, New Delhi oder Mexiko City findet die weltweit renommierteste Wellness-Konferenz 2016 in Kitzbühel statt. Vom 17. bis 19. Oktober wird sich die Elite der Branche beim Global Wellness Summit im kleinen Land Tirol mit seiner großen touristischen Kompetenz ihr Stelldichein geben. // TEXT: RENATE LINSER-SACHERS

zeichnen, in den letzten beiden Monaten vor dem Kongress kommen erfahrungsgemäß

verhandelt, wodurch die Mitbewerber für

teilen der Wirtschaftskammer und dem Kitz-

noch etwa 100 dazu, wie Susie Ellis als Vorsit-

die Jubiläumsveranstaltung 2016 – wie Abu

bühel Tourismus. So treffen sich Leader und

zende und Geschäftsführerin des Globalen

Dhabi oder Neuseeland – das Nachsehen

Visionäre aus aller Welt im Gamsstädtchen,

Wellness Institutes mit Sitz in New York be-

hatten. Im entscheidenden Moment, über

um die Zukunft der 3.400.000.000.000 Dollar

richtet. Was bedeutet, dass die Kapazitäten

den Linser (im Board of Directors sitzend)

(kurz 3,4 Billionen Dollar) schweren Wellness-

im K3 KitzCongress bis aufs Letzte ausge-

genau Bescheid wusste, konnte Kitzbühel als

branche zu gestalten. Tirol wird einerseits

nützt werden müssen und die bisherige Teil-

lukrativer Austragungsort samt nötiger Kon-

seine heimische Wellnesselite präsentieren,

nehmerzahl von rund 450 erstmals deutlich

gress-Infrastruktur und 5-Sterne-Hotelkapa-

andererseits das ganze Land als Wellnessoa-

überschritten wird. Ergo die Veranstaltung

zitäten präsentiert und die für die Vergabe

se mit seinen natürlichen Ressourcen und

in Tirol so groß sein wird wie nie zuvor.

erforderliche Finanzierungszusage seitens

seiner perfekten Infrastruktur ins Rampen-

Die überraschende Bewerbung für Tirol wur-

des Veranstalterlandes vorgelegt werden.

licht rücken. Das diesjährige Summit-Motto

de vom heimischen Hotel- und Wellnessex-

Diese beläuft sich auf gesamt 300.000 Euro,

„Zurück in die Zukunft“ wird den Teilneh-

perten Franz Linser als Vorstandsmitglied

davon 230.000 Euro aus dem Topf der Touris-

mern eine Perspektive auf die Zukunft der

des Global Wellness Summit eingefädelt und

musförderung seitens des Landes sowie An-

Wellness- und Spa-Industrie geben und his-

36

eco.nova

© TIROL WERBUNG/LISA HÖRTERER

© WKO

eco.wirtschaft

Axams Living Die Miura Investment GmbH (OFA Group) errichtet in Axams zwei hochwertige Wohnhäuser mit je drei Einheiten sowie einer Tiefgarage.

Alle Wohnungen verfügen über großzügige Terrassen, Gärten und einen wunderbaren Ausblick auf die umliegende Bergwelt in ruhiger und sonniger Bestlage von Axams. voraussichtlicher Baubeginn: Herbst 2016 geplanter Fertigstellungstermin: Herbst 2017

„WIR SIND EIN TOURISMUSLAND VON WELTRUF, TIROL GILT ZUDEM ALS ‚WIEGE‘ DER WELLNESSBEWEGUNG. DENNOCH IST ES FÜR UNS NATÜRLICH EINE BESONDERE EHRE UND FREUDE, DASS SICH DIE WELLNESSSZENE UND EXPERTEN AUS ALLER WELT IN KITZBÜHEL TREFFEN. AUSTRAGUNGSORT FÜR DIESEN EINZIGARTIGEN UND WELTUMSPANNENDEN BRANCHENTREFF ZU SEIN, ADELT AUCH UNSERE TOURISMUSPIONIERE, DIE NOCH HEUTE MASSSTÄBE VORGEBEN.“ Dr. Jürgen Bodenseer, Präsident Wirtschaftskammer Tirol

Beratung & Verkauf Andreas Kössler Immobilientreuhänder Egger-Lienz-Straße 4 6020 Innsbruck Tel.: 0664/414 75 94 info@immo-koessler.at www.immo-koessler.at

eco.nova

37

„DASS WIR DEN GLOBAL WELLNESS SUMMIT NACH TIROL GEBRACHT HABEN, WIRD EINE WELTWEITE AUFMERKSAMKEIT AUF ETWAS LENKEN, WOMIT TIROL SCHON VOR JAHRZEHNTEN BEGONNEN HAT: DEN WELLNESS-TOURISMUS. WIR FREUEN UNS AUF DIE INTERNATIONALEN GÄSTE UND SPANNENDEN GESPRÄCHE ZWISCHEN RENOMMIERTEN WELLNESSEXPERTEN UND UNSEREN FACHLEUTEN AUS WIRTSCHAFT UND TOURISMUS, DAMIT WIR AUF DIESEM GEBIET AUCH ZUKÜNFTIG VORREITER SEIN KÖNNEN.“

© STANDORTAGENTUR TIROL

Günther Platter, Landeshauptmann Tirol

„UNSER STANDORT POSITIONIERT SICH INTERNATIONAL SOWOHL IM TOURISMUS ALS AUCH IN DEN LIFE SCIENCES. MIT DEM CLUSTER WELLNESS DER STANDORTAGENTUR TIROL WOLLEN WIR DIE WELTWEIT ETABLIERTESTE FACHVERANSTALTUNG NÜTZEN, AUF DEN TIROLER VORSPRUNG VOR ALLEM AUCH BEI DER BÜNDELUNG BEIDER KOMPETENZEN ZU VERWEISEN, BEST PRACTICES ZU PRÄSENTIEREN UND TIROL ALS FÜHRENDEN STANDORT IM GESUNDHEITSTOURISMUS ZU VERMARKTEN.“ Dr. Harald Gohm, GF Standortagentur Tirol

38

© BRUGOLD

© LAND TIROL/AICHNER

eco.wirtschaft

„DASS KITZBÜHEL ALS ALPENSTÄDTCHEN ZUM VERANSTALTUNGSORT FÜR DEN GLOBAL WELLNESS SUMMIT  AUSERKOREN WURDE, STELLT UNS IN EINE REIHE MIT NEW YORK, MEXICO CITY ODER NEW DELHI UND IST NATÜRLICH EINE ENORME AUSZEICHNUNG, DIE UNS ENTSPRECHEND ANSPORNT. DIE VOM KITZBÜHEL TOURISMUS AUFGENOMMENE STRATEGIE ‚KITZBÜHEL ‘ PASST HIER PERFEKT HINEIN. WIR HOFFEN, BEI DER GELEGENHEIT AUCH DAS BEWUSSTSEIN ZU WECKEN, DASS ALLEIN SCHON UNSERE GESUNDE UMWELT, DIE HERRLICHE LUFT UND DAS WANDERN IN UNSEREN BERGEN DIE BESTE WELLNESS BIETEN.“ Signe Reisch, Präsidentin/Obfrau Kitzbühel Tourismus

torische Beiträge zur Industrie innerhalb Eu-

das in den USA entwickelte Gesundheits-

ropas und Österreichs zur Schau stellen.

konzept „Wellness“ in einem touristischen

Mega-Wirtschaftsmagnet Wellness

Kontext interpretiert und geschickt vermarktet haben.

Auch mit Blick auf Tirol bestätigt sich, dass

Die Effekte des internationalen Gipfeltref-

der Wellnessgast ein im wahrsten Sinne des

fens sind in mehrfacher Hinsicht beacht-

Wortes „wertvoller“ Gast ist: Seine Tagesaus-

lich: In und rund um Kitzbühel werden rund

gaben liegen im Winter mit 143 Euro deut-

2.000 Nächtigungen erwartet, beim Global

lich über dem Tirolschnitt (119 Euro). Auch

Wellness Summit letztes Jahr in Mexico City

im Sommer punktet der Wellnessgast mit

wurde ein Umsatz von rund 1,35 Millionen

158 Euro gegenüber 123 Euro. Zum 10-Jah-

Euro verzeichnet. Die internationale Bericht-

res-Jubiläum kehrt der Summit nun in die

erstattung wies daneben einen Werbewert

„Wiege des Wellnesstourismus“ zurück, wie

von weiteren 2,8 Millionen Euro aus.

Tirol von vielen internationalen Experten

In Kitzbühel wird auch der aktualisierte For-

bezeichnet wird.

schungsbericht des Global Wellness Institute (GWI) veröffentlicht. Daraus wird hervorgehen, dass der Wellnesstourismus weltweit betrachtet heute etwa 50 Prozent schneller wächst als der Gesamttourismus. Mit der erwähnten Umsatzsumme von 3,4 Billionen Dollar entspricht die Megaindustrie Wellness etwa der dreifachen Größe der gesamten Pharmaindustrie.

Der Wellnesstourismus als tragende Säule der globalen Wellnessbranche bewegt sich in der Größe von etwa 500 Milliarden Dollar.

International gesehen ist Europa mit ca. 216 Millionen Wellnessreisen pro Jahr die Nummer eins. Österreich rangierte laut GWI 2014 auf Platz eins betreffend Einnahmen pro Kopf bei Wellnessreisen und ist somit der fünftgrößte Markt der Welt. Neben alpinem Klima, sauberer Umwelt und einer voll entwickelten Spaindustrie zeichnet dafür die Tatsache verantwortlich, dass Tiroler Wellnesspioniere vor über 25 Jahren erstmals

GLOBAL WELLNESS SUMMIT

Der Global Wellness Summit ist eine internationale Veranstaltung, die die Führer und Vordenker der globalen Wellnessbranche einmal jährlich an einem Ort mit dem Ziel vereint, die Zukunft der gesamten Branche nachhaltig positiv zu gestalten. Der Global Summit ist DIE Veranstaltung im Bereich Wellness, es gibt nichts Vergleichbares. Gelegentlich wird der Summit daher als „Wellness-Davos“ bezeichnet. Zum Unterschied vom Davoser „World Economic Forum“ findet der Summit jedoch jedes Jahr an einem anderen Ort bzw.

Kontinent statt.

Detail am Rande und Zeichen der Exklusivität: Daran teilnehmen kann nur, wer dazu explizit eingeladen wird. Aktuell sind dies etwa 450 führende Persönlichkeiten der Wellnessindustrie aus über 50 Ländern. www.globalwellnesssummit.com

eco.nova

med

Neuralgische Punkte Die medalp group konzentriert sich auf das Wesentliche – auf ihre Kernkompetenzen.

Schulter: Arthroskopische & offene Operationen bei Sehnenverletzungen und Instabilitäten sowie chronischen Schulterschmerzen

Arthroskopische Operationen am Ellbogen

Konservative und operative Bruchversorgungen an der

Operative und konservative Behandlung

gesamten oberen und unteren

von Sehnen- und Bänderverletzungen

Extremität vom Kniegelenk bis zum Fuß

Arthroskopische Meniskusund Kreuzbandoperationen, Operation der instabilen Kniescheibe (Patellaluxation, Knorpelchirurgie)

Arthroskopische Operationen am Sprunggelenk, Korrekturoperationen am Fuß (z.B. Hallux valgus)

sportclinic imst Medalp Platz 1 (Ausfahrt Autobahnraststätte Trofana Tyrol) A-6460 Imst Tel. +43 5418 51100 Mail info@medalp.com

www.medalp.com medalp Inserat.indd 1

23.05.16 14:06

eco.steuern

Es geht ums Geld Was die Baulandmobilisierung in den letzten Jahren zunehmend erschwert hat, ist nicht zuletzt auch die massive Verschlechterung der steuerlichen Situation. So unterliegt der Verkauf seit 2012 auch im Privatbereich generell der Einkommensteuer. Dies war vorher nur dann der Fall, wenn zwischen Kauf und Verkauf weniger als zehn Jahre (Spekulationsfrist) lagen. Zudem gelten seit Anfang 2016 nun auch noch höhere Steuersätze. // TEXT: STB DR. VERENA MARIA ERIAN, STB RAIMUND ELLER, STB MAG. EVA MESSENLECHNER

Ein Überblick über die aktuelle Besteue-

Gewinn: 280.000 Euro

// Beispiel:

rung von Gewinnen aus privaten Liegen-

Steuer: 41.160 Euro (4,2 % von 280.000)

Einkauf: 700.000 Euro

schaftsverkäufen.

bis 2015: 34.300 Euro (3,5 % von 280.000)

Verkauf: 980.000 Euro

Best Case

Second best case

4,2 % vom Kaufpreis

30 % vom Zugewinn

Voraussetzung: Kauf vor dem 1. 4. 2002

Bei Immobilien, die nach dem 30. 3. 2002

Rechtslage bis 31. 12. 2015

und keine Umwidmung nach 1987

entgeltlich erworben wurden, kommt es

(zwischen Kauf- und Verkaufsdatum

Hat der letzte entgeltliche Erwerb der betref-

zu einer Besteuerung des Veräußerungsge-

sind 12 Jahre vergangen):

fenden Immobilie vor dem 1. 4. 2002 stattge-

winnes (=Verkaufspreis abzüglich Anschaf-

Einkauf: 700.000 Euro

funden und erfolgt nach 1987 keine Umwid-

fungskosten) in Höhe von 30 Prozent. Bis

Verkauf: 980.000 Euro

mung, so steigt man nach wie vor mit einer

einschließlich 2015 betrug der Steuersatz

Gewinn: 280.000 Euro

pauschalen verhältnismäßig geringen Steuer

noch 25 Prozent. Zudem durfte der Veräu-

Inflationsabschlag: –11.200 Euro

aus. Hier erfolgt eine Besteuerung des gesam-

ßerungsgewinn vor 2016 jährlich um einen

(4 % von 280.000)

ten Veräußerungspreises (nicht des Gewinnes,

zweiprozentigen Inflationsabschlag gekürzt

Steuerpflichtiger Gewinn: 286.800 Euro

sondern der gesamten Erlöses!) mit 4,2 Pro-

werden, wenn die Immobilie erst zehn

Steuer: 67.200 Euro (25 % von 286.800)

zent (im Vorjahr lag der Satz noch bei 3,5 %).

Jahre nach Anschaffung veräußert wurde.

Gewinn: 280.000 Euro Steuer: 84.000 Euro (30 % von 280.000)

Nun ist es auch damit vorbei, sodass sich

Worst Case

// Beispiel:

die Belastung für verkaufswillige Immobi-

18 % vom Verkaufspreis bei Umwidmung

Einkauf: 700.000 Euro

lienbesitzer mit Jahreswechsel weiter er-

in Bauland nach dem 31. 12. 1987

Verkauf: 980.000 Euro

höht hat.

Werden schon vor dem 1. 4. 2002 angeschaffte,

40

eco.nova

eco.steuern

aber erst nach 1987 als Bauland gewidmete

Vorsicht vor dem Super-GAU

dass die Kinder verkaufen wollen. Oder: Es

Liegenschaften veräußert, so wird der Ver-

Wird als Gegenleistung eine Rente vereinbart,

gibt mehrere Kinder und keine Lösung einer

äußerungsgewinn pauschal mit 60 Prozent

so geht der Sondersteuersatz von 30 Prozent

gerechten Aufteilung.

des Verkaufspreises angenommen. Dies ent-

verloren und es kommt zu einer tarifmäßigen

In einem solchen Fall können folgende Ge-

spricht bei dem für die Immobilienbesteue-

Besteuerung von bis zu 50 Prozent.

danken sehr viel Geld sparen: Der jetzige Eigentümer verkauft. Aufgrund der Haupt-

rung gültigen Sondersteuersatz von 30 Prozent einer effektiven Steuer von 18 Prozent

Für den eigenen Wohnsitz

wohnsitzbefreiung beträgt die Immobilie-

(bis Ende 2015 15 %) des Verkaufspreises.

Immobilien, in denen Sie innerhalb der letz-

nertragsteuer genau null. Der Verkaufserlös

ten zehn Jahre vor Verkauf mindestens fünf

geht sodann ebenso steuerfrei als Geschenk

// Beispiel:

Jahre durchgehend Ihren Hauptwohnsitz

an die Kinder. Das funktioniert zumindest

Einkauf: 700.000 Euro

hatten (5-aus-10-Regel), können Sie weiter-

so lange, als es so wie derzeit keine Schen-

Verkauf: 980.000 Euro

hin steuerfrei veräußern (Achtung aber bei

kungssteuer gibt. Zudem wird auch gleich

Gewinn: 280.000 Euro

zwischenzeitlicher Vermietung). Sind seit

die Grunderwerbsteuer sowie die Gebühr

Steuer: 176.000 Euro (18 % von 980.000)

der Anschaffung noch nicht so viele Jahre

für die Grundbuchseintragung für die Kin-

bis 2015: 147.999 Euro (15 % von 980.000)

vergangen, so reicht es aus, wenn Sie seit

der eingespart. Einzig und allein eine Schen-

der Anschaffung durchgehend (mindestens

kungsmeldung ist abzugeben, die aber zu

Anmerkung: Bei Umwidmungen ist in der Re-

zwei Jahre) in der nämlichen Immobilie Ih-

keinerlei Steuerbelastung führt.

gel mit deutlich höheren Gewinnen als laut

ren Hauptwohnsitz hatten.

Beispiel zu rechnen. Das Beispiel wurde nur

Resümee

zur Vergleichbarkeit der obigen Darstellun-

Für selbst hergestellte Gebäude

Bei Immobilien geht es naturgemäß um viel

gen der möglichen drei Szenarien so gewählt.

Auch diese Objekte können im Privatbe-

Geld. Der Tiroler Immobilienmarkt konn-

reich, so wie bisher, jedenfalls steuerfrei ver-

te in den letzten Jahren starke Wertsteige-

äußert werden, insoweit sie nicht zur Ein-

rungen verzeichnen. In Medienberichten

künfteerzielung (z. B. Vermietung) gedient

war von Steigerungen von 50 Prozent und

27,5 % Vermögenszuwachssteuer

haben. Allerdings bleibt dabei die Wertstei-

mehr in den letzten zehn Jahren zu lesen.

vom Zugewinn

gerung aus dem zugehörigen Grund und

Brancheninsider gehen auch für die kom-

Dabei geht lediglich des Eigentum an einem

Boden steuerpflichtig.

menden Jahre von einer Fortsetzung dieses

Sonderfall Agrargemeinschaftsanteile

Trends aus. Damit ist eines klar: Die neue

Gesellschaftsanteil über. Das Eigentum an den Grundstücken verbleibt bei der körper-

Vordenken ist besser als Nachdenken

Immobilienertragsbesteuerung ist ein hei-

schaftlich organisierten Agrargemeinschaft,

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Die

ßes Eisen und der Baulandmobilisierung al-

sodass es sich hier nicht um die Veräußerung

Übertragung einer Immobilie an die nächs-

les andere als dienlich. Steuerlich legale Ge-

einer Immobilie handelt, sondern Einkünf-

te Generation steht so langsam an. Der po-

staltungsmöglichkeiten können nur für den

te aus Kapitalvermögen (Substanzgewinne)

tentielle Übergeber hat dort seinen Haupt-

jeweiligen Einzelfall beurteilt werden. Wir

vorliegen. Hier hat sich der Steuersatz mit

wohnsitz oder hatte ihn dort während der

empfehlen Ihnen, bei geplanten Immobili-

2016 von bisher 25 auf nunmehr 27,5 Prozent

letzten zehn Jahre mindestens fünf Jahre

entransaktionen umgehend Ihren persönli-

vom Zugewinn erhöht.

lang (siehe 5-aus-10-Regel). Es ist bereits klar,

chen Steuerberater zu konsultieren.

Tipps Aus dem Worst Case kann immer ein Second Best Case werden Sie können statt der Pauschalvariante vom Veräußerungspreis die Besteuerung mit dem 30-prozentigen Sondersteuersatz vom tatsächlichen Veräußerungsgewinn beantragen. Im vorstehenden Bespiel zum Worst Case würde dabei eine Steuer von 84.000 Euro herauskommen und die Option daher zu einem wesentlich günstigeren Ergebnis führen.

© HOFER

Koproduktion der Ärztesteuerberater vom Team Jünger und der Team Tirol Steuerberater GmbH: STB Dr. Verena Maria Erian, STB Mag. Eva Messenlechner und STB Raimund Eller, v. l.

eco.nova

41

eco.steuern

Tourismusbarometer 2016 Der Tourismus ist ein entscheidender Faktor für den österreichischen und insbesondere den Tiroler Wirtschaftsstandort. Das macht es umso interessanter, einen Blick auf die aktuelle Lage und Stimmung der heimischen Branche zu werfen.

Deloitte Tirol hat nach der Wintersaison 2015/16 zum zweiten Mal Tourismusunternehmen befragt und die Ergebnisse im Tourismusbarometer 2016 präsentiert. // TEXT: BIRGIT BREYNER UND ANDREAS KAPFERER

I

dung entwickelt sich der Fachkräftemangel

nsgesamt können heuer gute Nach-

gende Gästezahlen als auch eine länger wer-

richten vermeldet werden: Das Stim-

dende durchschnittliche Aufenthaltsdau-

zunehmend zu einem kritischen Thema.

mungsbild der Tourismusunter-

er schließen. Den Grund hierfür sehen die

Den Bereich Personal sehen die Touristiker

Touristiker vor allem in der Sicherheit, die

insgesamt besonders problematisch. Neben

Vorjahr verbessert und ist wieder vorsichtig

gerade Tirol – angesichts der geopolitischen

der schlechten Personalverfügbarkeit liegt

optimistisch. Positiv stimmten die Touris-

Lage – bietet.

dies auch an den immer strengeren gesetz-

tiker nach Ablauf der Wintersaison vor al-

Der Optimismus könnte allerdings noch grö-

lichen Vorgaben (z.B. durch das Arbeitszeit-

lem die aktuelle Geschäftsentwicklung und

ßer sein, wären da nicht einige Faktoren, die

gesetz), die den Betriebsablauf beeinträch-

die guten Aussichten auf das Sommerge-

sich negativ auswirken. Hemmschuhe sind

tigen. Prinzipiell halten sich die Touristiker

schäft. Trotz eines wetterbedingt schleppen-

weiterhin der steigende Fachkräftemangel,

für ausreichend informiert, um ihre Be-

den Winterstarts zeigt Tirols Ankünfte- und

die Kostensituation sowie die Vielzahl an Re-

triebe führen zu können. Auffällig ist aber,

Nächtigungsstatistik für die vergangene

gularien.

dass sich die Mehrheit der Unternehmer

nehmer hat sich im Vergleich zum

Wintersaison so hohe Zahlen wie nie zuvor.

dennoch bei Themen wie Zeitaufzeichnung

her Tirols Touristiker auch die Entwicklung

Fachkräftemangel und Gesetzesflut

in den kommenden zwölf Monaten. Einen

Die Personalverfügbarkeit, insbesondere

men decken sich auch mit den in letzter Zeit

Beitrag dazu leistete die schon nach Ab-

von Fachkräften, stellt eine große Heraus-

vermehrt zu beobachtenden Schwerpunk-

schluss der Wintersaison gute Buchungslage

forderung dar. Trotz sehr vielseitiger Be-

ten bei Lohnabgabenprüfungen bzw. Bege-

für den Sommer. Diese lässt sowohl auf stei-

mühungen bei der Personalsuche und -bin-

hungen durch das Arbeitsinspektorat.

Deutlich positiver als im Vorjahr sehen da-

42

eco.nova

oder Arbeitnehmerschutzbestimmungen zu wenig aufgeklärt fühlt. Gerade diese The-

eco.steuern

Dr. Birgit Breyner, Steuerberaterin bei Deloitte, und Mag. Andreas Kapferer, LL. M., Partner bei Deloitte

DAS TOURISMUSBAROMETER  ZEIGT, DASS DIE EINHEIMISCHEN TOURISTIKER SELBST BEI DEN HEMMENDEN PUNKTEN EINEN PRAGMATISCHEN UMGANG ÜBEN. DIE TOURISMUSUNTERNEHMER GEHEN ZU GROSSEN TEILEN MIT MUT UND OPTIMISMUS AN DIE AKTUELLEN HERAUSFORDERUNGEN HERAN. GERADE JENE, DIE EXISTIERENDE RAHMENBEDINGUNGEN ALS POSITIVE HERAUSFORDERUNG ANNEHMEN UND SICH SO DIE FREUDE AM BERUF BEWAHREN KÖNNEN, BLICKEN OPTIMISTISCH IN DIE ZUKUNFT. Ein weiteres heißes Thema im Personalbe-

nehmigung zur Diskussion stehen. Was beim

zielsicher zu führen – auch durch wirtschaft-

reich ist das Lohnniveau. Geschickte Unter-

bisherigen langjährigen Betriebsinhaber zu-

liche Turbulenzen. Für jene Unternehmer, die

nehmer versuchen dieses bzw. die damit zu-

lässig war, muss durch den Übernehmer viel-

sehr stark in das operative Tagesgeschäft in-

sammenhängenden Lohnnebenkosten durch

fach angepasst werden. In den Jahren vor

volviert sind, stellt das eigenständige Erstel-

intelligente Personaleinsatzplanung so nied-

der Übergabe schlittern daher Betriebe zum

len des laufenden Controllings eine beson-

rig wie möglich zu halten. Vor allem bei stark

Teil in einen Investitionsrückstau, weil un-

dere Herausforderung dar. Auch aus diesem

schwankendem Personaleinsatz, wie dies

klar ist, ob getätigte Investitionen durch den

Grund lassen 47 Prozent der Befragten regel-

beim Betrieb von Gastgärten oder Skischulen

Übernehmer so fortgeführt werden können.

mäßig Controllingberichte durch einen exter-

der Fall ist, kann durch den gesteuerten Ein-

Später sehen sich dann Übernehmer häufig

nen (Steuer-)Berater erstellen.

satz von Aushilfskräften viel bewirkt werden.

einer veralteten Infrastruktur und zusätzlich liche Auflagen gegenüber. Frühzeitige Überle-

Registrierkassen- und Belegerteilungspflicht

gungen der Übernehmer, wie der Betrieb wei-

Prinzipiell hat der anfängliche Widerstand

tergeführt werden soll, können hier zu einem

gegen die Registrierkassenpflicht einen hö-

Die Investitionsfreude der Touristiker kon-

sinnvollen Investitionsplan beitragen.

heren negativen Einfluss auf die Betriebe

zentriert sich auf Qualitätsverbesserung

Zudem zeigt sich in der täglichen Praxis,

erwarten lassen. Nun wird dies aber nur von

bzw. Investitionen in die Erhaltung des bis-

dass eine Rentabilitätsberechnung ab einem

einem Drittel der Befragten auch so emp-

herigen Standards. Eine Betriebserweiterung

gewissen Investitionsvolumen eine Ent-

funden. Jedoch stellen die Registrierkas-

haben die wenigsten Unternehmer geplant.

scheidung für die finanzierende Bank deut-

sen- und vielmehr noch die Belegerteilungs-

Mehr als ein Drittel der Befragten war ge-

lich erleichtert.

pflicht besonders in Bereichen, in denen es

Investition und Finanzierung – Stagnation bei der Betriebsgröße

zwungen, Investitionen, die für das vorange-

hohen Investitionserfordernissen für behörd-

schnell gehen muss und ein hoher Stoßzei-

gangene oder aktuelle Geschäftsjahr geplant

Planung und Controlling

waren, in die Zukunft zu verschieben. Neben

Nahezu alle Befragten gaben an, ihre Ge-

Hindernis dar. Eine gewisse Erleichterung –

einer fehlenden Finanzierung geben Unter-

schäftszahlen zu budgetieren und deren Er-

gerade für Schneebars (Umsätze im Freien,

nehmer vor allem Unsicherheiten bezüglich

reichung auch regelmäßig zu überprüfen. Ef-

die nicht in Verbindung mit fest umschlos-

der Rentabilität der Investition oder der un-

fizient eingesetzt, identifiziert das Controlling

senen Räumlichkeiten ausgeführt werden)

klaren zukünftigen wirtschaftlichen Ent-

Probleme und Fehlentwicklungen, zeigt Ab-

und Almhütten – stellt die im Juli durch den

wicklung als Gründe an.

weichungen zu den budgetierten Planzahlen

Nationalrat beschlossene Gesetzesänderung

In Investitionsrückstau gelangen Touris-

auf und analysiert diese, um entsprechende

dar, die für bis zu 30.000 Euro Jahresumsatz

musunternehmen auch zum Teil, wenn eine

Korrekturen vornehmen zu können. Somit

eine Ausnahme von der Registrierkassen-

Betriebsübergabe ansteht. Bei Übernahme

fungiert das Controlling als innerbetriebli-

und Belegerteilungspflicht vorsieht.

eines Betriebes kann die Betriebsanlagenge-

ches „Navigationssystem“, um den Betrieb

// www.deloitte-tirol.at

tenandrang besteht, ganz offensichtlich ein

eco.nova

43

eco.recht

EU-Reform des Schutzes für Know-how Die EU hat sich des Schutzes von Know-how angenommen und dazu am 5. Juli 2016 die sogenannte „Geschäftsgeheimnis-Richtlinie“ erlassen, die vertrauliches Know-how (Geschäftsgeheimnisse) schützen soll. Dabei hatte die EU das Ziel vor Augen, die grenzüberschreitende Forschung und Entwicklung und den Austausch von Wissen zu erleichtern. // TEXT: IVO RUNGG & JOHANNES BARBIST, BINDER GRÖSSWANG RECHTSANWÄLTE, INNSBRUCK

K

now-how betrifft alle Tatsa-

Dokumenten als rechtswidrig. Die Nutzung

chen technischer Natur, etwa

und Offenlegung eines Geschäftsgeheim-

Abläufe bei der Waren-

nisses ist insbesondere dann rechtswidrig,

erzeugung, die Zusammen-

wenn gegen eine Vertraulichkeitsvereinba-

setzung eines Produkts (z. B. die „Coca-Cola-

rung verstoßen wird. Nach der Richtlinie

Formel“) oder die Art der Lagerhaltung sowie

sind weiters der Erwerb, die Nutzung oder

Tatsachen kommerzieller Natur, wie Infor-

die Offenlegung eines Geschäftsgeheimnis-

mationen über den Warenvertrieb, Kalku-

ses rechtswidrig, wenn der Verwender des

lationsgrundlagen für Verkaufspreise oder

Geschäftsgeheimnisses wusste oder wissen

Einkaufskonditionen. Der Schutz von Ge-

hätten müssen, dass eine gesetzwidrige Wei-

schäftsgeheimnissen ist dort erforderlich,

tergabe an ihn erfolgte.

wo kein formaler Rechtsschutz (insbesonde-

Die Geschäftsgeheimnis-Richtlinie vermag

re kein Patent oder Gebrauchsmuster) zur

aber auch nicht den ewigen Widerstreit

Verfügung steht. Im Gegensatz zu den klas-

zwischen Geschäftsgeheimnis und wohl er-

sischen Immaterialgüterrechten, wie insbe-

worbenem Wissen der Arbeitnehmer zu lösen. Im Gegenteil wird klargestellt, dass die

sondere dem Marken- und Patentrecht, gibt es in Österreich bisher kein übergreifendes

Dr. Ivo Rungg

Richtlinie die Mobilität der Arbeitnehmer nicht beschränken will. Arbeitnehmer sollen

Gesetz zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen. Die Regelungen dazu sind über ver-

liche) Informationen, deren Geheimhaltung

die Möglichkeit haben, nicht geheime Infor-

schiedene Rechtsgebiete (z. B. Gesetz gegen

kommerziellen Wert hat und die Gegenstand

mationen in einem neuen Arbeitsverhältnis

unlauteren Wettbewerb, Strafgesetzbuch)

von angemessenen Geheimhaltungsmaß-

zu nutzen. Erfahrungen und Fähigkeiten, die

verstreut.

nahmen sind. Diese Definition deckt sich

Arbeitnehmer im normalen Verlauf ihrer Tä-

Derzeit sind die Gesetze zum Schutz von

weitgehend mit den in der österreichischen

tigkeit ehrlich erworben haben, dürfen wei-

Know-how in den einzelnen EU-Mitglied-

Rechtsprechung entwickelten Kriterien.

terhin verwendet werden.

staaten noch sehr unterschiedlich ausgestal-

Neu ist das Erfordernis der angemessenen

Interessant ist, dass die Geschäftsgeheim-

tet. Das behindert die grenzüberschreitende

Geheimhaltungsmaßnahmen. Damit müs-

nis-Richtlinie auch einen ausdrücklichen

Forschung und Entwicklung und die Ver-

sen Unternehmen künftig Geschäftsgeheim-

Schutz vertraulicher Informationen wäh-

breitung innovativen Wissens. Europäische

nisse aktiv schützen und das im Streitfall

rend gerichtlicher Auseinandersetzungen

Unternehmen können unredliche Angriffe

nachweisen. Unternehmen sollten daher

enthält. Nicht selten schrecken die recht-

auf ihr Know-how nicht immer effektiv ab-

überdenken, ob ihre Maßnahmen zum

mäßigen Inhaber davor zurück, zum Schutz

wehren. Ziel der Geschäftsgeheimnis-Richt-

Schutz ihrer Geschäftsgeheimnisse ange-

ihrer Geschäftsgeheimnisse ein Gerichts-

linie ist es daher, europaweit einheitliche

messen sind. Dazu zählen insbesondere die

verfahren einzuleiten, da die Möglichkeit

Regeln zu schaffen. Dabei ist jedoch zu be-

Geheimhaltungsbestimmungen in Verträgen

besteht, dass die Vertraulichkeit eines Ge-

rücksichtigen, dass die Mitgliedstaaten einen

mit Arbeitnehmern, Lieferanten und ande-

schäftsgeheimnisses im Verlauf von Ge-

weitergehenden Schutz von Geschäftsge-

ren Vertragspartnern. Es ist darüber hinaus

richtsverfahren nicht gewahrt bleibt.

heimnissen vorsehen können, als dies durch

empfehlenswert, entsprechende IT-Maßnah-

Innerhalb der nächsten zwei Jahre müssen

die neue Richtlinie vorgeschrieben wird.

men zu setzen, Mitarbeiter zu schulen und

die EU-Mitgliedstaaten die Geschäftsgeheim-

interne Richtlinien zu erarbeiten.

nis-Richtlinie in nationales Recht umsetzen.

Die Verletzungstatbestände und Ausnahmen

Wir werden über die Umsetzungsvorschrif-

Die Geschäftsgeheimnis-Richtlinie führt

werden in der Geschäftsgeheimnis-Richtli-

ten in Österreich berichten. Zwischenzeitig

erstmals europaweit eine Definition von

nie einheitlich geregelt. So gilt der Erwerb

können Sie sich überlegen, ob Ihr Unterneh-

„Geschäftsgeheimnis“ ein: Danach sind Ge-

eines Geschäftsgeheimnisses insbesonde-

men alle Maßnahmen für einen proaktiven

schäftsgeheimnisse geheime (d. h. nur für

re bei unbefugtem Zugang zu, unbefugter

Geheimnisschutz getroffen hat und diese

eine begrenzte Anzahl von Personen zugäng-

Aneignung oder unbefugtem Kopieren von

laufend überwacht.

Einheitliche Definition

44

eco.nova

promotion

Generation plus

Arbeitskräfte 50+ stellen mittlerweile einen rasch wachsenden Teil der Bevölkerung dar und ihre Bedeutung am Arbeitsmarkt wird steigen. Dort sind sie jedoch mit zahlreichen Schwierigkeiten konfrontiert. Das AMS Tirol unterstützt die Beschäftigung Älterer unter anderem durch Eingliederungsbeihilfen, Altersteilzeit und Qualifizierungsförderung. und den Entwicklungen anpassen. Die Arbeitsfähigkeit älterer Mitarbeiter möglichst lange zu erhalten, ihr Know-how zu nutzen und sie weiter zu fördern, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Es ist eine Frage der Einstellung. „In den nächsten 20 Jahren wird die Alterspyramide eine andere Form bekommen.

Das wertvolle Wissen der ‚Älteren’ gilt es zu nutzen und zu bewahren“, unterstreicht Mag. Angelika Alp-Hoskowetz vom AMS Tirol.

Beschäftigungsinitiative 50+ Mit der „Beschäftigungsinitiative 50+“ fördert das AMS Tirol die Integration Älterer in den Arbeitsmarkt. „Mit der Eingliederungsbeihilfe bieten wir Betrieben, die auf das Know-how und die berufliche Erfahrung Älterer setzen, finanzielle Unterstützung bei deren Einstellung“, wirbt Alp-Hoskowetz für die Nutzung dieses Programms.

Die Eingliederungsbeihilfe erfolgt in Form eines Zuschusses zu den Lohn- und Lohnnebenkosten. Für Frauen werden die Lohnund Lohnnebenkosten für die ersten zwei Monate zur Gänze und zusätzlich maximal vier Monate mit 60 Prozent des Bruttolohns inkl. 50 Prozent der Lohnnebenkosten übernommen. Männer werden maximal vier Monate mit 50 Prozent des Bruttolohns inkl.

50 Prozent Lohnnebenkosten gefördert. Die geförderten Arbeitnehmer müssen älter als 50 Jahre und länger als sechs Monate beim AMS arbeitslos vorgemerkt sein. Wiedereinsteigerinnen über 50 und Menschen über 50 mit gesundheitlichen Einschränkungen kön© BILDERBOX

nen sofort gefördert werden.

H

artnäckig hält sich das Vorurteil,

in der die Menschen das vermeintlich „richti-

ältere Arbeitskräfte seien unpro-

ge“ Erwerbsalter haben.

duktiv, weniger leistungsfähig und

Dieser Trend ist auch für die österreichische

innovativ, dafür aber öfter krank und teuer.

Wirtschaft nachteilig. Wer als Unternehmer

Und obwohl die Gesellschaft immer älter

künftig über eine produktive und wettbe-

wird, sinkt die Grenze, ab wann man als „alt“

werbsfähige Belegschaft verfügen will, muss

gilt, stetig. Fast scheint es, als ob es in der Ar-

heute schon umdenken, betriebliche Struk-

beitswelt nur eine relativ kurze Phase gibt,

turen, Prozesse und Gewohnheiten erneuern

WEITERE INFOS

Informationen erteilen alle Geschäftsstellen des AMS Tirol. Besuchen Sie auch die Homepage www.ams.at/tirol oder kontaktieren Sie die AMSServiceLine unter 0512/58 19 99.

eco.nova

45

Erfolgsfaktor Mitarbeiter Schlüssel für nachhaltigen Erfolg!

Der Kampf um qualifizierte Fachkräfte ist im bereits im vollem Gange. Waren es früher die Unternehmen, welche sich den richtigen Kandidaten unter den Bewerbern aussuchen konnten, sind es in der heutigen Zeit die Fachkräfte selbst, die ihren zukünftigen Arbeitsplatz gezielt aussuchen. Aus diesem Grund steigt die Bedeutung der Arbeitgebermarke und auch Tiroler Unternehmen sind gefordert.

Mit dem Top Company Award werden Tiroler Unternehmen gekürt, die sich in Punkto Mitarbeiterzufriedenheit auszeichnen konnten. Die Anmeldungen für den diesjährigen Wettbewerb laufen auf Hochtouren und werden noch bis Ende des Jahres entgegengenommen.

Rufen Sie uns an!

Business Pool Austria GmbH Museumstraße 20 6020 Innsbruck Tel. +43 512 27 90 60 info@businesspool.at www.businesspool.at

Anmelden, teilnehmen und gewinnen!

Von Anfang bis zum Ende eine klare kompetente Linie und vor allem für jeden Unternehmer eine große Bereicherung. Durch die sehr persönliche Zusammenarbeit ist eine gemeinsame „Sprache“ für ein gutes Konzept für beide Unternehmen gesichert. ” Monika Pirchmoser, Eigentümerin Restaurant Zeitlos

Die APL Mitarbeiter-Befragung hat uns geholfen den wahren „Standpunkt“ der Mitarbeiter zu analysieren. Nun können wir aufgrund der maßgeschneiderten Analyse die richtigen Schritte für die Zukunft setzen.

Benjamin Scherer, E. Bernhard GmbH

Projektpartner

Inser_A4_econova_08222016_ok.indd 1

22/08/16 14:55

eco.recht

Anzeige econova_ LE_80x260 v06 - pfade.ai 1 26.11.2015 16:10:46

Grundbegriffe der Raumordnung Wenn gebaut oder ein Grundstück gekauft werden soll oder die Widmung mit den eigenen Wünschen nicht mehr übereinstimmt, sind Experten gefragt, da die gesetzlichen Vorgaben zu weitreichenden finanziellen Auswirkungen führen können. // TEXT: STEFAN GAMSJÄGER UND HANNES WIESFLECKER

Überörtliche Raumordnung auf Landesebene Diese soll durch Zielsetzungen die geordnete und nachhaltige räumliche Entwicklung, die Interessen der Wirtschaft, der Umwelt- und Sozialverträglichkeit berücksichtigen und den zur Verfügung stehenden Lebensraum unter sparsamer und zweckmäßiger Nutzung des Bodens nachhaltig organisieren.

Örtliche Raumordnung auf Gemeindeebene a) Örtliches Raumordnungskonzept ÖRK Das ÖRK steht auf der ersten Stufe der örtlichen Raumordnung. Es beinhaltet eine allgemeine Bestandsaufnahme. Sodann werden Ziele formuliert, welche Gebiete welcher Entwicklung zugeführt werden sollen. Das Erlassungsverfahren sieht eine Beteiligung der betroffenen Einwohner, Grundeigentümer und Betriebsbesitzer mittels schriftlicher Stellungnahme zum Entwurf vor. Wir empfehlen unseren Mandanten regelmäßig, dass Einwände mit unserer Hilfe hier fundiert vorgebracht werden. Dies eröffnet einen Austausch mit der Gemeinde und kann helfen, gewünschte Änderungen zu erreichen. b) Flächenwidmungsplan Dieser dient einer weiteren Konkretisierung, wobei die Festlegungen des ÖRK zu berücksichtigen sind. Das Tiroler Raumordnungsgesetz sieht die Widmungskategorien Bauland, Freiland, Sonderflächen und Vorbehaltsflächen vor. Auch Verkehrsflächen sind festzulegen. Das Bauland wird gegliedert in Wohngebiet, Gewerbe- und Industriegebiet sowie Mischgebiet. Hier ergeben sich oft Nutzungskonflikte, wenn etwa Gewerbegebiet an Wohngebiet heranrückt oder umgekehrt. Sonderflächen können für einen bestimmten Zweck gewidmet werden, etwa für Einkaufszentren. Vorbehaltsflächen dienen öffentlichen Zwecken wie der Errichtung von Schulen. Auch hier sollte im Erlassungsverfahren eine fundierte Stellungnahme abgegeben werden, um seine Ansprüche bestmöglich zu wahren. Der Flächenwidmungsplan ist ebenso wie das ÖRK dem Land Tirol als Aufsichtsbehörde zur Genehmigung vorzulegen. c) Bebauungsplan Dieser ist die letzte Stufe der örtlichen Raumordnung. Damit wird für jede einzelne Grundparzelle die verkehrsmäßige Erschließung und Art der Bebauung festgelegt. Zwingende Festlegungen sind die Straßenfluchtlinien, Baufluchtlinien, Bauweisen, Mindestbaudichten und Bauhöhen. Zusätzlich können weitere Festlegungen und ein ergänzender Bebauungsplan erlassen werden. Die Festlegungen des Bebauungsplanes sind für den einzelnen Bauwerber die Vorgabe, was und vor allem in welcher Dichte gebaut werden darf. Im Baubewilligungsverfahren haben die Nachbarn ein Recht auf die Einhaltung bestimmter Vorgaben des Bebauungsplanes. Eine aufsichtsbehördliche Kontrolle schreibt das Gesetz hier nicht vor. Auch hier kann und sollte mit Hilfe von Experten eine schriftliche Stellungnahme zum Entwurf abgegeben werden.

Vertragsraumordnung Zusätzlich sind die Gemeinden gesetzlich ermächtigt, mit Hilfe der sogenannten Vertragsraumordnung Anreize zu schaffen, um eine gewünschte

GLOBAL

Nutzung bestimmter Grundflächen herzustellen. Das soll durch zivilrechtliche Vereinbarungen mit einzelnen Grundeigentümern erreicht werden.

eco.nova

14:55

47

Zukunft Bildung & Innovation

© TOM BAUSE

Wirksam sein in dem, was man tut

Start-up DER AUS

E

s gibt Ideen, bei denen man sich wun-

Von Mensch zu Mensch

dert, dass sie nicht längst schon einer

Anfang 2015 hat Matthias Monreal interprAID

hatte. Weil sie in die Zeit passen. Lo-

gegründet, eine Onlineplattform, die Dolmet-

gisch sind. Und ein Problem lösen. Matthias

scher in mittlerweile über 40 Sprachen be-

Monreal hatte eine solche.

reitstellt – darunter wichtige Standards wie

GABE

erreicht werden. Auf diese Weise finden etwa

„Ich wollte schon immer im sozialen Bereich

Farsi, Arabisch oder Somali, aber auch Exoti-

tätig sein, bin dann aber in der wissenschaft-

scheres wie Paschto, Tibetisch oder Tigrinya.

NGOs, Behörden oder Krankenhäuser kos-

lichen Schiene gelandet“, erzählt er auf der

Es geht darum, Flüchtlingen und Migran-

tengünstig und zeitnah Unterstützung in der

Dachterrasse des Adler’s in Innsbruck. Er ist

ten ein Sprachrohr auf Augenhöhe zu geben.

Kommuniktion mit jenen, die unsere Sprache

ein angenehmer Gesprächspartner und man

Es ist nicht wichtig, ob die Dolmetscher ihre

noch nicht sprechen. interprAID schreibt da-

merkt, dass er das, was er tut, mit Überzeu-

Sprache studiert haben. Weitaus wichtiger als

bei keine Stundensätze vor, sondern dient als

gung macht. An der Wissenschaft interessierte

die penibel korrekte Übersetzung ist der zwi-

Vermittler bzw. zur Verwaltung des eigenen

ihn vor allem der Innovationsprozess, sagt er.

schenmenschliche Aspekt. Es geht darum, die

Dolmetschpools. Die Dolmetscher hinterle-

Irgendwann ist er also aus der Theorie ausge-

Kultur zu verstehen. Es geht um Empathie,

gen detaillierte Profile, um den bestmöglichen

stiegen und in der Praxis angekommen.

um das Verstehen von Geschichten. Und dar-

Match zu erzielen.

Man merkt auch, dass er keiner dieser Gene-

um, diese zu übersetzen, ohne den Menschen

Auf der anderen Seite bekommen Menschen

ration der jungen Wilden mehr ist, die nur um

dahinter aus den Augen zu verlieren.

mit Schlüsselkompetenzen im Bereich Spra-

der Idee willen probieren. Es geht um Soci-

Die Dolmetscher verfügen selbstverständlich

che und interkultureller Kommunikation

al Entrepreneurship: „Meine Arbeit soll Sinn

über relevante Sprachkompetenzen und in

eine echte Berufsperspektive, die ihnen der

machen. Unternehmertum kann auch zum

der Regel eine eigene Migrationsbiographie.

reguläre Arbeitsmarkt nur schwerlich bietet.

Wohle der Gesellschaft passieren“, ist Monreal

Sie können über die Plattform gebucht und

Eine Innovation mit echtem – und vielfälti-

überzeugt.

per integriertem Videocall ortsunabhängig

gem – Nutzen. // www.interpraid.org

48

eco.nova

ECO.MMENTAR

Nur das schafft Realität © UNIVERSITÄT INNSBRUCK

Als ich meiner Geschäftspartnerin erzählte, dass das Thema der nächsten Ausgabe „Frauen in der Wirtschaft“ ist, sagte sie reflexartig: „Oh, Scheiße!“ ... und lachte mich aus.

Rektor Tilmann Märk mit Bundespräsident a. D. Heinz Fischer

FISCHER GOES UNI

N

D

© FABIAN ISARA

eco.zukunft

Hannes Offenbacher

enn: Es ist ein Thema, das uns immer wieder bei unseren Veranstaltungen einholt. Dort hören wir regelmäßig die Frage, warum nicht mehr Frauen am Podium sitzen. Die Frage ist natürlich als Vorwurf gedacht. Starke Frauen verdrehen

dabei gerne mal die Augen, denn beim Ruf nach Quotenfrauen schwingt immer auch das mit, was man mit der Gleichberechtigung eigentlich eliminieren möchte: Ungleichheit

ach Beendigung seiner Amts-

und ein indirekter Zuspruch von Schwäche, die Förderung braucht, um nach oben zu

zeit als Bundespräsident wird Dr.

kommen. Wir haben das inzwischen hinter uns gelassen und erklären gerne immer wieder,

Heinz Fischer im kommenden

dass wir inspirierende Persönlichkeiten für unsere Events suchen, was sich nicht nach dem

Herbst als Gastprofessor an der Uni Inns-

Geschlecht orientiert. Dabei kann ich einer Quote im politischen System einiges abgewin-

bruck lehren. „Die Geschichte der Demokra-

nen – als Vorbild für die Wirtschaft. Aber nicht umgekehrt.

tieentwicklung der Zweiten Republik“ wird

Es mag auch die Idee, dass Frauen unbedingt Frauen als Vorbilder brauchen, eine destruk-

das Thema der Vorlesung sein. Die Studie-

tive Wirkung haben. Warum braucht es ein spezifisches Geschlechtsteil, wenn doch alles

renden erwerben dabei Kenntnisse über die

gleich sein soll? Ich kann keinen Grund finden, warum ich als Mann nicht eine Unterneh-

mehr als 70-jährige Geschichte der Zweiten

merin als inspirierendes Vorbild sehen kann. Natürlich bin ich auch gegen homogene Podi-

Republik von April 1945 bis Ende 2016 – unter-

umsbesetzungen aus 60-jährigen Mandern, die wie Onkel Huberts Männerturnverein wir-

legt mit persönlichen Erfahrungen Fischers.

ken. Diversität ist verdammt wichtig und darum sollte es in Wirklichkeit gehen. Doch nicht

Mal sehen, ob auch das aktuelle Dilemma um

nur im Geschlecht, sondern auch in Sachen Soziomilieu. Alter und kulturellen Hintergrund

seinen Nachfolger Thema sein wird.

sollte man mischen, um das Entstehen von neuen Perspektiven und Ideen zu fördern. Auch wenn das selten das Ziel von Podiumsdiskussionen ist.

FORSCHUNG GOES ANWENDUNG

B

Und ich kann es schon nicht mehr hören, wenn eine erfolgreiche Unternehmerin fragt, ob sie es denn schwerer gehabt hat – als arme Frau. Können wir die Gleichberechtigung vielleicht mal so auslegen, dass wir junge Frauen gleich fordern (statt fördern) sollten wie junge Männer? Auch weil der Frauenanteil unter den Universitätsabsolventen inzwischen bei 60 Prozent liegt – der Frauenanteil in der innovativen Gründerszene aber nur bei 13. Finde den

lutarmut (Anämie) stellt eines

Fehler. Da schafft auch Sprache keine Realität, egal wie oft wir GründerInnen schreiben.

der häufigsten Begleitprobleme

Und weil wir schon dabei sind: Können wir aufhören, die wenigen Gründerinnen primär als

von Patienten mit Krebs und

Frauen vorzustellen? So, als ob ihre größte Leistung darin bestünde, dass sie nicht im Ste-

chronischen Entzündungen dar. In Form

hen pinkeln, während sie ein Unternehmen aufbauen. Dieser einseitigen, medialen Insze-

der Sichelzellanämie und Thalassämie,

nierung als seltene Einhörner müssen sich die Frauen selbst verwehren, auch wenn es ih-

die durch einen Untergang von roten

nen schnelle Aufmerksamkeit verspricht. Sie sind in erster Linie keine weiblichen Gründer.

Blutzellen charakterisiert sind, tritt sie

Nein. Sie sind geniale Köpfe, rebellische Geister und visionäre Persönlichkeiten, die etwas

auch als eigenständige, angeborene Er-

wagen. Punkt.

krankung auf. Für die Verhinderung der

Und am Schluss etwas wagemutig – obwohl ich keine Kinder bekommen kann – der wich-

im Rahmen der Blutarmut entstehen-

tigste Appell an die weibliche Leserschaft: Tut es einfach. Fangt an. Legt los. Das schafft

den Organschäden könnten Tiroler For-

Realität. Und nein, gründen ist für niemanden ein Zuckerschlecken und die klischeehafte

scher nun eine wirksame Therapieopti-

Behauptung, Männer seien eben einfach übertrieben selbstbewusst, stimmt schlicht nicht.

on gefunden haben. Die weitreichenden

Alle, die diesen Schritt machen, ein mögliches Scheitern in Kauf nehmen, für ihre eigenen

Erkenntnisse von Igor Theurl, Arzt und

Ideen einstehen und die Komfortzone verlassen – sie alle haben Ängste, Zweifel und kämp-

Immunologe an der Universitätskli-

fen gegen Widerstände.

nik für Innere Medizin V, seinem Inns-

Da sind wir eben alle gleich. Echt jetzt.

brucker Team sowie des Massachusetts General Hospital der Harvard Medical School wurden soeben in der aktuellen Ausgabe des renommierten Fachjournals Nature Medicine veröffentlicht.

HANNES OFFENBACHER

ist Unternehmer, Neudenker und Bergsteiger. Seit 2013 lebt er in Innsbruck, 2015 hat er hier mit „JOS3PH“ Europas erstes Open Innovation Lab für den produzierenden Mittelstand eröffnet. Er bloggt unter www.offenbacher.cc.

eco.nova

49

eco.zukunft

Wann wird Wirtschaft wirklich weiblich?

Zumindest im grammatikalischen Sinne ist sie es schon immer, in der Realität leider nicht.

Frauen in Führungspositionen sind rar. Unternehmertum ist nach wie vor männlich.

Woran liegt’s? Unternehmen Frauen anders? // TEXT: MARINA KREMSER

E

s ist ein Thema, das mich beglei-

„Der pragmatische Gesichtspunkt ist sicher-

men. Auch bei der Standortagentur Tirol

tet, quasi seit ich denken kann:

lich, dass es in der Natur der Sache liegt,

wusste man erst nicht so recht weiter. Doch

die Gleichstellung von Mann

dass viele Frauen am Arbeitsmarkt irgend-

es gibt sie. Bianca Gfrei von kiweno zum Bei-

und Frau. Es geht dabei nicht

wann wegbrechen, weil die Familiengrün-

spiel hat mit ihren Nahrungsmittelunver-

ums Binnen-I oder die Töchter in der Hym-

dung ansteht“, sagt Martina Entner, Lan-

träglichkeitstests kürzlich einen Millionen-

ne. Das ist nett, hilft aber nicht. Ich kann

desvorsitzende von Frau in der Wirtschaft.

coup gelandet (Porträt Ausgabe April 2016),

mich an einen Schulaufsatz erinnern – es

„Diese Kontinuität im Lebenslauf, wie sie

die junge Planlicht-Chefin Felicitas Kohler

dürfte etwa 1997 gewesen sein –, der eben

bei Männern vorkommt, gibt es bei uns we-

wurde vom WirtschaftsBlatt heuer zu Ös-

jene Problematik zugrunde hatte: Werden

niger. Deshalb ist es auf der Karriereleiter

terreichs bester Unternehmerin gekürt, In-

Frauen benachteiligt? Mein Fazit damals: „Ja,

speziell auch in der Selbständigkeit schwie-

geborg Hochmair ist mit Med-EL fest in der

auch wenn sich schon vieles verbessert hat.

riger, ganz nach vorne zu kommen.“ In Tirol

Medizintechnik verankert (Titelgeschich-

Wir müssen aber bei aller Emanzipation dar-

mag auch die Tradition eine Rolle spielen:

te Ausgabe Oktober 2013), Architektin und

auf achten, schlussendlich nicht die Männer

Der Mann stand immer an vorderster Front

Wissenschaftlerin Valentine Troi hat mit Su-

zu unterdrücken.“ Ich war damals echt und

– auch bei Familienunternehmen. Selbst

pertex den revolutionären Werkstoff spline-

wahrhaftig davon überzeugt, dass die Gleich-

wenn es dort starke Frauen gab, agierten die

TEX lanciert („Kopf der Ausgabe“ September

stellungsdebatte bald nicht mehr geführt

meist im Hintergrund. Wenngleich mit der-

2013) und Kathrin Prantner ist mit E-Sec

werden müsse und Frauen sogar die Ober-

selben hohen Verantwortung.

auf Expansionskurs (Porträt Ausgabe Juni

hand gewännen. Welch jugendlicher Leicht-

2016). Drei weitere Porträts finden Sie im An-

die Frage nämlich immer noch. Wenn auch

Auf der Suche nach den Frauen

auf anderer Ebene.

Innovative Frauen in Tirol zu finden, erweist

spontan sagen, gibt es keine Differenzierung

Frauen sind generell gebildeter als früher, es

sich als deutlich schwieriger als angenom-

zwischen Mann und Frau. Versucht man dies

sinn. Fast 20 Jahre später beschäftigt mich

dass sich Frauen immer noch zwischen Karriere und Familie entscheiden müssen, betrachtet aber die sinkenden Geburtenzahlen, könnte man folgern, die Wahl fällt eher auf Ersteres. Das mag überspitzt sein, dennoch stellt sich die Frage: Wo sind all die Frauen?

Zugegeben, Tirols Unternehmerinnen sind auf dem Vormarsch. 2015 wurden mehr als die Hälfte aller Firmen in Tirol von Frauen gegründet. Aber in welchen Berufen? In Tirol gab es im März 11.826 Unternehmerinnen, großteils zu finden in den „typischen“ Frauenberufen wie Friseur, Fußpflege, Kosmetik oder Mode und Bekleidung. Die Startup-Szene indes ist immer noch männlich. „Frauen sind oft weniger mutig“, vermutet Karoline Haier. Die junge Studentin (siehe Seite 54) ist eine der wenigen weiblichen Macherinnen. Hat sie Recht?

„Auf das ‚unternehmen’ bezogen würde ich

aber ein bisschen aufzuschlüsseln, tun sich

gibt heute mehr Hochschulabsolventinnen als -absolventen. Und geht man davon aus,

schluss. Was aber machen sie anders?

WEITERE INFORMATIONEN WIRTSCHAFTSKAMMER TIROL Frau in der Wirtschaft Wilhlem-Greil-Straße 7, Innsbruck wko.at/unternehmerin UNIVERSITÄT INNSBRUCK Institut für Organisation und Lernen Bereich Wirtschaftspädagogik / SoWi Universitätsstraße 15, Innsbruck www.uibk.ac.at CAST – CENTER OF ACADEMIC SPIN-OFFS Wilhlem-Greil-Straße 7, Innsbruck www.cast-tyrol.com MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT INNSBRUCK Innrain 52, Innsbruck www.i-med.ac.at

sehr wohl Unterschiede auf, die aber weniger aus der Dimension des Mann- und Frau-Seins resultieren, sondern viel mehr in der sozialen Konstruktion. Es geht in erster Linie nicht um das biologische Geschlecht, auch wenn es ganz schnell darauf reduziert wird“, sagt Heike Welte vom Institut für Organisation und Lernen an der Universität Innsbruck. „Ich denke, dass Mädchen und Buben eine unterschiedliche Sozialisation erleben und dadurch unterschiedliche Ausprägungen ein Stück weit entwickelt werden“, so Welte weiter. Wird man also zur Frau erzogen?

Zur Frau „gemacht“ Es sei eine lange Debatte in der Erziehungswissenschaft, sagt Welte. Deshalb gäbe es auch keine einfache und eindeutige Antwort darauf. Natürlich sind Männer und Frauen unterschiedlich. Im biologischen

eco.nova

51

eco.zukunft

Rolle gedrängt, die klar vorzugeben scheint, wo die Reise hingeht. Ins rosa Mädchenland nämlich.

System fressen Persönlichkeit Wir sprachen mit Heike Welte über Rollenbilder, Stereotypen und Wertigkeiten.

ECO.NOVA: Frauen sind Männern vor allem in der Arbeitswelt in manchen Belangen nach wie vor nicht gleichgestellt. Wo liegt das Problem?

HEIKE WELTE: Das Problem ist, dass in unserer Kultur aus der biologischen Unterscheidung ein Rollenverhalten abgeleitet wird und man ganz schnell in Klischees verfällt. Und in Zuständigkeiten: Wer hat in der Gesellschaft was zu tun? In weiterer Folge geht es um Wertigkeiten. Viele „Frauenberufe“ wie Pflegedienste oder Kindergärtnerin werden im Verhältnis schlecht bezahlt.

Wären solche Berufe in der Wertigkeit höher angesiedelt, behaupte ich, käme es sofort zu einer Durchmischung. Wenn ich mir als Mann aber überlegen muss – und hier fallen wir in die Rollenklischees –, ob ich durch meinen Beruf meine Familie ernähren kann, werde ich den Weg eher nicht gehen. Nicht, weil ich damit meine eigenen Erwartungen nicht erfülle, hier geht es um Status und darum, seiner zugeteilten Rolle in der Gesell© ANDREAS FRIEDLE

schaft gerecht zu werden. Durch dieses soziDr. Heike Welte, Institut für Organisation und Lernen, Universität Innsbruck

ale Konstrukt sitzen sicher viele Menschen an einer beruflichen Position, die sie zwar durchaus glücklich machen kann, aber dennoch nicht wirklich das ist, was sie machen möchten. Weil man manche Dinge als Mann oder Frau „nicht tut“. Das System ist nach

Sinne. In der Medizin etwa scheint erwie-

so sehr versuchen, seine Kinder „neutral“ zu

wie vor derart stark, dass sich viele schlicht-

sen, dass Männer anders ticken als Frauen

erziehen: Das Umfeld spielt dabei nicht mit.

weg nicht trauen, den Schritt zu gehen. Und

und geschlechtsspezifische Behandlun-

Man braucht sich nur die Werbung anzu-

doch gibt es sie: Frauen in der Technik, Män-

gen durchaus Sinn machen. Doch gilt das

schauen. Klassisches Beispiel: das Überra-

ner im Sozialbereich. Das sind gute Beispiele, dass verschiedene Eigenschaften nicht an-

auch für die Persönlichkeit? Gibt es typisch männliche und typisch weibliche Charakterzüge? „Frauen sind im Allgemeinen feinfühliger, lesen mehr zwischen den Zeilen.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Frauen in der Führung anders an die Dinge herangehen als Männer“, meint Martina Entner. Diesen Eindruck haben viele. Und er ist auch kein verkehrter. Dennoch ist Sozialkompetenz nicht weiblich. Sondern menschlich.

Wie ein Mensch wird, entscheidet zu einem

„ICH GLAUBE, DASS MÄNNER GENAUSO KOMMUNIKATIV SEIN KÖNNEN WIE FRAUEN DURCHSETZUNGSFÄHIG.“ Heike Welte

geboren sind, sondern durch unsere Biographie bestimmt werden. Schlussendlich geht es darum, Männern und Frauen und ihrem Tun dieselbe Wertigkeit zu geben. Thematisiert man die vermeintlichen Unterschiede zu stark, verstärkt man diese Stereotypen.

Schlussendlich geht es um den Menschen, nicht um sein Geschlecht.

Doch es ist bereits eine Veränderung spürbar.

Mit dem Bildungsniveau ist auch das Selbstbewusstsein der Frauen gestiegen. Bildung führt dazu, dass man eine Vorstellung eines

großen Teil sein Umfeld. Persönlichkeit ist nicht nur angeboren. Viel davon wird durch

schungsei. Schokolade hat kein Geschlecht

selbstgestalteten Lebens bekommt. Es gibt

die soziale Konstruktion bedingt, nicht nur

und doch gibt es eine rosa Hello-Kitty-Versi-

mit Sicherheit immer noch genug Frauen, die

durch die Eltern übrigens. Man kann noch

on. Man wird schon als kleines Kind in eine

arbeiten, um das Familieneinkommen zu si-

52

eco.nova

INTERVIEW

Martina Entner chern, aber das ist nicht mehr so massiv der

ECO.NOVA: Unternehmertum und Füh-

en erschweren, nach oben zu kommen. Kann

Grund wie früher. Heute ist man berufstätig,

rung haben ein Stück weit auch mit Macht

es nicht auch sein, dass manche Frauen

um Bildungsabschlüsse umzusetzen und selb-

zu tun. Haben Frauen ein anderes Verhält-

schlichtweg nicht ganz nach oben wollen?

ständig zu sein, um nicht in eine Abhängigkeit

nis dazu als Männer?

Dieses Nach-oben-Streben liegt tatsächlich

zu fallen. Gleichzeitig heißt es aber nicht, dass

MARTINA ENTNER: Ich glaube schon. Ich

nicht jedem. Vielleicht ist bei Frauen auch

sich die Stereotypen geändert haben.

glaube aber auch, dass es durchaus Frauen

die Zielstrebigkeit nicht ganz so ausgeprägt

gibt, die Macht nicht negativ sehen. In Füh-

wie bei Männern. Ich habe auch schon öfter

Gibt es dennoch „typische“ Persönlichkeits-

rungspositionen muss man eben auch bestim-

gehört, dass man Frauen regelrecht suchen

merkmale?

men können. Auch Frauen können aufzeigen,

müsse, wenn man bestimmte Positionen

Meiner Meinung nach sind wir – was Cha-

was ihre Visionen sind und wo sie hinmöch-

weiblich besetzen möchte. Es ist immer noch

rakter und Persönlichkeit betrifft – bei der

ten. Erfolgreiche Frauen sind heute genauso

so, dass es viel Überzeugungsarbeit braucht,

Geburt alle gleich, nur beginnen sich die We-

selbstbewusst und treten für sich ein. Ich sehe

weil sich Frauen bestimmte Jobs einfach

ge rasch zu teilen. Sieht man sich andere Kul-

Frauen allerdings ganzheitlicher, im Tun etwas

nicht zutrauen. Während sich Frauen noch

turen an, so ist dort manches, was bei uns

weicher, teamorientierter als Männer.

fragen, ob sie das überhaupt können, haben’s Männer schon gemacht. Dieses „alles richtig

als typisch weiblich gilt, männlich besetzt.

Einfach, weil dort eine andere Position damit

Wir haben mittlerweile 2016. Haben Sie die

machen zu wollen“ ist oft ein Hemmnis. Frau-

verbunden ist.

Hoffnung, dass Frauen irgendwann keine

en hinterfragen und überlegen alle Eventua-

Was in der Alltagsdiskussion auch oft unter-

Institutionen wie „Frau in der Wirtschaft“

litäten. Das ist grundsätzlich nichts Verkehr-

geht: Nicht alle Männer sind gleich und auch

oder ein eigenes Ministerium „brauchen“

tes, aber man kann vieles auch zerdenken.

nicht alle Frauen. Zu glauben, diese Grup-

werden?

pen wären irgendwie homogen,

Wie stehen Sie zur Quotenregelung?

ist Unsinn. Ein Akademiker hat

Ich sehe diese Entwicklung zweischneidig,

mehr Ähnlichkeit mit einer Aka-

eben weil es meiner Meinung nach gar nicht

demikerin als mit einem Bauar-

so selten der Fall ist, dass man schlichtweg

beiter, was bestimmte Charakter-

keine Frauen für bestimmte Posten findet.

züge und Eigenschaften betrifft.

Ob sie Sinn macht? Manche Frauen bekommen dadurch sicher eine Chance, das Thema wird stärker fokussiert und wahrgenommen.

Stereotypen?

Der Nachteil ist, dass die Gefahr besteht,

Es ist erstaunlich, wie viel von au-

Frauen darauf zu reduzieren. Eine Frau nur

ßen auf uns hereinprasselt, gegen

des Geschlechts willen nach oben zu hie-

das man sich mehr oder minder

ven, bringt niemandem etwas. Im Gegenteil:

kaum wehren kann. Dennoch ist

Fühlt sie sich dort oben nicht wohl, fühlen

es ein Geben und Nehmen. Natür-

sich viele in ihrem Vorurteil bestätigt, Frau-

lich ist das System stärker als die

en gehören dort generell nicht hin. Ich finde,

Einzelperson, könnte man seinen

dass man mit Kompetenz überzeugen soll,

Werdegang aber nicht beeinflussen, wären in einer Gesellschaft alle gleich, weil die Umwelt an

Martina Entner, Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Tirol

© WKT

Schürt die Gesellschaft diese

nicht durch das Geschlecht.

Networking ist in der Berufswelt ein Schlagwort der Stunde. Netzwerken Frau-

sich ja dieselbe ist. Dennoch passt man sich ein Stück weit diesen Rollenbildern

Vor 25 Jahren waren Frauen an höheren Po-

en anders?

an – bewusst oder unbewusst. Schließlich

sitionen wirklich noch eine Seltenheit. Das

Ja. Man merkt das ganz gut bei Veranstal-

möchte man Mitglied der Gesellschaft und

hat sich Gott sei Dank geändert. Auch in der

tungen in der Kammer: Frauen sind erst zu-

eben jenes Systems sein und orientiert sich

Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist man

rückhaltender, netzwerken aber nachhalti-

demnach ein Stück weit danach. Und schon

toleranter geworden. Früher war es selbst-

ger. Bei Veranstaltungen ist der Frauenanteil

schwappt man wieder hinein in diese Stereo-

verständlich, dass die Frau bei ihrem Kind

aber generell geringer. Vermutlich spielt

typen. Wenn einem dieses Handeln bewusst

bleiben musste. Heute steht man dem offe-

der Zeitfaktor hier eine Rolle. Veranstaltun-

ist, kann man es aktiv gestalten. Viele dieser

ner gegenüber, wenn Frauen schnell wieder

gen sind meist abends, wenn sich Frauen

Abläufe passieren aber unbewusst. Ich als

ins Berufsleben zurückmöchten, auch wenn

noch um Haushalt und Familie kümmern

Person, die kleinen Systeme (Familie, Peerg-

man sich als Mutter selbst oft noch in ei-

und oft keine Muße mehr haben, auszu-

roups), Institutionen (Schule, Staat, Kirche)

nem Gewissenskonflikt befindet. Natürlich

gehen. Der Faktor Zeit ist es auch, der die

und die Gesellschaft spielen hier zusammen.

müssen dafür auch die Rahmenbedingun-

eigene Erfolgsplanung maßgeblich beein-

Keiner dieser vier Teile trägt alleine die Ver-

gen stimmen. Für diese werden wir so lange

flusst. Frauen nehmen Posten oft aus fami-

antwortung dafür, was wir als typisch männ-

kämpfen, bis das Thema keines mehr ist.

lienplanerischen Gründen nicht an, lassen den Männern den Vortritt. Frauen möchten

lich oder weiblich sehen. Es ist das Zusammenspiel, das uns prägt und zu dem macht,

Man spricht von der gläsernen Decke oder

es am liebsten jedem recht machen. Dabei

wer wir sind.

männlichen Machtnetzwerken, die es Frau-

muss das gar nicht sein …

eco.nova

53

IM PORTRÄT

eco.zukunft

Die Macherin

Eine Frau, viele Ideen

V

Karoline Haier verkörpert nicht das typische Bild einer Unternehmerin.

Dennoch tut sie genau eines: Sie unternimmt. or einem Jahr hätte sie sich wohl noch als klassische Studentin bezeichnet. Heute studiert sie quasi nebenher.

Hauptberuflich unternimmt Karoline Haier.

Ihr Thema ist die Nachhaltigkeit. „Wenn mich etwas stört, dann versuche ich es zu ändern“, beschreibt sie ihr Tun. Daraus ist ihr erstes großes Projekt „Beigeschmack“ entstanden, eine Initiative, die zeigt, wie sich Plastikmüll vermeiden lässt. Es ging dabei nicht um den erhobenen Zeigefinger und das vorrangige Aufzeigen von Missständen.

Es ging darum zu zeigen, wie man’s besser macht. Die Kick-off-Veranstaltung fand im Stöcklgebäude des Upcycling-Studios in Innsbruck statt – Rapper inklusive. Insgesamt gab es innerhalb von acht Wochen vier Veranstaltungen zum Thema, auf die Beine gestellt in nur 14 Tagen. Höhepunkt war der Besuch von Bloggerin und Autorin Bea Johnson. „Ich glaube, dass es wichtig ist – auch für alle Leute, die an so einem Projekt freiwillig mitarbeiten –, Dinge möglichst rasch umzusetzen. Man darf nicht zu lang am Schreibtisch sitzen und reden. Man muss Erfolge sehen“, ist Haier überzeugt.

Generell ist die junge Naturwissenschaftlerin eine, die anpackt. Und das mit ganz viel Engagement. Sie redet nicht nur, sie macht: „In dem Sinn bin ich sicherlich eine Unternehmerin, aber eben nicht wirtschaftlich verankert.“

Nicht jammern, tun!

frische Ideen und neue Ansätze hinzu. „Es

Neustart von Liebe&Lose mit an Bord.

Es gibt viele Menschen, denen die unter-

braucht halt wen, der sagt, wir riskieren das

In ihrem Umfeld ist sie übrigens eine der

schiedlichsten Dinge sauer aufstoßen. Än-

jetzt einfach. Das bin quasi ich“, schmunzelt

wenigen Frauen. Auch wenn Frauen bei den

dern sollen es aber die anderen, bitteschön.

Haier. Es braucht aber auch Leute, die ent-

klassischen Unternehmensgründungen vor-

„Das hat mich immer sehr gestört“, sagt die

sprechende Aufgaben übernehmen. Das ist

ne liegen, so ist die Start-up-Szene doch noch

geborene Berlinerin. „Anstatt zu jammern

das Team. „Ich würde mich also am ehesten

extrem männlich. Warum? Haier hat eine

möchte ich zeigen, wie es anders funktionie-

als ‚Anstoßerin‘ bezeichnen. Wenn ich eine

Theorie: „Ich glaube, bei Frauen ist die Kre-

ren kann.“ Das war auch der Hintergedanke

Idee habe, möchte ich sie umsetzen. Und

ativität ein bisschen verloren gegangen. Ich

von WEO (with each other / www.facebook.

wenn man hinfällt, dann ist das halt so ...“

habe das Gefühl, dass Männer kreativer sind

com/witheachotherweo). Es geht darum, ge-

Bei WEO geht es in der Regel um die Um-

– auch ein wenig aus einer Faulheit heraus,

meinsam zu unternehmen und dass man

setzung von (einmaligen) Projekten in den

ohne das negativ werten zu wollen. Frauen

„ganz, ganz viel schaffen kann, wenn man

Bereichen Nachhaltigkeit, Umweltschutz,

haben meist einen Plan und schauen dann,

miteinander redet und sich Partner sucht“.

Innovation und Entrepreneurship. Mit ih-

wie er sich umsetzen lässt. Männer probieren

Am besten kommen zur Problemlösung

ren Werten und Gedanken ist Haier deshalb

es einfach aus, gehen dafür auch mehr in Ni-

Leute aus den unterschiedlichsten Diszipli-

auch bei „Schumbeta“, einem Projekt unseres

schen. Für Frauen muss das Grundgerüst pas-

nen zusammen. So kommen immer wieder

Kolumnisten Hannes Offenbacher, und beim

sen, Männer denken da weniger nach ...“

54

eco.nova

eco.zukunft

ECO.MMENTAR weiterbildungs lounge.

Fokus: Mitarbeiter

FR, 23.09.2016 | 14 – 18 Uhr www.mci.edu/ weiterbildungslounge

die unternehmerische hochschule ® Günther Wurm, Consultant, Business Pool Austria

In t e r n a t i o n a l s t u d i e r e n a u f h ö ch s t e m N iv e a u BACHELORSTUDIUM Wirtschaft & Gesellschaft Betriebswirtschaft

Mitarbeiterbefragung – ein zeitgemäßes Steuerungsinstrument für kleine und mittelständische Unternehmen?

S

Business Administration NEU

Business & Management Management, Communication & IT Management & Recht

tehen unsere Mitarbeiter zu unserem Unternehmen? Sind

Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmgmt.

flexible Arbeitszeiten ein Bedürfnis? Was sind die Gründe für

Soziale Arbeit

die steigende Fluktuationsrate in den letzten Monaten? Fra-

gen, die sich viele Unternehmer, Human-Resource-Abteilungen und Führungskräfte täglich stellen. Rückmeldung bieten entsprechende Mitarbeiterbefragungen. Richtig genutzt sind sie ein geeignetes Instrument, Mitarbeiter in Entscheidungs- und Veränderungsprozesse einzubeziehen.

Die Mitarbeiterbefragung ist ein sensibles Instrument der Unternehmensdiagnostik, genauso kann sie als vertrauensbildendes Kommunikationsinstrument eingesetzt werden. Unternehmensführung,

Tourismus- & Freizeitwirtschaft Wirtschaft & Management

Technologie & Life Sciences Bio- & Lebensmitteltechnologie NEU Mechatronik Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik Wirtschaftsingenieurwesen

MASTERSTUDIUM

Führungskräfte und HR-Abteilung treten in einen offenen Dialog mit

Wirtschaft & Gesellschaft Entrepreneurship & Tourismus

Mitarbeitern und signalisieren damit ein klares und ehrliches Inter-

European Health Economics & Mgmt. NEU

esse an Rückmeldung. Mitarbeiterbefragungen eigenen sich darüber

International Business & Management

hinaus auch hervorragend, um Stärken und Schwächen, Ideen und

International Health & Social Management

Verbesserungsvorschläge, Ursachen von Fehlentwicklungen sowie

Management, Communication & IT

Handlungsbedarf zu identifizieren und dadurch Maßnahmen für Ver-

Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -management

änderungen und Verbesserungen zu ergreifen.

Strategic Management & Law

Wer mit Mitarbeitern oft genug redet, brauche keine Mitarbeiterbefragung, meinen Führungskräfte, die diesem Instrument eher kritisch ge-

Technologie & Life Sciences Biotechnologie

genüberstehen. Doch wie im Marketing einige Kundengespräche und

Lebensmitteltechnologie & Ernährung NEU

-äußerungen nie ein systematisch ermitteltes Bild ergeben, so ist dies auch in diesem Fall. Auf der Zufallsmethode erfolgende Rückmeldungen sind nie breit abgestützt, vergleichbar, strukturiert und messbar genug, als dass sie als seriöse Entscheidungsgrundlagen dienen könnten. Die Mitarbeiterbefragung ist daher ein wichtiges und kontinuierlich einzusetzendes Instrument der innerbetrieblichen Meinungsumfrage. Die Daten, die mit einer Befragung gewonnen werden, sind Planungs- und Entscheidungsgrundlage für konkrete Verbesserungsmaßnahmen bzw. ein umfangreiches Veränderungsmanagement. Der

Mechatronik & Smart Technologies Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik Wirtschaftsingenieurwesen

EXECUTIVE MASTERSTUDIUM General Management Executive MBA International Business MBA NEU

Management & Leadership MSc Innovation & Intellectual Property Rights MSc Internationales Wirtschafts- & Steuerrecht LL.M.

Nutzen kann insbesondere in der Verbesserung des Arbeitsklimas, gesteigerter Mitarbeiterzufriedenheit, verstärkter Motivation und höhe-

Z ZE ER RT T II F F II K KA AT TS S -- L LE EH HR RG GÄ ÄN NG GE E (CLASSIC + COMPACT)

rem Engagement, stärkerer Bindung an den Arbeitgeber, Senkung von

CLASSIC | COMPACT M ANAGEMENT-SEMINARE MANAGEMENT-SEMINARE MASSGESCHNEIDERTE TRAININGS MASSGESCHNEIDERTE TRAININGS TECHNISCHE WEITERBILDUNG TECHNISCHE WEITERBILDUNG SUMMER SCHOOL SUMMER SCHOOL

Fluktuation und Krankenstand, Erfassung der Leistungsbereitschaft und Engagement der Mitarbeiter liegen.

Business Pool ermöglicht Ihnen in Zusammenarbeit mit dem APL Institute eine völlig kostenlose Mitarbeiterbefragung. Nutzen Sie die Gelegenheit und rufen Sie uns an, wir informieren Sie gerne!

= in englischer Sprache, tend;

BUSINESS POOL AUSTRIA

Museumstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/27 90 60 info@businesspool.at, www.businesspool.at

= in deutscher und englischer Sprache;

= Vollzeit,

= berufsbeglei-

= Blended Learning (Online- & Präsenzmodule); © Stubaier Gletscher

www.mci.edu

eco.nova

55

eco.zukunft

IM PORTRÄT

Die Bastlerin

Exquisit!

Frauen und Handwerk.

Das ist immer noch keine Selbstverständlichkeit. Schade eigentlich ....

S

ieht man Maria Wibmer, würde

Unternehmen mit Fünfjahres- und Wachs-

warum sollte eine Frau keinem handwerk-

man in ihr auf den ersten Blick

tumsplan. Wir wollen einfach unsere Skier

lichen Beruf nachgehen. Ich hab halt keine

keine Handwerkerin vermuten.

bauen. Sobald wir wachsen, sind wir nicht

langen Fingernägel. Das geht sich bei der Ar-

Mir sitzt eine zierliche, hübsche

mehr wir. Wir möchten zu zweit bleiben und

beit mit Holz einfach nicht aus. Aber ich lie-

junge Frau gegenüber. Und schon ertappe

was wir zu zweit schaffen, das schaffen wir.

be das Handwerk, nach der Arbeit sieht man

ich mich, wie ich mich selbst in Klischees

Mehr muss nicht.“ Es ist ein sehr erfrischen-

ein angreifbares Ergebnis. Das gibt einem

wiederfinde.

der Ansatz in einer Welt des Höher-Schnel-

viel zurück.“

Unter dem Namen „XQZT“ (es hilft, wenn

ler-Weiter.

man ihn laut ausspricht, um ihn zu verste-

Wibmer ist 30 Stunden als Architektin tä-

Typisch?

hen – ansonsten werfen Sie noch einmal ei-

tig, ihr Freund unterrichtet und forscht an

Aus dem XQZT-Duo ein Beispiel für Männ-

nen Blick auf die Überschrift) entwirft und

der Uni. Das gibt finanzielle Stabilität und

lich-weiblich-Stereotypen machen zu wol-

fertigt Maria Wibmer gemeinsam mit ihrem

nimmt den Druck. „Wir können die Skier

len, geht übrigends grundsätzlich schief.

Lebensgefährten Daniel Neururer maßge-

genau so machen, wie wir es möchten. Wir

Nicht nur ob der Tätigkeit von Maria Wib-

schneiderte Skier. 2014 haben sie damit un-

müssen uns nicht verkaufen. So können wir

mer. „Wir sind schon sehr verschieden“, sagt

ter anderem bei AdventureX den 3. Platz

auch viel experimentieren, neue Materiali-

sie. „Daniel überlegt zehn Mal drum rum, in

belegt. „Mich hat der Tischlerberuf schon

en testen“, sagt Wibmer. Dass dabei auch mal

der Zwischenzeit hab ich’s schon gemacht.

immer sehr interessiert, ich habe mich aber

was schiefgeht, nimmt sie gelassen.

Vielleicht ist es nicht immer richtig, aber zu-

dann doch nicht dazu überwunden, nach

Wie es ihr als Frau in ihrem Beruf geht? „Es

mindest ist schon mal was passiert.“ Norma-

meinem Studium noch eine Tischlerleh-

ist nach wie vor so, dass Leute, die einen Ski

lerweise scheint es umgekehrt. Aber was ist

re anzuhängen“, erzählt sie. Und so hat das

bestellen, eher mit Daniel reden. Ich bin die,

schon normal? Ihre unterschiedlichen Aus-

eine zum anderen geführt. Wie so oft bei

die die Küche macht und die Werkstatt sau-

bildungswege haben die beiden dabei maß-

solchen Geschichten. „Wir haben es einfach

ber hält. Ich wurde auch bei einer Veran-

geblich geprägt. Mittlerweile haben sie sich

ausprobiert und geschaut, ob wir es schaf-

staltung angesprochen und gefragt, ob ich

aber in beiden Richtungen angeglichen. „Na-

fen. Heute macht es uns richtig Spaß, ge-

diejenige sei, die ‚ein bisserl ausschneidet‘?

türlich kommt es zu Reibereien, aber diese

meinsam Skier zu bauen.“ Noch ist es kei-

Und das von einer Frau. Wir trauen uns of-

Unterschiedlichkeit bringt einen auch wei-

ne hauptberufliche Tätigkeit. Es soll auch

fensichtlich nicht einmal gegenseitig etwas

ter. Man kann voneinander lernen und muss

keine werden. „Wir sind kein klassisches

zu. Natürlich ist es körperliche Arbeit, aber

sich selbst auch mal zurücknehmen.“

56

eco.nova

IM PORTRÄT

eco.zukunft

Die Forscherin

Privat Frau, beruflich Mensch Sie betreibt seit Jahren erfolgreiche medizinische (Grundlagen-)Forschung und beschäftigt sich im ChristianDoppler-Labor mit Insulinresistenzen und Typ-II-Diabetes.

Susanne Kaser ist gerne Forscherin.

aktuelle termine im grander

B

© MUI

1. Oktober und 12. november music & more: Livemusik und dinner

ereits während ihres Grund-

Frauen schwingt oft Selbstkritik mit. Man

studiums der Medizin in Inns-

kann aber nicht prinzipiell sagen: Männer

bruck interessierte sich Dr.

sind so, Frauen so.

Susanne Kaser für Stoffwech-

selprozesse. Während ihrer Dissertation

War das Frau-Sein in Ihrem Beruf jemals

über Cholesterinester-Transfers in huma-

Thema? Werden Frauen unterschätzt?

nen Plasmen wollte sie auch die tägliche Ar-

Man wird teilweise schon ein Stück weit an-

beit im Labor kennenlernen. Wichtig dabei:

ders wahrgenommen, wobei es aktuell noch

Sie möchte bei den Forschungsarbeiten mit

zwei Welten gibt: Die ältere Generation hat

Erkrankungen zu tun haben, die täglich be-

in mancherlei Hinsicht noch ein anderes Ver-

handelt werden. Es ist die Kombination aus

ständnis von Gleichbehandlung – nicht nur in

klinischem Arbeiten und Forschung, die sie

der Thematik Mann/Frau, sondern auch Alt/

antreibt. Wir sprachen mit der passionierten

Jung. Aber natürlich gibt es auch moderne

Läuferin über das Frau-Sein im Forschungs-

Vorgesetzte, denen das Geschlecht völlig egal

alltag.

ist. Verallgemeinern darf man es nicht. Positiv besetzt ist das Frau-Sein aber mit Sicherheit

ECO.NOVA: Gehen Männer und Frauen un-

nicht. Das kann manchmal frustrierend sein.

terschiedlich an Projekte heran?

SUSANNE KASER: Das glaube ich nicht.

Eigentlich traurig, dass man im Jahr 2016

Ich hätte hier keine großen Unterschiede

noch über das Frau-Sein diskutieren muss.

gesehen. Wir lernen in der Forschung, einen

Ja, eigentlich sollte Gleichberechtigung

gewissen Zugang zu wählen, und ich hof-

selbstverständlich sein. Es geht nicht darum,

fe, dass dieser für alle gleich ist. Ich denke,

dass Frauen besondere Privilegien genie-

der Unterschied liegt eher in der Präsentati-

ßen. Wir wünschen uns einfach komplette

on nach außen und im Networking, das bei

Gleichstellung, dass Arbeit in derselben Wei-

Männern nach wie vor stärker ausgeprägt

se geschätzt, man aber auch genauso kriti-

ist. Hier haben wir Frauen sicher noch Auf-

siert wird. Der Unterschied zwischen Mann

holbedarf. Männer gehen mit einem anderen

und Frau sollte privat sein und sich nicht im

Selbstbewusstsein an eine Sache heran, bei

Beruf wiederfinden.

ab September haben wir ab 16 uhr für sie geöffnet. die Barkeeper sabine und Lee zaubern für sie selbstkreierte after-Work-drinks.

Für einen entspannten tagesausklang!

SchOn jetzt an weihnachten denken!

Vom Familienfest bis zur Firmenfeier: das Weihnachtsessen bei uns im Grander wird zum festlichen erlebnis.

7 köstliche menüs zur auwahl ... für die kleine Gruppe oder die ganze Belegschaft.

SilVeSterbrunch oder galamenü?

Feiern Sie mit uns den letzten tag des jahres! silvesterbrunch von 10 bis 16 uhr abends servieren wir unser Galamenü.

wir freuen uns auf Sie!

Grander restaurant | thomas Grander Dr. Felix-Bunzl-Straße 6. 6112 Wattens T 05224-52626. info@grander-restaurant.at www.grander-restaurant.at

eco.nova

57

eco.zukunft

Nahbare Wissenschaft Forschung ist etwas, das in der breiten Öffentlichkeit vielfach erst seinen Platz finden muss. Vor allem die Grundlagenforschung hat ein Imageproblem. Sie ist oftmals wenig fassbar, für viele zu abstrakt. Für (Weiter)entwicklung und Innovation braucht es jedoch eine gesunde Basis und Wissen, auf das man zurückgreifen kann. Ein neuer Ansatz soll Wissenschaft nun nahbarer machen.

Filmstill „Rhinospider“: Neza Hribar und Martyna Lorenc vermitteln eine Gehirnoperation als Tanzperformance. Regisseurin war Luzi Katamay von Las Gafas Films.

G

rundlagenforschung ist hartes

ten Forschung führen. Schlicht, weil die Ba-

müssen – und vor allem die Gelder richtig

Terrain. Auch, weil es schwer

sis fehlt. „Man muss Geduld haben, sich aber

verteilen.

ist, abzuschätzen, wann es zu

auch den Luxus erlauben dürfen, nicht evi-

Dass Forschung aus Innsbruck zu neuen An-

entsprechenden Durchbrü-

denzbasierte Grundlagenwissenschaft zu

sätzen und revolutionären Entwicklungen

chen kommt. Und ob überhaupt. Manchmal

betreiben, die eventuell nicht in unmittelba-

führen kann, zeigt unter anderem ein Pro-

ziehen 20, 30 Jahre ins Land, bis Grundla-

re Anwendung kommt“, sagt Univ.-Prof. Dr.

jekt der Universitätsklinik für Hals-, Nasen-

genforschung tatsächlich Anwendung fin-

Christine Bandtlow, Vizerektorin für For-

und Ohrenheilkunde. Ein interdisziplinäres

det, oft auch auf Umwegen. Selbst wenn die

schung und Internationales an der Medizini-

Forscherteam bestehend aus dem Facharzt

Grundlagenforschung an der Medizinischen

schen Universität Innsbruck. Es geht um die

für HNO-Heilkunde, Dr. Florian Kral, und

Universität Innsbruck großteils translatio-

Generierung von Wissen. Langfristig. Nur

dem Medizinphysiker Prof. Wolfgang Frey-

nalen Charakter hat – also eine möglichst

wenn Wissenschaft und Forschung einen

singer geht einen völlig neuen Weg in der

schnelle Umsetzung in der klinischen Praxis

entsprechenden Stellenwert einnehmen –

computerunterstützten Kopfchirurgie. Zu-

finden soll –, gibt es durchaus Projekte, bei

in Politik und Gesellschaft gleichermaßen –,

sammengefasst führt „Rhinospider“ zu einer

denen die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht

können wir die besten Köpfe in unser Land

noch präziseren 3-D-Navigation bei Opera-

ganz so positiv ausfällt. Dennoch: Fehlende

holen. Wenn Österreich künftig zu den Inno-

tionen im besonders heiklen Kopfbereich.

Grundlagenwissenschaften werden à la

vation Leadern gehören will, wird man wei-

Dies eröffnet neue Perspektiven in Hinblick

longue zu Schwierigkeiten in der angewand-

terhin in Bildung und Forschung investieren

auf Sicherheitsmaßnahmen und Qualitäts-

58

eco.nova

eco.zukunft

INTERVIEW

S

Luzi Katamay ie ist die Regisseurin von Rhinospider und mit ihrem

Luzi Katamay und Christian Dietl, Las Gafas Films

Studio Las Gafas, das sie gemeinsam mit Christian Dietl

leitet, maßgeblich an der Umsetzung des Patentvideos beteiligt. Wir sprachen mit

Ich kann mich noch gut an so manchen Kunden-

Luzi Katamay über ihre Arbeit und gute

termin erinnern, bei dem ich als weibliche Hälfte

Filme.

eines Produzentenduos lediglich als Aufputz missverstanden (und auch so behandelt) wurde. An-

ECO.NOVA: Nach „Maybe Palermo“ ist

dererseits passiert es immer öfter, dass Agenturen

„Rhinospider“ Ihr zweites Patentvideo.

und Kunden genau deshalb zu uns finden, weil ih-

Was unterscheidet solche Videos von „herkömmlichen“ und

nen die weibliche Handschrift in unseren Arbeiten gefällt.

wo lagen die Herausforderungen bei der Umsetzung?

Film ist halt nicht zuletzt auch ein Konkurrenzgeschäft und im

LUZI KATAMAY: In meiner Arbeit bemühe ich mich generell immer

Wettbewerb kann der Ton mitunter recht rau werden. Während

sehr darum, Filmprojekte möglichst unkonventionell und eben nicht

Männer sich hier oftmals leichter tun, die Ellbogen auszufahren,

„herkömmlich“ anzugehen. Zum Glück sind unsere Aufträge meist

stecken Frauen meist zurück. Obwohl die Filmbranche per se ja ei-

sehr diversitär und die Auftraggeber auch mutig genug, neue Wege

gentlich gut durchmischt ist. Bei uns am Set herrscht fast immer

zu beschreiten. Denn nichts im filmischen Prozess ist so lähmend

Frauenüberschuss, trotzdem kenne ich in meinem näheren Umfeld

und unbefriedigend, als sich permanent wiederholen zu müssen.

leider keine Produktionsfirma, bei der eine Frau das Kommando

Aber auch wenn wir in puncto Innovationsfreude von unseren Kun-

über hat.

den ohnehin schon recht verwöhnt sind: Die Patentvideo-Reihe des

Ich selbst denke darüber nicht allzu viel nach. Ich führe meine Film-

WTZ (Wissenstransferzentrum West) war dann doch noch mal eine

produktion gemeinsam mit meinem Lebensgefährten, da fällt die-

ganz andere Herausforderung. Unsere einzige Vorgabe waren die zu

ses Thema kaum ins Gewicht. Wir treten meist gemeinsam auf und

verfilmenden Patente. Und der Wunsch nach Filmprodukten, die mit

auch die Grenzen zwischen den Zuständigkeiten innerhalb der Fir-

dem angestaubten Image des klassischen Wissenschaftsfilms gehö-

ma können verschwimmen. Da gibt es keine Hierarchien und darü-

rig aufräumen. Also sollten wir bei der Konzeptionierung alles ver-

ber bin ich ehrlich froh.

meiden, was auch nur irgendwie an die einschlägige Optik und Erzählweise konventioneller wissenschaftlicher Erklärfilme erinnern

Was mögen Sie an Ihrem Beruf?

könnte. In ausgiebigen Brainstormings mit der Projektleitung und

Ganz simpel: Das Kreative. Die Möglichkeit, sich permanent auszu-

den Patenterfindern gingen wir allen möglichen Ansätzen nach. Von

probieren. Mit neuen Ideen, neuen Leuten und neuen Techniken.

Stop-Motion über Comedy bis hin zu Avantgarde und Western war

Das hat etwas unglaublich Belebendes. Außerdem schätze ich die

alles dabei. Übrig geblieben ist schlussendlich immer diejenige Idee,

Abwechslung, denn kein Tag ist wie der andere. Auch wenn das Fil-

die in unserer großen und heterogenen Gruppe den größten Kon-

memachen sicher kein Spaziergang ist: Es ist einfach eine gute Mi-

sens fand. So kam es zu einem englischsprachigen Trash-Roadmovie

schung aus allem: Tagelanges einsames Brüten über Konzepten,

und in weiterer Folge einem nonverbalen, futuristischen Tanzfilm.

großartiges Teamplay am Set, lange Nächte am Schnittcomputer

Nach der gemeinsamen Ideenfindung genossen wir größtmögli-

oder nervenaufreibende Endpräsentationen. Und auch ganz wichtig:

che künstlerische Freiheit. Zwar wurden unsere Übersetzungen der

Die Gewissheit, Dinge auch irgendwann abhaken zu können.

Patente in filmische Strukturen immer wieder auf Richtigkeit und Sinnhaftigkeit überprüft, aber bei Drehbuch und Regie ließ man uns

Was macht für Sie einen „guten“ Film aus und wie viel

de facto freie Hand.

Unterhaltung muss auch in Wissensvermittlung stecken?

Das Rezept für einen guten Film ist – zumindest bei mir – relativ ein-

Die Filme sind sehr experimentell. Sind weitere „Experimente“ geplant?

fach: Story, Story und noch mal Story. Ein guter Film kommt also ei-

Mit einer Dilogie ist wohl noch niemand in die Filmgeschichte ein-

gentlich mit recht wenigen Zutaten aus. Es ist oft sehr frustrierend,

gegangen. Nein, im Ernst: Wir beginnen gerade mit den ersten Vor-

wenn ein Film technisch zwar alle Stücke spielt, darüber hinaus aber

bereitungen, um im nächsten Jahr unsere Patentvideo-Trilogie abzu-

vergisst, dass er eine Geschichte zu erzählen hat. Nichts gegen einen

schließen. Wir wissen zwar schon, aus welcher österreichischen Ecke

hohen Anspruch an Ästhetik und filmische Perfektion, aber wenn

das Patent diesmal kommt, aber mehr wird sich erst im Oktober he-

im Gegenzug der Inhalt hinterherhinkt, schalte ich ab.

rausstellen. Und experimentell muss es unbedingt wieder werden –

Jede Art von Film sollte in erster Linie unterhaltsam sein. Auch

da sind sich alle Beteiligten mittlerweile mehr als einig. Es wird also

wenn der Begriff fälschlicherweise immer etwas humorig daher-

schon wieder eifrig nach ungewöhnlichen Ansätzen gesucht.

kommt, ist es doch das oberste Ziel, ein Publikum unterhalten und fesseln zu können. Ob nun mit Spannung, Emotion oder visuellen

Sie sind eine von wenigen weiblichen Regisseuren. Woran liegt’s,

Spielereien. Dass hier das Genre eher zweitrangig ist, wollten wir mit

dass Frauen nicht so gern das Kommando übernehmen?

unseren Wissenschaftsfilmen beweisen. Auch die vermeintlich tro-

Das Kommando lässt sich ja nur dann übernehmen, wenn man auch

ckenste Materie kann durch die richtige Mischung an Abstraktion,

die Möglichkeiten dazu hat. Und die müssen sich im Filmgeschäft

Innovation und ausgeklügeltem Storytelling kurzweilig und unter-

von Produzentinnen und Regisseurinnen noch immer extra hart er-

haltsam vermittelt werden. Und wenn man es klug anstellt, erreicht

arbeitet werden. Da braucht es einen langen Atem.

man damit auch mehr als nur das eigentliche Zielpublikum.

eco.nova

59

eco.zukunft

kontrolle für navigierte Operationen. Dieser Durchbruch ist sensationell, Nicht-Wissenschaftlern aber nicht immer so ganz einfach näherzubringen. Deshalb wurde das Patent nun verfilmt.

Ein Patent in drei Akten Viele dieser so genannten Patentvideos gibt es noch nicht, doch sie setzen neue Akzente in der Wissenschaftskommunikation.

Die Kunstuniversität Linz als Partner des Wissenstransferzentrums West setzt dabei hochkomplexe Patentinhalte filmisch um.

Im Sommer 2015 wurde der erste Patentfilm „Maybe Palermo“ erfolgreich in Linz uraufgeführt, Ende Juni 2016 folgte die Premiere von „Rhinospider“ im Innsbrucker Leokino. In einem interdisziplinären Schaffensprozess entwickelten die Kunstuniversität Linz und Las Gafas Films gemeinsam mit den beiden Erfindern Wolfgang Freysinger und Florian Kral das Konzept zum Patentfilm. Gedreht wurde im Ars Electronica Deep Space mit Tänzerinnen der Anton Bruckner Privatuniversität. Wir sprachen mit Christine Bandtlow über den Film.

© TOM BAUSE

ECO.NOVA: Das Patentvideo „Rhinospider“ vereint Institutionen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Forschung, der Film ist ästhetisch und gleichzeitig inhaltlich anspruchsvoll. Nun mag man meinen, Wissenschaft und Kunst haben eher wenig

Univ.-Prof. Dr. Christine Bandtlow, Vizerektorin für Forschung und Internationales an der Medizinischen Universität Innsbruck

Wie viel „Unterhaltungswert“ muss Wissens- oder Wissenschaftsvermittlung ha-

gemein ...

CHRISTINE BANDTLOW: Geht man in

ben?

der Geschichte zurück, so gab es zwischen

Neurochirurgie. Manche hatten die Idee,

Relativ viel. Das gilt auch für die Lehre. Es

den beiden Bereichen lange keine Trennung.

dass es im weitesten Sinne mit Navigation zu

geht heute nicht mehr nur um bloße Fakten-

Leonardo da Vinci etwa war ein Universalge-

tun hat und es um einen neuen Zugang zum

vermittlung im Sinne von Frontalvorlesun-

lehrter und exzellenter Kenner der mensch-

Gehirn geht, der einen nichtgängigen Weg

gen. Es geht darum, Wissen spannend unter

lichen Anatomie, auch Goethe beschäftigte

darstellt.

die Leute zu bringen. Nicht nur an der Universität, sondern auch in der Bevölkerung.

sich mit Wissenschaften. Umgekehrt waren Wissenschaftler auch immer ein bisschen

Ist diese Form der Wissensvermittlung ge-

Wir müssen den Menschen zeigen, was hin-

Künstler. Erst mit der Zeit wurde unterstellt,

nerell eine Möglichkeit, Forschung einer

ter den Mauern der Universität geschieht. Es

Kunst sei keine Wissenschaft und auch die

breiteren Masse näher zu bringen?

ist eine unserer primären Aufgaben auch in

Wissenschaften wollten ihre Autonomie.

Als der Film erstmals gezeigt wurde, hat er

der Forschung, unser Tun derart zu vermit-

Es kam zu einer harten und harschen Tren-

deutlich für Aufmerksamkeit gesorgt. Die

teln, dass es auf Verständnis stößt. Generell

nung. Durch vermehrte interdisziplinäre

Zuseher wollten wissen, was dahintersteckt.

haben wir festgestellt, dass das Interesse für

Forschungsansätze werden viele Bereiche

Das Problem der Forschung ist sicherlich,

Forschung in der Bevölkerung, aber auch

wieder zusammengeführt. Berührungsängs-

komplexe Themen derart aufzubereiten,

den Medien stärker sein könnte. Universi-

te sind meines Erachtens nicht berechtigt.

dass sie für Laien verständlich werden und

täten stehen meist dann im Fokus der Me-

sich nicht in Fachtermini ergehen. Ich kann

dien, wenn etwas schiefläuft. Deshalb ent-

An wen richtet sich der Film?

mir also durchaus vorstellen, dass ein derar-

steht in der Öffentlichkeit ein verzerrtes Bild

Er soll in erster Linie einem Laienpublikum

tiges Video ein Eyecatcher ist und dazu ani-

und das ist schade. Deshalb freue ich mich

nonverbal vermitteln, worum es beim Patent

miert, etwas genauer hinzuschauen. „Rhino-

über neue Formen der Präsentation wie das

„Rhinospider“ geht. Ich habe es mittlerwei-

spider“ ist mit rund zwölf Minuten nicht zu

Patentvideo, weil es als relativ neues Medi-

le schon vielen Menschen gezeigt, um in Er-

lang, sodass die Aufmerksamkeit nachließe,

um gerade auch die jüngere Generation an-

fahrung zu bringen, ob sie daraus tatsächlich

andererseits hat man genügend Zeit, sich

spricht. // Der Film ist online unter

Rückschlüsse ziehen können. Ein Großteil

darüber Gedanken zu machen, worum es ge-

www.rhinospider.wordpress.com

assoziierte damit das Thema Gehirn und

hen könnte.

und auf Youtube zu sehen.

60

eco.nova

© FOTOLIA

promotion

Arbeitssicherheit als Führungsaufgabe Gerade im Bereich der Arbeitssicherheit sind bestens ausgebildete Mitarbeiter Voraussetzung für ein gesundes und erfolgreiches Unternehmen.

D

er Schutz der Mitarbeiter vor Unfällen und berufsbedingten Krankheiten ist Aufgabe der Unternehmensführung. Um diesen Schutz zu gewährleisten, ist jedes Unternehmen verpflich-

tet, eine Sicherheitsfachkraft zu bestellen. Diese Fachausbildung hat laut Verordnung an einer staatlich anerkannten Ausbildungsstätte wie dem BFI Tirol zu erfolgen. Das BFI Tirol zeichnet sich durch langjährige Erfahrung, ein hochqualifiziertes Trainerteam und eine enge Zusam-

AUSWAHL AKTUELLER SEMINARE • Arbeiten unter Spannung Start: 23. September 2016 • Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft Start: 10. Oktober 2016  -D-Druck und -D-Scan Basiskurs Start: 20. Oktober 2016 • A1.1 Intensivkurse am Wochenende in Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch und Russisch 21. Oktober bis 5. November 2016 • Fremdsprachenkurse Start: 3. Oktober 2016 Kostenlose Einstufung in Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch am 7. und 22. September 2016

menarbeit mit dem Tiroler Arbeitsinspektorat aus.

• Case Management – Diplomlehrgang Start: 10. November 2016

Aufgaben der Sicherheitsfachkraft

• Ausbildung zum Management Assistent – in 9 Modulen Start: 30. September 2016

Die Sicherheitsfachkraft fungiert als Berater des Arbeitgebers und dessen Mitarbeiter. Sie unterstützt fachkundig bei allen Fragen der Arbeitssicherheit, unter anderem bei der Gefahren- und Unfallverhütung, bei Evaluierungsmaßnahmen, bei der Planung von Arbeitsstätten sowie bei

• Lehrgang Buchhaltung Start: 24. Oktober 2016

der Beschaffung von Arbeitsmitteln.

• Lehrgang Basisausbildung zum Immobilientreuhänder Start: 14. Oktober 2016

Gefahrenquelle Strom

• Fachlehrgang Grafik- und Mediengestaltung Start: 19. September 2016

Besonders gefährdet sind in einem Unternehmen naturgemäß Personen, die durch ihre Tätigkeit mit Strom in Kontakt kommen können. Normalerweise wird für notwendige Arbeiten die Spannungszufuhr unterbrochen, doch nicht selten ist es aufgrund besonderer Umstände nötig, Arbeiten direkt unter Spannung durchzuführen.

Für diese besonders gefährlichen Arbeiten wird eine einschlägige Spezialausbildung benötigt. Das BFI Tirol bietet Kurse für Arbeiten unter Spannung gemäß ÖVE/ÖNORM EN 50110-1 und ÖVE-Richtlinie R 16 an, die Personen zur Durchführung solcher Arbeiten befähigen. Sichern Sie sich Ihren Kursplatz!

Ihre Ansprechpartnerin: Traude Montuoro, Leitung der Abteilung Technik des BFI Tirol unter 0512/59 6 60-332 oder traude.montuoro@bfi-tirol.at

• Fachlehrgang Webdesign Start: 4. Oktober 2016 • Berufsreifeprüfung und Lehre mit Matura Start: Ende September 2016 Kontakt Firmenschulungen:

BFI TIROL

Ing.-Etzel-Straße 7, 6010 Innsbruck Tel.: 0512/59 660 firmenschulungen@bfi-tirol.at www.bfi.tirol

eco.nova

61

eco.zukunft

TIROL INNOVATIV

Es geht auch anders

Um innovativ zu sein, braucht man nicht zwangsläufig das Rad neu zu erfinden. Manchmal muss man Bestehendes einfach anders denken. Unsere zwei Innovativen dieser Ausgabe zeigen, wie Ideen erwachsen werden und daraus etwas Neues entsteht. Erfolg hat nämlich viele Gesichter …

© KOHLA

// TEXT: TAMARA KAINZ

62

eco.nova

eco.zukunft

eco.nova

63

OL INNOVATIV

TIR eco.zukunft

Press the Button

(K)eine Schnapsidee Nicht immer bringen nur bahnbrechende Erfindungen Erfolg.

So wie bei Martin Arbeithuber und seiner Studiopartnerin Silvia Wittmann.

© TOM BAUSE

Haben Spaß an der Arbeit: das Fotografenduo Martin Arbeithuber und Silvia Wittmann

Ein Fotostudio, drei Fernauslöser, deine Liebsten und du

selbständig gemacht, heute

Bei „Press the Button“ ist also jeder selbst der

betreiben Martin Arbeithu-

Fotograf. Für das Selfie in Perfektion stehen

überlegt oder total aus dem Stegreif: Erlaubt © GRONDA

V

beiden Fotografen in Wels

or 16 Jahren haben sich die

ist quasi alles. Hauptsache, auf den Auslöser drücken macht Spaß, denn das ist es, was die drei Kameras in unterschiedlichen Perspektiven und Bildausschnitten einfangen.

ber und Silvia Wittmann fünf florierende

ein Fotostudio, drei Fernbedienungen und

Fotostudios von Innsbruck bis Wien. Der

zahlreihe verrückte Utensilien bereit. Wie

Clou ist, dass dort nicht mehr klassisch fo-

eine Art Passbildautomat, nur viel größer.

Panne als Grundstein

tografiert, sondern das Prinzip Selfie pro-

„Wir schulen unsere Kunden kurz ein und

Wie kommt man auf so eine Idee, wo Sel-

fessionell vermarktet wird: „Wir verwenden

los geht’s“, erklärt der Inhaber. Zum Preis

fies doch längst mehr als ein Trend sind und

zwar bestehende Technologien, haben die

von 29 Euro pro Shooting (plus 3 Euro pro

immer und überall kostenlos geschossen

Standardkomponenten aber auf allen Ebe-

ausgewähltem digitalen Bild) kann der Kre-

werden können? „Da führte der Zufall Re-

nen neu verknüpft. Das ist der innovative

ativität 20 Minuten lang freier Lauf gelassen

gie“, schmunzelt Arbeithuber und erzählt:

Ansatz der Geschichte. Ein neuartiges Sys-

werden. „Die kurze Dauer provoziert Sponta-

„Vor einigen Jahren waren Silvia und ich auf

tem, sprich ein voll ausgestattetes Studio im

nität“, betont Arbeithuber. Egal ob mit oder

einer Hochzeit in der Slowakei eingeladen.

Kontext mit speziellen Kamera- und Lichts-

ohne Accessoires (von daheim oder aus der

Damals haben wir noch vorwiegend Fami-

ettings, höchster Qualität und etlichen Mög-

prall gefüllten Vorratskiste) wie Brillen und

lienporträts gemacht, waren zugleich aber

lichkeiten. Genau so konnten wir viele Men-

Hüte, auf dem Bobbycar oder Retro-Fahrrad

ständig auf der Suche, wie wir unsere Bilder

schen anziehen, die sonst absolut nicht zur

sitzend, auf der grünen Kunstwiese liegend,

noch lebhafter gestalten könnten ... Als nette

Klientel von Studiofotografen zählen“, er-

alleine oder in der Gruppe, lachend oder wei-

Überraschung wollten wir für unsere Freun-

klärt Arbeithuber.

nend, angezogen oder nackt – all das vorher

de eine Selfiebox inszenieren, was in einem

64

eco.nova

eco.zukunft

DIE PERFEKTE LÖSUNG

für Betrieb oder Büro!

Auch für ADMs und Haushalte absoluten Desaster endete. Unter anderem

„Unsere Klientel besteht vorwiegend aus

ließen die fremdartigen Steckdosen die Aus-

Freundesgruppen“, so Simone Frank, die für

führung technisch mangelhaft ausfallen.

das Marketing des jungen Start-ups zustän-

Wir erachteten das Projekt als gescheitert

dig ist. „In erster Linie posen Polterer und

und suchten Trost im Sliwowitz.“ Doch die

Geburtstagsrunden, aber natürlich auch Fa-

Enttäuschung wich bald ungläubigem Stau-

milien, Pärchen und Schwangere. ‚Press the

nen, denn zu fortgeschrittener Stunde zog

Button’ wird aber auch von Models, Omas

Leben in die Selfiebox ein! „Die Leute haben

oder zum Ablichten mit dem eigenen Haus-

Stimmungen rausgeschossen, die uns in all

tier genutzt. Fotos für Firmenwebsites sind

den Jahren der Berufsfotografie nie in den

ebenfalls schon entstanden, ja und einmal

Sinn gekommen wären“, gibt der 43-Jährige

wurde sogar ein Heiratsantrag bildlich doku-

unumwunden zu. „Unglaublich, mit welchem

mentiert!“ Die ausgesuchten Schnappschüs-

Einfallsreichtum sich da manche ans Werk

se erhält man digital per Mail oder man

gemacht haben.“

kann Abzüge in den verschiedensten Forma-

Selfie mit System

ten ordern. Auf Wunsch wird das Motiv auch auf Leinwand, als Poster, Puzzle oder auf die

So kehrte sich leichte Verzweiflung in akti-

Tasse gedruckt – der Vielseitigkeit sind auch

ve Konzeptfindung um. Die Grundzüge des

in der Ausarbeitung keine Grenzen gesetzt:

neuen Geschäftsmodells wurden rasch fest-

„So leger sich der gesamte Prozess für den

gelegt, „Press the Button“ ist jetzt fünf Jahre

Kunden auch gestaltet, so wichtig ist es uns

alt, die dafür gegründete GmbH ein Jahr. Der

doch, dabei ein gewisses künstlerisches Ni-

gebührenpflichtige Selfie-Service war gebo-

veau zu wahren. Darauf legen wir Wert“, be-

ren und seit Februar dieses Jahres betreiben

tont Martin Arbeithuber.

die Unternehmer nun auch einen Standort

Er und Silvia Wittmann beschäftigen inzwi-

in Innsbruck.

schen 25 Mitarbeiter, größtenteils geringfü-

Nach vorheriger Terminvereinbarung kann

gig. „Unsere Expansion schreitet zügig voran.

man hier jeweils freitags und samstags zum

Wachsen wollen wir künftig hauptsäch-

Shooting antreten. „Es läuft gut. Die Leute

lich durch Franchisepartner, vor allem im

mögen das Unkomplizierte, Ungeplante und

deutschsprachigen Ausland. Wie bereits er-

Ungestörte und wir beobachten, dass sie –

folgreich in Berlin wollen wir weitere Gebie-

wohl auch wegen der fairen Tarifgestaltung

te mit unserer Idee, der notwendigen Tech-

– zu Wiederholungstätern werden“, freuen

nik und vor allem dem funktionierenden

sich die Initiatoren. Dank abschließender

Workflow versorgen“, blickt Arbeithuber in

Bildbearbeitung aus Meisterhand, etwa mit

die Zukunft. Langfristig ist sogar angedacht,

coolen Farbeffekten aus dem Zauberkasten,

ein zusätzliches Atelier in Innsbruck zu er-

werden die Fotos zu dem, was sie sein sollen:

öffnen: „Es wäre eine Art Upgrade zum Stu-

Unvergessliche Erinnerungen mit einer Por-

dio mit mehr Möglichkeiten.“

tion Witz und Charme.

// www.pressthebutton.at

Überdachten, beleuchteten Ladebereich.

• Transporthilfen (Hub- und Rollwagen).

• Paket- und Warenannahmedienst, inkl. Verbringung in Ihre angemietete Lagerbox.

• Papier-, Karton-, Kunststoff-, Holz-Entsorgungsinsel direkt vor Ort. • Keine Treppen, alles ebenerdig.

• Zugangszeiten: Mo-So 5:00 - 22:00 Uhr

DeineLagerBox GmbH Archenweg 52 A-6020 Innsbruck Telefon: 0512 / 36 10 70 www.DeineLagerBox.at 2 Größen: 2 bis 12 m /M. Preis: von € 49,- bis 169,-

eco.nova

65

OL INNOVATIV

TIR eco.zukunft

Gronda

© GRONDA

Die Gronda-Männer Juan „Hansi“ Vicci, Tobias Zetzsche und Valentin Schütz

Andersrum gedacht Die Homepages von Hotels und Restaurants präsentieren sich in erster Linie den Gästen und nicht potenziellen Mitarbeitern. Das muss nicht zwangsläufig so sein ...

W

ir bieten eine Recrui-

mus gematcht werden. Stimmen wesentli-

lung: „Die Realität ist dann halt doch nicht

ting-Plattform, auf der

che Eckpunkte und im Optimalfall natür-

so, wie man sie aus diversen Filmen zu ken-

Gastrobetriebe passen-

lich auch noch die Details überein, werden

nen glaubt“, lacht er und berichtet von ei-

de Mitarbeiter finden

sich die Bewerber gegenseitig vorgeschla-

nem Kulturschock, damit einhergehenden

und sich öffentlich als attraktiver Arbeitgeber

gen und können in direkte Verhandlungen

Schlüsselmomenten und einer Phase der

darstellen können. Wenn man so will, erschlie-

eintreten. So ein Service zur raschen und

Neuorientierung mit der Conclusio, sich

ßen wir also den umgekehrten der bisher

effizienten Mitarbeiterfindung gab es bis-

beruflich doch auf eigene Beine zu stellen

gängigen Wege in der Jobsuche. Mit Vorteilen

her noch nicht.

und das Start-up in Angriff zu nehmen. Die

für beide Seiten, versteht sich“, umreißen die

Die Branche ist begeistert. So wurde das

Gronda GmbH – gronda ist nicht nur kurz

Gründer des aufstrebenden Start-ups Gron-

Modell etwa kürzlich vom deutschen Ho-

und knackig, sondern steht im Ladinischen

da, womit sie sich seit gut einem Jahr mehr

telverband IHA mit dem mit 125.000 Euro

passenderweise auch für den Übergang

als nur hauptberuflich beschäftigen. Genetz-

dotierten Branchenaward für innovative

vom Mitarbeiter zum Unternehmer – rück-

werkt wird im Co-Working Space der Werk-

Lösungen im Hotelleriebereich ausgezeich-

te in Sicht- und Reichweite: „Mein Ziel war

stätte Wattens. Die von der Region initiierte

net. Die Idee stammt von Valentin Schütz.

es jetzt, eine Alternative zu den doch etwas

und subventionierte Kreativschmiede ist Hei-

Der 24-Jährige ist in einem Tourismusbe-

mittelalterlichen Methoden am Markt zu

mat mehrerer junger Unternehmen. Auch

trieb im Pitztal aufgewachsen und erkann-

schaffen.“

für Valentin Schütz, Juan „Hansi“ Vicci und

te schon früh Handlungsbedarf: „Ich habe

Tobias Zetzsche ist die Werkstätte inzwischen

immer wieder mitbekommen, wie meine

Das Internet macht’s möglich

zu einem zweiten Zuhause geworden. Weil

Eltern händeringend nach passendem Per-

Zwei Millionen Menschen zählt der Gast-

der Schritt in die Selbständigkeit nun mal ein

sonal gesucht haben … Unternehmer wollte

rosektor allein in Deutschland, jeweils

enormes Arbeitspensum erfordert, aber auch

ich aber nie werden.“

300.000 in Österreich und der Schweiz.

weil ihre Plattform gronda.eu gerade voll ein-

Rund 30 Prozent aller Mitarbeiter wechseln

schlägt. Nur gut, dass der Pitztaler, der Spanier

Einmal Ruhrgebiet und retour

und der Hamburger in allen Belangen perfekt

Deshalb standen zuerst noch alle Zeichen

Turnover ist mit die Basis und der Garant

harmonieren.

auf „Konzernkarriere“. Nach der Matura in

für gronda.eu. Trotzdem fand Schütz lan-

Imst zog es Schütz nach Deutschland, wo

ge niemanden, der das komplexe Vorhaben

er an einer Privatuni im Ruhrgebiet seinen

mit ihm in Angriff nehmen wollte: „Vor al-

Entstanden aus einem Blog funktioniert

Bachelor für internationales Management

lem technisch erwies sich die Gestaltung

gronda.eu heute so, dass Arbeitgeber und

machte. Nebenbei war er mehrere Jahre für

der Plattform als Riesenherausforderung.

-nehmer nach einem intelligenten Algorith-

BP tätig, fand darin aber nicht die Erfül-

Ohne Programmierer hatte ich keine Chan-

Vermittlung mit System

66

eco.nova

jährlich den Arbeitsplatz. Der gewaltige

eco.zukunft

ce.“ Aufgeben kam für ihn aber nicht in-

beiter – ausschließlich Fachkräfte – und an

Daten ausgetauscht. Rund 40 bis 50 Kon-

frage. Er rief einen Blog ins Leben, um ein

die 300 teils namhafte Unternehmen aus

takte werden so jedes Monat hergestellt.

paar User zu bekommen, und begann, auf

dem D-A-CH-Raum gelistet. Zuwachsrate:

Tendenz: Ja klar …

Facebook eine Community aufzubauen.

30 Prozent pro Monat.

„Bereits mein erster Artikel über die Arbeit

Bald mehr als nur Jobs

rückt. Kaum online gestellt, hatte die Ge-

Gute Mitarbeiter für gute Betriebe

schichte hunderte, nach einer Woche gar

Jede gut ausgebildete Fachkraft kann sich

ben noch viel vor! Eine Community soll auf-

schon 100.000 Klicks. Unfassbar, ich konnte

kostenlos registrieren. Stellen anbieten hin-

gebaut werden, etwa für den Wissensaus-

es fast nicht glauben!“

gegen ist gebührenpflichtig – wenn man

tausch oder um Inspirationen zu sammeln

denn darf! „Die Mitarbeiter sind unsere

und interagieren zu können: „In diesem

wichtigste Ressource und laut Firmenphi-

Bereich gibt es noch nicht viel Vergleichba-

losophie versprechen wir ihnen die bes-

res. Wir wollen die Nische besetzen und mit

Schütz schrieb rege weiter. Zu einfachen

ten Jobs. Da sind übrigens schon öfters

etlichen Features bereichern.“ Um die Pläne

Themen aus der Branche gesellten sich lus-

Angebote rausgekommen, mit denen der

erfolgreich verwirklichen zu können, wurde

tige Anekdoten und anderes nützliches und

Suchende nie gerechnet hätte. Deshalb

jüngst ein weiterer Programmierer einge-

unnützes Wissen. Das trieb die Userzahl

müssen auch die Unternehmen in dieses

stellt, und ab Herbst werden sich zusätzliche

weiter nach oben. Vor dem Hintergrund

Konzept passen, indem sie gewisse Krite-

neue Mitarbeiter verstärkt um Marketing

war es dann auch ein Leichtes, einen Pro-

rien erfüllen. Wir schauen uns die Häuser

und Kundenbetreuung kümmern. In neuen

grammierer zu finden. Die Wahl fiel auf

genau an und achten darauf, dass bestimm-

Räumlichkeiten übrigens, denn die Expan-

Juan „Hansi“ Vicci, 26 Jahre, aus Spanien.

te Qualitätsmerkmale erfüllt werden. Dazu

sion verlangt dringend nach mehr und eige-

Als dritte Kraft im Bunde stieß wenig spä-

gehört zum Beispiel ein ordentliches Ge-

nem Platz. Der Werkstätte Wattens bleiben

ter Valentins Freund Tobias Zetzsche (22)

haltsschema. Und ja, wir haben schon eini-

die Jungs aber treu, umgezogen wird nur

aus Deutschland dazu. Nach der Entwick-

ge Bewerber abgelehnt“, erklärt Schütz. Ist

intern. „Spannend wären längerfristig auch

lung des Algorithmus, die vom Land Tirol

der Tourismusbetrieb aber mit Gronda ins

zusätzliche Büros in Hamburg oder Berlin …

mit einer Innovationsförderung unter-

Geschäft gekommen, kann sofort auf den

oder aber auch Märkte wie den in den ara-

stützt wurde, erfolgte vor gut einem Jahr

(anonymisierten) Pool potenzieller Mitar-

bischen Emiraten zu bearbeiten“, wird auch

die Gründung der Gastroplattform.

beiter zugegriffen werden. Interessiert sich

der Schritt über die Landesgrenzen hinaus

Aktuell sind auf der Site knapp 3.500 Mitar-

auch der Kandidat für die Stelle, werden

schon laut überlegt. // www.gronda.eu

im Gastgewerbe verbreitete sich wie ver-

Zeichen stehen auf Durchbruch

Freilich sind Schütz, Vicci und Zetzsche jetzt erst so richtig warmgelaufen. Sie ha-

! www.erfolgreich-werben-im-internet.com

WIR HELFEN.

FRAGEN SIE NACH!

+43 512 20 65 67 info@web-crossing.com www.web-crossing.com

TOLLES PRODUKT, ABER KEINE KUNDEN? Wir steigern Ihre Umsätze durch effektives Onlinemarketing mit Google AdWords!

eco.nova

67

promotion

Am Puls der Zeit

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen zur rechten Zeit wahrzunehmen und sein Unternehmen darauf vorzubereiten und einzurichten zählt wohl zu den wesentlichsten Aufgaben im Unternehmertum. Die Sparte Information und Consulting in der Wirtschaftskammer Tirol nimmt in den großen Themen der Zukunft wie Digitalisierung und Smart City eine Vorreiterrolle ein, setzt sich aber gleichermaßen für Regionalität ein.

D

ie rasante Entwicklung in der In-

Smart City sind Themen der Zukunft, die

bringen. Daraus werden sich durchaus neue

formations- und Kommunikati-

uns schon heute beschäftigen“, weiß Spar-

Chancen ergeben, die es gilt, als solche zu

onsgesellschaft und der damit

tengeschäftsführer Dr. Reinhard Helweg. „Es

erkennen. Die Digitalisierung wird aber so

verbundene Bedarf an hochqualifizierten

besteht kein Zweifel mehr, dass die Digita-

manches Unternehmen auch vor Herausfor-

Dienstleistungsunternehmen hat die Wirt-

lisierung unaufhaltsam voranschreitet und

derungen stellen, die proaktiv aufgegriffen

schaftskammer im Jahr 2002 dazu bewo-

einen nachhaltigen Wandel in bestehenden

werden sollten.“

gen, die Sparte Information und Consulting

Strukturen mit sich bringen wird. Sie wird

Ein weiteres spannendes Zukunftsthema

(IC) ins Leben zu rufen. Mit insgesamt zehn

ganz kontinuierlich unser Leben durchdrin-

im Rahmen Smart City ist die Elektromo-

Fachgruppen und 9.946 Mitgliedsbetrieben

gen und Veränderungen in vielen verschie-

bilität. Die jüngst gegründete Taskforce

widmet sich die jüngste Sparte der Wirt-

denen Bereichen wie Informationsangebote,

„Elektromobilität“ hat sich zum Ziel gesetzt,

schaftskammer Tirol vor allem zukunfts-

Dienstleistungsabläufe, Produktionsver-

eine Plattform zu etablieren, die die Elekt-

orientierten Themen: „Digitalisierung und

fahren oder auch Arbeitsprozesse mit sich

romobilität in Tirol ein großes Stück wei-

Fachgruppen mit den meisten Mitgliedsbetrieben:

3.049 Unternehmensberatung,

ZAHLEN UND FAKTEN Sparte Information und Consulting:

9.946 Mitglieder davon

2.009 Dienstleistungsbetriebe 11.903 unselbstständig Beschäftigte

Buchhaltung und Informationstechnologie

1.811 Werbung und Marktkommunikation 856 Immobilien- und Vermögenstreuhänder 556 Entsorgungs- und Ressourcenmanagement 515 Ingenieurbüros

Die anderen Mitglieder teilen sich in folgende Fachgruppen auf:

• Finanzdienstleister

• Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten

• Buch- und Medienwirtschaft

• Telekommunikations- und Rundfunkunternehmungen • Druck

68

eco.nova

promotion

menspielen und die vielen noch offenen As-

der Unternehmen auf allen Ebenen und bei

pekte erarbeiten“, so Helweg.

den verschiedensten Tätigkeiten zur Aufga-

Ja zu Tirol

be gemacht. Und sie geht sogar noch einen Schritt weiter: Als „Dienstleister im Alpen-

Am Puls der Zeit zu sein bedeutet aber nicht

raum“ steht die Sparte mit den Organisatio-

nur, sich den digitalen Technologien der Zu-

nen aus den Nachbarbundesländern sowie

kunft zu widmen, sondern auch den Faktor

dem angrenzenden Ausland in Kontakt, um

Mensch nicht ganz außer Acht zu lassen.

den heimischen Mitgliedsbetrieben auf dem

„Das Wichtigste ist und bleibt der Mensch

international ausgerichteten Markt breitere

und wir dürfen auch nicht vergessen, wo wir

Unterstützung bieten zu können.

zu Hause sind“, ist Dietmar Hernegger, Obmann der Sparte Information und Consulting, überzeugt und setzt sich mit Nachdruck für das Thema Regionalität ein. „Regionalität ist schon lange kein Trend mehr, gerade in Zeiten der großen, weiten Welt des Internets sehnen sich die Menschen wieder umso mehr nach Heimat. Und so ist es nicht nur wichtig, regionale Lebensmittel zu kaufen, sondern auch unsere hochqualifizierten heimischen Betriebe zu beauftragen. Denn nur diese können in unserem Land neue Arbeitsplätze schaffen, Vereine und Veranstaltungen unterstützen und einen Beitrag zur Wertschöpfung im eigenen Land leisten.“ terbringen soll. „Dabei ist es wichtig, dass

Als übergreifende Organisation hat sich

Wirtschaft, Politik, öffentliche Hand und

die Sparte IC die Sicherung passender Rah-

Energieversorgungsunternehmen zusam-

menbedingungen und die Unterstützung

Dietmar Hernegger, Obmann Sparte Information und Consulting in der Wirtschaftskammer Tirol

B

eim vermehrten Griff zu regionalen Produkten hat sich das Bewusstsein für Regionalität in

den Köpfen der Konsumenten bereits

Dr. Reinhard Helweg, Geschäftsführer Sparte Information und Consulting in der Wirtschaftskammer Tirol

ganz gut manifestiert. Jetzt gilt es, dieses Bewusstsein auch für lokale Unternehmen zu schärfen. Vor allem durch das Internet hat sich die Wettbewerbssituation für viele Tiroler Unternehmen massiv verschärft. Wenn ich unsere heimischen Druckereien als Beispiel betrachte, haben einige diese Konkur-

D

renz stark zu spüren bekommen und ie Branchenvielfalt unserer Sparte ist so groß, das eigentlich jeder mittelbar oder

mussten Mitarbeiter abbauen oder gar

unmittelbar die Dienste eines unserer Mitgliedsbetriebe schon einmal in An-

ihren Betrieb schließen.

spruch genommen hat, sei es die fachgerechte Entsorgung von Abfall und Ab-

Gerade bei Dienstleistungen muss hier

wasser oder die Visitenkarte einer heimischen Druckerei.

noch ein starkes Umdenken stattfin-

Der Weg in die Informations- und Kommunikationsgesellschaft ist vollzogen. Jetzt gilt es,

den. Denn eine Auftragsvergabe an ein

unsere hochqualifizierten Unternehmen über die kommenden Veränderungen der Digi-

heimisches Unternehmen sichert nicht

talisierung zu informieren und bestmöglich zu begleiten. Hier kommen vor allem unse-

nur Arbeitsplätze, sondern auch die

re Unternehmen der Informationstechnologie wie auch Unternehmensberater ins Spiel.

Lehrlingsausbildung im Land und trägt

Aber auch die heimische Kreativwirtschaft leistet einen starken Beitrag ebenso wie Spezi-

zur Wertschöpfung in unserer Heimat

alisten für Finanzierung, Versicherungen, technische Gutachten und Immobilien.

bei. Unter dem Titel „Ja zu Tirol“ hat

Während andere Mitglieder mit spannenden Büchern, Fernseh- oder Radioprogrammen

die Sparte Information und Consulting

für Unterhaltung sorgen, kümmern sich Buchhalter um die Finanzen. Allesamt werden

hier eine großflächig angelegte Infor-

mehr oder weniger mit Digitalisierung, Smart City und Elektromobilität in Berührung

mationskampagne gestartet, die das

kommen. Aus diesem Grund nimmt die Sparte Information und Consulting in diesen Zu-

Bewusstsein für heimische Dienstleis-

kunftsthemen eine Vorreiterrolle ein.

tungsbetriebe stärken soll.

eco.nova

69

Geld

Finanzieren & Versichern

Banken im Stress? // AUS: SCHOELLERBANK ANALYSEBRIEF NR. , AUGUST , AUTOR: CHRISTIAN FEGG

D

er jüngste Bankenstresstest hat ge-

Finanzkrise einen Verlust von über 80 Prozent

zeigt, dass die Banken in Europa kri-

hinnehmen müssen. Derartig hohe Verlus-

senresistenter geworden sind. Die

te über einen solch langen Zeitraum sind auf

umfangreichen Neuerungen seit der Finanz-

Sektorenebene sehr ungewöhnlich.

krise haben die Institute jedoch in eine schwie-

Auch in den USA hat die Krise tiefe Spuren

rige Ertragslage gezwungen. Die vielen neuen

hinterlassen. Dort ist man mit der Situation

Anforderungen schränken die Geschäftsmög-

jedoch ganz anders umgegangen und hat das

lichkeiten ein. Vor allem Kredite, die mit höhe-

Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet. Die

ren Risiken einhergehen, wie Darlehen für Un-

Aktionäre der Banken über dem großen Teich

ternehmensgründer, dürften immer schwerer

sitzen laut US-Bankenindex KBW „nur“ noch

zu bekommen sein. Auch die hohen Arbeits-

auf relativ geringen Verlusten im Vergleich zu

platzverluste der Bankenindustrie in Europa

den Vorkrisenkursniveaus.

sind in einer volkswirtschaftlich relevanten

deutlich erhöht, das stärkt ihre Resistenz gegen Krisen. Ob jedoch auch die immensen

Größenordnung. In vielen europäischen Län-

Die außerbörslichen Folgen

dern müssen Banken – neben der normalen

Die europäischen Finanzbehörden haben

geführt wurden, die Krisenfestigkeit der Ban-

Steuerbelastung – hohe zusätzliche Abgaben

damit Europas Bankenapparat im globalen

ken erhöht haben, ist mehr als fraglich.

an die Staatshaushalte liefern. Die zum Teil

Vergleich in die zweite und dritte Reihe kata-

beachtlichen hausgemachten Verluste des Fi-

pultiert. Viele Institute müssen sich aus dem

Der Stresstest

nanzsektors machen sich am Aktienmarkt be-

Ausland zurückziehen und spielen internatio-

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde

merkbar. Das geht mit einem Wohlstandsver-

nal kaum mehr eine gewichtige Rolle. Das hat

(European Banking Authority, kurz: EBA) hat

lust (nicht nur für die Aktionäre) einher.

viele Arbeitsplätze gekostet. Die Managem-

jüngst einen Stresstest für Banken abgehalten.

entberatung „Bain“ geht davon aus, dass etwa

Dabei wurden 51 Institute einem Bilanzcheck

Deutschlands Banken die Möglichkeiten ha-

unterzogen. Die EBA zog ein vorsichtiges Fa-

Die große Rezession ab 2008 hatte mit einer

ben, ihre derzeitige Kostenbasis um rund 30

zit: Die Geldhäuser hätten ihre Kapitalpols-

„normalen“ Rezession wenig zu tun. Die Nach-

Prozent und damit um 25 Milliarden Euro zu

ter in den vergangenen Jahren gestärkt, seien

wehen dieser Krise spüren Bankaktionäre bis

senken. Dies erfordert unter anderem den Ab-

aber noch nicht völlig gesund, meint EBA-Chef

heute. An der Börse ist die negative Entwick-

bau von 11.000 Filialen und 125.000 Arbeitsplät-

Andrea Enria. Die Europäische Zentralbank

lung der Banken augenscheinlich. Während

zen. Bis zu 115.000 weitere Arbeitsplätze kön-

(EZB), die zwei Drittel der Teilnehmer beauf-

sich andere Sektoren seither zum Teil blen-

nen nach Bain-Einschätzung an Dienstleister

sichtigt, zeigt sich zufriedener. „Der Banken-

dend entwickelten, haben sich die Behörden

wie Servicegesellschaften ausgelagert werden.

sektor ist heute widerstandsfähiger und kann

dazu entschlossen, die Kosten der Finanzkrise

In Österreich sieht es ähnlich aus: Es sei nicht

viel besser wirtschaftliche Schocks absorbie-

hauptsächlich den Eigentümern der Banken

unrealistisch, dass der heimische Bankensek-

ren als vor zwei Jahren“, erklärte die oberste

und teilweise auch den Versicherern aufzu-

tor in den nächsten Jahren um ein Drittel we-

EZB-Bankenaufseherin Danièle Nouy.

bürden. Das hat weitreichende Konsequen-

niger Jobs zu bieten haben werde – das sind

Auch für das größte Sorgenkind wurde in letz-

zen. Es gab eine regelrechte Kostenexplosion

rund 25.000 Arbeitsplätze, so Univ.-Prof. Dr.

ter Minute eine Lösung gefunden. Die dritt-

– sowohl auf Seiten der Aufsichtsbehörden als

Ewald Nowotny, Gouverneur der Oesterreichi-

größte italienische Bank, Monte dei Paschi di

auch der Finanzinstitute in der EU. Für die Be-

schen Nationalbank (OeNB), im vergangenen

Siena, legte einen Rettungsplan vor, mit dem

reiche Aufsicht und Risikokontrolle wurden

Jahr. Österreich hatte 2008 noch über 80.000

sie nicht nur alle Kredite ohne Aussicht auf

hohe Mitarbeiterkapazitäten aufgebaut. Nicht

Bankjobs, Ende 2014 waren es 75.714, jetzt seien

Rückzahlung an einen Bankenrettungsfonds

nur die Kosten liegen den Instituten schwer im

es laut OeNB wohl noch einmal um 1.000 we-

abgeben will, sondern auch weitere fünf Mil-

Magen, denn die europäischen Finanzbehör-

niger. Die Tendenz ist weiter sinkend.

liarden Euro frisches Kapital bekommen soll.

den haben auch die Geschäftsmöglichkeiten

Haben diese Folgen sowie der internationa-

Der Stresstest enthüllte, dass eine Krise das

der Institute durch neue Vorgaben erheblich

le Bedeutungsverlust einen positiven Nutzen

Kapital der ältesten Bank der Welt wegen der

eingeschränkt.

für die Gesellschaft erbracht? Die Antwort

Milliardenlast an faulen Krediten restlos aus-

Die Eigentümer (Aktionäre) der Banken haben,

ist nicht eindeutig: Die Banken haben ihre

radieren würde. Das Institut war schon 2014

gemessen am EuroStoxx-Bankenindex, seit der

Eigenmittel seit der Finanzkrise im Schnitt

auf dem letzten Platz gelandet.

Wozu der ganze Stress?

70

eco.nova

Regulierungen, die seit der Finanzkrise ein-

eco.geld

hörden nun erreichen, dass die Banken faktisch weniger Kredite ausgeben können. Das hat viele Vorteile: Die Verschuldung dürfte

ZAHLENSPIELE

Es tritt ein massiver Wohlstandsverlust für

Z

die Bevölkerung ein, die Banken verlieren Ge-

tik) nicht wie gewöhnlich ihre „aktuel-

schäftsmöglichkeiten.

le”, sondern die „historische Zahl” und

zumindest nicht mehr so schnell anwachsen, auch die Banken werden dadurch noch gesünder. Aber auch viele gewichtige Nachteile:

Mögliche neue Vorgaben Viel schwieriger und weitreichender für viele Banken wäre die Umsetzung einer neuen Vorgabe. Es wird derzeit über die Einführung einer zusätzlichen Anforderung in Form einer Mindesthöhe der Verschuldungsquote, die so genannte Leverage Ratio, diskutiert.

Diese stellt das Verhältnis des Kernkapitals und der Summe aus bilanziellen und außerbilanziellen Forderungspositionen (Aktivseite der Bilanz) dar. Zurzeit ist die Leverage Ratio den Aufsichtsbehörden zu melden. Schon Ende 2016 soll ein entsprechender Gesetzesvorschlag zur Einführung als Mindesterfor-

Geschichte. Wir haben ein paar für Sie herausgepickt.

2

Im Jahr 1924 gab es für einen Zeitraum von mehreren Monaten gleichzeitig zwei Nationalbanken in Österreich. Mit 1. Jänner 1923 nahm die neugegründete Oesterreichische Nationalbank (OeNB) ihren vollen Betrieb auf. Die davor für die Währungspolitik zuständige Oesterreichisch-ungarische Bank (OeUB) wurde aber erst im Juli 1923 aufgelöst.

noch durch mehr Eigenmittel möglich. Al-

rung von Eigenkapitalrichtlinien für Banken

lerdings sind Eigenmittel für Banken nach

reagiert. Diese wurden im Zeitablauf natür-

der desaströsen Aktienentwicklung nur sehr

lich immer wieder etwas abgeändert. Im Ge-

schwer zugänglich. Sollte eine solche Ver-

gensatz zur Industrie gelten für Banken we-

schuldungsquote tatsächlich eingeführt wer-

gen ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung

den, würde dies die Wachstumsaussichten

besondere Eigenmittelregeln. Dabei geht es

für Europa stark eintrüben, auf der anderen

um folgende Fragen: Wie hoch müssen die Ei-

Seite aber auch die Finanzstabilität erhöhen.

genmittel der Banken sein? Von welcher Qua-

Guter Rat ist, angesichts der Verschuldungs-

lität müssen diese sein? Und welche Vermö-

situation der Gesellschaft in Europa, teuer.

vorwiegend Kredite, müssen wie hoch mit Ei-

Fazit

genkapital unterlegt werden?

Die meisten Banken in der Eurozone erfüllen

Die aktuelle Entwicklung in der Bankenland-

mittlerweile die hohen Anforderungen der Be-

schaft wird kontrovers diskutiert. In Europa

hörden an deren Eigenkapitalausstattung. Die

hat die Gesellschaft in den letzten Jahrzehn-

Entwicklung des EuroStoxx-Bankenindex, der

ten, mit Hilfe der Bankfinanzierungen, eine

über 80 Prozent unter seinem Vorkrisenniveau

enorm hohe Verschuldung im Vergleich zur

von 2008 liegt, deutet jedoch darauf hin, dass

gesamten Wirtschaftsleistung aufgebaut. Das

die Ertragslage der Finanzinstitute – ganz im

hatte große Vorteile: Diese Schulden haben zu

Gegensatz zu den USA – diesseits des Atlan-

einem erheblichen Teil das Wachstum und den

tiks noch optimierbar ist. Die hohen Kosten,

Wohlstand der Menschen gefördert. Allerdings

die dem Bankenapparat in einigen Ländern

haben diese Schulden auch einen Nachteil, sie

wie auch in Österreich auferlegt worden sind,

haben bedenklich hohe Niveaus erreicht und

gliedern sich in direkte Abgaben und in enorm

müssen auch wieder auf die eine oder andere

erhöhte administrative Aufwände. Dadurch

Art zurückbezahlt werden.

werden die europäischen Finanzinstitute im

Die Verschuldung aller Sektoren (Staaten und

Akquirieren von günstigem Eigenkapital weit

private Verschuldung) hat mittlerweile ein

hinter ihre amerikanischen Wettbewerber zu-

Niveau von knapp 50 Billionen Euro oder ca.

rückgeworfen. Auf der anderen Seite hat die

460 Prozent des BIP erreicht. Diese enormen

mittlerweile deutlich verbesserte Kapitalaus-

Kredite sind auf Dauer überhaupt nur noch

stattung der Finanzinstitute auf der Habensei-

durch sehr tiefe Zinsen bedienbar. Durch

te dazu geführt, dass sie inzwischen krisenfes-

neue Eigenmittelvorschriften wollen die Be-

ter geworden sind.

Insgesamt standen 33 Personen in der 200-jährigen Geschichte der Notenbank an ihrer Spitze. Darunter sind 17 Gouverneure und 15 Präsidenten und eine Präsidentin. Generalrat, Direktoren und auch Präsidenten haben in ihren Funktionen die Notenbank zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlicher Weise begleitet.

500.000

ken. Eine Ausweitung der Kredite wäre nur

genspositionen (Aktiva), das sind bei Banken

33

möglichkeiten der Banken enorm einschrän-

pression in den 1930er-Jahren mit der Einfüh-

chische Nationalbank unter

mit ihr interessante Daten zu ihrer

vorgelegt werden. Das würde die Geschäfts-

In vielen Ländern hat man auf die große De-

veröffentlicht die Oesterrei-

www.oenb.at (Publikationen/Statis-

dernis von der Europäischen Kommission

Höhe der Eigenmittel

u ihrem 200-Jahr-Jubiläum

Nach dem Ersten Weltkrieg erlitt Österreich eine Hyperinflation, die erst durch die Einführung des Schilling endgültig gebremst werden konnte. Den Höhepunkt der Hyperinflation dokumentiert die Emission der 500.000-Kronen-Banknote im September 1922.

289

Um einen geregelten Banknotenverkehr bis in die entferntesten Gebiete der Habsburgermonarchie zu gewährleisten, wurden bereits ab 1818 eigene Bankfilialkassen in den Provinzen errichtet. Die größte geografische Ausdehnung des „Filialnetzes” der OeNB gab es im Jahr 1918 mit 289 Bankplätzen.

eco.nova

71

eco.geld

Leben und leben lassen Die Bankenbranche im Allgemeinen und die Hypo Banken im Speziellen gingen in den letzten Jahren durch turbulente Zeiten. Mittlerweile hat sich der Sektor stabilisiert und auch die Ergebniskurve der Hypo Tirol Bank zeigt wieder stetig nach oben. Das Ziel von Vorstand Mag. Johannes Haid: diesen Trend fortzusetzen. // TEXT: MARINA KREMSER

I

ch liebe Herausforderungen. Sagt

sen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

Mag. Johannes Haid. Berufliche

und Kundenorientierung ist manchmal ein

wie persönliche, denn nur so kön-

Drahtseilakt. Wir geben immer unser Bes-

ne man wachsen. Und das soll kei-

tes, all dem gerecht zu werden. Mit Erfolg.

ne Anspielung auf die Statur des

Die Hypo Tirol Bank erfüllt alle gesetzlichen

ehemaligen Basketballspielers sein. Wir spra-

Auflagen und steht auf wirtschaftlich stabi-

chen mit dem Hypo-Hünen über Herausfor-

len Beinen.

derungen und Chancen.

Sie sind studierter Betriebswirt, seit 2005

ECO.NOVA: Die Finanzkrise stellte die

in der Hypo Tirol Bank. Sind Sie in diesem

Bankenlandschaft auf eine harte Probe,

allgemein schwierigen Umfeld noch immer

Umfragen zeigen, dass das Vertrauen der

aktuell scheint sich die Branche wieder zu

gerne Banker?

Tiroler zumindest in die eigene Hausbank

stabilisieren. Was hat sich in dieser Zeit an

Definitiv ja, sonst würde ich den Beruf nicht

recht hoch ist. Haben Sie das Gefühl, dass

Ihrer Arbeit verändert?

ausüben. Das ist relativ simpel. Ich bin gene-

die Banken verlorenes Vertrauen wieder

JOHANNES HAID: Sie ist nicht unbedingt

rell ein Mensch, der macht, was ihm Freude

zurückgewinnen konnten?

leichter geworden. Die Flut an Vorschriften

bereitet. Man kann in diesem Beruf noch im-

Weltweit gesehen ist der Finanzsektor natür-

und Regularien, die seit der Finanzkrise über

mer viel bewegen und wenn man ehrlich ist,

lich mit einer Vertrauenskrise konfrontiert.

uns hereingebrochen ist, ist eine ständig

ist es ziemlich egal, in welcher Branche man

Doch was passiert ist, betraf vor allem Groß-

wachsende Herausforderung. Die Banken-

arbeitet. Die Auflagen sind überall immens

banken. Staaten sind dadurch in Turbulenzen

welt ist vorsichtiger und komplexer gewor-

geworden, es gibt überall Handlungsein-

geraten, mussten unterstützend eingreifen.

den. Das Zusammenspiel aus gesetzlichen

schränkungen, aber auch Bewegungsfreiheit.

Aus Gesprächen mit unseren Kunden weiß

Vorgaben, unternehmerischen Erfordernis-

Was man daraus macht, liegt an einem selbst.

ich, dass die Menschen zwischen dem anony-

„IN EINER ZEIT DER GLOBALEN VERNETZUNG WIRD DIE HERAUSFORDERUNG SEIN, NICHT AUF DAS FUNKTIONIEREN DER STRUKTUREN IN DER UNMITTELBAREN REGIONALEN UMGEBUNG ZU VERGESSEN.“ Mag. Johannes Haid, Vorstand Hypo Tirol Bank

eco.geld

Die Entwicklung des Firmenkundenbereichs der Hypo Tirol Bank ist seit Jahren gut. Sie kommen selbst aus einer Unternehmerfamilie. Wo liegen in diesem Bereich die größten Herausforderungen, aber auch Chancen?

Die Herausforderungen für KMU sind ähnlich wie jene kleiner Banken. Regularien werden mehr, der Strauß an Verantwortung wird bunter: Unternehmer müssen nicht nur über ihre Produkte Bescheid wissen. Sie sollten gute Verkäufer sein, sich im Arbeitsrecht auskennen, beim Thema Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin firm sein. Läuft etwas schief, muss man dafür geradestehen. Nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht. Bringt man seine Produkte oder Dienstleistungen nicht an den Mann oder die Frau, fehlt der Ertrag. Kennt man sich nicht in Buchhaltung oder im Steuerrecht aus, wird es schwer mit der Optimierung. Der Gewinn schwindet. Man muss heute sehr breit aufgestellt sein. Es hilft nichts, © ANDREAS FRIEDLE

ein guter Handwerker zu sein, wenn man ein grottenschlechter Betriebswirt ist.

Tirol lebt von seinen KMU und wir müssen aufpassen, dass die Kette auch in Zukunft funktioniert. In einer Zeit der globalen Vernetzung wird die Herausforderung sein, nicht auf das Funktionieren der Strukturen men Banksektor und „ihrer“ Bank sehr wohl

halb haben wir auch auf der Kostenseite

in der unmittelbaren regionalen Umgebung

unterscheiden. Österreich ist von einer Struk-

den Sparstift angesetzt. Diese Aufgabe war

zu vergessen. Natürlich kann man Produk-

tur der kleinen und regionalen Banken ge-

zugegeben nicht immer einfach. Aber jetzt

tionen auslagern, am Ende nützt es aber

prägt, es gibt ein Vertrauensverhältnis in der

kann man sagen, wir haben die harten Jahre

nichts, wenn die Menschen im eigenen Land

Beziehung zwischen Kunde und Betreuer. Im

überstanden.

dafür keine Anstellung mehr finden. Will man das Gesamtkonstrukt am Leben hal-

Zeitalter von Onlinebanken schätzen Kunden nach wie vor die Möglichkeit, einen persön-

Die Ergebniskurve der Hypo Tirol Bank

ten, braucht es Regionalität und das schließt

lich bekannten Ansprechpartner vor Ort zu

zeigt aktuell wieder deutlich nach oben.

auch die Bankenlandschaft mit ein. Denn

haben. Jemanden, mit dem sie reden können.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Geld ist ein Wirtschaftsgut. Wer Geld hat,

Wir haben unseren Kernmarkt klar definiert:

gibt es aus. Insofern wünsche ich mir, dass

Die Bankenbranche ist geprägt von über-

Nord-, Ost-, Südtirol und den Nischenmarkt

wir alle darauf schauen, dass das Geld in un-

bordenden Regularien und Bürokratie.

Wien mit den Schwerpunkten Firmen- und

serem Land bleibt, damit alle ein wirtschaft-

Können Banken in diesem Umfeld auf lange

Privatkunden sowie öffentliche Institutio-

liches Überleben haben. Schlussendlich geht

Sicht noch wirtschaftlich agieren?

nen. Hier kennen wir uns aus und darauf

es doch um eines: Leben und leben lassen.

Das Gute ist: Wir haben dieselben Grundvor-

konzentrieren wir uns. Unser Credo ist: glo-

Man kann nicht immer nur in Wachstum den-

aussetzungen wie alle anderen Banken auch.

bal denken und regional handeln. Das ist

ken. Die Hypo Tirol ist hier ein schönes Bei-

Die Auflagen sind für alle gleich, damit gibt

wichtig, um auf Trends, Chancen und Risi-

spiel: Wir haben unsere Bilanzsumme von 13,5

es prinzipiell keine Vor- und Nachteile. Den-

ken in der Welt reagieren zu können. Dass

auf 7,5 Milliarden Euro geschrumpft und dazu

noch muss man als Unternehmen – und auch

wir Tirols Landesbank sind, bedeutet aber

unseren Kernmarkt definiert. Das gilt letzt-

Banken sind solche – wirtschaftlich denken.

nichts anderes, als dass unser Fokus immer

lich auch für KMU: Sie müssen ihren Markt

Und auch das ist wieder eine Sache des Ver-

auf dem Erfolg Tirols liegt. Als Wirtschafts-

definieren, das Potenzial darin heben und sich

trauens: Unsere Kunden spüren, dass wir mit

standort und Lebensraum.

strategisch danach ausrichten. Davon profi-

ihnen auf Augenhöhe arbeiten. Wir stehen

Trotz der digitalen Vorherrschaft – die in vie-

tieren langfristig alle. Prinzipiell haben wir

für langfristige Erfolge. Für beide Seiten.

len Bereichen sicherlich ihre Berechtigung

mit dem Leben in Tirol einen Lotto-Sechser

Die Bereiche, in denen Banken früher ver-

hat –, gibt es jedoch Themen, die in einem

gezogen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir

dienen konnten, sind zumindest in unse-

persönlichen Gespräch besser behandelt

diesen Schatz mit all seiner Lebensqualität

rem Umfeld weniger geworden: Stichwort

werden können. Dieses Feedback bekommen

hüten. Dazu möchten wir unseren Beitrag leis-

Strukturerträge, Treasury-Geschäfte ... des-

wir immer wieder.

ten. Konkret, handfest und tagtäglich.

eco.nova

73

eco.geld

74

eco.nova

eco.geld

Renditen vor der Haustür Wer auf wachstumsorientierte Marktführer setzt, erzielt langfristig eine überdurchschnittliche Performance. Zusätzliches Aufholpotenzial besteht, wenn diese an einem relativ günstig bewerteten Aktienmarkt wie der Wiener Börse notieren.

Das ist derzeit bei so manchen österreichischen Weltmarktführern der Fall. // TEXT: MICHAEL KORDOVSKY

E

ine Reihe österreichischer

Kategorien als weltweit führend. In der Grup-

Automobil- und Haushaltsgeräteindustrie,

Weltmarktführer zeichnet

pe „Worldwide System Integrators“ belegte

Produktion von Werkzeugen, den Anlagen-

sich trotz stärker konjunk-

Kapsch beispielsweise in den drei untersuch-

bau und die Bauindustrie entwickelt. Der

turabhängiger Geschäfte

ten Fokusregionen Europa, Asien und Ameri-

Stahlbereich macht nur noch ein Drittel des

durch hohe Ertragskontinu-

ka den ersten Platz. Gleichzeitig wurde dem

Konzernumsatzes aus, das Unternehmen

ität aus. Wer sich die einzelnen börsenno-

Unternehmen ein äußerst hohes Niveau der

ist weder bei Spotgeschäften noch im Mas-

tierten Firmen dieser Art genauer ansieht,

technologischen Entwicklung attestiert.

sen-Stahlmarkt tätig, wo Überkapazitäten

erkennt den darin verborgenen Value. Fol-

Zukünftig sollen neben Behörden und Maut-

einen Preisverfall bewirken. Vielmehr zeich-

gende Firmen sind dabei klassische Muster-

straßengesellschaften auch Endnutzer eine

net sich die voestalpine (ISIN: AT0000937503)

beispiele.

Zielgruppe sein. Im Bereich Smart Parking

durch globale Qualitätsführerschaft bei

hat Kapsch deshalb bereits im April 2015 die

höchstwertigem Stahlband und weltweit

Mehrheit am kalifornischen Unternehmen

führende Position bei Grobblechen für an-

In einer mehrjährigen Talfahrt ist der Aktien-

Streetline übernommen, das ab 2017 einen

spruchsvollste Anwendungen aus. Die Stahl-

kurs um über 75 Prozent gefallen, ehe Anfang

positiven Ergebnisbeitrag liefern sollte.

division ist auch Weltmarktführer im Guss

2015 ein Höhenflug einsetzte. Seither hat

Kapsch profitiert zum einen vom Aufbau

von Großturbinengehäusen und in der Öl-

sich der Kurs verdoppelt, in den vergangenen

neuer Infrastruktur, wie er derzeit vor allem

und Gasindustrie greift man gerne auf die

zwölf Monaten liegt das Plus bei 53 Prozent

in China und auf dem afrikanischen Kon-

Grobbleche zurück, die bei Anwendungen

(Stichtag: 22. 8.). Kapsch TrafficCom (ISIN: AT-

tinent stattfindet, andererseits auch vom

unter Extrembedingungen zum Beispiel für

000KAPSCH9) ist im ITS-Markt (Intelligent

Bestreben der Staaten und Betreiber, ihre

Tiefsee-Pipelines oder im Dauerfrostbereich

Transportation Systems) tätig, der von 2012

Mautstraßen effizienter auszulasten. Letzte-

eingesetzt werden können.

bis 2020 um 8,7 Prozent p. a. wachsen sollte

res ist besonders in den USA ein Thema. Hier

25 Prozent der Umsätze fallen auf die Me-

(Quelle: Global Industry Analysts, April 2014).

erhielt das Unternehmen in den vergange-

tal-Engineering-Division, die innerhalb

Dabei geht es um elektronische Maut-

nen Monaten eine Reihe von Großaufträgen,

der Unternehmensdivisionen mit einer

einhebung, städtische Zugangsregelung und

deren Highlight in der Erneuerung des Maut-

EBIT-Marge von elf Prozent im Geschäfts-

Parkraumbewirtschaftung, Verkehrsüberwa-

systems aller Brücken und Tunnels der Port

jahr 2015/16 die höchste Rentabilität auf-

chung, Kontrolle von Nutzfahrzeugen und

Authority of New York and New Jersey liegt.

wies. Das ist die „Hightech-Abteilung“ des

Verkehrsmanagement. Das Kerngeschäft von

Der potenzielle Gesamtwert des Auftrags

Konzerns. Mit ultralangen kopfgehärteten

Kapsch liegt in der Entwicklung, Errichtung

liegt bei 134 Millionen Euro. Der langjährige

HSH-Schienen, die eine Länge von bis zu 120

und der Betreibung elektronischer Maut-

Wachstumstrend stimmt. Vom Geschäftsjahr

Metern erreichen, hat sich die Sparte einen

und Verkehrsmanagementsysteme.

2006/07 bis 2015/16 stieg der Umsatz von 198,6

Namen gemacht. Ein Beweis dafür ist die Be-

Kapsch TrafficCom deckt mit durchgängigen

auf 526,1 Millionen Euro, das Ergebnis vor

teiligung am Bau des Gotthard-Tunnels der

Lösungen die gesamte Wertschöpfungskette

Steuern von 27,0 auf 54,8 Millionen Euro. Auf

Schweizerischen Bundesbahnen, der am 1.

ihrer Kunden aus einer Hand ab, von Kom-

Basis eines Kurses von 39,50 Euro liegt die

Juni 2016 als längster Tunnel der Welt eröff-

ponenten über Design und Errichtung von

Dividendenrendite bei attraktiven 3,8 Prozent

net wurde. Die voestalpine lieferte für die

Systemen bis zum Betrieb. Das Unternehmen

und das erwartete Forward-KGV 2017/18 bei

zwei neuen Tunnelröhren alle 43 Hochleis-

verfügt über Referenzen in 44 Ländern und

günstigen 9,8. Das Unternehmen hat die

tungsweichen sowie 18.000 Tonnen Schienen

vor allem in Schwellenländern über ein enor-

Kosten im Griff und ist damit in der Lage,

mit einer Einzellänge von je 120 Metern. Mit

mes Wachstumspotenzial. So ist das Unter-

ertragsseitig positiv zu überraschen.

Abschluss dieses anspruchsvollen Großauf-

Kapsch TrafficCom

nehmen unter anderem in Weißrussland, Po-

trags unterstreicht das Unternehmen erneut

len, Chile, Indien und Südafrika aktiv. In ihrer

voestalpine

internationalen Marktstudie „Electronic Toll

Der einstige Stahlkocher hat sich zu einem

in der Weichentechnologie als auch im Spe-

Collection“ bewertet die Ptolemus Consulting

Technologiekonzern und Zulieferer quali-

zialschienenbereich. Zudem gilt die Division

Group Kapsch TrafficCom in zwei von drei

tativ hochwertiger Komponenten für die

als führender Anbieter bei Nahtlosrohren

seine Position als Weltmarktführer sowohl

eco.nova

75

eco.geld

und hochqualitativen Schweißzusatzwerk-

Palfinger

stoffen. Die Kunden stammen aus der Bahn-

Palfinger (ISIN: AT0000758305) ist Welt-

infrastruktur, der Öl- und Gasindustrie, der

marktführer bei Ladekranen, Forst- und

Maschinenbau- und der Automobil- sowie

Recyclingkranen, Marinekranen, Windkra-

der Bauindustrie.

nen und Hooklifts. Darüber hinaus ist das

23 Prozent des Konzernumsatzes 2015/16 fal-

Unternehmen führend bei Ladebordwän-

len auf die Special-Steel-Division, die durch

den und bei Eisenbahnsystemen im High-

die Akquisition der Böhler-Uddeholm AG

tech-Bereich. Per 31. 12. 2015 umfasste die

entstand und als weltweit führendes Edel-

Unternehmensgruppe 67 Gesellschaften in

stahl- und Werkstoffunternehmen über

25 Ländern, wobei die Produktion in 34 Fer-

Produktionsgesellschaften in Österreich,

tigungs- und Montagewerken in West- und

Deutschland, Schweden, Brasilien und den

Osteuropa, Nord- und Südamerika sowie

USA verfügt. Diese „Konzernabteilung“ ist

in Asien erfolgt. Über das Vertriebs- und

Weltmarktführer bei Werkzeugstahl und die

Servicenetzwerk ist Palfinger in über 130

Nummer zwei bei Schnellarbeitsstahl und

Ländern aktiv. 2015 wurden 53 Prozent des

bei Ventilstahl. Hauptkundengruppen sind

Umsatzes in Europa erwirtschaftet, 23 Pro-

der Werkzeugbau und die Konsumgüterin-

zent in den USA, gut zehn Prozent fielen auf

dustrie. Weiters ist die Sparte auch führen-

Fernost und knappe sechs Prozent auf die

de Lieferantin von Schmiedeteilen für die

GUS. Auf Expansionskurs ist Palfinger in

Luftfahrt und Energieerzeugungsindustrie.

China (Rudong), wo gemeinsam mit Partner

Die restlichen 19 Prozent des Konzernum-

SANY ein großes Produktionswerk errich-

satzes steuert die Metal-Forming-Division

tet und in Betrieb genommen wurde. Die

bei, mit der das Unternehmen ein weltweit

Auslieferung wurde dort 2015 kontinuier-

führender Anbieter von hochwertigen Me-

lich erhöht. Auch die Produktion der lokalen

tallverarbeitungslösungen in den Bereichen

Hooklifts wurde von Shenzen nach Rudong

Sonder- und Spezialprofile, Präzisionsband-

verlagert, was sich positiv auf das Segment-

stahl sowie von Spezialkomponenten für die

ergebnis auswirkt. Ebenfalls stark ausgebaut

Kraftfahrzeug- und Luftfahrtindustrie ist.

wird der Marinebereich.

in den einzelnen Marktregionen außerhalb

Das Besondere an der voestalpine-Aktie ist,

Palfinger veröffentlichte im 1. Halbjahr 2016

Europas. Im Jahr 2015 lag der Umsatz bei 1,2

dass sie zeitweise vom Markt tendenziell wie

die 100-prozentige Übernahme der norwe-

Milliarden Euro.

ein Stahlunternehmen behandelt wird, ob-

gischen Herkules Harding Holding AS, eines

Seit 2010 war das Unternehmen in der Lage,

wohl sie mehr in Richtung „Industrials“ und

führenden Anbieters von Rettungsausrüs-

den Umsatz von 652 auf 1.230 Millionen Euro

Technologie tendiert. Das ist das Ergebnis ei-

tung und Lifecycle-Services für maritime

nahezu zu verdoppeln, der Gewinn pro Ak-

nes langjährigen Transformationsprozesses.

Einrichtungen und Schiffe. Harding erzielt

tie konnte in den Jahren 2010 bis 2015 um 20,5

Die voestalpine Gruppe hat in den vergange-

etwa die Hälfte des Umsatzes in Höhe von

Prozent p. a. gesteigert werden. Angesichts

nen 16 Jahren die Wertschöpfungskette hin

zuletzt 140 Millionen Euro mit Lifecycle-Ser-

dieser Tatsachen ist in puncto Wachstum dem

zu ihren Kunden kontinuierlich verlängert

vices. Produktseitig ist Harding führend bei

Familienunternehmen noch einiges zuzutrau-

und verstärkt auf Qualitätsprodukte gesetzt,

Rettungsbooten. Seit dem zweiten Quartal

en. Ein für 2017 geschätztes Forward-KGV von

was zu einer stärkeren Abfederung der vola-

2016 wird die Gesellschaft vollkonsolidiert,

11,4 (per 22. 8.) erscheint günstig.

tilen Stahlzyklen führt. Selbst im Krisenjahr

was einen Wachstumsschub zur Folge hat.

2009/10 hat das Unternehmen noch immer

Diese Akquisition ist die größte der Unter-

Semperit

schwarze Zahlen geschrieben, in den Jahren

nehmensgeschichte und führt dazu, dass

Semperit (ISIN: AT0000785555) erwirtschaf-

2005/06 bis 2015/16 war der Cashflow aus der

sich das Geschäftsvolumen der Marine-

tete 2015 43 Prozent der Umsätze mit medizi-

Betriebstätigkeit immer positiv. Dem Unter-

sparte auf über 300 Millionen Euro nahe-

nischen Produkten – Schutz-, Operations- u.

nehmen gelingt es auch durch konsequentes

zu verdoppelt, wodurch dieser Bereich für

Untersuchungshandschuhe (Sempermed)

Kostenmanagement und gezielte Rationali-

mehr als ein Fünftel des Konzernumsatzes

– und 57 Prozent im Industriebereich, beste-

sierung negativen Rahmenbedingungen des

verantwortlich ist. Da nun der Serviceanteil

hend aus Hydraulik/Industrie-Schläuchen,

Marktes entgegenzuwirken.

stark an Bedeutung gewinnt, ist Palfinger

Elastomer- und Verschleißschutzplatten

Das Gewinnwachstum pro Aktie lag in den

Marine weniger abhängig vom Ölpreis und

(Semperflex), Förderbändern (Sempertrans)

Jahren 2004/05 bis 2015/16 im Schnitt bei 3,2

der Investitionsneigung der einzelnen Kun-

sowie Bau- und Industrieformteilen, Profilen,

Prozent p. a. Unter anderem aufgrund ei-

denbranchen. Trotz schwieriger Rahmen-

Handläufen für Rolltreppen, Gummifolien

nes Kostensenkungsprogramms konnte die

bedingungen stieg im ersten Halbjahr 2016

und Seilbahntechnik (Semperform). Bei den

EBIT-Marge von 2013/14 bis 2015/16 von 7,1

der Konzernumsatz um 9,8 Prozent auf 665,6

Handläufen für Rolltreppen und Fahrsteigen

auf 8,0 Prozent gesteigert werden, trotz des

Millionen Euro, das Konzernergebnis um

zählt die Abteilung Semperform zu den Welt-

Stahlpreisverfalles stieg in diesem Zeitraum

15,2 Prozent auf 39,7 Millionen Euro. Das Ma-

marktführern, bei Profilen für Fenster und

der Cashflow von 0,93 auf 1,28 Milliarden Eu-

nagement beziffert das Umsatzpotenzial bis

Tordichtungen ist die Marktposition durch

ro, weshalb ein für 2017/18 geschätztes For-

2017 weiterhin mit 1,8 Milliarden Euro (inkl.

die Übernahme des deutschen Profilher-

ward-KGV von 9,5 (bei Kurs von 30,25 Euro)

der Joint Ventures in China und Russland).

stellers Leeser 2015 deutlich gestärkt. Einen

attraktiv erscheint.

Erreicht werden soll dies durch Firmenzu-

wertvollen Beitrag liefert das Unternehmen

76

eco.nova

käufe und Erweiterung der Produktpalette

eco.geld

sie aus dem Rohstoff Holz gewonnen wird.

Die Faserherstellung selbst ist aufgrund eines geschlossenen Kreislaufes besonders umweltfreundlich. Materialien aus Tencel sind laut Angaben von Lenzing saugfähiger als Baumwolle, sanfter als Seide und kühler als Leinen. Die Faser ist vielseitig einsetzbar und kann von Matratzen und Bettwäschen über Heimtextilien und Sportbekleidung bis zu Hygieneartikeln wie Feuchttüchern oder Babywindeln verwendet werden. Lenzing konzentriert sich immer mehr auf hochwertige, umweltfreundliche Spezialfasern und plant mit diesen bis zum Jahr 2020 auf einen Umsatzanteil von 50 Prozent zu kommen. Aktuell liegt deren Anteil bei 41,7 Prozent. Um das Ziel zu erreichen, investiert Lenzing in den kommenden 20 Monaten in Österreich mehr als 100 Millionen Euro in den Ausbau der Produktionskapazitäten für Spezialfasern. Mit 70 Millionen Euro Investitionsvolumen liegt dabei der Fokus auf dem Standort Heiligenkreuz (Burgenland).

Nach den mageren Jahren 2013 und 2014, die geprägt waren von einem Verfall der Faserpreise, gab es nicht zuletzt infolge eines mit seiner Abteilung Sempertrans vor al-

von 2010 an relativ stabil und stieg marginal

erfolgreichen Kostensenkungsprogramms

lem für den Bergbau: Mit Fertigungsstätten

von 2010 bis 2015 von 2,21 auf 2,26 Euro. Nach-

2015 einen Ertragssprung. Die EBIT-Marge

in Frankreich, Polen, China, Indien und den

dem heuer infolge des Preisdrucks und des

verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr von

USA gehört Sempertrans zu den größten För-

schlechten konjunkturellen Umfeldes mit

1,2 auf 7,6 Prozent. Wirft man einen Blick auf

derbandherstellern der Welt. Bei Hydraulik-

einer rückläufigen Ergebnisentwicklung zu

die Gewinnprognosen der Analysten, wäre

schläuchen hingegen ist die Abteilung Sem-

rechnen ist, sollte es ab 2017 wieder aufwärts

Lenzing bis 2017 in der Lage, die EBIT-Mar-

perflex weltweit die Nummer drei. Auch mit

gehen, weshalb das erwartete KGV für 2017

ge weiter auf 12,8 Prozent zu verbessern. Viel

den Industrieschläuchen bewegt sich das Un-

bei günstigen 10,6 liegt.

Positives ist allerdings bei Lenzing schon in

ternehmen europaweit unter den Top drei.

den aktuellen Kursen enthalten, denn die

Besonders interessant ist der Markt für me-

Lenzing

dizinische Handschuhe, die vom Unterneh-

Lenzing (ISIN: AT0000644505) ist bei der Pro-

22. 8.) immerhin schon 68 Prozent im Plus.

men in Malaysia (Latexx Partners), Thailand,

duktion von holzbasierten Cellulosefasern

Das aktuelle erwartete Forward-KGV liegt

Österreich und Ungarn produziert werden.

mit einem Marktanteil von 21 Prozent Welt-

mit 14,2 bereits im neutralen Bereich. Lang-

Der Weltmarkt für diese Produkte wächst

marktführer und hat durch die Integration

fristig jedoch bleibt Lenzing ein interessan-

jährlich um fünf bis sechs Prozent. Semperit

der Zellstoffherstellung sowie langfristige

tes Investment.

ist Weltmarkführer bei Untersuchungshand-

Zellstofflieferverträge beim wichtigen Roh-

schuhen sowie europäischer Marktführer

stoff für die Faserproduktion einen Wett-

bei den Operationshandschuhen. Positiv zu

bewerbsvorteil. Während auf dem globalen

werten ist, dass Semperit hohe Umsatzantei-

Fasermarkt mit 62,1 Prozent die auf Erdöl ba-

le in Europa erwirtschaftet, wo die Konjunk-

sierenden Synthesefasern den größten An-

tur noch relativ robust ist. 2015 fielen 74 Pro-

teil haben, liegt jener von holzbasierten Cel-

zent der Industrieumsätze und 55 Prozent

lulosefasern lediglich bei 6,4 Prozent. Diese

der Gummihandschuhumsätze auf Europa.

sind ein Nischenprodukt mit teils besseren

Seit dem Jahr 2000 hat das Unternehmen

Eigenschaften als Baumwolle. Infolge des

den Umsatz auf 915 Millionen Euro mehr als

Klimawandels und des Bevölkerungswachs-

verdoppelt. Von 2003 bis 2009 lag das Um-

tums sowie einer Angebotsknappheit bei

satzwachstum bei vier Prozent p. a. (CAGR),

Baumwolle ist zukünftig mit einer steigen-

ehe es sich von 2010 bis 2015 auf 5,8 Prozent

den Nachfrage nach holzbasierten Cellulose-

p. a. beschleunigte, was unter anderem auf

fasern zu rechnen. Innerhalb dieser Nische

Kapazitätserweiterungsinvestitionen zu-

ist Lenzing mit der neuen Faser Tencel, die

rückzuführen ist. Von 2016 bis 2020 strebt

in Österreich, Großbritannien und den USA

das Management ein zweistelliges Volumen-

produziert wird, ein Innovator. Tencel ist ei-

wachstum an. Das Ergebnis pro Aktie blieb

ne Lyocell-Faser botanischen Ursprungs, da

Aktie ist die vergangenen zwölf Monate (per

INFO

Weitere Weltmarktführer sind die Schoeller Bleckmann Oilfield Equipment AG (Hochpräzisionsteile für die Oilfield-Service-Industrie) und Rosenbauer (Löschfahrzeuge), die für antizyklische Anleger interessant werden könnten, sobald sich eine Erholung des Ölpreises sowie eine Belebung der globalen Konjunktur abzeichnet. Als zyklische „Weltmarktführer-Aktie“ bereits jetzt Anlauf zum Ausbruch nach oben genommen hat RHI (Feuerfestprodukte u. a. für die Stahlindustrie), die auf Basis eines Kurses von 21,50 Euro mit einem erwarteten Forward-KGV 2017 von 9,4 noch Luft nach oben hat.

eco.nova

77

Art

ECO.TIPP SOMMERKINO IM RIESEN

Kunst & Kultur

Bekannt als multimedialer Ort der Be­ gegnung nähern sich die Swarovski Kristallwelten einem ganz neuen Akti­ onsfeld – dem Kino. An drei Wochen­ enden im Spätsommer lädt der Riese mit den „Lichtspielen“ zu ausgesuch­ ten, internationalen Programmfilmen für Kinder und Erwachsene – wir hof­ fen auf gutes Wetter für die restlichen Vorstellungen.

Die letzten Abendfilme: • 9. Sept.: After the Wedding • 10. Sept.: American Hustle • 11. Sept.: Ziemlich beste Freunde Die letzten Kinderfilme: • 9. Sept.: Pocahontas • 10. Sept.: 101 Dalmatiner • 11. Sept.: Die Eiskönigin

© WOLFGANG LACKNER

// Details: www.kristallwelten.com/ lichtspiele

Eigenwilliges & Eigensinniges

B

ei den heurigen und bereits 14. Literaturtagen Sprachsalz in Hall wird es komisch.

Vom 9. bis 11. September wird unter anderem John Cleese zu Gast sein, das wahrscheinlich bekannteste Mitglied der britischen Chaostruppe Monty Python. Er wird

beim großen Sprachsalz-Fest am Samstagabend ebenso dabei sein wie die Liedermacherin und aktuelle Salzburger-Stier-Preisträgerin Uta Köbernick. Jón Gnarr, isländischer Komi-

ker, Musiker, Schriftsteller und ehemaliger Punk-Bürgermeister von Reykjavík, wird darüber sprechen, „Warum die Politik mehr Dampfbäder und die Literatur braucht“. Rolf Lappert, preisgekrönter Schweizer Weltenbummler, liest aus seinem atmosphärischen Roman „Über den Winter“ und Alina Simone, Sängerin und Star der jungen New Yorker Literaturszene, berichtet von mal komischen, mal verzweifelten Versuchen, wie man sich in der heißumkämpf-

SCHERE, STEIN, PAPIER

Am Festival-Freitag findet als musikalischer Querverweis eine Veranstaltung in Kooperati-

S

on mit den Klangspuren Schwaz statt: Nach einer Lesung von Marcel Beyer – soeben mit dem

sche Tiroler Spiele wie das Tschonge-

renommierten Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet – präsentiert das Internationale Ensem-

len oder Dozenhacken und damit ei-

ble Modern Akademie Frankfurt (IEMA) unter anderem eine Uraufführung des deutsch-tür-

ne der ältesten Ausdrucksformen der

kischen Komponisten Hakan Ulus. Und auch in diesem Jahr sind beim Festival kleine Leser

menschlichen Kultur. Diverse Spiele

willkommen: Bei Sprachsalz-Mini können Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren eigene

stehen auch zum Ausprobieren bereit.

Lesezeichen basteln und kurze Lesungen besuchen.

// www.tiroler-landesmuseen.at

ten Indie-Musikszene behauptet. Dass Literatur immer auch eine Antwort auf die Gegenwart ist, zeigt die libanesische Schriftstellerin Iman Humaidan. Sie erzählt in ihrem Roman „Other Lives“ von individuellen wie kollektiven Erfahrungen von Flucht.

// www.sprachsalz.com

78

eco.nova

o der Titel der aktuellen Ausstellung im Museum im Zeughaus. Noch bis 8. Jänner 2017

beleuchtet diese vergessene bzw. typi-

eco.art

EINBLICKE INS LAND DER AUFGEHENDEN SONNE

Jorinde Voigt, Berlin 2015, 76 x 56 cm Tinte, Tusche, Blattgold, Ölkreide, Pastell, Bleistift auf Papier Unikat, signiert

© ROMAN MÄRZ

Natsuko Katahira, For You, 11 x 18 cm

Beobachtungen im Jetzt (2) Rotationsrichtung Rotationsgeschwindigkeit 1–14 Umdrehungen/ Tag Vorgestern → ∞ Gestern → ∞ Heute → ∞ Morgen → ∞ Übermorgen → ∞ Now

D

em durchschnittlich Kunstinteressierten in Europa sind in der Regel in Bezug auf japanische Kunst meist nur einzelne wenige, dafür aber geradezu klassisch

gewordene Beispiele japanischer Holzschnittkunst geläufig.

BILDENDE KUNST TRIFFT MUSIK

to in der Galerie Nothburga zeigt noch bis 14. September, dass

D

Die Ausstellung der eitgenössischen Holzschnittkünstler Tosai, Keiko Mikami, Chie Kawabata, Chiaki, Masanori Katsuyama, Haraue Katsuyama, Natsuko Katahira und Kyoko Sakamo-

ie Künstler Jorinde Voigt und Christian Marclay haben eigens geschaffene Werkserien von den Ensembles zeitkratzer und ensemBle baBel musikalisch interpretieren

lassen. Die interdisziplinäre Präsentation ist eine Premiere für die

diese uralte Form der Druckgrafik immer noch einen großen

Klangspuren Schwaz und den Kunstraum Innsbruck, die in Ko-

Stellenwert innerhalb der modernen Kunstformen innerhalb

operation mit Freunde Guter Musik Berlin e. V. und der National-

und außerhalb Japans hat. So bietet die Ausstellung nicht nur

galerie im Hamburger Bahnhof in Berlin die Werke zur Ausstel-

Gegenwartskultur aus Japan, sondern ermöglicht gleichzeitig

lung und Uraufführung bringen. Jorinde Voigt & zeitkratzer sind

einen intensiven Blick auf die Weiterentwicklung dieser sehr

ab 16. September im Treibhaus zu sehen/hören, Shalley Hirsch

typisch japanischen Kunstform in technischer und themati-

und David Moss bieten am 22. September eine Performance zu den

scher Hinsicht.

(Manfred Egger)

Werken Christian Marclays im Freien Theater Innsbruck. Die Ur-

Die Galerie Nothburga ist am 1. Oktober im Zuge der

aufführung der Kooperation mit dem Ensemble ensemBle baBel

Langen Nacht der Museen von 18 bis 1 Uhr geöffnet!

findet am 23. September im Silbersaal in Schwaz statt.

// www.galerie-nothburga.at

// www.klangspuren.at

Dreiländerkabarett

D

ie Herbst-Highlights im FeuerWerk in Fügen stehen heuer ganz im Zeichen des Kabaretts. Der Bayer Tom Kreß eröffnet den Reigen Anfang September mit schwarzhumori-

gem Grant und seinem ersten Solokabarett „G’schafft“. Es folgt der Schweizer Zauberkünstler Marc Haller samt seiner liebenswerten

Bühnenfigur „Erwin aus der Schweiz“, Daniel Lenz beweist ein gutes Gespür für Pointen und bittet mit seinem neuen Soloprogramm „fauLENZen“ zu einem humoristischen Tänzchen. Der gebürtige Tiroler nimmt sein Publikum dabei mit auf eine kurzweilige Reise in die Welt des Zeit- und Leistungsdrucks.

Auf dem musikalischen Programm stehen alte Bekannte wie Peter Ratzenbeck und Ludwig Dornauer, Ciela & Toi unplugged im Doppelkonzert oder Jazz vom Leroy Emmanuel Trio.

Der Brautkleiderball findet in diesem Jahr am 5. November statt! // www.binderholz-feuerwerk.com

LANGE NACHT DER MUSEEN

SAMSTAG, 1. OKTOBER, 18 – 1 UHR IN DEN FÜNF HÄUSERN DER TIROLER LANDESMUSEEN TIROLER-LANDESMUSEEN.AT

© PAZ FOTOGRAPHY

eco.nova

79

eco.art

Serie

Teil 3

Begrenzungen lösen sich auf Die Sofas, auf denen wir sitzen, die Teller, aus denen wir essen, die Lampen, die unsere Räume erhellen – alles ist Design. Doch noch lange nicht Kunst. Es gibt keine eindeutigen Kriterien zur Differenzierung, aber einige Anhaltspunkte, was zu Trends, Aufsteigern und Klassikern gezählt werden kann. // TEXT: JULIA SPARBER-ABLINGER

© BIRGIT KOELL

Barbara Psenner: „In der Fotografie sind die Preise nicht so exorbitant, weil man zumeist aus Serien verkauft und nicht ein einziges Original vorhanden ist. Aber auch hier gibt es einen Markt.“

80

eco.nova

eco.art

F

ür Design gilt grundsätzlich das Formgebende.

Die Funktion wird mit den Ansprüchen an Ästhetik und Bedürfnis verbunden: „Modernes Design kann als Versuch betrachtet werden, der gesichtslosen, stummen Masse der Produkte eine neue

Form und neuen Sinn zu geben“, steht im Design-Atlas geschrieben. Die industrielle Revolution leitete die Wende ein, das Berufsbild des Industriedesigners entsteht, der mit dem schönen Schein bestens vertraut zu sein hat. Dazu gehört Produktentwicklung, Erarbeitung funktionaler Details bis zur dekorativen Gestaltung der Verpackung und Imagepflege. Die Absatzsteigerung ist ein erklärtes Ziel des Designers. Der Künstler sieht vor allem darin eine Bedrohung, denn die zunehmende Kommerzialisierung wird mit dem Verlust von Kultur gleichgesetzt. Wenn Kunst nur für den Verkauf produziert wird, verliert sie das Ideal der reinen Aussage.

Trotzdem nähern sich die beiden Genres immer mehr an. Marc Newsons „Lockheed Lounge“ wurde um 1,2 Millionen Euro verkauft und lässt viele Maler vor Neid erblassen. Aber auch in ihrer Präsentation nähert sich das Interieurdesign demonstrativ der Kunst an. Ron Arad baut Möbel, die aufgrund ihrer exzentrischen Erscheinung auch in einem Kunstmuseum ausgestellt werden.

Immer mehr Designer inszenieren sich als Künstler, so wie Jorge Pardo, der Lampen, Tische, Vorhänge und Bodenbeläge entwirft und die reine Funktion dem Formenvokabular des Jugendstils oder der klassischen Moderne unterwirft.

Kunst und Design beschäftigen sich mit Kreativität, Formen und Materialien. Der große Unterschied ist jedoch, dass Design dekorativ sein kann, Kunst aber nie reine Dekoration sein darf: „Kunst ist etwas Einmaliges, es muss etwas Widerständiges sein und darf auch irritieren. Kunst muss frei und mutig sein, deshalb ist es schwierig, Kunst als Designobjekt zu sehen“, so Barbara Psenner, Kuratorin des FO.KU.S in Innsbruck.

Noch nie war die Grenze zwischen Kunst und Design fließender, die Freiheit der eigenen Entscheidung – was ist Kunst, De-

„KUNST KANN SCHÖN SEIN UND KANN GEFALLEN. DOCH ES IST NICHT IHRE AUFGABE, SCHÖN ZU SEIN. ES IST KEINE ZWINGENDE VORAUSSETZUNG.“

sign oder Kitsch – noch nie so groß wie heute. Trotzdem gilt als Kriterium, dass echte Kunst auch Widerstand erfahren muss, um wirklich standhalten zu können. Ein Beispiel ist die Fotogalerie LUMAS, die Fotokunst zum Designobjekt macht. „In ihrem Programm finden sich immer die gefälligen Arbeiten bekannter Fotokünstler, nicht die verstörenden“, so Psenner. „Und trotzdem zählen sie auch zu Kunstprodukten, da sie nur in limitierter Auflage zu haben sind.“ Die Fotografie wird als fächerübergreifendes Medium genannt: Die Kamera ist nur ein technisches Gerät, die Wirklichkeit vor der Linse ist für alle gleich. „Und doch ist die Interpretation so vollkommen anders. Die Überraschung liegt darin, wie vielfältig die Blicke auf die Welt sein können“, so Psenner.

Jedem Fotografen gelinge irgendwann das eine meisterliche Bild.

Eine individuelle, fotografierte Bildsprache zu finden und diese durchzuhalten, dass man sie auf den ersten Blick identifizieren kann, ist laut Psenner jedoch „eine Meisterschaft“.

Künstler im Designkontext, Designer im Kunstbetrieb Man möchte meinen, das Kriterium der Einzigartigkeit sei dem gesamten Kunstschaffen gemein. Mitnichten. Erneutes Beispiel ist der kubanische Allrounder Jorge Pardos: Seine vielfach kopierten Objekte werden in Galerien und Museen gezeigt, in Auktionshäusern versteigert und seine Fotos bei LUMAS angeboten. Der deutsche Künstler Tobias Rehberger erhielt bei der diesjährigen Bienna-

eco.nova

81

eco.art

le in Venedig den Goldenen Löwen. Nicht etwa für ein besonders aussagekräftiges Original, sondern für die Gestaltung eines Cafés. Seine skulpturalen Tische, Bänke und Lampen werden in Kunstzeitschriften hochgelobt, aber auch in Magazinen wie „Interior Design“ abgebildet. Rehberger selbst sagt über die Verbindung aus Kunst und Design, „dass kein Unterschied von außen festgemacht werden muss“. Doch legt er großen Wert darauf, dass er weiterhin als Künstler wahrgenommen wird und nicht auf der teils handwerklichen Schiene des reinen Designers daherkommt.

Einer, der von Berufswegen Kunst mit Design verbindet, ist der Innsbrucker Clemens Rhomberg. Er präsentiert hochwertige Kunst in der Galerie als auch im benachbarten Möbelgeschäft – sozusagen inmitten von Design. „Das Ästhetische in der Kunst ist immer aktuell, auch wenn es nicht nur Behübschung sein soll.“ Auch Rhomberg steht zur Eigenständigkeit der Kunst, die nicht zum Teppich passen muss, „mit der man aber wohnen können sollte“.

Die Geschichte des Designs, das in den Kunststatus erhoben wurde, würde noch viel aufbieten: Man denke nur an Walter Gropius, der die „Mauer zwischen Handwerkern und Künstlern eingerissen“, die

Clemens Rhomberg: „Kunst hat immer noch den Anspruch der Ästhetik. Ob pro­ blembehaftete Kunst ein Trend bleiben wird, ist schwer zu sagen.“

Architektur mit einbezogen und eine kollektive Erneuerung und Gestaltung eingeleitet hat. Aktuelle Positionen beider Genres sind heute jedoch mehr mit einem Überangebot konfrontiert und von einer kreativen Revolution weit entfernt. Ihr Fokus richtet sich vielmehr auf den individuellen Absatz. Offenbar ist die Verschmelzung von Kunst und Design ein „Lifestyle-Phänomen“, wie die Frankfurter Allgemeine schreibt, „das einerseits als heitere Kulturmelange gefeiert, andererseits als unkritische, oberflächliche Verbindung verurteilt wird“. Wir meinen, wenn sich kreative Kategorien vermischen, lösen sich Begrenzungen und Kategorien auf. Das hat der Kunst noch nie geschadet.

KUNSTBAROMETER 

Einflussreiche Persönlichkeiten aus der Tiroler Kunstszene erklären ih­ re Einschätzungen zum Kunstmarkt.

Wer zählt zu den Aufsteigern unter den jungen Künstlern in Tirol und wie wird ihre künstlerische Bedeu­ tung bewertet? Welche schon er­ folgreichen Künstler werden wohl noch erfolgreicher werden? Das eco.nova­Kunstbarometer 2016 als eine Orientierung für Freunde zeit­ genössischer Kunst.

82

eco.nova

3 Fragen an …

1. Kunst ist ein entscheidender Impulsgeber für Veränderungen und Reformen. Welche inhaltlichen Trends dominieren die Kunst 2016?

2. Aufsteiger der jungen Kunstszene aus Tirol und die Einschätzung der künstlerischen Bedeutung für die Gegenwartskunst?

3. Welche österreichischen „Klassiker der Kunstszene“ könnten noch an Bedeutung und Wert gewinnen?

Barbara Psenner

fie aus den Bereichen Industrie, Architektur

Sie ist Kuratorin der Galerie FO.KU.S, die seit

und Werbung sowie für Fotografie der klassi-

2006 im Bankgebäude der BTV beheimatet

schen Moderne des 20. Jahrhunderts kontra-

ist – ein offener Kunstraum für zeitgenös-

punktisch zu zeitgenössischen Positionen.

sische internationale Fotokunst, aber auch

FO.KU.S ist keine kommerzielle Galerie. „Wir

für Präsentationen angewandter Fotogra-

orientieren uns nicht am Käuferinteresse“, so

© BIRGIT KOELL

eco.art

Aufsehen gesorgt. Ein ständiger Trend

cker Templstraße. Rhomberg präsentiert

in der Fotografie ist sicher die Ästhetik

und verkauft hochwertige Kunst und in-

gefälliger Motive, die man am ehesten in

dividuelle Wohnkultur: „Zwei getrennte

Richtung Design interpretieren kann. Nick

Genres, die miteinander verbunden sind.“

Brandt zeigt Tiere in ihrer Schönheit, stellt

Clemens Rhomberg ist auch gerichtlich be-

sie aber in städtische Landschaften, die dem

eideter und zertifizierter Sachverständi-

Verfall preisgegeben werden. Michael Kenna

ger für Kunst mit dem Spezialgebiet „Kunst

zeigt ebenfalls ästhetische, aussagekräftige

nach 1945“ und kuratiert das Programm des

Landschaftsfotografie, die aber auch schön

„Kitzbühel Country Club“. Er bringt damit

anzusehen ist

Kunstschaffen an einen ungewöhnlichen Ort: „Kunst soll nicht nur in Galerien und

2. Aufsteiger? Einer, der sich der Ent-

Museen zu sehen sein. Kunst hat überall

wicklung zur „schnellen Fotografie“ wider-

Berechtigung.“

setzt, ist Paul Albert Leitner. Er benutzt eine analoge Kamera. Seine Motive sind er selbst

1. Trends? Der beste Kritiker der Kunst ist

oder eine banal erscheinende Umgebung,

die Zeit. Das Antikriegsbild „Guernica“ von

die wie aus der Zeit gehoben wirkt. Die

Picasso aus dem Jahr 1937 gilt als Meilen-

Arbeiten von Paul Albert Leitner sind hoch

stein in der Kunstgeschichte. Inwiefern

gehandelt und angesichts der Tatsache,

sich aktuelle Auseinandersetzungen – wie

dass es irgendwann keine analoge Fotogra-

der derzeit grassierende Terror in Euro-

fie mehr geben wird, erfahren seine Bilder

pa – auch in der neuen Kunstgeschichte

sicher noch eine Preissteigerung.

festschreiben werden, werden wir erst viele

Heinrich Kühn ist einer der bedeutendsten

Jahre später wissen. Kunst hat immer noch

Vertreter der Fotokunst aus Tirol in den

den Anspruch der Ästhetik, deshalb ist es

letzten 150 Jahren. Er kann als aufsteigendes

schwer zu sagen, ob die problembehaftete

Beispiel am Kunstmarkt genannt werden,

Kunst ein Trend bleiben wird.

zumal er inzwischen historische Bedeutung hat. Seine Bilder sind nahe dem Impressio-

2. Aufsteiger? Jakob Kirchmayr ist ein

nismus.

junger Tiroler Künstler, der sich kritisch

Als junger Gegenpol ist mir persönlich Paula

mit dem Zeitgeschehen beschäftigt und mit

Nikolussi aufgefallen. Eine 18-jährige Schü-

Bedeutungsebenen spielt, das hat meiner

lerin, die von einem Austauschjahr in Japan

Meinung nach Zukunft.

mit sensationellen Fotos zurückgekommen

Der Autor Bernhard Aichner sorgt mit

ist. Sie hat eine eigenwillige Bildsprache

seinen Schriftbildern für Furore. Seine

einer Realität, die für alle gleich ist und doch

Zeichnungen sind intuitiv angelegt und

so anders daherkommt.

die Kombination aus Literatur und Kunst gelingt ihm gut, wenngleich natürlich der

3. Klassiker? Maria Hahnenkamp zum

Hype um seine Person mit ausschlaggebend

Beispiel. Thema ihrer künstlerischen Arbeit

für seinen Erfolg ist.

die Kuratorin. Die Strategie in der Auswahl

ist der subtile Feminismus und das starre

Sevda Chkoutova ist eine bulgarische

der Künstler ist ein internationales Renom-

Bild der perfekten Frau, das sich beharrlich

Künstlerin, die in Wien lebt. Sie verarbeitet

mee und es sollen keine rein konzeptuellen

hält. Elfie Semotan ist besonders durch

in ihren ironischen Zeichnungen ihre eigene

und abstrakten Arbeiten gezeigt werden. „Bei

Modefotografie bekannt geworden. Lange

Biographie – eine Frau im Würgegriff von

uns sollen Fotos Geschichten erzählen“, so

vor den sogenannten „Selfies“ etablierte sie

Familie und Alltag sowie als Osteuropäerin

Barbara Psenner.

sich als Porträtfotografin am internationa-

im Westen.

len Markt.

1. Trends? Ein Trend in der Kunst ist

Der wohl weltweit erfolgreichste zeitgenössi-

3. Klassiker? Max Weiler wird noch lange

die Migrationsbewegung, die sich in der

sche Fotograf ist Andreas Gursky, der die di-

Bestand haben und dadurch werden auch

Soziologie der Städte niederschlägt. Aber

gitale Bildbearbeitung und das Großformat

die Preise am Kunstmarkt weiter steigen.

auch die Umweltzerstörung, die globale

als charakteristisches Ausdrucksmittel nutzt.

Auch Hermann Nitsch wird bestimmt

Bedrohung durch Klimaveränderung, durch

Aber auch Candida Höfer ist sehr gefragt. Sie

noch höhere Preise erzielen. Der Wiener

rücksichtslose Ausbeutung von Bodenschät-

ist bekannt als Fotografin von Innenräumen,

Aktionismus ist neben den Phantasten die

zen sind Themen der Kunst. Die Fotografie

die leer sind und unbewohnt erscheinen.

wichtigste Kunstströmung, die Österreich

ist ein Medium, mit dem man Situationen

Ihre fotografierten Räume gehen über deren

hervorgebracht hat. In Amerika und in

schnell erfassen kann – eine Art Seismo-

funktionale Bedeutung hinaus.

England verkauft sich Nitsch sehr gut.

Andy Warhol hat die Kunstwelt revolu-

graf gesellschaftlicher Verhältnisse und Veränderungen. Der Künstler Ai Weiwei ist

tionär verändert und ist bis heute der

ein Beispiel. Sein Foto, auf dem er sich in der

Clemens Rhomberg

gleichen Pose zeigt wie ein angeschwemm-

Er leitet die gleichnamige Galerie und das

Arbeiten werden im Preis weiter steigen

tes, totes Flüchtlingskind, hat für sehr viel

Möbelhaus Kranebitter in der Innsbru-

und seinen Status weiter ausbauen.

bedeutendste Vertreter der Pop-Art. Seine

eco.nova

83

eco.art

Forschergeist und Neugierde Bereits zum 23. Mal finden von 8. bis 24. September 2016 die Klangspuren – Tiroler Festival für neue Musik statt. Mehr als 30 Einzelveranstaltungen von Konzerten bis zur Pilgerwanderung und mit vielbeachteten Uraufführungen von jungen Komponisten bis zu Auftritten der Absolventen des Ausbildungsprogramms International Ensemble Modern Akademie erlauben mitten in Tirol einen tiefen Einblick in die europäische Szene neuer Musik. // TEXT: BARBARA WILDAUER

E

ntstanden sind die Klangspuren

Wir sehen uns als wichtiger Beitrag zum The-

Schwaz vor mehr als 20 Jahren

ma neue Musik. Der regionale Aspekt – als

der Eröffnung auf der großen Bühne bestrei-

als Vision der damaligen Kultur-

Tiroler Festival für neue Musik – schließt ein,

ten. Mit dem Musikvermittlungsprogramm

amtsleiterin der Stadt Schwaz,

programm „lautstärker“ ein Vorkonzert bei

dass sich unser Programm international und

„Klangspuren mobil“ für Schulen erreichen

Maria Luise Mayr, und des Schwazer Kompo-

interkulturell orientiert. Wir blicken dabei

wir sehr viele Schüler und Jugendliche, die

nisten Thomas Larcher. Seit 2015 stehen die

auch durchaus über Europa hinaus und ver-

dabei einfach eine Vielzahl an Instrumen-

Klangspuren unter der Leitung von Angelika

stehen uns als weit geöffnetes internationa-

ten ausprobieren können – ohne Anleitung.

Schopper, der künstlerische Leiter Matthias

les Festival, in dem das regionale Schaffen ei-

Das kommt sowohl bei den Schülern selbst

Osterwold präsentierte im Mai sein bereits

ne große Rolle spielen soll.

als auch den Schulen sehr gut an. Dies alles wird über das Festival und die Akademie mit

4. Programm, das einen Blick auf die „Jungen Sterne am Himmel der Gegenwartsmusik“

Ist das nicht ein Widerspruch?

dem Schaffen und Wirken von aufstrebenden

verspricht.

Die Verankerung in der regionalen Kultursze-

Komponisten vernetzt. Heuer befassen sich

ne und die Vernetzung mit regionalen Kul-

die Klangspuren ganz speziell mit „Jungen

ECO.NOVA: Nicht allen ist der Begriff

turinitiativen wird auch von außen wahrge-

Sternen“, wobei dieser Titel doppeldeutig im

„neue Musik“ geläufig. Wie würden Sie die-

nommen und ist ein wichtiger Bestandteil der

Sinn von aufstrebenden Künstlern und neuen

sen definieren?

Reputation der Klangspuren.

Strömungen in der Musik beleuchtet wird.

MATTHIAS OSTERWOLD: Der Begriff neue Musik ist in der Tat ein wenig diffus – so

Was umfasst das Projekt Klangspuren?

neu ist die Geschichte der neuen Musik näm-

Wir sind ein Ganzjahres-Musikvermittlungs-

lich gar nicht mehr. Neue Musik gibt es bereits

betrieb. Neben dem Festival im September

seit 1909, sie umfasst künstlerisch ambitio-

bieten die Klangspuren das ganze Jahr ein

nierte Musik in der und für die Gegenwart –

breites Angebot für die gesamte Bevölke-

auf Notenblättern, auch mit verschiedenen

rung ab vier Jahren – vom Kinderprogramm

Medien und Techniken. Improvisation spielt

„Klangspuren barfuß“ über die Komponier-

eine Rolle genauso wie Übergänge zu anderen

und Instrumentenbauwerkstatt „Klangspu-

Gattungen wie Film oder Literatur. Neue Ge-

ren lautstark“ und „lautstärker“ bis zum Fes-

genwartsmusik grenzt sich dabei nicht scharf

tival und einer ganzen Reihe an begleitenden

von anderen Musikrichtungen ab, Traditionen

Formaten. Bei den Klangspuren dreht sich im

und Geschichte spielen eine wichtige Rolle.

Gesamtkonzept sehr viel um Musikvermitt-

Die Klassik des 18. und 19. Jahrhunderts ist für

lung im Sinn von Ausbildung und den inhalt-

die neue Musik durch ihre Grammatik inter-

lichen Austausch und die Vernetzung von

essant, auch Volksmusiken oder afrikanische

jungen Nachwuchskünstlern.

Rhythmen werden von einigen Komponisten

Heuer findet nach 13 Jahren auch erstmals

aufgenommen. Neue Musik versteht sich in

wieder die International Ensemble Modern

diesem Sinn nicht als Abgrenzung, sondern

Academy in Schwaz statt. Die Ergebnisse der

Reflexion. Das war auch das Erkenntnisinte-

Arbeit dieser Ausbildungsakademie mit jun-

resse meines ersten Programms 2013 „Neue

gen Künstlern werden in Zukunft noch stär-

Musik und das romantische Erbe“.

ker in das Festivalprogramm im September

Stichwort Erkenntnisinteresse: Die

spuren barfuß“ befasst sich mit Tönen und

Klangspuren sind immer schon mehr als

Klang und die Kinder werden gemeinsam mit

ein zweiwöchiges Festival. Wo geht für

der jährlich stattfindenden Komponierwerk-

Sie die Reise hin?

statt „lautstark“ und ihrem Fortgeschrittenen-

integriert. Auch das Kinderprogramm „Klang-

84

eco.nova

MATTHIAS OSTERWOLD

Geboren 1950 in Hamburg, lebt und ar­ beitet als Kulturmanager in Berlin. Os­ terwold studierte Soziologie, Volkswirt­ schaft und Stadtforschung in Hamburg sowie Musikwissenschaften in Berlin.

Im Jahr 1983 war er einer der Gründer von „Freunde Guter Musik Berlin e.V.“, einer Organisation zur Förderung ex­ perimenteller Musik. Zwischen 1999 und 2001 war er Musikkurator im Zen­ trum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe. Für das Klangkunst-Festival Sonambiente Berlin war er 1996 und 2006 im künstlerischen Leitungsteam.

In Luzern ist er Mitinitiator des Festi­ vals „Pfeifen im Walde“. Von 2001 bis 2014 war er künstlerischer Leiter von MaerzMusik, Festival für aktuelle Musik der Berliner Festspiele. Für die Berliner Festspiele saß er von 2002 bis 2004 in deren Jury. Seit 2013 ist er Leiter der Klangspuren Schwaz.

KLANGSPUREN

Tiroler Festival für neue Musik 8. bis 24. 9. 2016 Junge Sterne. Comic. Cartoon. Graffiti www.klangspuren.at

© KAI BIENERT

eco.art

„UNSER ZIEL IST ES, NEUER MUSIK UND IHREN KOMPONISTEN UND INTERPRETEN RAUM ZU GEBEN UND DAMIT EIN JUNGES UND INTERESSIERTES PUBLIKUM AN NEUE MUSIK HERANZUFÜHREN, ZU BEGEISTERN UND ZU GEWINNEN.“ Matthias Osterwold

Welche Themen beschäftigen neue

breit. Ich sehe mich als ein Element in einem

unterschiedlichen Locations statt – von

Musik besonders?

sehr großen Netzwerk, das sich beruflich mit

der Pilgerwanderung durch Tirol über die

Neue Musik hat den Anspruch, Themen und

neuer Musik auseinandersetzt. Durch die

Fleckviehversteigerungshalle in Rotholz

Entwicklungen der Gesellschaft so offen als

Themenstellung haben wir die Möglichkeit,

oder heuer auch im Treibhaus in Innsbruck.

möglich entgegenzutreten. Neuer Musik wird

eine forschende Perspektive einzunehmen.

Auf welche Veranstaltung freuen Sie sich

oft nachgesagt, schwierig zu hören und zu

Im Kontakt mit den Künstlern stoßen wir auf

besonders?

verstehen zu sein. Das Klangspuren-Festival

neue Ideen, die die Klangspuren über Aufträ-

Natürlich auf alle! Ein Highlight wird auf

bietet die Gelegenheit, sich in sehr kompri-

ge für Kompositionen auch direkt fördern.

jeden Fall das Eröffnungskonzert im Silber-

mierter Form einen Eindruck zu verschaffen,

Hier kommen auch Ökonomie und Wirt-

saal des SZentrum in Schwaz sein, bei dem

wie neue Musik klingt, und dabei Neugierde

schaft in Form von Partnern ins Spiel bzw.

erstmals das Ensemble Modern Orchest-

zu wecken und für Überraschung zu sorgen.

spielen eine Rolle in Form von Kooperatio-

ra mit Ensemble Modern, IEMA Ensemble

Gerade in der Postmoderne entwickelten

nen, Partnerschaften und Drittmitteln. Das

Frankfurt und dem Klangspuren Academy

sich sehr viele Spielarten von Musik – auch

erlaubt uns bei den Klangspuren, über die Ba-

Ensemble auftreten wird. Composer in Re-

abseits von Instrumenten und Notenblät-

sisförderungen hinaus verschiedene Projekte

sidence Enno Poppe ist einer der bereits an-

tern. Das greifen wir im heurigen Programm

umzusetzen. Das Gesamtbudget der Klang-

gesprochenen Vertreter der neuen Musik,

doppeldeutig auf – „neue Sterne“ meint glei-

spuren setzt sich aus einer ganzen Reihe von

der den Dingen bis auf den Grund geht. Aber

chermaßen eine neue Generation, aber auch

Projekten zusammen, die das ganze Jahr ge-

auch auf das Black Page Orchestra und die

neue Orientierung. Wir haben heuer eine Ge-

staltet werden. Das jährliche Budget variiert

Werke des jungen Tiroler Komponisten Mat-

neration von Künstlern eingeladen, die die

dementsprechend. Hauptförderer des Festi-

thias Kranebitter freue ich mich. Comic und

gesellschaftlichen Entwicklungen als Ganzes

vals sind das Land Tirol, das Bundeskanzler-

die Begleitmusik zu historischen Stummfil-

wahrnehmen. Der Begriff Dekonstruktion

amt, die Stadt Schwaz und zahlreiche weitere

men werden heuer interessante Anregun-

entspricht diesem Anspruch: Dinge ausein-

Partner und Sponsoren aus der Wirtschaft

gen geben und in Zusammenarbeit mit dem

anderzunehmen, zu reflektieren und neu zu-

und dem Kultur- und Kunstbetrieb, von de-

Innsbrucker Kunstraum werden Ausstellun-

sammenzusetzen. Wir haben dazu die „New

nen sich viele auch gezielt im das ganze Jahr

gen von den zwei renommierten Künstlern

Girls and Boys on the Block“ beim Festival zu

laufenden Vermittlungsprogramm und un-

Jorinde Voigt und Christian Marclay zu se-

Gast und es werden Comic, Cartoon und Graf-

serem Kinder- und Jugendprogramm ein-

hen sein, die spannende Einblicke in die Ver-

fiti wichtige Rollen spielen. Erstmals starten

bringen. Über das Jahr bewegen wir somit im

bindung von Musik und darstellender Kunst

wir auch einen ganz direkten Brückenschlag

Gesamten durchaus bis zu einer halben Mil-

versprechen.

zur darstellenden Kunst.

lion Euro. Vieles davon leisten unsere Koope-

In Tirol gibt es ein sehr treues und begeiste-

rationspartner auch als wertvolle Sach- und

rungsfähiges Stammpublikum und ein gro-

Was macht „neue Themen“ aus Ihrer Sicht

Dienstleistungen, ohne die ein Projekt wie die

ßes Potenzial an jungen Künstlern mit her-

aus – und wie werden Stücke und Interpre-

Klangspuren nicht umsetzbar wären.

vorragender musikalischer Ausbildung. Ich

ten ausgewählt?

hoffe und freue mich darauf, dass wir heuer

Ich gehe viel auf Veranstaltungen in ganz Eu-

Die Veranstaltungen des Klangspuren-Fes-

unser Publikumsspektrum wieder erweitern

ropa und beobachte die Entwicklungen sehr

tivals finden seit ihrer Gründung in sehr

können.

eco.nova

85

Mobil Auto & Motor

!

WEITERE TESTBERI CHTE, NEWS UND MEHR UN TE WWW.ECO-MOBIL. AT R

Schon schön SPORTLICHER ERFOLGSTYP

R

enntechnologie für die Straße. Das ist man von so mancher Luxusmarke gewohnt,

jetzt macht’s auch Renault möglich

M

und macht mit dem Clio R.S. Formel-1it dem A5 revolutionierte Audi einst seine Mittelklasse. Die Ingolstädter

Technologie für breite Käuferkreise

schufen ein Design-Kunstwerk, das in Windeseile Fans auf der ganzen Welt

erschwinglich. Das Design des flotten

fand. Mit einer fulminanten 3-D-Lichtshow feierte Audi nun an seinem

Franzosen sorgt für einen sportlichen

Stammsitz die Weltpremiere des neuen A5 und S5 Coupé. Die beiden Ästheten wurden

Auftritt, die Motoren passen perfekt

äußerlich nachgeschärft und demonstrieren sportliche Eleganz. Die Motorhaube ist

dazu. Der Energy-TCe-220-EDC in der

lang, das niedrige Dach fließt geschmeidig zum kurzen Heck. Besonders markant: der

limitierten Performance-Edition Clio

breite Singleframe, die Matrix-LED-Scheinwerfer, die wellenförmige Seitenlinie und die

R.S. Trophy leistet 220 PS und über-

breit ausgestellten Radhäuser. Außerdem sind jetzt noch mehr Hightech und neue Mo-

zeugt trotz beeindruckender Eckdaten

toren mit dabei. Das Spektrum im A5 beginnt bei flotten 190 PS und geht bis 286 PS, das

auch durch einen zeitgemäß modera-

Highlight schlechthin ist der neue Turbo-V6 im S5 mit 354 PS und dem Sprint von 0 auf

ten Verbrauch. Der Einstiegspreis ins

100 km/h in 4,7 Sekunden. Startpreise: 43.000 (A5) bzw. 62.500 (S5) Euro.

Rennfeeling liegt bei rund 30.000 Euro.

CROSSOVER-HYBRID

D

ebütiert hat er in Genf, seit Sommer (zumindest dem meteorologischen) ist er auch bei uns zu haben:

der Kia Niro. Der Neuling in der Kia-Palette verbindet die Vorzüge eines geräumigen Crossovers mit einem niedrigen Kraftstoffverbrauch – entwickelt wurde er von Anfang an dezidiert als Hybridmodell. So werkeln in ihm ein 1,6-Liter-Benzindirekteinspritzer, eine Lithium-Ionen-Polymer-Batterie, ein 32 kW starker Elektromotor und ein sechsstufiges Doppelkupplungsgetriebe. Ob der Niro vor allem zum Prius-Ärgerer wird, wird man sehen. Beim Preis hat er ihn schon und liegt mit rund 25.000 Euro ein Stück unter dem Toyota.

86

eco.nova

ECO.MMENTAR

Wohin fährt Tesla?

Bruno König, Motorredaktion

Zum Modelljahr 2017 unterstreicht Land Rover nachdrücklich die Position seines Flaggschiffs Range Rover als Vorbild und Taktgeber im weltweiten Markt hochwertiger SUV.

DIE MUTTER ALLER SUV

VERSTECKERLEX

G

ut getarnte Erlkönige flitzen schon durch die Gegend, ansonsten geben die Tschechen

nur einzelne Details an die Öffentlichkeit. Das neue Skoda-SUV ist (noch)

Mehr Umsatz, aber auch höhere Verluste und weniger verkaufte Autos als geplant: Tesla fährt derzeit mehr im Retourgang als auf der Überholspur.

eine Million Mal wurde der Vorreiter seiner

Menschen rund 3.500 Kodiakbären

D

Klasse seitdem rund um den Globus ver-

– bullig, stämmig und ganz schön

Dollar im Vergleichszeitraum des letzten

kauft. Das macht einiges her ... hat aber auch

massiv. Und so drückt auch das De-

Jahres auf über 293 Millionen Dollar im

seine Gründe. Es ist die Mischung aus luxuri-

sign des Kodiaq Kraft und Schutz aus.

zweiten Quartal 2016 stieg – umgerechnet

öser Kultiviertheit und souveräner Bewälti-

Die Schreibweise ist übrigens von der

also mehr als 263 Millionen Euro. Auch

gung jeden Untergrunds, was ihn ausmacht.

Sprache der Ureinwohner, der Aluti-

die geplanten Stückzahlen von 17.000

Und dazu ist auch das Design ein feines. Mit

iq, abgeleitet und soll gleichzeitig die

Fahrzeugen im abgelaufenen Quartal

der aufgewerteten Generation führt der bri-

Unverwechselbarkeit des neuen Gro-

wurden um mehr als 2.500 verfehlt. Trotz

tische Allradspezialist im Modelljahr 2017

ßen unterstreichen, der die weltweite

dieser Tatsache und den Rekordverlusten

neben innovativen halbautonomen Techno-

SUV-Offensive von Skoda einläutet.

stehen die Tesla-Anleger hinter dem Elek-

logien auch eine neue Version ein: den Range

Zum Verkaufsstark Anfang 2017 ste-

troautohersteller. Die Aktie drehte sogar

Rover SVAutobiography Dynamic – mit 550

hen fünf Motoren (zwei TDI und drei

leicht ins Plus und steht weiterhin kons-

PS der leistungsstärkste Range aus Serien-

TSI) zur Wahl, der stärkste Benziner

tant auf hohem Niveau.

produktion. Verkaufsstart der Generati-

wird 180 PS haben. Gestartet wird

Doch nicht nur mit Elektroautos allein

on 2017 ist im Winter, die Preise starten bei

wohl bei rund 24.000 Euro.

verfolgt Tesla-Chef Elon Musk eine ehr-

V

or genau 46 Jahren begründete der

ein gutgehütetes Geheimnis, aber zu-

Range Rover das Segment der lu-

mindest hat es einen Namen: Kodiaq.

xuriösen Geländewagen. Mehr als

Auf Kodiak Island leben nebst 14.000

ie Anleger halten dem Autohersteller dennoch die Treue.

Die Aktie bleibt stabil. Und das,

obwohl der Verlust von 184,2 Millionen

geizige Expansionsstrategie. Ein wesent-

97.000 Euro.

licher Baustein in der Entwicklung des Unternehmens ist die kürzlich eröffnete Gigafactory in Nevada, eine riesige Fabrik zur Herstellung von Batterien für Elektroautos. Zusätzlich investierte Musk gerade 2,6 Milliarden Euro in den Kauf des Ökostrom-Spezialisten „SolarCity“. Damit will Tesla künftig auch Solaranlagen anbieten.

Bleibt abzuwarten, ob all diese Vorhaben die Euphorie der Anleger weiter beflügeln oder doch irgendwann elektrisie-

Chicer Bayer

D

rend einbremsen.

Anregungen und Kommentare bitte an koenig@econova.at

ass BMW was von Design versteht, darüber lässt sich nicht streiten. Auch der BMW 3er Gran Tourismo kommt wieder richtig geschmeidig daher. Dabei haben es die Bayern geschafft, auch ein ordentliches Platzangebot zu liefern. So verbindet the next generation die Eleganz eines Coupés mit dem Raumangebot einer Oberklasselimousine und dem Gepäckraumvolumen eines

Kombis. Generell vermittelt das Interieur mit seinen aufgewerteten Materialien und neuen Akzenten mit zusätzlichen Chromelementen noch mehr Oberklassegefühl, die neue Motorenfamilie verspricht mehr Leistung bei weniger Verbrauch. Insgesamt stehen im 3er GT 18 Motor-, Getriebe- und Antriebsvarianten zur Wahl ... ab 40.000 Euro.

eco.nova

87

eco.mobil

Augenschmeichler Aus Amerika nach Europa. Ford bringt den Edge nun auch bei uns ins Programm und könnte damit recht erfolgreich werden. Zum einen boomen SUV derzeit wie kein anderes Segment – das spürt Ford auch mit dem Kuga –, zum anderen schaut der wuchtige Geländegänger einfach gut aus. // TEXT: BRUNO KÖNIG

U

nauffällig ist der Ford Edge

chen dem Edge 210 PS ein und schicken die

deaus. Ford zeigt damit wirklich, was sie mo-

mit seinen 4,81 Metern Län-

450 Nm Drehmoment auf beide Achsen. Ei-

mentan drauf haben. Kompliment.

ge und zwei Metern Breite

gentlich zunächst nur auf die vordere, erst

In gut neun Sekunden sprintet der knappe

schon von Haus aus nicht,

wenn der kleinste Schlupf auftritt, wird die

Zweitonner auf Tempo 100 und schafft bei

aber in „Orange matt“ ist er unübersehbar.

Kraft per Lamellenkupplung auch auf die

Bedarf 211 km/h Spitze.

Der Autopark stellte uns das im schrillen

hinteren zwei Räder verteilt. Das funktio-

Farbton folierte SUV zum Testen zur Verfü-

niert so blitzschnell, dass jegliche Antriebs-

Platz und Sicherheit

gung. Motorisiert ist das große SUV mit dem

einflüsse ausbleiben und auch mittelschwe-

Innen zeigt sich der Ford von seiner ordent-

stärkeren von zwei Dieselmodellen, dem 210

res Gelände kein Problem darstellt. Dazu

lichen Seite. Alle Schalter sind übersichtlich

PS starken 2.0-Liter-Bi-Turbo und satten 450

federt der Edge wirklich komfortabel und

und aufgeräumt angeordnet. Die Material-

Nm Drehmoment, verteilt auf alle vier Räder.

liegt satt auf der Straße. Spurrillen ignoriert

auswahl ist sachlich und solide verarbeitet.

Doch nicht nur die Farbe allein ist es, dass der

er gnadenlos und läuft schnurstracks gera-

Dazu gibt es viel Platz für fünf Personen

optische Auftritt auf Anhieb überzeugt. So

und deren Gepäck. Damit wird der Edge

kantig, wie der Name es vermuten lässt, ist er

FACTS

gar nicht. Das SUV gefällt mit schönen Rundungen, einer stylischen, modernen Form und einem wertig-soliden Eindruck. Alles ziemlich exklusiv und premium. Der Ford Edge vermittelt dadurch Emotion und Sportlichkeit, aber auch einen Schuss Futurismus – besonders mit den zackigen Schweinwerfern und der am Heck durchgehenden LED-Leuchte.

Fährt, wie er aussieht Mittels Startknopf erwacht der kräftige 2.0-Diesel zum Leben. Zwei Turbolader hau-

88

eco.nova

FORD EDGE TITANIUM . TDCI POWERSHIFT • • • •

• • • •

Motor: 2.0-Vierzylinder-Bi-Turbodiesel Leistung: 154 kW/210 PS Drehmoment: 450 Nm Beschleunigung: 9,2 sec von 0 auf 100 km/h Spitze: 211 km/h Testverbrauch: 7,3 Liter/100 km CO2 -Ausstoß: 149 g/km Preis: ab 45.400 Euro

zum komfortablen Reisewagen. Aber auch zum sicheren: Vom autonomen Bremssystem über den Einparkautomaten bis hin zu zahlreichen Assistenzsystemen haben die Ingenieure an alles gedacht – sogar an Gurtairbags auf der Rückbank, ein Feature, das man sonst nur in großen Nobellimousinen findet.

Klein ist hingegen der Verbrauch: Während unseres Tests genehmigte sich der Ford Edge im Schnitt nur 7,3 Liter auf 100 Kilometer.

Damit darf man gespannt sein, wem die Kölner damit Kundschaft abknöpfen. Konkurrenten in dieser Klasse gibt es ja genug.

eco.mobil

eco.nova

89

eco.mobil

Koreaner im Sportdress Die vierte Generation des Kia Sportage überzeugt vor allem mit einem: Sportlichkeit. Aber auch sonst hat der Koreaner einiges auf dem Kasten und setzt seine Mitbewerber gehörig unter Druck. // TEXT: BRUNO KÖNIG

E

gal wo wir mit dem neuen Kia

Peter Schreyer hervorragende Arbeit ge-

Sportage auftauchten, die Be-

leistet. Nicht nur der Außenauftritt gefällt,

geisterung war stets groß. Vor

auch innen wurde so ziemlich alles erneuert

allem sein sportlicher Auftritt

und zeitgemäß geordnet und platziert – ver-

war es, der beeindruckte. Seit 1994 bieten die

packt in ordentliche Materialien und solide

Koreaner den Sportage in ihrem Verkaufs-

Verarbeitung. Dazu gibt’s einen einfach be-

programm und feierten damit viele Zulas-

dienbaren und für den Fahrer gut erreich-

sungserfolge. Seit Kurzem buhlt die mittler-

baren Bildschirm. Der Verzicht auf Schalter

weile vierte Generation um die Gunst der

lässt dabei den Innenraum zwar übersicht-

Kunden.

lich und aufgeräumt erscheinen, erfordert

Und sein optischer Auftritt ist gelungen:

jedoch etwas mehr Aufmerksamkeit bei der

Der neue Sportage tritt mit allem an, was

Bedienungswahl.

Kia derzeit so drauf hat. Mit seiner hohen

che Traktion, die sich rechtzeitig ins Unter-

Gürtellinie, der geduckten Dachpartie, sei-

Kräftig und sparsam

nen strammen Formen und den kurzen

Überzeugen konnte auch das kräftige Trieb-

Überhängen sieht er sportlich und angriffs-

werk im Sportage. Der 2,0-CRDi-Turbodiesel

denn die eher sportliche und straffe und da-

lustig aus. Diese Angriffslust benötigt er

mit 185 PS und satten 400 Nm Drehmoment

mit auch seitenneigungsarme Fahrwerks-

steuern auflöst, falls es der Fahrer mal übertreibt. Und das kann durchaus vorkommen,

auch, um sich bei der starken Konkurrenz

schiebt in jeder Lebenslage nach vorne. In

abstimmung und die deutlich rückmel-

durchzusetzen. Seit Jahren wächst kein

Kombination mit dem Automatikgetrie-

dungsfreudigere Lenkung verhelfen dem

Segment mehr als das der kompakten SUV

be, das die gesamte Kraft an alle vier Räder

SUV zu einer Agilität, die ihm bislang fremd

– meist zweistellig nämlich. Von diesem Ku-

verteilt, ist das eine wirklich feine Sache.

war. Viel Fahrfreude jedenfalls und das bei

chen wollen alle mitnaschen, natürlich auch

Zusammen mit den großen 19-Zoll-Rädern

akzeptablem Verbrauch. Während unseres

Kia. Dazu hat das Team rund um Designchef

ergibt sich daher eine recht unerschütterli-

Tests gönnte sich das kräftige Triebwerk

90

eco.nova

eco.mobil

im Schnitt sieben Liter auf 100 Kilometer.

Nicht nur hier wissen die Koreaner, was ihre Kunden wünschen, sondern auch bei den Platzverhältnissen: spürbar mehr bei nur geringfügig größeren Außenabmessungen – das sitzt.

Und was kostet das Ganze? Das Einstiegsmodell, der 1,6-GDi-Benziner mit 132 PS, ist ab 23.990 Euro zu haben, die Topvariante Platin mit dem 185-PS-Diesel ist ab 40.390 Euro verfügbar. Eine echte Kampfansage an Tiguan, Qashqai und Co.

FACTS KIA SPORTAGE PLATIN . CRDI AWD • • • • • • • • •

Motor: 2.0-Vierzylinder-Turbodiesel Leistung: 133 kW/185 PS Drehmoment: 400 Nm Beschleunigung: 9,5 sec von 0 auf 100 km/h Spitze: 201 km/h Testverbrauch: 7,0 Liter/100 km CO2-Ausstoß: 154 g/km Crashsicherheit: 5***** (90 % lt. NCAP) Preis: ab 23.990 Euro

kia.com kia.com

MÄNNERGEFÜHLE HABEN EINEN Bleibender Eindruck.

Bleibender Eindruck.

NAMEN: Und bleibende Qualität.

Und bleibende Qualität.

Bei Finanzierung ab € 21.490,–¹ ALFA ROMEO Bei Finanzierung ab € 21.490,–¹ GIULIETTA DISTINCTIVE QV LINE UM € 20.490,-

120 PS TURBOMOTOR, LEDER/ALCANTARA SPORTSITZE UND SPORTLEDERLENKRAD, BREMBO BREMSEN, 18“ LEICHTMETALLFELGEN, ZWEI-ZONEN KLIMAAUTOMATIK, PARKSENSOREN HINTEN, CRUISE CONTROL ALFAROMEO.AT Symbolfoto, Angebot freibleibend, nur bei teilnehmenden Alfa Romeo Partnern. Stand 1/2016 . Gesamtverbrauch 6,2 l/100 km, CO2-Emission 144 g/km

Der neue Kia Sportage mit Allradtechnik aus Österreich. Für ein WOW gemacht!

Der neue Kia Sportage mit Allradtechnik aus Österreich. Für ein WOW gemacht!

Auto Meisinger GmbH

6176 Innsbruck Völs,57–59 Innsbruckerstraße 59, Tel. 0512/3100-0 office@meisinger.at Innsbrucker Straße 6176 Innsbruck Völs Auto GmbH InnsbruckerMeisinger Straße 57-59 · 6176 Innsbruck · Tel.: 0512 3100 · 01234/98765, Fax: 0512300 42 Autohaus Mustermann Musterstraße 1, 1234 Musterort, www.autohaus-mustermann.at 66000512 Reutte-Lechaschau, Lechtaler 59, Tel. 0512/3100-80 www.meisinger.at Tel.: 3100 Fax: 0512 300 39 Straße www.meisinger.at •

•

•

Innsbrucker Straße 57-59 · 6176 Innsbruck · Tel.: 0512 3100 · Fax: 0512300 42

CO2-Emission: 175-119 g/km, Gesamtverbrauch: 4,6-7,5 l/100km

€ 2.500,- € 163,€ 2.500,- €LEASING 163,-

BIS ZU AB BIS PREISVORTEIL1) AB IM ZU

1)

PREISVORTEIL1) IM LEASING1)

Symbolfoto. Abbildung zeigt Kia Sportage GT-Line. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. 1) Preisvorteil von bis zu € 2.500,00 abhängig von Eintausch-

und2Finanzbonus Leasing über Kia Finance, Berechnungsbeispiel 4,6-7,5 am Modell l/100km Kia Sportage Titan: Barzahlungspreis € 21.490,00; 4,59% p.a. Sollzinssatz, 5,02% CO -Emission:bei175-119 g/km, Gesamtverbrauch:

p.a. Effektivzinssatz. € 0,00 Erhebungsgebühr, € 0,00 Bearbeitungsgebühr, gesetzl.

Rechtsgeschäftsgebühr kalk. abhängig Restwert 9.456,00; Symbolfoto.

Abbildung zeigt Kia Sportage GT-Line. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

1) Preisvorteil von € bis142,80; zu € 2.500,00 von€EintauschLeasingentgeltvorauszahlung € 6.447,00; Laufzeit 48 Monate; 10.000km Laufleistung/Jahr; mtl. € 163,18; Gesamtkosten 2.388,14; zu zahlender und Finanzbonus bei Leasing über Kia Finance, Berechnungsbeispiel am Modell Kia SportageLeasingentgelt Titan: Barzahlungspreis € 21.490,00; 4,59%€p.a.

Sollzinssatz, 5,02% Gesamtbetrag € 23.878,14.

Die Abwicklung der Finanzierung erfolgt über die Santander Consumer Bank GmbH. Stand € 06|2016. gültig bis auf Widerruf. p.a.

Effektivzinssatz. € 0,00 Erhebungsgebühr, € 0,00 Bearbeitungsgebühr, gesetzl.

Rechtsgeschäftsgebühr 142,80;Angebot kalk. Restwert € 9.456,00; Erfüllung banküblicher Bonitätskriterien vorausgesetzt. *) 7 Jahre/150.000km Werksgarantie.

Leasingentgeltvorauszahlung € 6.447,00; Laufzeit 48 Monate; 10.000km Laufleistung/Jahr; Leasingentgelt mtl. € 163,18; Gesamtkosten € 2.388,14; zu zahlender Gesamtbetrag € 23.878,14. Die Abwicklung der Finanzierung erfolgt über die Santander Consumer Bank GmbH. Stand 06|2016. Angebot gültig bis auf Widerruf.

Erfüllung banküblicher Bonitätskriterien vorausgesetzt. *) 7 Jahre/150.000km Werksgarantie.

eco.nova

91

w eco.mobil

Ein Stern, der einen neuen Namen trägt Mercedes hat die M-Klasse überarbeitet und ihr auch gleich einen neuen Namen verpasst. Sie hört nun auf den Namen „GLE“ und bringt neben der Typenbezeichnung noch so einiges Neues mit. // TEXT: BRUNO KÖNIG

W

ow, die schaut aber gut aus, die neue M-Klasse“, sagt ein Herr mittleren Alters zu mir,

als ich gerade vor einem Kaufhaus aus dem Test-Mercedes steige. „Danke“, sage ich, „stimmt aber nicht ganz. Dieser nennt sich jetzt GLE.“ Verwundert schaut der freundliche Herr erst mich an und dann auf die Heckklappe, bevor er lächelnd im Einkaufszentrum verschwindet.

Momentan kann man bei Mercedes schon mal durcheinander kommen, ob zahlreicher neuer Modellbezeichnungen: GLA, GLC, GLS, CLA, CLS und GLE Coupé können auf den ersten Blick verwirren. Aber für die ordnungsliebenden Schwaben muss alles seine Richtigkeit haben, deshalb hat man begonnen, die Bezeichnungen einheitlicher zu ma-

FACTS MERCEDES GLE D -MATIC • • • •

• • • • •

92

Motor: 3.0-Sechszylinder-Turbodiesel Leistung: 190 kW/258 PS Drehmoment: 620 Nm Beschleunigung: 7,1 sec von 0 auf 100 km/h Spitze: 225 km/h Testverbrauch: 8,7 Liter/100 km CO2 -Ausstoß: 169 g/km Crashsicherheit: 5***** (96 % lt. NCAP) Preis: ab 59.590 Euro

eco.nova

© BRUNO KÖNIG

chen. Klingt zwar kompliziert, ist dann aber

einfacher, wenn man’s mal durchschaut hat.

sortiert ihre neun Gänge butterweich und

Alle SUV und Crossover beginnen nun mit

kaum fühlbar. Dank des strafferen Fahr-

einem „GL“. Der darauf folgende Buchstabe

werks und der unterschiedlichen Fahr-

definiert die Größe, genau wie bei den ande-

modi ist von den Wank- und Schwankbe-

ren Sternen eben auch.

wegungen früherer Tage nichts mehr zu

Doch was ist beim GLE wirklich neu? Am

spüren, auch dann nicht, wenn man’s mal

meisten fällt der Name auf, dann die neue

eilig haben sollte. Wobei man schon sagen

Nase mit den adaptiven LED-Scheinwer-

muss, das entspannte – und zügige – Crui-

fern. Neues findet man auch innen: Die Co-

sen ist genau die Stärke des GLE.

mand-Bedienung kommt nun mit Rädchen

Der Namenswechsel brachte aber auch

und Touchpad und harmonisch integriertem

zusätzliche Offroad-Fähigkeiten. Um den

Bildschirm daher, die Fahrdynamikregelung

GLE vor ernsthafte Probleme zu stellen,

mit bis zu sechs Fahrmodi und dem neuen

muss schon ein sehr mutiger Fahrer am

9-Gang-Automatikgetriebe.

Lenkrad sitzen. Wer einem Ausflug ins Ge-

Traummotor

lände widerstehen kann, freut sich über rund 8,7 Liter Durchschnittsverbrauch auf

Als echter Traummotor im 350d entpuppte

100 Kilometer. Dazu gibt es viel Platz und

sich der V6-Diesel mit seinen 258 PS Leis-

– sonst wäre es ja kein Mercedes – noch

tung. So sanft, leise und durchzugsstark,

mehr Komfort. Wer es dennoch sportli-

dass es bei jedem Mal eine Freude ist. Vorbei

cher will, kann auf das GLE Coupé oder

sind die Zeiten von nagelnden Dieseln mit

das GLC Coupé zurückgreifen. Der Ein-

schwarzen Rußwolken und kaum spürba-

stiegspreis für den GLE liegt bei 59.590 Eu-

rem Vortrieb. Die fein werkende Automatik

ro für den 250d.

w

www.isser.at

AB SOFORT BEI ISSER

BERATUNG MODE KOMPETENZ IHR KONTAKTLINSENSPEZIALIST Isser Optik, 6020 Innsbruck Meinhardstraße 3 Tel. 0512/580469 Fallmerayerstraße 3 Tel. 0512/584712 Isser Optik, 6100 Seefeld Klosterstraße 43 Tel.: 05212/2885 Isser Optik, 6010 Telfs Bahnhofstraße 2 Tel. 05262/63496

eco.mobil

Herzblut

Applaus dafür, denn meist werden die Neuen größer, aber der Platz trotzdem nicht mehr. Nicht so beim Astra. Platzangebot, Materialien und Verarbeitung sind

Der Opel Astra ist seit 25 Jahren stärkster Gegner des Golf und ihm stets dicht auf den Fersen. Aber nie zuvor in der Geschichte des Astra haben die Rüsselsheimer so viel Herzblut in ihr Kompaktmodell gesteckt. Komfortabler, leichter, agiler und sparsamer wurde der Neue – und vor allem noch fescher. // TEXT: BRUNO KÖNIG

W

top. Löblich ist auch die Serienausstattung im Modell „Innovation“ mit Opel OnStar, Frontkamera, LED-Scheinwerfern, Keyless Open und Zwei-Zonen-Klima.

Flinker Antrieb Zu überzeugen vermochte auch der quirlige 1.4-Turbobenziner mit flinken 150 PS.

ar es bis 1990 der Opel

Golf sowohl Vorbild wie Ansporn. Dennoch

Nicht nur, dass das Triebwerk ruhig und

Kadett, der dem Golf

galt es für die Ingenieure in Rüsselsheim

unauffällig seine Dienste verrichtet, der

stets stärkster Rivale

auch nicht den Blick nach Köln (Ford Focus),

aufgeladene Motor zieht schon bei nied-

war, so hat diese Rolle

Korea (Hyundai i30) oder Japan (Mazda 3)

rigen Drehzahlen kräftig los. Und das

1991 der Nachfolger Astra übernommen – im-

aus den Augen zu verlieren. Dazu wurde der

Ganze bei sparsamem 5,8-Liter-Verbrauch

mer gut und meistens auf Augenhöhe mit

Astra völlig neu konstruiert: Chassis, Karos-

während unseres Tests. Zu diesem Antrieb

dem Konkurrenten aus Wolfsburg, in den Zu-

se, Motoren, Fahrwerk und Elektronik ... alles

passt das knackige 6-Gang-Schaltgetrie-

lassungszahlen aber so etwas wie die „ewige

neu in der fünften Generation.

be hervorragend und verwöhnt mit but-

Nummer zwei“ im Kompaktsegment. Auch

Überraschend dabei: Der Astra wurde um

terweichen Gangwechseln. Das Fahrwerk

bei der fünften Generation des Astra war der

fünf Zentimeter kürzer als sein Vorgänger.

zeigt sich dabei von seiner sportlichen Seite, ohne auf Komfort zu vergessen. Ausgewogen nennt man so etwas wohl heutzu-

FACTS

tage – Kompliment an die Techniker.

Verwöhnt wurden wir zusätzlich von den

OPEL ASTRA , TURBO INNOVATION

• • • •

94

Motor: 1.4-Vierzylinder-Turbo-Benziner Leistung: 110 kW/150 PS Drehmoment: 245 Nm Beschleunigung: 8,5 sec von 0 auf 100 km/h Spitze: 215 km/h Testverbrauch: 5,8 Liter/100 km CO2 -Ausstoß: 117 g/km Preis: ab 19.810 Euro

eco.nova

Glasschiebedach, Massagesitz für den Fahrer, Parkassistent, Navigation und den feschen 18-Zöllern. Ob damit die Zeit gekommen ist, den Golf endgültig vom Thron zu stoßen, bleibt offen. Vorzuwer© BRUNO KÖNIG

• • • •

Extras in unserem Testwagen, wie Leder,

fen hat sich Opel jedenfalls nichts, es wurde alles dafür getan. Und wenn nicht, steht dem Astra auch die Nummer zwei ausgesprochen gut.

eco.mobil

Innsbruck, Griesauweg 28, Tel.: 0512-33 23 info@denzel-unterberger.cc, www.unterberger.cc

Ich liebe meinen Job. Und ich brauch’ ihn auch.

Heinz J., 32, Murau

Verstanden:

ali Die Gener orsorge.

V s it e k ig h Berufsunfä

Um zu verstehen, muss man zuhören.

Berufsunfähigkeit kann jeden treffen, leisten kann es sich langfristig keiner.

Kundendienst Tirol, T +43 51259260, office.tirol.at@generali.com Unter den Flügeln des Löwen.

eco.nova

95

eco.mobil

zeugen. Doch welche Figur gibt er im Gelände ab? Zwar hat unser Testwagen keinen Allradantrieb, dafür aber viel Bodenfreiheit und mit den ausgestellten Kotflügeln eine ansprechende SUV-Optik. Auch hier zeigt der Löwe Qualitäten: Schlechte Schotterstraßen und kleinere Hügel meistert der Kombi problemlos.

Für schwierigere Passagen braucht’s dann doch den 4WD-Antrieb.

Geizig zeigt sich der 508er mit dem Dieselöl: In unserem Test fanden wir mit 6,3 © BRUNO KÖNIG

Liter im Schnitt das Auslangen. Nicht

Sportsfreund

schlecht für so ein dickes Auto. Dazu kommt, wie bei den Franzosen üblich, viel Fahrkomfort und eine reichhaltige Serienausstattung. Ein Auto also, das nicht nur praktisch, sondern auch sparsam und komfortabel ist und obendrein noch gut aussieht. Los geht’s beim 508 RXH ab 43.650 Euro.

Der Peugeot 508 RXH glänzt mit üppigen Platzverhältnissen, reichhaltiger Serienausstattung und einem kräftigen Motor. Der Franzose mit dem 180 PS starken 2.0-Liter-Diesel mutiert damit zum echten Sports- und Familienfreund. // TEXT: BRUNO KÖNIG

D

en 508 RXH hat Peugeot für

gigen Tests erfahren durften. Laufruhe und

all jene gemacht, die gerne

Ansprechverhalten sind für einen Vierzy-

viel Stauraum im Auto haben

linder-Diesel vorbildlich. Schon die kleinste

– entweder für ihre Sportge-

Bewegung am Gaspedal setzt der geräumi-

räte oder die große Familie. Im besten Fall

ge Löwe unvermittelt in Vortrieb um. Das

für beides, denn das Platzangebot ist ein

fühlt sich nicht nur gut an, sondern auch

üppiges. Ein ordentlicher Kofferraum und

sicher. Besonders dann, wenn man überho-

jede Menge Beinfreiheit in der zweiten Sitz-

len möchte. Ausflüge mit der Familie, Shop-

reihe beeindrucken Sportfreunde ebenso

pingtouren oder ein Abstecher auf den Golf-

wie mehrfache Familienväter. Dass der Spaß

platz zählen zu den besonderen Stärken des

dabei nicht auf der Strecke bleibt, dafür ga-

Kombis.

rantiert der 180 PS starke 2.0-Turbodiesel.

Peugeot genießt – neben Mercedes – den Ruf,

Kann auch Gelände

die besten Dieselmotoren zu bauen. Nicht

Auf Landstraßen, der Autobahn und in der

zu Unrecht, wie wir während unseres 14-tä-

Stadt konnte uns der 508 RXH schon über-

FACTS PEUGEOT  RXH . BLUEHDI  • • • •

• • • • •

Motor: 2.0-Liter-Vierzylinder-TD Leistung: 133 kW/180 PS Drehmoment: 400 Nm Beschleunigung: 8,9 sec von 0 auf 100 km/h Spitze: 220 km/h Testverbrauch: 6,3 Liter/100 km CO2 -Ausstoß: 119 g/km Crashsicherheit: 5***** (90 % lt. NCAP) Preis: ab 43.650 Euro

Bachlechnerstraße 25 | A-6020 Innsbruck T 0512 / 312 412 E west@autohaus-hanl.at

www.autohaus-hanl.at

96

eco.nova

Der ŠKODA FAbiA COmbi

Der ŠKODA FAbiA COmbi

Jetzt 500,– Euro Fabia Combi-Prämie auf alle Neuwagen sichern!

Jetzt 500,– Euro Fabia Combi-Prämie auf alle Neuwagen sichern!

Symbolfoto. Stand 08/2016. Alle angegebenen Preise sind unverb., nicht kart. Richtpreise inkl. NoVA und 20 % MwSt. Details bei Deinem ŠKODA Berater der Vorrat

und unterStand www.skoda.at.

Angebote sindsind streng limitiert und gültig für Neubestellungen solange Vorrat ŠKODA reichtBerater bzw. ab Lager solange Symbolfoto.

08/2016. Alle Die angegebenen Preise unverb., nicht kart.

Richtpreise inkl.

NoVA und 20 % MwSt. Details der bei Deinem und unterDie www.skoda.at.

DieCombi-Prämie Angebote sind streng undvom gültig für Neubestellungen solange der Vorrat reicht bzw. ab Lager solange der für Vorrat reicht.

500,– Euro wird limitiert einmalig Listenpreis abgezogen.

Keine Barablöse möglich.

Nicht gültig Firmenkunden. reicht. Die 500,– Euro Combi-Prämie wird einmalig vom Listenpreis abgezogen. Keine Barablöse möglich. Nicht gültig für Firmenkunden.

Verbrauch: 3,6–4,8 CO2-Emission: 94–110 Verbrauch: 3,6–4,8 l/100l/100 km. COkm. 2-Emission: 94–110 g/km.

6020 Innsbruck 6020 Innsbruck Hallerstraße 165, Tel. 0512/2423 www.vowainnsbruck.at Hallerstraße 165, Tel. 0512/2423

www.vowainnsbruck.at

g/km.

Lifestyle Luxus & Trends

1

2

• Familientreffen im Freien: Libratone ONE STYLE (1), TOO (2) und ONE CLICK (3) • Links: Marshall at its best ...

TeTcREhNDnSik

3

Klangvoll D

er Kilburn Bluetooth-Speaker von Marshall verkörpert den rohen, widerspenstigen Geist von Rock’n’Roll und kommt in Schwarz oder Cremeweiß im typischen Marshall-Design mit einem Lederband als Griff daher. Nebst außergewöhnlicher Laut-

stärke verspricht er auch eine Betriebszeit von bis zu 20 Stunden abseits der Steckdose. Der Look des Speakers orientiert sich an den großen Verstärkermodellen. Das Bedienfeld ist eben-

falls an die der legendären Gitarrenverstärker angelegt. Mit drei analogen Drehreglern können die Lautstärke sowie Bässe und Höhen geregelt werden. Musik empfängt der Marshall Kilburn über einen 3,5-mm-Klinkeneingang oder per Bluetooth in Version 4.0. Auf der Leistungsseite bietet der Class-D-Verstärker einen 4-Zoll-Woofer mit 15 Watt. Dazu gesellen sich zwei Hochtöner, die ab einer Übernahmefrequenz von 4,2 kHz einsetzen.

Outdoor-Abenteurer Auch bei der neuen Generation an Bluetooth-Lautsprechern des Audiopioniers Libratone steht der Klang im Mittelpunkt. Die Dänen haben es geschafft, ein außergewöhnliches Klang­ erlebnis in ein strapazier- und leistungsfähiges Gehäuse zu packen. So werden die portablen Lautsprecher zum perfekten Begleiter für den Park, den Badesee, Campingplatz oder Strand.

Zusätzlich zu „ONE CLICK”, dem anpassungsfähigen Klangwunder in Buchformat, haben die Skandinavier zwei weitere Outdoor-Speaker vorgestellt: ONE STYLE mit ähnlicher Design-Handschrift und den ultrakompakten TOO. // Weitere Infos: www.zoundindustries.com, www.libratone.com/at/

98

eco.nova

eco.life

Junghans Meister Driver Chronoscope, 1.990 Euro

LEIDENSCHAFT AM HANDGELENK LEAVE YOUR MARK!

D

M

aybach und Mercedes – diese Fahrzeuge begeistern nicht nur Automobilliebhaber. Sie stehen für perfekte Verarbeitung, stilsicheres Design und einen ganz besonderen Charme. Maybach-Klassiker aus den 1930er-Jahren und

Mercedes-Modelle aus den 1950ern dienten deshalb auch als Inspiration für die neue Meister Driver Chronoscope der Uhrenfabrik Junghans. Ihr Zifferblatt präsentiert sich dem Träger in einer „Tacho-Optik“ und erweckt den Charme, den die Instrumente im In-

aumen hoch für die neuen

nenraum eines Oldtimers versprühen. Große Minuten- und Stundenzahlen sind an die

Schreibgeräte „WRITink“ von

Geschwindigkeitsanzeige im Automobil angelehnt und verleihen dem Zeitmesser seinen

Faber-Castell: Füller, Tin-

Charakter.

tenroller sowie Drehkugelschreiber sorgen mit einem fühlbaren Fingerabdruck am Griff für ein besonderes Schreiberlebnis und einen coolen Look. We like!

Die neuen Lieblingsbegleiter sind in den klassischen Farben Schwarz und Weiß sowie in den Trendfarben Pink und Blau zu haben, der Fingerprint hebt sich haptisch vom Stift ab. Die Kappe und das Griffstück aus Kunststoff gibt es in Schwarz oder Weiß.

Der Füllhalter ist mit einer schwarz gefärbten Edelstahlfeder ausgestattet. Wer’s alltäglicher mag, greift zum Tintenroller oder dem Kugelschreiber mit besonders weich gleitender XB-Mine – das ist gerade für Viel- und Schnellschreiber praktisch und das Ganze nicht nur in der Schule, wofür die Dingens ursprünglich gedacht waren. Punkten auch im Alltag!

FORMVOLLENDETE FUNKTIONALITÄT

E

gal ob durchgestylter Kachelofen, traditionsbewusster Küchenherd oder Heizsystem für das ganze Haus: Hafnermeister Bernhard Praxmarer schafft seit 15 Jahren Unikate für jeden Geschmack – kreativ und mit Liebe zum Detail. Stets

den Kundenwünschen angepasst, ist jeder Ofen von der 3-D-Planung bis zur Umsetzung

Preise: Füllfederhalter: 19,95 Euro // Tintenroller: 17,95 Euro // Drehkugelschreiber: 9,95 Euro

ein Einzelstück, das Akzente setzt. Mittlerweile beschäftigt Praxmarer fünf Mitarbeiter, die quer durch Tirol vor allem für eines sorgen: Dass ihren Kunden nicht kalt wird! // www.praxmarer-ofenbau.at PROMOTION

eco.nova

99

eco.life

Neues oberhalb von Innsbruck Mitten im Grünen bietet die Villa Blanka bekanntermaßen die besten Zutaten für Veranstaltungen jeglicher Art. Das bewährte Angebot wurde im Frühjahr mit dem À-la-carte-Abendrestaurant N°8, der neuen Adresse für Fine Dining in Innsbruck, und dem adaptierten Eventcenter Villa Blanka erweitert. Durch den Umbau ist etwas außergewöhnlich Gutes entstanden. // TEXT: TAMARA KAINZ

D

as neue Restaurant N°8 in der

richte genauso wie Mediterranes, regionale

Weiherburggasse 8 hat sich

und saisonale Köstlichkeiten und fühlt sich

Bewertungen der Fachmagazine für seine in-

ganz der feinen Küche ver-

auch in der Nouvelle Cuisine wohl: „Wir ko-

novative Tellerkunst im N°8 blickt er gespannt

schrieben. Acht Tische (oder

chen nur mit hochwertigsten Zutaten, aus-

entgegen: „Das wird sicher interessant.“

ren renommierten Häusern angeeignet. Den

25 Sitzplätze) zählt der neue Treffpunkt für

schließlich frisch und ohne jegliche Zusätze.

Freunde des erlesenen Geschmacks, kulina-

Auf Wunsch berücksichtigen wir gerne auch

Durchgestylt

risch verwöhnt René Molle mit seinem Team.

diverse Allergien und Unverträglichkeiten.“

Interessant ist auch die Weinauswahl, mit

Der Küchenchef kredenzt internationale Ge-

Sein Können hat sich Molle in gleich mehre-

der Restaurantleiter Nihat Silak seine Gäs-

100

eco.nova

© NO. 

eco.life

© TOM BAUSE ()

Chefkoch René Molle und Restaurantleiter Nihat Silak

te begleitet. Edle Tropfen aus aller Herren

Parallelbetrieb

Cabernet Sauvignon und St. Laurent, der

Länder – darunter freilich auch einige ganz

Die Eröffnung des neuen Abendrestaurants

Heideboden weiß setzt sich aus Sauvignon

besondere Schätzchen – in feinsten Gläsern

erfolgte im März, die Auslastung ist erwar-

Blanc, Weißburgunder und Chardonnay

serviert, das ist Weinkultur auf höchster

tungsgemäß. „Dass das N°8 überhaupt The-

zusammen und wird ganz klassisch ausge-

Ebene!

ma wurde, resultiert daher, dass unser bis-

baut. Rot & fruchtig trifft Weiß & spritzig.

Der Genuss kommt auch beim Ambiente

heriges À-la-carte Restaurant immer wieder

So lassen sich die Reeh’schen Weine kurz

nicht zu kurz: Modernes Interior abgerun-

blockiert war, wenn wir Hochzeiten oder

und knapp beschreiben. Dass sie werden,

det durch traditionelle Stilelemente verleiht

andere Feiern ausgerichtet haben. So kam es

wie sie werden, liegt im Großen und Ganzen

dem Lokal Größe. Genauso wie die raum-

des Öfteren vor, dass Gäste abgewiesen wer-

schlicht daran, dass Hannes Reeh sie eines

hohen Glasfassaden, die den Blick auf das

den mussten“, erklärt Schönitzer. „Durch die

lässt: einfach sein.

nächtliche Lichtermeer von Innsbruck frei-

klare Trennung kann das jetzt nicht mehr

geben. Die Panoramaterrasse für laue Som-

passieren. Mit dem N°8 können wir dieses

merabende tut ihr übriges. „Erstklassige

Gästesegment ganzjährig und unabhängig

Speisen und Getränke, ein toller Service und

von anderen Veranstaltungen bedienen.“

all das in schönem Rahmen und ruhiger Um-

Um dem dahingehenden Wunsch gerecht zu

gebung und dennoch in unmittelbarer Stadt-

werden, nahm man umfangreiche bauliche

nähe – damit punktet das N°8. Wir wollen

Maßnahmen in Angriff. Dabei sind neben

aber nicht als Luxusgastronomie verstanden

dem separaten Restaurant auch fünf neue

werden, sondern vielmehr mit einem soliden

Seminarräume entstanden.

Angebot bestechen“, so Mag. Oliver Schönit-

Aber auch die Heideboden-Cuvées wissen

zer, langjähriger Wirtschaftsdirektor der Vil-

zu überzeugen. Die rote Variante vermählt

la Blanka.

– im Barrique gereift – Zweigelt, Merlot,

RESTAURANT NO

Weiherburggasse 8 6020 Innsbruck Tel.: 0512/276070 E-Mail: restaurant@nr8.at www.nr8.at Öffnungszeiten: Di. bis Sa. von 18 bis 24 Uhr, Küche bis 22 Uhr

eco.nova

101

LIFESTYLE

eco.life

Urlaubstipps

Südtirol ganz nobel Seit über 100 Jahren gibt es das Parkhotel Holzner in Oberbozen am Ritten schon. Mitten im Dorf thront das Haus auf einer natürlichen Südhangterrasse am Hochplateau und gibt einen unvergleichlichen Blick auf die schier endlos scheinende Bergwelt frei.

D

as auf 1.200 Höhenmetern gelegene Haus lässt noch viel aus dessen Entstehung in der Jugendstilzeit erahnen. Die sorgfältigen Umbauten und Renovierungen

der vergangenen Jahre haben dem Hotel seinen alten Charme bewahrt, durch die klare Linienführung der Zu- und Ausbauten ergibt sich ein spannendes Ganzes, das den modernen Komfort mit der Gemütlichkeit eines Traditionshauses perfekt vereint.

Bereits in der vierten Generation führen die Holzners ihr Hotel mit einer unaufdringlichen Leidenschaft, die auch für den Gast spürbar wird. Diese gelebte, leichtfüßige Gastlichkeit ist es auch, die dieses Haus so einzigartig macht und viele immer wiederkehren lässt.

3 Hauben von Gault Millau Neben der seit Jahren ausgezeichneten Hotelküche steht im Holzner das Abendrestaurant 1809 für Küche auf höchstem Niveau. Markus Schenk begann seine Karriere im Relais de la

Griechenland für Genießer

Verdient hochgelobt: die Küche von Dimitris Pamporis

Eigentlich wollten wir ja nicht verraten, wohin es uns in diesem Sommer verschlagen hat. Warum? Weil es so ruhig, entspannend und erholsam war.

rant „T’Zilte“ in Belgien fort, bevor er 2012 ins Holzner kam.

W

// www.parkhotel-holzner.com

eines ganz sicher kann: kochen! Pamporis war bereits im Ikarus vom

Poste in Frankreich und setzte diese anschließend in exklusiven Häusern wie dem bekannten „Le Perolles“ in der Schweiz, dem „La Joya“ in Portugal und dem 2-Michelin-Sterne-Restau-

eil das Hotel, das sich über mehrere niedere Häuser zieht, an einer wunderschönen Bucht liegt, weil das gesamte Ambiente genau unserem Geschmack entspricht

und weil der vom Haus seit heuer verpflichtete Dimitris Pamporis Hangar-7 als Gastkoch zu bestaunen und das Rolling Pin schrieb im Winter dieses Jahres eine Lobeshymne über den zurückhaltenden Küchenchef.

Und noch mehr Gründe fallen uns ein: der direkte Flug von Innsbruck, unsere wunderbare Evergreen-Suite, die ideal für Familien ist, der „eco-sensitive“ Anspruch des gesamten Hauses oder der bärtige, immer freundliche Isländer, der am Strand für den Boots- und Standup-Paddle-Stand zuständig ist.

Naja, wir halten dann wohl doch nicht dicht, auch wenn wir für das nächste Jahr schon wieder zwei Wochen gebucht haben ... // www.ekies.gr

102

eco.nova

econo

„Schönheit und Weisheit wohnen selten beisammen.“ Zitat: Hans Hauenstein

1 upcoming: 2 in progress: 3 ready for you:

projekt k - kranebitten nemus - igls partout - arzl miradouro - aldrans lux - igls ella - innsbruck stamser feld - innsbruck www.umfeld.com

econova_august_02.indd 1

19.08.2016 12:19:38

LIFESTYLE

eco.life

h c ä r p s e G m i Neues Hotelkonzept Die OFA-Group, die mit 200 Gästebetten am Arlberg und in Innsbruck bereits im Tourismussegment tätig ist, stellt ein in Tirol einzigartiges Hotelkonzept vor. Bis 2020 werden unter der Dachmarke „b(l)ackhome City Apartments“ 100 Design-Apartments in Innsbruck entstehen. Das Pilotprojekt mit 30 Betten in 15 Einheiten wurde im August 2016 im Rahmen eines exklusiven Abendevents offiziell eröffnet. Das Besondere an den City-Apartments: Von Check-in bis Check-out wird alles automatisiert über den 24-Stunden-Check-in-Automaten abgewickelt. Damit kommt das Hotel ohne Rezeption aus.

Hubert Vogelsberger (Geschäftsführer Black Home GmbH), Karl Fahrner und Gerhard Indrist (OFAGeschäftsführer)

Wohnanlage Kaspar Weyrer Bauherr: Diözese Innsbruck Entwurf: ARGE Burtscher – Lüth

© LUKAS SCHALLER

LEINEN LOS! Ende Juli wurde das neue Fahrgastschiff am Achensee getauft und absolvierte im Anschluss auch gleich seine erste offizielle Fahrt. Damit endete eine aufregende, intensive und spannende Bauphase, die am 25. August 2015 bei der Kiellegung in Linz ihren Anfang genommen hat – auch für Kapitänin Daniela Neuhauser eine emotionale Zeit.

Nach einer feierlichen Feldmesse am neu gestalteten Vorplatz in Pertisau wurde das neue Flaggschiff der Flotte von seiner Patin Heike Hausberger auf den Namen „MS Achensee“ getauft. Christian Tramposch, Geschäftsführer der Achenseeschiffahrt, konnte dazu neben Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler auch zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begrüßen.

104

eco.nova

STOCKERLPLÄTZE Zwei Tiroler Projekte konnten sich beim 4. Rosenheimer Holzbaupreis, eine Initiative von RosenheimKreis e.V. – Architektur im Gespräch, unter den insgesamt 76 Einreichungen an die Spitze setzen. Den ersten Platz belegte das „bilding“, die Kunst- und Architekturschule für Kinder und Jugendliche im Innsbrucker Rapoldipark. Den dritten Platz konnte die Wohnanlage Kaspar Weyrer im Stadtteil Hötting für sich beanspruchen. Die Besonderheit des Rosenheimer Holzbaupreises, mit seiner fünfköpfigen Fachjury, liegt in der grenzüberschreitenden Einbeziehung von Tirol und dem Land Salzburg, wo übrigens der zweite Platz hinging.

Franz Schwarz, Josef Riml, Cora Gerstgrasser, Karl-Heinz Eppacher, Sabine Eppacher und Stefan Hagele

RUNDER GEBURTSTAG Das Holzbauunternehmen Dach+ Fach aus Polling feiert heuer sein 20-jähriges Jubiläum. Begangen wurde dieses mit einem Sommerfest und zahlreichen Gästen. Die Geschäftsführer Karl-Heinz Eppacher und Josef Riml blicken auf eine erfolgreiche Firmengeschichte zurück. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen 30 Mitarbeiter.

Eppacher: „Wir sind neugierig, was uns die nächsten 20 Jahre bringen!“

eco.life

Franz-Josef Pirktl (Hotel Schwarz), Robert Frießer (Casino Seefeld), Herbert Peer (Netzwerk Tirol), Stefan Föger (Einrichtungshaus Föger) und Simon Knabl (GC Mieming)

SCHECKÜBERGABE Bei der 2. Föger’s Golftrophy im Golfclub Mieming wurde nicht nur gespielt, sondern auch fleißig für einen guten Zweck gesammelt. So konnte kürzlich ein Scheck über die stolze Summe von 3.250 Euro auf der Terrasse des Restaurants „Greenvieh“ im Beisein aller Sponsoren an Herbert Peer vom Netzwerk Tirol übergeben werden.

© PRO.MEDIA

NEUE DIREKTORIN Mit Dr. Brigitte Schlögl übernimmt eine vielseitige Strategin und erfahrene Führungspersönlichkeit ab 1. September 2016 die Geschäftsführung des Tourismusverbandes Kitzbühel. Die gebürtige Klagenfurterin, die in ihrer beruflichen Laufbahn bereits zweimal den Staatspreis für Tourismus entgegennehmen durfte, leitete zuletzt die Niederösterreichische Museum Betriebs GmbH mit Sitz in St. Pölten.

Das Team von Kitzbühel Tourismus: AufsichtsratsvorsitzenderJosef Burger, PräsidentinStellvertreter Manfred Hofer, Dr. Brigitte Schlögl (Direktorin ab 1. September 2016), Präsidentin-Stellvertreter Josef Dagn und Präsidentin Signe Reisch

Oben: Silvia Moser (Greiter, Pegger, Kofler & Partner) mit Florian Scholochow (Mohemian) // Unten: Herwig Frei (Greiter, Pegger, Kofler & Partner) mit Burgi Vrba (Schoellerbank)

ANLAGEOBJEKT Die Innsbrucker Rechtsanwaltskanzlei Greiter, Pegger, Kofler & Partner lud zusammen mit dem Kunstunternehmen MilionArt zur Veranstaltung „Kunst als Vermögensanlage“ ins Grand Hotel Europa. Zahlreiche Gäste verlebten einen künstlerisch-kulinarischen Abend mit hohem Informationsgehalt. Das Essen wurde dabei auf eigens für diesen Abend gemalten Bildern von Paul Renner (Food Art Project) serviert, die sich den Gästen nach und nach offenbarten.

HERZLICH WILLKOMMEN BEI TIROLS GRÖSSTEN EVENTSK

ALLE EVENTS AUF WWW.OLYMPIAWORLD.AT

02. OKT. 16 LORD OF THE DANCE

05. OKT. 16 ZUCCHERO TOUR

OLYMPIAHALLE OLYMPIAHALLE 40 herausragende Tänzer verzaubern Mit seiner Österreich-Tournee heizt erneut die Olympia-Bühne Innsbrucks. der Italo-Star Innsbruck ein.

oly-econova-180x80-aug.indd 1

04. NOV. 16 VOLBEAT KONZERT

OLYMPIAHALLE VOLBEAT feiern ihr neues Album „Seal the Deal & LET‘S BOOGIE“.

19. November – 11. Dezember 2016 Circus Roncalli Jubiläumsshow 22. Dezember 2016 Wanda Live 26. – 29. Januar 2017 Weltmeisterschaften im Rennrodeln

09.08.16 08:08

eco.nova

105

eco.life

Das neue Leitungsteam des Bezirkskrankenhauses St. Johann in Tirol: Prim. Norbert Kaiser (ärztlicher Direktor), die Verwaltungsdirektoren Franz Höck und Thomas Pollak, BKH-Verbandsobmann Paul Sieberer und Pflegedirektor Harald Sinnhuber

NEU AM BKH Bereits im Februar wurde der bisher bei den Tirol Kliniken tätige Krankenhausmanager MMag. Thomas Pollak (51) vom Krankenhausverband einstimmig zum neuen Verwaltungsdirektor des Bezirkskrankenhauses (BKH) St. Johann in Tirol bestellt. Kürzlich trat er nun seinen Dienst in St. Johann an.

Heimat fühlen Zum Abschluss einer sehr erfolgreichen Lebensmittel-Spendenaktion wurde von der Bauernkiste und dem Flüchtlingsheim Mentlberg ein Zusammentreffen mit einer gemeinsamen Jause organisiert. Mit der Zubereitung von ihren landestypischen Gerichten ist es den Flüchtlingen möglich, auch in der Ferne ein bisschen Heimat zu spüren. Und dabei leisten Tiroler Lebensmittel einen wertvollen Beitrag.

Insgesamt kamen bei der Aktion 6.555 Euro für frische, saisonale Lebensmittel aus der Region zusammen.

Stefan Isser (Geschäftsführer D. Swarovski Tourism Services GmbH), KHM-Kuratorin Gudrun Swoboda, KHM-Generaldirektorin Sabine Haag, Set-Designer Simon Costin und Carla Rumler (Cultural Director Swarovski)

TRIUMPHZUG IN KRISTALL Mit einer neuen Kunstbühne im Schaufenster zur Kärntner Straße feierte der Swarovski Kristallwelten Store Wien 125 Jahre Kunsthistorisches Museum Wien (KHM). In einer Hommage an die KHM-Jubiläumsausstellung „Feste Feiern“ präsentiert die Kunstbühne eine Reinterpretation historischer Festivitäten durch Set-Designer Simon Costin.

Die exklusive eventlocation mit Weitblick Jos3PH - innovation loft tyrol.

Jetzt für Workshops, Pressegespräche und Produktpräsentationen buchen!

220 m2 auf 2 Ebenen direkt im Zentrum von Innsbruck. Ausgestattet mit innovativer Idea-Wall von BENE (digitales Whiteboard), Espresso-Bar, Büro und Loungemöbeln.

Auf Wunsch organisieren wir auch Catering, Moderatoren & Vortragende.

Kapazität: 30 Personen sitzend, 50 stehend. www.jos3ph.org

106

eco.nova

KINDERGARTLN Gemeinsam mit dem Verein N.E.U.E beschäftigte sich der Kindergarten Marktplatz in Zirl im Zuge des Projektes „Kindergartln“ mit den Themen Regionalität und Saisonalität. Die Kinder halfen unter anderem dabei, drei Hochbeete zu bepflanzen. Finanziell unterstützt wurde das Projekt vom Logistiker AFS, der damit auch seiner sozialen Verantwortung im Ort gerecht wurde.

M

1 W

Inntal Digi:Tal? Wie Tiroler KMU die digitale Revolution meistern

09. 2016K .

6 2 , G A T MON · INNSBRUC

· VOWA 17.00 UHR SSE.AT/FK A K R A P S R E WWW.TIROL

ausdruck eines neuen denkens.

DER NEUE VOLVO S90 UND VOLVO V90.

AB HERBST 2016 VOLVOCARS.AT

INNOVATION MADE BY SWEDEN. S90: Kraftstoffverbrauch gesamt: 4,4 – 7,2 l/100km; CO2-Emission: 116 – 165 g/km V90: Kraftstoffverbrauch gesamt: 4,5 – 7,4 l/100km; CO2-Emission: 119 – 169 g/km 6020 Innsbruck, Langer Weg 12, Tel.: 0512 / 3336 - 999 6300 Wörgl, Innsbrucker Str. 105, Tel.: 05332 / 73711-0, www.autopark.at