eco.nova Februar 2017

Ausgabe Nr. 01 / Februar 2017, P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M, Euro 3.00

www.econova.at

DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN

JA. NEIN. VIELLEICHT.

Wird Innsbruck 2026 wieder olympisch?

N EW SEASON SPR I NG SUMME R 2017 NEW BRANDS GUCCI | CÉLINE | BALENCIAGA | SAINT LAURENT | ISABEL MARANT | ISABEL MARANT ÉTOILE DRIES VAN NOTEN | THE ROW | LOEWE | BRUNELLO CUCINELLI | ALTUZARRA | MISSONI RICK OWENS | GIANVITO ROSSI | TOD‘S | ACNE STUDIOS | ATTICO | THEORY | N°21 SEE BY CHLOÉ | 360° CASHMERE | WLNS CASHMERE | ALLUDE | NIGHTMARKET | AVANT TOI ALANUI | CURRENT ELLIOTT | DOROTHEE SCHUMACHER | DROME | FALIERO SARTI | IHEART J BRAND | LE SARTE PETTEGOLE | MOTHER | AMPERSAND HEART | MONCLER | 81 HOURS | 3X1 ODEEH | SOFIE D‘HOORE | STEFFEN SCHRAUT | SYLVIE SCHIMMEL | 3.OTTO.3

OBERMARKTSTRASSE 20, 6410 TELFS, ÖSTERREICH TELEFON: +43 5262 64001 STORE & ONLINE SHOP SHOP ONLINE – FOEGER.COM

Imagemotiv BALENCIAGA Pre-Kollektion Spring 2017

N EW B RAN D

BALENCIAGA

Erfolgsfaktor Mitarbeiter Schlüssel für nachhaltigen Erfolg!

Der Kampf um qualifizierte Fachkräfte ist im bereits im vollem Gange. Waren es früher die Unternehmen, welche sich den richtigen Kandidaten unter den Bewerbern aussuchen konnten, sind es in der heutigen Zeit die Fachkräfte selbst, die ihren zukünftigen Arbeitsplatz gezielt aussuchen. Aus diesem Grund steigt die Bedeutung der Arbeitgebermarke und auch Tiroler Unternehmen sind gefordert.

Mit dem Top Company Award werden Tiroler Unternehmen gekürt, die sich in Punkto Mitarbeiterzufriedenheit auszeichnen konnten. Die Anmeldungen für den diesjährigen Wettbewerb laufen auf Hochtouren und werden noch bis Ende des Jahres entgegengenommen.

Rufen Sie uns an!

Business Pool Austria GmbH Museumstraße 20 6020 Innsbruck Tel. +43 512 27 90 60 info@businesspool.at www.businesspool.at

Anmelden, teilnehmen und gewinnen!

Von Anfang bis zum Ende eine klare kompetente Linie und vor allem für jeden Unternehmer eine große Bereicherung. Durch die sehr persönliche Zusammenarbeit ist eine gemeinsame „Sprache“ für ein gutes Konzept für beide Unternehmen gesichert. ” Monika Pirchmoser, Eigentümerin Restaurant Zeitlos

Die APL Mitarbeiter-Befragung hat uns geholfen den wahren „Standpunkt“ der Mitarbeiter zu analysieren. Nun können wir aufgrund der maßgeschneiderten Analyse die richtigen Schritte für die Zukunft setzen.

Benjamin Scherer, E. Bernhard GmbH

Projektpartner

Inser_A4_econova_08222016_ok.indd 1

22/08/16 14:55

© ANDREAS FRIEDLE

eco.edit

Der Wein der Extraklasse Christoph Loreck und Mag. Sandra Nardin, eco.nova-Herausgeber

Blick nach vorne Es gab wohl noch kein Jahr, dessen Verlauf so schwierig abzuschätzen war wie das heurige.

D

ie erste Ausgabe eines Jahres ist gerne eine, in der man nach vorne blickt. Wohin geht die (wirtschaftliche) Zukunft, was tut sich politisch, was am Geldmarkt?

Mehr denn je gleichen die Prognosen heute einem Blick in die Glaskugel. Was

den Anlagesektor betrifft, haben wir es trotzdem versucht und ab Seite 62 Protagonisten der heimischen Bankenlandschaft zu Wort kommen lassen. Im Kunstbereich schließen wir ab Seite 74 zudem unser Kunstbarometer ab und fassen das vergangene Jahr quasi in Bilder – Bilder, in die es sich lohnt, zu investieren. Das Sammeln von Kunst war schließ-

lich noch nie verkehrt, zählt neben dem monetären Wert hier doch auch der emotionale ganz stark. Ansonsten halten wir uns dieses Mal lieber zurück mit Vorhersagen, weil zu viele Unwägbarkeiten lauern – nicht nur weltpolitisch, auch innerösterreichisch, selbst wenn sich die Regierung kürzlich in Marathonsitzungen irgendwie zusammengerauft zu haben scheint. Sicher ist nichts mehr heutzutage.

Sicher ist auch nicht, ob sich Innsbruck für die Olympischen Winterspiele 2026 bewerben wird. Es wären die vierten nach jenen in den Jahren 1964 und 1976 und den Olympischen Jugend-Winterspielen 2012. Eine Machbarkeitsstudie soll prüfen, ob – der Name lässt’s erahnen – die Spiele machbar wären, ökologisch sinnvoll und nachhaltig. Wir schauen uns ab Seite 14 unter anderem an, was von den vergangenen Spielen geblieben ist. Sicher ist auf jeden Fall, dass Winterspiele in alpinen Orten weitaus besser aufgehoben sind als in subtropischen. Aber was weiß man heute schon ...

Ihre Redaktion der eco.nova 1. Offizielles Olympiaplakat 1964 von Wilhelm Jaruska 2. Offizielles Olympiaplakat 1976 von Arthur Zelger

Blaufränkisch Reserve Altes Weingebirge 2012 hochwertig strukturiert faszinierend

3. Olympiaposter von 1976, gestaltet von Maître Leherb

eco.titel Olympische Winterspiele 1976: Arthur Zelger prägte das Grafikdesign in Tirol nach 1945 maßgeblich mit. Sein Tirol-Logo wurde zur Ikone, seine Plakate berühmt. Schließlich entwarf er auch das Olympiaplakat für die Winterspiele des Jahres 1976.

Doch es gab noch ein anderes, wenngleich in der Breite weniger bekanntes Poster. Gestaltet wurde es vom Surrealisten Maître Leherb (Geburtsname Helmut Leherbauer). Leherb wurde Anfang der 1970er-Jahre von der Österreich Werbung mit der Gestaltung von vier Plakaten beauftragt. 1976 folgte die Gestaltung eines Posters für die Olympischen Winterspiele in Innsbruck. Darauf zu sehen ein griechischer Kopf mit modernem Sturzhelm und Brille, verbunden mit einer Zeituhr als Erinnerung an die Grenzen des Leistungssports.

Maître Leherb ist Mitbegründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. 20 Jahre nach seinem Tod ist von 13. März bis 21. Mai 2017 im Wiener Palais Palffy eine Retrospektive seines Schaffens mit mehr als 70 Objekten, Bildern, Fotos und Texten zu sehen.

weingut j. u. m. reumann neubaugasse 39 | 7301 deutschkreutz t +43 (0) 2613 80421 m + 43 (0) 664 12 13 285 www.weingut-reumann.at Vertriebspartner: DEL FABRO – Getränkehandel Weinhaus DÖLLERER Weinkellerei MERANER BEVANDA Wein & Destillate

eco.nova

14:55

5

eco.inhalt

24

DIE PERFEKTE LÖSUNG

für Betrieb oder Büro!

14 Auch für ADMs und Haushalte Überdachten, beleuchteten Ladebereich.

• Transporthilfen (Hub- und Rollwagen).

• Paket- und Warenannahmedienst, inkl. Verbringung in Ihre angemietete Lagerbox.

• Papier-, Karton-, Kunststoff-, Holz-Entsorgungsinsel direkt vor Ort. • Keine Treppen, alles ebenerdig.

• Zugangszeiten: Mo-So 5:00 - 22:00 Uhr

eco.titel 014 Stadt der Ringe. Es ist eine heißkalte Liebesbeziehung, jene zwischen Innsbruck und den Olympischen Winterspielen. 2026 könnte die Stadt zum dritten Mal Austragungsort der Spiele werden.

eco.wirtschaft 024 Kommen und Gehen. Wer bisher schon subjektiv das Gefühl hatte, dass am österreichischen Arbeitsmarkt viel Bewegung herrscht, bekommt es nun amtlich: Die Statistik Austria bestätigt diese Beobachtung.

Plus: AMS-Tirol-Geschäftsführer Anton Kern im Interview.

030 Ein Reförmchen wird zu wenig sein. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer nimmt im Interview zu den anstehenden (politischen) Baustellen Stellung.

032 Nach bestem Gewissen. Mit bereits 40 Standorten österreichweit ist Reformstark Martin das jüngste Erfolgsmodell der Unternehmerfamilie.

Ein Porträt.

036 Wirtschaft vor 100 Jahren. Der Start der neuen eco.nova-Serie.

038 eco.steuern 044 eco.recht

eco.zukunft

DeineLagerBox GmbH Archenweg 52 A-6020 Innsbruck Telefon: 0512 / 36 10 70 www.DeineLagerBox.at 2 Größen: 2 bis 12 m -/M. Preis: von € 49,- bis 169,

048 Tirol innovativ. Bei manchen Unternehmen fragen wir uns: Warum eigentlich ist nicht schon eher jemand auf diese Idee gekommen? Zwei davon finden Sie in dieser Serie, die auch heuer wieder fortgesetzt wird.

054 Die Eier des Kolumbus. Ein neues Programm für Unternehmer von MIT ALLEN WASSERN ist mehr als einfach noch ein Workshop ...

056 Den Dialog ermöglichen. Univ.-Prof. Dr. Reinhart Kögerler, Präsident der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, im Interview.

058 Expertise maßgeschneidert. Industrie 4.0 ist das Schlagwort der Stunde.

Wie man im Qualifizierungsnetz Mitarbeiter darauf vorbereitet.

6

eco.nova

eco.inhalt

88

74 eco.geld 062 Anlageausblick 2017. Wir haben uns in der Tiroler Bankenlandschaft umgehört und um Einschätzungen für das heurige Jahr gebeten.

eco.art 074 Kaufen Sie Kunst! Der letzte Teil unserer Kunstbarometer-Serie.

078 Kunstvoller Ausblick. Das Team der Galerie Nothburga hat auch für heuer wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

eco.mobil 082 Vienna Autoshow. Mit Vollgas ins neue Autojahr.

086 Testberichte 86: Fiat Tipo: Fescher Typ // 87: BWM 330d x Drive GT: Große Klappe //

Unser Tipp:

KRYOLIPOLYSE

Fettabbau durch Kälteeinwirkung Die Cooltech Behandlung ist eine schonende, nicht invasive Methode zur Umfangsreduzierung, Körpermodellierung und Körperformung.

Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen werden hartnäckige Fettdepots durch kontrollierte Kälteeinwirkung entfernt. Perfekte Alternative zur Fettabsaugung!

PERMANENT - EFFIZIENT SANFT - SICHER Ärztliche Leitung: Dr Benjamin Gehl Geeignet für Mann & Frau Kosten/Behandlung: ab € 590,00

WIR BIETEN KOSMETIK, DIE WIRKT! SEIT 1989!

88: Mini Cabrio John Cooper Works: Lockenwickler // 90: Suzuki Ignis: Die etwas andere Autovorstellung

eco.life 094 Orte zum Wohlfühlen: Hotel Rübezahl, Allgäu // Familienhotel Dachsteinkönig

IMPRESSUM Herausgeber & Medieninhaber: eco.nova Verlags GmbH, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/290088, redaktion@econova.at, www.econova.at Geschäftsleitung: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin // Assistenz: Martin Weissenbrunner Chefredaktion: Marina Kremser Redaktion: eco.wirtschaft: MMag. Klaus Schebesta, Mag. Sandra Nardin, Renate Linser-Sachers, Alexandra Keller, Barbara Liesener, DI Caterina Molzer-Sauper, Uwe Schwinghammer, Marion Witting, MSc., Doris Helweg, Sonja Niederbrunner // eco.zukunft: Mag. Barbara Wildauer, Tamara Kainz // eco.geld: Dr. Michael Posselt, Michael Kordovsky // eco.kultur: Julia Sparber // eco.mobil: Bruno König // steuer.berater: Dr. Verena Maria Erian // recht.aktuell: RA Mag. Dr. Ivo Rungg // eco.life: Marina Kremser Anzeigenverkauf: Ing. Christian Senn, Bruno König, Tanja Ischia, Hannelore Weissbacher, Hannah Oderich Grafik: Tom Binder // Druck: Radin-Berger-Print GmbH Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. // Grundlegende Richtung: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. // Jahresabo: EUR 25,00 (14 Ausgaben)

eco.nova

7

eco.mmentar

MMag. Klaus Schebesta

Kleinster gemeinsamer Nenner statt größte gemeinsame Vision Nach „New Deal“ und „Plan A“ gilt ab sofort „Für Österreich“. Der Neustart des Neustarts wartet mit einigen konkreten Maßnahmen auf. Die Finanzierung verliert sich allerdings im Nebel der Inszenierung. // TEXT: KLAUS SCHEBESTA

W

er sich bei man-

lichen Marathonsitzungen den Willen, mit

auf diesen 35 Seiten tatsächlich Fortschritte.

chen Filmen dar-

Biegen und Brechen auf den berühmten

Einige Impulse für die Wirtschaft – von ge-

über aufregt, dass

grünen Zweig zu kommen. Und siehe da:

senkten Lohnnebenkosten über Investitions-

sie „künstlich“

Am Montag konnten die beiden Parteichefs,

anreize bis hin zu schärferen Zumutbarkeits-

oder „inszeniert“

sichtlich ermattet von abendlichen Verhand-

bestimmungen und einer Entrümpelung

wirken, kennt die österreichische Innenpolitik

lungsrunden, die Einigung verkünden. Nach

beim Arbeitnehmerschutz. Dazu kommen

nicht. Der Kanzler mit Zug zum Kameraobjek-

dem „New Deal“ und dem „Plan A“ nun also

Maßnahmen in den Bereichen Sicherheit,

tiv hat in den letzten Tagen einen Showdown

„Für Österreich“, wie das 35-seitige Arbeits-

Bildung und Integration – und zwar jeweils

inszeniert, der sich gewaschen hat. Dagegen

programm für den Rest der Legislaturperio-

mit konkreten Umsetzungsterminen.

wirkt jede brasilianische Telenovela wie eine

de schlicht genannt wird. Freilich ist dieses

Bei aller Euphorie: Ein kleines, aber wesent-

Dokumentation auf ARTE. Was einen echten

Programm nicht die größte gemeinsame

liches Problem soll nicht verschwiegen wer-

Actioner nach Hollywoodmanier auszeichnet,

Vision für Österreich, sondern der mühsam

den. Dem leidigen Thema Geld widmet das

ist Zeitdruck: Bomben sind zu entschärfen,

abgerungene kleinste gemeinsame Nenner

Regierungsprogramm drei bescheidene Ab-

deren Countdown unerbittlich nach unten

zweier gegensätzlicher Koalitionspartner.

sätze, die vor Worthülsen nur so strotzen:

zählt, Flugzeuge stürzen ab, weil in dreißig Mi-

Was hätte auch sonst passieren sollen? Selbst

„Die Gesamtkosten von kumuliert vier Milli-

nuten das Kerosin ausgeht, Menschen müs-

zwei verhasste Schiffsbrüchige, von denen

arden Euro werden über den Finanzrahmen

sen gerettet werden, bevor die knappe Dead-

einer das Boot, der andere die Ruder hat, wer-

gegenfinanziert. Davon sind 2,8 Milliarden

line der Entführer abläuft.

den sich darauf einigen, vorübergehend eine

Euro durch Einsparungen, Minderausgaben

Der Kanzler ist offensichtlich Cineast und

Zweckgemeinschaft einzugehen, bevor sie

und Umschichtungen zu erbringen. Es wird

hat diese Dramaturgie auf seine Regierungs-

beide, stolz, aber grenzenlos dumm, unterge-

von 1,2 Milliarden Euro Konjunktur- und Be-

führung übertragen. Christian Kern hat ein

hen. Vor keiner anderen Situation steht die

schäftigungseffekten ausgegangen, die zu

Ultimatum gesetzt und seinem Koalitions-

SPÖVP: Die Österreicher haben genug von

Verbesserungen beitragen“, heißt es reich-

partner die politische Glock an die Stirn ge-

Streit und Querelen und wollen Ergebnisse

lich unverbindlich. Das bedeutet auf gut

halten: Bis zum Wochenende oder ich drücke

statt Schuldzuweisungen. Neuwahlen kämen

Deutsch: Wir haben keine Ahnung, woher

ab! Objektiv betrachtet war diese künstliche

dem vorsätzlichen Schlagen eines Lecks in

das Geld kommen soll, aber vertrauen auf

Aufregung freilich nicht notwendig – die Re-

das Regierungsboot gleich und scheiden als

das Prinzip Hoffnung.

gierung hatte monatelang Zeit, um in aller

Alternative aus. Einzig die Opposition hät-

Es ist der Regierung – und uns Steuerzahlern

Ruhe die Punkte auszudiskutieren. Subjektiv

te SPÖ und ÖVP wohl gerne den Bohrer ge-

– zu wünschen, dass die Rechnung mit vielen

betrachtet sieht es schon anders aus. Viel-

reicht, um deren Untergang zu beschleunigen.

Unbekannten irgendwie aufgeht. Die Kon-

leicht war nur so die lähmende Massenträg-

Und – was ist herausgekommen? Sagen wir

junktur könnte dazu einen Beitrag leisten,

heit zu überwinden. Wie auch immer: Die

es so: Die Mutter aller Kompromisse oder

aber kein „ordentlicher Kaufmann“ im Sinne

gesamte Regierungscrew ließ sich auf den

wie es der Kanzler vornehm formulierte: „Die

des Unternehmensgesetzbuches würde sich

Showdown ein und demonstrierte in nächt-

Schnittmengen sind gut abgebildet.“ Es gibt

auf eine derartige Spekulation einlassen.

8

eco.nova

tea-a

DAS REZEPT FÜR IHRE FINANZIELLE GESUNDHEIT! Wir beraten ausschließlich Ärztinnen und Ärzte und das seit 40 Jahren. Das schafft Vorsprung durch Wissen - und das zu Ihrem Vorteil!

Unser ressourcenreiches Team steht für bestes Service und maximalen Klientennutzen.

Erwarten Sie von uns ruhig mehr, denn wir sind die Spezialisten!

Karin Fankhauser, Stb. Dr. Verena Maria Erian, Stb. Raimund Eller, Stb. Mag. Eva Messenlechner

Wir haben neue Räumlichkeiten mit mehr Platz für Sie und für uns.

Kostenlose Parkplätze direkt vor unserer Haustüre.

Unser Team freut sich auf Sie.

TEAM JÜNGER STEUERBERATER OG Die Ärztespezialisten Kaiserjägerstraße 24 · 6020 Innsbruck Tel.: +43 512 59 8 59-0 · Fax: DW-25 info@aerztekanzlei.at www.aerztekanzlei.at Unsere Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8.00 Uhr - 12.00 Uhr und 13.00 Uhr - 17.00 Uhr Freitag 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr

tea-anzeige a4.indd 1

15.06.15 10:53

KOPF DER AUSGABE

„DIE SCHÖNEN DINGE DES ALLTAGS ZU SEHEN, MACHT EINE POSITIVE STIMMUNG. ICH FREUE MICH DARÜBER, DASS ICH IN DIESEM WUNDERBAREN LAND TIROL ARBEITEN UND LEBEN DARF!“ Mag. Dr. Paula Stecher

© ANDREAS FRIEDLE

r e h c e t S a l u Pa

kopf der ausgabe

Anpacken und etwas ins Rollen bringen, auf dem Boden bleiben und Großes in Bewegung setzen – Paula Stecher hat noch viel vor.

V

TEXT: MARION WITTING

oller Energie, mit Leidenschaft im Einsatz für die

Vereinen eingebunden war, seit vielen Jahren als Vizepräsidentin des

gute Sache – Paula Stecher steht mit beiden Bei-

Tiroler Skiverbandes tätig. „Auf diese Weise kann ich einen Teil von

nen im Leben und geht direkt in Richtung Umset-

dem, was ich in meiner Jugend erfahren durfte, jetzt in dieser Funkti-

zung, wenn sie von einer Sache überzeugt ist. Oh-

on zurückgeben. Es ist eine Freude, den Kindern bei Nachwuchs-Ski-

ne diese Eigenschaft wäre sie nicht dort gelandet,

rennen oder -Sprungveranstaltungen zuzusehen, sie zu motivieren,

wo sie heute steht. Ihren Beruf als Rechtsanwältin hat sie sich mit Dis-

zu gratulieren und ihre verdienten Preise zu überreichen. Die Tiroler

ziplin konsequent erarbeitet. In der Kanzlei, in der sie heute Partnerin

Sportvereine leisten sehr gute Arbeit in der Jugendförderung und

ist, hat Stecher als Sekretärin angefangen. Fasziniert von der Materie

tragen dazu bei, dass die Kinder Gemeinschaft wahrnehmen, erleben,

holte sie die Matura nach und begann das Studium der Rechtswissen-

diszipliniert sein müssen und dabei lernen, dass man auch verlieren

schaften. „Für die Uni war ich einen Nachmittag in der Woche nicht in

können muss. Im Verein machen sie wichtige Erfahrungen für ihr

der Kanzlei, während des Studiums habe ich sonst immer gearbeitet“,

späteres Leben“, ist Paula Stecher überzeugt. Vor vielen Jahren grün-

umreißt sie kurz: „Zum Besuch von Vorlesungen fehlte die Zeit.“ Die

dete sie als sportliche Radlerin den „1. Damen Radclub Tirol“. Für die

selbstständige Arbeit in der Kanzlei habe ihr aber viel Wissen und Er-

Organisation „Frau in der Wirtschaft“ der Wirtschaftskammer Tirol

fahrung gebracht, die sie an der Uni nicht sammeln hätte können, ist

organisierte sie, gemeinsam mit der heutigen WKO-Vizepräsidentin

sie heute überzeugt. Familienplanung und Hobbys wurden weit zu-

Martha Schultz, eine Vielzahl von Veranstaltungen in Tirol.

rückgeschoben. Die Entscheidung für den Beruf setzte dies voraus. Mit Turboantrieb – in der Mindestzeit von acht Semestern – absolvierte sie

Vorsitzende des Aufsichtsrates

ihr Jusstudium und kehrte 1989 nach dem Gerichtsjahr in Innsbruck

Mit der größten Leidenschaft übt sie aber ihre Tätigkeit als Vorsitzende

als Konzipientin zurück nach Schwaz zu ihrem Chef Dr. Maleczek, der

des Aufsichtsrates der Tiroler Flughafenbetriebsgesellschaft m.b.H aus.

ihr diesen Karriereschritt möglich gemacht hatte. Auf so manche fra-

Vor einigen Jahren vom Aufsichtsratsgremium gleich zum Einstieg als

genden Gesichter mit dem Ausdruck „Ob die wohl fertig macht?“ ant-

Vorsitzende gewählt, ist Paula Stecher sehr stolz, diese Aufgabe als eine

wortete die Rechtsanwaltsanwärterin mit der Dissertation und stieg

der ganz wenigen Frauen in Tirol an der Führungsspitze eines öffentli-

1994 als Partnerin ein. Viele Jahre später folgte die Kanzleierweiterung

chen Unternehmens ausüben zu dürfen. In den letzten Jahren konnte

auf Janovsky Stecher Maleczek, nunmehr auf Grund von Pensionie-

sie mit dem Aufsichtsrat, der Geschäftsleitung und den Mitarbeitern viel

rung Janovsky Stecher.

bewegen. Vor allem für zeitgemäße Räumlichkeiten für die Mitarbeiter,

„Mit Begeisterung kann man auch die größte Anstrengung gut meis-

die Erweiterung der Parkgarage sowie für einen Supermarkt im Flug-

tern“, ist die heute gefragte Anwältin für Familien-, Vertrags- und Erb-

hafengebäude hat sich die Aufsichtsratsvorsitzende intensiv eingesetzt.

recht überzeugt. Als Scheidungsanwältin ist sie in Tirol angefragt, so-

Zudem sind umfassende Baumaßnahmen vorgesehen, die sich in Um-

wohl von Ehefrauen als auch -männern. „Mit dem Blick aufs Ganze

setzung befinden: „Die derzeit größte Baustelle bringt mit Fertigstellung

versuche ich vor allem einvernehmliche Lösungen zu erzielen. Es gibt

im Herbst 2017 unter anderem ein neues Verwaltungsgebäude sowie ei-

immer ein Danach, für die Kinder bleibt man ein Leben lang Eltern

ne Vielflieger- und VIP-Lounge für die Fluggäste des Innsbruck Airport.

und eine Familie. Daher muss im Familienrecht sehr sensibel vorge-

Dort kann man in entspannter Atmosphäre die Zeit bis zum Abflug

gangen werden, damit jahrelange Rechtsstreitigkeiten, die besonders

überbrücken, was bisher nicht entsprechend angeboten werden konnte“,

für die Kinder nicht zu begreifen sind, vermieden werden“, sagt die An-

fasst Stecher die markantesten Neuerungen zusammen.

wältin. „Auf gute Hilfestellung, damit auch die Zeit nach der Scheidung

Für die Zukunft hat sie einiges vor: „Eine Generalsanierung des Zen-

erträglich ist, lege ich sehr viel Wert. Dazu ist es mir besonders wichtig,

tralbereichs ist dringend in Angriff zu nehmen und zur Entlastung

mit meinen Klienten eine Vertrauensbasis aufzubauen. Wenn das Ge-

des Verkehrs in den umliegenden Wohnbereichen sowie zur Entflech-

sprächsklima vertrauensvoll ist, können gemeinsam tragbare Lösun-

tung des Zufahrtsaufkommens aus Richtung Kranebitten ist es un-

gen gefunden werden“, erzählt Paula Stecher aus ihren Erfahrungen

bedingt notwendig, ernsthaft eine eigene Autobahnabfahrt von der

und mit dem Wissen aus mehreren Psychologiekursen während der

A12 für den Flughafen anzudenken“, schickt sie ihre Pläne für weitere

Zeit an der Uni. Diese positive Herangehensweise pflegt sie auch bei ih-

Entwicklungen voraus. Ihr Einsatz mit Weitblick und die Zufrieden-

ren Klienten in anderen Rechtsbereichen, wie im Vertrags-, Insolvenz-

heit des Aufsichtsrates mit ihrer bisherigen Arbeit wurden im vergan-

und Erbrecht, was in vielen Causen zur effizienten und erfolgreichen

genen Jahr mit ihrer Wiederwahl für weitere fünf Jahre bestätigt.

Abwicklung geführt hat. „Ich möchte meinen Klienten das Gefühl ge-

Die engagierte Anwältin ist aber auch in ihrem beruflichen Umfeld

ben, dass sie in ihrer schwierigen Lebenssituation den richtigen An-

ehrenamtlich im Einsatz: Als Mitglied des Disziplinarrates der Tiroler

sprechpartner für ihr Problem gefunden haben“, bringt sie die Wichtig-

Rechtsanwaltskammer. Auf die Frage, wie sie denn all ihre Aufgaben

keit einer guten Vertrauensbasis auf den Punkt.

zeitlich unter einen Hut bringe, antwortet sie: „Mit einem guten Zeit-

Umtriebige Funktionärin

management“, und ergänzt mit einem Lächeln: „Manchmal bin ich dann eben auch einmal am Wochenende im Büro, aber alles, was ich

So geradlinig ihre Laufbahn in beruflicher Hinsicht ist, so breit gefä-

mache, tue ich gern!“, betont sie und erzählt eine Episode: „Ich habe

chert sind die Funktionen und ehrenamtlichen Tätigkeiten, die Pau-

eine Bekannte, eine alte Frau, die mir vor Jahren gesagt hat: ‚Such dir

la Stecher neben ihrer Arbeit gerne erfüllt: „Ich empfinde es nicht

einen Beruf aus, den du auch als Hobby gerne haben würdest, dann

als Arbeit, sondern vielmehr als Freude, mich in der Gesellschaft in

ist die Arbeit und alles was du tust Hobby und macht Freude.’ An die-

vielen Bereichen einbringen zu können.“ So ist die begeisterte Schi-

se Worte denke ich oft und sie geben mir viel Kraft für alle Tätigkei-

fahrerin, die von Kindheit an auf den Brettln stand und immer in

ten, die ich mache.“

eco.nova

11

Wirtschaft Wirtschaft & Unternehmen

Tirols Wirtschaft präsentiert sich zum Jahresstart 2017 in einer – angesichts der schwierigen nationalen und internationalen Rahmenbedingungen – starken Verfassung. Der Geschäftsklimawert (Mittelwert von Lage und Erwartung) liegt mit 44 Prozentpunkten um ganze zehn Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres.

Gut unterwegs

T

niger die kapazitätserweiternden und damit wachstumsfördernden Neuinvestitionen.

Wirtschaftskammerprognose

irol startet stark ins Jahr 2017 und

schaftlichen Situation wird auch die aktuel-

Tirols Wirtschaft ist 2016 real um rund 2,0 Pro-

bleibt auf stabilem Wachstumskurs.

le Auftrags- bzw. Buchungslage bewertet: 39

zent gewachsen (Österreich: rund 1,5 %). Für

Insgesamt konnte sich die Tiroler

Prozent berichten von einer guten Auftrags-

2017 muss damit gerechnet werden, dass das

Wirtschaft im Jahr 2016 erfolgreich von der

lage; nur vier Prozent sind unzufrieden. Zum

relativ hohe Wachstumsniveau nicht gehalten

mäßigen Wachstumsentwicklung und schwie-

Vergleich: Zum Jahreswechsel 2015/2016 mel-

werden kann und ein Rückgang auf real 1,8

rigen Arbeitsmarktsituation Österreichs ab-

deten noch 31 Prozent der Betriebe eine gute

Prozent erfolgen wird (Österreich bleibt wohl

koppeln.

Auftragslage.

bei 1,5 %). Die relativ starke wirtschaftliche

Die aktuelle Wirtschaftslage wird von 53

Als besonders stabil erweist sich einmal mehr

Entwicklung in Kombination mit der Tatsa-

Prozent der Tiroler Leitbetriebe als gut be-

die Industrie in unserem Land. Hauptverant-

che, dass Tirol nicht so sehr vom Arbeitskräf-

wertet; nur zwei Prozent sind mit der wirt-

wortlich für deren gute Performance dürfte

tezuzug aus Ost- und Mitteleuropa betroffen

schaftlichen Lage ihres Betriebes unzu-

die erfolgreiche Exportentwicklung sein. Opti-

ist, hat dazu geführt, dass die Arbeitslosen-

frieden. Besonders erfreulich: Die aktuelle

mistisch bleiben Tirols Exporteure indes auch

quote hierzulande im Gegensatz zu Gesamtös-

Wirtschaftslage wird über alle Branchen

für das erste Quartal 2017.

terreich gesunken ist. 2017 wird voraussicht-

hinweg als konstant gut bewertet. Ein Be-

Eine wesentliche Wachstumsbremse der ver-

lich ein weiteres Beschäftigungswachstum

leg für die stabile Wachstumsphase ist, dass

gangenen Jahre war die mangelnde Investi-

von 1,6 Prozent bringen. Ebenso steigen wird

kaum Unterschiede zwischen Produzenten

tionsfreude. Auch hier scheint sich endlich

jedoch auch das Arbeitskräfteangebot, sodass

und Dienstleistungsunternehmen bestehen:

eine Trendwende abzuzeichnen. 29 Prozent

die Arbeitslosigkeit in Summe trotz positiver

53 Prozent der Produktionsunternehmen

der Leitbetriebe wollen in den kommenden

Wirtschaftsentwicklung ziemlich gleich blei-

und 52 Prozent der Dienstleistungsunter-

sechs Monaten mehr investieren als zuletzt –

ben wird. Stets vorausgesetzt, weltpolitisch

nehmen bewerten die wirtschaftliche Lage

allerdings. Wermutstropfen: Im Vordergrund

kommt es nicht zu allzugroßen Überraschun-

als gut. Hand in Hand mit der guten wirt-

stehen nach wie vor Ersatzinvestitionen, we-

gen und Wendungen ...

12

eco.nova

eco.wirtschaft

ECO.MMENTAR

© JULIA TÜRTSCHER

Obama out

Marina Kremser, Chefredaktion

LAND DER GRÜNDER

A

kademische Forschung eröffnet neue Einsichten in Natur und Gesellschaft, sehr oft entstehen dabei auch konkrete Ideen für die Praxis. In Tirol fallen diese auf besonders fruchtbaren Boden, wie die große Zahl von Spin-offs der

Universität Innsbruck zeigt. Sie ist über die Uni-Holding bereits an 14 kommerziell ausgerichteten Unternehmen zur Entwicklung und Vermarktung von Ergebnissen aus IT, BWL, Geographie, Chemie und Umwelttechnik beteiligt. „Neben Forschung und Lehre

Ich werd’ sie ja vermissen, die Obamas. Selten gab es ein First Couple mit so viel Herzenswärme und Humor. Das tut gut in einer Zeit die ist wie die jetzige. Nicht nur deshalb ist Donald Trump ein wahrer Culture-Clash.

stützen“, sagt Rektor Tilmann Märk.

Ü

Generell ist Tirol ein Land der Gründer. Fast 2.700 Tiroler haben 2016 den Sprung in die

Und wahrscheinlich noch viel mehr.

Selbständigkeit getan. Das sind mehr als 200 neue Unternehmen pro Monat! „Innovati-

Er ist in dieser Hinsicht ja eine dank-

on ist für die Wirtschaft der Treibstoff, den es braucht, um auch übermorgen noch erfolg-

bare Person. Deshalb wäre es müßig,

reich zu sein. Denn die Gründer von heute sichern den Wohlstand von morgen und somit

hier jetzt noch etwas hinzuzufügen.

den Wirtschaftsstandort Tirol – immerhin entstehen durch jede Neugründung in Tirol

Nur so viel: Trump hält nicht nur die

rund 2,5 neue Arbeitsplätze“, so Clemens Plank, Obmann

gesamte Welt als Ganzes in Atem. Er

der Jungen Wirtschaft Tirol.

hat auch meine eigene kleine Welt ein

zählt der Wissenstransfer zu unseren zentralen Aufgaben. Dazu gehört unter anderem auch die kommerzielle Verwertung von neuen Erkenntnissen und Technologien. Wir wollen unsere Forscher von der Idee bis zum Aufbau des Unternehmens optimal unter-

ber Donald Trump wurde seit seiner Wahl vermutlich schon so ziemlich alles ge-

schrieben, was es zu schreiben gibt.

wenig durcheinandergebracht, weil mit ihm und durch ihn Dinge passieren, die ich bisher für denkunmöglich

INVESTIERFREUDIG

D

gehalten habe.

Trump ist ein Rüpel und wurde nicht trotzdem, sondern gerade deshalb ge-

ie Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) nimmt heuer mit über 75 Milli-

wählt. Ich war überrascht, wie weit ein

onen Euro ein enormes Bauvolumen in Angriff. „Über 90 Prozent davon kom-

Auflehnen gegen Bestehendes, ein „Da-

men der lokalen Wirtschaft zugute“, betont IIG-Geschäftsführer Franz Danler.

gegen-Sein“ tatsächlich gehen kann.

Das Arbeitsprogramm für 2017 ist ambitioniert: Neben einigen Fertigstellungen soll heu-

Ehrlich gesagt, macht mir das ein biss-

er etwa mit dem Bau der Wohnanlage Eichhof mit ca. 25 Wohnungen begonnen werden.

chen Angst. Ich bin im Allgemeinen

Ebenso gestartet wird die Bebauung des Widumplatzes in Igls mit betreutem Wohnen

ein großer Optimist. Ich gehe zuerst

samt Lebensmittelmarkt. Neu entsteht die Tennisanlage Wiesengasse 20 für die Sport-

immer davon aus, dass mir ein anderer

union Tirol/TI Innsbruck und auch das Wohnheim für psychosoziale Pflege in der

per se nichts Schlechtes will. Nun ist

An-der-Lan-Straße 16 mit 14 Kleinwohnungen wird in Angriff genommen.

meine rosarote Welt zwar noch immer

Generell wollen die Tiroler Gemeinnützigen heuer wieder in leistbares Wohnen inves-

nicht tiefschwarz, sie hat aber dennoch

tieren. Im Jahr 2016 wiesen die Gemeinnützigen Bauträger Tirols ein Bauvolumen von

einen Grauschleier bekommen. Nicht

330 Millionen Euro aus. Im Jahr 2017 soll dieses auf über 343 Millionen Euro steigen, wo-

weil Trump als Person mir etwas zu-

bei 53 Millionen Euro davon in die Instandhaltung fließen. Heuer werden die Tiroler

leide tut, er zeigt aber recht deutlich,

Gemeinnützigen 1.285 Mietwohnungen (2016: 1.251) und laut Franz Mariacher, Landesob-

dass das Unberechenbare wohl immer

mann der Gemeinnützigen Bauträger Tirols, erfreulicherweise mit 227 wieder deutlich

mehr zur ständigen Realität wird.

mehr (2016: 96) Eigentumswohnungen fertigstellen. Auch diese zusammen 1.512 Einheiten bedeuten einen Rekord (2016: 1.347). Dazu kommen noch 2.026 Wohnungswechsel, sodass rund 3.500 Familien ein leistbares neues Zuhause finden werden.

Anregungen und Kommentare bitte an kremser@econova.at

eco.nova

13

eco.wirtschaft

14

eco.nova

STADT DER RINGE

Es ist eine heiร kalte Liebesbeziehung, jene zwischen Innsbruck und den Olympischen Winterspielen. 2026 kรถnnte die Stadt zum dritten Mal Austragungsort der Spiele werden. // TEXT: MARINA KREMSER

eco.titel

Z

schlag für die Austragung der Spiele im Jahr

und Rodelbahnen und 40.000 m3 Schnee zu

2026 zu bekommen, glaubt auch Karl Stoss,

den alpinen Skistrecken, um genau zu sein.

Chef des Österreichischen Olympischen Co-

So gelang es, die 34 Wettbewerbe für die ins-

mités.

gesamt 1.091 Athleten mehr oder weniger rei-

Damals und heute

bungslos abzuhalten.

Gerade einmal zwölf Jahre danach wurde

Es war im April 1896, als die ersten Olympi-

Innsbruck abermals Austragungsort der

schen Spiele der Neuzeit in – wie könnte es

Olympischen Winterspiele, obwohl das in der

anders sein – Athen stattfanden. Sie waren

Art gar nicht geplant war. Die Spiele waren

damit die offiziellen Spiele der I. Olympiade.

eigentlich nach Denver in die USA vergeben

weimal war die Stadt Innsbruck bereits Gast-

Die I. Olympischen Winterspiele indes fan-

worden. Was übersehen wurde: Die Bevölke-

geber Olympischer Winterspiele. 1964 und

den von 25. Jänner bis 5. Feber 1924 im fran-

rung wollte das alles gar nicht und Denver

1976. 2026, also genau ein halbes Jahrhundert

zösischen Chamonix statt und waren eher

musste die Spiele nach einem Referendum

später, könnte es wieder so weit sein. „Die

ein „Versehen“, waren sie doch ursprünglich

wieder an das IOC zurückgeben. Dieses wie-

Stadt Innsbruck ist mit der Geschichte, der

als „Internationale Wintersportwoche“ im

derum beschloss, die Spiele am 4. Feber 1973

Idee und der Vision von Olympischen Spielen

Rahmen der Olympischen Spiele von Paris

erneut zu vergeben, und Innsbruck setzte

sehr stark verbunden und auch im internati-

deklariert. Rückwirkend beschloss das Inter-

sich gegen Lake Placid, Chamonix und Tam-

onalen Rampenlicht. Nach dem 2. Weltkrieg

national Olympic Committee (IOC) jedoch,

pere durch. Da die Spiele bereits 1976 statt-

war Innsbruck die am zweitmeisten zerstörte

den Wettkämpfen den Status der „I. Olympi-

finden sollten, wurde die Zeit knapp. Doch

Stadt in Österreich. Nur 19 Jahre nach die-

schen Winterspiele“ zuzuerkennen. Rund 260

es ging. Rund 1,5 Millionen Menschen kamen

sem Tiefpunkt in der Geschichte der Lan-

Athleten aus 16 Ländern nahmen daran teil

in die Sportstätten, um die insgesamt 1.261

deshauptstadt wurde mit den Olympischen

– in Sotchi 2014 waren es im Vergleich 2.780

Athleten aus 37 Ländern anzufeuern. Die Er-

Winterspielen internationale Geschichte

Sportler aus 88 Nationen.

öffnungsfeier am 4. Feber 1976 verfolgten zu-

in Richtung Sport und Kultur geschrieben.

Vom 29. Jänner bis 9. Feber 1964 war schließ-

dem rund 600 Millionen Fernsehzuschauer

Nunmehr hat sich das Olympische Komitee

lich Innsbruck der Mittelpunkt des winter-

aus der ganzen Welt.

mit der Agenda 2020 zum Ziel gesetzt, beson-

lich-sportlichen Weltgeschehens. Unmittel-

Dass Innsbruck es kann, hat die Stadt also

ders Winterspiele wieder an ihren Ursprung

bar nach Bekanntgabe des Zuschlags im Mai

bewiesen. Die vergangenen Spiele und auch

zurückzuführen, und zwar an Orte, in denen

1959 begannen die Vorbereitungen für die

die Olympischen Jugendspiele 2012 waren

die entsprechende erforderliche Infrastruk-

IX. Olympischen Winterspiele. Größte Her-

ein Erfolg. Und sie haben uns einen neuen

tur in großem Ausmaß vorhanden ist, an Or-

ausforderung nebst der baulichen: Kurz vor

Stadtteil beschert. Auch wenn das „O-Dorf“

te, die gut erreichbar sind, und an Orte, die

den Spielen herrschte akuter Schneemangel

lange Zeit innerstädtisch nicht unbedingt

den Wintersport authentisch leben“, meint

(ja, das kam damals schon vor), sodass das

den besten Ruf hatte, so ist es doch ein Pa-

Innsbrucks Bürgermeisterin Mag. Christine

Bundesheer in einer beispiellosen Schnee-

radebeispiel für gelungene Stadtentwick-

Oppitz-Plörer auf die Frage nach den Grün-

transportaktion (ja, auch das gab’s damals

lung und hat gerade in den letzten Jahren

den für eine Bewerbung. Europa generell und

bereits) mit Lastwagen, teils Hornschlitten

eine enorme Aufwertung erfahren. So war

Tirol im Speziellen hätte gute Chancen, nach

und Rückenkraxen Schnee an die Sportstät-

das 1964 errichtete und 1976 erweiterte Olym-

Pyeongchang (2018) und Peking (2022) den Zu-

ten schaffte: 20.000 Eisblöcke zu den Bob-

pische Dorf von Anfang an mehr als nur

16

eco.nova

© FOTOWERK AICHNER

eco.titel

„FÜR DIE LANDESHAUPTSTADT INNSBRUCK IST ES WICHTIG, DASS INVESTITIONEN SPEZIELL IN INFRASTRUKTUR IMMER NACHHALTIG ZU SEHEN SIND. DIE SANIERTEN UND AUF DEM MODERNSTEN STAND DER TECHNIK GEHALTENEN WINTERSPORTANLAGEN KÖNNEN FÜR DIE WETTBEWERBE ZUR VERFÜGUNG GESTELLT WERDEN.“ Mag. Christine Oppitz-Plörer, Bürgermeisterin von Innsbruck

Schlafstätte für die Athleten. Mit dem Olym-

Neue Heimat Tirol (NHT) schließlich ein 3.

Doch jede Medaille hat zwei Seiten. Wo wür-

pischen Dorf wurde dringend benötigter

Olympisches Dorf am Areal der Eugenkaser-

de dieses Sprichwort besser passen als in die-

Wohnraum in Innsbruck geschaffen. Acht

ne und mit ihm 444 neue Wohnungen. „Der

sem Zusammenhang?

Hochhäuser mit insgesamt 689 Wohnun-

Mehrwert der vergangenen Olympischen

gen wurden seinerzeit gebaut, finanziert

Spiele zeichnete sich besonders durch die

Eine Frage des Geldes

von Stadt und Bund. Im Jahr 1965 zählte das

Wohnbauten aus, aber auch durch andere

Als bekannt wurde, dass Innsbruck mit der

O-Dorf bereits rund 6.000 Einwohner. Die

Infrastrukturbauten, die anschließend für

Austragung der Olympischen Winterspiele

Erweiterung zwölf Jahre später beinhalte-

Hochschulen, Universitäten und weiterfüh-

2026 liebäugelt, rief das auch Gegner auf den

te 642 Wohnungen sowie ein Hauptschulge-

rende Schulen genutzt wurden“, findet auch

Plan. So schnell konnte man gar nicht schau-

bäude, ein Hallenbad und ein Rezeptions-

Oppitz-Plörer. Und nicht zu vergessen die In-

en, wurde eine Facebook-Gruppe unter dem

gebäude. Für die Jugendspiele errichtete die

vestitionen in den Straßenbau.

Titel „Olympia 2026 in Tirol? Nein danke“ ge-

eco.nova

17

eco.titel

IM INTERVIEW

„Olympische Spiele würden zu uns passen“ Wie viel Glamour dürfen Olympische Spiele haben?

Wir sprachen mit Landeshauptmann Günther Platter.

ECO.NOVA: Innsbruck spielt mit dem Gedanken, sich zum dritten Mal für die Olympischen Spiele zu bewerben. Generelle Frage: Warum?

GÜNTHER PLATTER: Weil ich glaube, dass Tirol mit Innsbruck als Host City durchaus die Voraussetzungen und Fähigkeiten hätte, perfekter Gastgeber für Olympische Winterspiele zu sein. Wir beweisen mit sportlichen Großereignissen wie etwa den jährlichen Hahnenkammrennen in Kitzbühel oder fünf Weltmeisterschaften in drei Jahren, dass wir © GERHARD BERGER

das Sportland Nummer eins in den Alpen sind. Da würden auch Olympische Winterspiele hervorragend dazu passen, allerdings nicht um jeden Preis. Wir haben schon klargemacht, dass für uns nur nachhaltige, ökologisch verträgliche und finanziell bewältigbare Spiele in Frage kommen, die einen

Laut einer Studie der Universität Inns-

redimensionieren. Inwieweit ist dieses

bleibenden Mehrwert für die Bevölkerung

bruck würde aktuell eine knappe Mehr-

Vorhaben realistisch – gerade nach derart

bringen und die Entwicklung des Landes vo-

heit von 48 zu 42 Prozent der Innsbrucker

pompösen Spielen wie in Sotchi. Erwarten

rantreiben.

Olympia 2026 begrüßen (der Rest ist unent-

Zuschauer nicht einen gewissen Showcha-

schlossen). Betrachtet man die Schwan-

rakter? Auf der anderen Seite sinkt das Zu-

Im Jahr 1997 haben die Innsbrucker bei ei-

kungsbreite von 4,8 Prozent, könnte das

schauerinteresse an Olympia. Inwieweit ist

ner Volksbefragung gegen eine Ausrichtung

Ergebnis auch anders interpretiert werden.

eine Investition in Glamour und Show also

der Spiele im Jahr 2006 gestimmt. Gesamt-

Ist für Sie eine Volksbefragung zu diesem

sinnvoll?

tirol war klar pro Olympia. Warum, glauben

Thema sinnvoll?

Tirol und die Stadt Innsbruck haben ja die

Sie, gibt es hier so große Unterschiede?

Wir haben gemeinsam mit unseren Part-

besten Voraussetzungen. Es gibt wenige Orte

Man muss hier deutlich unterscheiden: Bei

nern, der Stadt Innsbruck und dem Öster-

in der Welt, die über eine so gute Sportin-

früheren Bewerbungen wäre der Großteil

reichischen Olympischen Comité einen

frastruktur verfügen. In Sotchi hat man aus

der Wettkämpfe in der Stadt oder in unmit-

genauen Fahrplan auf dem Weg zu einer

dem Nichts heraus einen Austragungsort

telbarer Nähe zu Innsbruck veranstaltet

Bewerbung festgelegt. Die Basis für alle wei-

erschaffen und das noch an der Küste des

worden, heute wäre dies anders, sodass nicht

teren Entscheidungen ist die gemeinsame

Schwarzen Meeres. Ich glaube schon, dass

nur die Stadt Innsbruck die gesamte Last

Machbarkeitsstudie, die bereits beauftragt

das IOC echtes Interesse daran hat, Olympi-

zu tragen hätte und somit auch die Akzep-

ist und bis zum Frühsommer vorliegen wird.

sche Winterspiele zu redimensionieren und

tanz in der Stadt steigen könnte. Wenn wir

Es muss ein klares Konzept her, über das

an jene Regionen zu vergeben, die Erfahrung

uns bewerben, wollen wir das ganze Land

man diskutiert, das man mit der Bevölke-

damit und auch die Voraussetzungen da-

miteinbeziehen, natürlich mit Innsbruck als

rung und den beteiligten Institutionen dann

für haben. Schließlich ist das ÖOC mit der

Zentrum. Darüber hinaus ist es auch so, dass

verfeinert, sodass eine sachliche Information

Idee auf uns zugekommen. Die Show macht

beim Thema Olympia viele noch die giganto-

und Diskussion im Vorfeld einer Kandidatur

nicht die Infrastruktur, die Show machen die

manischen und teuren Inszenierungen und

möglich ist. Es steht außer Zweifel, dass es ei-

Athleten, vor allem aber die Zuschauer, Fans

bauliche Megaprojekte im Kopf haben, von

ne intensive Bürgerbeteiligung geben muss,

und Anhänger aus der ganzen Welt. Denken

denen am Ende nur verfallende Ruinen üb-

denn der Rückhalt in der Bevölkerung ist

Sie nur an die Fans der Isländer bei der Euro

rig geblieben sind. Dieses Bild gilt es zurecht-

entscheidend für eine Bewerbung.

oder die Iren bei der WM.

der Spiele 1964 und 1976 sind jetzt schon auf

Die Austragung Olympischer Spiele ist vor-

Derzeit ist eine Machbarkeitsstudie für die

dem neuesten Stand und werden nachhaltig

rangig eine Frage der Kosten. Nicht zuletzt

Austragung der Spiele in Ausarbeitung.

genutzt. Das soll so bleiben.

das IOC selbst möchte die Spiele künftig

Welche Kriterien müssen für Sie auf jeden

zurücken. Unsere Sportstätten aus der Zeit

18

eco.nova

eco.titel

Fall erfüllt sein, damit die Spiele umsetz-

gründet. Graubünden ging’s übrigens ähn-

Spielen – quasi als Gegenpart dazu, dass

bar sind?

lich und auch Oslo zog 2014 seine Bewerbung

Denver seinen Rückzug auch aus finanzi-

Die Spiele müssen finanzierbar sein, sie

für die Spiele 2022 zurück. Eine Anfrage an

ellen Gründen antrat. So wurden für 1976

müssen aber vor allem nachhaltig und öko-

den Gruppenadmin bezüglich der Beweg-

bestehende Anlagen von 1964 genutzt und

logisch sinnvoll gestaltet werden. Ich halte

gründe der Gruppe blieb unbeantwortet.

ergänzt und ohnehin anstehende städtebau-

das für eine Grundvoraussetzung. Niemand

Es ist aber generell vor allem eine Frage des

liche Maßnahmen einfach vorgezogen.

will sich in ein unkalkulierbares Abenteu-

Geldes. Die explosionsartigen Investitio-

Die Kostenexplosionen der jüngeren Ver-

er stürzen. Heute noch ist Innsbruck in der

nen vergangener Spiele schrecken ab und

gangenheit rühren allerdings auch daher,

Welt ein Begriff wegen der Austragung der

verstören. Veranschlagte Russland anfangs

dass in manchen Austragungsorten teils

Spiele und reiht sich als Landeshauptstadt

rund zwölf Milliarden Dollar für die Spie-

gar keine Infrastruktur vorhanden war und

in die Bekanntheitsliga weltberühmter

le in Sotchi, was an sich schon eine ganze

ganze Städte völlig aus dem Nichts geschaf-

Städte. Das darf man nicht vergessen.

Menge ist, wurden es zum Schluss mehr als

fen wurden. Wie nachhaltig und ökologisch

50 Milliarden! Aus unterschiedlichen Grün-

sinnvoll die Austragung Olympischer Win-

Welches Resümee zieht das Land Tirol

den. Nun kann man diese Zahl nicht unbe-

terspiele in einer subtropischen Stadt ist,

aus den vergangenen ausgetragenen

dingt als Maßstab

Spielen in den Jahren 1964 und 1976?

nehmen, dennoch

Egal wo Sie heute hinreisen, Innsbruck

wurden Olympische

und Tirol sind in der Welt wegen der

Spiele in der Regel

Olympischen Spiele ein Begriff. Das ist et-

meist teurer als ge-

was Unbezahlbares. Aber nicht nur aus

dacht. Für Vancouver

ökonomischer Sicht. Es macht vor allem

vier Jahre zuvor wur-

stolz, ein Teil dieser Geschichte zu sein,

den die Spiele un-

und es wäre fantastisch, wenn wir diese

term Strich zum Mi-

Geschichte weiterschreiben könnten und

nusgeschäft, in Turin

auch künftig als verlässlicher Partner und

wurden 2006 aus der

Freund in der Welt gesehen werden. Das

veranschlagten In-

eröffnet neue Möglichkeiten und Perspek-

vestitionssumme von

tiven. Die Ausrichtung von Winterspielen

500 Millionen Euro

hätte – im richtigen Rahmen – das Potenzi-

schließlich 3,5 Mil-

al, Tirol in vielen Bereichen von der Mobili-

liarden, denen Ein-

tät über den Wohnbau bis zum Tourismus

nahmen in Höhe von

entscheidend voranzubringen.

knapp unter einer Milliarde Euro entge-

darüber lässt sich so-

„GENAUE ENTSCHEIDUNGSGRUNDLAGEN FÜR DIE DURCHFÜHRUNG DER OLYMPISCHEN SPIELE SOLL UNS DIE MACHBARKEITSSTUDIE LIEFERN. SOLLTE SICH HERAUSSTELLEN, DASS DIE OLYMPISCHEN SPIELE NICHT UMSETZBAR SIND, WIRD ES KEINE GEBEN.“

wieso streiten. Und auch darüber, wie viel die Spiele wirklich kosten. Werden zum Beispiel Investitionen in Infrastrukturen ins Budget gerechnet, die sowieso getätigt werden müssten und nur vorgezogen wurden – Straßen zum Beispiel, oder die Sanierung von (Wettkampf-)Stätten, die auch dem „herkömmlichen“ Tourismus zugutekommen? Und wie viel darf Olympia

In vielen möglichen Bewerberorten –

genstanden.

auch in Tirol – hat sich vor allem in so-

Dass das Geld an an-

zialen Netzwerken relativ rasch einen

derer Stelle sinnvoller

Gegenbewegung gebildet. Woher kommt

eingesetzt wäre, lässt

dieses beinahe reflexartige Dagegen-

Innsbrucks Bürger-

sein?

meisterin jedoch so nicht gelten: „Zu diesem

wenig darauf, in welchen Bereichen Investi-

Ehrlich gesagt wundert mich die zurück-

Argument ist zu sagen, dass hier Mittel des

tionen notwendig würden. Oppitz-Plörer: „In

haltende und manchmal eher rasche Dis-

Internationalen Olympischen Komitees und

welche Bereiche der Infrastruktur investiert

tanzierung zur Austragung von Spielen

von Sponsoren zur weiteren Verbesserung

wird bzw. welche Stadtentwicklungspoten-

nicht. Das ist Ergebnis der Gigantomanie,

von Infrastruktur eingesetzt werden kön-

tiale 2026 bestehen, wird die Machbarkeits-

die aktuell Olympische Spiele begleitet. Wir

nen. Somit werden Gelder nach Tirol und

studie zeigen. Die zu den vergangenen Be-

sind aber weder Sotchi noch Rio, weder Pe-

Innsbruck transferiert, die ansonsten an an-

werbungen abgehaltenen Volksbefragungen

king noch Vancouver, diese Großmanns-

deren Orten in der Welt investiert werden

endeten immer mit einem knappen Ergeb-

sucht wird es bei uns nicht geben. Genau-

würden und somit nicht alternativ verwen-

nis. Tatsache ist, dass es zu den damaligen

so wenig wie es etwa Missstände bei der

det werden könnten.“ Klug eingesetzt, kön-

Zeitpunkten keine generalsanierte Infra-

Errichtung von Sportstätten geben wird.

nen diese „fremden“ Gelder wesentlich zur

struktur speziell in den Wintersportberei-

Sport und Umweltfrevel passen überhaupt

städtebaulichen Dynamik beitragen.

chen und Eissportdisziplinen gegeben hat.

nicht zusammen. Mit den Spielen in Inns-

Zusätzlich spielt Innsbruck in die Hände,

Diese steht heute zur Verfügung und wurde

bruck und Tirol wollen wir wieder dort

dass das IOC die Spiele generell wieder auf

mit Mitteln von Bund, Land und Stadt Inns-

anknüpfen, wo die Spiele der Neuzeit mit

ein verträgliches Maß reduzieren und sie

bruck in den vergangenen Jahren renoviert.“

De Coubertins Credo begannen: „Das Wich-

redimensionieren möchte. Auch ein Thema,

Oppitz-Plörer spricht zwei Punkte an: Mach-

tigste an den Olympischen Spielen ist nicht

das nicht wirklich neu ist, sondern schon

barkeitsstudie und Volksbefragung. Letzte

der Sieg, sondern die Teilnahme, wie auch

1976 eines war – und damit wahrscheinlich

ging in den vergangenen Jahren schon zwei-

das Wichtigste im Leben nicht der Sieg,

auch ausschlaggebend dafür, dass Inns-

mal daneben. Die Innsbrucker sprachen sich

sondern das Streben nach einem Ziel ist.

bruck letztlich relativ spontan den Zuschlag

gegen eine Austragung Olympischer Spiele

Das Wichtigste ist nicht, erobert zu haben,

erhalten hat. Damals versprachen die Or-

aus, wenngleich Gesamttirol der Idee mehr-

sondern gut gekämpft zu haben.“

ganisatoren eine Rückkehr zu „einfachen“

heitlich positiv gegenüberstand. Trotzdem:

Landeshauptmann Günther Platter

überhaupt kosten?

Auf eine Zahl will sich zum aktuellen Zeitpunkt niemand festlegen, genauso

eco.nova

19

eco.titel

IM INTERVIEW

„Bekannt und begehrt“ Karin Seiler-Lall, seit rund einem Jahr Geschäftsführerin des Innsbruck Tourismus, im Interview über Events und ihren Beitrag zur Marke Innsbruck. indem etwa Anlagen ausgebaut und modernisiert werden.

Für die vergangenen Olympischen Spiele wurde zum Beispiel viel in den Wohnbau investiert, was uns heute noch zugutekommt.

Ich glaube, wenn man hier vorausschauend plant, kann das auch für die Entwicklung der Stadt sinnvoll sein.

Es werden in Innsbruck verhältnismäßig viele Großveranstaltungen durchgeführt.

Gibt es für Sie so etwas wie einen touristischen „Overkill“? Kann es ein Zuviel an © TVB INNSBRUCK

Events geben?

Die Herausforderung wird vor allem sein, all diese Veranstaltungen professionell umzusetzen. Wir haben mit der ITS ein Unterneh-

E

men, das darauf spezialisiert ist, dennoch wird es personell und budgetär irgendwann eng. Wir haben die Rad-WM, die Kletter-WM s ist allerhand los in der Tiro-

Peking nachdenkt – man sich immer konkret

sowie den Mountainbike-Megaevent Crank-

ler Landeshauptstadt. Sommer

an die Stadt erinnert. Man spricht nicht vom

worx bekommen, auch die Master-Games.

wie Winter. Für das Jahr 2026

gastgebenden Land, sondern gezielt vom Aus-

Hier muss man mit den Ressourcen haus-

bewirbt sich Innsbruck mögli-

tragungsort. Hier sehe ich großes Potenzial.

halten. Die Frage ist: Wie lässt sich das Beste daraus machen? Und dafür darf es nicht zu

cherweise zudem zum dritten Mal als Austragungsort für Olympische Winterspiele.

Olympische Spiele sind nicht nur positiv be-

viel werden. Jeder Event bedeutet für uns

Es wäre genau der richtige Zeitpunkt, meint

setzt, haben nicht nur Befürworter. Sehen

zusätzlichen Aufwand. Es ist nicht damit

Karin Seiler-Lall.

Sie in diesen negativen Stimmen eine Gefahr

getan, einfach Sponsorgelder zu überwei-

für das Image der Stadt?

sen und dafür unser Logo aufzuhängen. Das

ECO.NOVA: Was bedeuten Großevents

Es ist wichtig transparent zu arbeiten und

wäre einfach, aber wenig zielführend. Für

generell für eine Stadt wie Innsbruck?

der Bevölkerung frühzeitig aufzuzeigen, wo

sämtliche Events haben wir zirka 30 Prozent

KARIN SEILER-LALL: Aus meiner Sicht

die Vorteile liegen, in welche Bereiche aber

der Sponsorsumme zusätzlich an Geldern

geht es dabei klar darum, die Begehrlich-

auch investiert werden muss. Es geht darum,

im Marketing reserviert, um das Event tou-

keit der Stadt zu steigern und den Namen

die Bevölkerung proaktiv zu informieren, um

ristisch zu vermarkten. Wir müssen also ge-

Innsbruck verstärkt nach außen zu tragen.

zu zeigen, was auf sie zukommt. Touristiker

nau darauf schauen, welche Veranstaltungen

Großveranstaltungen können sehr viel Image

hingegen müssten meines Erachtens nach

wir durchführen können und wofür wir das

transportieren, was wir sonst versuchen, über

auf jeden Fall dafür sein. Ich kann nicht für

Personal und das Budget haben, um es zu

Marketingmaßnahmen zu erreichen.

die Zeit nach den Olympischen Spielen 1964

stemmen.

und 1976 reden, aber nach der Fußball-Euro-

Herausfordernd im kommenden Jahr wird mit

Macht Olympia in Innsbruck Sinn?

pameisterschaft 2008 zum Beispiel war das

Sicherheit, dass die Kletter- und Rad-Weltmeis-

Innsbruck ist eine Sportstadt, hier wird Sport

Wachstum in Innsbruck deutlich höher als

terschaft im Sommer recht eng hintereinan-

gelebt, auch durch die Möglichkeiten, die uns

die Jahre zuvor. Der Effekt war deutlich zu

der stattfinden. Es geht darum, beide richtig in

die Natur und die (vorhandene) Infrastruktur

spüren. Natürlich wurden in der Stadt Inves-

Szene zu setzen, damit keine der anderen den

bieten. Wir müssen die sportliche Stimmung

titionen getätigt, die in der Folge nicht un-

Rang abläuft. Wenn Events unterschiedliche

nicht künstlich erzeugen, wie es oftmals in

mittelbar touristisch verwertbar sind, neh-

Zielgruppen ansprechen – Rodeln im Winter

anderen Regionen der Fall ist. Olympische

men wir das Bergiselstadion. Diese können

und Rad im Sommer zum Beispiel –, sehe ich

Spiele wären touristisch ein hoher Mehrwert

dafür anders genutzt werden. Für Veranstal-

kein Problem in der Vermarktung. Wenn es zu

für uns, weil sie nicht nur die Bekanntheit der

tungen zum Beispiel. Es gibt bei uns kaum

viel in einem speziellen Bereich wird, kann es

Stadt steigern, sondern auch deren Begehr-

Investitionen, die ins Leere gehen. Auf der

aber sehr wohl zum Overkill kommen. Des-

lichkeit. Gerade bei Olympischen Spielen pro-

anderen Seite wird für solche Großveranstal-

halb sind wir auch vorsichtiger in der Aus-

fitiert die Stadt extrem, weil – wenn man über

tungen auch in Infrastruktur investiert, die

wahl geworden, vor allem bei Veranstaltun-

vergangene Spiele in Rio, London, Sotchi oder

dem Tourismus unmittelbar zugutekommt,

gen von kleinerem Ausmaß.

20

eco.nova

eco.titel

Bei unserem Gespräch Anfang des letzten Jahres war Ihr Ziel, ein Mountainbike-Event nach Innsbruck zu bekommen.

Das ist Ihnen mit den Crankworx gelungen. Sollten die Olympischen Winterspiele kommen: Müssen Sommerevents dann hintanstehen?

Man muss unterscheiden zwischen Events, die sich laufend wiederholen, und einmaligen Veranstaltungen. Unser Wunsch war, ein Sommerpendant zum Air&Style zu finden, das jährlich in Innsbruck stattfindet, ähnlich dem Bergiselspringen. Wir hatten das Gefühl, dass im Sommer einfach ein sportlicher Großevent fehlt. Es gibt zwar viele kulturelle Highlights wie die Festwochen der Alten Musik, aber der Sport hat gefehlt. Mit den Crankworx ist es uns gelun-

„DIE FRAGE, WIE VIELE GROSSVERANSTALTUNGEN ES IN EINER STADT TATSÄCHLICH BRAUCHT, IST BERECHTIGT. RÜCKBLICKEND GIBT ES MEINES ERACHTENS NACH ABER KEINEN EVENT, VON DEM MAN SAGEN KANN, DEN HÄTTEN WIR UNS SPAREN KÖNNEN. IM ENDEFFEKT WAR ES IMMER GUT, HAT DIE STADT BELEBT, DIE WERTSCHÖPFUNG ANGEKURBELT UND AUF DIE BEGEHRLICHKEIT DER MARKE EINBEZAHLT.“ Karin Seiler-Lall

gen, die Crème de la Crème im Mountainbiken nach Innsbruck zu holen, und wir sind sehr bemüht, dass sich dieser Event zu einem wiederkehrenden entwickelt. Wenn

Eine Bewerbung blieb aus. Für 2026 hat das

Auch die Innsbrucker Stadtparteien, die sich

solche Events bereits eingespielt sind und

Institut für Politikwissenschaften der Uni-

mehrheitlich noch nicht festlegen wollen, ob

bereits über mehrere Jahre laufen, dann

versität Innsbruck eine Telefonumfrage

sie für oder gegen eine Ausrichtung sind.

sollten auch Olympische Spiele zusätzlich

durchgeführt, um die Stimmung im Land

Für die Studie hat eine sechsköpfige Jury

machbar sein. Alles im selben Jahr zum ers-

abzufragen. Das Ergebnis: 48 Prozent der

einstimmig die Bietergemeinschaft Pro Pro-

ten Mal durchzuführen, wäre schwierig.

400 befragten Innsbrucker waren dafür,

jekt AS +P mit den regionalen Projektpart-

Aber natürlich wollen wir den Sommer auch

42 eher dagegen, die restlichen zehn wa-

nern Management Center Innsbruck (MCI)

langfristig forcieren. Im Sommer müssen

ren unentschlossen. Ein positives Signal,

und der Solid – Event, Management und

wir unser Image erst aufbauen, mit einer

wenn es nicht die Crux der Schwankungs-

Consulting GmbH ausgewählt. Ursprüng-

Winterolympiade hingegen frischen wir ein

breite von 4,8 Prozent gäbe. Rechnet man

lich wurden 350.000 Euro dafür veranschlagt

bereits bestehendes Image auf. Ich denke al-

diese mit ein, sagt die Studie im Grunde

(getragen von Stadt, Land und Bund zu je

so, dass beides wichtig ist und seinen Platz

gar nichts aus. Es wird also mehr denn je

100.000 Euro, die restlichen 50.000 kommen

hat.

drauf ankommen, die Bevölkerung ausgie-

vom ÖOC), schlussendlich steht im Angebot

big und objektiv zu informieren. Das hält

ein Pauschalpreis von 270.000 Euro. Damit

Was ist von den Olympischen Spielen von

auch Karin Seiler-Lall, Geschäftsführerin

liegt es deutlich unter der Vorgabe, wäre aber

1964 und 1976 geblieben. Strahlen diese im-

des Tourismusverband Innsbruck, für es-

dennoch „verloren“, wenn die Spiele nicht kä-

mer noch aus oder ist das Thema „Olym-

sentiell, wenngleich sie aus touristischer

men. Andererseits wird man mit dieser Vor-

piastadt“ schon zu weit weg?

Sicht sehr für eine Austragung der Olympi-

ab-Investition eventuell vermieden haben,

Wenn man die olympischen Ringe sieht, ist

schen Winterspiele wäre: „Man darf einen

sich ein Millionengrab zu schaufeln, und

das immer ein gutes Zeichen. Man weiß, hier

solchen Großevent nicht auf Schätzungen

bekommt gleichzeitig eine Standortbestim-

haben Spiele stattgefunden, selbst wenn

aufbauen. Die Verantwortlichen und auch

mung geliefert. Dass Innsbruck irgendwann

sie 50 Jahre her sind. Das ist prinzipiell gut.

die Bevölkerung müssen wissen, was auf

wieder Olympiastadt werden wird, ist wahr-

Dass Gäste in eine Stadt kommen, weil sie in

sie zukommt. Deshalb finde ich es gut, dass

scheinlich. Offensichtlich will man es, sonst

der Vergangenheit Olympiaort war, glaube

sich Stadt, Land und ÖOC für eine Mach-

würde man es nicht in schöner Regelmäßig-

ich weniger. Es ist eher ein Mehrwert, wenn

barkeitsstudie entschieden haben.“

keit probieren. 2026 wäre als 50-Jahr-Jubilä-

man schon hier ist. Bereits Austragungsort

um der letztmalig ausgetragenen Spiele ein

Olympischer Spiele gewesen zu sein, hilft uns

Ja, nein, vielleicht

aber auf einer anderen Ebene, nämlich dann,

Kann Tirol die Austragung der Olympischen

die Zustimmung der Bevölkerung nicht ge-

wenn es darum geht, andere Großveranstal-

Spiele 2026 stemmen? Steht für eine derar-

hen. Fragen Sie Denver.

tungen ins Land zu bekommen. Die Veran-

tige Großveranstaltung die entsprechende

Fertig gestellt soll die Machbarkeitsstudie

stalter sehen: Wir können das. Das schafft

Infrastruktur für Wettkampfstätten, Trans-

Ende Mai sein. Ob es danach zu einer Volks-

Vertrauen. Es hilft in Beziehungen, die der

port und Unterbringung zur Verfügung?

befragung kommt, ist ungewiss. Oppitz-Plö-

Bevölkerung oft nicht bewusst sind, also eher

Lassen sich solche Spiele überhaupt öko-

rer bleibt vage: „Die Form der Bürgerbeteili-

im Hintergrund. Viele Olympiaveranstalter

nomisch und sozial verträglich abhalten?

gung wird ebenso in der Machbarkeitsstudie

kommen zu uns, holen sich unser Know-how

Generell und speziell in Tirol? Es gibt viele

behandelt. Es wird konkrete Vorschläge dazu

und das in den unterschiedlichsten Berei-

offene Fragen, die zu beantworten die an-

geben.“

chen. Der Gast, der Innsbruck bucht, kommt

gesprochene Machbarkeitsstudie imstande

wegen dem Produkt, das gut ist, nicht, weil

sein sollte und auf die alle gespannt warten.

schöner Zeitpunkt. Dennoch wird es ohne

QUELLEN: WWW.OLYMPIASTADT.AT, WWW.OLYMPIC.ORG, LAND TIROL

Innsbruck Olmypiastadt war.“

eco.nova

21

eco.inhalt

1.091

Athleten aus

199 Frauen / 892 Männer

34

36

Ländern

Innsbruck bewirbt

Wettbewerbe

sich möglicherweise zum dritten Mal für

Kosten Olympisches Dorf 1:

190,488 Mio.

die Olympischen Winterspiele.

Schilling

Ein Blick zurück ...

(heute ca. 87 Mio. Euro)

INNSBRUCK 1964 IX. OLYMPISCHE WINTERSPIELE VON 29. JÄNNER BIS 9. FEBER

Sportstättenkosten 1964: 75,7 Mio. Schilling (Träger Republik Österreich) Sprungschanze Bergisel: 15,25 Mio. Schilling (Träger Republik Österreich) Bobbahn Igls: 10,1 Mio. Schilling (Träger Republik Österreich) Lifte in der Axamer Lizum: 24,1 Mio. Schilling (Träger Axamer Lizum) Aufschließungs-AG, Bund, Stadt, Land) Seilbahn Patscherkofel: 22 Mio. Schilling (Träger Stadt Innsbruck / IVB) Olympia-Eisstadion:

GESAMT: 147,15 Mio. Schilling, entspricht heute ca. 67 Mio. Euro

Straßenkosten 1964: Bundesstraßen: Landesstraßen: Straßen in Innsbruck: Olympiabrücke:

Die Sowjetunion landete mit

11x Gold

117 Mio. Schilling 26 Mio. Schilling 22,45 Mio. Schilling 23,2 Mio. Schilling

8x Silber

GESAMT: 188,65 Mio. Schilling, entspricht heute ca. 86 Mio. Euro

6x Bronze auf Platz 1 im Medaillenspiegel.

Aufgrund von Schneemangel um Innsbruck brachte das Bundesheer

20.000 40.000

Bob- und Rodelbahnen sowie

Schnee für die alpinen Skistrecken.

Quellen: www.olympic.org, www.olympiastadt.at

120

eco.nova

Eisblöcke zu den m3

Österreich kam gleich dahinter auf Platz 2 (4x Gold, 5x Silber, 3x Bronze). Legendär war dabei der Abfahrtslauf von Egon Zimmermann am 30. Jänner 1964 am Patscherkofel.

OLYMPISCHE SPIELE 1.123

Athleten aus 231 Frauen / 892 Männer

37

37

Kosten Olympisches Dorf 2:

Ländern

394 Mio.

Schilling

(heute ca. 123 Mio. Euro)

Wettbewerbe

INNSBRUCK 1976 4. BIS 15. FEBER

Sportstättenkosten 1976: Sanierung Olympia-Eisstadion (plus Neubau Schnelllaufbahn): Sprungschanzen Bergisel und Seefeld: Bob- und Rodelbahn Igls: Standseilbahn Axamer Lizum:

40 Mio. Schilling (Träger Republik Österreich) 12,7 Mio. Schilling (Träger Republik Österreich) 110 Mio. Schilling (Träger Republik Österreich) 125 Mio. Schilling Träger Axamer Lizum Aufschließungs-AG, Bund, Stadt, Land)

GESAMT: 287,7 Mio. Schilling, entspricht heute ca. 90 Mio. Euro

Abermals belegte die Sowjetunion im Medaillenspiegel Platz 1 – mit

13x Gold 6x Silber 8x Bronze Gefolgt von der DDR und den USA. Österreich kam auf den 7. Platz. Die zwei Goldmedaillen gingen an Franz Klammer (Abfahrt) und Karl Schnabl (Skispringen Großschanze)

Baukosten 1976: Pädagogische Akademie: IVB-Halle: Reichenauer Brücke: Landessportheim:

110 Mio. Schilling 160 Mio. Schilling 24 Mio. Schilling 90 Mio. Schilling

GESAMT: 384 Mio. Schilling, entspricht heute ca. 120 Mio. Euro

Die Eröffnungsfeier fand im Bergiselstadion vor gut

60.000

Zuschauern statt. Dabei wurden gleich zwei olympische Feuer entzündet. Das erste von Skirennläuferin Christl Haas für die Spiele von 1964, das zweite von Rodelsportler Josef Feistmantl für die Spiele 1976. Via TV waren

600 Mio.

Fernsehzuschauer dabei. eco.nova

121

eco.wirtschaft

24

eco.nova

eco.wirtschaft

Kommen & Gehen Die Statistik Austria hat die Best채ndigkeit von Arbeitsverh채ltnissen ab dem Jahr 2010 ausgewertet.

Das 체berraschende Ergebnis: Nach zwei Jahren sind nur mehr 22 Prozent im selben Job, nach f체nf Jahren gar nur mehr elf Prozent. Von einem starren Arbeitsmarkt kann definitiv nicht die Rede sein. // TEXT: KLAUS SCHEBESTA, MARINA KREMSER

eco.nova

25

eco.wirtschaft

W

er bisher schon subjektiv das Gefühl hat-

hohe Ausmaß der Fluktuation in den heimischen Betrieben hat sogar

te, dass am österreichischen Arbeitsmarkt

Experten überrascht. Dabei lohnt ein genauerer Blick auf die Auswer-

viel Bewegung herrscht, bekommt es nun

tung. In Hinblick auf Branchen und Ausbildung bestätigen sich bis-

amtlich: Die Statistik Austria bestätigt

herige Vermutungen, in Hinblick auf die Beschäftigung junger Frau-

diese Beobachtung. Das Amt hat ermit-

en löst sich ein gängiges Vorurteil in Luft auf.

telt, wie viele Arbeitnehmer, die seit 2010 einen Job angenommen haben, nach zwei Jahren noch beim selben Arbeitgeber in Beschäfti-

Die Geschlechterfrage

gung stehen. Es sind nur 22 Prozent. Nach fünf Jahren sind es gar nur

Das Vorurteil: Bloß keine jungen Frauen anstellen. Sie werden bald

mehr elf Prozent. Anders formuliert: Pro Jahr nehmen eine Million

schwanger und die gesamte Einschulung war für die Katz. Stimmt

Arbeitskräfte in Österreich eine neue Vollzeit- oder Teilzeit-Beschäfti-

nicht, sagt die Statistik: Während nur mehr 22 Prozent der Männer im

gung auf (ohne Geringfügigkeit und Wiedereinstellungen). Die einen

Alter von 25 bis 34 Jahren nach zwei Jahren im selben Job arbeiten,

sagen dazu, der Arbeitsmarkt sei flexibel und dynamisch, die anderen

sind es bei den gleichaltrigen Frauen immerhin 28 Prozent. Dabei spielt

sprechen vom Ende der Stabilität und beklagen eine hohe individuel-

Elternkarenz bei Frauen dieser Altersgruppe nur eine untergeordne-

le Unsicherheit.

te Rolle: Lediglich neun Prozent der von 25- bis 34-jährigen Frauen neu

Dabei hat die Statistik Austria in ihrer Auswertung bereits eine Berei-

aufgenommenen Jobs werden innerhalb von zwei Jahren aufgrund

nigung dieser Zahlen vorgenommen und Saisonarbeiter, geringfügig

einer Elternkarenz unterbrochen oder beendet. Das bedeutet, junge

Beschäftigte, Lehrlinge sowie Ferialpraktikanten herausgerechnet.

Frauen bleiben verlässlicher im Job als junge Männer. Diese Verteilung

Auf der anderen Seite sind Arbeitsverhältnisse vor 2010 nicht erfasst.

zieht sich durch alle Branchen mit Ausnahme der Informations- und

Das heißt, wer schon seit vielen Jahren beim selben Unternehmen ar-

Kommunikationsbranche, im Produktionsbereich sowie bei den frei-

beitet, ist in der Analyse nicht enthalten. Davon gibt es nach wie vor

beruflichen und technischen Dienstleistungen. Das ist definitiv das ge-

viele. Mit Stand Ende Juni gab es über 1,5 Millionen Menschen, die

naue Gegenteil der landläufigen Meinung, dass bei der Einstellung jun-

seit über fünf Jahren bei derselben Firma arbeiten. Das sind 44 Pro-

ger Frauen mit instabilen Arbeitsverhältnissen zu rechnen sei.

zent aller Arbeitnehmer im Land.

Der von der Statistik Austria beleuchtete Ausschnitt des Arbeits-

Die Bildungsfrage

marktes betrifft somit die Entwicklung von jüngeren Arbeitsverhält-

Klar bestätigt sich hingegen die Auswirkung des Ausbildungs-

nissen – und hier zeigt sich eine ausgeprägte Dynamik. Das extrem

standes: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Beschäftigungsverhält-

26

eco.nova

eco.wirtschaft

© SPAR

nis nach zwei Jahren noch besteht, ist bei 25- bis 34-jährigen Personen mit einem Hochschulabschluss am höchsten. Unter ihnen liegt der Anteil der Verbliebenen bei 39 Prozent. Das andere Ende des Spektrums: Nur 13 Prozent der Pflichtschulabgänger findet man nach zwei Jahren noch in der Firma, bei der sie angeheuert haben.

Die Branchenfrage Auch bei der hohen Differenzierung nach Branchen gibt es keine großen Überraschungen: Während dem Finanzsektor mehr als die Hälfte der neu Angestellten die Treue halten, ist die Fluktuation anderswo gewaltig: 85 Prozent im Bau, 92 Prozent in der Gastronomie. Und das, obwohl saisonale Beschäftigung herausgerechnet wurde.

Licht- und Schattenseiten Positiv an dieser Entwicklung ist, dass das Sammeln von Erfahrungen keinen schwarzen Punkt im Lebenslauf ergibt, während noch vor einigen Jahren häufiger Wechsel oft als persönliche Schwäche oder als Hinweis auf mangelnde Teamfähigkeit interpretiert wurde. Grundsätzlich positiv für einen Standort ist auch ein Arbeitsrecht wie das österreichische, das flexible Arbeitsverhältnisse zulässt. Das ist nicht selbstverständlich. Derartige „Beharrungsprobleme“ sind zum Beispiel in Spanien oder Frankreich zu beobachten.

Wenn der Kündigungsschutz zu streng ist, haben junge Leute vor allem in unsicheren Zeiten fast keine Chance auf ein gesichertes Dienstverhältnis. Wer umgekehrt bereits einen fixen Job hat, gibt ihn auch dann nicht auf, wenn er mit der Arbeit unglücklich ist. Dadurch gehen jede Menge Motivation und Talente verloren. Dieses Problem gibt es in Österreich

Maria aus dem Zillertal ist eine von derzeit 2.400 aktiven SPAR-Lehrlingen

Top-Arbeitgeber SPAR ist mit 2.700 Lehrstellen der größte private Lehrlingsausbildner Österreichs. Im Jahr 2017 bietet SPAR in Tirol 60 neue Karrierechancen für Jugendliche.

B

ei SPAR, INTERSPAR und Hervis haben Jugendliche Topchancen auf einen sicheren Job im Handel. Insgesamt stehen in Tirol 14 verschiedene Lehrberufe zur Auswahl

– zum Beispiel im Einzelhandel mit Schwerpunkt Lebensmittel

nicht, was auch eine niedrige strukturelle Arbeitslosigkeit

oder Feinkost, als Systemgastronomin in einem INTERSPAR-

im internationalen Vergleich zur Folge hat. Zur Klarstellung:

Restaurant oder als Bürokaufmann in einer der sechs SPAR-

Während das Arbeitsrecht bei der Auflösung von Arbeitsver-

Zentralen oder der SPAR-Hauptzentrale.

hältnissen Bewegungsspielraum zulässt, trifft das auf die Fle-

Das Ziel von SPAR ist es, den Lehrlingen ein bisschen mehr zu

xibilität der Arbeitszeiten weitaus weniger zu. Arbeitgeber-

bieten als andere Ausbildner: Abwechslung, Herausforderung, Ei-

organisationen fordern seit Langem flexiblere Arbeitszeiten,

genverantwortung und auch Belohnung bei guten Leistungen.

um Auftragsspitzen auszugleichen und die Produktion dem

Zusätzlich zur Lehrlingsentschädigung zahlt SPAR bei tollen Pra-

Markt anzupassen.

xisleistungen je nach Lehrjahr bis zu 140 Euro pro Monat dazu.

Natürlich gibt es auch Schattenseiten: Hohe Unsicherheit zum

Für gute Berufsschulzeugnisse winken Prämien von bis zu 218 Euro.

Beispiel, vor allem in Jobs mit niedriger Qualifikation. Auch

Auf diese Weise können sich Jugendliche allein durch Prämien

gehen durch häufigen Wechsel quer über alle Branchen erwor-

während der drei Jahre Lehrzeit über 4.500 Euro dazuverdienen.

bene Kenntnisse verloren, was sowohl für die Betroffenen als

Auch das Modell „Lehre und Matura“, das SPAR bereits seit über

auch für die Ausbildungsbetriebe zum Negativgeschäft wird.

einem Jahrzehnt forciert, boomt bei den Jugendlichen nach wie

Zudem liegt wohl einer der Hauptgründe für die stagnieren-

vor: Schon jeder zehnte Lehrling absolviert parallel zur Lehrlings-

den Reallöhne darin, dass im Fall von Jobwechseln häufig an-

ausbildung die Matura.

stehende Lohnerhöhungen nicht mitgenommen werden können und das Lohnniveau nicht selten sogar sinkt.

Innovatives Recruiting-Tool

Unterm Strich bleibt wieder einmal eine Erkenntnis. Es gibt

Als erstes Unternehmen hat SPAR WhatsApp als Recruiting-Tool

eine Möglichkeit, um für sich persönlich mehr Sicherheit zu

eingeführt – dies ist in Österreich bisher einzigartig. Die Jugendli-

erreichen: Bildung. Die Unterschiede in Bezug auf den Ausbil-

chen können ihre Fragen über die Lehre bei SPAR über WhatsApp

dungsgrad sind deutlich erkennbar. Wobei „Bildung“ nicht wie

direkt unter 0664/26 50 771 an den Lehrlingsverantwortlichen für

häufig kommuniziert unbedingt Gymnasium oder einen akade-

Tirol richten und erhalten innerhalb von 24 Stunden Feedback.

mischen Abschluss bedeutet. Bildung im Sinne einer fachlichen Qualifikation, wie beispielsweise einer Lehre oder einer ähnlichen Berufsausbildung, vielleicht sogar im hoch nachgefragten technischen Bereich, bietet den besten Schutz gegen Arbeitslosigkeit und andere unerwünschte Effekte, die von instabilen Arbeitsverhältnissen ausgehen.

Wir sprachen dazu und über die Arbeitsmarktsituation in Tirol

MOTIVIERTE JUGENDLICHE GESUCHT Ab Herbst sucht SPAR wieder 120 neue Lehrlinge. Bewerbungen sind ab sofort entweder direkt im SPAR- oder EUROSPAR-Supermarkt sowie online auf www.spar.at/lehre möglich.

Weitere Informationen auf www.spar.at/karriere.

mit AMS-Landesgeschäftsführer Anton Kern.

eco.nova

27

eco.wirtschaft

„Ein Jobwechsel muss nicht zwangsläufig negativ sein“ Anton Kern, Landesgeschäftsführer AMS Tirol, im Interview.

ECO.NOVA: Laut einer aktuellen Studie der Statistik Austria wechseln Arbeitnehmer in Österreich relativ häufig ihren Job. Können Sie sich erklären, warum?

ANTON KERN: Es stimmt, die Bewegung am Arbeitsmarkt ist in Österreich generell hoch, in Tirol naturgemäß noch ein Stück mehr, weil wir im Tourismus oder auch der Bauwirtschaft stark von Saisonalitäten geprägt sind. Aber die Dynamik hat sich in den letzten zehn Jahren auch außerhalb dieser Saisonbranchen erhöht und zugenommen – etwa im Handel. Die Entwicklung der Arbeitskräfteüberlassung, mit der Spitzen entsprechend abgedeckt werden, hat die Thematik ebenfalls verstärkt. Im Jahr 2015 waren es in Tirol 84.367 Personen, die zumindest einmal im Jahr von Arbeitslosigkeit betroffen waren.

2016 wird die Zahl nur leicht sinken. Warum diese Tatsache hierzulande derart ausgeprägt ist, hat meiner Meinung nach auch damit zu tun, dass das Lösen von Dienstverhältnissen arbeitsrechtlich nicht so stark überreglementiert ist, wie es etwa in Frankreich oder Italien der Fall ist. Das ist auf der anderen Seite auch ein Vorteil, weil die Chance, schneller wieder in ein Dienstverhältnis zu kommen, höher ist. Will ich als Unternehmer in Italien einem Mitarbeiter kündigen, tu ich mir verhältnismäßig schwer. Deshalb überlegt man es sich ganz genau, einen neuen Mitarbeiter einzustellen.

Hat auch der Trend zum Outsourcing damit zu tun?

Natürlich. Hat man früher für bestimmte Tätigkeiten noch Personen im Unternehmen beschäftigt, kauft man verschiedene Dienstleistungen heute von außen zu – von der IT bis hin zum Facility Management. Auch das hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Entwicklung am Arbeitsmarkt heute so ist, wie sie nun mal ist.

Den Job fürs Leben gibt es heute also nicht mehr?

Die durchschnittliche Dauer von Dienstverhältnissen hat definitiv abgenommen. Den lebenslangen Job gibt es mit wenigen Ausnahmen etwa im öffentlichen Dienst oder dem Gesundheitsbereich kaum mehr. Das ist ein Nachteil, weil in der Phase der Arbeitslosigkeit natürlich das Einkommen zurückgeht, auf der anderen Seite habe ich heute relativ gute Chancen, einen neuen Job zu finden.

Was wir damit einhergehend beobachten, ist, dass die Jobs für Personen mit niedrigem Ausbildungsniveau sinken. Auf die Einzelperson bezogen gibt es natürlich vielschichtige Gründe für die Arbeitslosig© TOM BAUSE

keit, im Durchschnitt sind aber unter anderem meist jene Personen länger arbeitslos, die keine Ausbildung haben. Wobei in Tirol das Arbeitsangebot auch für jene Personen noch größer ist als in anderen Bundesländern, vor allem des Tourismus wegen.

„WAS WIR BEOBACHTEN, IST, DASS DIE JOBS FÜR PERSONEN MIT NIEDRIGEM AUSBILDUNGSNIVEAU SINKEN. AUF DIE EINZELPERSON BEZOGEN GIBT ES NATÜRLICH VIELSCHICHTIGE GRÜNDE FÜR DIE ARBEITSLOSIGKEIT, IM DURCHSCHNITT SIND ABER UNTER ANDEREM MEIST JENE PERSONEN LÄNGER ARBEITSLOS, DIE KEINE AUSBILDUNG HABEN.“ Anton Kern

28

eco.nova

eco.wirtschaft

Das Thema der Qualifikation ist auch Teil des Studienergebnisses.

Höher Qualifizierte bleiben demnach tendenziell auch länger in einem Unternehmen.

Das ist mit ein Grund, warum bei höher Qualifizierten die Arbeitslosigkeit generell niedriger ist. Höherqualifizierte Personen haben tendenziell ein geringeres Risiko, arbeitslos zu werden, weil sie in der Regel in der Hierarchie höher angesiedelt sind. In schlechten Zeiten werden selten leitende Mitarbeiter abgebaut als viel mehr die Arbeiter.

Haben Menschen in höheren Positionen ein höheres Loyalitätsgefühl gegenüber dem Unternehmen?

Ich denke, Loyalität hat in erster Linie mit dem Unternehmen selbst und der Personalführung zu tun und weniger mit der Position an sich. Faktoren für hohe Loyalität sind neben dem Gehalt auch ein gutes Betriebsklima und die Rahmenbedingungen. Wir sehen bei vielen Unternehmen, dass auch die Loyalität von Hilfskräften sehr hoch sein kann. Dass Personen in leitenden Positionen und mit entsprechend gutem Gehalt weniger wechseln, hat auch damit zu tun, dass es für sie vergleichsweise schwieriger ist, anderswo einen gleichwertigen Job mit denselben guten Konditionen zu finden, eben weil diese Positionen meist schon besetzt sind.

Glauben Sie, nimmt mit der steigenden Wechselbereitschaft Loyalität als Wert ab?

Ja, das denke ich schon. Entscheidend ist dabei auch, welche Chancen ich als Arbeitnehmer habe, einen Wechsel zu vollziehen. Bis 2014/15 stieg in Tirol die Arbeitslosigkeit an. In dieser Zeit war es sicherlich nicht so einfach, einen neuen Job zu finden, und man war froh, eine gute Stelle zu haben.

Nehmen die Chancen am Arbeitsmarkt zu, wird naturgemäß mehr umgeschaut. Dann wird die Loyalität zum jetzigen Unternehmen vermutlich etwas rückläufig sein. Wir sehen das in Branchen, in denen es relativ einfach ist, zu wechseln. Bin ich im Tourismus als Koch etwa mit den Arbeitsbedingungen nicht zufrieden, tu ich mir vergleichsweise leicht, einen neuen Job zu finden. Schwieriger wird es im Bürobereich.

Die Arbeitswelt ändert sich, Arbeitsmodelle werden flexibler, man wechselt häufiger den Job, manchmal sogar die gesamte Branche.

Geht der Weggang aus einem Unternehmen dabei vermehrt vom Arbeitgeber aus oder sind Arbeitnehmer auch ein Stück weit anspruchsvoller geworden und wechselbereiter, wenn die Rahmen-

Gaia – Stubai Mutter Erde Am 17. und 24. Februar 2017 wird in Neustift etwas stattfinden, was es noch nie zuvor im Stubai gegeben hat: eine multimediale Kombination aus Skisport, Tanzkunst und Kultur inszeniert von Starchoreograph Enrique Gasa Valga.

Die multimediale Tanzperformance wird den Ortsteil Milders in Neustift im Stubaital in beeindruckende Bilder und diffuses Licht tauchen. Der Tänzer und Choreograph Enrique Gasa Valga erzählt eine Geschichte von der Rettung der Welt durch eine Frau und ihren Sohn, die im Stubai die dunklen Mächte besiegen.

Dabei setzt der Katalane Gasa Valga, der derzeit die Tanzcompany am Tiroler Landestheater leitet, Landschaft und Schnee ebenso ein wie Choreographien, Musik und multimediale Elemente. Auch Skifahren und Freestyling werden in das Schauspiel einfließen. Spannung und Gänsehaut sind bei dem Event vorprogrammiert.

www.gaia-stubai.at

bedingungen für einen selbst nicht mehr stimmen?

Ich glaube, es liegt an beiden Seiten. Die Anforderungen an die Flexibilität steigen von Seiten des Unternehmens. Das kann und will so nicht jeder Arbeitnehmer mitmachen. Und vor allem unter den Jüngeren gibt es die angesprochene Loyalität nicht mehr in dem Ausmaß wie früher. Wenn der Job nicht passt – in welcher Form auch immer –, nimmt die Bereitschaft ab, im Unternehmen zu bleiben. Das merken wir immer mehr in unseren Gesprächen. Selbst wenn wir ihnen unter bestimmten Umständen das Arbeitslosengeld sperren, nehmen sie das eher in Kauf, als einer Arbeit nachzugehen, die ihnen nicht gefällt.

Hat sich der Stellenwert der Arbeit im Laufe der Generationen verändert?

Durchaus. Dazu gibt es auch einige Studien. Das Gehalt ist heute nicht mehr das Allheilmittel. Viele Junge haben einen finanziellen Background durch die Eltern. Gerade für sie ist die Arbeit nicht allein zum Geldverdienen da, sie muss auch Sinn machen. Jüngeren ist ihre Freizeit und Zeit mit der Familie wichtig, das Umfeld muss passen. Auch einen Karriereschritt um jeden Preis zu machen und im Unternehmen aufzusteigen, wie es vielleicht die frühere Generation angestrebt hat, ist heute nicht mehr so wichtig.

eco.nova

29

eco.wirtschaft

„Ein Reförmchen wird zu wenig sein“ Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer nimmt im Interview zu den anstehenden politischen Baustellen, den Turbulenzen in der Wirtschaftskammer Tirol und der Zielrichtung für eine große Wirtschaftskammerreform Stellung.

ECO.NOVA: Wie steht die Tiroler Wirt-

Wie kann es gelingen, hier auf einen grünen

mer ist, sich auf den Staat anstatt auf die

schaft zu Beginn des neuen Jahres da?

Zweig zu kommen?

eigene Leistung zu verlassen. Arbeit muss

JÜRGEN BODENSEER: Im Jahr 2016 ha-

Jetzt muss möglichst schnell der kleinste ge-

sich deutlich mehr lohnen als der Bezug

ben die Tiroler Unternehmerinnen und Un-

meinsame Nenner dieser Konzepte gesucht

von Sozialleistungen. In diesem Zusammen-

ternehmer einmal mehr durch Leistung

und umgesetzt werden. Aus all diesen Vorha-

hang ist es ein großer Schritt in die richtige

überzeugt. Tirol stellt seine Wirtschaftskraft

ben muss Plan U werden – U wie umsetzen.

Richtung, dass Tirol gemeinsam mit Vorarl-

mit überdurchschnittlichem Wachstum und

Allen Konzepten gemeinsam ist zum Beispiel

berg und Salzburg eine Westachse gebildet

dem stabilsten Arbeitsmarkt in ganz Öster-

die Erkenntnis, dass die Bürokratie schlan-

hat und bei der Mindestsicherung sowohl

reich unter Beweis. Der gesunde Branchen-

ker werden muss. Das entspricht ganz der

die Tarife gekürzt als auch die Kriterien ver-

und Unternehmensmix sowie der intensive

Meinung der Wirtschaftskammer: Weg mit

schärft hat. Das reduziert Sozialtourismus

Tourismus sorgen dafür, dass der Standort

dem Speck! Hingegen sind Ideen, mit denen

und erhöht den Druck, angebotene Arbeit

Tirol krisensicher ist.

wieder nur neue Steuern produziert werden,

auch anzunehmen.

nicht intelligent genug. Die Abgabenquote in Also kein politischer Handlungsbedarf?

Österreich muss runter, nicht rauf.

Kommen wir zur Wirtschaftskammer Tirol. Die Kündigung von Direktor Thomas

Das stimmt so leider nicht. Die Betriebe haben mit enormem Einsatz in vielen Berei-

Reicht das aktuelle Wachstum aus, um die

Köhle hat viele überrascht. Kann man sich

chen eher trotz als wegen der gesetzlichen

Arbeitslosigkeit zu reduzieren?

in der Kammer auf nichts mehr verlassen?

Rahmenbedingungen gut abgeschnitten.

Das prognostizierte Wachstum für die kom-

Doch, natürlich. Wer sich loyal und enga-

Doch die Mittelstandszitrone ist ausge-

menden Jahre liegt jeweils unter zwei Pro-

giert verhält, ist in der Wirtschaftskammer

quetscht bis auf den letzten Tropfen. Wir

zent. Das ist nicht genug, um eine echte Ent-

gerne gesehen. Wir haben ein Top-Team in

brauchen dringend weniger Steuern, weni-

lastung bei der Arbeitslosigkeit zu erreichen.

der Wirtschaftskammer und viele Exper-

ger Bürokratie, weniger Kontrollen und Schi-

Dabei ist oft nicht leicht einzusehen, dass

ten, deren Wissen den Tiroler Unterneh-

kanen.

es auf der einen Seite steigende Arbeitslo-

mern bei der Behandlung ihrer Fragen

senzahlen gibt, auf der anderen Seite die

hilft. Der konkrete Fall konnte nicht an-

Bundeskanzler Christian Kern hat zu Be-

Betriebe einen akuten Fachkräftemangel

ders gelöst werden. Ich muss mich wie jede

ginn des Jahres mit seinem Plan A aufhor-

verzeichnen. Oft liegt es am Dismatch der

in Führungsverantwortung stehende Per-

chen lassen. Sind hier einige Maßnahmen

geforderten Qualifikation und dem Ausbil-

son auf meine Geschäftsführer verlassen

auch für die Wirtschaft enthalten?

dungsstand der Bewerber. Jede Initiative,

können. Wenn das Vertrauen nachhaltig

Erfreulicherweise ja. Allerdings ist der Plan

die der Qualifizierung dient, ist zu begrüßen.

gestört ist, gibt es leider keinen anderen

A nur mit neuen Staatseinnahmen, etwa

Natürlich ist auch die soziale Hängematte

Weg. Diese Einschätzung haben auch Un-

durch eine Erbschaftssteuer oder eine abge-

ein Faktor.

ternehmerkollegen und Funktionäre geteilt, die sonst nicht immer einer Meinung

wandelte Wertschöpfungsabgabe, möglich.

Außerdem gibt es ja nicht nur den Plan A,

Sie sprechen die hohen Sozialstandards an?

mit meiner Linie sind. Ich habe die Diskus-

sondern auch die Vorschläge von Vizekanz-

Ja. Unterstützung für Bedürftige – keine

sion zum Anlass genommen, um eine Klar-

ler Reinhold Mitterlehner und den Pakt für

Frage. Starre Zumutbarkeitsbestimmun-

stellung zu treffen: Ich werde zeitgerecht

Österreich des Finanzministers. Ein Wettrüs-

gen und unflexible Arbeitszeiten dürfen

vor der nächsten Wirschaftskammerwahl

ten bei Reden alleine ist zu wenig.

jedoch nicht dazu führen, dass es beque-

Mitte 2019 mein Amt übergeben. Bis dort-

30

eco.nova

eco.wirtschaft

„DIE MITTELSTANDSZITRONE IST AUSGEQUETSCHT BIS AUF DEN LETZTEN TROPFEN.“ Jürgen Bodenseer

hin werde ich mit Vollgas die Interessen

wieder harte Kritik an der Wirtschafts-

reichen in allen neun Bundesländern voll-

der Tiroler Unternehmerinnen und Unter-

kammerorganisation als Ganzes. Kurz

ständig vertreten sein. Wenn wir aus-

nehmer vertreten und mir auch kein Blatt

gefragt: Hat die Wirtschaftskammer Zu-

ufernden Föderalismus kritisieren, müssen

vor den Mund nehmen.

kunft?

wir auch in der eigenen Organisation mit

Die Kritik flammt immer wieder auf, aber

gutem Beispiel vorangehen. Bei den Län-

War die Wirtschaftskammer bei der Gewer-

ohne ernsthafte Alternativen zu nennen. Die

dern ist zu hinterfragen, ob es Sinn macht,

beordnungsnovelle zu wenig beweglich?

österreichischen Unternehmer sind gerade

Gesetze mit dem Faktor neun zu versehen,

Die Gewerbeordnung hat ihren Sinn.

einmal fünf Prozent der Bevölkerung. Sie

das heißt dieselbe Materie in neun Bundes-

Deutschland hatte vor rund zehn Jahren

schaffen mit ihrem Engagement und ihrer

ländern neunmal einzeln zu regeln. Bei der

die Hälfte der regulierten Gewerbe gestri-

Risikobereitschaft Arbeitsplätze, nicht die

Wirtschaftskammer wäre es analog dazu

chen. Heute rudert die deutsche Bundesre-

Parteien, die Gewerkschaften oder sonst je-

sinnvoll, spezielle Themenbereiche öster-

gierung wieder zurück, weil viele Meister

mand. Trotzdem sind sie aufgrund ihrer Zahl

reichweit zentral zu servicieren – und damit

verloren gegangen sind und das System

als Wähler kaum interessant. Ohne eine of-

meine ich nicht Wien. Bestimmte Länder-

der Lehre untergraben wurde. Doch der

fensive Vertretung gehen ihre Interessen un-

kammern könnten in Bereichen, die ihnen

Schaden ist bereits eingetreten. Österreich

ter. Die einzige Chance für die Unternehmer

besonders nahe stehen, zum Kompetenz-

tut gut daran, den Fehler Deutschlands

ist, dass sie sich geschlossen in Form einer

zentrum für ganz Österreich werden. Die

nicht zu wiederholen. Meister und die dua-

gesetzlichen Vertretung organisieren. Wenn

Bezirksstellen hingegen müssen auf jeden

le Ausbildung garantieren hohe Qualität –

nur mehr ein Teil der Unternehmer und viel-

Fall erhalten bleiben, da sich sonst Mitglie-

was in letzter Konsequenz den Konsumen-

leicht auch noch in verschiedenen Vereinen

dernähe nicht erreichen lässt. Ich könnte

ten hilft, die sich auf ein seriöses Angebot

zusammenkommt, lässt sich nichts mehr er-

mir für die zukünftige Kammerfinanzie-

verlassen können. Es ist kein Zufall, dass

reichen.

rung ein abgestuftes Beitragssystem vorstellen: Es gibt eine Grundmitgliedschaft

laufend ausländische Delegationen nach Österreich kommen, um das System der

Die nächste große Herausforderung für die

und dazu einzelne Spezialpakete. Sonder-

dualen Ausbildung zu studieren. Es wäre

Organisation wird die Wirtschaftskammer-

leistungen sollten auch extra verrechnet

fahrlässig, diesen Erfolgsweg aufs Spiel zu

reform. Wo sehen Sie die Angriffspunkte?

werden. Ich werde diese Vorstellungen im

setzen.

Ein Reförmchen wird zu wenig sein. Rasen-

Präsidium in Wien so einbringen und hoffe

mähermäßig über alle Bereiche drüberzuge-

auf möglichst viele Mitstreiter. Die Kammer

Es gibt von den Neos über die Grünen bis

hen, ist aus meiner Sicht auch zu wenig. Die

sollte nicht warten, bis sie von außen refor-

hin zum Thinktank Agenda Austria immer

Wirtschaftskammer muss nicht in allen Be-

miert wird.

eco.nova

31

eco.wirtschaft

Nach bestem Gewissen Der Unternehmergeist scheint den Nachkommen von Ludwig Tachezy ebenso in die Wiege gelegt zu sein wie dem Firmengründer selbst. Mit Arbeitseinsatz, Mut und Pioniergeist gelingt es dem Innsbrucker Familienunternehmen, immer noch Besseres auf bereits Gutem aufzubauen. Mit bereits 40 Standorten österreichweit ist Reformstark Martin das jüngste Erfolgsmodell der Unternehmerfamilie und setzt damit auf eine Lebensreform mit Produkten, die ihren Weg nur nach bestem Wissen und Gewissen ins Regal finden. // TEXT: DORIS HELWEG

E

volution lautet das Firmen-

Euro. „Wir haben uns zu diesem Schritt ent-

ter KR Barbara Sponring und ihr Ehemann

credo des mittlerweile 112

schieden, um dem Reformthema mehr Raum

Dr. Winfried Sponring als Gesellschafter mit

Jahre bestehenden Traditi-

und eigenständige Entwicklungsmöglichkei-

an Bord – 2004 gemeinsam mit einem deut-

onsunternehmens. „Nicht

ten zu geben“, erklärt Kommerzialrätin Barba-

schen Reformhauspartner einen bis heute

immer alles neu erfinden,

ra Sponring, Mitgesellschafterin der Reform

erfolgreichen Expansionskurs. Jahr für Jahr

sondern Besseres auf bereits bestehendem

Martin GmbH und Alleingesellschafterin der

kommen neue Standorte hinzu, bestehen-

Gutem aufbauen“, ist Mag. Alexander Martin,

Ludwig Tachezy GmbH, über die positive Ent-

de Filialen werden modernisiert und umge-

Geschäftsführer und Gesellschafter der Re-

wicklung. „Die Lebensreform-Idee ist ja per se

baut. Das Investitionsvolumen ist also enorm.

formstark Martin GmbH, überzeugt. „Wenn

nicht neu, jedoch hingen diesem Gedanken-

„Zum Expandieren braucht man Kapital. In

etwas nicht so läuft, rechtzeitig korrigieren

gut früher lediglich wenige Spinner an. Heute

Finanzierungsfragen war uns vor allem in der

und auch mal Neues ausprobieren, da haben

ist die Lebenseinstellung der bestmöglichen

Start-up-Phase Dr. Sponring als Jurist und

wir im Handel einen großen Vorteil, schnell

Ernährung weit verbreitet, was uns dazu be-

ehemaliger Bankdirektor eine sehr wertvolle

auf Konsumentenwünsche zu reagieren.“

wogen hat, die entsprechenden Produkte den

Stütze. Auch heute ist er bei Bankgesprächen

Der Erfolg scheint ihm recht zu geben, luk-

Menschen österreichweit zugänglich zu ma-

immer noch sehr gern gesehen“, unterstreicht

riert allein die Reform Martin GmbH seit ih-

chen“, schildert Martin die Grundsteinlegung

Martin die wichtigen Kompetenzen der ein-

rer Herausgründung aus der Ludwig Tachezy

der Reform Martin GmbH. Und so startete

zelnen Gesellschafter und Partner: „Auch der

„zur Hygiea“ GmbH im Jahr 2004 mittlerwei-

das dreiköpfige Gesellschafterteam – neben

mittlerweile wieder ausgeschiedene deutsche

le einen Jahresumsatz von zirka 33 Millionen

Mag. Alexander Martin sind auch seine Mut-

Reformhauspartner hat einen großen Erfah-

32

eco.nova

eco.wirtschaft

Das dreiköpfige Gesellschafterteam Mag. Alexander Martin mit seiner Mutter KR Barbara Sponring und ihrem Ehemann Dr. Winfried Sponring

EIN BLICK ZURÜCK In den Innsbrucker Standorten Museumstraße und Herzog-Friedrich-Straße werden auch wert(e)volle Mahlzeiten und Snacks angeboten.

Insgesamt 270 bestens geschulte und erfahrene Mitarbeiterinnen stehen den Kunden für fachkundige Beratungen über unterschied-

rungsschatz im Filialisieren eingebracht, mei-

lichste Belange zur Verfügung – ein Luxus,

ne Mutter das Know-how der Drogeriewelt

den sich nicht jedes Geschäft leisten will,

und als Pionierin des Reformthemas in Ös-

nehmen doch die Personalkosten den weit-

terreich.“ Alexander Martin selbst sammelte

aus größten Anteil der Ausgaben ein. Doch

nach dem Studium bei der Genossenschaft

Alexander Martin setzt genau auf diesen

deutscher Reformhäuser und bei Reformkon-

Aspekt: Wertvolle Produkte bedürfen auch

tor – damals noch neuform international –

kompetenter Fachberatungen, nur über den

jahrelange Erfahrungen in der deutschen Re-

Preis möchte er sein penibel ausgewähltes

formszene, die unvergleichbar größer ist als in

Sortiment nicht an den Mann oder die Frau

Österreich, und stieg dann nach seiner Rück-

bringen. Denn auch die Ware, die den Weg in

kehr 2001 ins mütterliche Unternehmen ein!

die Reformstark-Martin-Filialen findet, wird

Reformstarkes Team auf Erfolgskurs

genauestens unter die Lupe genommen: Wo kommt die Ware her? Ist der Hersteller vertrauenswürdig? Kann ich dieses Produkt

Und so erobert eine Lebensreformidee ge-

guten Gewissens den Kunden anbieten? Ver-

paart mit unbändigem Unternehmergeist

trauenswürdige Partner und Produkte zu fin-

nicht nur Tirol, sondern ganz Österreich. Die

den, deren Herkunft nachvollziehbar ist und

derzeit 40 Filialen in 1A-Lagen oder Einkaufs-

die den strengen Qualitätsanforderungen

zentren mit über 10.000 gelisteten Reform-

entsprechen, zählt neben neuer Standortsu-

produkten zählen bereits über 120.000 treue

che und -optimierung zu den wesentlichen

Stammkunden. Was genau aber macht nun

Aufgaben des Geschäftsführers.

die Reformstark-Martin-Geschäfte so erfolg-

Auch auf die zeitgemäße Gestaltung der Ge-

reich? „Unser Geschäftsmodell basiert auf

schäftslokale in intensiver Zusammenarbeit

drei Säulen: wertvolle Ernährung, Nahrungs-

mit Architekten wird größter Wert gelegt.

ergänzungsmittel rein natürlichen Ursprungs

Und nicht zuletzt verlangt auch das gastro-

und Naturkosmetik. Von größter Bedeutung

nomische Angebot wertvoller Mahlzeiten

ist jedoch die kompetente Beratung unserer

und Snacks in den Innsbrucker Filialen Mu-

Mitarbeiter. Der Kunde fühlt sich bei uns mit

seumstraße 22 und Herzog-Friedrich-Straße

seinem Anliegen abgeholt, egal ob er Allergi-

29 sowie am Wiener Standort Landstraßer

ker ist oder an einer Lebensmittelunverträg-

Hauptstraße 23 seine volle Aufmerksam-

lichkeit leidet oder einfach Wert auf eine ge-

keit. Langweilig wird dem engagierten Ge-

sunde Lebensweise legt. Unser ganzheitliches

schäftsführer also nicht so schnell werden,

Beratungs- wie auch Produktangebot wird

ist ihm doch das Unternehmergen schon in

von unseren Kunden sehr geschätzt.“

die Wiege gelegt.

Es war im Jahr 1905, als der junge Drogist Ludwig Tachezy aus dem Sudetenland eine kleine Drogerie in der Innsbrucker Anichstraße 6 eröffnete. Mit seiner ebenso äußerst geschäftstüchtigen Frau Anna gelang es dem Unternehmer binnen kürzester Zeit, neue Filialen in Tirol und Bozen zu eröffnen. Dank ihres kaufmännischen Geschickes gelang es Frau Anna, das Unternehmen unbeschadet durch die Kriegsjahre des Ersten Weltkrieges zu führen, während Ludwig seiner Einberufung folgen musste. Nach einigen weiteren Neueröffnungen und Umzügen erstand das Unternehmerpaar die „erste Tiroler Parfumeriefabrik“, in der unter anderem das heute noch bekannte „Tiroler-Adler-Nussöl“ erzeugt wurde. Es kostete Frau Anna ein schweres Stück Arbeit, auch in Deutschland Fuß zu fassen, was ihr aber schließlich erfolgreich gelang.

Im Jahr 1923 übersiedelte die Firma Ludwig Tachezy in die Museumstraße 22, wo sie sich auch heute noch befindet. Auf der Höhe seiner Schaffenskraft schloss Ludwig Tachezy 1935 seine Augen für immer und seine Frau Anna übernahm alle Zügel des schon weit verzweigten Unternehmens. Der Zweite Weltkrieg erschütterte das Unternehmen tief, aber selbst diese schwere Krise meisterte Anna Tachezy mit Bravour.

Nach ihrem Ableben übernahm Tochter Viktoria Schuster-Tachezy das Unternehmen, seit nunmehr 25 Jahren leitet wiederum deren Tochter Kommerzialrätin Barbara Sponring das Traditionsunternehmen. Auch sie setzte Meilensteine in der Unternehmensgeschichte, wie 1996 die Eröffnung des ersten Vollreformhauses Österreichs in der Innsbrucker Altstadt. Barbara Sponring zeichnet heute noch für die Geschicke der Ludwig Tachezy GmbH mit derzeit acht Standorten in Tirol und Salzburg verantwortlich und ist auch Gesellschafterin der Reform Martin GmbH.

eco.nova

33

eco.wirtschaft

IM INTERVIEW

„Die eine Wahrheit gibt es nicht“ Mag. Alexander Martin über das Thema Lebensreform und wie er dieses seinen Kunden näherbringen will.

ECO.NOVA: Es gibt die unterschiedlichsten

terin ist. In der Reformstark Martin GmbH

Philosophien über Lebensweisen. Ist Regio-

zeichnen Sie für die Geschäftsführung ver-

nalität oder bio besser? Was raten Sie Ihren

antwortlich. Gibt es so mitunter auch mal so

Kunden)?

etwas wie Generationenkonflikte in Ihrem

ALEXANDER MARTIN: Hier gibt es keine

Traditionsunternehmen?

Wahrheit. Es kommt immer auf die Betrach-

Ich kann mich an keine Entscheidung in den

tungsweise an. Sehe ich es aus Sicht der Wert-

Jahren seit der Gründung der Firma Reform

schöpfung, ist das regionale Produkt sicher

Martin erinnern, die nicht einstimmig getrof-

dem Überseeprodukt vorzuziehen. Betrachte

fen wurde. Bei wichtigen Entscheidungen

ich aber die CO2-Bilanz, ist es wesentlich um-

erhalten die Gesellschafter Entscheidungshil-

weltschonender, abseits der Saison frische,

fen von mir. Hier werden Berechnungen so-

importierte Äpfel aus Übersee zu konsumie-

wie Vor- und Nachteile des jeweiligen Projek-

ren, da der Schiffstransport weitaus weniger

tes vorgestellt und diskutiert. Unser Ziel ist es,

CO2-Emissionen hinterlässt als das ganzjäh-

in jeder Entscheidungsfindung alle Argumen-

rig betriebene Kühlhaus vor Ort. Möchte ich

te stichhaltig zu unterlegen und alles auszu-

lieber ein Rind aus freilaufender Zucht in Südamerika oder ein europäisches aus trister Massentierhaltung? Die eine einzige Wahrheit gibt es hier ganz einfach nicht. Letztendlich muss jeder Verbraucher für sich selbst

„Vielerorts dominiert der Wahn, stets der billigste zu sein. Preiswert finde ich für uns die bessere Definition. Unsere ausgewählten Produkte sind ihren Preis wert.“

sprechen. In der Diskussion ergibt sich dann eine Tendenz, die schließlich, zumindest bis jetzt, zu einer einstimmigen Lösung geführt hat. Ich glaube, das hat gar nichts mit jung oder alt zu tun, das ist eine Charaktersache.

Die Gesellschafter vertrauen mir und helfen

entscheiden, welcher Weg für ihn der richti-

mir, Dinge von einer anderen Seite zu sehen

ge ist. sere ausgewählten Produkte sind ihren Preis

oder etwas mutiger zu sein. Es ist ein Segen,

Wie leben Sie und Ihre Familie selbst?

wert, wir kümmern uns intensiv um die bes-

Sparringspartner zu haben.

Grundsätzlich steht für uns privat Qualität

te Qualität am Markt. Diese wertvolle Ware

an erster Stelle. Wir mahlen zum Beispiel un-

ist in Selbstbedienungskonzepten allerdings

Mit 40 Reformstark-Martin-Filialen in ganz

ser Getreide immer frisch und die Flocken

kaum verkaufbar. Hier benötigt man fundier-

Österreich haben Sie einen intensiven Ex-

fürs Müsli werden selbst geflockt. Auch unse-

tes Fachpersonal, um dem Kunden den Vorteil

pansionskurs hinter sich. Wie soll es jetzt

re Anbauversuche im Garten werden entspre-

der Ware näherzubringen. Das können dann

weitergehen?

chend verwertet. Nachdem meine liebe Gattin

nur wir, denn nur der Fachhandel stellt auch

Neben stetiger Modernisierung und Umbau-

Vegetarierin ist, gibt es bei uns natürlich sehr

ausreichend Fachpersonal zu Verfügung. Das

ten von bestehenden Filialen ist auch eine

viel fleischlose Kost. Da ich unsere Neuhei-

unterscheidet uns maßgeblich und ist unser

weitere Expansion geplant. Wir planen im

ten sehr gerne selbst probiere, wird so gut wie

Erfolgsfaktor trotz mehr Wettbewerb.

heurigen Jahr zwei bis drei neue Filialen zu eröffnen.

alles verkostet und getestet. Einige Produkte schaffen den „Familientest“, auch die Kinder

Wie begegnen Sie diesem Konkurrenz-

dürfen dabei sehr oft ihre Kommentare abge-

druck?

Seit 2015 ist Reformstark Martin mit einem

ben. Die Produkte kommen dann schon mit

Verhandlungsstärke gegenüber unseren rund

Onlineshop digital präsent. Findet der Kun-

Erfahrungswerten in unser Produktgremium.

200 Herstellern gewinnt das Unternehmen

de hier alle Produkte und wie wird dieser

vorrangig durch einen Verbund mit drei wei-

angenommen?

In einem wachsenden Markt lässt erfah-

teren deutschen Filialisten. Gemeinsam be-

Wir sind sehr zufrieden, die Umsatzentwick-

rungsgemäß auch die Konkurrenz nicht lan-

treiben wir insgesamt vier Reformpartner ak-

lung ist positiv. Der Onlineshop ist fast ein

ge auf sich warten. Was unterscheidet Re-

tuell 168 Filialen. Neben einer gemeinsamen

Marketingtool, wir zählen sehr viele Besucher

formstark Martin vom Mitbewerb?

Einkaufspolitik koordiniert die Reformhaus

mit äußerst langen Verweilzeiten. Vom Pro-

Der Wettbewerb hat natürlich zugenommen.

Handelsgesellschaft auch gemeinsame Mar-

duktangebot ist der Großteil des Sortiments

Mittlerweile bieten fast alle Handelsformen

ketingaktivitäten, Aus- und Weiterbildungs-

im Shop erhältlich, lediglich die Frischware

Gesundheitsprodukte an. Diese Geschäfte

maßnahmen für Mitarbeiter und übt einen

ist etwas eingeschränkt. Interessant ist der

haben jedoch keinen ideologischen Hinter-

regen Erfahrungsaustausch.

Shop vor allem auch für Hoteliers und Köche: in einem eigenen B2B-Bereich erhalten sie zu

grund, sondern hier stehen wirtschaftliche Interessen an erster Stelle, leider auch der

Die Reformstark Martin GmbH wurde aus

gesonderten Konditionen vegane Alternati-

Wahn, stets der billigste zu sein. Preiswert

der Ludwig Tachezy GmbH herausgegrün-

ven für Frühstück oder Hauptmahlzeiten am

finde ich für uns die bessere Definition. Un-

det, bei der Ihre Mutter Alleingesellschaf-

nächsten Tag geliefert.

34

eco.nova

promotion

Wohlfühl-Wohnen

schlagqualität. IMMO Kössler findet für Sie nicht nur ein Haus, sondern Ihr Zuhause, gerne auch Ihr perfektes Büro und sorgt für eine glatte Abwicklung beim Kauf oder Verkauf.

Immobilien stehen seit jeher für traditionelle Werte, Stabilität und Werterhalt. Neben ganz objektiven Kriterien stehen Immobilien aber vor allem für eines: Emotion.

Dank der fachlichen Expertise von Kössler und Neff können Sie sich darauf verlassen, den für Sie optimalen Marktwert zu erzielen bzw. marktkonform zu kaufen. Auch in pun-

mer um den Wohlfühlfaktor und das eigene

cto Vermietung ist IMMO Kössler ein kom-

Wohlbefinden im und mit dem Raum.

petenter Partner – für beide Seiten. Egal, ob

Es geht dabei aber auch ums Wohlfühlen

Sie Ihr Objekt zum bestmöglichen Preis ver-

bei Vertragsabschluss. Der Immobilienkauf

mieten möchten oder ein Mietobjekt suchen.

und -verkauf ist mehr als der bloße Handel

Egal ob Single, WG, Paar oder Familie, Unter-

mit einer Ware. Es ist ein Entschluss fürs

nehmer und solche, die es werden wollen ...

Leben. Immobilientransaktionen sind da-

Immobilienträume haben einen Namen:

bei für die meisten von uns nicht alltäglich.

IMMO Kössler.

Deshalb braucht es einen Partner, auf den man sich verlassen kann, der die rechtlichen Bedingungen ebenso kennt wie die Marktsituation. Und der das nötige EinfühlungsDie beiden wissen, worauf es bei Ihrer Traumimmobilie ankommt: Immobilientreuhänder Andreas Kössler (re.) und Christian Neff

I

vermögen für die persönliche Situation und die Bedürfnisse seiner Kunden hat. Andreas Kössler blickt als Gründer und Geschäftsführer von IMMO Kössler auf langjährige

mmoblien sind stark mit Emotionen

Erfahrung im Bereich des lokalen Immobili-

verbunden: Egal, ob Sie eine Wohnung

ensektors zurück. Gemeinsam mit Christian

kaufen oder verkaufen, ein Büro- oder

Neff kümmert er sich auch um Ihr Anliegen.

Gewerbeobjekt suchen. Es geht dabei im-

Professionell, individuell und mit Hand-

Egger-Lienz-Straße 4 6020 Innsbruck Tel.: 0664/414 75 94 info@immo-koessler.at www.immo-koessler.at

Budget bestimmen volle Kostenkontrolle

Reichweite festlegen

regional bis international

Neue Kunden gewinnen.

Erfolgreich werben mit Google AdWords.

Wir steigern Ihre Umsätze mit effektivem Online-Marketing.

Zielgruppen erreichen ohne Streuverluste

neue Kunden gewinnen Umsätze steigern

Jetzt beraten lassen! + 43 512 20 65 67 info@web-crossing.com www.web-crossing.com

eco.nova

35

eco.wirtschaft

Wirtschaft vor 100 Jahren Mit dieser Ausgabe starten wir in eine neue Serie: Wie sah das Wirtschaften hierzulande früher aus? Was hat die einzelnen Bezirke geprägt, was Tirol zu dem gemacht, was es heute ist? Zu Beginn ein Blick auf die Landeshauptstadt von damals.

I

m 19. Jahrhundert wurde Innsbruck mit den bis dato größten Veränderungen der Geschichte konfrontiert.

Generell veränderten sich zu dieser

Zeit alle Bereiche des Lebens in Innsbruck dramatisch. War die erste Hälfte geprägt von einer Phase der Stagnation und äußerst langsamen wirtschaftlichen Entwicklung, so hat sich die Situation mit den revolutionären Umbrüchen des Jahres 1848 gänzlich geändert. Ab diesem Zeitpunkt erfolgte die politische, soziale und wirtschaftliche Modernisierung des Landes. Das jahrhundertealte Zunftsystem wurde endgültig abgeschafft, eine Welle der Neuerungen erfasste die Stadt. Neue technische und soziale Errungenschaften hielten auch in Innsbruck Einzug, breite Teile der Bevölkerung wurden zu Lohnempfängern und konnten sich so von ihren Arbeitgebern emanzipieren. Dies führte zur Entstehung einer Konsumgesellschaft.

Auch der Dienstleistungssektor entwickelte sich immer weiter und schuf die Grundlage für die spätere Herausbildung einer Dienstleistungsgesellschaft ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Der gestiegene Bedarf der Bevölkerung ging Hand in Hand mit der Etablierung von Fabriken und Gewerbetrieben, die erstmals industriell fertigten. Gleichzeitig ermöglichten technische Neuerungen wie der Eisenbahnbau auch revolutionäre Änderungen im Bereich des Verkehrs. Kosten für Transport und Reisen nahmen drastisch ab. Dies begünstigte wiederum die Entwicklung des Handels, der gegen Ende des Jahrhunderts in Innsbruck einen ungekannten Aufschwung erlebte. Verbesserungen im Bereich der Ernährung sowie der hygienischen Versorgung führten auch zu einem ungeheuren Bevölkerungswachstum.

sche Erschließung statt. Die Tiroler Landes-

Im Allgemeinen profitierten alle Bereiche

Innsbruck erhielt gegen Ende des 19. und

hauptstadt wuchs in der zweiten Hälfte des

der Innsbrucker Wirtschaft von der Boom-

zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine mo-

19. Jahrhunderts auch städtebaulich weit

zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die

derne Infrastruktur. In dieser Zeit fand die

über die alten Grenzen hinaus. 1904 wurde

größten Gewinner waren jedoch die Spar-

Elektrifizierung der Stadt, der Aufbau einer

das Stadtgebiet erstmals durch die Einge-

ten Handel und Verkehr, denen die techni-

Schwemmkanalisation, die Etablierung ei-

meindung der angrenzenden Gemeinden

schen und sozialen Neuerungen ungeahnte

nes modernen Krankenhauswesens, die An-

Wilten und Pradl stark vergrößert. Im Jahr

Entfaltungsmöglichkeiten boten, sowie das

bindung an ein landesweites Telefon- und

1910 standen auf dem Gebiet der Stadt be-

Innsbrucker Gastgewerbe, das in jener Zeit

Bahnsystem, die Errichtung einer Hoch-

reits 2.010 Häuser, viele davon mehrstöckige

die Umstellung von seiner traditionellen Ver-

druck-Wasserleitung sowie deren touristi-

Zinshäuser.

sorgungsfunktion für den durchreisenden

36

eco.nova

eco.wirtschaft

Das Wasser der Sill wurde schon früh für die Wasserräder der Stadt genutzt. Auch die Weberei Herburger u. Rhomberg wusste dies zu nutzen und trieb ihre Maschinen mit Wasserkraft an, später speiste sie ein kleines E-Werk. 1990 wurde auf dem Areal der Textilfabrik das Einkaufszentrum Sillpark errichtet, das das Kraftwerk weiterbetrieb und heute mehr als den Stromeigenbedarf generiert.

Das Ende des Ersten Weltkrieges brach-

Wirtschaftswunder

te tiefgreifende politische Veränderungen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges

Innsbruck fand sich plötzlich inmitten ei-

hatte Innsbruck eine schwierige Aufgabe zu

nes Kleinstaates wieder, in dem vollkom-

bewältigen. Das Land war besetzt, Lebens-

men andere Rahmenbedingungen herrsch-

mittel und Rohstoffe begrenzt, die Stadt in

ten als vor dem Krieg. Der Zusammenbruch

Mitleidenschaft gezogen. In den ersten Jah-

des einheitlichen Wirtschaftsraumes der

ren nach dem Krieg mangelte es an nahezu

Habsburgermonarchie sowie die Teilung

allem. Diese chaotische Phase, in der sich die

Tirols stellten die Unternehmen der Stadt

Innsbrucker Gesellschaft am absoluten Exis-

vor unüberwindbar scheinende Herausfor-

tenzminimum befand, konnte jedoch ver-

derungen. Nach der Bewältigung der Ver-

hältnismäßig schnell überwunden werden.

sorgungskrise sowie der Überwindung der

Bereits ab Mitte der 1950er-Jahre setzte ein

Hyperinflation begann sich die städtische

Wirtschaftswachstum ein, das alles Bisheri-

Wirtschaft ab Mitte der 1920er-Jahre wie-

ge in den Schatten stellte. Der internationa-

der etwas zu erholen. Aufgrund der

le Warenaustausch war wieder in

Wirtschaf

schlechten Versorgungslage mit Kohle und Brennstofsich bereits ab den frühen 1920ern auf den Ausbau lokaler Energie-

Geschichte profitierten alle Teile der Bevölkerung vom

t

fen konzentrierte man

vollem Gange. Erstmals in der

✧S

erie T eil

träger wie Wasserkraft. lang es mit dem Bau des

r1

vo

Der Stadt Innsbruck geAchenseekraftwerks nicht nur, die Versorgung der Stadt

0 0 J ahren

mit günstiger Energie auf lange Zeit zu sichern, es konnte zudem Strom

wirtschaftlichen Aufschwung.

1✧

Die Erweiterung des Bedarfs breiter Bevölkerungsschichten und die damit verbundene

Nachfragesteigerung führten aber auch zu einem wachsenden Wettbewerb unter den

Anbietern. In den Jahrzehnten von 1945 bis 1970 fand deshalb auch ein Modernisie-

Ab Mitte der 1920er-Jahre begannen die

rungs- und Konzentrationsprozess inner-

Menschen schließlich wieder etwas mehr zu

halb der Innsbrucker Wirtschaft statt. Der

konsumieren. Das stimulierte das Wachstum

technische Fortschritt und die veränderten

verschiedener Branchen. Eine nicht unbe-

Ansprüche der Konsumenten sorgten zu-

deutende Rolle spielte dabei auch der techni-

dem für eine Verdrängung bestimmter Be-

sche Fortschritt. Zahlreiche neue elektrische

rufsgruppen, auf der anderen Seite sorgten

Geräte wie Radios und Staubsauger kamen

technische Innovationen für die Schaffung

auf den Markt. Diese Entwicklung förderte

zahlreicher Arbeitsplätze in neu entstande-

vor allem Innsbrucks Gewerbe- und Indust-

nen Branchen. Um den wachsenden Her-

riebetriebe. Auch der Tourismus erholte sich

ausforderungen gerecht zu werden, schlos-

zusehends von den Aus- und Nachwirkun-

sen sich bereits sehr früh Handelsketten

gen des Krieges. Der allgemeinen positiven

und Einkaufsgemeinschaften zusammen.

Entwicklung setzte die Weltwirtschaftskri-

Nachdem die Konsumenten zunehmend

se im Jahr 1929 ein jähes Ende. Unternehmer

Geld für Kleidung und Wohnungseinrich-

verzeichneten immer weniger Aufträge, die

tungsgegenstände hatten, kam es im Be-

Arbeitslosenzahlen stiegen dramatisch.

reich des Textil-, Hausrats- und Papier-

Auf der anderen Seite wuchs die Bevölke-

warenhandels schließlich zu ähnlichen

rung in der Zwischenkriegszeit stark an. Da

Entwicklungen.

allerdings das Geld für private Bautätigkei-

Die enormen Veränderungen dieser Jahre

ten fehlte, sah sich die Stadt gezwungen,

führten auch zu einer Veränderung der städ-

selbst als Bauherrin in Erscheinung zu tre-

tischen Infrastruktur. Neben der Errichtung

Transitverkehr hin zur Etablierung einer mo-

ten. In diesen Jahren entstand der städti-

des Klärwerkes und einer neuen Mülldepo-

dernen Tourismuswirtschaft bewerkstelligte.

sche Wohnbau als Antwort auf die drücken-

nie kam es zum massiven Ausbau der Stra-

de Wohnungsnot. Allein bis zur Mitte der

ßenverbindungen sowie zum Anschluss der

1930er-Jahre errichtete die Stadt 2.458 Woh-

Stadt an das Autobahnnetz. Nach der Behe-

Auch in den 1920er- und 1930er-Jahren erleb-

nungen. Gleichzeitig wurde durch die Zu-

bung der Kriegsschäden setzte zudem ein

te die Stadt eine turbulente Zeit mit Höhen

nahme an Automobilen und Lastkraftwägen

massives Bauprogramm ein, das zur Errich-

und Tiefen. So mussten beispielsweise die

ein Ausbau der Straßen notwendig. Zahl-

tung tausender neuer Wohnungen führte.

Auswirkungen des Krieges, die Hyperinfla-

reiche Brückenbauten sowie die Errichtung

Allein in den 20 Jahren zwischen 1950 und

tion oder die Weltwirtschaftskrise bewältigt

der Höhenstraße zeugen noch heute von der

1970 entstanden in der Stadt über 12.000

werden.

Bautätigkeit dieser Zeit.

neue Wohnungen.

© STADTARCHIV INNSBRUCK

für den Export produziert werden.

Wachstum & Krise

eco.nova

37

eco.steuern

Was gibt es Neues?

Lesen Sie hier, was es 2017 in Sachen Steuern Neues gibt.

Manches ist gut, manches ist schlecht und bei manchen Dingen fragt man sich: Freund oder Feind? Immer gut ist, wenn man davon weiß und wohl vorbereitet ist. // TEXT: STB DR. VERENA MARIA ERIAN, STB RAIMUND ELLER UND STB MAG. EVA MESSENLECHNER

GUT Kleinunternehmerregelung wird großzügiger

mietung zu großen Vorsteuerrückzahlungen führen kann. // Tipp: Daher ist vor einer Umstellung auf

So entkommen Sie ab 2017

Umsatzsteuerfreiheit unbedingt ein Günstig-

möglicherweise der Umsatzsteuer:

keitsvergleich anzustellen. Zeigt dieser, dass

Dies ist eine erfreuliche Neuerung für all je-

die Befreiung sinnvoll ist, so sollte möglichst

ne Unternehmer, die mit ihren Hauptumsät-

bald (vor Fälligkeit der Jänner-Umsatzsteu-

zen zwar unabhängig von der Umsatzhöhe

er = 15. 3. 2017) ein Antrag auf Löschung der

von der Umsatzsteuer befreit sind, aber zu-

Umsatzsteuerüberwachung (U-Signal) beim

dem umsatzsteuerpflichtige Nebeneinnah-

Finanzamt gestellt werden. Ebenso sollten

werbsschwelle in Höhe von 11.000 Euro p. a.

men in Höhe von maximal 30.000 Euro netto

Sie dann in Ihren Honorarnoten keine Um-

nicht überschreiten.

haben. Die Kleinunternehmerregelung kam

satzsteuer mehr ausweisen, da diese ansons-

und kommt nach wie vor dann zum Zug,

ten kraft Rechnungslegung trotz Kleinunter-

// Tipp: Wollen Sie von dieser Erleichterung

wenn die Umsätze nicht mehr als 30.000 Eu-

nehmerregelung geschuldet wird. Ergibt der

Gebrauch machen, so teilen Sie dies Ihren

ro p. a. ausmachen. Bisher wurden in diese

Günstigkeitsvergleich, dass die Umsatzsteuer-

Lieferanten mit und treten dort nicht mehr

Grenzberechnung alle Umsätze einbezogen,

befreiung wegen höher Vorsteuerverluste ein

mit Ihrer UID-Nr. auf. Alles in allem zieht die-

also auch jene, die ohnehin umsatzsteuerfrei

Schuss ins Knie wäre, so muss mit Abgabe der

se Neuerung also doch einige Überlegungen

waren. Ab 2017 bleiben Letztere nun außer

Umsatzsteuerjahreserklärung ein sogenann-

und Schritte mit sich, sodass Sie so schnell

Ansatz. Dazu gehören zum Beispiel ärztliche

ter Regelbesteuerungsantrag für das Jahr

wie möglich mit Ihrem Steuerberater alle Fa-

Leistungen. So können etwa Ärzte, die neben

2017 gestellt werden. Daran sind Sie dann fünf

cetten zur Auslotung des nötigen Handlungs-

Einkünften aus rein ärztlichen Leistungen

Jahre gebunden. Lohnt sich nach diesen fünf

bedarfes besprechen sollten.

auch andere Umsätze zum Beispiel als Gut-

Jahren ein Umstieg auf die Kleinunterneh-

achter, Vortragende oder Vermieter erzielen,

merregelung, muss der Regelbesteuerungsan-

diese Nebentätigkeiten ab 2017 umsatzsteu-

trag mit Beginn des entsprechenden Veranla-

Der Gewinnfreibetrag lebt weiter

erfrei stellen, insofern die Umsätze aus die-

gungsjahres widerrufen werden.

... und das sogar besser als zuletzt.

sen Nebentätigkeiten unter 36.000 Euro p. a.

Ebenso positiv ist, dass der 13-prozentige Ge-

(30.000 Euro + 20 % Umsatzsteuer) zu liegen

Eine weitere wichtige Frage im Zusammen-

winnfreibetrag (GFB) entgegen stillen Be-

kommen. Dasselbe gilt auch für Produkte

hang mit dem Eintritt in die Kleinunter-

fürchtungen bestehen bleibt und ab 2017

(Kontaktlinsen, Cremen, Nahrungsergän-

nehmerregelung ist die Handhabung von

neben Wohnbauanleihen nun auch wieder

zungsmittel, Diätprodukte, Zahnpflegearti-

Einkäufen im EU-Ausland. Waren Sie bisher

bestimmte andere Wertpapiere zur Lukrie-

kel etc.), die in der Ordination verkauft wer-

auch mit noch so einem geringen Umsatzan-

rung des GFB angeschafft werden können.

den. Die Kehrseite der Medaille ist, dass den

teil umsatzsteuerpflichtig, so mussten Sie

mit diesen Umsätzen in Zusammenhang ste-

bei Lieferungen aus einem anderen EU-Mit-

Investitionszuwachsprämie

henden Vorleistungen dann auch plötzlich

gliedsland dort Ihre Umsatzsteueridentifi-

Zudem wurde für 2017 eine neuartige Investitions-

der Vorsteuerabzug verwehrt bleibt. Für in

kationsnummer (UID-Nr., ATU-Nr.) angeben

zuwachsprämie in Höhe von 15 Prozent des den

den letzten fünf Jahren getätigte Investitio-

und den Erwerb in Österreich versteuern.

Durchschnitt der letzten drei Jahre übersteigen-

nen ist sogar ein anteiliger Vorsteuerabzugs-

Dafür hat Ihnen der EU-Lieferant die Wa-

den Investitionsvolumens geschaffen, insoweit

betrag zu berichtigen und an die Finanz zu

re ohne ausländische Umsatzsteuer netto

der Zuwachs mindestens 50.000 Euro erreicht.

retournieren. Bei Gebäuden beträgt dieser

in Rechnung gestellt. Werden Sie nun zum

Beobachtungszeitraum sogar bis zu 20 Jah-

Kleinunternehmer, so ist dieses Prozede-

// Beispiel: Sie haben in den letzten drei Jah-

re, was zum Beispiel bei Einkünften aus Ver-

re nicht mehr notwendig, wenn Sie die Er-

ren jeweils 10.000 Euro investiert und 2017

38

eco.nova

eco.steuern

mer bezahlte Entgelt von 900 Euro deutlich über der Geringfügigkeitsgrenze liegt. Der Dienstnehmer selbst wird dann nach Ablauf des Jahres in die Pflichtversicherung einbezogen und bekommt eine entsprechende Vorschreibung des Dienstnehmeranteiles. Dieser ist aber immer noch deutlich niedriger als der Gesamtbeitrag bei einem von vorneherein vollversicherungspflichtigen Dienstverhältnis. Vorsicht ist allerdings bei unbefristeten Dienstverhältnissen geboten. Hier ist immer auf das theoretische Monatsentgelt hochzurechnen. Wird danach die Geringfügigkeitsgrenze überschritten, so liegt auch dann Vollversicherungspflicht vor, wenn das tatsächlich ausbezahlte Entgelt aufgrund früherer Beendigung unter der monatlichen Geringfügigkeitsgrenze liegt. Ebenso kommt es auch dann weiterhin zur Vorschreibung eines Dienstgeberbeitrages, wenn gleichzeitig mehrere Dienstnehmer geringfügig beschäftigt werden und dabei in Summe die eineinhalbfache monatliche Geringfügigkeitsgrenze (638,55 Euro) überschritten wird. // Tipp: Da hier trotz deutlicher Verbesserung der Teufel nach wie vor und wie so oft im Detail steckt, empfehlen wir beim Abzie-

Damit verfügen Sie über einen Zuwachs von

Keine tägliche Geringfügigkeitsgrenze mehr

60.000 Euro. Davon ist der Mindestzuwachs

Mit 2017 ist die tägliche Geringfügigkeitsgren-

konsultieren. Bitte informieren Sie auch Ih-

von 50.000 Euro abzuziehen, womit der ge-

ze gefallen. Hinsichtlich der Versicherungs-

ren Dienstnehmer bereits vor Abschluss eines

förderte Zuwachs nun vergleichsweise ma-

pflicht wird bei Dienstverhältnissen jetzt nur

Dienstvertrages, wenn es sich um eine Kon-

gere 10.000 Euro beträgt. Davon 15 Prozent

mehr auf das Monatseinkommen abgestellt.

stellation handelt, bei der Ihr Dienstnehmer

Prämie sind dann 1.500 Euro. Diesen Betrag

Danach besteht bei einem monatlichen Ent-

nachträglich persönlich in die Versicherungs-

können Sie mittels Antrag beim AWS (Aus-

gelt von bis zu 425,70 Euro (Wert 2017) keine

pflicht einbezogen wird.

tria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH,

Pflicht zur Pensions- und Krankenversiche-

https://foerdermanager.awsg.at, www.aws.

rung. In solchen Fällen ist lediglich die Un-

at) lukrieren.

fallversicherung in Höhe von vergleichswei-

Unternehmen ab 50 Mitarbeiter müssen einen

se bescheidenen 1,3 Prozent abzuführen. Bis

Zuwachs von mindestens 100.000 nachwei-

einschließlich 2016 war das nur dann der Fall,

sen und bekommen nur zehn Prozent Prä-

wenn gleichzeitig auch die tägliche Versiche-

Verschärfung der Registrierkassenpflicht mit 1. April 2017

mie. Maximal förderbar ist ein Zuwachs von

rungsgrenze von zuletzt 31,92 Euro (Wert 2016)

Zur Erinnerung: Jeder, der mehr als 15.000

450.000 bei maximal 49 Mitarbeitern und bis

nicht überschritten wurde. Vorteilhaft ist die

Euro Jahresumsatz erwirtschaftet und dabei

zu 750.000 Euro bei einem Mitarbeiterstand

Sache vor allem bei fallweiser Beschäftigung.

über 7.500 Euro Barumsatz (inkl. Bankomat-

zwischen 50 und 250 Leuten. Für größere

Da jedes Dienstverhältnis getrennt zu be-

und Kreditkartenzahlungen) erzielt, unterliegt

Betriebe gibt es gar keine Prämie. Gänzlich

trachten ist, kommt es bei fallweiser Beschäf-

bereits seit 1. Jänner 2016 der Registrierkas-

von der Bemessung für die Investitionszu-

tigung jedes Mal zu einem isolierten befris-

senpflicht. Bis 1. April 2017 müssen nun zudem

wachsprämie ausgenommen sind Fahrzeuge,

teten Dienstverhältnis, das bei einem Entgelt

alle elektronischen Registrierkassen mit einer

Grundstücke sowie Musik- und Spielautoma-

pro Beschäftigungsfall von bis zu 425,70 Euro

Sicherheitseinrichtung ausgestattet sein, die

ten. Ebenso nicht in die Bemessungsgrund-

weitgehend abgabenfrei bleibt.

Datenmanipulation ausschließt. Die Installati-

sollen nun 70.000 Euro investiert werden.

lage mit einbezogen wird die Umsatzsteuer.

len auf ein geringfügiges Dienstverhältnis im Vorfeld Ihren persönlichen Steuerberater zu

SCHLECHT

on und Inbetriebnahme dieser Sicherheitsein-

Freiberufler (außer Architekten und Ingeni-

// Beispiel: Jemand wird am 5. Jänner, am

richtung ist eine komplexe technische Angele-

eurkonsulenten) sind von dieser Begünsti-

10. Jänner und am 27. Jänner für jeweils 300

genheit. Die gute Nachricht: Ihr Steuerberater

gung leider ausgenommen.

Euro beschäftigt. Da das Entgelt jedes dieser

kann Ihnen den ganzen Zores in Kooperation

befristeten Dienstverhältnisse unter der mo-

mit dem jeweiligen Softwareanbieter in den

// Tipp: Wichtig ist zu wissen, dass die Antrag-

natlichen Geringfügigkeitsgrenze von 425,70

allermeisten Fällen weitgehend abnehmen.

stellung vor dem Projektbeginn (Bestellung,

Euro liegt, besteht in allen drei Fällen keine

Kaufvertrag, Lieferung, Baubeginn, Rechnungs-

Vollversicherungspflicht, obwohl das insge-

// Tipp: Wir empfehlen jetzt sowohl Ihren

legung, (An-) Zahlung etc.) erfolgen muss.

samt im Jänner an diesen einen Dienstneh-

persönlichen Steuerberater als auch Ihren

eco.nova

39

© HOFER

Andererseits verleitet der bequeme Automatismus nun womöglich den ein oder anderen dazu, aus Bequemlichkeit keine Eigeninitiative mehr aufzubringen und so lohnendes Steuersparpotential brachliegen zu lassen.

Automatische (Nicht)berücksichtigung von Spenden & Co Eine ähnliche Problematik: Für bestimmte Sonderausgaben, nämlich Spenden, Kirchenbeiträge, Beiträge für die freiwillige Koproduktion der Ärztesteuerberater vom Team Jünger und der Team Tirol Steuerberater GmbH: STB Dr. Verena Maria Erian, STB Mag. Eva Messenlechner und STB Raimund Eller, v. l.

Weiterversicherung und den Nachkauf von Versicherungszeiten in der gesetzlichen Pensionsversicherung, gilt für Zahlungen ab 2017

Softwarehersteller/ Registrierkassenanbieter

Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten

ein verpflichtender automatischer Datenaus-

mit der Umsetzung zu beauftragen. Zudem

2017 kann die Aufstockung auf 35 Stunden bis

tausch zwischen der empfangenden Orga-

bieten einige Softwarefirmen eine Art „Rund-

31. Dezember 2017 nachgeholt werden.

nisation und der Finanzverwaltung. Ist die empfangende Organisation im Inland ansäs-

um-sorglos-Paket“, mit dem auch die laufenden Anforderungen an die Datensicherung

// Tipp: Näheres dazu findet sich auf www.

sig, ist die Berücksichtigung als Sonderausga-

und Ausfallsicherheit gebongt sind. Zusam-

bmfj.gv.at/familie/kinderbetreuung/html

be in der Veranlagung an die Voraussetzung geknüpft, dass der Zahler seinen Vor- und

menfassend also alles halb so wild. Die Registrierkasse wird Sie nicht umbringen – Sie bekommen das gemeinsam mit Ihrem Steuerberater und Ihrer Softwarefima bzw. Registrierkassenanbieter in den Griff.

FREUND ODER FEIND?

Zunamen sowie sein Geburtsdatum bekannt gibt. Die Datenbekanntgabe bewirkt, dass sämtliche (weitere) Zahlungen an die Finanz übermittelt werden, solange keine Untersagung der Datenübermittlung erfolgt. Möchte

Einschränkungen bei der Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten

Automatische Arbeitnehmerveranlagung Wenn Sie bis Ende Juni 2017 keine Arbeitneh-

sichtigung in der Veranlagung, ist er nicht

Bisher konnten für die Betreuung von Kin-

merveranlagung für 2016 einreichen, so erhal-

gehindert, Zahlungen zu leisten. In diesem

dern bis zu zehn Jahren Kosten (max. 2.300

ten Sie automatisch einen Einkommensteuer-

Fall ist allerdings die steuerliche Berücksichti-

Euro p. a. pro Kind) steuerlich abgesetzt wer-

bescheid, wenn

gung als Sonderausgabe ausgeschlossen. Der

den, wenn die betreuende Person eine päd-

• aus der Aktenlage anzunehmen ist, dass nur

Steuerpflichtige verzichtet damit endgültig

agogische Ausbildung von mindestens acht

lohnsteuerpflichtige Einkünfte vorliegen,

Stunden hatte. Ab 2017 sind nun 35 Stunden

• die Veranlagung zu einer Steuergutschrift

nachzuweisen. Diese Ausbildung darf ausschließlich bei Organisationen absolviert

führt und • aufgrund der Aktenlage nicht anzunehmen

der Steuerpflichtige keine Datenübermittlung und damit keine automatische Berück-

auf die steuerliche Berücksichtigung. Es ist daher auch nicht vorgesehen, die Sonderausgaben bei im Inland ansässigen Organisationen selbst über die Steuererklärung in der

werden, die auf der Homepage des Bundes-

ist, dass noch weitere Steuerabsetzposten

Veranlagung geltend zu machen. Für den Fall,

ministeriums für Familie und Jugend veröf-

geltend gemacht werden.

dass die empfangende Organisation bei der

fentlicht sind. Eine pädagogische Qualifikati-

Sollten Sie davon betroffen sein, werden Sie

Übermittlung einen Fehler macht, muss sie

on liegt jedenfalls vor, wenn entweder

vom Finanzamt in der zweiten Jahreshälf-

diesen auf Verlangen des Steuerpflichtigen

• ein Lehrgang für Tageseltern,

te 2017 ein diesbezügliches Schreiben mit Ih-

sanieren. Ist dies der Fall, hat eine korrigierte

• eine Ausbildung zum Kindergartenpädago-

ren Kontodaten erhalten. Sind Letztere nicht

oder erstmalige Übermittlung zu erfolgen, die

gen, zum Horterzieher, zum Früherzieher

korrekt, so kann dies binnen vier Wochen an

die Grundlage für die weitere steuerliche Be-

oder zum Sozialpädagogen oder

die Finanzverwaltung zur Aktualisierung ge-

urteilung darstellt. Ob das dann wirklich alles

meldet werden. In der Folge erhalten Sie den

so funktionieren wird, sei dahingestellt.

• ein pädagogisches Hochschulstudium abgeschlossen wurde.

Bescheid und das Guthaben wird auf das ent-

Wurde die Ausbildung (noch) nicht abge-

sprechende Konto an Sie überwiesen.

// Tipp: Achten Sie bei der Überweisung Ih-

schlossen, liegt eine pädagogische Qualifika-

Stellt sich nun heraus, dass es doch weitere

res Kirchenbetrages und ebenso bei Spen-

tion dann vor, wenn die Bildungseinrichtung

steuerlich absetzbare Postionen gibt, können

denzahlungen und Überweisungsbeträgen

das Absolvieren der erforderlichen Ausbil-

Sie innerhalb einer Frist von fünf Jahren ein-

zum Nachkauf von Versicherungszeiten ab

dungsinhalte (Entwicklungspsychologie und

fach eine Steuererklärung abgeben. In der Fol-

sofort penibel auf eine 100-prozentig korrek-

Pädagogik, Kommunikation und Konfliktlö-

ge hebt das Finanzamt den Bescheid aus der

te Angabe Ihres Vor- und Zunamens (exakt

sung und Erste-Hilfe-Maßnahmen der Unfall-

antragslosen Veranlagung auf und entschei-

so, wie auf dem Meldezettel) sowie Ihres Ge-

verhütung im Rahmen der Kinderbetreuung)

det unter Berücksichtigung Ihrer Erklärung

burtsdatums. Via FinanzOnline besteht die

im Ausmaß von 35 Stunden bestätigt. Päda-

neu. So weit, so gut. Hinsichtlich der Frage, ob

Möglichkeit, sich schon vor Abgabe der Steu-

gogische Kurse im Rahmen anderer Studien

das wirklich ein Segen für die Steuerpflichti-

ererklärung zu informieren, ob eine korrek-

werden nicht anerkannt. Auch Au-Pair-Kräf-

gen ist, scheiden sich die Geister. Für jene, die

te Datenübermittlung erfolgt ist. Auch im

te haben eine Ausbildung im Mindestausmaß

generell keine Steuererklärung abgeben und

Steuerbescheid erfolgt die Bekanntgabe der

von 35 Stunden mit den erforderlichen Inhal-

so nun unverhofft ein kleines Guthaben er-

konkreten Organisationen und der von ihnen

ten zu absolvieren. Die gute Nachricht: Zur

halten, mag das freilich eine feine Sache sein.

übermittelten Beträge.

40

eco.nova

promotion

AKTUELLE SEMINARE • Mediation und Konfliktmanagement Start am 24. Februar 2017 • PR-Fachmann Zertifikatslehrgang Start am 17. März 2017 • Adobe Photoshop und InDesign – für Einsteiger und Fortgeschrittene Start am 4. März 2017 • Autodesk AutoCAD, Inventor, Revit – Konstruieren, Planen, Umsetzen Kursstarts laufend • B1 English Power Pack Sales and Purchasing Start am 15. Februar 2017 • A1.1 Intensivkurse am Wochenende in Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Russisch Start am 3. März 2017 • Baurechtstag 16. März 2017

Firmentrainings als Wettbewerbsvorteil Investitionen in die Kompetenzen und Fertigkeiten der Mitarbeiter schaffen Wettbewerbsvorteile, neue Perspektiven und sichern den Unternehmenserfolg.

Neues Kursprogramm Für das Frühjahr 2017 hat das BFI Tirol sein Weiterbildungsangebot wieder an die aktuellen Anforderungen angepasst. Das breite Angebot umfasst die Themenbereiche Allgemeine Aus- und Weiterbildung (inkl.

Lehre mit Matura), Wirtschaft und Recht, Persönlichkeitsentwicklung, Fremdsprachen, IT/EDV-Seminare, Technik, Verarbeitung und Transport,

• Elektrotechnik-Tag 2017 23. März 2017

Gesundheit, Wellness und Soziales und Akademische Ausbildungen.

• Sicherheitsfachkrafttag 30. März 2017

Für Firmen werden zusätzlich maßgeschneiderte Schulungen konzipiert

• Mit Stress gelassen und sicher umgehen 30. März 2017 • Betriebliche Gesundheitsförderung – Einführung 28. März 2017 • Lehre mit Matura Start im Herbst 2017 in ganz Tirol Kontakt Firmenschulungen:

BFI TIROL

Ing.-Etzel-Straße 7, 6010 Innsbruck Tel.: 0512/59 660 firmenschulungen@bfi-tirol.at www.bfi.tirol

Maßgeschneiderte Trainings und in den Unternehmen vor Ort oder in einem der über 110 modernst ausgestatteten Kursräume und Werkstätten in ganz Tirol durchgeführt.

Neben den Experten in Innsbruck bieten auch die zahlreichen Bezirksstellen in ganz Tirol bestes Service und eine große Kursauswahl. Das BFI Tirol ist mit seiner 50-jährigen Erfahrung Ihr verlässlicher Partner für professionelle Firmentrainings. Nutzen Sie das vielfältige Angebot für neue Perspektiven und bieten Sie Ihren Mitarbeitern Bildung – Freude inklusive.

„GUT GESCHULTE MITARBEITER SIND NICHT NUR EIN WETTBEWERBSVORTEIL, SONDERN MACHEN EIN UNTERNEHMEN AUCH ZUKUNFTSFIT FÜR KOMMENDE HERAUSFORDERUNGEN.“ Dr. Karin Klocker, Geschäftsführerin des BFI Tirol

eco.nova

41

eco.steuern

Neuerungen in der Personalverrechnung 2017 Das Jahr 2017 bringt zahlreiche Ă„nderungen im Bereich der Personalverrechnung mit sich, die von Unternehmen beachtet werden mĂźssen. Wir fassen im Folgenden die wichtigsten neuen Regelungen zusammen. // TEXT: ANDREAS KAPFERER, ELISABETH STEINLECHNER

42

eco.nova

eco.steuern

P

Mag. Andreas Kapferer, LL.M, Partner bei Deloitte, und Mag. Elisabeth Steinlechner, Director bei Deloitte

ositive Neuerungen ergeben

sind. Seit Anfang 2017 können daher Bezüge,

zent des Dienstgeberbeitrages zum FLAG.

sich für die Unternehmen unter

die an Aushilfen bezahlt werden, unter be-

Der Dienstgeberbeitrag beträgt für diese

anderem durch die Abschaf-

stimmten Voraussetzungen steuerfrei ab-

Unternehmen ab 2018 3,8 Prozent. Ziel dieses

fung der täglichen Geringfügigkeitsgrenze,

gerechnet werden. Diese Abgabenbegünsti-

Anreizes ist es, die Beschäftigungsquote äl-

die Änderung bei Aushilfenbezügen und die

gung ist jedoch vorerst auf drei Jahre – bis

terer Arbeitnehmer ab 55 Jahren anzuheben.

Senkung der Lohnnebenkosten. Vorsicht ist

zum 31. Dezember 2019 – befristet.

Unternehmen, die unter diesem Branchen-

hingegen beim Bonus-Malus-System für ältere Dienstnehmer und den Beiträgen zur „Abfertigung neu“ geboten.

Senkung von Verzugszinsen in der Sozialversicherung

durchschnitt liegen, müssen bei Beendigung von Dienstverhältnissen die doppelte Auflösungsabgabe bezahlen.Es wurden vom Ge-

Mit Beginn 2017 werden die Verzugszinsen

setzgeber drei Zielwerte für die Beschäftigung

für die nicht rechtzeitige Zahlung von SV-Be-

älterer Personen festgelegt. Zum Stichtag 30.

trägen um die Hälfte gesenkt – auf nur noch

Juni 2017 müssen demnach 73,60 Prozent der

Mit 1. Jänner 2017 entfällt die tägliche Ge-

vier Prozent über dem Basiszinssatz anstatt

55- bis 59-jährigen Männer, 33,10 Prozent der

ringfügigkeitsgrenze. Somit wird die Beur-

acht Prozent. Seit 1. Jänner 2017 betragen da-

60- bis 64-jährigen Männer und 60,10 Prozent

teilung, ob eine Beschäftigung im Rahmen

her die Verzugszinsen in der Sozialversiche-

der 55- bis 59-jährigen Frauen in Österreich

eines (freien) Dienstverhältnisses gering-

rung 3,38 Prozent pro Jahr.

erwerbstätig sein. Wird auch nur einer dieser

Abschaffung der täglichen Geringfügigkeitsgrenze

fügig oder vollversichert ist, ausschließlich

Werte nicht erreicht, tritt mit Anfang 2018 das

grenze vorgenommen. Diese beträgt heuer

Senkung der Lohnnebenkosten

425,70 Euro.

Seit 1. Jänner 2017 kommt es zu einer

Bei fallweise Beschäftigten wird mit der

schrittweisen Verringerung der Lohnne-

Neuregelung jeder Arbeitstag als ein eigen-

benkosten. Konkret wird der Dienstgeber-

ständiges Dienstverhältnis gewertet. Das

beitrag zum Familienlastenausgleichsge-

Betriebliche Vorsorge (BV): Beiträge für „Abfertigung Neu” für fallweise Beschäftigte und Ferialpraktikanten

Entgelt jedes einzelnen Beschäftigungstages

setz (FLAG) gesenkt – und zwar 2017 von

Wird innerhalb eines Zeitraums von zwölf

wird getrennt mit der monatlichen Gering-

4,5 Prozent auf 4,1 Prozent. 2018 folgt dann

Monaten ab dem Ende eines Dienstverhältnis-

fügigkeitsgrenze verglichen. Liegen in einem

eine Senkung um weitere 0,2 Prozentpunk-

ses mit demselben Arbeitgeber eine neue Be-

Monat mehrere geringfügige Dienstverhält-

te. Zusätzlich wird ein Bonus-Malus-System

schäftigung eingegangen, so setzt die Beitrags-

nisse vor, bleiben diese auch dann geringfü-

für die Beschäftigung älterer Dienstnehmer

pflicht mit dem ersten Arbeitstag ein. Dabei

gig, wenn die Summe der Entgelte die mo-

eingeführt.

spielt die Dauer der Dienstverhältnisse keine

anhand der monatlichen Geringfügigkeits-

natliche Geringfügigkeitsgrenze übersteigt.

Bonus-Malus-System in Kraft.

Rolle. Das gilt auch für fallweise Beschäftigte.

schäftigten agieren, kann sich daraus ein

Bonus-Malus-System für ältere Arbeitnehmer

großes Einsparungspotenzial ergeben.

Unternehmen mit mehr als 25 vollversicher-

Sommer einen Monat und in den Weih-

ten Dienstnehmern (inklusive freien Dienst-

nachtsferien eine Woche, so sind für das

nehmern, aber ohne Lehrlinge), die bei der

erste Dienstverhältnis keine BV-Beiträge zu

Beschäftigung älterer Arbeitnehmer einen

entrichten. Für das zweite Dienstverhältnis

Ziel des beschlossenen EU-Abgabenände-

bestimmten Branchendurchschnitt errei-

fallen bereits am ersten Tag die BV-Beiträ-

rungsgesetzes 2016 ist es, eine Aushilfstä-

chen oder darüber liegen, erhalten einen Bo-

ge an. Die Neuregelung kann somit zu einer

tigkeit für Personen attraktiver zu gestal-

nus – in Form einer zusätzlichen Senkung

Kostenmehrbelastung für den Dienstgeber

ten, die bereits vollversichert erwerbstätig

der Lohnnebenkosten in Höhe von 0,1 Pro-

führen. // www.deloitte-tirol.at

Bei Unternehmen, die oft mit fallweise Be-

Änderung bei Aushilfenbezügen

// Beispiel: Arbeitet ein Ferialpraktikant im

eco.nova

43

eco.recht

Offenes WLAN bald Geschichte?

Der Ausbau des kostenlosen WLAN-Zugangs ist ein erklärtes Ziel der EU. In der von EUKommissionspräsident Jean-Claude Juncker präsentierten Agenda für das Jahr 2017 wird vorgeschlagen, „bis 2020 die wichtigsten öffentlichen Orte jedes europäischen Dorfes und jeder europäischen Stadt mit kostenlosem WLAN-Internetzugang auszustatten“. Ein aktuelles Urteil des EuGH stellt nun wesentliche Kriterien für den Betrieb eines WLAN auf. Das könnte für die Pläne der EU zu einem raschen Ausbau des WLAN-Internetzugangs hinderlich sein.

H

// TEXT: IVO RUNGG & JOHANNES BARBIST, BINDER GRÖSSWANG RECHTSANWÄLTE, INNSBRUCK

intergrund des EuGH-Ur-

dabei dem EuGH die drei Alternativen Ab-

teils (Mc Fadden) vom letz-

schaltung des WLAN, vollständige Überwa-

ten Herbst war ein Verfah-

chung jeder übermittelten Information oder

ren vor einem deutschen

Schutz durch ein Passwort zur Auswahl.

Gericht. Mc Fadden führte ein Geschäft für

Der EuGH wog im vorliegenden Fall die

Licht und Tontechnik in Deutschland und

Grundrechte Schutz des geistigen Eigen-

betrieb ein WLAN, mit dem er im Bereich

tums, Schutz der unternehmerischen Frei-

seines Geschäfts unentgeltlich und ano-

heit und Recht der Empfänger auf Informa-

nym Zugang zum Internet bot. Der Inter-

tionsfreiheit gegeneinander ab. Laut dem

netzugang über sein WLAN war absichtlich

EuGH würde die erste Maßnahme (Abschal-

ungeschützt, um die Aufmerksamkeit der

tung des Internetanschlusses) die unterneh-

Kunden umliegender Geschäfte sowie von

merische Freiheit des Betroffenen in einem

Passanten und Nachbarn des Geschäfts-

unangemessenen Ausmaß einschrän-

lokals zu wecken. Sony Music machte ge-

ken. Auch die zweite Maßnahme schied

gen Mc Fadden Schadenersatz- und Un-

er aus, weil Anbietern nach der E-Com-

terlassungsansprüche geltend, da über

merce-Richtlinie keine allgemeine Ver-

den WLAN-Zugang ohne Zustimmung des

pflichtung zur Überwachung der übermittelten Informationen auferlegt werden darf.

Rechteinhabers Musik auf eine Tauschbörse hochgeladen wurde.

Dr. Ivo Rungg

Somit kam der EuGH zum Schluss, dass es erforderlich ist, den Internetanschluss

Das deutsche Gericht legte dem EuGH mehrere Fragen zur Vorabentscheidung vor.

von ihm verkaufte Güter oder angebotene

durch ein Passwort zu sichern, wobei „die

Kern des Rechtsstreits war, ob das soge-

Dienstleistungen betrieben wird. In einem

Nutzer dieses Netzes, um das erforderli-

nannte Haftungsprivileg, das in der E-Com-

solchen Fall könne ein Rechteinhaber (in

che Passwort zu erhalten, ihre Identität of-

merce-Richtlinie der EU geregelt ist, auch

diesem Fall Sony Music) gegen einen Anbie-

fenbaren müssen und daher nicht anonym

für das unentgeltliche Zurverfügungstellen

ter eines WLAN-Hotspots keine Ansprüche

handeln können“. Ob es allenfalls noch an-

eines WLAN gilt und welche Maßnahmen

auf Schadenersatz samt Erstattung von Ab-

dere Möglichkeiten zur Verhinderung von

ein WLAN-Betreiber ergreifen muss, um

mahnkosten oder Gerichtskosten geltend

Urheberrechtsverletzungen beim Betrieb

Rechtsverletzungen zu verhindern.

machen.

eines WLAN gibt, ließ der EuGH genauso of-

Das Haftungsprivileg der E-Commerce-

Allerdings stellte der EuGH fest, dass eine

fen wie die Frage, welche Anforderungen an

Richtlinie besagt, dass ein Diensteanbieter

nationale Behörde oder ein Gericht eine Un-

eine Authentifizierung der Nutzer zu stel-

dann nicht für die übermittelten Informa-

terlassungsanordnung erlassen kann, sofern

len sind.Angesichts dieses Urteils werden

tionen verantwortlich ist, wenn er (I) die

diese Ansprüche darauf abzielen, es dem

sich Nutzer von WLAN-Hotspots an eine

Übermittlung nicht veranlasst, (II) den Ad-

WLAN-Betreiber zu untersagen, die Fortset-

Registrierung gewöhnen müssen. Letztend-

ressaten der übermittelten Informationen

zung von Urheberrechtsverletzungen zu er-

lich sollen dadurch Rechtsverletzungen im

nicht ausgewählt und (III) die übermittel-

möglichen. Insoweit können dem Anbieter

Internet leichter verfolgbar werden. Die ak-

ten Informationen nicht ausgewählt oder

auch die Prozesskosten und die vorgerichtli-

tuelle EuGH-Entscheidung schlägt in eine

verändert hat. Grundvoraussetzung für die

chen Abmahnkosten auferlegt werden.

ähnliche Kerbe wie die EuGH-Entscheidung

Anwendbarkeit des Haftungsprivilegs ist

Der EuGH beantwortete auch die Frage, wel-

aus 2014 (UPC Telekabel Wien, kino.to), nach

allerdings, dass es sich um einen Dienst der

che Maßnahmen von WLAN-Anbietern zur

der Internetprovidern aufgetragen werden

Informationsgesellschaft handelt. Der EuGH

Verhinderung von Urheberrechtsverletzun-

kann, ihren Kunden den Zugang zu Rechte

entschied nun, dass das Haftungsprivileg der

gen ergriffen werden müssen, wenn sie von

verletzenden Websites zu sperren. Die Ent-

E-Commerce-Richtlinie auch für das unent-

Rechteinhabern wegen Rechtsverletzungen

wicklung geht eindeutig in Richtung Ein-

geltliche Anbieten eines WLANs gilt, wenn

durch WLAN-Nutzer in Anspruch genom-

schränkung der Netzfreiheit, was auch auf

es von dem Anbieter zu Werbezwecken für

men werden. Das deutsche Gericht stellte

Kritik stößt.

44

eco.nova

promotion

Generation 50 plus: Bedeutung am Arbeitsmarkt steigt Arbeitskräfte 50+ stellen mittlerweile einen rasch wachsenden Teil der Bevölkerung dar. Am Arbeitsmarkt sind sie jedoch mit zahlreichen Schwierigkeiten konfrontiert.

Das AMS Tirol unterstützt unter anderem durch Eingliederungsbeihilfen, Altersteilzeit und Qualifizierungsförderung die Beschäftigung Älterer. eine andere Form bekommen. Das wertvolle Wissen der ‚Älteren‘ gilt es zu nutzen und zu bewahren“, unterstreicht Mag. Sabine Platzer-Werlberger vom AMS Tirol.

Beschäftigungsinitiative 50+ „Mit der ‚Beschäftigungsinitiative 50+‘ fördert das AMS Tirol die Integration Älterer in den Arbeitsmarkt. Mit der Eingliederungsbeihilfe bieten wir Betrieben, die auf das Know-how und die berufliche Erfahrung Älterer setzen, finanzielle Unterstützung bei deren Einstellung“, wirbt Platzer-Werlberger für die Nutzung dieses Programms.

Die Eingliederungsbeihilfe erfolgt in Form eines Zuschusses zu den Lohn- und Lohnnebenkosten. Für Frauen werden die Lohnund Lohnnebenkosten für die ersten zwei Monate zur Gänze und zusätzlich maximal vier Monate mit 60 Prozent des Bruttolohns inklusive 50 Prozent der Lohnnebenkosten übernommen. Männer werden maximal vier Monate mit 50 Prozent des Bruttolohns inklusive 50 Prozent Lohnnebenkosten gefördert. Die geförderten Arbeitnehmer müssen älter als 50 Jahre und länger als sechs Monate beim AMS arbeitslos vorgemerkt

© BILDERBOX

sein. Wiedereinsteigerinnen über 50 und

H

artnäckig hält sich das Vorurteil,

Wer als Unternehmer künftig über eine pro-

ältere Arbeitskräfte seien unpro-

duktive und wettbewerbsfähige Belegschaft

duktiv, weniger leistungsfähig und

verfügen will, muss heute schon umdenken,

innovativ, dafür aber öfter krank und teuer.

betriebliche Strukturen, Prozesse und Ge-

Und obwohl die Gesellschaft immer älter

wohnheiten erneuern und den Entwicklun-

wird, sinkt die Grenze, ab wann man als „alt“

gen anpassen. Die Arbeitsfähigkeit älterer

gilt, stetig. Fast scheint es, als ob es in der Ar-

Mitarbeiter möglichst lange zu erhalten, ihr

beitswelt nur eine relativ kurze Phase gibt, in

Know-how zu nutzen und sie weiter zu för-

der die Menschen das vermeintlich „richtige“

dern, spielt dabei eine entscheidende Rol-

Erwerbsalter haben. Dieser Trend ist auch

le. Es ist eine Frage der Einstellung. „In den

für die österreichische Wirtschaft nachteilig.

nächsten 20 Jahren wird die Alterspyramide

Menschen über 50 mit gesundheitlichen Einschränkungen können sofort gefördert werden.

WEITERE INFOS

Infos geben alle Geschäftsstellen des AMS Tirol. Besuchen Sie auch die Homepage www.ams.at/tirol oder kontaktieren Sie die AMS-ServiceLine unter 0512/58 19 99.

eco.nova

45

Zukunft Bildung & Innovation

Lebensraum 4.0

T

irol will seine Kräfte für den Le-

Lebensqualität in unserem Land ist sowohl

an Tirol und wollen daher noch stärker an

bensraum der Zukunft bündeln.

für dauerhafte Gäste wie qualifizierte Arbeits-

einem Strang ziehen“, betont Töchterle.

Helfen soll dabei die neue Gesell-

kräfte als auch für auf Zeit bei uns Urlaubende

„Das touristische Image ist der Hebel für

schaft für integriertes Standort-

ein überzeugendes Argument für Tirol.“

enorme Chancen in den Bereichen der Wirt-

management. Organisationen wie Tirol Wer-

Deshalb gründet das Land Tirol eine Gesell-

schaft, der Landwirtschaft und der Wissen-

bung, Standortagentur oder Agrarmarketing

schaft für das integrierte Standortmanage-

schaft in Tirol. Wenn wir die Potentiale, die

Tirol leisten bereits jetzt gemeinsam mit den

ment mit Karlheinz Töchterle als Koordi-

wir haben, nutzen, dann hat Tirol in zehn

Forschungsinstitutionen, den Hochschulen

nator. Er wird die Gesamtkoordination der

Jahren ein noch attraktiveres Image als jetzt.

und anderen Partnern gute Arbeit, um die

strategischen Zielsetzung übernehmen:

Wir sind mit diesem Prozess Vorreiter ei-

Stärken Tirols sichtbar zu machen. Jetzt folgt

„Seit ich verantwortungsvolle Positionen

nes integrierten Standortmarketings", sagt

ein weiterer Schritt der Positionierung Tirols

im Wissenschaftsbereich innehabe, war es

Andreas Braun, der den Prozess Lebensraum

im internationalen Wettbewerb. „Entscheidend

mir immer ein zentrales Anliegen, die enor-

Tirol 4.0 intensiv begleitet hat.

ist die Vernetzung aller Kräfte, um ganzheit-

me wissenschaftliche Stärke und Fülle, die

lich, zukunftsorientiert und zielgerichtet das

Tirol zweifellos bietet und die vielfach be-

Profil Tirols zu schärfen, die Herausforderun-

legt ist, noch wirksamer für die Entwick-

Vier Arbeitsgruppen mit verschiedenen Standortfeldern

gen der Zukunft in Angriff zu nehmen und die

lung und Zukunft des Landes zu nutzen.“ Er

Die operative Ausarbeitung konkreter Pro-

Spitzenprodukte und Spitzenleistungen noch

erinnert an die Gründung der Tiroler Hoch-

jekte unterliegt den einzelnen Projektgrup-

bekannter zu machen“, sagt Landeshaupt-

schulkonferenz in seiner Zeit als Rektor der

pen, die zum Beispiel mit Zukunft der Mo-

mann Günther Platter dazu. Seine Stellver-

Universität Innsbruck, wo dieses Anliegen

bilität im alpinen Raum, Mehrwert durch

treterin Ingrid Felipe ergänzt: „Mir ist wichtig,

konkret zum Ausdruck gekommen ist. „Mit

Regionalität, Smart Region Tirol sowie inno-

dass Tirol in seiner ganzen Vielfalt und mit

Lebensraum Tirol 4.0 tragen wir den Grund-

vative alpine Technologien überschrieben

seiner hohen Attraktivität aufgrund der natür-

gedanken der Hochschulkonferenz in ent-

sind. Die Vermarktung aller Ergebnisse liegt

lichen Schönheit des Landes international in

sprechend größeren Kreisen in Wissenschaft –

zentral in den Händen der Tirol Werbung

diesem Sinn positioniert wird. Denn die hohe

Politik – Wirtschaft weiter. Wir hängen alle

unter Josef Margreiter.

46

eco.nova

eco.zukunft

ECO.MMENTAR

© FABIAN ISARA

mehr hat, Wenn man keine Zeit . ist es eh schon zu spät

Es vergeht selten ein Tag, an dem ich es nicht höre. Diese zeitgeistige Floskel.

Dieses schnaufende Eingeständnis der Überforderung. Dieses Symbol für den reaktiven Wahnsinn, den wir Alltag nennen. Dieses: „Ich habe keine Zeit“. // TEXT: HANNES OFFENBACHER

ist endlich ein Parkplatz gefunden,

N

dann fehlen die Münzen für den

zu erkennen. Wir haben keine Zeit mehr. Wir sind durchgetaktet wie eine Produktions-

EINFACH PARKEN

D

er gemeine Städter kennt es: Da

ein, wir brauchen jetzt nicht darüber zu diskutieren, ob wir Zeit überhaupt haben. Und ja, man muss sie sich für wichtige Dinge eben nehmen. Diese reflexartigen Konter sind durchaus berechtigt, langweilen mich aber. Denn: Wir

müssen nicht ins philosophische Horn blasen, um den Tatbestand als lautes Warnsignal

Parkautomat. Oder man hat’s nicht passend

straße – vor allem in der Führungsebene. Und wir optimieren, verdichten und beschleu-

und rausgeben tun die Dinger in Innsbruck ja

nigen weiter, obwohl diese Taktik in den letzten Jahren niemals dazu geführt hat, dass

nicht. Mit ParkNow gibt es nun endlich einen

zeitweise Langeweile ausbricht.

guten Anbieter fürs Handyparken. Wir haben

Was ich gegen einen ambitionierten Terminkalender habe? Im Grunde nichts, wenn

den Service ausprobiert und finden’s super:

zur eigenen Aufgabenbeschreibung nicht das Lösen von Herausforderungen, das Anti-

simpel zu bedienen, minutengenaue Abrech-

zipieren von Zukunft und das Führen von Menschen gehört. Wenn doch, dann wird es

nung, bezahlt wird am Monatsende per Last-

schwierig, diese auch zu erfüllen, denn strategische und schöpferische Leistung braucht

schrift oder Kreditkarte. So mögen wir das.

eben Freiraum – und damit Zeit jenseits der Hektik.

Die Funktionsweise ist einfach: Man regis-

Eine ehemalige Chefsekretärin eines internationalen Konzerns, die gerade in den wohl-

triert sich kostenlos unter www.park-now.

verdienten Ruhestand ging, schilderte mir vor einigen Jahren ihr Unverständnis für die

com und kann dann zwischen verschiedenen

Veränderungen und verblüffte mich mit ihrer scharfsinnigen Analyse. Sie war ob ihres

Tarifmodellen für den Privat- oder Business-

Alters nicht technikfeindlich oder überfordert, sondern davon irritiert, wie die neue Ge-

bereich wählen, wobei alle preislich wirklich

neration von Führungskräften agierte. Denn in ihrem Verständnis war es ihre Aufgabe,

o.k. sind. Man lädt die App aufs Smartpho-

diesen die notwendige Zeit zu schaffen und deren Ruhe zu verteidigen, damit sie ihre Ar-

ne, die Navigation erfolgt dann quasi per

beit machen konnten: analysieren, bewerten, entscheiden und führen. Doch im Vergleich

Knopfdruck. Mit einem Antippen wird der

zur früheren Kultur verschwendeten die neuen Chefs ihre Zeit mit dem Beantworten

Parkvorgang gestartet, Plakette hinter die

von Anrufen und E-Mails, ließen sich jederzeit von jedem unterbrechen und koordinier-

Windschutzscheibe legen, wer möchte, lässt

ten sogar ihre unzähligen Meetings und Reisen selbst. Ihre trockene Zusammenfassung:

sich via SMS daran erinnern, wann die Zeit

Wann sollen die denn Zeit für die richtige Arbeit finden?

abläuft. Beendet wird der Parkvorgang eben-

Es braucht heute dringend eine kritische Reflexion darüber, was unsere Arbeit ist. Diese

falls auf Knopfdruck. Ist die maximale Park-

kann und darf nicht fast vollständig aus Kommunikation bestehen. Wir müssen dagegen

zeit erreicht, schaltet die App automatisch

ankämpfen, dass wir meinen, nur dann zu arbeiten, wenn wir auf ein Display starren. Raum

ab. Wer keine App aufs Handy laden möch-

schafft Kultur und vielleicht braucht es die Rückkehr der großen Couches in unsere Büros

te, kann den Service auch via Website, SMS

(auch ohne Minibar), die nicht nur als Deko dienen. Vielleicht braucht es bildschirmfreie

oder Anruf nutzen. Funktioniert, ist halt ein

Zonen und eine bewusste Trennung zwischen Denk- und Kommunikationsarbeit. Was wir

bisserl umständlicher. In Österreich lässt

nicht können: So tun, als hätten die neuen Technologien nicht alles verändert.

sich ParkNow neben Innsbruck auch in Ba-

„Ich habe keine Zeit“ ist – seien wir schmerzlich ehrlich zu uns – das Eingeständnis, dass

den, Bludenz, Braunau, Graz, Krems, Linz,

unser Arbeitssystem kaputt ist. Doch es ist vielmehr ein Kultur- als ein Managementpro-

Salzburg und Zell am See verwenden. Da es

blem. Überrollt von der Beschleunigung der Digitalisierung ist es weder gut für uns als

sich um einen deutschen Anbieter handelt,

Mensch noch für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen. Das Dilemma: Um es zu repa-

ist die Dichte in Deutschland wesentlich hö-

rieren oder gar durch etwas Neues zu ersetzen, müssen wir richtig viel Zeit investieren.

her. Dort sind auch schon Parkhäuser mit an

Der Return on Investment wäre es aber wert. Da geht was.

Bord. Auf diese hoffen wir hierzulande noch.

Die ParkNow-App steht als Androidoder iOS-Version zum kostenlosen Download bereit. Der Service funktioniert jedoch auch ohne App.

HANNES OFFENBACHER

ist Unternehmer, Neudenker und Bergsteiger. Seit 2013 lebt er in Innsbruck und bloggt unter www.offenbacher.cc.

eco.nova

47

eco.zukunft

TIROL INNOVATIV

Warum eigentlich?

eco.zukunft

Diese Frage stellt (sich) nicht nur ZIB2-Anchor Armin Wolf in schöner Regelmäßigkeit. Auch wir sind des Öfteren überrascht, dass es so manche Geschäftsidee nicht schon viel früher gegeben hat. Weil sie in der Regel so gut wie simpel ist. Den Auftakt ins „Tirol.innovativ“-Jahr machen deshalb zwei Unternehmen, bei denen wir uns genau das gefragt haben: Warum eigentlich ist nicht schon eher jemand auf diese Idee gekommen? Beantworten konnte uns diese Frage weder Frühstücker Fabian Mair noch Logistiker Gerhard Walz. Die Tatsache an sich jedoch ist auch ihr Glück ... // TEXT: MARINA KREMSER

Frühstück ans Bett

Begonnen hat alles quasi am Nebentisch.

W

ir treffen uns mit Fa-

Jungs alles selbst. „Gerade am Anfang ist das

bian Mair im Inns-

wichtig“, sagt Mair. Unter der Woche wird

brucker Café Dengg.

Organisatorisches erledigt, wenn die Zeit da-

Vor gut einem Jahr

für ist.

saß er auch hier, um gemeinsam mit Lukas

Was recht salopp klingt, ist wohl durch-

Grubwieser und Markus Huber an einer Ge-

dacht. Die Gründung der Bruncheria war

schäftsidee zu feilen. Konkreter: Die Brun-

kein blauäugiges Unterfangen, Mair und

cheria nahm hier Formen an.

Grubwieser haben zudem einen wirt-

Wie es so oft der Fall ist bei neuen Geschäfts-

schaftlichen Studienhintergrund, deshalb

ideen, haben die drei Studenten aus der Not

kann das Modell zweifelsohne funktionie-

eine Tugend gemacht. Mair und Grubwieser

ren. Und tut es bereits. Das Feedback ist

wohnen zusammen in einer WG. „Nach ei-

positiv, an den Wochenenden (das Früh-

ner längeren Nacht sind wir eines morgens

stück wird samstags und sonntags von 9

um neun etwas verkatert aufgewacht und

bis 14 Uhr gewissermaßen direkt ans Bett

wollten uns etwas zu essen bestellen. Nur:

geliefert) gehen durchschnittlich 20 Be-

Lieferservice hatte noch keiner geöffnet“,

stellungen ein, an einem Sonntag waren

erzählt Mair. So kam es zur Idee eines Früh-

es auch schon mal 35. Geordert wird ganz

stücks-Lieferservice. Markus Huber, mit Lu-

einfach via Homepage, per WhatsApp, viel-

kas Grubwieser befreundet, wurde ins Boot

fach auch über lieferservice.at. „Die Leu-

geholt. Und die Bruncheria gegründet.

te haben das Bedürfnis, Frühstück nach

Es ist eine spannende Kombination: Fabi-

Hause geliefert zu bekommen“, ist Mair

an Mair arbeitet an seinem Chemiemaster,

überzeugt. „Natürlich braucht unser Ser-

Markus Huber studiert Medizin, Lukas Grub-

vice noch Zeit, um bekannt zu werden,

wieser schließt im Sommer voraussichtlich

aber es läuft gut.“ So gut, dass mittlerweile

seinen Physikmaster ab. Am Wochenende

drei Fahrer engagiert wurden, die abwech-

stehen sie gemeinsam in der Küche, packen

selnd unterwegs sind, um das Frühstück

Frühstück ab und liefern es im Stadtgebiet

rasch auszuliefern. In 30 bis 45 Minuten

von Innsbruck per Fahrrad oder Moped aus.

ab Bestellung soll’s – on demand – bei den

Im Winter manchmal auch mit dem Auto.

Kunden sein. Das tut es auch, das wissen

Vom Webseitendesign und Logo über den

wir aus eigener Erfahrung. Die Auswahl

Einkauf bis zur Auslieferung machen die

an unterschiedlichen Frühstücksvarian-

eco.nova

49

TIROL eco.zukunft

INNOVATIV

Bruncheria

Das Bruncheria-Team Matthias Schwärzler, Markus Huber, Lukas Grubwieser und Fabian Mair.

ten ist gut, zusätzlich kann man bereits zu-

genauso machen. Seit der Gründung hat

an sich ist nicht die wirkliche Arbeit. Das

sammengestellte Variationen ergänzen oder

das Unternehmen eine Eigendynamik ent-

Drumherum macht es aus. Wenn aber die

sich sein Frühstück gänzlich selbst kreieren.

wickelt, die wir so nicht erwartet haben.

fertige Homepage online geht oder man die

Brot, Schinken, Käse, Marmelade, Aufstri-

Wir haben viel dazugelernt, die Selbstän-

Firma wachsen sieht, dann ist man zufrie-

che, Butter, Früchte, Tee und Superfoods

digkeit bringt uns auch persönlich weiter.

den mit sich. Das ist ein gutes Gefühl.“

von Acai-Pulver bis Spirulina ... alles da und

Und wenn man das alles mit einem solchen

das bei reichlicher Menge zu mehr als fairen

Team erleben darf, ist das natürlich toll.“

Investorensuche

Preisen. Ob sich das auch finanziell rechnet?

Vor Kurzem ist eben jenes Team in seine

Dieses Gefühl möchten sie auch an andere

„Es geht sich ganz gut aus“, sagt Mair, guten

neue Küche zu „coffeekult“ in den Innsbru-

weitergeben. 2017 steht deshalb im Zeichen

Vereinbarungen mit den Lieferanten wie Re-

cker Innrain 23 gezogen, als neue Homebase

der Expansion. Im Visier: München. Das ist

sch&Frisch sei Dank. „Aber wir machen es nicht nur des Geldes wegen“, so Mair weiter. „Wir sind noch Studenten, wollen nicht großartig daran verdienen. Natürlich wollen wir das Unternehmen voranbringen. In erster Linie möchten wir damit unseren Kunden etwas Gutes tun, eine Lücke schließen und auch für Studenten leistbar sein.“ Die Min-

vorerst noch ein grober Plan, das Vorhaben

„SEIT DER GRÜNDUNG HAT DAS UNTERNEHMEN EINE EIGENDYNAMIK ENTWICKELT, DIE WIR SO NICHT ERWARTET HABEN.“ Fabian Mair

destbestellmenge liegt bei 8,50 Euro, das ist auch für Einzelhaushalte und die angesprochenen Studenten erschwinglich.

an sich aber sehr konkret. „Wir sind aktuell auf der Suche nach einem Investor. Das würde uns die Expansion natürlich extrem erleichtern. Innsbruck sollte unser Testlauf sein.“ Ob es klappt, wird sich zeigen. Das sieht auch Fabian Mair relativ entspannt, wenngleich er extrem motiviert ist. „Wenn wir einen Geldgeber fänden, kann die Expansion ganz schnell gehen. Das Konzept

sozusagen. Mair: „Uns wurde anfangs gesagt,

ist im Grund relativ einfach auf andere

Kooperationspartner zu finden, wäre nicht

Städte übertragbar. Wenn wir es ohne In-

so einfach. Doch gerade junge Unternehmer

vestor durchziehen müssen, dauert es halt

Der Schritt in die Selbständigkeit hat sich

wollen durchaus kooperieren. Wenn man

entsprechend länger. Wir schätzen, wir

im Grunde ergeben, auch wenn er auf län-

Ideen gemeinsam weiterentwickelt, kann

brauchen ca. 25.000 bis 30.000 Euro dafür.“

gere Sicht durchaus geplant war. Gespro-

jeder davon profitieren. Wir haben Spaß an

Denkbar wäre für Mair auch eine Art Fran-

chen darüber, nach dem Studium ein Un-

der Sache und Freude am Tun. Schlussend-

chisekonzept. „Wenn jemand eine Brunche-

ternehmen zu gründen, wurde bereits. Dass

lich musst du dein Geschäft leben, um Erfolg

ria zum Beispiel im Zillertal eröffnen möch-

es so früh kam, war auch für die Gründer

zu haben.“

te, weil er denkt, die Nachfrage ist da, stellen

überraschend. „Lukas ist 24 Jahre alt, ich

Die Idee zur Bruncheria entstand im Feber

wir ihm gern unser Know-how und unser

bin 23. Doch ich finde es cool, dass wir den

2016, im Oktober war der offizielle Start. Da-

Konzept zur Verfügung. Wenn jemand Lust

Schritt gewagt haben. Im Nachhinein be-

vor haben die drei die Website aufgebaut, Ko-

darauf hat: Bitte gerne!“

trachtet, würde ich es noch einmal ganz

operationen ausgehandelt. „Das Ausliefern

// www.bruncheria.eu

Spaß am Unternehmen

50

eco.nova

eco.zukunft

Der unterschätzte Kostenfaktor Man mag von Thema „Outsourcing“ halten, was man möchte.

In manchen Bereichen macht es aber durchaus Sinn.

E

s gibt Bereiche in einem Un-

Umso schwieriger wird es für Unternehmen,

ment auch Kritiker auf den Plan, weil man

ternehmen, die laufen quasi

interne Logistikabteilungen entsprechend

sich ungern von außen ins Unternehmen

irgendwie mit. Jeder kümmert

zu besetzen. Gerhard Walz steht nun vor ei-

schauen lässt. Doch es geht Walz nicht dar-

sich ein bisschen darum, aber

ner doppelt harten Aufgabe: Er muss Unter-

um, mit erhobenem Zeigefinger durchs Un-

keiner so richtig. Das führt zwangsläufig zu

nehmern zuerst die Wichtigkeit des Postens

ternehmen zu laufen und zu kritisieren, son-

einem Qualitätsverlust, entsprechend viele

„Transport & Logistik“ generell näherbringen

dern darum, zu sensibilisieren und Prozesse

Potenziale liegen darin. Ein solcher Bereich

und folglich ihr Vertrauen gewinnen, diesen

im Logistikbereich zu optimieren. Unkom-

ist zum Beispiel jener von Transport und Lo-

Bereich in professionelle Hände auszulagern.

pliziert, verlässlich und transparent. Und

gistik. Die wenigsten Unternehmer wissen

Gerhard Walz ist sein ganzes Berufsleben

durchgeführt von jemandem, der sich über

tatsächlich, wie viel Geld sie übers Jahr da-

lang direkt oder indirekt in der Transport-

viele Jahre darauf spezialisiert hat.

für ausgeben, um Waren zu verschicken bzw.

branche tätig, kennt die Ansprüche, Tücken

zu beschaffen. Kaum einer macht sich die

und Möglichkeiten. Mit seinem Schritt in die

Unterschiedliche Modelle

Mühe, verschiedene Angebote einzuholen

Selbständigkeit hat er die Herausforderung

Generell bietet Gerhard Walz mit seinem „W7

und diese zu vergleichen. Manchmal ist das

angenommen, den Stellenwert der Bereiche

Solution“ mit Sitz in Hall drei unterschiedli-

für Laien auch gar nicht so einfach. Vielen

Transport und Logistik zu heben und mit

che Modelle. Den Einstieg bildet die Trans-

Unternehmen ist zudem nicht klar, welche

ihnen die darin liegenden Potenziale. „Mein

portkosten-Analyse, in der Kennzahlen auf

Möglichkeiten es gibt, und sie beauftragen

Service ist nicht hochwissenschaftlich son-

ihre Einsparungspotenziale hin begutach-

für sämtliche Belange einen einzigen Part-

dern eigentlich ganz simpel, aber effizient“,

tet werden, in einer Art „Light-Version“ steht

ner, egal, in welchen Bereichen dessen Stär-

sagt er. Vereinfacht gesagt geht es darum,

Walz bei Problemen oder auftretenden Fra-

ken (und Schwächen) liegen.

zusätzlichen Input und einen anderen Blick-

gen bedarfsgerecht und punktuell zur Verfü-

Wie knifflig der Bereich ist, zeigt sich auch

winkel ins Unternehmen zu bringen. „Ich

gung. Der Hauptfokus indes liegt klar in der

darin, dass selbst Speditionen und Trans-

möchte durch die Kombination verschiede-

Abwicklung. „Ich sitze nicht direkt in einem

portunternehmen Probleme haben, ausge-

ner Möglichkeiten das Beste für meine Kun-

Unternehmen, bin aber trotzdem immer da.

bildete und motivierte Fachkräfte zu finden.

den herausholen.“ Das ruft im ersten Mo-

Ich arbeite von meinem Büro aus, verfüge in

Innovativ und bestens beraten.

HOTEL****s

GOTTHARD-ZEIT Alexander Maria Lohmann

OBERGURGL

t: +43 5253 648 33 | www.haidfalkner.at

eco.nova

51

TIROL eco.zukunft

INNOVATIV

W7 Solution der Regel jedoch über eine eigene E-Mail-Adresse des Unternehmens, arbeite auf Vertragsbasis in deren Namen“, erklärt der Logistikexperte. Das macht seine Arbeit für seine Kunden extrem transparent. Abgerechnet wird in der Regel über eine Pauschale.

Walz analysiert die Transportgewohnheiten, holt Angebote ein, vergleicht sie und stellt auf diese Weise die passende Transportlösung zusammen. Daraus ergibt sich relativ rasch eine Steigerung der Qualität im Unternehmen, bei gleichzeitiger Optimierung der Kosten. Walz: „Es ist nicht immer der günstigste Preis interessant, grundsätzlich geht es ums richtige Timing, denn das Transportwesen ist ein wichtiger Teil der kompletten Supply-Chain. Und: Je weiter die Distanz, desto mehr Möglichkeiten gibt es. Das kann ein Laie kaum durchschauen.

Logistik ist aufwändig und vielen Unternehmern fehlt in der täglichen Arbeitsroutine schlichtweg die Zeit, um sich damit intensiver auseinanderzusetzen. Das Thema ist extrem spannend und breit gefächert, nur interessiert es in Unternehmen kaum jemanden. Das ist schade, denn es geht damit viel Zeit und Geld verloren.“ Profitieren von Walz’ Service können indes nicht nur seine Kunden, sondern auch die andere Seite. Die Speditionen nämlich.

Kommen in der Regel immer nur einige wenige – meist die „Großen“ – zum Zug, so kann Gerhard Walz auch kleineren, spezialisierten Transporteuren durchaus etwas abgewinnen. Viele davon sind in der Breite gar nicht bekannt und werden dadurch auch nicht angefragt. Walz kennt sie. „Ich beurteile die Angebote objektiv und unabhängig.

Ich möchte mit allen Partnern fair umgehen, deshalb geht es mir nicht um Preisdrückerei oder ums Feilschen um ein paar Euro. Aber es gibt Situationen, in denen sind vermeintlich kleine Transporteure deutlich im Vorteil gegenüber renommierten größeren. Nicht jeder kann alles können, deshalb gilt es, den Richtigen für den jeweiligen Auftrag herauszufinden. Darum und um die gesamte damit einhergehende Abwicklung kümmere ich mich.“

„LOGISTIK IST AUFWÄNDIG UND VIELEN UNTERNEHMERN FEHLT IN DER TÄGLICHEN ARBEITSROUTINE SCHLICHTWEG DIE ZEIT, UM SICH DAMIT INTENSIVER AUSEINANDERZUSETZEN. DAS THEMA IST EXTREM SPANNEND UND BREIT GEFÄCHERT, NUR INTERESSIERT ES IN UNTERNEHMEN KAUM JEMANDEN. DAS IST SCHADE, DENN ES GEHT DAMIT VIEL ZEIT UND GELD VERLOREN.“ Gerhard Walz

52

eco.nova

Die Grundidee hinter W7 Solution: Einem stiefmütterlich behandelten Bereich einen professionellen Background zu geben.

Grundsätzlich ist der Service für jede Unternehmensgröße und Branche passend, optimal aber natürlich für jene, die diesen Teil des Unternehmens professionalisieren möchten oder aber auch für ihre internen Abteilungen aufgrund der Arbeitsmarktsituation keine Besetzungen finden. // www.w7-solution.com

postam P.b.b. Verlags Edition 2016,

02Z030672 ck, ZNr. GZ t 6020 Innsbru

0 M, Euro 7,9

Erhältlich im Hand

el

oder unter

office@eco

nova.at

Die Erben der Pioniere Ti ro le r

Traditionsunternehmen

im Po rtr ät

Die Erben der Pioniere Tiroler Traditionsunternehmen im Porträt

www.econova.at

eco.zukunft

Die Eier des Kolumbus

oder wie Sie „gestrandete“ Vorhaben erfolgreich auf Kurs bringen.

Es gibt sie in beinahe jedem Unternehmen: Herausforderungen, die angegangen werden müssten, aber im Unternehmensalltag schlichtweg untergehen, und Ideen, die im wahrsten Sinne im Sande verlaufen. Um diese „gestrandeten“ Vorhaben schnell und sicher wieder auf Kurs zu bringen, brauchen Entscheider manchmal einen kleinen Schubs, frische Impulse und kreative Strategien, damit diese nicht gänzlich auf Grund laufen.

F

ast jeder Unternehmer hat sein eigenes, ganz spezielles

Mit Strategie und kreativen Lösungen zum Ziel

Thema, das er einfach nicht weiterbringt. In den meis-

„Die Eier des Kolumbus“ mag ein gewöhnungsbedürftiger Titel sein,

ten Fällen sind Zeitmangel, fehlende Motivation oder

aber die Anspielung auf den Mut in Verbindung mit dem Ziel einer

Mutlosigkeit die Hauptgründe für den Stillstand. Das haben auch

solchen Reise hat schon ihre Berechtigung. Es soll Interessierten auch

zahlreiche Gespräche bestätigt, die Antony Kurz und Tom Stadlmeyr

klarmachen, dass es Lösungen gibt, die – wie einst schon Christof Ko-

vom Beraterteam MIT ALLEN WASSERN im vergangenen Jahr

lumbus bewies – einfach, aber effektiv sind. Vieles löst man am besten,

mit Entscheidern geführt haben. Interessant ist, dass fast alle Ge-

indem man Dinge mit einem anderen Blickwinkel und der notwendi-

sprächspartner mit ihrer Zeit hadern und deshalb versuchen, solche

gen Distanz betrachtet. Ein Perspektivenwechsel, der nicht nur meta-

„Herausforderungen“ schnell vom Tisch zu bekommen, obwohl gera-

phorisch gemeint ist, sondern im Wortsinne, und der am besten von

de für diese Themen „Qualitätszeit“ erforderlich wäre.

einem anderen Ort aus passiert.

Die Gefahr dabei ist, dass die Dinge nicht zu Ende gedacht werden

Die von Kurz und Stadlmeyr entwickelte dreistufige Strategie (siehe

und es dadurch häufig zu halbherzigen Entscheidungen kommt.

Übersicht) zielt darauf ab, Unternehmern und Entscheidern mit gerin-

Wenn sie dann ins Stocken geraten, sich sperren, unbequem werden

gem Zeitaufwand – drei Termine an drei Tagen – dabei zu helfen, ihr

und/oder an Fahrt verlieren, stranden sie häufig auf der firmenei-

Vorhaben in die Tat umzusetzen und zu Ende zu führen. Durch das

genen Sandbank. Hat man sich einmal verfahren, braucht es einen

Arbeiten in ungezwungener Atmosphäre und weg vom Alltag wird

Partner, der einem dabei hilft, wieder auf Kurs zu kommen oder

der Kopf frei, um sich wieder abseits eingefahrener Strukturen zu be-

auch eine gänzlich neue Route einzuschlagen. „Wir wissen, dass sich viele vor allem eine zeitschonende Unterstützung wünschen, um ihre Themen wieder anzuschieben und/oder abschließen zu können“, so Kurz. „Wir haben ein Format entwickelt, das genau jene Faktoren berücksichtigt, die für Unternehmer und Entscheider ausschlaggebend sind.“

54

eco.nova

DAS INTENSIVE PROGRAMM GARANTIERT EINE AUSSERGEWÖHNLICH HOHE PRODUKTIVITÄT. Tom Stadlmeyr

eco.zukunft

SCHWIERIGE VORHABEN SIND SELTEN VORHABEN, DIE PER SE SCHWIERIG SIND. SIE WERDEN ES, WEIL SIE OFT NICHT JENE ZUWENDUNG ERFAHREN, DIE SIE BENÖTIGEN. Antony Kurz

wegen. Es hilft, gestrandete Vorhaben oder liegengebliebene Ideen nicht mit Gewalt noch weiter in die Sandbank zu drängen, sondern sie dort herauszuziehen. Es geht darum, sich für kurze Zeit gänzlich vom Alltag zu entkoppeln und sich für diesen Zeitraum ohne Ablenkung aufs Wesentliche zu konzentrieren. Beginnend mit einem Kennenlern-Abend im April geht es im Mai in die Workshop-Location am Gardasee, wo man in der Arbeitsvilla ganz unter sich ist. Ein Besuch vor Ort, im Unternehmen des Teilnehmers, um dem Vorhaben nochmals Schwung zu geben, bildet die dritte und letzte Stufe von „Die Eier des Kolumbus“.

Beim exklusiven Workshop wird in Mikrogruppen gearbeitet. Zwei Teilnehmer, zwei Coaches. „Das intensive Programm garantiert eine außergewöhnlich hohe Produktivität“, so Tom Stadlmeyr, der den kreativen Part der beiden Lotsen innehat. Antony Kurz zeichnet für die strategische Umsetzung verantwortlich und meint, dass schwierige Vorhaben selten Vorhaben sind, die per se schwierig sind. Sie werden es, weil sie oft nicht jene Zuwendung erfahren, die sie benötigen würden. Es geht also auch darum, zwischen komplex und kompliziert zu unterscheiden, unorthodoxe Überlegungen zuzulassen und sich mit seinem Unternehmen tiefgreifend und nicht nur oberflächlich auseinanderzusetzen. Und dafür muss man (und auch Frau) Eier haben.

DIE COACHES Tom Stadlmeyr (li.): Der kreative Part dieses kongenialen Duos beschäftigt sich vor allem damit, wie man dem Gewöhnlichen aus dem Weg geht, um das Ungewöhnliche entdecken zu können. „In anderen Bahnen zu denken, fällt vielen deshalb so schwer, weil immer wieder benutzte Muster wie eine Leitplanke die Wege begrenzen. Man muss sein Gehirn zwingen, regelmäßige Ausflüge ins Gelände zu machen, ansonsten fallen uns nur die immer gleichen Lösungen ein“, so Stadlmeyr.

Tom ist viel „offroad” unterwegs und kann dabei sehr unbequeme Fragen stellen, um andere aus ihren gewohnten Bahnen zu werfen. // Inhaber von „Brandwerker“ – Die Markenschmiede Antony Kurz (re.): Der strategische Part des gemischten Doppels beschäftigt sich mit den Potentialen von Menschen und Organisationen, weil es für konkrete Ziele vor allem ausreichend Kraft benötigt. „Eine Strategie zu entwickeln ist vergleichbar mit Kochen. Es braucht die richtigen Zutaten und Werkzeuge, das Wissen um den Ablauf und ein klares Ziel dessen, was produziert werden soll. Und eine Prise Fingerspitzengefühl“, beschreibt Kurz seine Philosophie.

Antony hat dabei ein untrügliches Gespür für entscheidende Details, ohne dabei das große Ganze aus dem Blickfeld zu verlieren. // Inhaber von „Antony Kurz“ – Potentiale wirksam nutzen

Die 3 Module im Überblick DER VORBEREITUNGSABEND: Klarschiff machen Die ausgewählten Teilnehmer lernen sich gegenseitig und die beiden Coaches am Au³aktabend kennen. Es wird „Klarschiff “ gemacht und gemeinsam der „Seesack“ gepackt, die Reiseroute besprochen und Aufgaben dazugegeben, die der Vorbereitung dienen. // April 2017, 1 Abend DER WORKSHOP AM GARDASEE: In See stechen In der Arbeitsvilla am Gardasee können die Teilnehmer frei denken und entscheiden, sich entfalten und müssen sich um nichts kümmern. Sie konzentrieren sich auf das Wesentliche und arbeiten mit den Coaches und einem weiteren Teilnehmer an ihrer persönlichen Strategie. // Mai 2017, 1 ½ Tage DER VOR-ORT-SUPPORT: Volle Segel setzen Je einer der Coaches besucht die Teilnehmer nach dem Workshop in ihren Unternehmen, wo er einen weiteren halben Tag als Sparringpartner zur Verfügung steht. Es werden „volle Segel gesetzt“, um dem persönlichen Vorhaben nochmals Rückenwind zu verleihen.

FAHRPLAN & INFOS

Die Workshop-Location: Casa Remolino in Cavaion am Gardasee

APRIL 2017: Vorbereitungsabend mit den angemeldeten Teilnehmern MAI 2017: Workshop am Gardasee mit Übernachtung JUNI/JULI 2017: Besuch im Unternehmen vor Ort * die genauen Termine werden in der ersten Märzhälfte bekannt gegeben

*) Die exakten Termine werden abhängig von der Teilnehmerzahl und unter Berücksichtigung der individuellen Terminplanung in der ersten Märzhälfte fixiert.

PREIS: 4.650 Euro inklusive sämtlicher Leistungen zzgl. MwSt.

Die Vorteile

VERANSTALTER: MIT ALLEN WASSERN KG Leopoldstraße 26, 6020 Innsbruck, www.mitallenwassern.com

• zeitschonende und effiziente Lösungen für Unternehmer und Entscheider • intensive und nachhaltige Verarbeitung „Ihres Themas” durch Begleitung über drei Monate • zwei Coaches mit langjähriger Erfahrung, hoher Diversität und erprobtem Zusammenspiel • außergewöhnliches und exklusives Arbeitsumfeld zur Förderung des persönlichen Freiraumes („losgelöst“ vom Tagesgeschäft) • alle Leistungen inklusive *) Die Gutscheine gelten für jeweils eine Person und können nur für diese Veranstaltung eingelöst werden. Keine Barablöse möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

IHR ECO.NOVA-EXTRA: Unter allen Interessierten, die unter

www.mitallenwassern.com/kolumbus über das Kontaktfeld eine unverbindliche Anfrage senden, werden zwei Gutscheine im Wert von je 2.000 Euro vergeben.*) Einsendeschluss ist der 28. Feber 2017.

Die Gewinner werden schriftlich verständigt!

!

eco.nova

55

eco.zukunft

„Wir ermöglichen den Dialog“

F

Zahlreiche Studien belegen, dass die Ursache für den Wohlstand eines Landes in dessen Innovationskraft liegt. Erfolgreiche Entwicklung kann nur über ebenso erfolgreiche Forschung stattfinden – und über deren Transfer in die Wirtschaft. // TEXT: MARINA KREMSER

orschung ist ein Bereich, der

wir uns als Christian Doppler Forschungsge-

scher alleine sind oft geneigt, nur in die eine

in der breiten Öffentlichkeit

sellschaft stellen, ist nun: Was können wir da-

explizite Richtung ihrer Forschung zu gehen.

vielfach erst seinen Platz

zu beitragen, damit diese Basis, die Industrie,

Sie machen sich in der Regel keine Gedanken

finden muss. Vor allem mit

in Österreich floriert? Und wir denken, dass

darüber, welche Anwendung ihre Forschung

Grundlagenforschung können viele nicht

der Schlüssel dazu im Wissen liegt. Wir möch-

finden könnte. Das ist nicht ihr Thema. Sie

wirklich etwas anfangen. Zu abstrakt, zu

ten mit unserer Forschung zu einer intelligen-

brauchen also jemanden, der sich ihres Wis-

weit weg. Aber wichtig, denn keine Anwen-

ten, wissensbasierten Wirtschaft beitragen.

sens bedient. Auf der anderen Seite wissen Unternehmer oft gar nicht, welcher Wissens-

dung ohne Grundlage. Die Christian Doppler (CD) Labors nehmen dabei eine Art Zwitter-

Wie lässt sich das universitäre Wissen,

schatz zu einer ihrer Fragestellungen bereits

stellung ein. Sie betreiben anwendungsori-

aus dessen Umfeld Forschung in der Regel

vorhanden ist. Es braucht also den ständi-

entierte Grundlagenforschung auf höchs-

kommt, in die Wirtschaft übertragen?

gen Dialog und das ist der große Benefit der

tem Niveau, wobei Wissenschafter dabei

Eine Möglichkeit ist, dass in der Industrie

CD-Labors. Dieser Austausch ist die Basis ei-

mit innovativen Unternehmen kooperieren.

selbst geforscht wird und dies (partiell) un-

ner wissensbasierten Gesellschaft.

Für die Förderung dieser Zusammenarbeit

terstützt wird. Das passiert in Österreich zum

gilt die Christian Doppler Forschungsgesell-

Teil bereits sehr professionell, zum Beispiel

Haben Sie das Gefühl, dass diese Möglich-

schaft (CDG) international als Best-Practice-

mit den Basisprogrammen der Österreichi-

keit der Zusammenarbeit in der Unterneh-

Beispiel.

schen Forschungsförderungsgesellschaft

merlandschaft ausreichend bekannt ist?

Kürzlich wurden an der Medizinischen Uni-

FFG. Wir glauben jedoch, dass es wesentlich

Ich denke, dass beide Seiten noch kein aus-

versität Innsbruck zwei neue CD-Labors ge-

ist, auch Grundlagenforschung für industri-

reichendes Verständnis dafür entwickelt ha-

nehmigt. Die offizielle Eröffnung des neuen

elle Fragestellungen zu aktivieren und damit

ben. Wir konnten zwar schon vieles bewir-

„CD-Labors für Krebsimmuntherapie mit

Probleme für die Industrie zu lösen. Deshalb

ken, aber es geht noch viel mehr. Wir haben

pharmakologischem NR2F6 Inhibitor“ (Lei-

haben wir uns als CDG darauf spezialisiert.

mittlerweile in Summe rund 180 CD-Labors geschaffen. Viele davon sind schon ausgelau-

ter: Univ.-Prof. Dr. Gottfried Baier) sowie des „CD-Labors für Mukosale Immunologie“

Warum halten Sie Grundlagenforschung

fen, aktuell sind rund 75 aktiv. Es geschieht

(Leitung: Assoz.-Prof. PD Dr. Alexander Mo-

für so wichtig?

also durchaus etwas, ich denke aber mit all

schen) fand Mitte Jänner statt. Wir sprachen

Wir werden allein mit schrittweisen Verbes-

unseren Erfahrungswerten, dass es zwei- bis

im Zuge dessen mit dem Präsidenten der

serungen unserer Produkte und Dienstleis-

dreimal so viele sein könnten.

CDG, Univ.-Prof. Dr. Reinhart Kögerler.

tungen auf Dauer nicht mehr durchkommen. Dafür ist die Konkurrenz aus anderen

Woran liegt es, dass Unternehmen sich

ECO.NOVA: Welchen Stellenwert haben

Ländern zu stark – Südamerika, Russland,

(noch) scheuen?

Einrichtungen wie Christian Doppler

China, Indien. Diese schließen immer wie-

Firmen machen per se gerne das weiter, was

Labors generell in der Forschung?

der auf westliche Standards auf, das heißt,

sie schon können und das sich auch verkau-

REINHART KÖGERLER: Österreich ist ein

wir müssen schneller sein und Neues entwi-

fen lässt. Das hat vor allem psychologische

Land, wie Tirol auch, das oft missverstanden

ckeln. Das wiederum braucht die Bindung an

Gründe. Man mag Vorhandenes zwar ver-

wird. Kommen Leute von außen nach Tirol,

die Grundlagenforschung.

bessern, mehr aber auch nicht. Ich verstehe

meinen sie, sie kommen in ein Tourismus-

Wir glauben, Grundlagenforschung ist jener

diesen psychologischen Aspekt, aber die Kon-

gebiet. Das stimmt natürlich, doch Tirol ist

Bereich der Forschung, der den weitesten

kurrenz schläft nicht. Psychologie darf also

auch ein sehr hochindustrialisiertes Land. Be-

Möglichkeitsbereich eröffnet, aus dem her-

nicht immer eine Entschuldigung sein. Zu-

trachtet man die wirtschaftliche Wertschöp-

aus die Industrie neue Produkte oder Verfah-

dem erfordert die Einrichtung eines CD-La-

fung, trägt die produzierende Industrie rund

ren entwickeln kann. Die Frage ist: Wie kann

bors eine langfristige Planung und finanziel-

20 Prozent dazu bei. Man soll keinesfalls eine

man diesen Möglichkeiten Raum geben, zu

le Verpflichtung. Unsere Programme laufen

Konkurrenz zwischen den beiden Bereichen

gedeihen, und sie für die Wirtschaft nutzbar

über sieben Jahre, für die man sich zwar

aufbauen, beides trägt zum Wohlstand das

machen? Das kann nur über direkte Koope-

nicht rechtlich bindend verpflichten muss, ei-

Seine bei, aber man darf auch nicht verken-

rationen zwischen Unternehmen und Wis-

ne gewisse Verpflichtung geht aber dennoch

nen: Tirol ist ein Industrieland. Die Frage, die

senschaft passieren. Forscherinnen und For-

damit einher, insbesondere gegenüber dem

56

eco.nova

eco.zukunft

Ist die Einrichtung eines CD-Labors auch eine Imagefrage?

Uns ist das Image im Grunde relativ egal, aber wir wissen von mehreren Seiten, dass es den Unternehmen stark hilft. Es ist ein großes Marketing-Asset, denn der Kunde weiß, hier gibt es eine starke Wissensbasis. Auch Universitäten erachten es als ein sehr hohes Qualitätsmerkmal. So spielt die Arbeit in einem CD-Labor zum Beispiel eine große Rolle bei Bewerbungen um eine Professur.

Die Medizinische Universität Innsbruck hat kürzlich zwei neue Labors bekommen und die Anzahl damit von zwei auf vier verdoppelt. Lässt sich daraus schließen, dass der Forschungsstandort Tirol ein guter ist

„ICH FINDE, FORSCHUNG IST ETWAS SCHÖNES.“ Univ.-Prof. Dr. Reinhart Kögerler

oder dass die Unternehmer die richtigen Fragen stellen?

In diesem Fall muss ich sagen, es ist ein Zeichen, dass an der Medizinischen Universität in Bezug auf die Forschung sehr viel

Forschungspartner. Das fällt etlichen schwer.

Gutachter evaluiert. Dann muss die Leiterin

weitergegangen ist. Die Forschung bewegt

Natürlich gibt es viele Gründe, dass Firmen

oder der Leiter des CD-Labors sich in einem

sich in einem sehr modernen Bereich. Was

Schwierigkeiten haben, sich uns anzuschlie-

Hearing beweisen, bei dem er/sie als Einzelner

sich hier entwickelt hat, hat nicht nur, aber

ßen, es stellt sich aber auch heraus, dass die

40 Leuten gegenübersitzt, die alle in ihrem

sehr stark mit der Arbeit von Herbert Tilg

meisten jener, die einmal eine solche Partner-

Fachbereich sehr gut sind. Das ist nicht ange-

im ersten CD-Labor zu tun, das 2013 ausge-

schaft eingegangen sind, auch dabei bleiben.

nehm. Schafft er es aber, durch diese Prüfung

laufen ist. Die meisten jungen Forscher, die

Wir haben ganz selten explizite Aussteiger.

zu kommen – und rund drei Viertel tun das –

heute in den CD-Labors arbeiten, kommen

Auch seitens der Universitäten fehlt noch ein

zahlen wir als CDG die andere Hälfte des Bud-

aus seinem Umfeld. Er hat mit Sicherheit

bisschen das Bewusstsein, dass sie von CD-La-

gets. Das Verfahren ist deshalb so hart, weil es

viel bewirkt. Vier neue CD-Labors innerhalb

bors profitieren können. In der Regel hat der

neben Exzellenz auch um hohe Geldsummen

von zwei Jahren zu bekommen ist eine tolle

durchschnittlich gute Wissenschafter seine

geht. Das Budget eines Labors ist nach unten

Quote. Es ist ein Qualitätskriterium hohen

Fragestellung, die er behandelt und mit der er

mit 110.000 Euro und nach oben mit derzeit

Ranges für die Forschung am Standort Inns-

zufrieden ist. Nur wenige denken darüber hin-

700.000 Euro pro Jahr begrenzt. Das heißt,

bruck. Das heißt nicht nur, dass die Qualität

aus. Das verhindert, dass das gesamte Potenzi-

es kann dabei um bis zu fünf Millionen Eu-

der Forscherinnen und Forscher an sich sehr

al der Universitäten aktiv genutzt wird.

ro gehen. Für einen Einzelforscher ist das die

gut ist. Es heißt auch, dass die Menschen das

höchste Förderung europaweit.

Bewusstsein dafür haben, dass die Beschäfti-

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt

Nach zwei und fünf Jahren wird das Projekt

gung mit der Anwendung von Forschung ei-

sein, um ein CD-Labor einrichten zu können?

evaluiert, nach sieben Jahren ist es abgeschlos-

nem selbst sehr viel weiterhelfen kann.

Es muss bereits eine Idee der Zusammenar-

sen. Die Evaluierung bezieht sich dabei vorran-

Natürlich stellen die Unternehmen aber

beit zwischen einem Wissenschafter und ei-

gig auf den wissenschaftlichen Stand, weil wir

auch die richtigen Fragen. Tiroler Unterneh-

nem Unternehmen und eine Fragestellung

garantieren möchten, dass der Forscher immer

men – große wie kleine – sind sehr aktiv in

seitens der Industrie bestehen. Von Seiten

auf dem höchsten Niveau der Wissenschaft

den CD-Labors. Jährlich werden dort Millio-

des Unternehmens muss der konkrete Bedarf

steht. Die Unternehmen sollen nur die beste

nenbeträge investiert. Ich betrachte das als

an Wissen und Know-how aus der anwen-

Forschung angeboten bekommen.

beachtliches Asset.

dungsorientierten Grundlagenforschung da sein. Dazu gibt es einige sachliche Grundvoraussetzungen: Der Wissenschafter muss garantieren, am internationalen wissenschaftlichen Stand zu sein. Das Unternehmen hingegen muss bereit sein, die Hälfte des veranschlagten Budgets auf sieben Jahre zu übernehmen. Wenn dies gewährleistet ist, gibt es einen Antrag, den wir begleiten und der anschließend, wenn er die Voraussetzungen erfüllt, in ein Prüfverfahren übergeleitet wird. Und diese Prüfung ist eine sehr harte.

Zunächst wird die wissenschaftliche Qualität durch internationale Gutachterinnen und

CHRISTIAN DOPPLER FORSCHUNGSGESELLSCHAFT (CDG)

Die CDG bildet seit mehr als 20 Jahren einen wichtigen und erfolgreichen Bestandteil des österreichischen Innovationssystems. Für das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zählen die Fördermodelle der CDG zu den wichtigsten Instrumenten zur Forschungsförderung an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft.

Die CDG fördert dabei die Kooperation von hervorragenden WissenschafterInnenn und innovativen Unternehmen. Christian Doppler Labors betreiben anwendungsorientierte Grundlagenforschung an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und sind thematisch offen. Sie werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW).

Eine Antragstellung ist jederzeit möglich. // www.cdg.ac.at

eco.nova

57

eco.zukunft

Expertise maßgeschneidert Industrie 4.0 oder auch die vierte industrielle Revolution ist als Schlagwort derzeit in aller Munde.

Die Universität Innsbruck, die FH Vorarlberg, die FH Salzburg und 21 Firmen haben sich gemeinsam zu einem von der FFG geförderten Qualifizierungsnetz zusammengeschlossen. In dem Projekt werden gezielt Schulungen für Firmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeboten.

D

ie Österreichische For-

zwischen Universitäten, Fachhochschulen

stellt. Ziel ist die Zusammenführung mo-

schungsförderungsgesell-

und der praxisorientierten Anwendung in

derner Informations- und Kommunikati-

schaft (FFG) investiert im

der Wirtschaft. Mit dem Qualifizierungs-

onstechnik mit der industriellen Fertigung.

Auftrag des Bundesministeriums für Wis-

netz WEST, kurz Q-WEST, wird ein Projekt

Themen, die Anlagenhersteller wie auch

senschaft, Forschung und Wirtschaft mit

gefördert, das die digitale Vernetzung von

produzierende Unternehmen mit vielen

dem Programm „Forschungskompetenzen

allen in der Wertschöpfungskette betei-

neuen Herausforderungen konfrontieren.

für die Wirtschaft“ in den Wissenstransfer

ligten Firmen und Personen ins Zentrum

Gemeinsam decken die Hochschulpart-

58

eco.nova

eco.zukunft

MIT DEM QUALIFIZIERUNGSNETZ WEST, KURZ Q-WEST, WIRD EIN PROJEKT GEFÖRDERT, DAS DIE DIGITALE VERNETZUNG VON ALLEN IN DER WERTSCHÖPFUNGS-KETTE BETEILIGTEN FIRMEN UND PERSONEN INS ZENTRUM STELLT. ZIEL IST DIE ZUSAMMENFÜHRUNG MODERNER INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNIK MIT DER INDUSTRIELLEN FERTIGUNG.

geschneidert genau jenes Know-how, das

Betrieben im Bereich Digitalisierung für

sie unmittelbar im Alltag und für die Zu-

absolut notwendig. Umso mehr freuen

kunft brauchen.“

Wissen nach Wunsch

wir uns über das große Interesse unserer Unternehmen. Besonders hervorheben möchten wir die positive Kooperation

Der Aufbau des Q-WEST orientiert sich

der Universität Innsbruck, der Fachhoch-

maßgeblich an den Bedürfnissen der ler-

schule Vorarlberg und der Fachhochschule

nenden Teilnehmerinnen und Teilneh-

Salzburg, da durch sie Forschungsleistun-

mer. In einem Modulsystem wählen die

gen direkt in die Unternehmen transferiert

Interessierten aus den unterschiedlichen

werden können.“

Firmen die Angebote aus, die für ihr Um-

Thomas Ußmüller vom Institut für Mecha-

feld und ihren Beruf wichtig sind, um sich

tronik, das sich in den kommenden Jahren

in ihrem Fach weiter zu vertiefen. Neben

zu einem Kompetenzzentrum im Bereich

der Standortagentur Tirol und der ITG

Industrie 4.0 entwickeln möchte, sieht den

(Innovationsservice für Salzburg) ist auch

Vorteil auf beiden Seiten: „Die gewonne-

der Wirtschaftsstandort Vorarlberg, kurz

nen Erkenntnisse über die Bedürfnisse in

WISTO, am Qualifizierungsnetz interes-

den Unternehmen können dazu verwendet

siert: „Die Digitalisierung nimmt immer

werden, um Forschung und Lehre dahinge-

mehr Einfluss auf unsere Arbeitswelt, ver-

hend anzupassen. Eine weitere Verwertung

ändert Prozesse und Anforderungen. Das

erfolgt über das entstehende Netzwerk.“

ner dabei einen breiten Themenkomplex

Qualifizierungsnetzwerk WEST gibt Fach-

Die Forschungsgruppe Quality Enginee-

ab, der alle Aspekte von Industrie 4.0, von

kräften die richtigen Werkzeuge für diese

ring am Institut für Informatik an der Uni

den Geschäftsprozessen bis hin zum In-

Entwicklungen an die Hand. Vorarlbergs

Innsbruck ist sehr daran interessiert, das

ternet der Dinge, umfasst. Diese Trends

teilnehmende Unternehmen profitieren

langjährig aufgebaute Know-how und die

werden die Industrie in den kommenden

durch einen speziell auf sie zugeschnitte-

entwickelten Methoden an Praktiker zu

Jahrzehnten signifikant prägen. „Das Qua-

nen, nachhaltigen Wissens- und Kompe-

vermitteln. „Mich freut besonders, dass wir

lifizierungsnetz liefert den beteiligten Un-

tenzaufbau. Daher unterstützt die WISTO

viele Firmen für das Qualifizierungsnetz

ternehmenspartnern das nötige Rüstzeug

das Qualifizierungsnetz gezielt, um die

gewinnen konnten, die bisher noch nie mit

für Industrie 4.0, um frühzeitig auf die ge-

Wettbewerbsfähigkeit der Region langfris-

der Uni Innsbruck kooperiert haben“, be-

änderten Rahmenbedingungen zu reagie-

tig zu sichern und Potentiale frühzeitig zu

tont Ußmüller.

ren und langfristig wettbewerbsfähig zu

nutzen.“

Neben dem Qualifizierungsnetz WEST

bleiben. Insgesamt werden 179 Mitarbeiter

Der Wissensvermittlung liegt ein drei-

wird an der Uni ein zweites Projekt geför-

aus 21 Betrieben aus Tirol, Vorarlberg und

stufiger Prozess zugrunde. Zuerst wird

dert. COMSYSBAU zielt auf die computer-

Salzburg geschult“, erklärt Thomas Ußmül-

in grundlegenden Kursen eine möglichst

gestützte Planung und Fertigung mit sys-

ler, Professor am Institut für Mechatronik.

einheitliche Wissensbasis aller beteiligten

tematisierten Bauweisen aus Holz ab. Der

Wie wichtig das Q-WEST für die westös-

Projektpartner geschaffen. Darauf aufbau-

verstärkte Austausch zwischen Wissen-

terreichische Wirtschaft ist, unterstreicht

end folgen weiterführende Kurse, die die

schaft und Handwerk soll die Zusammen-

auch Tirols Wirtschaftslandesrätin Patri-

Ergebnisse aktueller Forschungsfragestel-

hänge greifbarer machen und die Kommu-

zia Zoller-Frischauf: „Um die Chancen der

lungen mit Bezug zu Industrie 4.0 vermit-

nikations- und Innovationsbereitschaft

Digitalisierung nutzbar zu machen, brau-

teln. Als letzter Schritt folgt eine prakti-

in Unternehmen fördern. 31 Firmen und

chen wir nicht nur die gut ausgebildeten

sche Umsetzung von konkreten Projekten

Partner sind Teil dieses Projektes. Mit der

Fachkräfte von morgen, sondern auch Wei-

in den Firmen, die durch die wissenschaft-

FFG-Förderung von zwei Weiterbildungs-

terbildung der wertvollen Fachkräfte von

lichen Experten begleitet werden. Neben

projekten geht eine knappe Million Euro

heute. Mit dem von der Standortagentur

Vorarlberg ist auch der Wirtschaftsstand-

nach Tirol, Vorarlberg und Salzburg, eine

Tirol mitentwickelten Qualifizierungsnetz

ort Salzburg durch die ITG vertreten: „Wir

Leistung, mit der die Uni Innsbruck auf

bekommen die Tiroler Unternehmen maß-

halten die Qualifizierung von Salzburger

sich aufmerksam macht.

eco.nova

59

Geld Geld

Finanzieren & Versichern

Mangelndes Finanzwissen sorgt für Unsicherheit // TEXT: MICHAEL POSSELT

A

nlässlich ihrer Jahresauftakt-

viele Menschen wenig Vertrauen in die Er-

ne umfassende, aktive Information über die

konferenz tauschten rund 300

tragschancen von Wertpapieren, weil generell

für den jeweiligen Lebensmoment passen-

Finanzberater des Finanz-

ein negatives öffentliches Klima gegenüber

den Vorsorge- und Veranlagungsmöglichkei-

dienstleistungsunternehmens

Aktien oder Fonds vorherrsche und aufgrund

ten. Dabei zeigen die Erfahrungsberichte der

Swiss Life Select (SLS) ihre Erfahrungen aus

des mangelnden Finanzwissens langfristiges

SLS-Berater, dass verständliche und nachvoll-

der täglichen Beratung und Betreuung von

Investieren mit kurzfristigem Spekulieren

ziehbare Finanzprodukte bei entsprechender

rund 96.000 Kunden in Österreich aus. Disku-

gleichgesetzt werde. Das Gebot der Stunde

Aufklärung über die Vor- und Nachteile sowie

tiert wurden vor allem die Stimmung sowie

sei laut Obererlacher daher mehr denn je ei-

der Risiken sehr wohl angenommen werden.

die aktuellen Bedürfnisse der Bevölkerung zu den Themen Vorsorge, Veranlagung und Finanzierung. Der Tenor: Ein Großteil der Bevölkerung hat nach wie vor kaum Wissen über Vor- und Nachteile von Finanzprodukten. Solange sich das nicht ändert, werden die Österreicher nach Meinung der SLS-Experten weiterhin überwiegend ihr Geld auf dem Sparkonto parken und das Potenzial an alternativen Anlageformen nicht realisieren. „Die Politik ist daher gefordert, rasch Finanzwissen bei der Bevölkerung aufzubauen, insbesondere auch im Hinblick auf die private Pensionsvorsorge, um einer drohenden Altersarmut entgegenzusteuern“, appelliert SwissLife-Select-CEO Christoph Obererlacher an die österreichische Finanzpolitik. Viele SLS-Finanzberater berichten von einer Verunsicherung der Kunden, die grundsätzlich wegen der niedrigen Sparzinsen eine intensive Beratung über alternative Veranlagungsprodukte suchen. Dabei ist sehr oft eine Ablehnung gegenüber Wertpapieren, insbesondere Aktien, spürbar. Laut Obererlacher haben

60

eco.nova

FINANZTRENDS 2017 • Im Bereich der Veranlagung und Vorsorge suchen die Kunden weiterhin Sicherheit und zumindest geringe Ertragsmöglichkeiten bei ihren Investments.

• Die Nachfrage nach fondsgebundenen Lebensversicherungen wird aufgrund der steuerlichen Attraktivität und Ertragschancen weiter steigen.

• Bei der Pensionsvorsorge wird die Nachfrage nach Fonds mit breiter Asset-Streuung oder verlässlichen Dividendenrenditen steigen.

• Kompetente Aufklärung und Beratung führen zu mehr Vertrauen in alternative Veranlagungs- & Investmentprodukte.

• Ungebrochen großes Interesse an fixverzinsten Krediten mit langen Laufzeiten, insbesondere zur Finanzierung von Immobilien oder Vorsorgewohnungen.

• Interesse an der Überprüfung von bestehenden Finanzierungen, um Zinsvorteile von bestehenden Krediten oder Darlehen zu generieren.

• Im Bereich der Risikoabsicherung wird weiterhin die Ablebensversicherung eine dominierende Rolle spielen.

• Zunahme des Interesses für private Unfallversicherungen, für die aufgrund der Risiken durch vielfältige Aktivitäten in unserer modernen Freizeitgesellschaft ein deutlich höheres Bewusstsein entstanden ist.

• Wachsendes Interesse an Pflegeversicherung – forciert durch die öffentliche Diskussion über die Finanzierbarkeit der Pflege im Zusammenhang mit der hohen Lebenserwartung Quelle: Swiss Life Select, Finanzbarometer 16. Jänner 2017

eco.geld

ECO.MMENTAR

er Ratgeber Angst ist ein schlecht

© ANDREW HOVIE

Dr. Michael Posselt Finanzredaktion

Disziplin und Risiko werden an der Börse belohnt.

R

und um den Jahreswechsel fassen Herr und Frau Österreicher allerlei gute Vorsätze – auch in Sachen Geld. Der Grundtenor dabei ist, zukünftig mit dem Geld diszipli-

nierter umzugehen. Dazu zählt auch, dass man sich beim Sparen um entsprechende Erträge kümmert. Für die Österreicher steht bei der Geldanlage Sicherheit an vorderster Stelle. Sparbuch, Gold und Immobilien zählen zu den beliebtesten Anlageformen.

Aktien und Investmentfonds rangieren am Schluss. Für zwei von drei Österreichern ist der Kauf von Aktien mit einem hohen finanziellen Risiko verbunden, bei Investmentfonds glaubt dies immer noch jeder Zweite. Doch soll man jetzt noch in Aktien investieren? Sind diese nach einer jahrelangen Rallye nicht schon viel zu teuer und bedrohen nicht der neue Protektionismus à la Trump und Brexit den Freihandel und damit die Weltwirtschaft? Die Suche nach dem richtigen Zeitpunkt führt an der Börse zumeist ins Leere. Wer immer wieder auf den richtigen

Ihr neuer Partner in Sachen Recht Fundierte Beratung & Repräsentation

Einstiegszeitpunkt wartet, wird diesen stets versäumen. Risiken wird es immer geben. Ebenso wie Chancen.

Zahlreiche Studien und auch die Praxis belegen: Wer regelmäßig und langfristig investiert, wird an der Börse belohnt. Unternehmen werden ihre Investoren auch künftig für das eingegangene Risiko entschädigen müssen – mit mehr Ertrag als in vermeintlich sicheren Anlagen. Um diesen Ertrag mitzunehmen, müssen Anleger über ihren Schatten springen und mutig und diszipliniert investieren. Mit einem Mix aus Aktien, Anleihen, Gold und Cash lassen sich zwischenzeitliche Verluste ab-

7

federn und langfristig solide Erträge erwirtschaften.

DIE HISTORISCHE ZAHL:

Zählt man die Jahre zusammen, die der Schilling in Österreich als gesetzliches Zahlungsmittel gegolten hatte, waren dies ins-

gesamt 70. Seit der 1925 umgesetzten Einführung des Schillings bis zur Einführung des Euro im Jahr 2002 kamen mehrere Serien der verschiedenen Nominalen in Umlauf. Beispielsweise gab es von der 50-Schilling-Banknote insgesamt sieben unterschiedliche Typen. Für die erste Ausgabe bildete der Designer der Note, Alfred Cossmann, darauf eine stilistische Darstellung eines Arbeiters und einer Arbeiterin ab, die letzte Ausgabe der 50-Schilling-Banknote zierte Sigmund Freud.

Rechtsanwalt Dr. Florian Legit

Wilhelm-Greil-Straße 14/2, 6020 Innsbruck Telefon: +43 (0)664 14 10 215 E-Mail: rechtsanwalt@legit.at www.legit.at in Regie mit RA Dr. Georg Ganner Vertrags- & Wirtschaftsrecht Liegenschafts- & Immobilienrecht Transportrecht

eco.nova

61

eco.wirtschaft

62

eco.nova

eco.wirtschaft

Anlageausblick 2017 Wir sind in der Regel keine Freunde vom Blick in die Glaskugel.

Und gerade in Zeiten wie diesen mit all ihren Unwägbarkeiten ist es schwierig, vorherzusagen, wie sich das heurige Geldjahr entwickeln wird.

Dennoch haben wir uns in der Tiroler Bankenlandschaft umgehört und deren Protagonisten um ihre Einschätzung gebeten. Während unser Finanzredakteur Michael Kordovsky große Unsicherheiten auf uns zukommen sieht, sind Tirols Banker mehr oder weniger deutlich positiver gestimmt. Ein Blick auf ein Jahr mit vielen Fragezeichen.

eco.nova

63

eco.geld

Mit Vollgas in die Wirtschaftskatastrophe?

Ein freier weltweiter Handel galt über lange Jahre als Garant für Wohlstand und Prosperität.

Genau diese einst soliden Rahmenbedingungen stehen nun auf dem Spiel. Trumps protektionistische Wirtschaftspolitik droht die gerade begonnene Konjunkturerholung abzuwürgen. Doch was genau auf uns zukommt, kann niemand mehr seriös prognostizieren. Trump steht schlicht für Unsicherheit und diese ist Gift für die Finanzmärkte. Cash, Gold, Silber und Schweizer Franken sind die sicheren Häfen. // TEXT: MICHAEL KORDOVSKY

D

ie Aktienmärkte, die für ge-

mehr produziert. 11 von 18 Industrien melde-

aus. Hinzu kommt in manchen Emerging

wöhnlich der Konjunktur

ten eine Expansion. Im Euroraum markier-

Markets eine höhere Wettbewerbsfähigkeit

vorauseilen, zeigen auf brei-

te der Markit-Eurozone-Composite-Index,

infolge von Währungsabwertungen. Das

ter Front aufwärts. Per 17.

Stimmungsindikator für Produktions- und

würde alles für einen globalen Aufschwung

Jänner lagen auf 3-Monats-Sicht Dow Jones

Dienstleistungswirtschaft, im Dezember

sprechen, hätte es da nicht bei der US-Wahl

und DAX jeweils rund zehn Prozent im Plus,

den höchsten Stand seit 67 Monaten. Der

im November 2016 einen folgenschweren

der Nikkei sogar gut elf Prozent, während

Gesamtauftragseingang wies das höchste

Zwischenfall gegeben.

es der russische RTX RUB sogar auf knapp

Plus seit Dezember 2015 aus, der entspre-

zwölf Prozent brachte. Die Hoffnungen

chende Index Neugeschäft erreichte einen

Trump bedeutet Unsicherheit

sind groß, dass unter US-Präsident Donald

der höchsten Werte der vergangenen fünf-

Der Wahlsieg von Donald Trump in den USA

Trump die Sanktionen gegen Russland gelo-

einhalb Jahre. Posi- tiv sieht die Situation

galt jahrelang als ein unwahrscheinliches

ckert werden, was zuletzt auch – neben stei-

auch für öl- und

rohstoffexpor-

„Schreckensszenario“, das nun Wirklichkeit

genden Ölpreisen – den Rubel stärkte.

tierende Schwel-

lenländer

wurde. Noch wenige Tage vor der US-Wahl

Rein konjunkturell würde es nämlich tat-

sah die Schweizer Publikation „Tagesan-

sächlich bergauf gehen. Das ist gut für Öl

zeiger“ einen Erfolg von Donald Trump als

und Rohstoffe. Im Euroraum

„Black Swan Event“, ein überaus seltenes

wuchs die Wirtschaftsleistung

und totales Schockereignis. Der Ökonom

im vierten Quartal bereits das

Justin Wolfers schätzt, dass ein Präsident

dritte Quartal in Folge um 1,7 Pro-

Trump die Profitabilität der US-Wirtschaft

zent und in China veranlassen die

um mindestens zehn Prozent nach unten

vorläufigen Wirtschaftsdaten, neue

drücken würde. Dennoch ließen sich die

Hoffnung zu schöpfen: In den ersten drei

Märkte (noch) von den theoretischen Auf-

Quartalen 2016 war ein Wirtschaftswachs-

schwungpotenzialen blenden, die von Infra-

tum von 6,7 Prozent getragen von einem

strukturprogrammen und Steuersenkungen

boomenden Wohnungsmarkt, Kreditwachs-

ausgingen. Doch das politische Gesamtpaket

tum und steigenden Infrastrukturausgaben.

hat gelinde gesagt Schönheitsfehler.

Die Preise konjunktursensibler Rohstof-

Trump steht für massive Steuersenkungen,

fe wie Eisenerz, Stahl und Kupfer sind im

Infrastrukturprogramme und Abschottung

Aufwind, ebenso die Seefrachtraten, wenn

der US-Wirtschaft mit Schutzzöllen. Eine

auch von einem sehr niedrigen Niveau aus-

mögliche – zumindest vorläufige – Tauwet-

gehend. Hoffnung würden auch die auf Fir-

terpolitik im Verhältnis mit

menumfragen beruhenden Einkaufsmana-

Russland steht auf der ande-

ger-Indizes für Europa und die USA geben.

In der US-Industrie zeigt der ISM® Report On Business® im Dezember 2016 gegenüber

ren Seite einer Reihe wirtschaftlicher und politischer Kon-

November eine starke Steigerung der Auf-

flikte gegenüber. So

tragseingänge. Das ist ein positiver Frühin-

sind vor allem er-

dikator. Die Preise ziehen an und es wird

neute Handelssank-

64 64

eco.nova eco.nova

eco.geld

Inflation und Zinsanstiege statt Wachstum

den bereits eingeschlagenen Rückzug aus

für den Fall, dass sich bei der iranischen Präsidentenwahl am 19. Mai ein Hardliner

Die Inflation bahnt sich bereits über steigen-

schleunigen und so einen Crash und Rendi-

durchsetzt. Auch innerhalb der NATO

de Ölpreise den Weg. Im Euroraum sprang

te-Schock bei US-Treasuries auslösen. Liegt

droht ein Zerwürfnis. Laut Trump gäbe es

von November auf Dezember die Jahres-

allerdings ein allzu starker Renditeanstieg

nämlich nur fünf NATO-Länder, die zahlen,

teuerung von 0,6 auf 1,1 Prozent. Noch im

an weiteren Zinsschritten der FED, dann

was sie müssen, während der Rest viel zu

August lag sie bei 0,2 Prozent. Verstärkend

droht das höhere Zinsniveau in den USA

niedrige Beiträge auf Kosten der USA leis-

hinzu kommt eine rückläufige Ölprodukti-

Kapitalabflüsse raus aus diversen Schwel-

te. Trump forderte deshalb im Wahlkampf,

on: Die OPEC beschloss, in den ersten sechs

lenländern, rein in US-Dollar-Veranlagun-

dass die NATO-Mitglieder das nachzah-

Monaten 2017 ihre tägliche Ölproduktion um

gen auszulösen. In Schwellenländern wie

len sollten, was sie früher nicht geleistet

knapp 1,2 Millionen Barrel auf 32,5 Millionen

Mexiko, Brasilien, der Türkei, Russland,

haben. Am schwerwiegendsten werden

Barrel pro Tag zu drosseln. Auch die Nicht-

China und Indonesien könnte dies stärke-

jedoch die Folgen möglicher Handelskrie-

OPEC-Länder wollen pro Tag 562.000 Barrel

re Turbulenzen (fallende Aktien- und Anlei-

ge sein.

weniger produzieren. Und es drohen erneute

henkurse und erneute Währungsabwertun-

Die US-Wirtschaft droht unter Trump zu

Ausfälle des Irans. Die neue US-Regierung

gen) zur Folge haben.

einer „geschützten Werkstatt“ zu verkom-

könnte nämlich eine härtere Gangart gegen-

men, in der der US-Standort mehr zählt als

über dem Iran einlegen und Wirtschafts-

Profiteure der Unsicherheit

Wettbewerbsfähigkeit. So wie es aussieht,

sanktionen erscheinen plausibel.

Somit sollte man die Wertentwicklung von

wird Trump das TTIP über Bord werfen, die

Zusätzlich inflationär würden sich hohe

Hochzinswährungsveranlagungen heuer

NAFTA neu verhandeln und möglicherwei-

Importzölle auswirken. In den USA kommt

laufend im Auge behalten, um im Falle dro-

se China bei der WTO als Währungsmanipu-

noch in Zusammenhang mit dem Infrastruk-

hender Negativszenarien rasch Gewinne

lator offiziell anklagen. Unter Trump droht

turprogramm im Volumen von bis zu einer

mitzunehmen und Verluste zu begrenzen.

ein weltumspannender Handelskrieg, sofern

Billion Dollar (auf zehn Jahre) eine Knapp-

Engagements am Aktienmarkt sind mit

nicht nach Amtsantritt eine gemäßigtere Po-

heit an potenziellen Arbeitskräften, insbe-

größter Vorsicht zu genießen, während man

litik erfolgt.

sondere Fachkräften, dazu. Diese Situation

US-amerikanische und europäische Staats-

Während des Wahlkampfes in Minnesota

würde sich mit der geplanten Abschiebung

anleihen mit längerer Laufzeit meiden sollte.

kündigte Trump an, dass Firmen, die Stellen

mehrerer Millionen illegaler Einwanderer

Spekulative Trader können sogar über spe-

etwa nach Mexiko verlagern, für die Einfuh-

noch zusätzlich verschärfen. Bei nur 4,7 Pro-

zielle Futures Short in US-Staatsanleihen

ren aus Mexiko in die USA eine Steuer von 35

zent Arbeitslosenquote ist der Arbeitsmarkt

gehen. In Europa kann man zum passenden

Prozent zahlen müssten. Die geplanten Zoll-

schnell leergefegt und dann droht Lohn-

Zeitpunkt weniger spekulative Short-ETFs

abgaben auf chinesische Importgüter sollen

inflation. Bereits drei Leitzinserhöhungen

auf einen Euro-Staatsanleihen-Index oder

sogar bei 45 Prozent liegen. Gegenmaßnah-

erwarten sich im laufenden Jahr die Ent-

den deutschen Bund-Future erwägen. Als

men erscheinen plausibel. Im Szenario eines

scheidungsträger der FED, die entschlossen

Anlagewährung für Anleiheinvestments

vollen Handelskrieges errechnete das Peter-

sind, zu handeln – auch gegen die Interessen

erscheint der Schweizer Franken attraktiv,

son Institute für die USA bis 2019 den Verlust

Trumps, der sich einen schwächeren Dollar

zumal die Chancen auf eine weitere schritt-

von 4,8 Millionen Arbeitsplätzen in der Pri-

wünscht.

weise Aufwertung zum Euro gut stehen.

vatwirtschaft. Die Zeichen stehen auf Sturm,

Trump warf bereits seine Schatten am Bond-

Frankenschuldner hingegen laufen Gefahr

denn bis zuletzt warnt Trump meist über

markt voraus: Vom 8. bis 18. November stieg

erneuter Währungsverluste.

Twitter Firmen, die in Mexiko Fabriken pla-

die Rendite zehnjähriger US-Treasuries von

nen. Für Mexiko zeichnet sich bereits ein De-

1,86 auf 2,34 Prozent – also fast 0,5 Prozent-

Tipp für (vorsichtige) Anleger

saster ab, denn 80 Prozent der mexikanischen

punkte in weniger als zwei Wochen! Per 13.

Den Löwenanteil des Portfolios sollte man

Exporte gehen zollfrei in die USA, 35 Prozent

Jänner lagen sie bei 2,38 Prozent. Nicht um-

bis zur Höhe der Einlagensicherung auf

der Arbeitsplätze in Mexiko hängen direkt

sonst hält der US-Dollar (noch) sein hohes

diversen Online-Festgeld- bzw. Online-Ta-

vom Außenhandel ab. Somit ist es nicht ver-

Niveau. Auch die Renditen zehnjähriger

gesgeld-Konten (Renault Bank, Santander,

wunderlich, dass seit dem 9. November 2016

deutscher Bundesanleihen sind auf über 0,30

ING-DiBa u. a.) parken. Steigen die Zinsen,

(per 18. Jänner 2017) der US-Dollar zum Mexi-

Prozent angestiegen. Vor wenigen Monaten

gibt es auch dort schnell mehr Ertrag. Ein

kanischen Peso 19 Prozent aufwertete.

befanden sie sich noch im marginal negati-

Teil (10 bis 20 Prozent) kann in Gold- und

Auch durch das verhinderte TTIP gehen

ven Bereich. Diese Entwicklung gibt der EZB

Silbermünzen (Wiener Philharmoniker,

Wachstumseffekte verloren: Gemäß einer

wieder neue Spielräume für Anleihenkäu-

Maple Leaf) investiert werden. Mit zuneh-

Studie des Centre for Economic Policy Rese-

fe (weniger Papiere mit Negativzinsen; EZB

mender Unsicherheit und Krisenstimmung

arch (CEPR) würde ein TTIP in vollem Um-

darf keine Papiere mit Negativzins von über

gewinnen Edelmetalle an erneuter Auf-

fang der EU und den USA bis 2027 ein zusätz-

-0,40 Prozent kaufen). Das kann Renditean-

wärtsdynamik. Ein kleiner Teil (ca. 10 bis

liches Wirtschaftswachstum von 0,5 bzw.

stiege im Euroraum vorübergehend dämp-

15 Prozent) des Portfolios kann noch auf

0,4 Prozent bringen. Rechnet man nicht nur

fen.

CHF-Konten gelegt und/oder in CHF-Anlei-

höhere Einkommen, sondern auch Preissen-

Bei US-Treasuries drohen indes weitere

hen investiert werden. Der Franken ist und

kungseffekte, dann würde laut CEPR-Studie

Renditeanstiege und Kursverluste. Abge-

bleibt eine Fluchtwährung in Krisensitua-

das verfügbare Einkommen einer vierköp-

sehen davon, dass eine zu expansive Fis-

tionen. Damit lassen sich die zukünftigen

figen europäischen Familie Jahr für Jahr

kalpolitik zu Rating-Downgrades führen

Klippen relativ gut umschiffen, denn dies

um durchschnittlich 545 Euro steigen. Statt

kann, droht eine eventuelle Machtdemons-

sichert einerseits Liquidität und ermöglicht

Wachstum gibt’s also jede Menge Unsicher-

tration Chinas. Im Falle von Schutzzöllen

andererseits einen gewissen Werterhalt in

heit an allen Fronten.

auf chinesische Produkte könnte China

gefährlichen Szenarien.

tionen gegen den Iran denkbar, vor allem

US-Staatsanleihen für kurze Zeit stark be-

eco.nova

65

eco.geld

Häufig kommt es anders als man denkt Mit dem Anlagejahr 2016 ist ein an Überraschungen reiches Jahr zu Ende gegangen.

Der Auftakt ins neue Börsenjahr indes ist ziemlich missglückt. // TEXT: MICHAEL POSSELT

werden wird. Der Zusammenhang zwischen

Entwicklungen an der Börse (harmonisierter Jahreschart 2016): schwacher Start, starkes Finish

politischer Unsicherheit und der Entwicklung risikobehafteter Anlageformen ist größer geworden. Die Zunahme politischer Risiken ist die Folge des lediglich mäßigen Wachstums und tendenziell sinkender Arbeitseinkommen in der westlichen Welt. Diese Entwicklungen sprechen dafür, dass die Volatilität an den Finanzmärkten steigt. Das

I

QUELLE: BLOOMBERG

Jahr 2017 mit wichtigen Wahlen in Europa werde in diesem Zusammenhang keine Ausnahme darstellen, so Tratter.

Zusätzlich werden drei Wendepunkte für die Entwicklung an den Finanzmärkten 2017 eine entscheidende Bedeutung haben.

Erstens zieht das Weltwirtschaftswachstum m Februar 2016 notierten einige der

ber erklommen alle wichtigen US-Börsenindi-

an. Die globale Konjunktur befindet sich in

wichtigsten Börsenindizes mit über

zes gleichzeitig neue Höchststände. Das letzte

einem anhaltenden, wenn auch eher schlei-

15 Prozent im Minus. Der nächs-

Mal gab es einen solchen Rekord während

chenden Wachstumszyklus, zweitens mel-

te „Unfall“ passierte am 23. Juni, als

der Technologieblase zur Jahrtausendwen-

det sich allmählich die Inflation zurück und

sich das Vereinigte Königreich für den Aus-

de. Ob die Zinswende bereits erfolgt ist, lasse

drittens entwickeln sich die langfristigen

tritt aus der Europäischen Union entschied.

sich noch nicht abschließend beurteilen, je-

Zinsen langsam nach oben. In einem Um-

Und schließlich geschah im November, was

denfalls ziehen die Renditen für Staatsan-

feld moderat steigender Inflationsraten und

laut Umfragen nicht hätte passieren dürfen:

leihen nach ihrem Tief im Juli 2016 wieder

Zinsen haben sich Aktien in der Vergangen-

Donald Trump entschied die US-Präsident-

kräftig an, so der Anlageprofi. Die Geldpolitik

heit zumeist besser entwickelt als Anleihen.

schaftswahlen für sich. „Das eigentlich Über-

der großen Notenbanken driftet auseinan-

Das Jahr 2017 wird daher wahrscheinlich

raschende bei all dem Ungemach war aber,

der. Mittlerweile hat die US-Notenbank für

wieder ein relativ gutes Aktienjahr. Aller-

dass das Chaos an den Börsen ausblieb“, so

2017 drei Zinserhöhungen in Aussicht gestellt,

dings könnte die Differenz zwischen den

Josef Tratter, Regionaldirektor der Volksbank

die EZB hat ihr Anleihekaufprogramm ver-

Gewinner- und Verliereraktien 2017 noch

Tirol AG. „Reagierten die Märkte noch heftig

längert. Ein Grund, warum der Dollar seine

größer als in 2016 und ein aktives Portfo-

auf den Brexit, war die Dauer des Schreck-

Muskeln spielen lässt. Bessere Konjunkturda-

liomanagement daher ein wichtiger Er-

moments bei der US-Präsidentschaftswahl

ten und eine Kehrtwende des Ölförderkartells

folgsfaktor sein. Die gute Entwicklung am

bereits deutlich kürzer. Und den Ausgang

OPEC, das den Ölpreis nun zu stabilisieren

Rohstoffmarkt könnte sich 2017 ebenfalls

des gefürchteten Verfassungsreferendums in

gedenkt, haben für einen Umschwung bei der

fortsetzen, meint Tratter.

Italien quittierten die Marktteilnehmer nur

Ölpreisentwicklung gesorgt.

noch mit einem Achselzucken“, so Tratter.

Interessante Nischen

An der Wall Street gab es 2016 Kursrekorde

Ein Hauch von Regimewechsel

zuhauf. Dem Bullenmarkt hat die Trump-

Einige Vorzeichen lassen darauf schließen,

Anleger. Sicherheit hat einen hohen Preis

Wahl neuen Schwung verpasst. Am 9. Dezem-

dass das Jahr 2017 nicht weniger turbulent

und Risiken werden immer weniger entschä-

Insgesamt sind dies keine leichten Zeiten für

digt. Was also tun mit dem Ersparten? Auf

„MIT EINEM GUTEN VERMÖGENSMIX AUS BARGELD, ANLEIHEN, AKTIEN, IMMOBILIEN UND EDELMETALLEN LÄSST SICH AUCH 2017 EIN POSITIVER ERTRAG ERZIELEN.“ Prok. Josef Tratter, verantwortlicher Regionaldirektor für die Region Schwaz/Zillertal der Volksbank Tirol AG

66

eco.nova

dem Sparbuch lassen und zuschauen, wie die Kaufkraft der Einlage von Jahr zu Jahr weniger wird? Das muss nicht sein. Mit einem guten Vermögensmix aus Bargeld, Anleihen, Aktien, Immobilien und Edelmetallen ist trotz der zum Teil hohen Bewertungen mehr Ertrag möglich. Tratter abschließend: „2017 wird ein Jahr, in dem sich für Anleger Flexibilität und Internationalität auszahlen.“

promotion

Volksbank Tirol lädt Bauherren zu vier Bau- & Wohn-Foren ein

Die Volksbank Tirol veranstaltet speziell für Bauherren, Wohnungs- und Grundkäufer sowie Haus- und Wohnungssanierer im März vier Informationsabende in Mils bei Imst, Innsbruck, Schwaz und Kufstein.

Programm & Vorträge • Die Wohnbauförderung und WohnhaussaTirol) • Wohnträume realisieren – mit der Volksbank als Wohnbau-Bank (Wohnbauexperten, Volksbank)

© VOLKSBANK

nierung in Tirol (Förderspezialisten, Land

„HOLEN SIE SICH WERTVOLLE TIPPS UND ANREGUNGEN BEI DEN VERANSTALTUNGEN, DAMIT DIE REALISIERUNG IHRES WOHNTRAUMS NICHT ZUM FINANZIELLEN ALBTRAUM WIRD.“ Angelika Linter, Wohnbauberaterin der Volksbank in Schwaz

• Mythen beim Bauen und Sanieren (Architekt, Energie Tirol) • Die Volksbank Tirol verlost pro Veranstaltung Finanzierungs-Gutscheine im Wert von 1.000 Euro.

Kaufen, Bauen, Sanieren?

Günstiger könnte der Zeitpunkt nicht sein, denn das tiefe Zinsniveau macht Kredite derzeit äußerst billig. Der Trend zum Immobilienerwerb, Bauen und Sanieren ist anhaltend groß und wird durch das Land Tirol

TERMINE • MI, 8. März 2017, Firma Fesotec, MILS BEI IMST • DO, 9. März 2017, Volksbank-Forum, INNSBRUCK • DI, 14. März 2017, Wirtschaftskammer SCHWAZ • MI, 15. März 2017, Wirtschaftskammer KUFSTEIN

mit einer großen Sanierungsoffensive und lukrativen Förderungsmöglichkeiten unterstützt. Die Volksbank Tirol bietet als Wohnbau-Bank Top-Konditionen, bestmögliche Kreditzinsen, ein kostengünstiges Baukonto und eine ganze Reihe von erstklassigen Ser-

TERMINE IM ÜBERBLICK

• Mi., 8. März 2017, Firma Fesotec, MILS, Gewerbegebiet 4, 6493 Mils bei Imst • Do., 9. März 2017, Volksbank-Forum, INNSBRUCK, Meinhardstraße 1, 6020 Innsbruck • Di., 14. März 2017, Wirtschaftskammer, SCHWAZ, Bahnhofstraße 11, 6130 Schwaz • Mi., 15. März 2017, Wirtschaftskammer, KUFSTEIN, Salurner Straße 7, 6330 Kufstein

ANMELDUNG

Informieren Sie sich bei den Bau- & Wohn-Foren, es zahlt sich aus. Der Eintritt ist frei, die Veranstaltungen dauern jeweils von 19 bis ca. 21 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine Anmeldung ist daher unbedingt erforderlich, und zwar unter der Volksbank-Hotline 050566-7390 oder via Internet: www.wohn-forum.at

JETZT ANMELDEN EINTRITT FREI Uhrzeit: jeweils von 19.00 bis ca. 21.00 Uhr

Bild: © drubig-photo - fotolia.com

viceangeboten.

Einladung zum

BAU- & WOHN-FORUM Die Volksbank Tirol veranstaltet vier Informationsabende für Bauherren, Wohnungskäufer & Sanierer.

Anmeldung: Tel. 050566-7390 www.wohn-forum.at

Die Wohnbau-Bank für Tirol.

eco.nova

67

eco.geld

Vorsichtig positiv Eine Aktienhausse ist in den USA bereits gestartet, Europa hinkt noch etwas hinterher. // TEXT: MICHAEL POSSELT

Herbert Schmarl, Fondsmanager, Tirol Invest KAG

I

ECO.NOVA: Sie haben uns im letzten

ken nationalistischer Tendenzen befürchtet

Jahr den Beginn einer langjährigen Akti-

werden muss, und in Deutschland, wo Bundes-

enhausse vorhergesagt. In der Tat ist das

kanzlerin Merkel aufgrund ihrer Flüchtlings-

vergangene Jahr in vielen Bereichen sehr

politik mit Verlusten zu rechnen hat.

gut gelaufen. Hatten Sie also Recht mit Ih-

In den USA bringt die angekündigte Poli-

rer Vorhersage?

tik des gewählten US-Präsidenten Donald

HERBERT SCHMARL: Ich hatte gesagt,

Trump hohe Unsicherheiten mit sich, die

dass das Jahr 2016 noch ein Übergangsjahr

an und für sich schlecht für die Börsen

sei und zwischen 2016 und 2018 ein lang-

sind. Und in der Tat kann Trump mit einer

fristiger Aufwärtstrend beginnen werde. In

Mehrheit in beiden Häusern (Senat und

der Tat könnte dies in der Welt 2016 bereits

Repräsentantenhaus) große Veränderun-

stattgefunden haben. Europa hinkt hier

gen herbeiführen. Die angekündigten pro-

noch etwas hinterher – aufgrund der politi-

tektionistischen Maßnahmen sowie das

schen Unfähigkeit, gemeinsame wegwei-

Ansteigen der Staatsverschuldung durch

sende Entscheidungen zu treffen. Darunter

die angekündigte Infrastrukturoffensi-

leidet natürlich auch die Börse. In den USA

ve sind mittel- bis langfristig jedenfalls

hingegen kam es mit der Wahl von Donald

negativ für die wirtschaftliche Entwick-

Trump zu einer Trendwende in der Politik

lung und auch für die Märkte/Börse, auch

in Richtung Deregulierung und Befreiung

wenn kurzfristig wirtschaftsstimulierende

der Wirtschaft. In Europa schlägt das Pendel

Maßnahmen positive Wirkungen zeigen

indes weiter in Richtung Überregulierung

sollten.

aus, nicht nur bei den Banken und in der Finanzwirtschaft, sondern in breiten Teilen

Kurzfristig hat die Börse aber nur die

der Wirtschaft. Und so konnten die Folgen

positiven Auswirkungen honoriert.

m Vorjahr sind die Märkte – nach

der Finanzkrise deutlich schlechter bewäl-

Ja, das stimmt, kurzfristig hat die amerika-

deutlichen Verlusten zu Jahresbeginn

tigt werden.

nische Börse von den geplanten Investitionen im Infrastrukturbereich und den in

– doch noch gut gelaufen. Politische

Erdbeben wie die Brexit-Abstimmung und

Wie werden sich angesichts dieser Situati-

Aussicht gestellten Deregulierungen pro-

die Wahl Trumps haben die Börsen nach kur-

on die Märkte in Europa und den USA

fitiert. Und auch Europa wird zunächst

zen Einbrüchen gut verarbeitet, die zuletzt

weiterentwickeln?

noch vom schwachen Euro gegenüber dem

sehr guten Wirtschaftsdaten haben letztend-

Die Wirtschaft wird sich im ersten Halbjahr

US-Dollar profitieren. Daher bin ich für

lich die Börsen beflügelt. Tirols exponier-

positiv entwickeln, bei leicht steigender, aber

Europa für das erste Halbjahr auch positiv,

tester Finanzexperte, Herbert Schmarl, hat

nicht bedrohlicher Inflation. Das heißt, die

allerdings mit den vorher angesprochenen

bereits im Vorjahr den Beginn einer langfris-

Börsenampeln stehen auf Grün – aber: Auf

politischen Risiken. Langfristig wird durch

tigen Aktienhausse angekündigt. Die scheint

beiden Seiten des Atlantiks stellt die Politik

den überbewerteten Dollar aber das Wirt-

zumindest in den USA begonnen zu haben.

ein großes Risiko dar. In Europa stehen drei

schaftswachstum in den USA gebremst.

Nur Europa hinkt noch etwas hinterher. Wie

wichtige Wahlen an – in den Niederlanden und

Allgemein entwickelt sich die Wirtschaft

geht es 2017 weiter?

Frankreich, wo ein Rechtsruck und ein Erstar-

in Wellenbewegungen. Durch Währungs-

68

eco.nova

schwankungen, protektionistische Maßnah-

ren am Aktienmarkt (in der Höhe von etwa

men, Geld- und Fiskalpolitik und Ähnliches

zehn Prozent) abwarten, die heuer nach

kommt es dabei zu überregionalen Ver-

einem freundlichen ersten Quartal jeden-

schiebungen.

falls zu erwarten sein werden. Antizykli-

© BIRGIT KOELL

eco.geld

sche Investmentideen sind China, das nach Sie haben die Geld- und Fiskalpolitik ange-

zwei Jahren Underperformance Aufholpo-

sprochen. Bislang befeuern vor allem die

tential hat, und die Türkei, wo die Währung

Notenbanken mit ihrer expansiven Politik

stark gelitten hat und mit einer Erholung

die Börsen. Wird das auch 2017 so bleiben?

der Lira auch der Aktienmarkt steigen soll-

In Amerika hat die Zinswende bereits statt-

te. Auf Sektorenebene würde ich Biotech

gefunden, die (wahrscheinlich scheidende)

beimischen. Insgesamt sollten diese Berei-

Notenbankchefin Janett Yellen hat für heu-

che aber nicht mehr als fünf Prozent des

er weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt.

Aktienanteils (von 25 bis 35 Prozent) aus-

Diese wurden durch die Entwicklung der

machen.Zur Absicherung gehören meines

Langfristzinsen bereits vorweggenommen,

Erachtens Gold (unter 1.100 USD kaufen) und

sodass mit keinem weiteren starken Anstieg

Silber (unter 15 USD) in jedes Depot, insbe-

zu rechnen ist. In Europa erwarte ich keine

sondere im aktuellen Umfeld extrem nied-

Zinserhöhungen und auch die Langfristzin-

riger Realzinsen (in Summe mit bis zu zehn

sen werden nur moderat steigen.

Prozent, Anm. der Red.).

Insgesamt halte ich aber steigende Zinsen

Im Anleihenbereich bleiben Fremdwäh-

auf diesem niedrigen Niveau für positiv für

rungs- und Emerging-Markets-Anleihen wei-

Die Experten der Schoellerbank sind

die Aktienentwicklung. So war der jüngste

ter ein Thema (bis zu zehn Prozent), ebenso

optimistisch in das Jahr 2017 gestartet

Zinsanstieg durchaus berechtigt, weil sich

USD-Anleihen (bis zehn Prozent). In Europa

– genauso wie viele Anleger. Dennoch

alle Frühindikatoren (IFO-Index, generell die

sind die Schwedische Krone (Aufwertungs-

zeigen die Stimmungsindikatoren keine

Einkaufsmanager-Indizes, Sentimentindika-

potential) oder auch die Norwegen Krone

gefährliche Euphorie an, eine einschnei-

toren usw.) verbessert haben.

dem Euro jedenfalls vorzuziehen (bis zu fünf

dende Trendwende bei den Kursen ist

Prozent).

daher nicht zu erwarten. Auch wenn

Was bedeutet das für Anleihen?

Last, but not least bleiben Immobilienak-

die letzten Monate schöne Zugewinne

Für Anleihen bedeutet das, dass sich die-

tien und -fonds immer ein Thema (bis zu

brachten, müssen erst die Rekordstände

se nach wie vor nicht aufdrängen, wenn

zehn Prozent), da noch nicht mit einem

vom Mai 2015 überwunden werden.

dann nur in USD oder in anderen Wäh-

starken Zinsanstieg zu rechnen ist. Und

Aus wirtschaftlicher Sicht mehren sich

rungen und Regionen. Im Euro rate ich zu

auch Rohstoffe bleiben eine interessan-

die positiven Nachrichten aus den USA.

einer Gewichtung von null. Konservative

te Anlagealternative, weil sich der leich-

Dort ist man auch im Zinszyklus weiter

Euro-Anleger sind am Sparbuch besser auf-

te Aufwärtstrend aus dem Vorjahr weiter

als in Europa und die langfristigen Infla-

gehoben.

fortsetzen wird.

tionserwartungen handeln bei weitaus

Alles in allem bleibe ich positiv für Aktien

normaleren Niveaus. Mit zwei Prozent

Welchen Rat würden Sie einem durch-

aufgrund einer guten Konjunkturentwick-

Inflationserwartung auf die nächsten

schnittlichen Anleger geben?

lung und steigender Unternehmensgewinne

zehn Jahre ist man dort, wo man in Eu-

Vorsichtige Anleger sollten ein Anspringen

sowie mangelnder Anlagealternativen. Kurze

ropa gerne wäre. Während die US-No-

der Volatilität auf zwanzig beziehungswei-

Einbrüche aufgrund politischer Ereignisse

tenbank bereits die ersten Schritte in

se kurzfristige Einbrüche oder Korrektu-

sind für mich klare Kaufgelegenheiten.

Richtung höherer Zinsen setzte, wirft die

Landesdirektor Peter Jenewein (Mi.) mit Mario Bernardi (li.) und Michael Schrom (re.), Schoellerbank AG

Mit ruhiger Hand Chancen nutzen

EZB ihr Gewicht in die Waagschale, um Marktteilnehmer von ihrer Entschlos-

CHANCEN UND RISIKEN IM ANLAGEJAHR 2017 Chancen • Wirtschafts- und Frühindikatoren lassen höheres Wirtschaftswachstum erwarten • Gewinnwachstum nach Rückgang 2015/16 • Wenige Anlagealternativen • Inflationsentwicklung von fallend auf steigend • langfristiger Aktientrend am Beginn • Charttechnik: Mengenausbruch im S&P, DAX und EUROSTOXX Risiken • Historisch langer Aufwärtstrend in den USA • US-Aktien nicht mehr billig • Politische Unsicherheiten weiter gestiegen • Referendum, nationale Wahlen mit Erfolgen der EU-Gegner • Trump: Paradigmenwechsel in den USA • Terror (Gefahr, Kosten, Unsicherheit) • Niedere Volatilitäten (= Warnsignal) • Brexit-Diskussion (Ausweitung auf andere Staaten) QUELLE: HERBERT SCHMARL, TIROL INVEST KAG

senheit für tiefe Zinsen zu überzeugen.

Trotzdem ist eine Entwicklung auf beiden Kontinenten gleich: Die Zinskurven werden steiler. Eine Gefahr für die Aktienmärkte durch steigende Zinsen sehen die Finanzmarktexperten derzeit nicht.

Jedenfalls wird es auch 2017 wieder genügend politische und andere Ereignisse geben, vor denen sich Anleger fürchten können. Niemand weiß, wie die Märkte kurzfristig darauf reagieren.

Viel besser ist es, diese Unsicherheiten als Teil des Investorenlebens zu akzeptieren, Zeit und Energie auf die eingehende Analyse zu legen und mit ruhiger Hand Chancen zu nutzen. // www.schoellerbank.at

eco.nova

69

Markus Sappl, Landesdirektor Firmenkunden, Bank Austria Tirol

MMag. Georg Frischmann, CFA, Leiter Private Banking, Hypo Tirol Bank AG

Manfred Miglar, Direktor der Privatund Geschäftskundenabteilung Raiffeisen-Landesbank Tirol AG

Globale Chancen nutzen

Möglichkeiten wahrnehmen

Aktien bleiben sinnvoll

Als größte österreichische Firmenkun-

Trotz vieler globaler Probleme deuten

Die Wirtschaft brummt in den USA,

denbank und Partner sowie Förderer

die jüngsten Konjunkturindikatoren

aber auch in Europa ist die Stimmung

der Tiroler Wirtschaft freut es uns be-

auf eine höhere Wirtschaftsdynamik

optimistisch und selbst der steigende

sonders, dass diese mit guten realwirt-

hin. Die angekündigten Konjunkturpro-

Ölpreis wirkt positiv auf viele Sektoren.

schaftlichen Vorgaben, positiver Stim-

gramme in den USA werden die Welt-

Gleichzeitig erhöht dieser jedoch die In-

mung und einer Aussicht auf 1,9 Prozent

wirtschaft zusätzlich beflügeln. Die glo-

flation und die EZB beabsichtigt keine

Wirtschaftswachstum ins neue Jahr

balen Zentralbanken werden weiterhin

Zinserhöhungen – ein schwieriges Um-

startet. Neben wichtigen Impulsen aus

expansiv bleiben und dürften die Zin-

feld für Anleihen.

Bauwirtschaft und Sachgüterindustrie

sen auf niedrigem Niveau halten.

ist dies vor allem dem Dienstleistungs-

Im aktuellen Umfeld bleiben Aktien die

Warum Aktien?

sektor, getragen von den positiven Aus-

attraktivste Anlageklasse. Regional soll-

Aktien bleiben eine gute Anlageklasse,

wirkungen der Steuerreform auf den

te man sich dabei nicht auf die Eurozone

die Dividendenrenditen sind attraktiv

Konsum und einem Rekordjahr im Tou-

beschränken. Die Volatilität dürfte auf-

und auch die positive Konjunkturdyna-

rismus, zu verdanken. Die Tiroler Wirt-

grund diverser Unsicherheiten hoch blei-

mik wirkt unterstützend. Zudem stellte

schaft sollte das Wachstumstempo 2017

ben. Eine gewisse Flexibilität bei der Akti-

der neue US-Präsident Donald Trump

zumindest halten können. Dennoch

enquote bleibt deshalb weiterhin wichtig.

Steuersenkungen für Unternehmen

könnten sich politische Unsicherhei-

Im Anleihebereich gilt es, die noch vor-

und eine Ausweitung der Fiskalpoli-

ten auf internationaler Ebene (wie die

handenen Möglichkeiten im Rahmen

tik in Aussicht, was die Gewinne in

Brexit-Verhandlungen, der neue US-Prä-

einer globalen Veranlagung aktiv wahr-

den USA signifikant positiv beeinflus-

sident Donald Trump sowie wichtige

zunehmen. Hochzinsanleihen sind ak-

sen sollte. Dennoch ist Vorsicht gebo-

Wahlentscheidungen etwa in Deutsch-

tuell eine interessante Alternative. Die

ten, da die politischen Entwicklungen

land und Frankreich) bremsend auf die

besseren Wirtschaftsaussichten in den

2017 für Zündstoff sorgen könnten. Es

heimische Wirtschaft auswirken. Die

USA und der zuletzt deutlich gestiegene

stehen Wahlen in den Niederlanden,

Bedeutung der Inlandsnachfrage dürfte

Ölpreis dürften das Segment stützen.

Frankreich und Deutschland an, dazu

heuer etwas nachlassen und die Investi-

Auch die zuletzt gestiegenen Rohstoff-

kommt der Brexit. Gerade bei Rück-

tionen, beeinflusst vom risikoreicheren

preise wirken sich auf Schwellenländer-

gängen besteht jedoch die Möglichkeit,

globalen Umfeld, könnten etwas weni-

anleihen in Hartwährung positiv aus.

günstig in den Aktienmarkt einzustei-

ger dynamisch ausfallen. Die Geldpoli-

Hier war vor allem Brasilien ein Sorgen-

gen – vorausgesetzt, man kann als An-

tik der EZB wird weiterhin für niedrige

kind der letzten Jahre. Wir gehen von

leger entsprechende Schwankungen

Kreditzinsen sorgen, allerdings wird der

einer Rückkehr auf den Wachstumspfad

aushalten.

Rückenwind durch Steuerreform, nied-

im nächsten Jahr aus.

rige Rohstoffpreise und die Abschwä-

Gold leidet aktuell aufgrund der Zinsan-

chung des Euros bereits schwächer. Da-

hebung der Federal Reserve Bank. Der

Wer streut, rutscht nicht aus

mit wird der weitere Aufschwung von

Druck auf Gold dürfte deshalb zumin-

Streuung und Flexibilität sind nach wie

einer Belebung des globalen Wachstums

dest auf kurze Sicht weiter bestehen

vor das Um und Auf. Viele Kunden sind

und des Außenhandels abhängen, wo-

bleiben. Langfristig macht ein Goldan-

dieser Überlegung aus dem vergange-

für verbesserte Konjunktursignale in

teil im Portfolio sehr wohl Sinn und

nen Jahr gefolgt und konnten trotz

den USA und einigen Schwellenländern

kann als eine Art Versicherung im De-

mancher Überraschungen an den Märk-

sprechen.

pot gesehen werden.

ten eine positive Performance erzielen.

// www.bankaustria.at

// www.hypotirol.com

// www.rlb-tirol.at

70

eco.nova

© RAIFFEISEN/CHRISTIAN FORCHER

eco.geld

Dr. Hans Unterdorfer, Vorstandsvorsitzender Tiroler Sparkasse

Mag. Wolfgang Lechner, Regionalleiter Westösterreich, Privatconsult Vermögensverwaltung GmbH

© THOMAS SCHROTT

eco.geld

Gerhard Burtscher, Vorstandsvorsitzender, Bank für Tirol und Vorarlberg AG

Niedrige Zinsen sichern

Politische Unsicherheit prägt 2017

Ein positives Börsenjahr 2017

Das Jahr 2017 soll wirtschaftlich ein

Spätestens seit dem Brexit-Votum, der

Die BTV geht aktuell davon aus, dass

gutes Jahr werden – traut man den

Wahl von Trump zum US-Präsidenten

die Weltwirtschaft sich im Jahr 2017

mehrheitlichen Aussagen der Wirt-

und dem gescheiterten Verfassungs-

moderat positiv entwickeln und leicht

schaftstreibenden Tirols zu Jahresbe-

referendum in Italien beschäftigen

an Dynamik zulegen wird. Wesentliche

ginn. Damit sollte die immer wieder

politische Risiken zusätzlich zu den

Faktoren für den Aufschwung liegen

genannte „Kreditklemme“ in der Tiroler

Notenbankinterventionen die Markt-

vor allem in den Entwicklungen in den

Wirtschaft auch endlich Vergangen-

teilnehmer. Während allseits bekannt

größten Wachstumstreibern – Eurozone,

heit sein.

ist, dass die FED Zinsanhebungen und

USA und China – begründet. Die expan-

Bei den Anlegern hat sich die Stim-

die EZB die Reduzierung der monatli-

sive Geldpolitik wichtiger Notenbanken

mung zuletzt stark verbessert. Die

chen Anleihenkäufe als klares Ziel für

und fiskalpolitische Maßnahmen unter-

US-Notenbank geht bereits die ersten

2017 definierten, erhöht sich die po-

stützen diesen Trend. Daher schätzen

Schritte in Richtung höherer Zinssät-

litische Unsicherheit. Wahlen in den

wir das internationale Börsenumfeld

ze. Europa und die EZB werden noch

Niederlanden, in Frankreich und in

positiv ein und gehen von steigenden

zumindest in näherer Zukunft an der

Deutschland (voraussichtlich Italien,

Aktienindizes aus. Außerdem sind im

Niedrigzinspolitik festhalten. Das ver-

womöglich Österreich), der Beginn der

Niedrigzinsumfeld Aktien als Anlage-

gleichsweise stabile Gewinnwachstum

Brexit-Verhandlungen sowie die noch

form besonders attraktiv und sollten

spricht damit weiterhin vor allem für

nicht gänzlich absehbare Ausrichtung

sich auch in naher Zukunft großer Be-

US-Aktien. Auch in Europa haben sich

der Wirtschafts- und Außenpolitik der

liebtheit unter den Investoren erfreuen.

aber die Gewinnaussichten der Unter-

USA werden das laufende Jahr prägen.

Politische Turbulenzen oder plötzliche

nehmen verbessert. Infolge des anhal-

Anleihenkurse geraten bei steigenden

Krisen können die Marktstimmung na-

tenden Niedrigzinsumfeldes bleiben ri-

Zinsen unter Druck. Höhere Zinsen

türlich sehr schnell beeinflussen, gera-

sikoreichere Anlageklassen wie Aktien

bieten andererseits Alternativen zum

de in diesen Zeiten ist ein umsichtiger

längerfristig relativ alternativlos. Erst

Aktienmarkt. Gelingt es den Noten-

Bankpartner deshalb sehr wichtig.

dadurch kann eine entsprechende Ren-

banken, dem Markt das überschüssi-

Die politischen Herausforderungen in

dite hergestellt werden. Siehe das so

ge Geld zu entziehen und damit eine

Europa stellen Unsicherheitsfaktoren

genannte Minimum-Varianz-Portfolio

überschießende Inflation zu vermei-

dar und führen zu einer größeren Vola-

des US-Ökonomen und Nobelpreisträ-

den, droht dem aktuellen Aktienmarkt-

tilität an den Märkten. Die Europäische

gers Harry M. Markowitz. Dieses bietet

zyklus ein jähes Ende – insbesondere

Zentralbank wird durch geldpolitische

die optimale Rendite bei gleichzeitig

wenn der Übergang zu mehr fiskali-

Maßnahmen die Zinsen tendenziell

geringstem Risiko und stellt die opti-

scher Unterstützung nicht reibungslos

eher niedrig halten. Die US-Notenbank

male Mischung aus Aktien und Anlei-

abläuft. Wer also stur an seiner star-

FED hingegen erhöht die Leitzinsen

hen dar – je nach Risikoneigung. Eine

ren Aktien/Anleihen-Strategie festhält,

bereits jetzt schrittweise. Positive Ent-

Beimischung von Risiko bis zu einem

wird voraussichtlich wenig Freude

wicklungen der Weltwirtschaft sowie

gewissen Grad ist bei der Veranlagung

haben. Niedriges direktionales Aktien-

eine leicht steigende Inflation spre-

2017 einfach erforderlich. Nur so er-

marktrisiko, die Vermeidung von ho-

chen auch in der Eurozone für leicht

wirtschaftet man den besten Ertrag.

hen Durationswetten und dafür mehr

anziehende langfristige Zinsen.

// www.tirolersparkasse.at

alternative Ertragsquellen könnten in

// www.btv.at

einem gut diversifizierten Portfolio vorteilhafter sein. // www.privatconsult.com

eco.nova

71

Art Kunst & Kultur

#myFERDINANDEUM – die App lässt sich im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum ausprobieren.

Viel vor!

D

as Jahr 2017 ist für die Geschichte der Tiroler Landesmuseen von großer Bedeutung: Im Sommer wird

das neue Sammlungs- und Forschungszentrum (SFZ) in Hall feierlich eröffnet. Mit dem SFZ erhält Tirol ein Kompetenzzentrum, in dem auf rund 14.000 Quadratmetern Gesamtfläche die vielfältigen Depotbestände bewahrt sowie Forschungs- und Produktionsaufgaben der Tiroler Landesmuseen erbracht werden.

Trotz dieses Großprojekts stehen 2017 fünf neue Ausstellungen auf dem Programm. Das Ferdinandeum stellt die Sammlung Wilfried Kirschl vor, die 2012 vom Land Tirol und der

© IN THE HEADROOM

Landesgedächtnisstiftung erworben wurde.

AUSSTELLUNGSÜBERSICHT 2017

Im Herbst wird der neue RLB-Kunstpreis-

Laufende Sonderausstellungen • Paul Flora. Karikaturen: bis 26. März im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum • Gabriela Oberkofler. Prekäre Leben: bis 26. März im Tiroler Volkskunstmuseum

ne Neuaufstellung. Im Volkskunstmuseum

träger präsentiert. Die Tiroler Kunst von

© LUKAS SCHMIED

Neue Sonderausstellungen • Des Kaisers stolze Reiter. Die österreichisch-ungarische Kavallerie 1860 – 1914 10. Feber bis 21. Jänner 2018 im TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum • Reiner Schiestl. Nothelfer 31. März bis 19. Novembe im Tiroler Volkskunstmuseum • Mit dem Auge des Künstlers. Die Sammlung Kirschl 12. Mai bis 26. November im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum • Hier zuhause. Migrationsgeschichte in Tirol 2. Juni bis 3. Dezember im Tiroler Volkskunstmuseum • RLB Kunstpreis 2016 29. September bis 4. Feber 2018 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum • Tiroler Moderne? Neuaufstellung der Tiroler Kunst 1900 bis 1960 ab 20. Oktober im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum

1900 bis 1960 erfährt im Ferdinandeum eiwird die Forschung zur Migrationsgeschichte Tirols mit dem Schwerpunkt auf die Arbeitsmigration im 20. Jahrhundert fortgesetzt.

Der Südtiroler Reiner Schiestl beschäftigt sich künstlerisch mit den Heiligenfiguren im Museum. Im Kaiserjägermuseum steht die österreichisch-ungarische Kavallerie in der Zeit von 1860 bis 1914 im Mittelpunkt.

Mit zahlreichen Führungsformaten, Konzerten, Buchpräsentationen, Lesungen und Vermittlungsprojekten bieten die Tiroler Landesmuseen 2017 ein facettenreiches Rahmenprogramm.

FEINES KABARETT MIT GESANG

I

n seinem zweiten Soloprogramm beschäftigt sich der Tiroler Kabarettist Lukas Schmied mit der Frage, wie man vom Quereinsteiger zum Senkrechtstarter wird. Leichtfüßig spaziert er dabei durch

Österreich, während ihm das Leben süffisant Steine in den Weg legt.

Von Prohaska bis Putin grinsen ihn die Mächtigen und Ohnmächtigen an und wenn alles gesagt ist, greift Schmied beherzt in die Tasten. Denn mit Musik lässt sich so manche Wahrheit leichter verdauen. Am 6. März ist Lukas Schmied mit einem Kurzauftritt bei der Wider-die-Gewalt-Gala im Tiroler Landestheater zu sehen. Für sein Solokabarett „Zwei“ gibt’s derzeit folgende Termine: • 17. März, 20 Uhr: Kulturlabor Stromboli, Hall • 21. April, 19:30 Uhr: Arche Noe, Kufstein • 10. Mai, 20:15 Uhr: Lendbräukeller, Schwaz

Dieses Gesicht sollten Sie sich merken und Lukas Schmieds neues Kabarettprogramm unbedingt anschauen!

72

eco.nova

• 27. Mai, 20 Uhr: Die Bäckerei, Innsbruck

© ATZGEREI/PETER SCHÖNHARDT

eco.art

Am Freitag, den 17. Feber, um 21 Uhr präsentieren Poetryslammer Stefan Abermann und das Musikkollektiv Tirol ihre neue CD live im Haller Stromboli. „Tirol Trauma“ ist ein Spiel mit Traditionen und Melodien, pointenreich und rhythmisch, liebevoll und kritisch und dabei immer im Takt.

Viel los!

W

Am 17. und 24. Feber verwandelt der international renommierte Star-Choreograph Enrique Gasa Valga den Berghang in Milders in eine natürliche Bühne.

ir sind ja bekennende Fans des Kulturlabor Stromboli in Hall – nicht nur, aber auch wegen deren Veranstaltung „Tanzen wie früher“. Doch auch abseits

davon ist in der Krippgasse einiges los. Das Programm für Feber

KUNST, KULTUR, SPORT

bert Posser mit ihrem Programm „Rosen von jetzt“ zu Gast und

M

zeigen damit ihr literarisches Schaffen, am 17. Feber stellt Stefan

schmutzung, Gier und Korruption zu zerstören, stemmt sich eine

Abermann mit dem Musikkollektiv Tirol seine neue CD vor und

Frau voller Kraft gegen den Untergang unseres Planeten.

am 28. Feber wird ordentlich im Stil der 1960er-Jahre getanzt. Wer

Am 17. und 24. Feber wird das Open-Air-Schauspiel im Schnee

im 60er-Jahre-Outfit kommt, erhält einen ermäßigten Eintritts-

(auch wenn’s am Bild nicht so aussieht) die Erde im Stubai in ei-

preis und einen Willkommensdrink – die Verkleidung dürfte gar

ner neuen Dimension erbeben lassen, die Schneehänge und Wäl-

nicht auffallen, ist doch Faschingsdienstag. Der März beginnt

der in atemberaubende Bilder und diffuses Licht tauchen. Valga

dann mit einem verrückten Abend mit den Duos Hundegger/

nutzt den Berghang in Neustift/Milders als natürliche Bühne, um

Rettenwander und Catch-Pop String-Strong bei „Lady Bitches #1“

ein noch nie dagewesenes Spektakel aus Ski, Tanz, Musik, Show

am 3. März. Reinklicken unter www.stromboli.at

und multimedialem 3-D-Mapping bildgewaltig zu inszenieren.

und März steht bereits, mit dabei ist viel Musik, Literatur und Tanz, auch für Kids. So mögen wir das!

Am 14. Feber (Valentinstag!) sind die Autoren Safiye Can und Ro-

it „GAIA – Stubai Mutter Erde“ thematisiert Enrique Gasa Valga eine Materie, die aktueller nicht sein könnte. Während die Menschen die Augen vor der Realität

verschließen und drohen, ihre eigene Heimat durch Umweltver-

Die Schnee- und Skifahrkompetenz des Stubaitales bietet dafür die perfekte Outdoorbühne.

Vor gut vier Jahren startete der Tourismusverband Stubai Tirol einen intensiven Profilbildungsprozess. Die Forderung nach einem Großevent im Winter war eines von vielen Ergebnissen. Was mit GAIA herausgekommen ist, kann sich im wahrsten Sinne sehen lassen und zeigt den Winter im Stubaital von einer neuen Facette. Gefällt uns! // www.gaia-stubai.com

FÜR FILMFANS (nicht nur!)

W

ie cool ist das denn, haben wir uns gedacht, als wir diese Bücher gesehen haben. Francesco Giustozzi und Dieter Braun haben darin Filmkulissen bzw. (kulinarische)

Filmszenen illustriert und geben damit Hinweise auf den Film dazu.

Ein Buch als Ratespiel sozusagen – und keine Sorge: Am Ende gibt’s die Auflösungen ... Vom Blockbuster über Arthouse bis zur Nouvelle Vague ist alles dabei. Seite für Seite richtig gut gemacht! Erschienen im Knesebeck-Verlag.

• 50 Kulissen | 50 Filme, Francesco Giustozzi • 50 Delikatessen | 50 Filme, Dieter Braun jeweils 64 Seiten, EUR 10,40

eco.nova

73

eco.art

Serie

Teil 6

Kaufen Sie Kunst!

Mit dem eco.nova-Kunstbarometer haben wir 2016 Museen und Kunsträume verglichen, die Beziehung zwischen Galerie und Künstler ausgelotet und eine Verbindung zwischen Kunst und Design hergestellt. Wir haben aber auch Fragen gestellt: Braucht Kunst den Event und hat die Realität nicht längst jede Performancekunst eingeholt? Nun wollen wir Bilanz ziehen – mit einem Plädoyer für das Sammeln von Kunst. // TEXT: JULIA SPARBER-ABLINGER

F

reilich ist das Kunstangebot

sieht jedoch einen Konsens im Kunstbegriff,

Etwas nicht Dagewesenes wurde zu allen

in Tirol ein überschaubares,

der sich als Qualität von Kunst herausgebil-

Zeiten als herausragende Leistung gewertet.

doch Qualität und Innova-

det hat, die Jahrhunderte überdauert hat.

Wie steht es mit der inneren Logik eines

tion der verschiedensten

Wenn Kunstwerke mit Begriffen wie Inno-

Kunstwerkes? Ist sie nachvollziehbar, ver-

Genres sind durchwegs zu

vation, Originalität, Authentizität, Intensität,

ständlich und authentisch? Die Intensität

finden. Zum Abschluss des eco.nova-Kunst-

Aussage sowie Ästhetik verbunden werden

nennt Edelbert Köb als „grundsätzliche For-

barometers soll hier zum Kunstkauf ange-

können, zählen sie zur Qualität. Ein Blick

derung“ an jedes Kunstwerk. Es darf uns

regt werden, weil die Gefühle, die mit dem

auf die Kunstgeschichte zeigt, dass stets die

nicht kaltlassen. Die formalästhetischen

Entdecken eines Kunstwerkes verbunden

Erfinder und Erneuerer die ersten Plätze im

Ansprüche an Kunst sind laut Köb „das soge-

sind, zu den aufregendsten Momenten ge-

Ranking der Meister eingenommen haben.

nannte Schöne“, das jeder für sich in Kunst-

hören. Die Sehnsucht, mit der ein Kunstfreund dem begehrten Werk entgegenfiebert, ist reizvolle Stimulanz. Marc Chagall meinte dazu: „Den echten Sammler erkennt man nicht an dem, was er hat, sondern an dem, worüber er sich freuen würde.“ Kunstfreunden soll Mut zur eigenen Kunstsammlung zugesprochen werden. Wer mit Bedacht kauft, kann sich sein eigenes Gesamtkunstwerk zusammenstellen und der eigenen Lebensphilosophie Sinn und Form verleihen.

Nach dem Art Collector Report 2014 von „Larry’s List“ sammeln 83 Prozent aller Sammler Kunstwerke der Kategorie Malerei, 48 Prozent Skulpturen und 31 Prozent Fotografie. Ein großer Teil dessen, was an zeitgenössischer Kunst produziert, in Ausstellungen und auf Biennalen gezeigt wird, deckt sich also nur partiell mit den Interessen von Sammlern. In erster Linie steht das Kunstwerk im klassischen Sinne im Zentrum des Sammlerbegehrens, weniger experimentelle Tendenzen oder neue Kunstströmungen. Von allen Galeristen und Kunsthändlern hört man, der Sammler solle sich auf die Qualität besinnen.

Wie definiert sich Qualität?

Edelbert Köb, der ehemalige Direktor des Wiener MUMOK, schreibt der Beurteilung von Kunst bestenfalls einen Versuch zu. Er

74

eco.nova

DAS EIGENE SAMMLERPROFIL

Kunstsammler Franz Wojda hat einen methodischen Leitfaden für den Aufbau einer Kunstsammlung zusammengefasst. Er definiert den Sammler mit ideellen Zielen wie der Freude an der Kunst, der Leidenschaft, etwas Neues entdecken oder auch den Zeitgeist in der Kunst aufspüren zu wollen. Materielle Ziele sind natürlich die Wertsteigerung oder auch die Vermögensveranlagung. Aber auch soziale Ziele, wie das eigene Prestige zu steigern oder kulturelle Verantwortung zu übernehmen, können für den Sammler wichtige Anhaltspunkte sein. Wojda schreibt, dass bei erfolgreichen Sammlern zu Beginn die ideellen Ziele im Vordergrund standen, die Beschäftigung mit der Kunst aber immer größer wurde und sich erst dadurch der materielle Erfolg eingestellt hat. Erst bei Erreichen einer bestimmten Größe der Sammlung würden sich die sozialen und kulturellen Ziele erreichen lassen.

Jeder Käufer sollte zunächst lustbetont an die Sache herangehen, aber die vielen sachlichen Überlegungen vorab nicht aus dem Auge verlieren. So kann sich die persönliche Leidenschaft für Kunst schon bald zur ganz persönlichen, einzigartigen Sammlung formieren.

DEFINITIONEN VON QUALITÄT IN DER KUNST • Innovation, Eigenständigkeit und Originalität • Authentizität, Konsistenz, Stringenz • Intensität • Inhalt, Aussage, Thema • Ästhetik • Können und Kunstfertigkeit

WELCHES SAMMLERPROFIL PASST ZU MIR?

• Sammlung erfolgt aus reiner Begeisterung.

• Durch Sammeln will man das persönliche Image verbessern oder kulturelle Verantwortung übernehmen (Förderung von Kunstinstitutionen / Mäzenatentum).

• Kunst sammeln dient als Investition oder Vermögensveranlagung.

• Das Sammeln erfolgt aus Begeisterung sowie dem Wunsch nach Wertsteigerung.

• Ohne wirkliche Begeisterung, dafür mit Wunsch nach monetärem Erfolg.

Weiterführender Link zu einem Sammlerforum unter www.artmagazine.cc

© GALERIE GOTTFRIED SCHMIDT, REITH I. A.

eco.art

© GALERIE GOTTFRIED SCHMIDT, REITH I. A.

© MARGRETWIBMER.EU, BY STYLECONCEPTION CHARLY WALTER, INNSBRUCK

eco.art

werken sieht. So bleibt als Resümee, dass die Qualität in der Kunst zwar argumentierbar, aber niemals beweisbar ist. Die Beurteilung bleibt relativ und subjektiv. „Man sieht, was man weiß“, schreibt Goethe der Kunst zu. Das verstehende Sehen des Betrachters speist sich aus dessen Werthaltung und Weltanschauung. Dasselbe trifft auf den Künstler zu. Kunstprodukte sind stets Abbilder ihrer Zeit und ihrer Ethik. Kunst ist und bleibt ein Zeichen von Strömungen, Moden Dennoch sind vor allem beim Aufbau einer Kunstsammlung viele rationale Entscheidungen zu fällen. Ausgehend vom Kunstwerk selbst über die Positionierung am Kunstmarkt, der Entscheidung für Schwerpunkte in der Sammlung bis hin zum Budget und den rechtlichen sowie steuerlichen Rahmenbedingungen. Zur Orientierung in der Kunstwirtschaft sind also betriebswirt-

© BIRGIT FRAISL, BY ARTDEPOT, INNSBRUCK

und Phänomenen.

schaftliche Kenntnisse durchaus von Vorteil, wenngleich sie die Begeisterung für Kunst nicht ersetzen können. Ein Kunstfreund, der zum Sammler, also zum bewussten Kunstkäufer werden möchte, braucht auch eine Sammlerprofil zu erkennen und gezielt danach zu handeln, muss er wissen, welche Ziele er verfolgen will.

QUELLEN: LARRY’S LIST, ART COLLECTOR REPORT 2014, VERLAG FÜR MODERNE KUNST, NOVEMBER 2014; FRANZ WOJDA: „DAS SAMMELN ZEITGENÖSSISCHER KUNST“, VERLAG FÜR MODERNE KUNST 2015; ECO.NOVA-KUNSTBAROMETER JANUAR – DEZEMBER 2016

© GÜNTHER RICHARD WETT, BY CHARLY WALTER, INNSBRUCK

© BIRGIT FRAISL, BY ARTDEPOT, INNSBRUCK

Portion Selbstreflexion. Um sein eigenes

eco.art

AUSZUG AUS DEN GENANNTEN WERKEN IM ECONOVAKUNSTBAROMETER 2016

© GALERIE GOTTFRIED SCHMIDT, REITH I. A.

Arnulf Rainer ist Österreichs erfolgreichster Maler mit vielschichtigem Œuvre. Seine Arbeiten gehören zu den sicheren Wertanlagen und sind von 2.000 bis zu 400.000 Euro zu haben. // „Maske ohne Titel 2006“, Acryl auf Laserdruck Kevin Rausch untersucht in seiner Malerei Weltenzustände, Prozesse und Kulturen: eine eigenwillige, erfolgversprechende Mischung eines jungen Künstlers. Preise von 700 bis 9.800 Euro // Kevin Rausch im Bild und mit Bild Markus Bacher lotet die Grenzen zwischen Figürlichem und Gegenstandslosen aus. Die Malmaterie des jungen Künstlers aus Kitzbühel ist neu und daher ein Aufsteiger am Kunstmarkt.

Preise von 2.500 bis 48.000 Euro // O. T., Acryl und Öl auf Leinwand

© MARGRETWIBMER.EU, BY STYLECONCEPTION CHARLY WALTER, INNSBRUCK

Wilhelm Scheruebl beschäftigt sich mit den Strukturen und Prozessen der Natur, die auch zwischenmenschliche Netzwerke beeinflussen. Formal bewegt sich Scheruebl zwischen Malerei, Skulptur und Performance. Preise: Skulpturen ab 11.000 Euro, Papierarbeiten ab 900 Euro // Marmorgefäß Die junge Künstlerin Ina Hsu aus Kufstein kreiert eine geheime Existenz zwischen Menschen und Tieren. Ihre gemalte Atmosphäre zwischen den Kreaturen zählt zu den innovativen Aufsteigern am heimischen Kunstmarkt. Preise: von 200 bis 2.800 Euro // Bianca und ihr Tiger, 2013 Die in Osttirol geborene und heute in den Niederlanden lebende Künstlerin Margret Wibmer bewegt sich im Grenzbereich zwischen Kunst und Mode. Sie erschließt systematisch die verschiedensten Medien wie Fotografie, Video, Skulptur und Performancekunst. Ihr vielschichtiges Werk ist von 300 bis 10.000 Euro zu erwerben. // L.E.A. – 2007 – 21 x 82 x 26 cm – metal, fur, fabric, plexiglas Die Tirolerin Nora Schöpfer beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit den Wahrnehmungsmustern von Wirklichkeit und Kunst. Ihre Medien sind Fotografie, Malerei, Video- und Objektkunst sowie Rauminstallationen. Preise: 4.000 bis 12.000 Euro // gap of light, Acryl auf Leinwand Der Südtiroler Skulpturenkünstler und Zeichner Lois Anvidalferei widmet sich dem nackten menschlichen Körper. Das Wechselspiel der natürlichen Rhythmen des Lebens sowie die drastische Selbstbehauptung des Leiblichen sind Inhalte seiner Kunst. Papierarbeiten sind ab 800 Euro erhältlich, Skulpturen können bis zu 86.000 Euro kosten. // „Fallender 2013“, Bronze / Eisen Peter Sandbichler arbeitet im Bereich Skulptur, Objekt- und Medienkunst. In Kufstein geboren und heute in Wien lebend, gehört Sandbichler zu den interessantesten Tiroler Künstlern mit überregionalem Bekanntheitsgrad. Preise: 300 bis 30.000 Euro // Fassade von Peter Sandbichler bei styleconception / Mentlgasse Innsbruck

© GERHARD WATZEK, BY GALERIE MAIER, INNSBRUCK

eco.nova

77

eco.art

Kunstvoller Ausblick Das Team der Galerie Nothburga hat auch für heuer wieder ein spannendes und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das in Doppelausstellungen teils starke Gegensätze in einem gemeinsamen Projekt zusammenbringt.

Ein Ausblick auf das erste Halbjahr.

Die Südtiroler Künstlerin Veronica Moroder hat für ihr Porträt eines Mannes in Mischtechnik auf Leinwand den mit 1.000 Euro dotierten ersten Fritz-Gerber-Preis erhalten. „Mein Bild ist aus einer Serie von verschiedenen Porträts entstanden. Die Grundlage dafür sind immer Menschen, die ich kenne. Die Ähnlichkeit hat dabei nichts mit der Wiedererkennbarkeit zu tun. Es ist viel mehr ein Porträt der ‚Seele‘ oder der Innerlichkeit. Das Gesicht ist der Teil des Körpers, der am häufigsten ‚belichtet‘ wird. Es ist am meisten entblößt und wird durch Lebenserfahrungen geprägt“, sagt die Künstlerin selbst darüber.

Fritzi-Gerber-Preis 2016 Im Gedenken an die 2014 verstorbene Galeriegründerin Prof. Elfriede Gerber hat das Team der Galerie Nothburga im vergangenen Jahr erstmals den Fritzi-Gerber-Preis Malerei mit dem Thema „In Beziehung“ ausgeschrieben, der durch die Unterstützung der Stadt Innsbruck und des Landes Tirol realisiert werden konnte.

D

Barbara Fuchs, Arbeiten mit und auf Papier / Hans Sagmeister, Malerei noch bis 11. Feber in der Galerie Nothburga

Barbara Fuchs & Hans Sagmeister Arbeiten auf Papier & Malerei, noch bis 11. Feber

ie Ausschreibung zum ersten Fritzi-Gerber-Preis rich-

Mit Barbara Fuchs und Hans Sagmeister zeigt die Galerie Nothburga

tete sich an Künstler mit Bezug zu Tirol, Südtirol und

zwei ganz unterschiedlich arbeitende Künstler. Was die beiden eint, ist

dem Trentino. Es gab keine Altersbegrenzung nach oben, eine

ihre kritische Sicht auf die Menschheit in der heutigen Zeit.

Jury entschied. Im Jänner 2016 fand dazu ein anonymisier-

Die Tirolerin Barbara Fuchs hinterfragt mit ihren Arbeiten den Um-

ter Wettbewerb statt, an dem insgesamt 65 bildende Künst-

gang mit natürlichen Ressourcen. Von ihr sind Objekte und genähte

ler teilnahmen. Sie waren eingeladen, maximal drei Arbeiten

Bilder aus Zeitungs-, Pack- und Seidenpapier zu sehen. Hans Sagmeis-

zum Thema „In Beziehung“ via digitaler Fotos zu schicken.

ter, Künstler aus dem bayrischen Törwang/Samerberg, präsentiert in-

Das Team der Galerie Nothburga ermittelte in der ersten

des farbintensive Beobachtungen der Gesellschaft in Öl.

Runde im Juni aus über 150 digitalen Einreichungen 28 No-

von Veronica Moroder den ersten Preis zu. Das Preisgeld von

Cornelia Hatice Kaufmann-Elmanzalawy Kata Hinterlechner Mitra Shahmoradi-Strohmaier

1.000 Euro wurde der Künstlerin bei der Vernissage am 29.

Ausstellung „She“, 21. Feber bis 18. März

November 2016 übergeben. Die mit dem 1. Preis verbunde-

Alle drei Künstlerinnen setzen sich in dieser Ausstellung mit dem The-

ne Ausstellung im Hauptraum der Galerie wird im Juni 2017

ma Frau-Sein auseinander und haben dazu ganz unterschiedliche An-

stattfinden.

sätze. Zusammengefasst werden die Arbeiten unter dem Titel „She“.

Die Mitglieder des Freundeskreises der Galerie hatten bis zum

Während in den Fotografien von Hatice Kaufmann-Elmanzalawy die

Ende der Nominiertenausstellung zudem die Möglichkeit, ei-

vergessenen Witwen Indiens zentrales Thema sind, sind in den künst-

nen Anerkennungspreis in Form einer Ausstellungszusage für

lerischen Arbeiten von Kata Hinterlechner die Reduktion, das Verhält-

den kleinen Galerieraum zu vergeben und entschieden sich für

nis und der Dialog bildgebende Prämissen. Mitra Shahmoradi-Stroh-

das Bild „Sommer in Innsbruck“ von Reni Donkova. Dies wurde

maier beschäftigt sich in ihrem Engagement als Künstlerin generell

im Rahmen der Finissage am 17. Dezember bekanntgegeben.

stark mit Frauenthemen. Ihre Zugehörigkeit zu zwei Kulturen eröff-

minierte. In der zweiten Runde erkannte eine unabhängige externe fünfköpfige Fachjury dem Porträt eines Mannes

net dabei eine sehr farbige Welt.

78

eco.nova

eco.art

Drei Künstlerinnen, drei unterschiedliche Herangehensweisen zum Thema Frau-Sein: Cornelia Hatice Kaufmann-Elmanzalawy, Kata Hinterlechner und Mitra Shahmoradi-Strohmaier, 21. Feber bis 18. März

Schmuck trifft Malerei vom 28. März bis 22. April: Margareta Niel und Ettore Moschetti

Erika Isser-Mangeng ist vom 2. Mai bis 27. Mai mit ihrer Malerei zu sehen.

Mit ihr in der Galerie Nothburga die Künstlerin Heide Nonnenmacher mit ihren Porzellanobjekten, wie hier die „Seeanemonen“ in rosa.

Margareta Niel & Ettore Moschetti

formuliert. Neben den Bildern von Erika Isser sind die Porzellanob-

Schmuck & Malerei, 28. März bis 22. April

jekte von Heide Nonnenmacher zu sehen: filigran, anziehend schön

Schmuck als am Körper getragenes künstlerisches Objekt ist Zei-

und geheimnisvoll.

chen, Bild und Poesie. Sagt Margareta Niel, deren Schmuck in Silber gearbeitet ist und von Weiß dominiert wird – der Nichtfarbe mit der

Fritzi-Gerber-Preis, Preisträger-Ausstellung

Symbolik von Leichtigkeit und einem stubtilen, reduzierten Charak-

6. Juni bis 1. Juli

ter. Schmuck ist für die Salzburgerin ein „Spielzeug für die Seele“. Für

Mit der Preisträger-Ausstellung im Juni geht das erste Ausstellungs-

sie ist es der emotionale Aspekt, der Schmuck zu einem wert(e)vollen

halbjahr in der Galerie Nothburga zu Ende. Im Hauptraum zu se-

Objekt macht.

hen sind Arbeiten der Preisträgerin Veronica Moroder (siehe links),

In der Galerie Nothburga trifft dieser auf die Bilder von Ettore Mo-

im kleinen Ausstellungsraum wird Reni Donkova als Favoritin des

schetti aus Neapel. Seine Bilder entstehen aus einer fast instinkti-

Freundeskreises zu Gast sein.

ven Gestik. Moschetti: „Daraus setzt sich die Figur zusammen wie aus einem ausgestreuten Samen, der aus sich heraus eine Form entwickelt, der ich als Künstler den Sinn und die Kraft der eigenen Kreation entnehme.“

SCHON JETZT VORMERKEN

Erika Isser-Mangeng & Heide Nonnenmacher

Abendakt 9. bis 15. Juli, Aktzeichnen für Geübte, ohne Anmeldung

Malerei & Keramik, 2. bis 27. Mai Erika Isser-Mangeng stellt mit ihren Werken das bildnerische Tun als erkenntnisfördernde Disziplin vor – und zwar sowohl, was das Wahr-

Freundeskreis-Ausstellung für alle kreativen Mitglieder im Dezember.

nehmen als auch was das Mitteilen der wahrgenommenen Phänomene angeht, die zwar in der Unbenennbarkeit verortet, gleichwohl aber für uns alle direkt erlebbar sind. Diese unbekannte und zugleich emotional spürbare andere Seite der Erfahrungswirklichkeit finden

Galerie Nothburga Innrain 41, 6020 Innsbruck, info@galerienothburga.at

www.galerienothburga.at

wir in ihren Arbeiten durch die Mittel von Zeichnung und Malerei

eco.nova

79

Mobil Auto & Motor

!

WEITERE TESTBERI CHTE, NEWS UND MEHR UN TE WWW.ECO-MOBIL. AT R

Next generation

VÖLLIG NEU

M

it dem neu konzipierten Civic-Fünftürer schlägt Honda ein weiteres Kapitel in

der Geschichte seines Erfolgsmodells auf. Das betont sportliche, eigenständige Außendesign mit klaren Linien und der markanten Frontpartie verspricht genau das, was die vollkommen neuen

Der Hyundai i30 erzählt eine europäische Erfolgsgeschichte: Stimmiges Design trifft auf gute Leistung.

auch halten.

D

Die zehnte Generation des Civic steht

jedermann, und das muss man erst mal

für Dynamik und bietet darüber hinaus

schaffen. Der neue i30 ist zeitlos und

den größten Innenraum seiner Klas-

stimmig im Design und geht mit einer

se sowie die neueste Version des Hon-

Reihe turbogeladener Benzin- und Die-

da-Connect-Infotainmentsystems, das

selmotoren mit kleinem Hubraum an

S

Apple CarPlay und Android-Auto un-

den Start. Fahrverhalten und Handling

wicklung einen Schritt weiter zu gehen, fin-

terstützt. Auch ein umfassendes Sicher-

sind gut, auch der Spaß kommt nicht

den die Spanier. Das neue Modell als eine der

heitspaket ist serienmäßig an Bord.

zu kurz. Eine Vielzahl an Features sorgt

drei Säulen der Marke verfügt dabei nebst

Im März startet der Verkauf des Honda

zudem für ein Höchstmaß an aktiver Si-

allen notwendigen Bestandteilen wie Kom-

Civic in Österreich, der Basispreis liegt

cherheit. Ab sofort bei den Händlern, im

fort, Technologie und Qualität auch über

bei 19.990 Euro.

März folgt der Kombi.

reichlich emotionale Faktoren: Design, Dy-

Benzinmotoren – der 1.0-Liter-VTECTURBO mit 129 PS und der 1.5-LiterVTEC-TURBO mit 182 PS – schließlich

er neue i30 ist das neue DNA-Modell von Hyundai – repräsentiert also den Kern

der Marke in Europa. Er ist ein Auto für

NACHGESCHÄRFT eat führt seine größte Produktoffensive mit dem neuen Leon weiter. Vier Jahre nach der Vorstellung beim Pa-

riser Autosalon ist es an der Zeit, in der Ent-

namik, Begeisterung und Benutzerfreundlichkeit. Optisch indes scheint sich auf den ersten Blick nicht viel verändert zu haben, tatsächlich aber wurde der Leon sorgfältig umgebaut. Dabei wurde nicht nur auf ästhetische Details, sondern auch die Technologie besonders geachtet. Kurz zusammengefasst könnte man sagen, man hat einen Ateca in den Leon gesteckt. Mit dabei ein Infotainmentsystem mit 8-Zoll-Bildschirm, eine neue Mittelkonsole (mit dem gesamten Konnektivitätssystem, das im Ateca zu finden ist), schlüsselloser Zugang und neue Fahrassistenzsysteme. Der Dreitürer ist ab 14.990 Euro zu haben, dann geht’s in Tausenderschritten weiter: Fünftürer ab 15.990 Euro, ST Kombi ab 16.990 Euro. Ab sofort bei den Händlern.

80

eco.nova

GESCHICHTSTRÄCHTIG

D

ECO.MMENTAR

ie Tradition des kleinen Nissan Micra reicht zurück bis ins Jahr 1983 und der Erfolg war von Anfang

Problem gelöst?

an so groß, dass die zweite Generation des Japaners erstmals auch in Europa produziert wurde. Als allererstes japanisches Fahrzeug wurde er auch mit dem Titel „Europas Auto des Jahres“ ausgezeichnet. Im März kommt nun die fünfte Generation zu uns und will an vergangene Erfolge anknüpfen. Die Zeichen dafür stehen gut, denn Nissan ist gut gerüstet. Im Micra gibt es ab sofort deutlich mehr Platz, viel Wert wurde auch auf zahlreiche Möglichkeiten zur Individualisierung gelegt. Das gefällt. Ebenso wie der Preis: Ab

Bruno König, Motorredaktion

12.600 Euro ist der Micra Visia der Ihre.

Schon die erste Generation des Nissan Micra hat den Anspruch an kleine Autos neu definiert. Als Sondermodell „Micra Mouse“ hat der kleine Nissan viele Herzen erobert.

DO IT YOURSELF

ERWACHSEN GEWORDEN

W

enn der MINI eines macht, dann Spaß. Mit der Premiere der zweiten Gene-

In diesem Karton befindet sich ein echter Männertraum zum Selberbauen: ein Bausatz eines Porsche-Sechszylinder-Boxermotors im Maßstab 1:4. Die 290 Teile werden dabei gesteckt oder geschraubt, das gibt keine Sauerei mit Kleben oder Löten.

In Zusammenarbeit mit dem Porsche Museum präsentiert der Franzis Verlag eine Techniklegende für Autofans im Allgemeinen und Porscheliebhaber im Besonderen. Der hochwertige Bausatz wurde nach Originalzeichnungen geschaffen und eben weil nix geklebt wird, bewegen sich Kurbelwelle, Kolben und Ventile im realgetreuen Zusammenspiel. Hinter den transparenten Gehäuseteilen lässt sich die Mechanik im Inneren gut erkennen, sogar die Zündfunken in den Zylindern werden mit LEDs simuliert. Alle notwendigen Schraubertools sind im Paket um rund 150 Euro dabei.

Erhältlich zum Beispiel über amazon.

Nun wurde sie also beschlossen, die staatliche Förderung für Elektroautos. Ob das die Rettung für die (österreichische) Welt ist, bleibt einmal dahingestellt.

P

rivatpersonen bekommen ab sofort 4.000 Euro Zuschuss bei der Anschaffung eines E-Fahrzeuges.

Für Firmen und öffentliche Einrichtungen gibt’s immerhin noch 3.000 Euro. Natürlich löst man damit nicht das Problem, dass Elektroautos in der Praxis immer noch nicht weit über 200 Kilometer kommen und deshalb das E-Auto auch künftig ein teures Zweitauto bleiben wird. Dazu kommt die schwache Infrastruktur für Lademöglichkeiten und die immer noch sehr lange Ladezeit. Ob das viele (Förder-)Geld nicht doch besser in die Erforschung nutzerfreundlicher Technologien investiert gehört hätte, wird man wohl nie erfahren.

Anregungen und Kommentare bitte an koenig@econova.at

ration des Countryman setzt die britische Traditionsmarke ihren Vorstoß in das Premium-Kompaktsegment fort.

Der Neue ist dabei das größte und vielseitigste Modell in der 57-jährigen Geschichte der Marke. Seine vollständige Neuentwicklung ist mit deutlichen Fortschritten in den Bereichen Raumangebot, Funktionalität, Sportlichkeit und Premium-Charakteristik verbunden.

Soll heißen: Er ist noch toller geworden.

Seine kraftvollen Proportionen zeigen dabei: Er ist gereift. Seine Weltpremiere feierte der MINI Countryman im November in Los Angeles, die Markteinführung in Europa ist noch im Feber.

Der Startpreis liegt bei rund 26.500 Euro.

eco.nova

81

eco.mobil

Mit Vollgas ins neue Autojahr Die Vienna Autoshow Mitte Jänner bot einen guten Überblick an Fahrzeugneuheiten, die 2017 auf uns zukommen.

400 Neuwagen von insgesamt 40 Automarken – darunter nicht weniger als 33 Österreich-Premieren – wurden auf beeindruckenden Messeständen präsentiert. // TEXT: BRUNO KÖNIG

I

nsgesamt zählte der Veranstalter an den vier Messetagen mehr als 150.000 Besucher auf der Vienna Autoshow. Diese Zahl beweist einmal mehr, wie hoch das Interesse nach wie vor am Automobil und der Mobilität ist. 2016 wurden in Österreich fast 330.000 Neuzulassungen verzeichnet, was einen Zuwachs von 6,8 Prozent bedeutet.

Fachleute gehen auch 2017 von einem ähnlichen Niveau aus. Neben den klassischen Dieselund Benzinantrieben, die kontinuierlich schadstoffärmer und spritsparender werden, spielt auch das Elektrofahrzeug eine immer wichtigere Rolle. Eine bereits beschlossene Elektromobilitätsförderung erscheint deshalb zielführend. Anfang März werden auch die Innsbrucker Autotage und der Autosalon auf der Frühjahrsmesse die Tiroler Besucher locken.

82

eco.nova

eco.mobil

Audi zeigte den neuen A5 und Q5 sowie die gesamte Palette.

Jaguar bietet die gesamte Modellpalette nun auch mit Allradantrieb an.

Nissan punktet mit dem auĂ&#x;ergewĂśhnlichen Juke.

Eines der Highlights auf der Vienna Autoshow 2017: Bugatti Chiron, 16 Zylinder und 1.500 PS

eco.mobil

Der BMW M760i begeisterte die Besucher nicht nur mit seiner blitzblauen Lackierung.

Ford präsentierte nicht nur Mustang und Ecosport, sondern auch die neuen Vignale-Modelle.

Schön und schnell: Fiat 124 Abarth

Hyundai zeigte auf der Vienna Autoshow den brandneuen i30.

Hondas neuer Supersportler: der NSX

Viel Neues gab es auch bei Kia zu sehen – etwa den neuen Rio.

Opel zeigte auf seinem Messestand die Vision des Sportwagens GT.

Land Rover kam mit dem üppigen Discovery 5.

Mercedes beeindruckte mit dem AMG GT C Roadster.

Seat brachte die brandneuen Leon und Ateca mit.

Kommt gut an: Suzuki Ignis Renault beweist mit dem Zoe, dass das Thema Elektromobilität immer bedeutsamer wird.

84

eco.nova

Der neue Audi Q5.

Bereit für den Moment.

Der neue Q5. Überlassen Sie nichtsAudi dem Zufall.

Ganz gleich ob es um Komfort, Design oder Dynamik Der Audi Q5 überzeugt vom ersten Bereit für den geht: Moment.

Moment an. Zu den Highlights zählen: die neueste Generation des Allradantriebs quattro, das Audi virtual cockpit sowie die optionale Überlassen Sie nichts dem Zufall.

Ganz gleich ob es um Komfort, Luftfederung (adaptive air suspension).

Design oder Dynamik geht: Der Audi Q5 überzeugt vom ersten Moment an. Zu den Highlights zählen: die neueste Generation des Allradantriebs quattro, das Audi virtual cockpit sowie die optionale Jetzt Probe fahren!

Luftfederung (adaptive air suspension).

Jetzt in unserem Betrieb.

6020 Innsbruck Mitterweg 26 Telefon +43 512 22755 www.porscheinnsbruck.at

6020 Innsbruck Haller Straße 165 Telefon +43 512 2423-0 www.vowainnsbruck.at

Kraftstoffverbrauch gesamt in l/100 km: 4,9 – 7,1.

CO2-Emissiongesamt gesamt inkm: g/km: 129 – 162.gesamt Symbolfoto.

Kraftstoffverbrauch in l/100 4,9 – 7,1.

CO -Emission in g/km: 129 – 162. Symbolfoto.

2

Unbenannt-66 1

23.0

eco.mobil

Fescher Typ

© BRUNO KÖNIG

Er war schon einmal ein starker Golf-Konkurrent und machte auch damals seine Sache ziemlich gut. Nun tritt der neue Fiat Tipo in den Ring und zeigt sich als solider, praktischer, fescher und preiswerter Begleiter. // TEXT: BRUNO KÖNIG

D

erzeit sind die Italiener flei-

hende Sieben-Zoll-Touchscreen mit anspre-

ßig am Erneuern ihrer Mo-

chender Grafik und einfacher Bedienung.

dellpalette. Vom SUV über

Zahlreiche Konnektivitätsmöglichkeiten für

den Pick-up bis hin zum of-

Smartphone und Tablet kommen nicht nur

fenen Sportwagen reicht das Angebot. Mittendrin auch ein neuer Kompakter

FACTS FIAT TIPO 1.6 LOUNGE • • • •

• • • • •

86

Motor: 1.6-Liter-Vierzylinder-TD Leistung: 88 kW/120 PS Drehmoment: 320 Nm Beschleunigung: 9,8 sec von 0 auf 100 km/h Spitze: 200 km/h Testverbrauch: 5,4 Liter/100 km CO2 -Ausstoß: 98 g/km Crashsicherheit: 5***** (87 % lt. NCAP) Preis: ab 14.990 Euro

eco.nova

bei der jungen Generation gut an.

namens Tipo.

Spritzig und sparsam

Der Tipo war schon Ende der 1980er-, An-

Der 1,6-Liter-Turbodiesel leistet 120 PS und

fang der 1990er-Jahre sehr erfolgreich und

zeigt sich als spritziger und sparsamer Be-

ein starker Golf-Mitbewerber. Damals wur-

gleiter. Ab rund 1.500 Umdrehungen steht

de der Tipo nur als Drei- und Fünftürer an-

das volle Drehmoment (bis zu 320 Nm) zur

geboten, heute stehen Stufen- und Schräg-

Verfügung. Dieses schiebt den Tipo flott

heck sowie Kombi zur Auswahl. Unser

nach vorne. Das exakte 6-Gang-Schaltgetrie-

Testwagen, die fünftürige Schrägheckvari-

be passt hervorragend zum Aggregat und

ante, überzeugt dabei schon optisch. Das

lässt sich butterweich bedienen. Dass Mo-

zeitlose Design folgt keinem Modetrend

tor und Getriebe perfekt harmonieren, zeigt

und verzichtet weitgehend auf Schnörkel

sich beim Verbrauch: Während unseres Tests

und Spielereien. Vielmehr wirkt der Tipo

gönnte sich der Fünftürer nur 5,4 Liter im

erwachsen und vernünftig. Auch die Verar-

Schnitt.

beitung kann sich sehen lassen. Schon beim

Das Platzangebot in der zweiten Reihe und

Einsteigen fällt einem der satte Klang beim

ein geräumiger Kofferraum reichen locker

Schließen der Türen auf. Die verwendeten

für einen Wochenendausflug mit der Fami-

Materialien im Innenraum wirken hoch-

lie. Zu haben ist der neue Fiat Tipo bereits

wertig und versprühen einen angenehmen

ab 14.990 Euro. Unser Testwagen mit Topau-

Duft. Überzeugen kann auch der freiste-

sstattung kommt auf gut 20 Tausender.

eco.mobil

Große Klappe

angewendet. Man muss schon ganz genau hinsehen, um zu erkennen, was die Designer geändert haben.

Das Blech blieb unverändert, neu sind hingegen Stoßfänger und Scheinwerfer – erst-

Nach Limousine und Kombi hat zuletzt auch der praktische 3er GT ein Facelift erhalten. Zeitgleich mit der Modellauffrischung haben leisere und sparsamere Motoren Einzug gehalten. // TEXT: BRUNO KÖNIG

D

malig serienmäßig in Voll-LED-Technik. Das gleiche Spiel wurde am Heck angewandt.

Nicht ganz unberührt blieb auch das Innenleben: Oberflächen und Materialauswahl sind spürbar aufgewertet worden und hin-

er 3er GT von BMW ist wohl

und den USA. Dort mögen die Leute keine

terlassen einen luxuriösen Eindruck. Moder-

das meistunterschätzte Mo-

Kombis, deshalb ist der GT global gesehen

nisiert wurde obendrein die Bedienfläche

dell seiner Baureihe. Er bietet

auch ein großer Erfolg für die Bayern.

des Displays.

nämlich ein enormes Platzan-

Den 3er GT zeichnet vor allem sein Raum-

gebot, sieht gut aus und fährt sich traumhaft.

angebot aus. 20 Zentimeter mehr Länge er-

Trotzdem beherrschen vorwiegend Kombi als

geben deutlich mehr Platz in der zweiten

Leisere und sparsamere Motoren

auch Limousine unser Straßenbild, der GT

Sitzreihe und ermöglichen einen üppigen

Im Zuge der Modellpflege verpflanzte

bleibt die Ausnahme. Zumindest hierzulan-

Kofferraum mit bis zu 1.600 Litern Volumen.

BMW dem 3er GT neue Motoren. Sie ar-

de. Deutlich beliebter ist die Version in China

Das Facelift wurde allerdings nur behutsam

beiten nun spürbar leiser und sind noch sparsamer geworden. Einzig der bärenstarke Dreiliter-Sechszylinder, wie in unserem Testauto, bleibt noch bis zum Modellwech-

FACTS

sel 2019 unverändert. Dieses Triebwerk zeichnet sich mit unbändiger Kraft und

BMW 330D XDRIVE GT

herrlichem Sechszylinder-Sound aus. Der Verbrauch mit 6,1 Litern im Test hält sich sehr in Grenzen. Gepaart mit der modernen Acht-Gang-Automatik verwöhnt der 3er GT mit immenser Fahrdynamik und hohem Fahrspaß. Wem die Limousine zu klein ist, der aber trotzdem keinen Kombi fahren will, ist mit dem GT bestens bedient.

Darüber hinaus ist der GT auch dank seiner © BMW

• Motor: 3.0-Liter-Reihensechszylinder Twin-Turbo-Technologie • Leistung: 190 kW/258 PS • Drehmoment: 560 Nm • Beschleunigung: 5,4 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 250 km/h • Testverbrauch: 6,1 Liter/100 km • CO2 -Ausstoß: 142 g/km • Crashsicherheit: 5***** (92 % lt. NCAP) • Preis: ab 39.950 Euro

großen Heckklappe leicht zu beladen und damit überaus praktisch.

eco.nova

87

eco.mobil

Lockenwickler

Der John Cooper Works ist das Topmodell der Mini-Baureihe und bietet mit seinen 231 PS enormen Fahrspaß und in der offenen Variante auch genug Wind für eine lockige Haarpracht.

Darüber hinaus steht der Cabrio-Kraftprotz ohne Konkurrenz da. // TEXT: BRUNO KÖNIG

M

ehr Kraft, mehr Ausstat-

Das Mini JCW Cabrio sorgt für viel Fahrspaß und das bekannte Gokart-Feeling.

tung, aber genauso viel Wind bietet das stärkste Mini Cabrio in der aktu-

ellsten John-Cooper-Works (JCW)-Ausführung. Aus nunmehr zwei Litern Hubraum leitet der Vierzylinder dank Turboaufladung stramme 231 PS auf die Vorderachse. Das ergibt in Summe 320 Nm Drehmoment, was den Mini in nur 6,6 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Der brachiale Vorwärtsdrang endet (theoretisch) erst bei 240 km/h. Ganz schön schnell für einen Mini. Überzeugend arbeitet dabei die moderne Brembo-Bremsanlage. Fein dosierbar, aber auch fest zupackend verzögert der JCW sicher und vehement. Über das Handling eines Mini – ganz egal welche Ausführung – muss man nicht viele Worte verlieren. Mit jeder Generation schaffen es die Mini-Ingenieure, das bekannte Gokart-Feeling in das neue Modell zu übertragen. Seine direkte Art und Agilität erfreut einen jedes Mal aufs Neue.

Druckvoll und präzise Der druckvolle Zweiliter-Turbo ist ebenfalls ein Genuss. Die 231 PS leisten über den gesamten Drehzahlbereich hervorragende Arbeit und harmonieren perfekt mit dem flinken Doppelkupplungsgetriebe. Die präzisen Gangwechsel an den Lenkradwippen erfreuen besonders den Fahrer und animieren zu mehr Schaltvorgängen als eigentlich notwendig. Untermalt wird das Ganze von einer herrlichen Soundkulisse aus der mittig platzierten Doppelauspuffanlage. Ist das Dach geöffnet, hört man das willige Knurren und freudige Knallen noch wesentlich besser. Apropos geöffnet: Bis 30 km/h kann das elektrische Verdeck geöffnet und auch wieder geschlossen werden.

Erfreulicherweise kann so viel Fahrspaß © MINI

auch mit Wirtschaftlichkeit überzeugen.

Während unseres Tests gönnte sich der Mini gut sieben Liter auf 100 Kilometer bei überaus sportlicher Fahrweise. Das geht in Ordnung. Etwas unempfindlicher muss man hingegen bei der Anschaffung sein: Mindestens 36.650 Euro muss man für ein JCW Cabrio schon zu investieren bereit sein. Der Fahrspaß ist jedoch unbezahlbar.

88

MINI CABRIO JOHN COOPER WORKS • • • •

Motor: 2.0-Liter-Vierzylinder-Turbo Leistung: 170 kW/231 PS Drehmoment: 320 Nm Beschleunigung: 6,6 sec von 0 auf 100 km/h

• • • • •

Spitze: 240 km/h Testverbrauch: 7,3 Liter/100 km CO2 -Ausstoß: 152 g/km Spaßfaktor: 8 von 10 Preis: ab 36.650 Euro

eco.nova

n17-

WINTERFREUDE

BY BMW.

Freude am Fahren

Symbolfoto

DAS BMW 4er GRAN COUPÉ MIT xDRIVE.

Jetzt mit bis zu 3.000 Euro xDrive Bonus*.

Unterberger – Denzel GmbH & Co KG Griesauweg 32, 6020 Innsbruck Telefon 0 512/33 4 35, info@unterberger-denzel.bmw.at www.unterberger-denzel.bmw.at BMW 4er Gran Coupé: von 110 kW (150 PS) bis 240 kW (326 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 4,0 l/100 km bis 7,4 l/100 km, CO2 -Emission von 106 g/km bis 172 g/km. * Das Angebot ist gültig für ausgewählte BMW 4er Gran Coupé Neu- und Vorführwagen mit Kaufvertragsabschluss vom 1. Jänner 2017 bis 31. März 2017 und Auslieferung bis 30. Juni 2017.

n17-fs-4-1_unterberger_denzel_210x297.indd 1

19.01.17 14:01

eco.mobil

Robert Puttinger, SuzukiMarkenleiter im Autopark Innsbruck, ist vom Erfolg des neuen Ignis überzeugt.

„Noch nie war klein so groß“ Seit rund 17 Jahren hat Suzuki den Ignis im Programm. Seit wenigen Wochen ist die dritte Generation am Markt und steht bereits in den Schauräumen. Robert Puttinger, Suzuki-Markenleiter im Autopark Innsbruck, erklärt uns die wichtigsten Neuerungen des brandneuen Micro-Crossover, der wahlweise mit Frontoder Allradantrieb angeboten wird. // TEXT: BRUNO KÖNIG

Insgesamt stehen beim neuen Suzuki Ignis 14 Außenfarben zur Auswahl. Der Allradanteil bei den Autopark-Kunden liegt bei sensationellen 90 Prozent.

Design Unser neuer Suzuki Ignis kann sich wirklich sehen lassen. Er ist das ideale Gefährt für Alltag und Freizeit und bringt auch optisch frischen Wind auf unsere Straßen. Sein einzigartiger Auftritt macht ihn bei 18-jährigen Fahranfängern genauso beliebt wie bei 70-jährigen Rentnern. Dieser erfrischende Look besticht mit kompakten Maßen und nur 3,70 Metern Außenlänge. Das macht den © BRUNO KÖNIG, WERK

Ignis extrem wendig, agil und erleichtert die Parkplatzsuche immens. Besonders auffällig sind die markanten Frontscheinwerfer, die optional als LED-Scheinwerfer zu haben sind. Die Leute lieben den Ignis aber auch wegen seiner erhöhten Sitzposition und der 180 Millimeter Bodenfreiheit.

tomatik, Sitzheizung, Rückfahrkamera und Navigation. Das Multifunktionsdisplay ist bei allen Varianten serienmäßig an Bord. Insgesamt stehen vier Ausstattungslinien zur Wahl.

Auswahl Insgesamt stehen 14 Außenfarben zur Aus-

Performance

wahl, darunter drei ganz neue knallige La-

Angetrieben werden alle Ignis-Modelle von

ckierungen. Wer möchte, kann dazu zusätz-

einem 1.2-Liter-Benziner mit 90 PS Leistung.

lich unter fünf Zwei-Ton-Kombinationen

Optional steht zusätzlich noch ein Mild-Hy-

wählen. Der trendige Innenraum bietet optionale Ausstattungshighlights wie Klimaau-

90

eco.nova

Trendiger Innenraum mit tollen Kontrastfarben

brid-System zur Verfügung. Bei dieser Ausführung unterstützt ein Elektromotor den

eco.mobil

Die variable Rückbank ermöglicht ein beachtliches Kofferraumvolumen.

Benziner beim Anfahren und senkt damit Verbrauch und Emission. Im Schnitt kommt dieses Modell auf einen Durchschnittsverbrauch von 4,3 Liter auf 100 Kilometer bei nur 97 Gramm CO2/km. Zusätzlich kann in der Ausführung „shine“ ein Automatikgetriebe geordert werden. Knapp 90 Prozent unserer Ignis-Kunden setzen jedoch auf den bewährten Allradantrieb, um bei allen Verhältnissen sicher unterwegs zu sein.

Das Multifunktionsdisplay ist bei allen Varianten serienmäßig an Bord.

Sicherheit Das Thema Sicherheit spielt natürlich auch im Kleinwagensegment eine immer wichtigere Rolle. Deshalb bietet Suzuki im Ignis optional zahlreiche Assistenzsysteme, etwa den Abstandsüberwacher, ein Spurhaltesystem oder einen Müdigkeitserkenner. Serienmäßig sind ESP, ABS, Reifendruckkontrollsystem und insgesamt acht Airbags verbaut.

Zu erwähnen ist dazu, dass der Ignis beim Crashtest mit beachtlichen fünf Sternen ausgezeichnet wurde.

Erhältlich ist der neue Suzuki Ignis bei uns im Autopark bereits ab 11.990 Euro. Die Allradvariante beginnt bei 15.990 Euro.

HERZLICH WILLKOMMEN BEI TIROLS GRÖSSTEN EVENTS

ALLE EVENTS AUF WWW.OLYMPIAWORLD.AT

09. FEB. 17 07. MRZ. 17 ABBAMANIA RAINHARD THE SHOW FENDRICH

OLYMPIAHALLE OLYMPIAHALLE Die Poplegenden des 20. Jahrhunderts Der Songwriter stellt sein neues feiern 2017 das 45-jährige Jubiläum. Album SCHWARZODERWEISS vor.

oly-eco_jan-180x80.indd 1

25. MRZ. 17 MARIO BARTH LIVE OLYMPIAHALLE Der Comedian aktiviert die Lachmuskeln seiner Fans nonstop.

28. März 2017 Länderspiel Österreich vs.

Finnland 27. Mai 2017 Die große Schlagerparty LIVE 30. September 2017 Luke Mockridge „LUCKY MAN“

26.01.17 15:37

eco.nova

91

Lifestyle Luxus & Trends

MITTEN IN DER STADT UND DOCH IM GRÜNEN

E

nde letzten Jahres hat Innsbruck ein neues Kosmetikinstitut bekommen. Mit dem aurora in der Müllerstraße 11 ist ein Wohlfühlkleinod ent-

standen, das (uns) optisch wie inhaltlich vollends überzeugt. Die Atmosphäre ist ungezwungen, die Architektur geradlinig, ohne streng zu sein. Hier lenkt nichts ab von purer Entspannung. Der Blick ins Grüne – und das

Was aus Brot von gestern alles werden kann: Bier zum Beispiel. Oder Gin.

mitten in der Stadt – tut sein Übriges, um die Hektik des Alltags eine Zeit lang hinter sich zu lassen. Der perfekte

BÄCKER TRIFFT BRAUER

I

Platz, um es sich rundum gut gehen zu lassen.

Inhaber Murat Coskun hat sich mit dem aurora einen

n Österreich landet jedes fünfte Stück Brot im Abfall. Das muss nicht sein,

Traum erfüllt. Ausgehend von der Zentrale in Inns-

wie Therese Mölk zeigt. Ein Nachhaltigkeitsworkshop in Wien brachte die

bruck hat er mit qbeauty den Generalvertrieb für !QMS

Bäckerei auf die Idee, aus Brot von gestern ein ganz spezielles Craft-Bier zu

Medicosmetics in Österreich und Südtirol inne. Die Pro-

kreieren. In Kooperation mit Bierol, einer jungen Brauerei aus dem Tiroler Unter-

dukte finden schon seit Jahren Anwendung in erstklas-

land, landete dieser Gedanke schließlich im Braukessel. Das finden wir mehr als

sigen Hotels und Kosmetikinstituten, nun kann auch in

cool. Beim Maischen ersetzt das Brot ein Drittel des Braumalzes. Das Malz und 50

Innsbruck jeder davon profitieren, der sich selbst etwas

Kilo Brot pro 1.000 Liter liefern die Stärke, die beim Brauprozess in vergärbaren

Gutes tun möchte. Neben Produkten von !QMS Medi-

Zucker umgewandelt wird. „Was dabei herauskommt, freut die Nase und kitzelt

cosmetics verwöhnt man im aurora mit jenen von Horst

den Gaumen: ein starkes Craft-Bier mit feiner, malziger Duftnote und fruchtigen

Kirchberger. Alle Kosmetiker sind dafür nach höchsten

Hopfenaromen“, beschreibt Bäckereileiter Mathias Mölk das Wunderwerk.

Standards ausgebildet.

Schon davor hat es Therese Mölk geschafft, aus vermeintlich altem Brot ganz

Praktisch: Parken kann man in der kostenlosen, haus-

wunderbaren Gin hinzubekommen. Herausgekommen ist „Herr Friedrich“ – be-

eigenen Kundengarage mit diskretem Zugang zum Stu-

nannt nach dem ehemaligen Leiter der Bäckerei Therese Mölk –, ein Tyrolean

dio, innhalb Innsbrucks gibt’s zudem einen Taxiservice.

Gin in genüsslicher Perfektion. In 400 Flaschen Gin stecken 1.000 Kilogramm

Und wer nach der kleinen Auszeit wieder zur Arbeit

Brot von gestern. Und dass Therese Mölk etwas von feiner Optik versteht, das

muss: Auf Induktionsflächen können Smartphones und

wissen wir sowieso, und sie beweist es einmal mehr mit diesen beiden Produkten.

Tablets während der Behandlung kontaktlos aufgela-

// www.therese-moelk.at

den werden. // www.kosmetik-aurora.at

PERFEKT VERBUNDEN

I

dealtours startet mit einem neuen Partner in die Sommersaison 2017.

Avantiair bringt Urlauber dabei direkt an die Sehnsuchtsziele im Mittelmeer. Als Fluggerät setzt die seit 25 Jahren etablierte private deut-

sche Fluggesellschaft auf einen Jet vom Typ Fokker 100. Mit 100 Sitzplätzen, komfortablen Ledersitzen und einem Sitzabstand von 89 anstatt der üblichen 74 Zentimeter ist der Kunde an Bord König. Mit Urlaubsflügen ab Innsbruck bringt Sie Idealtours ab Mai wieder jeden Samstag und Sonntag zu den schönsten Stränden am Mittelmeer. 2017 nach Kalabrien, Kefalonia, Lefkas, Epiros, Chalkidiki, Menorca und neu nach Ibiza und Formentera.

Flughafengeschäftsführer Marco Pernetta, Markus Baumann und Christof Neuhauser, Idealtours-Geschäftsführer

92

eco.nova

eco.life

URLAUBS.TIPP

PURE EMOTION

H

inter „Real Fanatic“ steht die unbedingte Hingabe an den Sport über die Grenzen der Vernunft hinaus. Sport ist Emotion, Passion, Teamwork, Kampfgeist und Sie-

geswille. So beschreibt Diana Langes, Macherin hinter dem Duft, die Intention zu ihrem Parfüm. Es ist die persönliche Hommage der Präsidentin der WSG Swarovski Wattens an den Sport. Folgerichtig war die erste Version auch dem Fußball gewidmet. Für den Winter lancierte sie als zweiten Herrenduft REAL FANATIC Ski. Würzige Aromen aus Zeder, Amber und Patschuli werden getragen von fruchtiger Bergamotte, unterstrichen von hintergründigen Blütenessenzen wie Lavendel. Hergestellt werden die Parfüms – insgesamt sollen es fünf werden – in der französischen Traditionsparfümerie Galimard. Wer noch keins zu Weihnachten bekommen hat: Jetzt ist die beste Zeit, sich selbst damit zu beschenken. // www.realfanatic.at

Rock’n’Roll-Seele

D

ass Marshall was von Klang versteht, damit sagen wir Ihnen

NATURAL ART CUISINE

vermuten: Das Ding funktioniert kabellos und verschafft im Radi-

D

us von zehn Metern Freiheit und Beweglichkeit. Verpackt wurde das

exzellenten Küche!

Ganze in ein vertrautes Design, bedient wird der Kopfhörer über den

Gemeinsam mit Souschef Markus Niederwanger kocht Chris-

goldenen Knopf, der Ihnen volle Kontrolle einräumt. Selbst Anrufe

tian Rescher mutig, unglaublich modern und trotzdem natur-

können damit angenommen werden. Oder abgelehnt. Je nachdem ...

verbunden. Produkte aus der Region werden neu interpre-

Der Mid ist die Verkörperung von Marshall in

tiert und kommen in überraschenden Kombinationen auf

einem Kopfhörer – schwarzes Vinyl, symbol-

den Teller, dass es nur so eine Freude ist: fürs Auge und noch

trächtiger Marshall-Schriftzug, robuste

viel mehr für den Gaumen. Die Karte verrät dabei einiges,

Metallgelenke und Details aus Messing.

lässt aber auch Raum für Interpretation, reduziert gehalten

Zusätzlich zu seinem Rock’n’Roll-Aus-

und doch mit allen Informationen ausgestattet. Kommt der

sehen ist der Mid dank weichem

Teller auf den Tisch, ist es aber immer wieder aufs Neue eine

Kopfbügel und ohrenaufliegendem

Überraschung. Flankiert werden die Gourmetkreationen von

Design auch nicht richtig bequem.

ausgewählten Weinen, edlen Spirituosen und samtigen Dige-

Die Metallgelenke lassen sich zudem

stifs aus der handverlesenen und internationalen Schatzkam-

in alle Richtungen drehen. Das sorgt

mer des Aurelio. Wer möchte, zieht sich danach in die gemüt-

für eine ergonomische Passform.

liche Licca Lounge samt offenem Kamin zurück.

Zum Mitnehmen lässt er sich

Genächtigt wird in einem der 19 individuell designten Zim-

einfach zusammen-

mer und Suiten, im SPA werden Sie mit der Luxuslinie Ligne

klappen. Das macht ihn

St Barth verwöhnt. Das Day-Spa steht nach Anmeldung übri-

auch zum ultimativen

gens auch Nicht-Hotelgästen zur Verfügung.

Reisebegleiter.

// www.aureliolech.com

nichts Neues. Ende letzten Jahres hat der Kopfhörerreigen von Marshall Headphones mit dem On-Ear-Kopfhörer MID

Bluetooth ein neues Premiummitglied bekommen. Der Name lässt’s

as Fünf-Sterne-Superior-Hotel Aurelio in Lech begeistert nicht nur mit seiner Lage an der weltberühmten Schlegelkopfpiste, sondern auch mit sei-

nem exklusiven Design im alpinen Chalet-Stil. Und mit seiner

Der Mid Bluetooth von Marshall ist um rund 200 Euro unter anderem bei Mediamarkt und Saturn erhältlich.

eco.nova

93

eco.hoteltipps

Königsloge im Allgäu

Das Rübezahl ist die erste Adresse für Romantiker und Naturliebhaber im Allgäu.

Das Vier-Sterne-Superior-Haus punktet mit Ruhelage, Wellness, Gourmetküche und einem sagenhaften Blick auf die Schlösser Ludwigs II. // TEXT: KLAUS SCHEBESTA

N

euschwanstein und Ho-

gebung zu entdecken. Das Rübezahl ist das

nehmlichkeiten wie Whirlpool oder Rund-

henschwangau – zwei

Schmuckstück der Familie Thurm, die hier

bett. Luxuriöse Stoffe mit floralen Mustern,

Schlösser von Ludwig

einen romantischen Rückzugsort geschaffen

hochwertige Parkettböden und raffinier-

II., die märchenhaf-

hat, der authentische Allgäuer Tradition und

te Details schaffen im Zusammenspiel mit

ter nicht sein könnten.

Gemütlichkeit mit zeitgenössischem Wohn-

dem Blick über die Bergwelt und die Königs-

Alljährlich kommen 1,4 Millionen Besucher

gefühl und Chic verbindet. Das Haus wurde

schlösser ein einzigartiges Ambiente.

aus aller Welt, um sich die Fantasiewelten

2014 um- und neugebaut und verfügt über

Im Rübezahl ist auch schlechtes Wetter gu-

des bayerischen Monarchen anzusehen. Für

eine Ausstattung auf der Höhe der Zeit. Alle

tes Wetter: Im Wellnessbereich auf 1.000

Tiroler liegen diese Kostbarkeiten gleich ums

54 Zimmer und Suiten verfügen jeweils über

Quadratmetern warten Tepidarium, Kräu-

Eck: Ein paar Kilometer nach Reutte beginnt

einen Balkon oder eine Terrasse, teilweise mit

ter-Dampfbad, römische Stubensauna, Sole-

das Allgäu, das auch landschaftlich einiges

Schlossblick. Das Restaurant im Erdgeschoss

grotte, Whirlpools, Erlebnisduschen, Kneipp-

zu bieten hat. Wer standesgemäß wohnen

des Stammhauses blickt ebenfalls auf König

becken und Ruhebereiche auf Genießer. Die

möchte, bucht einige Tage im Rübezahl und

Ludwigs Märchenbauten und serviert in stil-

Panoramasauna öffnet dabei ihren Blick di-

genießt einen traumhaften Blick auf Lud-

voller Atmosphäre regionale Spezialitäten so-

rekt zu den Königsschlössern. Wem das reine

wigs Schlösser, sozusagen erste Reihe fuß-

wie mediterran angehauchte Küche.

Verwöhnprogramm nicht ausreicht, kann

frei.

Mit viel Liebe zum Detail bildet das Haus

sich in der Natur auspowern. Eine Wande-

Das Rübezahl befindet sich in Schwangau

eine Einheit aus Luxus und Romantik, alpi-

rung führt beispielsweise zur hoteleigenen

direkt am Fuße der Allgäuer Alpen. Weniger

ner Eleganz und maximalem Komfort. Gäste

Rohrkopfhütte auf 1.320 Höhenmetern. Oben

als einen Kilometer vom Forggensee, nur drei

haben die Wahl zwischen acht Kategorien,

angekommen, darf man ein atemberauben-

Kilometer von Füssen und vier Kilometer von

die im typischen Landhausstil alpin-modern

des Bergpanorama inklusive Sicht auf die

der österreichischen Grenze entfernt, ist das

oder königlich-elegant gestaltet sind. Einige

Schlösser Neuschwanstein und Hohen-

Vier-Sterne-Superior-Hotel ein beliebter Aus-

der Zimmer und Suiten verfügen über einen

schwangau und die umliegenden Seen genie-

gangspunkt, um das Allgäu und seine Um-

Quellwasserbrunnen, Effektkamin und An-

ßen. // www.hotelruebezahl.de

94

eco.nova

eco.hoteltipps

E Quality Time Wir sind ja mittlerweile quasi Experten, was Familienhotels angeht. Und wir können guten Gewissens sagen: Fahren Sie zum Dachsteinkönig nach Gosau. Sie werden es nicht bereuen.

rst im Dezember 2016 er-

Und wer’s sportlich mag, ist im modernen

öffnet und schon ein Hot-

Fitnessraum gut aufgehoben oder probiert

spot: Am Fuße der famili-

sich am Indoor-Golfsimulator. Die Zeit als

enfreundlichen Skiregion

Familie ist dann richtige Quality Time – aus-

Dachstein West entstand

gepowerte Kinder treffen auf entspannte El-

mit dem Leading Family Hotel & Resort

tern. So geht Familienurlaub!

Dachsteinkönig****S ein wahres Kleinod

Und selbst wenn man sich am liebsten den

für Familien. „Das Vier-Sterne-Superior-

ganzen Tag im Hotel einkuscheln würde, so

Resort positioniert sich bewusst im neu

wäre es doch schade, wenn man nicht auch

definierten Luxussegment, in dem Zeit

die wunderbare Natur rundum genösse. Das

und Aufmerksamkeit die Ära der goldenen

größte Skigebiet Oberösterreichs mit 142 Ki-

Wasserhähne abgelöst haben. Wir schaffen

lometern perfekt präparierten Abfahrten,

Raum für das Wesentliche im Leben“, er-

lustigen Gaudipisten und urigen Skihütten

klärt die erfahrene Gastgeberfamilie Mayer

liegt nämlich praktisch vor der Haustür. Das

das Konzept des von A bis Z für Familien

50 Kilometer lange Loipensystem erfreut

gemachten Hotels.

Langläufer. Wenn Sie lieber im Sommer

117 Familiensuiten und Chalets (Einzel- und

kommen, sind der Dachstein und der Gosau-

Doppelchalets mit eigener Sauna) legen Fa-

kamm ein Eldorado für Kletterer und Moun-

milien exklusive Wohnwelten zu Füßen. Ab

tainbiker. Abenteurer durchstreifen den

dem siebten Lebenstag (!) werden Babys und

Urzeitwald, Wanderer zieht es zu den idylli-

Kinder professionell betreut. 20 ausgebildete

schen Almen.

Betreuer – großteils Kindergartenpädagogen

Seinen perfekten Ausklang findet der Tag in

– kümmern sich sieben Tage die Woche von 8

feiner Top-Gourmetküche samt umfangrei-

bis 21 Uhr um die jungen Gäste. Dafür steht

cher Weinkarte. Die Kleinen können auch

ein sensationeller 2.000 Quadratmeter gro-

gerne gut betreut im eigenen Kinderrestau-

ßer Indoor-Spielbereich zur Verfügung. Kino

rant speisen.

und Theater, Turnhalle und Gokarts inklusive. In der Badelandschaft gibt’s nebst verschiedenen Pools und Attraktionen eine 100 Meter lange Wasserrutsche. So viel Spaßwelt schafft auch für die Eltern den nötigen Freiraum. Die lassen nämlich in der Zwischenzeit in der 1.000 Quadratmeter großen Wellness- und Saunalandschaft den Alltag hinter sich, ist dieser Ort doch nur für sie gemacht.

LEADING FAMILY HOTEL & RESORT DACHSTEINKÖNIG****S Gosau 851, 4824 Gosau Tel.: 06136/8888 info@dachsteinkoenig.at www.dachsteinkoenig.at

eco.nova

95

LIFESTYLE

© HOLLY KAFFEESYSTEME GMBH, MEDOC GMBH

im Gespräch

5 JAHRE RAMADA Ende letzten Jahres feierte das Hotel Ramada Innsbruck Tivoli mit über 70 Gästen sein fünfjähriges Jubiläum hoch über den Dächern der Stadt. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Geschäftsführer Hartmut Geese, der die Gäste begrüßte, sich bei den Mitarbeitern bedankte und über die Entwicklung der letzten Jahre berichtete.

Unter den Gästen fanden sich zahlreiche Partner und Geschäftskunden des Hotels. © ELFERBAHNEN/C.MALIN

Bernhard Peskoller, Holly, mit Ursula Mattersberger, Obfrau Kinder-Krebs-Hilfe Tirol

FREUDE GEMACHT Ende September letzten Jahres startete das Tiroler Traditionsunternehmen Holly im Rahmen seiner Jubiläumsfeier zum 40-jährigen Bestehen ein besonderes Gewinnspiel. Mitte Jänner 2017 übergab Geschäftsführer Bernhard Peskoller schließlich den Gewinn in Form eines trendigen Fiat 500 an den glücklichen Besitzer.

Ebenfalls groß war die Freude bei Ursula Mattersberger, Obfrau der Kinder-Krebs-Hilfe Tirol und Vorarlberg, als Bernhard Peskoller ihr im Herbst einen Spendenscheck in der Höhe von 6.280 Euro überreichte. Beim Jubiläumsfest „Holly wird 40“ Ende September wurde fleißig für den guten Zweck gesammelt.

GUTER START Für Judoka Bernadette Graf hat das Jahr 2017 mobil perfekt begonnen.

Helmut Kofler vom Autohaus Moriggl freute sich, ihr den sportlichen Honda Civic zu übergeben, der perfekt zur erfolgreichen Tiroler Judoka passt.

Graf wurde bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio beachtliche Fünfte. Wir wünschen alles Gute für die Weltmeisterschaft 2017 in Budapest und ihr großes Ziel, die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.

CORNELIUS OBONYA ZU GAST IN INNSBRUCK Auf Initiative des vor kurzem am Bundesrealgymnasium in der Au gegründeten „Geistigen Verschönerungsvereins Innsbruck“ und mit Unterstützung des Einkaufszentrums west kam der Schauspieler Cornelius Obonya am 20.

Jänner 2017 nach Innsbruck. Der frühere „Jedermann“ rezitierte Gedichte und Skurrilitäten von Robert Gernhardt, musikalisch untermalt von den Österreichischen Salonisten.

2. RODELFESTIVAL Im Rodeleldorado Elfer/Stubai haben Mitte Jänner alle namhaften Rodelhersteller ihre neusten Produkte kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt. Zehn Rodelhersteller aus Österreich, Italien und Deutschland zeigten sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung. Das Unterhaltungs-programm wurde mit einem Konzert von Mario und Christoph und mit einer fulminanten Feuertanzshow von Claudia Beiler abgerundet. Elf glückliche Gewinner durften zudem wertvolle Preise, die von den Ausstellern zur Verfügung gestellt wurden, in Empfang nehmen.

96

eco.nova

Roman Zenz (Geistiger Verschönerungsverein Innsbruck), Cornelius Obonya, Margret Fessler (Direktorin BRG in der Au) und Anita Ablinger (EKZ west)

© DIE FOTOGRAFEN

eco.life

KURZWEILIG Am 19. Jänner konnte das BFI Tirol einen ganz besonderen Gast im Haus begrüßen. Bundespräsident a. D. Dr. Heinz Fischer stand im Festsaal in Innsbruck für ein persönliches Gespräch in Interviewform zur Verfügung. Der Saal des BFI Tirol war bis auf den letzten Platz gefüllt und das Publikum wurde nicht enttäuscht.

Willi Lechner (Lechner & Partner OG), Chefin Angelina Bereiter, Charly Lair (Die Fotografen) und Chef Piero Bordino

© PRO HOLZ TIROL

BFI-Geschäftsfüherin Karin Klocker mit Heinz Fischer und Dagmar Wresnik

Stephan und Christiane Kasseroler (RA Kasseroler & Partner KEG)

MEIN’S BLEIBT MEIN’S ES WERDE LICHT

Frisch und trendig – unter diesem Motto wurde das neue mein’s in der Innsbrucker Meinhardstraße 11 vor Kurzem feierlich eröffnet. Die Gäste vergnügten sich bei Live-DJ bis in die frühen Morgenstunden.

Angelina und Piero verwöhnten ihre Gäste mit italienischen Häppchen und guten Drinks. Geöffnet von Montag bis Freitag von 9 bis 1 Uhr, samstags von 18 bis 1 Uhr. Top: der Businesslunch.

Zusätzlich zu den vielen neuen Gesichtern, die im vergangenen Jahr in die Markthalle eingezogen sind, erstrahlte zum Jahresende auch die Markthalle selbst in neuem Glanz und machte sich fit für 2017. So wurde das komplette Beleuchtungskonzept überarbeitet und mit energieeffizientem Licht ausgestattet. Die Neupositionierung der Beleuchtungskörper sorgt für ein stimmiges Lichtkonzept in der Halle.

HILFE ZUR SELBSTHILFE Bereits zum dritten Mal war der St. Johanner Orthopädiechef Dr. Robert Siorpaes Anfang November für zwei Wochen in Kambodscha, um dort in einem Kinderkrankenhaus in der Hauptstadt Phnom Penh sein Know-how zur Verfügung zu stellen: Er vermittelte neueste Operationstechniken im Bereich der Orthopädie. Die Fortführung dieses Austauschprogramms ist geplant. Ein privater Gönner hat mit seiner Unterstützung die Fortführung des Projektes für die nächsten drei Jahre gesichert.

© SWAROVSKI KRISTALLWELTEN

Was uns besonders gefällt: Im FoodSharing-Kühlschrank können Lebensmittel, die noch für den Verzehr geeignet sind, eingelegt werden, anstatt sie wegzuwerfen. // Informationen zum Projekt: www.foodsharing.de

proHolz-Tirol-Geschäftsführer Rüdiger Lex und Vorstandsvorsitzender Karl Schafferer, Engelbert Spiß (Neue Heimat Tirol), Landesrat Mag. Johannes Tratter und assoz. Prof.

Anton Kraler

ÖKOLOGISCH SANIEREN Das Land Tirol und proHolz Tirol haben ebenso wie Firmenpartner aus dem produzierenden Bereich den Holzbaulehrstuhl der Universität Innsbruck bei der Entwicklung von komplett vorgefertigten Fassadenelementen zur energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden unterstützt. Das Ergebnis – erste Praxisanwendungen sind bereits erfolgt – wurde kürzlich im TiroLignum – Forschungs- und Bildungswerkstatt Holz vorgestellt.

PREMIERE Ende Jänner fiel der Startschuss für das erstmals stattfindende Lichtfestival in den Swarovski Kristallwelten in Wattens.

Noch bis 19. Feber 2017 verwandelt sich der Garten des Riesen täglich ab 17 Uhr in eine mystische Welt aus Licht und Klang.

Geplant wurde das aufwendige Showprogramm vom Berliner Künstlerkollektiv „phase7 performing.arts“, das bereits international für Furore gesorgt hat.

An den drei Wochenenden während des Lichtfestivals verwandelt sich der Spielturm zudem in eine Schwarzlichtdisco, die nicht nur für Kinder einiges zu bieten hat.

eco.nova

97

eco.life

IM.GESPRÄCH

© DIE FOTOGRAFEN

7 1 0 2 e g n ä f p m Neujahrse WIRTSCHAFTSKAMMER TIROL

Wirtschaftkammerpräsident Jürgen Bodenseer mit Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer und Bezirksobmann Karl Ischia

Die Bezirksstellen der Wirtschaftskammer (WK) luden zum traditionellen Neujahrsempfang quer durch Tirol. Zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Politik und Medien folgten der Einladung des jeweiligen Bezirksobmannes. Für Innsbruck-Stadt war es Obmann Karl Ischia gemeinsam mit Bezirksstellenleiter Matthias Pöschl. Dabei legte Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer in seiner Rede die Leitlinie für 2017 dar: „Die beste Wirtschaftsförderung besteht darin, dass die Politik Rahmenbedingungen schafft, um Lust auf Leistung zu machen.“ Musikalisch begleitet wurden die Neujahrsglückwünsche und Zukunftsaussichten durch die Wiltener Sängerknaben.

© MUI/FLORIAN LECHNER

© FOTO FRISCHAUF

Links: Rolanda Wünsch (Rolandas Mode), Adi Rauscher (Textil Rauscher) und Mariella Lutz (LUZ) // Mitte: WK-Vizepräsident Martin Felder, WK-Direktorin Evelyn Geiger-Anker und WK-Vizepräsident Oswald Mayr // Alexa Taddeo (Immobilienvermittlung Sterzinger), Ernst Stangl (Staggl GmbH) und Patricia Niederwieser

Josef Lettenbichler, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung (IV), IV-Vizepräsident Paul Unterweger, Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, IV-Präsident Christoph Swarovski, Landeshauptmann Günther Platter und die IV-Vizepräsidenten Hermann Lindner und Rainer Carqueville

Univ.-Prof. i. R. Ludwig Wildt, Univ.-Prof. Bettina Toth (beide Endokrinologie und Reproduktionsmedizin), Univ.-Prof. Wolfgang Buchberger (tirol kliniken), Rektorin o. Univ.-Prof. Helga Fritsch, Landesrat Bernhard Tilg, em. Univ.-Prof. Reinhard Putz (Vorsitzender Universitätsrat), ao. Univ.Prof. Christoph Brezinka (stellv. Vorsitzender Alumn-I-Med), Univ.-Prof. i. R. Wolfgang Vogel (Innere Medizin)

Links: Die ehemaligen Präsidenten Reinhard Schretter (Schretter & Cie) und Heinrich Scherfler // Arthur Thöni (Thöni Industriebetriebe) und Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf

MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT

INDUSTRIELLENVEREINIGUNG

Auch der AbsolventInnenverein ALUMN-I-MED und die Medizinische Universität Innsbruck luden wieder zahlreiche Ehrengäste, ehemalige Studierende, Mitarbeiter und Förderer in die Aula der Universität. Der Einladung von ALUMN-I-MED-Präsident Raimund Margreiter und Rektorin Helga Fritsch waren rund 120 Gäste gefolgt.

Beim traditionellen Neujahrsempfang der IV Tirol plädierte Präsident Dr. Christoph Swarovski für eine von gemeinsamen Werten geprägte Politik und Wirtschaft. Oberstes Ziel der IV Tirol sei es, die Unternehmen im Lande wettbewerbsfähig zu halten und den Mitgliedsbetrieben attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen, um erfolgreich bleiben zu können und damit auch die über 40.000 Arbeitsplätze zu erhalten.

98

eco.nova

P003

DIE JAGUAR ALLRAD-OFFENSIVE

DURCHDREHEN? HÖCHSTENS VOR BEGEISTERUNG.

JETZT ALLRADANTRIEB GRATIS FÜR ALLE JAGUAR MODELLE.* Spüren Sie die volle Kontrolle auf jedem Zentimeter – in den neuen Jaguar Modellen mit Allradantrieb (AWD). Die hochentwickelte Sensorik mit Intelligent Driveline Dynamics (IDD) erkennt wechselnde Fahrbahnoberflächen und leitet die Kraft automatisch dorthin, wo sie gebraucht wird. Erleben Sie das einmalige Fahrgefühl bei einer Probefahrt.

1

Mehr Informationen zu Jaguar Care unter: jaguar.at/JaguarCare

Ab sofort bei Ihrem Jaguar Partner.

Autowelt Innsbruck Denzel & Unterberger GmbH & Co KG Griesauweg 28, 6020 Innsbruck Tel.: 0512 33230, E-Mail: info@denzel-unterberger.cc www.unterberger.cc

* Angebot gültig ab dem 01.01.2017 für lagernde Neu- und Vorführungsfahrzeuge mit Vertragsabschluss und Fahrzeugauslieferung bis zum 31.03.2017 bei allen teilnehmenden Jaguar Partnern. Nicht kombinierbar mit weiteren Angeboten.

Jaguar F-TYPE, F-PACE, XJ, XF und XE mit Allradantrieb Kraftstoffverbrauch in l/100 km: 16,2 – 5,5 (innerorts); 8,5 – 4,2 (außerorts); 11,3–4,7 (komb.); CO2-Emissionen in g/km: 269–123; Symbolfoto.

P00304_JGAT_Range_T3_Januar_Kampagne_210x297_Denzel&Unterberger_RZ.indd 1

30.01.17 09:22

Rahofer.

EINFACH MAL GANZ ÜBERLEGT SPONTAN VERLIEBEN.

DER NEUE DIE ANDERE SICHT DER DINGE Der neue Mini-SUV, schon ab € 11.990,–*. Optional auch mit innovativem ALLGRIP AUTO Allradsystem erhältlich.

Mehr auf www.suzuki.at Verbrauch „kombiniert“: 4,3-5,0 l/100 km, CO2-Emission: 97-114 g/km. * Unverbindlich empfohlener Richtpreis inkl. 20% MwSt. und NOVA sowie inkl. der Maximalbeträge für § 6a NOVAG – Ökologisierungsgesetz.

Mehr Informationen auf www.suzuki.at oder bei Ihrem Suzuki Händler. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Symbolfoto.

Innsbruck 0512 - 3336-0 Vomp 05242 - 64200-0 Wörgl 05332 - 73711-0 www.autopark.at

Auto Burger • Niederndorf 05373 - 61327 05672 - 62017 Auto Gertl • Kramsach 05337 - 64828 AH Hecher • Achenkirch 05246 - 6956 Autohaus Hofer • Neustift 05226 - 2661 Autohaus Larl • Stumm 05282 - 5746 Autozentrum Kufstein 05372 - 64740 Autohaus Mayrhofen 05285 - 8154