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Sitztest im Stadtbahnwagen

Oliver Kissing und Dirk Pampus (DSW21, Betriebshof Dorstfeld, v.l.) bei der Montage der Testsitze.

Grau ist alle Theorie. Das wissen auch die Entscheider für die neuen Stadtbahnwagen in Dortmund und griffen deshalb zum bewährten Mittel der Testreihe.

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Insgesamt sechs unterschiedliche Sitze hat DSW21 zum Jahresbeginn in einen Testwagen geschraubt und die Fahrgäste direkt vor Ort zu Eindruck, Bequemlichkeit und Sitzgefühl befragt. Kundenbeteiligung bei einer der wichtigen Fragen neben Fahrplan und Pünktlichkeit, denn am Ende beeinflussen oft ganz andere Körperteile unterbewusst das Mobilitätsverhalten.

Die derzeit bei DSW21 fahrenden Stadtbahnen haben entweder 64 (B80 C 6) oder 88 (B80 C 8) Sitze – zumeist paarweise in Vierergruppen angeordnet. Hinzu kommen die seitlichen Dreiersitzbänke (je zwei) sowie die speziellen Sitze für Schwerbehinderte (zwei in jedem Fahrzeug). 72 oder 96 Sitzgelegenheiten gibt es also pro Fahrzeug, wobei ein Sitz zwischen 104 € (Schale) und 140 € (Polsterung) kosten kann. Der Aufwand für den Austausch oder eine Reparatur dieser Sitzvarianten ist ebenso vielfältig wie die Anschaffungskosten – sodass schnell ein hoher Betrag allein für die Sitzmöbel zusammen kommt. Für DSW21 ist der alleinige Anschaffungspreis allerdings nicht entscheidend, eher schon die Frage der Alltagstauglichkeit, der Stabilität und eben die subjektive Bequemlichkeit bei den Fahrgästen.

Oliver Kissing von der Stadtbahnwerkstatt: „Ein Sitz muss die Anforderungen an den Brandschutz erfüllen, er muss einfach zu reinigen sein und natürlich ist auch das Gewicht des einzelnen Sitzes entscheidend für das Gesamtgewicht des Fahrzeuges. Für die Testreihe haben wir Sitze aus Bahnen in Köln sowie von speziellen Herstellern geordert, die hier nun zusammen mit dem DSW21-Sitz um die Gunst der Kunden kämpfen.“

Über 1.000 Fahrgäste wurden zum Reihensitztest gebeten. In der speziellen Testecke konnte man es sich bequem machen, seine Meinung austauschen und mit einer unbequemen Meinung auch mal so richtig zwischen den Stühlen Platz nehmen. Torge Gebhardt vom Verkehrsmarketing: „Es geht um die Kundenmeinung. Die ist nicht immer gefiltert und wohlwollend, aber wichtig. In Zukunft werden wir vermehrt dieses Instrument nutzen, der Kunde entscheidet also mit.“

Blau, rot oder bunt? Auf die Farbe kam es allerdings gar nicht an. Aber das Auge »sitzt mit«.

Polstermöbelwochen in der Betriebswerkstatt in Dorstfeld.

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