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Gute Heilungschanchen bei Brustkrebs
Dr. Telja Pursche (li.), hier im Gespräch mit Breast-CareNurse Beate Jepsen, ist Spezialistin für ästhetische, plastische und wiederherstellende Operationsverfahren in der Gynäkologie.
Heilungschancen sehr gut
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Brustkrebs ist immer noch die häufigste Krebsart bei Frauen, aber: Modernste Technik und fortschrittlichste Behandlungsmethoden führen heute zu guten Heilungschancen. Dr. Telja Pursche leitet das Brustzentrum im Krankenhaus Düren. InForm sprach mit ihr über Vorsorge heute, maßgeschneiderte Therapien, die psychische Betreuung in einer kritischen Zeit sowie ästhetische Aspekte.
Wie wird das neue Mammographiegerät im Krankenhaus Düren eingesetzt? Dr. Telja Pursche: Es ist beispielweise bei Patientinnen im Einsatz, die mit Brustkrebs bereits bei uns in Behandlung sind. Die Mammographie bieten wir ihnen zur Komplettierung der Diagnostik an. Ein weiteres Einsatzgebiet sind sehr kleine Tumorbefunde oder auffälliger Mikrokalk. Am Tag der Operation können wir vor dem eigentlichen Eingriff mit Hilfe der modernen Mammographieanlage einen winzigen Mar
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Gut zu wissen
Vorsorge Ihr Frauenarzt ist zum Thema Vorsorge der erste Ansprechpartner. Ab dem 30. Lebensjahr werden jährlich die Brustdrüsen und Lymphknoten in den Achselhöhlen kontrolliert und abgetastet. Bei unklaren Befunden führt der Frauenarzt oft einen Ultraschall durch und prüft, ob eine Überweisung ins Brustzentrum zur Abklärung sinnvoll ist. Zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr erfolgt zusätzlich alle zwei Jahre die Einladung zur Screening-Mammographie, der Röntgenuntersuchung der Brust. Bei sehr dichtem Drüsengewebe kann die Mammographie nur bedingt aussagekräftig sein. Dann ist eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung sinnvoll. Auch hier berät der niedergelassene Frauenarzt.
Auch Männer Mit rund 72.000 Neuerkrankungen im Jahr ist Brustkrebs bei Frauen die häufigste Krebserkrankung. Doch auch Männer können Brustkrebs bekommen. Es gibt zwar nur 600 Neuerkrankungen jährlich in Deutschland, doch durch das fehlende Bewusstsein erfolgt die Diagnose bei Männern meistens erst, wenn der Tumor schon größer ist. Neue Therapien Bei Verdacht auf Brustkrebs entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe (Biopsie). Diese wird sorgfältig vom Pathologen untersucht, denn nach der Krebsart richtet sich die individuelle Therapie. Nicht immer ist die Chemotherapie das passende Mittel.
Viele Brusttumore (Mammakarzinome) sind hormonabhängig, mit einer Antihormon-Therapie kann das Wachstum der Krebszellen verlangsamt oder gestoppt werden.
Bei manchen Brustkrebspatientinnen sind die HER2-Rezeptoren – das sind Bindungsstellen für Wachstumsfaktoren, die die Krebszelle zur Teilung anregen – stark erhöht. Mit einer gezielten Antikörper-Therapie können diese Rezeptoren blockiert und das Tumorwachstum gehemmt werden.
Ein Tumor braucht Blutgefäße, um zu wachsen. Bei der Angiogenese sollen spezielle Antikörper die Bildung von Blutgefäßen verhindern. Angiogenesehemmer werden meist in Kombination mit einer Chemotherapie eingesetzt.
kierungsdraht einlegen, um ganz präzise und damit so wenig ausgedehnt wie möglich operieren zu können.
Bieten Sie auch Vorsorgeuntersuchungen an? Dr. Telja Pursche: Für Vor- und Nachsorgeuntersuchungen mit dem neuen Mammographiegerät haben wir bisher nur eine Zulassung der privaten Kassen. Die Brustvor- und Nachsorge bei gesunden Patientinnen geht in Deutschland vor allem über den ambulanten Bereich. Ihr Frauenarzt ist hier der erste Ansprechpartner (siehe Kasten).
Warum ist die regelmäßige Vorsorge so wichtig? Dr. Telja Pursche: Durch eine regelmäßige Vorsorge gelingt es in der Regel, eine Brustkrebsvorstufe oder einen Brustkrebs frühzeitig zu erkennen. Das vergrößert die Heilungschancen.
Dennoch ist Brustkrebs eine Erkrankung, die mit vielen Ängsten verbunden ist. Dr. Telja Pursche: Die Diagnose macht natürlich Angst, aber Brustkrebs hat heute Heilungsraten von 86 Prozent. Das hängt mit den immer besseren und meist gut verträglichen Therapien zusammen. Gerade in den letzten Jahren haben wir gelernt, dass nicht jede Patientin eine Chemotherapie braucht und dennoch eine sehr gute Prognose hat. Wir müssen genau diese Patientinnen identifizieren, die eine intensive Therapie benötigen. Wie gelingt das? Dr. Telja Pursche: Das geht mit einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit und einem sehr erfahrenen Team. Der medizinische Fortschritt bei Brustkrebstherapien ist erfreulicherweise sehr vielfältig und wir setzen alles daran, immer auf dem aktuellsten Stand zu sein. Das ist auch der große Vorteil des Brustzentrums im Krankenhaus Düren. Bei uns arbeiten die Gynäkologinnen als Spezialistinnen für Brusterkrankungen quasi Tür an Tür mit den Pathologen, den Radiologen, den Onkologen und den Strahlentherapeuten. So können wir für jede Patientin die passende Therapie komplett vor Ort anbieten.

Sie sind als „Senior Mammaoperateur“ der Deutschen Krebsgesellschaft Spezialistin für brusterhaltende OPs und Brustrekonstruktionen. Dr. Telja Pursche: In den meisten Fällen ist heute
eine brusterhaltende Methode möglich – ein wichtiger Aspekt in Bezug auf die psychische Belastung, die mit der Erkrankung einhergeht. Der Gewebeverlust, der durch die Tumorentnahme entsteht, kann durch plastische Operationstechniken ausgeglichen werden. So lassen sich gleichzeitig auch gute ästhetische Ergebnisse erzielen – selbst dann, wenn die Brust neu aufgebaut und die Brustwarze rekonstruiert werden muss.
Für die Patientinnen hat natürlich zunächst die Heilung des Brustkrebs höchste Priorität. Aber auch die Ästhetik ist ein wichtiger Aspekt. Dass die Dürener Patientinnen sich bei uns zwischen den aktuellsten Verfahren entscheiden können, ohne dafür noch einmal das Behandlungsteam zu wechseln, ist für sie sicher ein großer Vorteil.
Stichwort psychische Belastung: Auch die Sorge um das seelische Gleichgewicht gehört zu den Aufgaben eines Brustzentrums. Dr. Telja Pursche: Unsere Spezialisten aus allen beteiligten Fachgebieten entwickeln gemeinsam für jede Patientin eine individuelle Therapieempfehlung. Diese wird im vertrauensvollen Gespräch ausführlich mit ihnen besprochen. Auch der schnelle Therapiebeginn mit zeitnahen Terminen zum Beispiel beim Onkologen oder Radiologen ist wichtig. Neben den klassischen ärztlichen Behandlungsoptionen sollten viele weitere Behandlungsakteure nicht vergessen werden, die sehr viel zum Wohlbefinden unserer Patientinnen beitragen. Unsere speziell ausgebildeten Brustschwestern, die Breast Care Nurses, begleiten und beraten Sie während der gesamten Therapie und darüber hinaus, zum Beispiel, wenn es um Reha oder sozialrechtliche Fragen geht.
Was gibt es noch an ergänzenden Angeboten? Dr. Telja Pursche: Sport kann nachweislich das Rezidivrisiko und die Nebenwirkungsrate von medikamentösen Therapien senken. Deshalb sind wir sehr froh über unser Gesundheitszentrum, das ein breites Sportangebot speziell für Krebspatientinnen anbietet. Ein weiteres Standbein ist die psychoonkologische Betreuung unseres Hauses. Und wir haben Expertinnen für naturheilkundliche Verfahren, die eine sehr gute Ergänzung zur klassischen Schulmedizin sein können.
Dr. Telja Pursche Leiterin des Brustzentrums im Krankenhaus Düren
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