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Zum Projekt

PR JEKTVERLAUF

1. Projektphase

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mit 4 Verbänden Individuelle Entwicklungsbegleitung und Umsetzung der Fortbildung Individuelle Entwicklungsbegleitung und Umsetzung der Fortbildung

WS 1

Kompetenzorientierung/ Blended Learning

HSB WS 2

Lernen am Beispiel HSB

BLSV

DEB LSV

Sachsen

Austausch über DOSB-Wissensnetz

Phasen der Begleitung und Entwicklung im SMILE-Projekt.

Projektverlauf

Die Laufzeit des Projekts umfasste drei Jahre (2020 bis 2022) und lässt sich grob in zwei Entwicklungs- und Umsetzungsphasen einteilen. In der ersten Phase wurden vier Verbände bei der Umsetzung von Kompetenzorientierung und Blended Learning beraten und bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Integrations-Fortbildungen unterstützt:

• Hamburger Sportbund (HSB) • Landessportbund Sachsen (LSB Sachsen) • Bayerischer Landes-Sportverband (BLSV) • Deutscher Eishockey-Bund (DEB) Auf Grundlage der Erfahrungen aus dieser intensiven und individuellen Begleitung der Verbände entstand für die zweite Projektphase ein Multiplikatoren-Konzept in Form eines kompakten Blended Learning-Kurses. Im Rahmen dieses Kurses „SMILE – kompetent & digital“ entwickelten zwei weitere Verbände ihre verbandsspezifische Qualifizierungsmaßnahmen:

• Bund Deutscher Radfahrer (BDR) • Cheerleading und Cheerdance Verband Deutschland (CCVD)

Auszeichnung

Mit dem Methodenkurs „SMILE – kompetent & digital“ wurden die FAU, die Ghostthinker und der DOSB mit dem eLearning AWARD 2023 in der Kategorie „Social Video Plattform“ ausgezeichnet.

Review

2. Projektphase Projektende

Entwicklung

Methodenkurs „SMILE-kompetent & digital“ Entwicklungsbegleitung von2 Verbänden im Kurs „SMILE – kompetent & digital“

Vorlage für weitere Qualifizierungsmaßnahmen

BDR

Umsetzung der Fortbildungen

CCVD

Methoden-Kurs „kompetent & digital“

Good Practice-Beispiele und Lehr-Lernszenarien im Blended Learning

Konstante Weiterentwicklung

FORTBILDUNGEN DER PILOT-VERBÄNDE

Auf den folgenden Doppelseiten werden die sechs Qualifizierungsmaßnahmen, die die Pilot-Verbände im Rahmen des Projekts entwickelt und umgesetzt haben, steckbriefartig vorgestellt.

Jede Fortbildung ist an einer spezifischen Anforderungssituation ausgerichtet, die für Übungsleiter*innen und Trainer*innen im Rahmen von Sportangeboten mit Geflüchteten relevant sind. Dabei werden besondere Bedarfe der Zielgruppe berücksichtigt, wie z. B. sprachliche Barrieren oder das Ankommen in einer neuen Sportgruppe. Diese Anforderungen werden für jede Fortbildung anhand einer ganz konkreten Situation beschrieben. Für jede Qualifizierungsmaßnahme werden jeweils zwei zentrale Aspekte in Bezug auf das DOSB-Kompetenzmodell und den Einsatz digitaler Lehr-Lernwerkzeuge in einer Blended Learning-Didaktik hervorgehoben und mit einem kontreten Beispiel erläutert:

• „Verzahnung von Lernphasen und Lernorten“ und „Kognitive Aktivierung“ (BLSV) • „Anforderungssituation“ und „Fachwissen vs. Erfahrungswissen“ (DEB) • „Aktives Wissen“ und „Reflektiertes Können“ (CCVD) • „Lebensweltbezug“ und „Transfer und Innovation“ (HSB) • „Rolle der Lehrenden“ und „Reflexion“ (LSB Sachsen) • „Anforderungssituation/Idealtypische Lösung“ und „Lernziele“ (BDR)

Der Zeitstrahl in der Darstellung gibt jeweils einen groben Überblick über den Verlauf und die Phaseneinteilung der Fortbildungen. Bei der Darstellung der Phasen nutzen wir die Einteilung „soziale Präsenz“ und „A-Synchron“, um die didaktischen Möglichkeiten der einzelnen Phasen besser umfassen zu können. „Soziale Präsenz“ bezieht sich dabei sowohl auf Online-Meetings als auch auf Veranstaltungen vor Ort in der Sportschule. „A-Synchron“ beschreibt die Phasen, in der Lernaufgaben über eine Lehr-Lernumgebung zur Verfügung gestellt und bearbeitet werden (vertiefend dazu Reinmann, 2021).

Die beschriebenen Beispielaufgaben beziehen sich vor allem auf die asynchronen Lernphasen. Sie veranschaulichen die Möglichkeiten, die der Einsatz asynchroner Lernwerkzeuge, wie Weblog, Videokommentierung oder Videoerstellung, in Bezug auf kompetenzorientiertes Lehren und Lernen bietet (vertiefend dazu Vohle/Sygusch, 2022).

Bayerischer Landes-Sportverband

Unsere Motivation

Wir unterstützen seit vielen Jahren unsere Vereine im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“. Insgesamt elf Mitarbeiter*innen (einschließlich der verschiedenen Außenstellen) arbeiten im Bereich „Integration“ und über 90 Stützpunktvereine sind aktiv. Außerdem bieten wir mit den Seminaren „Fit für die Vielfalt“ regelmäßig Qualifizierungs- und Bildungsangebote für Übungsleiter*innen und Trainer*innen zur interkulturellen Kompetenz im Sport an und fördern durch unser Angebot zudem die ehrenamtliche Mitarbeit von Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund. Spannend für uns im SMILE-Projekt war die Möglichkeit, neue Lernformate auszuprobieren und mit dem Blended Learning-Format unsere methodische Expertise im Themenfeld zu erweitern und zu ergänzen.

Unsere Anforderungssituation

Sportler*innen innerhalb einer Sportgruppe sprechen unterschiedliche Sprachen und verstehen den/die Trainer*in nicht, die Kommunikation innerhalb der Gruppe ist erschwert.

Unsere Fortbildung

Die Fortbildung richtet sich an die Zielgruppe Übungsleiter*innen und Trainer*innen C, umfasst insgesamt 16 LE und setzt sich aus zwei Online-Phasen (synchron und asynchron) und einem Präsenztag zusammen. Die Fortbildung wurde mit dem edubreak®CAMPUS des BLSV durchgeführt und wird im BLSV zur Lizenzverlängerung anerkannt. An der Fortbildung nahmen 18 Personen teil.

„Sprachenvielfalt im Sport – Tipps und Tricks für die Praxis“

Verzahnung von Lernphasen und Lernorten – Blended Learning

Der Ausdruck „Blended Learning“ wird oft mit „gemischtes“ Lernen (englisch: to blend) übersetzt. Gemeint ist eine passende Mischung aus Online und Präsenzelementen, unterschiedlichen Sozialformen wie Einzel-, Tandem- und Gruppenlernen und unterschiedlichen Methoden, also ganz grob gesprochen, eher vermittelnd-instruktionalen oder situiertproblemlösenden Ansätzen (Reinmann, 2011).

Für den Bereich der Qualifizierung im Sport bedeutet das u.a., dass ergänzend zu den Lerneinheiten an der Sportschule (Seminarraum, Sporthalle, Sportplatz) den Lernenden Aufgaben in einer Online-Lernumgebung zur Verfügung gestellt werden. Diese Aufgaben haben das Ziel, den Lernprozess in der Sportschule stärker mit den Aktivitäten im Heimatverein zu verbinden, um damit die reflektierte Anwendung von Wissen zu fördern (vertiefend dazu Vohle, 2017).

Deutsch - English

Die Methoden von sportlichen Sprachspielen sowie deren Planung und Anwendung stellen den inhaltlichen Schwerpunkt für den Präsenztag der Fortbildung dar. Durch die zeitlich vor- und nachgelagerten digitalen synchronen und asynchronen Lernphasen können die Inhalte optimal vor- und nachbereitet sowie im eigenen Handlungskontext umgesetzt und reflektiert werden.

Bewegte Sprachanimation Sportliche Sprachspiele – Eine Methodensammlung für internationale Begegnungen im Sport

Language animation in sports Sporty language games – A collection of methods for international youth exchanges in sports

Soziale Präsenz

KickOff-Meeting

Videokonferenz A-Synchron

3 Aufgaben in edubreak

Online-Lehr-Lernumgebung Soziale Präsenz

Sporthalle/Seminarraum A-Synchron

3 Aufgaben in edubreak

Online-Lehr-Lernumgebung

Kognitive Aktivierung

In der Trainer*innen-Bildung bietet sich ein großes Potential für kognitive Aktivierung, wenn an das Vorwissen und die Vorstellung der Lernenden angeknüpft wird. Lernende bringen meist Erfahrungen aus der eigenen Sport-Karriere oder Trainer*innen-Tätigkeit in Aus- und Fortbildungen mit. Neues Fachwissen wird leichter aufgenommen, wenn es an dieses Vorwissen der Lernenden anknüpft und in authentischen Situationen erprobt wird.

Durch die zielgerichtete Reflexion des eigenen Handelns wird die Wirkung des neuen Wissens auf das Handeln sichtbar und kann für die zukünftige Trainer*innen-Tätigkeit nutzbar gemacht werden. Im SMILE-Projekt wird die kognitive Aktivierung oft mit einer Sensibilisierung oder einem Perspektivwechsel der Teilnehmenden kombiniert. Lernende begeben sich in Situationen der Unsicherheit, mit denen auch Geflüchtete konfrontiert sind. Wird für diese Aktivierung die zugrundeliegende Anforderungssituation genutzt, können die Lernenden Wissen über die Lösung der Situation erwerben und das Wissen auch in diesem Kontext erproben.

Der BLSV hat als Ausgangspunkt eine irritierende Situation genutzt, in der die Teilnehmenden die Sprache der Referent*innen nicht verstehen. Neben der Sensibilisierung für die Sprachbarriere konnten die Lernenden Wissen erwerben, wie sie solche Sprachbarrieren eben nicht aufbauen. Die erlernten Methoden wurden dann erprobt und reflektiert.

Beispielaufgabe

Blick in die Aufgabe

„Organisation ist ALLES“

Die Aufgabe soll die Teilnehmenden zu einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit dem Thema anregen sowie für die persönliche Relevanz und Bedeutung der Inhalte sensibilisieren. Durch die niedrigschwellige Darstellung im Video und die Aufforderung zur Videokommentierung werden die Teilnehmenden direkt angesprochen und setzten sich aktiv mit den Inhalten auseinander.

Zum Ende der Fortbildung schauen sich die Teilnehmenden das Video verbunden mit einer Reflexionsaufgabe noch einmal an. Sie kommentieren, ob und was sich durch die gewonnenen Erfahrungen der Fortbildung in ihrer Wahrnehmung und Denkweise verändert hat.

Fazit und Ausblick

Neu für uns waren die Überlegungen, wie die einzelnen Abschnitte der Fortbildung gestaltet sein müssen, damit sie gut ineinandergreifen, den jeweiligen Phasen des Lernens gerecht werden und tiefere Lernprozesse anstoßen.

Thomas Kram, BLSV-Bildungsreferent Bundesprogramm „Integration durch Sport“

Link zum Video

Qualifizierungsangebote im Blended LearningFormat bringen für uns als Landessportverband mit einer großen Fläche aber auch ganz praktische Vorteile: die ortsunabhängige und flexible Lernzeit online ist ein großer Motivationsfaktor für die Teilnehmenden und Referent*innen. Für uns ist Blended Learning ein Bildungsformat, welches wir auf jeden Fall auch zukünftig im Bereich Integration einsetzen und ausbauen möchten.

Soziale Präsenz

Abschluss-Meeting

Videokonferenz

Ansprechpartner*in im Verband

Mandy Seetzen-Orth

mandy.seetzen-orth@blsv.de Tel.: +49 941 29726-16

Thomas Kram

thomas.kram@blsv.de Tel.: +49 931 88074-639

Deutscher Eishockey-Bund

Unsere Motivation

Seit 2017 setzen wir uns mit der Initiative „Hockey is Variety“ in Kooperation mit den Landessportbünden dafür ein, ein Bewusstsein für das Thema Integration und Diskriminierung speziell im Eishockey zu schaffen. Ziel ist es, den Sport für alle Menschen zu öffnen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich im Vereinsleben zu engagieren und aktiv am gesellschaftlichen Geschehen im Sport teilzunehmen. Neben der Entwicklung eines umfangreichen Integrationskonzeptes für die Eishockey-Vereine spielt das interkulturelle Lernen auch im Ausbildungsprogramm des DEB eine wichtige Rolle. Im Rahmen unserer Kooperation mit dem Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) im Bereich Integration haben wir bereits Präsenzseminare sowie synchrone digitale Seminare zum Thema durchgeführt. Im SMILE Projekt wollten wir darauf aufbauen und gemeinsam mit Referent*innen des BLSV eine Trainer*innen-Fortbildung im Blended Learning-Format entwickeln. In unserem Ausbildungssystem setzen wir schon seit einiger Zeit Qualifizierungsmaßnahmen im Blended Learning um und können auf eine enge Zusammenarbeit der beiden Bereiche Bildung und Integration bauen.

Unsere Anforderungssituation

Fremdenfeindliche Zwischenrufe: Während eines Spiels schießt ein Spieler (black and people of colour) ein Tor. Ein Mitspieler beleidigt ihn mit einer rassistischen Äußerung. Diesen Satz hören mehrere Mitspieler und der Spieler, der das Tor geschossen hat. Der Trainer selbst jedoch nicht. Erst nach dem Spiel wenden sich mehrere Mitspieler an den Trainer*in, um ihm/ihr von dem Vorfall zu berichten. Der auffällig gewordene Spieler hatte bereits in der Vergangenheit rassistische und antisemitische Äußerungen getätigt. Körperempfinden Duschzwang: Nach dem Sporttreiben verweigern sich einzelne Spieler*innen mit oder ohne Migrationshintergrund – zum Beispiel aus religiösen und kulturellen Gründen oder aus Schamgefühl – dem gemeinsamen Duschen oder dem Umkleiden in der Sammelumkleide und stoßen damit auf Unverständnis der übrigen Anwesenden.

A-Synchron

2 Aufgaben in Moodle

Online-Lehr-Lernumgebung Soziale Präsenz

Workshop Tag I Videokonferenz

Anforderungssituationen

Als Ausgangspunkt für die Entwicklung der Fortbildung haben die Referent*innen des DEB konkrete Anforderungssituationen identifiziert, die im Eishockey-Training mit Blick auf die Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung relevant sind.

Der DEB hat für seine Fortbildung die oben genannten Anforderungssituationen in den Mittelpunkt gestellt.

Die dargestellte Lernaufgabe greift die zweite Anforderungssituation auf und dient dem Wissenserwerb über „Werte und Normen”. Damit wird das folgende Lernziel angesteuert: Die/der Trainer*in klärt Konflikte, die aus unterschiedlichen Werten und Normen der Beteiligten resultieren.

Beispielaufgabe

Blick in die Aufgabe

In der Aufgabe setzen sich die Teilnehmenden mit ihren eigenen Werten und Wertvorstellungen auseinander und bringen diese mit ihrer Arbeit als Trainer*in in Verbindung. Die Erkenntnisse sollen in kurzen, selbst erstellten Videos festgehalten und hochgeladen werden.

Die Anforderungssituationen sind hier nicht nur Ausgangspunkt für die Entwicklung der Fortbildung im DEB, sondern ermöglichen im Rahmen der Lernaufgabe auch die kognitive Aktivierung der Teilnehmenden und damit einen persönlichen und individuellen Einstieg in die Thematik. Die selbst erstellten und digital dokumentierten Videos stellen zugleich einen Reflexionsanker dar, auf den im Laufe oder am Ende der Fortbildung immer wieder zurückgegriffen werden kann.

„Integration: Vielfalt im Eishockey“

Unsere Fortbildung

Die Fortbildung setzt sich aus zwei Tagen „synchrone Präsenz“ (Online-Meetings via Teams) und einer vorgeschalteten asynchronen Phase auf der Lernplattform Moodle zusammen. Sie richtet sich an C-Trainer*innen und wird zur Lizenzverlängerung anerkannt. Es nahmen 36 Trainer*innen teil.

Fachwissen vs. Erfahrungswissen

Kompetent Handeln meint, dass Trainer*innen Fachwissen reflektiert anwenden. Als Fachwissen wird theoretisch oder empirisch abgesichertes Wissen bezeichnet. Damit kann es von Erfahrungswissen abgegrenzt werden, das Trainer*innen im Rahmen ihrer Tätigkeit sammeln (vertiefend dazu Sygusch et al., 2022). Meist enthalten Lehrbücher oder Begleitmaterialien zu Ausbildungen einen Grundstock an Fachwissen z. B. über Training und Wettkampf im Sport. Es existieren aber auch Themenfelder, in denen das Fachwissen bislang nicht verschriftlicht oder verfügbar gemacht wurde. In solchen Fällen kann auch zunächst auf Erfahrungswissen von Expert*innen zurückgegriffen werden.

Im SMILE-Projekt sollen die Trainer*innen Kompetenzen erwerben, die im Überschneidungsbereich der Gestaltung von Training im Sport mit der Integration von Geflüchteten liegen. Die Aufgabe der Bildungsverantwortlichen liegt darin, das umfangreich dokumentierte Grundwissen zur Trainingsgestaltung mit der Expertise zum Thema Integration von Geflüchteten zusammenzubringen. Um ein ausgewogenes Verhältnis des Fachwissens zu den Themenfeldern Training und Wettkampf im Eishockey sowie Integration durch Sport sicherzustellen, wurde die Fortbildung durch ein Tandem aus Expert*innen aus beiden Bereichen konzipiert und durchgeführt.

A-Synchron

1 Aufgabe in Moodle

Online-Lehr-Lernumgebung

Fazit und Ausblick

Der wichtigste Aha-Moment bei der Entwicklung unserer Fortbildung war für uns die Fokussierung auf ein bis zwei konkrete Anforderungssituationen aus dem Trainings- und Wettkampfalltag. Dadurch ist es uns viel leichter gefallen, Lernziele zu definieren, passende Inhalte und Methoden auszuwählen und in einem Blended Learning Format zusammenzustellen.

Julia Eisenrieder, Referentin Traineraus- und Weiterbildung DEB

Die Unterstützung durch Referent*innen des BLSV, die Jahre lange Erfahrungen aus dem Programm Integration durch Sport mitbringen, ist für uns als Spitzenverband eine unglaubliche Bereicherung. Auf Grundlage dieser Zusammenarbeit möchten wir auch zukünftig die Bildungsansätze unseres Verbandes mit den inhaltlichen Schwerpunkten aus dem Bereich Integration zusammenbringen und weiterentwickeln.

Karl Schwarzenbrunner,

Bundestrainer für Wissenschaft und Ausbildung

Link zum Bericht Soziale Präsenz

Workshop Tag II Videokonferenz

Ansprechpartner*in im Verband

Julia Eisenrieder

Julia.Eisenrieder@deb-online.de

Karl Schwarzenbrunner

karl.schwarzenbrunner@ deb-online.de

Cheerleading und Cheerperformance Verband Deutschland

Unsere Motivation

Cheersport ist bunt, vielfältig und tolerant! In unserer Rahmenkonzeption Cheerleading für Kinder und Jugendliche verpflichtet sich unser Verband, die Sicherheit und Gesundheit der Sportler*innen, unabhängig von Leistung zu wahren, Missbrauch jeglicher Art zu verhindern und vorzubeugen, sportliche Werte wie Fairness und Respekt zu leben sowie

Unsere Anforderungssituation

Im Vorfeld des SMILE-Projekts ermittelten wir in einer Umfrage unserer Vereine, welche Aspekte für sie im Zusammenhang mit dem Thema Integration von Geflüchteten besonders relevant sind. Diese sollten uns als Ausgangsbasis für die Entwicklung der Fortbildung dienen. Die aktuelle Situation im Ukraine-Krieg und die Tatsache, dass bereits viele Sportler*innen aus der Ukraine zu uns in die Vereine kommen, hat uns schließlich dazu bewegt, die Integration von ukrainischen Sportler*innen in den Sportarten Cheerleading und

Unsere Fortbildung

Unsere Fortbildung setzt sich aus zwei asynchronen Phasen mit Lernaufgaben in der Lehr-Lernumgebung edubreak® und einem Online-Workshop zusammen. Das Modul ist für die Verlängerung der Trainer C-Lizenz anrechenbar. An der Fortbildung nahmen 25 Personen teil.

Integration und Inklusion voranzutreiben. Im SMILE-Projekt sehen wir die Chance, das Themenfeld Integration weiter in den Focus unserer Verbandsarbeit zu rücken und mit einer speziell entwickelten Fortbildung unseren Trainer*innen einen optimalen Zugang zum Thema zu ermöglichen.

Performance Cheer als konkrete Anforderungssituation in den Mittelpunkt der Fortbildung zu stellen: Ukrainischen Sportler*innen, die oftmals schon Erfahrungen im Cheerleading mitbringen kommen in eure Teams. Als Trainer*in stellt ihr fest, dass die Vorstellungen von Training und Wettkampf bei den Sportler*innen und Eltern ganz unterschiedlich sein können. Wie können wir Herausforderungen und Chancen erkennen, verstehen und nutzen?

„Cheersport verbindet“

Reflektiertes Können

Handlungskompetenz von Trainer*innen umfasst aktives Fachwissen und dessen reflektierte Nutzung zur Bewältigung von variablen Anforderungssituationen in Training und Wettkampf sowie zur Weiterentwicklung der Sache und der eigenen Trainer*innen-Rolle (vgl. Sygusch et al., 2022, S. 342). In der Trainer*innen-Bildung müssen daher der Erwerb des aktiven Fachwissens und das reflektierte Erproben dieses Fachwissens im Mittelpunkt stehen. Das DOSB-Kompetenzmodell nutzt in der Lernzielkultur ein Raster, in dem die Verknüpfung von Wissen und Können angelegt wird. Der CCVD legt die Verknüpfung von Wissen und Können in den Lernzielen an. Dabei ist das Phasenmodell der Migration der zentrale Wissensbestandteil der in der Fortbildung erworben und angewendet wird.

Die Lernaufgaben der Fortbildung orientieren sich eng an diesen Lernzielen: • Der*die Trainer*in erklärt das Phasenmodell der Migration mit

Bezug zu Teilnehmenden seiner*ihrer Gruppe. • Der*die Trainer*in ermöglicht die Auseinandersetzung seiner*ihrer

Gruppe mit „mitgebrachten” Werten und Verhaltensweisen zu

Themen wie „Körperkontakt” und „Cheerleading-Verständnis” vor dem Hintergrund des Phasenmodells der Migration.

Blick in die Aufgabe

Beispielaufgabe

Die Teilnehmenden planen auf Basis des in der Fortbildung erlernten Wissens zur Vielfalt kultureller Wirklichkeiten und zu inneren Migrationsprozessen (Phasenmodell der Migration) eine erste Begrüßungsrunde mit Icebreaker-Spielen für ihre Teams und die neuen Sportler*innen aus der Ukraine. Im zweiten Teil der Aufgabe setzen sie die Spiele direkt in ihren Vereinen/Teams um, erstellen ein Video von der Umsetzung und teilen es in der Lernumgebung mit der Gruppe.

A-Synchron

4 Aufgaben in edubreak

Online-Lehr-Lernumgebung Soziale Präsenz

Workshop I

Videokonferenz A-Synchron

3 Aufgaben in edubreak

Online-Lehr-Lernumgebung

Aktives Fachwissen

Wissen ist ein zentraler Aspekt von Kompetenz. Jedoch wird das Wissen erst bedeutsam, wenn es in problemlösendem Handeln auch tatsächlich genutzt wird, wenn also Wissen und Können zusammenwirken.

Lernaufgaben zum Wissenserwerb sollen den Teilnehmenden Fachwissen verfügbar machen, das zur Lösung einer ausgewählten Anforderungssituation beiträgt. Lernziele geben dabei an, wie stark die Teilnehmenden dieses Wissen verinnerlicht haben sollen. Bei Lernaufgaben zum Wissenserwerb können beispielsweise Präsentationen und Videokommentare, die Erstellung von MindMaps oder die Bearbeitung von Quizzen kognitive Aktivierung auslösen.

Bei Lernaufgaben zur Wissensanwendung können insbesondere eine wissensbasierte Planung als auch eine kriteriengeleitete Reflexion (bspw. durch Videoerstellung) kognitive Aktivierung auslösen.

Beispielaufgabe

Blick in die Aufgabe

Die Teilnehmenden erhalten die Aufgabe, sich ein Erklärvideo zum Phasenmodell der Migration anzuschauen und Videokommentare zu Verständnisfragen und Aha-Momenten zu erstellen. Sie erfahren, was es mit dem Modell auf sich hat und stellen den Bezug zu ihrem Trainingsalltag her.

Das Festhalten von Aha-Momenten mit Hilfe von Videokommentaren ist eine gute Möglichkeit, das Vorwissen der Trainer*innen mit dem Faktenwissen, das sie über das Video erwerben, zusammenzubringen (kognitive Aktivierung). Die aktive Kommentierung des Videos ermöglicht es, eigene Gedanken zu formulieren oder Kritik zu äußern. Dies verhindert einen passiven Konsum des Videos und zwingt zur konstruktiven eigenständigen Auseinandersetzung mit dem Inhalt (Vohle & Sygusch, 2022).

Fazit und Ausblick

Wir arbeiten schon seit einigen Jahren mit Qualifizierungsmaßnahmen im Blended Learning-Format in der Lehr-Lernumgebung edubreak. Durch die wissenschaftliche Begleitung bei der Entwicklung der Fortbildung mit Blick auf das DOSB-Kompetenzmodell und Blended Learning waren wir aufgefordert unsere „Komfort-Zone“ zu verlassen – wir sind sensibler für unser didaktisches Vorgehen geworden und können das Feedback der Teilnehmenden nun anders einschätzen, hinterfragen und für Weiterentwicklungen nutzen. Romy Möbius, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied CCVD

Mit dem Thema Geflüchtete aus der Ukraine haben wir in der Fortbildung eine reale und akute Anforderungssituation unserer Trainer*innen in den Vereinen aufgegriffen. Gleichzeitig war dies für uns ein erster Schritt, Integration von Geflüchteten zum Thema einer Fortbildung zu machen. Wir nehmen daraus eine große Motivation mit, das Thema weiter zu öffnen und auf unterschiedlichen Ebenen des Verbandes auszuweiten. Franziska Hoffmann, CCVD Präventionsbeauftragte, stv. CCJD Jugendwartin

Ansprechpartner*in im Verband

Romy Möbius

romy.moebius@ccvd.de

Franziska Hoffmann

franziska.hoffmann@ccvd.de