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Bad Ischl baut das, was Wels nicht kann
In Wels ist die Diskussion um die Gestaltung von Neubauten wieder abgeflacht. In Bad Ischl zeigt nun ein Hotelprojekt, wie man mit einfachen Mitteln eine klassischtraditionelle Fassade bauen kann. Das Gmundner Architekturbüro Hinterwirth ist diesem Baustil gegenüber aufgeschlossen.

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Der Welser Gestaltungsbeirat hat einer Einreichung im klassisch-traditionellen Stil erst kürzlich wieder eine Abfuhr erteilt: Der Entwurf für das Bauprojekt am Lokalbahnareal schaffte es nur auf den zweiten Platz, obwohl auch der Bauherr - die Welser Heimstätte - dem klassischen Stil durchaus nicht abgeneigt gewesen wäre.
In Bad Ischl geht man andere Wege. Auf einem Parkplatz mitten im Zentrum der Stadt entsteht ein neues Kongresshotel.
"Wir wollten keinen anonymen Bau planen, der keinen Bezug zur Tradition von Bad Ischl hat, sondern das hervorheben, was Ischl ausmacht", so Robert Gebetsberger vom Gmunder Architektenbüro Hinterwirth. Das Architektenbüro betreibt mit dem Goldenen Hirschen in Gmunden selbst ein Hotel, welches es erst gerade selbst liebevoll renoviert hat. "Wir sind dem internationalen Trend sehr aufgeschlossen, traditionell zu planen, die Bauherren müssen das aber auch wollen", so Gebetsberger, der sich bereits auf die Fertigstellung des Grandhotel Elisabeth in Ischl freut.
Editorial von Christoph Brückl

Eines der Merkmale der Provinz ist es, dass sie Trends oft um viele Jahre hinterherhinkt. Ein Beispiel: Als in unseren Breiten Supermärkte noch den Charme eines abgetakelten Billigladens versprühte, baute die Handelskette MPreis in Tirol bereits große, helle, übersichtliche und vor allem visuell ansprechende Läden, die kleine Designobjekte in den Berglandschaften bildeten. Erst nach Jahren orientierten sich die großen Ketten an dem kleinen Tiroler Händler und auch bei uns wurden die Märkte nach und nach ansprechender gestaltet. Heute haben auch viele Märkte hohe Räume, Holzoprik und geschwungene Wellen als Dach, wie der Interspar in
Trends früh erkennen
Wels Nord. Eine gute Spürnase für Trends hat auch Ernst Kirchmayr, der in der ganzen Welt herumreiste, um für das Aussehen seiner PlusCity Ideen zu sammeln und das Einkaufszentrum zu einer Erlebniswelt verwandelte. Auch beim Bauwesen gibt es Trends: In unseren Breiten baut man noch eckige, weiße Schachteln. In Deutschland oder Frankreich geht der Trend jedoch schon wieder in Richtung historisierende Fassade. Immobilienfirmen wissen dort, dass sich Häuser mit ansprechender Fassadengestaltung besser verkaufen. Bei den Bürohäusern geht der Trend in Richtung Höhe mit Glas und Stahl. Das, was niedrig ist, baut man traditionell. Mit Klinker, Stuck und am besten in Häuserblöcken. Wie lange wird Wels brauchen, um den Trend zu erkennen?
Festlich geschmückte und glitzernd leuchtende Innenstadt, duftende Marktstände, handgefertigte Geschenkartikel, himmlisches Kinderprogramm, stimmungsvolle Musik und märchenhafte Atmosphäre – Das ist die Welser Weihnachtswelt!

