2 minute read

Ein leuchtendes Beispiel aus der Start-up-Szene

Alexander Rech und Ines Wöckl sind nicht nur privat ein (scooterfahrendes) Paar, sondern als Techniker und Wirtschaftsexpertin auch die Idealbesetzung für das Gründungsteam eines Start­ups.

Das Produkt

Advertisement

Flasher besteht aus zwei Armbändern, die man sich an die Oberarme klemmt. Auf jedem Armband sitzt eine intelligente Leuchteinheit, mit der man, ohne eine Hand vom Lenker nehmen zu müssen, allerhand signalisieren kann:

• Flasher blinkt auf der Seite, auf der man den Ellbogen ruckartig hebt.

• Flasher funktioniert beidseitig als automatisches Bremslicht.

• Im Nachtmodus wird ein weißes Vorderund rotes Rücklicht aktiviert.

• Gelbes Dauerleuchten gibt ein perfektes Jogging-Licht.

• Flasher funktioniert auch als Warnblinkanlage.

Kurz gesagt: Technische Innovation mit smarten Sensoren ergeben ein einfach verständliches und noch einfacher einzusetzendes Produkt für deutlich mehr Sicherheit im Straßenverkehr: am Scooter, am Fahrrad oder zu Fuß.

Die Startphase

Zuerst begann alles als Hobbyprojekt neben der Vollzeitanstellung. Irgendwann kam aber die Einsicht, dass man eine Unternehmensgründung nicht so nebenbei betreiben kann. Die beiden waren mutig, gründeten Flasher und nahmen mit ihrer Idee an der Start-up Idea Competition des Grazer Hightech Inkubators Science Park teil. Sie schafften es unter die Finalisten und bald darauf ins Förderprogramm. Der zweite Schritt sollte die Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten sein. Da Flasher aber aus kaum mehr als einer Idee bestand, fürchtete das Gründerteam zu viel Einflussnahme durch einen Investor und suchte andere Wege, um erst den Unternehmenskern zu entwickeln und aufzubauen, und so über eine bessere Basis für die Verhandlungen mit externen Kapitalgeber:innen zu verfügen. Das österreichische Fördermodell für Start-ups ließ dies zu: Mit einem perfekten Businessplan, einem sehr motivierten Team und klar abgesteckten „Milestones“ gibt es verschiedene, teilweise auch nicht rückzahlbare Förderungen der öffentlichen Hand. Es folgte ein Mobilitätspreis des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (unter anderem mit Oliver Holle in der Jury). Ines Wöckl: „Dort war auch eine Schulklasse mit einem tollen Projekt dabei!“

Der zweite Schritt

Das Flasher-Team bewarb sich bei der deutschen Start-up-Show „Höhle der Löwen“, fand den Weg in die Sendung und dort zwei Investoren, die einen wesentlichen Input mitbrachten: Technisch ist Flasher fertig entwickelt und serienreif, der Online-Verkauf läuft, die Produktionsschienen sind gelegt. Der nun wichtige Input: das Ausbauen von Vertriebskanälen! Während Ines Wöckl intensiv mit Marketing und Vertrieb beschäftigt ist, tüfteln Alexander Rech und sein Team längst an der Weiterentwicklung des Produkts. Zum Beispiel daran, Flasher mit Fahrzeugen, Gablerstaplern und Co zu vernetzen, zum Einsatz in der Arbeitssicherheit.

Wie erleben Sie die Entwicklung der steirischen Start-up-Szene?

In den letzten Jahren hat die steirische Start-up-Szene eine gute Dynamik entwickelt. Es gibt viele motivierte junge Menschen die merken, dass sie mit unternehmerischen Mitteln etwas verändern können. Wir könnten aber noch viel mehr vertragen, vor allem der Anteil der Gründerinnen sollte noch viel höher sein.

Welche Service-Leistungen und Unterstützungen kann „Unicorn“ Startups bieten?

2 1

Wir bieten im „Unicorn“ die beste Start-up-Community der Steiermark: Kontakte zu Forschung, Investor:innen und Industrie. Dazu perfekte Arbeitsplätze, Co-Working Space und ein Café, wöchentlich spannende Events, Workshops und die besten Start-up-Supportprogramme unter einem Dach (Ideentriebwerk, Icons, Gründungsgarage, Social Business Hub, Start-up Uni, Hummelnest Accelerator, Techhouse Elevator, IV-Steiermark Start-up Space).

Nach welchen Kriterien entscheiden Sie, welche Start-ups in ein Förderprogramm aufgenommen werden?

Forschung F R Die Zukunft 3

Hinter einem Projekt sollten Gründer:innen stehen, die kompetent sind und die für das Thema brennen. Die Leidenschaft ist essenziell. Das Thema, das bearbeitet wird, muss relevant sein und es muss ein Markt dahinter stehen, der Potential zum Wachsen bietet. Das konkrete Produkt sowie die Technik kommen erst als drittes, da sich das ohnehin noch öfter ändert – außer es handelt sich um eine grundlegende Innovation mit schützbaren Erfindungshintergrund.

This article is from: