2 minute read

Natursteine

Next Article
Maler

Maler

SONDERBEILAGE · Dienstag, 22. Februar 2022 · Seite 16

Recycling von Grabsteinen

Aufbereitung ist mit hohem Aufwand verbunden und nicht immer wirtschaftlich

Di e W i e d e r v e r wendung von auf Friedhöfen oder an Bauwerken genutzten Natursteinen ist seit vielen Jahrhunderten nachweisbar, jedoch aufgrund des großen Angebotes an neuwertigen Natursteinen aus ökonomischen und ökologischen Gründen nur in Ausnahmefällen sinnvoll, heißt es in einer Mitteilung des Natursteinverbands.

Grabsteine aus Naturstein weisen eine extreme Dauerhaftigkeit auf und überdauern viele Jahrhunderte. Dies legt den Gedanken nahe, dass nicht mehr benötigte Grabsteine wieder aufgearbeitet und einer neuen Nutzung zugeführt werden.

Hierbei seien einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Naturstein ist ein im Laufe von Jahrmillionen gewachsenes Material und findet sich als Baustoff nahezu fertig in der Natur. Für seine Entstehung ist keine Energie notwendig und die Kohlendioxid-Bilanz ist hervorragend. Naturstein ist der Baustoff unserer Erde und die weltweiten Vorkommen an Naturwerkstein sind unerschöpflich. Für den Transport der Naturwerksteine wird Energie benötigt und die erzeugten KohlendioxidEmissionen belasten die Umwelt. Naturstein enthält keinerlei Schadstoffe und kann nach dessen Verwendung problemlos deponiert und zur Verfüllung von Steinbrüchen verwendet werden. Bei der beabsichtigten Wiederverwendung von Grabsteinen sind wirtschaftliche und ökologische Abwägungen zu treffen. Für eine Wiederverwendung muss der vorhandene Grabstein jeweils einzeln vom Friedhof abgeholt und in die Werkstatt gebracht werden. Hier muss die vorhandene Inschrift entfernt und der Naturstein in seiner Form und Oberfläche bearbeitet werden. Dies erfordert einen hohen zeitlichen und maschinellen bzw. handwerklichen Aufwand, der in der Regel die Kosten für diese aufbereiteten Natursteine enorm in die Höhe treibt, so dass diese gegenüber neu gefertigten Grabsteinen unwirtschaftlich sind. Auch aus ökologischer Sicht ist eine Wiederverwendung von Naturstein nur sinnvoll, wenn der Transportweg vom ursprünglichen Nutzungsstandort zur Werkstatt wesentlich geringer ist, als der Transportweg vom Steinbruch und die erforderliche Aufbereitung nicht wesentlich mehr Energie und Zeit benötigt als die Herstellung eines neuen Grabsteins.

Grabsteine aus Naturstein überdauern viele Jahrhunderte. Foto: Deutscher NatursteinVerband

Naturstein ist nachhaltig

Studie zur Ökobilanz von Bodenbelägen

Ein Vergleich aller Bodenbeläge zeigt, dass Pflaster und Platten aus Naturwerkstein insgesamt in den Wirkungskategorien Treibhauseffekt, Versauerungspotenzial, Eutrophierungspotenzial, Photooxidantienbildung und der erforderlichen G e s a m t p r i m ä r e n e r g i e deutlich niedrigere Werte durch Produktion, Errichtung und Nutzung aufweisen, als Pflaster und Platten aus Betonwerkstein sowie Außenbeläge mit Pflasterklinker und Asphalt. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie zur Ökobilanz von Bodenbelägen für Verkehrswege im Außenbereich des Instituts für Werkstoffe im Bauwesen der Universität Stuttgart. Dies deckt sich mit den Erkenntnissen, des Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden, der die Kosten des Energieverbrauchs zur Be- und Verarbeitung von Naturwerkstein mit lediglich 3,3 Prozent des Produktionswerts angibt. Ein Vergleich der untersuchten Belagskonstruktionen für einen Nutzungszeitraum von 100 Jahren, der beispielsweise für Pflastersteine aus Granit durchaus üblich ist, veranschaulicht den niedrigen Verbrauch von Energie für Außenbeläge aus Naturwerkstein.

This article is from: