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Zu Gast beim Hessischen Haupt staatsarchiv
Der Bund der Vertriebenen in Hessen
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Bei der Begegnung im Hessischen Haupthessischen Archivstaatsarchiv Wiesbaden am 13. Juli 2020 wesens und der hiswaren sich Siegbert Ortmann, Vorsitzentorischen Forschung der des Landesverbandes Hessen, und Prof. stand. Auf Anregung Dr. Andreas Hedwig, Präsident des Hessider Vertriebenenverschen Landesarchivs, einig: Die Förderung bände rief die hessivon Erinnerungskultur und die zeitgemäße sche Landesregierung wissenschaftliche Auseinandersetzung mit 1988 eine Forschungsdem Themenkomplex Flüchtlinge, Heimatkommission ins Leben, vertriebene und Spätaussiedler können nur in der sich Geschichtsin Kooperation gelingen. wissenschaftler und Archivare zusamMigration und Integration sind aufgrund menfanden. Seitens der Entwicklung Europas zu einer bedeuder Archive entstand tenden Wanderungsregion auch in Deutschbis 1992 das Inventar V. l.: Dr. Nicola Wurthmann (Ltd. Archivdirektorin), Prof. Dr. land zu wichtigen Forschungsthemen ge„Quellen zur IntegraAndreas Hedwig (Präsident des Hessischen Landesarchivs), Rose-Lore worden – jüngst auch bedingt durch die tion der Flüchtlinge Scholz (Kulturreferentin des BdV-Landesvorstandes), Siegbert Ortmann sogenannte europäische Flüchtlingskrise der und Vertriebenen (Vorsitzender des BdV-Landesverbandes), Jolanta Lemm (GeschäftsfühJahre 2015/16, so Prof. Dr. Andreas Hedin Hessen“ als erster rung des BdV-Landesverbandes), Dr. Johann Zilien (wissenschaftlicher wig. Der Präsident des Hessischen LandesarBand einer spezifiArchivar), Agnes Maria Brügging-Lazar (Kulturreferentin in der chivs betonte zugleich, dass die Fragestellung schen Schriftenreihe BdV-Landesgeschäftsstelle); (Foto: Hessisches Hauptstaatsarchiv) in der Forschung stets dem aktuellen Zeitzu dieser Thematik. geist geschuldet, die wissenschaftliche AusAuf fast 700 Seiten gibt dieser Band umvorzuheben. Was ist ‚damals‘ bei der Integeinandersetzung mit dieser komplexen Thefassend Auskunft über die archivalischen ration der Heimatvertriebenen gut/schlecht matik jedoch keineswegs ein neues Thema Quellen in den öffentlichen Archiven Hesgelaufen? Was kann die heutige Gesellschaft sei. Allein das Land Hessen verzeichnete in sens. Auf der Grundlage dieser Quellenfordaraus lernen und was lässt sich auf die heuder Nachkriegszeit 1,2 Millionen deutsche schung entstanden zwischen 1993 und 1998 tige Migrations- und Integrationsdebatten Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus dem fünf geschichtswissenschaftliche Arbeiten, übertragen?“, so Prof. Dr. Andreas Hedwig. europäischen Osten. die sich unterschiedlichen Facetten der AufDem stimmte die BdV-Landeskulturrefenahme und Integration der Flüchtlinge und rentin Rose-Lore Scholz zu und betonte die Dr. Johann Zilien, wissenschaftlicher ArchiVertriebenen annahmen. Dr. Zilien führte enorme Relevanz einer wissenschaftlichen var im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesfort, dass bei der Quellendurchsicht deutlich Auseinandersetzung an den Universitäten baden, präsentierte den Ist-Stand der Quelwird, dass die wissenschaftliche Auseinanderund – damit zusammenhängend – eines lenlage in Hessen und bestätigte aufgrund setzung mit dem Thema in den 1990er Jahnachhaltigen Wissenstransfers. der ermittelten Quellenlage, dass bereits in ren aufhört: „Das Bewusstsein für das Thema den 1980er/90er Jahren die Geschichte der der Heimatvertriebenen ist aktuell weniger Auch der BdV-Landesverband Hessen verAufnahme und Integration der Flüchtlinge präsent. Jedoch liegt heute die Chance, diese fügt über ein Archiv mit hochspannenden und Vertriebenen nach 1945 im Fokus des Thematik im großen Rahmen wieder herDokumenten, darunter auch Film- und Fotobestand. Die Leiterin des Hessischen Haupt
Das Hessische Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen staatsarchivs Wiesbaden, Dr. Nicola Wurthzur hessischen Geschichte seit 1945 und zur NS-Zeit. Neben den Unterlagen zu Entnazifimann, sicherte dem BdV-Landesverband zierungsverfahren und Entschädigungen sind hier das Archivgut der hessischen Ministerien Hessen eine beratende Unterstützung bei der Autopsie des Archivs im Wiesbadener Haus sowie aller Behörden, Gerichte und staatlichen Einrichtungen mit Zuständigkeit für ganz der Heimat und ggf. eine Übernahme von
Hessen einsehbar. Als historisches Archiv steht die Überlieferung aus dem Gebiet des HerTeilen des Bestandes zu. „Der BdV-Landeszogtums Nassau, der Landgrafschaft Hessen-Homburg, der Reichsstadt Wetzlar sowie des verband Hessen ist ein interessanter Verband
Regierungsbezirks Wiesbaden allen Interessierten offen. An nachgeordneten staatlichen Dienstfür uns“, so der Präsident des Hessischen stellen ist das Hauptstaatsarchiv zuständig für die kreisfreien Städte Frankfurt am Main und Landesarchivs. So ist nicht verwunderlich,
Wiesbaden sowie den Hochtaunuskreis, den Lahn-Dill-Kreis, den Landkreis Limburg-Weildass die Begegnung mit dem Vorhaben einer gemeinsamen Veranstaltung endete. Ein burg, den Main-Kinzig-Kreis, den Main-Taunus-Kreis und den Rheingau-Taunus-Kreis. Rundgespräch zur universitären und universitätsnahen Geschichts-, Migrations- und In
Hessisches Hauptstaatsarchiv tegrationsforschung soll in Kooperation mit
Mosbacher Straße 55 Telefon 0611/881-0 | Telefax 0611/881-145 dem BdV-Landesverband Hessen und dem 65187 Wiesbaden E-Mail wiesbaden@hla.hessen.de Hessischen Hauptstaatsarchiv demnächst stattfinden. ■