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Zeittafel Jules Massenet

1842

Jules Émile Frédéric Massenet wird am 12. Mai 1842 in Montaud, einem Vorort von Saint-Étienne geboren. Als zwölftes Kind seines Vaters Alexis Massenet und viertes seiner Mutter Éléonore-Adélaide Royer de Marancour.

1847

Die Familie Massenet zieht nach Paris.

1853

Massenet erhält die Zulassung zum Pariser Konservatorium und tritt in die Klavierklasse von Adolphe-François Laurent ein.

1856

Massenet folgt seiner Familie nach Chambéry, die zwei Jahre zuvor im Jahr 1854, aufgrund des sich verschlechternden Gesundheitszustands seines Vaters, umgezogen war.

1857

Rückkehr nach Paris und Einzug bei seiner mit dem Maler Pierre-Paul Cavaillé verheirateten Schwester. Beginnt mit der Nebentätigkeit als Triangelspieler im Orchester des Théâtre du Gymnase am Boulevard de Bonne Nouvelle.

1859

Massenet erhält den ersten Preis in einem Klavierwettbewerb des Konservatoriums. Beginnt ein Engagement als Paukist im Orchester des Théâtre Lyrique und bekommt seine erste richtige Opernerfahrung in der Mitgestaltung der Oper FAUST von Charles Gounod.

1861

Eintritt in die Kompositionsklasse von Ambroise Thomas, welcher schnell zu seinem Mentor und Gönner wird. Veröffentlichung seiner ersten Komposition „Grande fantaisie de concert“.

1863–65

Erhalt des Prix de Rome (kurz nach dem Tod seines Vaters) für seine Kantate „David Rizzio“. Daraufhin folgt ein zweijähriger Aufenthalt in der Villa Medici, bei welchem er Franz Liszt kennenlernt. Über ihn erfolgt die Vermittlung als Klavierlehrer seiner späteren Frau Ninon de Gressey.

1866/67

Komposition und Veröffentlichung seiner ersten Oper LA GRAND’TANTE ; Uraufführung an der Opéra Comique. Massenet heiratet Ninon de Gressey.

1868

Massenet macht Bekanntschaft mit Georges Hartman, der sein Verleger wird. Veröffentlichung der Liederzyklen „Poème d’avril“ und „Poème du souvenir“. Er bewirbt sich mehrfach erfolglos bei verschiedenen Opernwettbewerben. Sein einziges Kind Juliette wird geboren.

1870/71

Eintritt in den Kriegsdienst der jungen Dritten Republik. Teilnahme an der Verteidigung von Paris. Nach der Machtübernahme der Kommunarden verlässt Massenet die Hauptstadt und wartet das Kriegsende in Biarritz ab.

1876/77

Massenet wird Ritter der Ehrenlegion. Uraufführung der Oper LE ROI DE LAHORE im neuen Opernhaus Palais Garnier. Die Oper wird zum Sensationserfolg und beschert Massenet seinen musiktheatralischen Durchbruch.

1878

Berufung zum Professor am Pariser Konservatorium, aufgrund des internationalen Erfolges von LE ROI DE LAHORE und der Empfehlungen seines früheren Lehrers Ambroise Thomas (inzwischen Direktor des Konservatoriums). Zu seinen Schülern zählten u. a. Ernest Chausson und Gustave Charpentier, zudem protegierte er Maurice Ravel, dem er vergeblich zum Prix de Rome verhelfen will. Er wird Mitglied der Académie des Beaux-Arts und beginnt mit der Komposition von HÉRODIADE .

1881

Uraufführung von HÉRODIADE am Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie, nachdem sowohl die Mailänder Scala als auch das Palais Garnier in Paris, nach schon ausgehandelter Premiere, aufgrund des „anstößigen“ Materials, doch noch verzichteten. HÉRODIADE wurde trotz Androhung der Kirche, Massenet zu exkommunizieren, sein bis dato größter Erfolg.

1882–84

Komposition der Oper MANON und Uraufführung an der Opéra Comique. Das Werk wird Massenets größter Erfolg.

1887

Brand in der Opéra Comique, bei dem die Partituren für LA GRAND’TANTE und DON CÉSAR DE BAZAN verloren gehen. Beginnt mit der Komposition von WERTHER .

1888/89

Massenet hört in Den Haag Sibyl Sandersons Interpretation der Manon und ist so begeistert, dass er für sie die Oper ESCLARMONDE komponiert, die im Rahmen der Pariser Weltausstellung 1889 an der Opéra Comique uraufgeführt wird.

1891–93

Massenets Verleger, Georges Hartmann, muss seinen Verlag an Henri Heugel verkaufen. Er beginnt, zusammen mit dem Startenor Ernest van Dyck, mit der Konzeption des Balletts „Le Carillon“, aufgrund der Annahme, dass WERTHER alleine kein Opernhaus füllen werde. Uraufführung von WERTHER und „Le Carillon“ an der Wiener Hofoper (1892), französische Erstaufführung von WERTHER an der Opéra Comique.

1894–95

Uraufführung von THAIS an der Opéra Comique. Ernennung zum Kommandeur der Ehrenlegion.

1896

Tod von Ambroise Thomas, woraufhin Massenet nach Ablehnung der Direktorenposition das Pariser Konservatorium verlässt und seine Professur nach 18 Jahren aufgibt. Sein Nachfolger wird Gabriel Fauré.

1899

Kauf des Schlosses von Égreville. Uraufführung von CENDRILLON an der Opéra Comique. Ernennung zum „Grand-Officier“ der Ehrenlegion.

1902/03

Uraufführung seines Klavierkonzerts. Massenet erkrankt an Krebs.

1910

Uraufführung von DON QUICHOTTE an der Oper Monte Carlo. Die Titelpartie wird vom russischen Bass Fjodor Schaljapin verkörpert.

1910–12

Anfang 1910 verschlechtert sich Massenets Gesundheitszustand rapide, weshalb er sich in Paris einem Krankenhausauenthalt und Operation unterziehen muss. Massenet stirbt am 13. August 1912.

Du hast sein Herz mit dem Geknirsche deiner Schuhsohlen erobert. Du wiehertest wie eine Stute. Du hast dein Bett hoch auf den Bergen aufgeschlagen, um deine Weiheopfer zu vollenden! Der Herr wird dir all das Gehänge von den Ohren reißen; vom Leib wird er dir reißen deine Purpurkleider und die linnenweißen Schleier; die Reifen wird er dir von dienen Armen zerren und die Ringe von den Füßen, und die kleinen goldenen Halbmonde, die über deiner Stirne zittern; er wird dir deine Silberspiegel und deine Straußenfederfächer aus den Händen reißen und die stelzfüßigen Perlmutterschuhe nehmen, die jetzt deine Hüften heben; er wird die hoffärtige Pracht all deiner Diamanten, die Wohlgerüche deiner Haare, die Malerei auf deinen Fuß- und Fingernägeln und all die Künsteleien deiner Wollust von dir reißen. Und es werden Felsstücke zu wenige sein, dich Ehebrecherin damit zu steinigen.