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Internationale Lorbeeren für das Institut Design & Kommunikation

Elf Studierende des Instituts Design & Kommunikation konnten bei den Art Directors Club Awards 2019 Preise ergattern. Der ADC-Junior-Wettbewerb zählt zu den wichtigsten Kreativwettbewerben Europas und ist für NachwuchsdesignerInnen eine der besten Möglichkeiten, um auf sich aufmerksam zu machen.

1 Nina Botthof: »Designing Women« 2 Christian Leban: »Views of China« 3 Tessa Kaczenski, Cara

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Mielzarek, Julia Prinz: »Shaping Human Cities«

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SILBER

für Nina Botthof mit »DESIGNING WOMEN«

Geschlecht ist ein grundlegendes Ordnungs- und Ungleichheitsprinzip, welches sich durch sämtliche Bestandteile des Zusammenlebens zieht. Design wiederum ist zentraler Bestandteil der Konsumkultur und hat damit die Möglichkeit, die Gesellschaft maßgeblich mitzugestalten. Die Arbeit befasst sich mit dieser Wechselwirkung zwischen Geschlecht und Design, mit dem Bild der Frau im Fokus. Kann Design Frauen emanzipieren? Biologische, gesellschaftliche, gestalterische und historische Faktoren werden in Beziehung gesetzt und analysiert.

AUSZEICHNUNG

für Tessa Kaczenski, Cara Mielzarek und Julia Prinz mit »SHAPING HUMAN CITIES«

Weshalb fühlen wir uns in einer Stadt wohl oder unbehaglich? Was macht sie lebenswert? Haben wir die Freiheit, unsere Stadt zu gestalten? Was macht eine Stadt zu unserer Stadt? »Human Cities_ Challenging the City Scale« ist ein europäisches Forschungsprojekt mit Partnern aus elf europäischen Städten. Es werden Ideen und Lösungen für mehr Lebensqualität im städtischen Raum entwickelt. Die urbanen Experimente wurden in einer Ausstellung im GrazMuseum spielerisch erfahrbar gemacht. Ziel war es, mit innovativen Vermittlungsmethoden eine Bandbreite an Informationen zugänglich zu machen. Dafür wurden die Formate WANNA PLAY?, WANNA TASTE?, WANNA TRAVEL? und LET’S TAKE ACTION entwickelt.

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AUSZEICHNUNG

für Christian Leban mit »VIEWS OF CHINA«

Begib dich in eine fremde Welt. Erfahre China auf eine neue Art und Weise und folge Christian auf seiner Reise, die ihn für ein halbes Jahr in eine Stadt mit 24 Millionen Einwohnern führt. Elf handgezeichnete Animation Loops, zusammengeführt in einem Video, beschreiben seine Erfahrungen: Einblicke in eine riesige, faszinierende Welt. Zum Film gibt es ein Buch, das den gestalterischen Prozess von der ersten Recherche bis zum finalen Produkt wiedergibt. Die Fotos sind als Hommage an Ai Weiwei zu verstehen.

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4 Valerie Quade, David Stockinger,

Joshua Lilienthal, Martin Haiden,

Martin Knapp, Johannes Kippelt: »Jam Session Machine«

AUSZEICHNUNG

für Valerie Quade, David Stockinger, Joshua Lilienthal, Martin Haiden, Martin Knapp, Johannes Kippelt mit der »JAM SESSION MACHINE«

Mit der »Jam Session Machine« wird das Glücksgefühl des MusikJammens für alle erlebbar. Sie lässt MusikerInnen und solche, die es gerne sein würden, gemeinsam in einen Flow fallen. Sie ist einfach zu benutzen und bietet musikalisch endlose Variationen. Die Musikmaschine besteht aus sechs Stationen mit Tablets, die miteinander verbunden sind. Auf jedem läuft ein Instrument: Schlagzeug, Synthesizer, Bass, Special-Effect-Instrument. Die Instrumente sind aufeinander abgestimmt, sodass sich ein harmonischer Klang ergibt, egal wie die Tablets bedient werden: ob die NutzerInnen über Audio kommunizieren oder ihr eigenes Ding durchziehen.

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AUSZEICHNUNG

für Valerie Quade »ENERGIE LEBEN«

Das Hörspiel » Energie Leben« lässt die Hörenden in die Welt der Elektronen eintauchen. Mit kleinen Mikrofonen wurden elektrische Geräte von innen aufgenommen, was ungewöhnliche Hörwinkel ermöglicht. Bearbeitet wurde das Stück im SurroundSystem Ambisonics, mit eigens am IEM Graz entwickelten Plug-ins.

Drei der oben genannten Arbeiten, »Designing Women«, »Shaping Human Cities« und »Views of China«, wurden auch beim Red Dot Award: Brands and Communication Design 2019 ausgezeichnet, bei dem 8000 Einreichungen aus 50 Ländern angetreten waren. Die Studierenden des Instituts Design & Kommunikation holten sich im letzten Jahr neun rote Punkte – in den neun Jahren davor waren es insgesamt 26. »Diese Häufung an Auszeichnungen belegt, dass die Qualität der Abschlussarbeiten an unseren DesignStudiengängen international sehr gut wahrgenommen wird. Unserer Aufgabe als City of Design werden wir damit mehr als gerecht«, freuen sich Karl Stocker und Daniel Fabry.

5 Julia Baldauf: »Weltsprachen –

Sprachwelten« 6 Katharina Diem: »Lieblingsmakel«

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RED DOT

für Julia Baldauf mit »WELTSPRACHEN – SPRACHWELTEN«

Durch die Sprache erklären wir uns die Welt und gestalten unsere Realität. Der Kern der Arbeit besteht aus dem praktischen Teil, der sich unübersetzbaren Wörtern und ihrer Bedeutung widmet. Darin spiegeln sich Denkkonzepte aus aller Welt wider, die beschrieben werden müssen, um für andere verständlich zu werden. Daraus wurden ein Katalog und eine Karte erstellt, die eine neue Perspektive auf die Welt zeigen.

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RED DOT

für Katharina Diem mit »LIEBLINGSMAKEL«

Jeder Mensch hat etwas an sich, das ihn stört – ein körperliches Merkmal oder eine Eigenschaft. Dabei sind es genau diese Makel, die uns eine Identität geben und uns nicht in einer nach Idealen genormten Menschenmasse verschwinden lassen. Lieblingsmakel soll Menschen ermutigen, diese anzunehmen und im besten Fall zu lieben und sie stolz mit der ganzen Welt zu teilen – zum Beispiel auf der Fassade des Kunsthauses Graz.

7 Katharina Diem: »What a

Mistake« 8 Lisa Huber: »Sankt

Poelten lebt« 9 Johanna Kurz: »Kaffee für alle?« 10 Katharina Sauer: »again and again«

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RED DOT

für Katharina Diem mit »WHAT A MISTAKE«

Diese Arbeit möchte Menschen ermutigen, sich mit ihren weniger geliebten Besonderheiten auseinanderzusetzen und diese in ein positives Licht zu rücken – insbesondere im Raum der sozialen Medien, die einen oft erst wirklich an sich selbst zweifeln lassen. Durch einen anonymen Online-Fragebogen konnten viele ehrliche Antworten gesammelt werden. Mit einigen davon wurde eine Plakatserie gestaltet.

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RED DOT

für Johanna Kurz mit »KAFFEE FÜR ALLE?«

Städtisches Leben zeichnet sich durch das Miteinander von Menschen und deren Austausch aus. Die Qualität einer Stadt ist wesentlich von der Gestaltung des öffentlichen Raums und dessen vielfältiger Nutzung abhängig. Als Bindeglied zwischen öffentlichem Raum und ökonomischen und privaten Interessen kommt der Erdgeschoßzone eine besondere Bedeutung zu. Sie ist geprägt durch Einzelhandel und Lokale. Kaffeehäuser fördern nicht nur ein attraktives und lebendiges Stadtbild, sondern sind Treffpunkt, Erholungsort, Arbeitsplatz etc. Kultur und Konsum, Fremde und Freunde, Design und Zufall treffen aufeinander.

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RED DOT

für Lisa Huber mit »SANKT POELTEN LEBT«

St. Pölten bewirbt sich als Kulturhauptstadt 2024 und will sich auf der internationalen Bühne präsentieren. Die Arbeit fragt nach den Strukturen und der Geschichte der Stadt, nach ihren Ecken und Kanten, nach ihrer Zukunft. Aus den Antworten entwickelt sich ein Gestaltungskonzept für das Kulthauptstadtjahr, das auf dem philosophisch-botanischen Konstrukt des Rhizoms beruht. Es ist dynamisch und prozesshaft, kennt keinen Anfang und kein Ende.

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RED DOT

für Katharina Sauer mit »AGAIN AND AGAIN«

Die Arbeit untersucht unterschiedlichste Aspekte der Wiederholung und stellt eine Verbindung zwischen Psychologie, Kunst und Design her. Von Architektur über Musik bis hin zu grundlegenden Strukturen in der Natur: Wiederholung ist allgegenwärtig und vermag uns zu manipulieren und zu stimulieren – sei es bei der Verbesserung des Erinnerungsvermögens oder der Steigerung der Glaubwürdigkeit.