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LIBRI E MUSICA

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B llade P p

Tiziano Ferro ist mit seinem neuen Album sofort auf Platz eins gelandet. Il mondo è nostro (Die Welt gehört uns) bietet seinen vielen treuen Fans genau das, was von ihm erwartet wird. Es wechseln sich sehr persönliche Balladen mit energiegeladenen schnelleren Stücken ab. So widmet Tiziano gleich drei Balladen seiner neuen Vaterschaft, denn wie jeder Fan weiß, haben er und sein Ehemann Victor Allen Anfang des Jahres die sehr jungen Margherita und Andres adoptiert. Beiden wird ein Lied gewidmet. Margherita wird in dem süßen Mi rimani tu (Du wirst immer bleiben) besungen und Andres in dem etwas schwungvolleren A parlare da zero (Sprechen lernen von Anfang an), in dem Tiziano erklärt, wie die Vaterschaft einen dazu zwingt, alles, was man kannte, zu überdenken, was in gewisser Weise auch das Thema von La prima festa di papà, (der erste Vatertag) ist. Doch trotz all des familiären Glücks fehlt es dem Album als Ganzes an Zusammenhalt. Das Duett mit Sting ist ein Fremdkörper, da dessen Musikstil dominiert, und im Duett mit seiner besten Freundin Ambra Angiolini Ambra/Tiziano wollen die Stimmen einfach nicht zusammenpassen, auch weil Ambra einfach nicht zum Singen kommt. Man möge ihm verzeihen, es wird wohl am Schlafmangel liegen! (JM) Tiziano Ferro – Il mondo è nostro – Virgin Universal

Mittendrin in Neapel

„Ich fragte mich oft, warum auch mein Nonno (Opa) den Kaffee ans Tischchen vor der Bar serviert bekam und nie bezahlte.“ Schon die ersten Zeilen saugen den Leser tief hinein ins Leben Neapels, dieser schönen Stadt, die für Fremde so schwer zu verstehen ist. schwer zu verstehen ist. Selbst für den Autoren Selbst für den Autoren Franco Supino, Sohn Franco Supino, Sohn neapolitanischer Auswanneapolitanischer Auswanderer in der Schweiz. Er derer in der Schweiz. Er begibt sich auf die begibt sich auf die Spurensuche in das Spurensuche in das Heimatdorf seiner Eltern, Heimatdorf seiner Eltern, in die Edel- und Elendsin die Edel- und Elendsviertel Neapels und gerät viertel Neapels und gerät in den Bann eines gein den Bann eines geheimnisvollen schwarzen heimnisvollen schwarzen Camorristas. Wohin Camorristas. Wohin ist Antonio Esposito ist Antonio Esposito verschwunden? verschwunden? Franco Supino, Franco Supino, Spurlos in Neapel,Spurlos in Neapel Rotpunkt Verlag, € 29

Düstere Berge

Mächtige Gebirgszüge, dunkel bewaldete Täler und eine verschworene Dorfgemeinschaft: In dem abgelegenen Bergdorf ihrer Kindheit offenbart sich der Chirurgin Sara ein grausamer Fund, die Leiche ihrer Freundin, die vor mehr als 20 Jahren verschwand. Gemeinsam mit Emilia entdeckt sie eine geheimnisvolle Verbindung zwischen den Mädchen, die weit in die dunkle Vergangenheit des Bergdorfs reicht. Die in Rom lebende Autorin Emanuela Valentini hat nach mehreren preisgekrönten Kurzgeschichten nun ein wirklich spannendes Debüt im Thriller-Genre hingelegt, das zum Schmökern an dunklen Winterabenden einlädt, vermutlich aber in einem Rutsch ausgelesen wird. Es ist auch als Hörbuch auf Deutsch erhältlich. Emanuela Valentini, Die toten Mädchen vom - Monte Argento, Heyne Verlag, € 15

Krimine l Multinatio a

Die Journalistin Sanne de Boer (1979) wandert nach Kalabrien aus. Ein Haus am Meer, essen mit den freundlichen alten Leuten von nebenan und den örtlichen Dialekt lernen. Was anfängt wie ein sonniges SüditalienAbenteuer, entwickelt sich zu einem eindringlichen Porträt der kalabresischen Mafia. Anhand von Interviews, juristischen Unterlagen und persönlichen Schicksalen zeichnet sie ein detailliertes Bild der Organisation, deren Tentakel bis tief nach Nordeuropa reichen. Nicht so sehr neue Enthüllungen, sondern die Art, wie die Autorin bekannte Fakten sammelt, einordnet und deutet, machen dieses Buch lesenswert. Sanne de Boer, Ndrangheta – Wie die mächtigste Mafia Europas unser Leben bestimmt, Aufbau Verlag, € 17

Camorra, Kirche, Kapital

Morde, eine archäologische Sensation, ein kirchengeschichtlicher Skandal und eine große Bedrohung: In diesem intelligent und elegant erzähltem Kriminalroman bekommt der Leser ganz nebenbei einiges an italienischer Geschichte serviert. Während in den Armenvierteln von Neapel ein stiller Tod seine unschuldigen Opfer sucht, geschehen in Rom brutale Morde. Der römische Comissario Bariello muss feststellen, dass er gegen die Verantwortlichen und ihre Netzwerke kaum ankommt. Erst als er dem neapolitanischen Weihbischof Montebello begegnet, lichtet sich der Nebel. Stefan von der Lahr, Hochamt in Neapel, Verlag C.H.Beck, € 16

Geordnetes Gemetzel

Der Historiker Marcus Junkelmann (1949) ist seit Jahrzehnten Experte für Gladiatoren und antike römische Massenunterhaltung. Nun präsentiert er ein gut lesbares und mit vielen anschaulichen Aktionsbildern illustriertes Buch. Seine Forschung ist experimentellarchäologisch: Aus literarischen Quellen, Bildern und Inschriften gewonnene Erkenntnisse werden in der Praxis erprobt. Er rekonstruiert systematisch Waffen und probiert die Kampfweisen am eigenen Leibe aus. Dieses Reenactment macht die römische Geschichte einem breiteren Publikum zugänglich – und Publikum zugänglich – und bereitet falschen Mythen über Gladiatoren den Garaus. Marcus Junkelmann, Gladiatoren - Die Wirklichkeit hinter der Legende, Verlag Nünnerich-Asmus, € 19

I alie mme !

Auf, auf! Ins das Land von Kultur und Genuss! Von der farbenfrohen Küste der Cinque Terre zu den beschaulichen Häfen der Äolischen Inseln, von der beeindruckenden Renaissancearchitektur in Florenz zu den besten Gnocchi Roms. Mit diesem prächtigen Bildband macht der Leser auf rund 400 Seiten und mit etwa 370 Fotos seine eigene Grand Tour durch das Land, wo die Zitronen blüh'n. Und zwar von Südtirol bis nach Sizilien durch alle 20 Regionen und ausgerüstet mit aktuellen Geheimtipps der Bestsellerautorin und Italienkennerin Frances Mayes (1940), die abwechselnd in den USA und im italienischen Cortona in der Toskana lebt. Dieser Band ist ihre überzeugende Liebeserklärung an die Lebensart, die Küche und die Kultur ihrer Wahlheimat. Frances Mayes, Sempre Italia, Frederking & Thaler, € 50

MAILEN & GEWINNEN

Italien Magazin verlost 5 Exemplare dieses prächtigen Bildbandes. Mitmachen unter: italienmagazin.com

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