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Bildungspolitik
Ein Schuljahr, das viel Geduld brauchte
Wenn man sich an den März 2020 zurückerinnert, dann war wohl niemandem bewusst, dass auch heute noch, mehr als ein Jahr danach, das Coronavirus weiterhin Einfluss auf den Unterricht in den Schulen hat. Viele kurzfristige Umstellungen mussten von allen mitgetragen werden. Was die Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen wert ist wird der Öffentlichkeit immer wieder dann deutlich vor Augen geführt, wenn die Schulen und damit Lehrerinnen und Lehrer von einem Stresstest herausgefordert werden. Die Schule und damit auch die Lehrerinnen und Lehrer haben gelernt, damit zu leben, laufend mit neuen Aufgaben konfrontiert zu werden. Denn Schule bildet die Gesellschaft ab, Schule muss daher mitten im Leben stehen, Schule hat damit auch bei allem, was dieses Leben an Anforderungen stellt, mit ihren Antworten immer auf der Höhe der Zeit zu sein. „Gerade weil wir wissen, dass ein guter Start ins Leben Grundkenntnisse braucht. Deshalb brauchen wir die Pädagoginnen und Pädagogen, die Lesen, Schreiben und Rechnen wieder verstärkt vermitteln und das Interesse an Technik und Naturwissenschaften fördern – dank ihrer Unterstützung können wir die neuen Anforderungen und die Zukunft bewältigen und erfolgreich gestalten“, betont Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander.
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Stresstest Corona
Mit einem Stresstest wie Corona, der sich mittlerweile durch 14 Monate zieht, konnte aber niemand rechnen, er hat uns alle vor neue, nie gekannte Herausforderungen gestellt. Das Land Oberösterreich hat seit Tag 1 den Kampf gegen Corona mit vollem Einsatz geführt – die Politik musste den Menschen und vor allem auch den Pädagoginnen und Pädagogen aber auch Vieles abverlangen. „Wir haben versucht uns immer besser vorzubereiten – mussten aber feststellen, dass man sich auf manches nicht vorbereiten kann. Diese rasch benötigten Umstellungen haben sehr oft vor allem auch das Bildungswesen betroffen. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Pädagoginnen und Pädagogen für Ihren großen Einsatz und Ihr Engagement für die Bildung unserer Jüngsten bedanken. Dass Oberösterreichs Schulen diese Herausforderungen – trotz aller Schwierigkeiten, die ich an dieser Stelle gar nicht kleinreden möchte – so gut gemeistert haben, ist ein Großartiges gemeinsam geleistet. Denn Bildung ist die Chance für junge Menschen, sich für ihre Zukunft zu rüsten. Und die Möglichkeit für jede und jeden Einzelnen, seine Talente zu entfalten. Den Pädagoginnen und Pädagogen ist es zu danken, dass in den vergangenen Monaten die Bildung im Zuge der Krise nicht leiden musste.
LH-Stv. und Bildungslandesrätin Mag. Christine Haberlander
großer Verdienst der Lehrerinnen und Lehrer, aber auch ihrer Ausbildung. Denn ganz offensichtlich verfügen sie über ein exzellentes Rüstzeug, auf neue Situationen rasch und wirkungsvoll reagieren zu können und ein wirkungsvolles Schutzschild über die Bildungskarrieren ihrer anvertrauten Schülerinnen und Schüler aufzuspannen“, sagt Haberlander.
Denn genau diese Bildungskarrieren hätten zum Opfer dieser Pandemie werden können. Sie sind es nicht geworden, Schülerinnen und Schüler, aber auch ihre Lehrerinnen und Lehrer haben hier
Herausragende Leistungen
Viele Lehrerinnen und Lehrer aber auch ihre Schülerinnen und Schüler fürchten, dass ihre Leistungen der vergangenen beiden Jahre, insbesondere Abschlüsse der vergangenen beiden Jahre, nicht die notwendige Wertschätzung erfahren werden. Dass jemand, der beispielsweise ein Maturadatum 2020 oder 2021 hat, mit dem ausgesprochenen oder unausgesprochenen
Vorwurf leben muss, er oder sie hätte es leichter gehabt als andere
Jahrgänge, weil die Schulen ja lange geschlossen waren. „Genau, das Gegenteil ist der Fall.
Erbrachte Leistungen in den Schuljahren 2020 und 2021 waren keine ‚Leistungen light‘ und auch keine ‚Abschlüsse light‘. Wer seit März 2020 sich nur ein bisschen Zeit genommen hat, sich anzuschauen, was in den Schulen geschafft werden musste, unter wechselnden Bedingungen – analog, digital, in Schicht – wird anerkennen, wie vieles geleistet wurde und hier sind Schülerinnen und Schüler wie Lehrerinnen und
Lehrer gleichermaßen gemeint. Die
Landespolitik wird nicht zulassen, dass diese Leistungen kleingeredet werden, weder die Leistungen von Schülerinnen und Schülern und schon gar nicht von Lehrerinnen und Lehrern“, so die LH-Stellvertreterin.
Lehrerinnen und Lehrer sind Fachleute für das Lernen – das wird auch in Zukunft so bleiben. Weil sich unsere Gesellschaft, unsere Wertvorstellungen, unser Bildungsbegriff immer wieder verändern, müssen wir aber gerade bei der Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer immer auf Höhe der Zeit sein. In der Lehrausbildung muss daher das Lehren und Forschen Priorität haben. ■