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ANTIRACISM – POLITICS AND PRACTICE: HOW CAN ANTIRACIST POLITICS BE IMPLEMENTED IN PRACTICE? PANEL DISCUSSION
[engl.] Together with the „Robert Jungk Bibliothek für Zukunftsfragen“, we invited to a panel discussion on the causes and challenges of structural racism as well as possible approaches to solve them. While the workshop „How to be an Ally“ in the morning dealt with the individual anti-racist actions that participants can take in everyday life, the panel discussion in the evening was dedicated to institutional racism. Institutional racism does not necessarily refer to interactions between individuals, but rather to racist structures and decisionmaking processes that are designed in such a way that BPoC (Black People and People of Color) face regular or above-average discrimination. These discriminations can be found, for instance, in the school and education system, in the housing or labor market, in academia, in the health sector or in police encounters. Since structural racism is inherent to structures and processes, the discrimination is often - unlike individual racist remarks - much more difficult to identify, and combating it brings its own set of questions and difficulties. • Noomi Anyanwu, co-initiator and spokesperson for the Black Voices referendum petition and activist. The Black Voices referendum was initiated in the summer of 2020 and called for a national action plan to combat racism in Austria. This should include anti-racism and awareness training in various public areas, such as health, labor market, education or police.
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• Hanna Begic (standing in for Muhamed
Beganovic), freelance journalist for the magazines Qamar and Das Biber, among others. The magazine Qamar is a magazine for Muslim culture and he magazine
Biber reports from the multi-ethnic community of Vienna and is thus intended to be a medium that reflects and represents the lived diversity in Austria.
• Andrea Klambauer, Regional Minister for Housing, Childcare, Families, Science, Adult Education, Women, Equal Opportunities, Generations and Integration in Salzburg. Since 2021, she has also been the state spokesperson of NEOS Salzburg as well as the deputy of NEOS federal chairwoman Beate Meinl-Reisinger.
We asked ourselves the questions why anti-racist policies are not yet (sufficiently) implemented in practice and how and which anti-racist demands can be asserted in practice in the future. The discussion ranged from particularly consequential structural racism in the context of the housing and labor market, to the relevance of representation and public visibility of BPoC in the media, to the need for an anti-racist education system in terms of organization but also content - including a careful examination of Europe‘s colonial history and its ongoing global consequences.
The discussion took place in a hybrid way - online via zoom and on site at the JBZ - and we were happy about the keen interest, a full hall and many pertinent questions.
STATEMENT FRANZISKA MÜHLBACHER
“The discussion continued over drinks and Italian food. However, the effect of our thematic day is sustainable: in the following days and weeks, anti-racist behavior and structural racism are topics that we continue to reflect on personally, collectively, in conversations with friends and family, as well as our student and professional life. We hope that this will not only raise our own awareness of anti-racist personal and social interaction, but also pass it on to others in order to contribute to an antiracist society.“
KAMINGESPRÄCH MIT FIDES RAFFEL VON MYABILITY SOCIAL ENTERPRISE FIRESIDE CHAT WITH FIDES RAFFEL FROM THE SOCIAL ENTERPRISE MYABILITY

Cooperation with Club Alpbach Tirol and IG Wien
Texte: Franziska Mühlbacher (Board Member Events) und Aurelia Kammerhofer (Board Member Alumni) [dt.] Ganz im Sinne unseres heurigen Clubmottos „Diversität und Inklusion“ diskutierten wir über das Thema „Inklusion“ am 20.04.2022 im Rahmen eines hybriden Kamingesprächs, in Kooperation mit dem Club Alpbach Tirol und der Initiativgruppe Wien, mit Fides Raffel vom Unternehmen myAbility an der TU Wien.

MyAbility wurde 2014 von Gregor Demblin gegründet und ist eine soziale Unternehmensberatung, welche Unternehmen hilft, Barrieren abzubauen und das volle Potenzial von Menschen mit Behinderungen zu erkennen und wertzuschätzen. Durch Beratungs- und Trainingsangebote, Unterstützung beim Recruiting, Fachvorträge und vielen weiteren Angeboten nimmt myAbility Unternehmen die Angst, mit Menschen mit Behinderung konstruktiv zusammenzuarbeiten und ermutigt sie, diese in den Arbeitsmarkt einzubinden. Wir freuten uns, eine vielseitig engagierte Speakerin und Expertin zum Thema für unser Kamingespräch zu finden: Fides Raffel arbeitet seit 2017 als Disability Consultant bei myAbility und weist neben einem Background als Vorstandsmitglied bei der Frauendomäne sowie als Trainerin bei Sindbad Social Business auch einen Alpbach-Konnex auf: Als Stipendiatin lernte sie 2014 das Forum kennen, leitete 2016 ein Seminar mit Teach for Austria, engagierte sich 2017 beim Alpbach Standing Committee und ist seither regelmäßig mit der Frauendomäne zu Gast am Forum.
Fides führte uns zu Beginn des Kamingesprächs mit einer kurzen Übung eindrücklich vor Augen, dass jede:r von uns im persönlichen Umfeld Menschen mit Behinderungen kennt und mit diesem Thema konfrontiert ist: Während sie eine Liste mit Behinderungen vorlas, setzte sich das Publikum, sobald es jemanden im Umfeld kannte, der/die diese Behinderung aufweist. Spätestens nach ein paar Worten saß der ganze Saal. Dies deckt sich auch mit den Zahlen in Österreich: über 15% sind von einer dauerhaften Behinderung betroffen.
Neben der Entstehungsgeschichte von myAbility teilte Fides spannende Einblicke in ihre Arbeit und ihre Überzeugungen mit uns. So liegt die eigentliche Behinderung einer Person meist am Umfeld: gäbe es zum Beispiel inklusiv konstruierte Gehwege, so gäbe es für Rollstuhlfahrer*innen in dieser Hinsicht keine Barrieren. Doch nicht nur straßenbauliche Maßnahmen können Barrierefreiheit gewährleisten, sondern auch (digitale) Dienstleistungen, Informationen oder Produkte können barrierefrei gestaltet werden.
Ein Thema, welches im Rahmen des Kamingesprächs intensiv diskutiert wurde, war die sogenannte Ausgleichstaxe. Unternehmen müssen ab 25 Mitarbeiter*innen mindestens eine*n begünstigt Behinderte*n (Grad der Behinderung: mind. 50%) einstellen. Kommen sie dieser Pflicht nicht nach, so müssen sie eine monetäre Strafe bezahlen. Zwar ist laut Fides die Option, dass Unternehmen statt der Einstellung eines/einer begünstigt Behinderten eine Strafe zahlen, nicht optimal, derzeit aber noch immer das notwendige Mittel zum Zweck, um Unternehmen darauf hinzuweisen, dass auch Menschen mit Behinderung einen wertvollen Beitrag zum Arbeitsleben einer Firma beitragen können. Ein Tipp zum Thema „Inklusive Sprache“, den Fides mit uns teilte, war jener, Nachrichten in einfacher Sprache zu sehen. Denn im Alltag merken wir oft gar nicht, dass wir auch auf Basis unserer Sprachgewohnheiten Menschen mit Behinderungen (ungewollt) ausgrenzen.
Das interessierte Publikum vor Ort und online zeugte von Fides‘ beeindruckenden Erzählungen. Bei einem gemütlichen Ausklang im Lokal „Schikaneder“ konnten die Teilnehmer*innen noch restliche Fragen klären und Diskussionen fortführen. Ein großes Dankeschön gilt unserer Speakerin Fides Raffel für ihre Zeit und offene Gesprächsbasis. Des Weiteren bedanken wir uns bei Jenni Zeller vom Club Alpbach Tirol, welche die Moderation des Gesprächs übernahm. Nicht zuletzt möchten wir auch Aurelia Kammerhofer Danke sagen für die Organisation der tollen Location für unser Kamingespräch. Wir freuten uns, dass viele Interessierte am Kamingespräch teilnahmen.