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IM NOTFALL GREIFE ICH AUCH ZUM KOCHLÖFFEL

Pius Niederer an seinem Arbeitsplatz in Reussbühl.

Der Grossleitungsbau von CKW leistete zwischen Weihnachten und Neujahr einen geplanten Sondereinsatz, welchen Pius Niederer, Bauleiter Grossleitungsbau, plante. Im Rahmen der Hochwasserschutzarbeiten im Bereich der Swiss Steel in Littau musste ein Betonmast demontiert und durch einen Stahlmast ersetzt werden. Die Arbeiten konnten nur während der Betriebsschliessung von Swiss Steel ausgeführt werden.

A-Mast musste dem Hochwasserschutz weichen. Team Schillig, mit CKW-Monteuren verstärkt, bei der Arbeit in schwindelerregender Höhe.

Meist ist eine solche Grossbaustelle für alle sichtbar. Welche Vorleistungen es braucht, bleibt aber oft verborgen. Deshalb beleuchten wir hier die Arbeit des zuständigen Bauleiters Pius Niederer und lassen ihn zu Wort kommen: «Neben der Bauleitung ist meine Hauptaufgabe, Hochspannungsleitungen im Besitz von CKW, aber auch für Dritte instand zu halten. Ich teile mir die Aufgaben mit Daniel Weber, dem zweiten Bauleiter. In unserem Büro in Reussbühl fallen die vielen Ordner und Pläne auf. Wir haben viele Prozesse digitalisiert, aber für die Vorbereitungen und die Arbeit auf der Baustelle ist nach wie vor das Papier ein absolutes Muss. So auch für die Grossbaustelle in Littau. Im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz an der Kleinen Emme musste auf dem Grundstück der Swiss Steel ein Hochspannungsmast versetzt werden. CKW erhielt den Auftrag vom Kanton Luzern. Meine Aufgabe war es, den Bauplatz und die erforderlichen Arbeitsschritte vorzubereiten und mit Swiss Steel zu koordinieren. Anschliessend konnte die Termin- und Einsatzplanung mit den Fremdunternehmern und dem Teamleiter Grossleitungsbau vorgenommen werden. Nachdem die Tiefbauarbeiten unter der Leitung von Matthias Christen abgeschlossen waren, starteten wir mit den Vorbereitungsarbeiten. Der Stahlrohrmast wurde in Elementbauweise angeliefert und durch unsere Monteure so weit möglich zusammengebaut. Pneukran und Maschinen wurden platziert und die Beleuchtung eingerichtet. Sämtliche Vorbereitungen mussten vor Weihnachten abgeschlossen sein, sodass am 27. Dezember 2020 die eigentlichen Arbeiten beginnen konnten. Meine Aufgabe war es jetzt, die eingerichtete Baustelle freizugeben und Ruedi Schillig, Leiter GrosssleitungsbauEquipe, zu übergeben. Ab jetzt war ich nur noch als Springer bei Notfällen auf der Baustelle.

Bauleiter mit vielseitigen Talenten

Aufgrund der coronabedingten Schliessung der Restaurants vor Weihnachten war die Verpflegung der Mitarbeitenden eine spezielle Herausforderung. Es musste kurzerhand eine andere Lösung her. Am ersten Tag schlüpfte ich in die Rolle des Kochs und bereitete in Reussbühl eine währschafte Suppe mit Wienerli zu. An den anderen Tagen sprang die Bäckerei Vogel in Emmen ein und brachte die warme Mahlzeit nach Reussbühl. So konnten sich alle Mitarbeitenden an einem warmen Ort, geschützt vor Kälte und Schneefall, verpflegen.

DREI FRAGEN AN PIUS NIEDERER

Pius, was fordert dich bei deinen Projekten am meisten heraus?

Dass auf der Baustelle alles reibungslos klappt und keine Unfälle mit Material- und Personenschäden geschehen. Die Sicherheit der Mitarbeitenden hat höchste Priorität. Die grösste Herausforderung besteht darin, an alles zu denken und auch kleinsten Details die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. In der aktuellen Situation gilt es, die Abstands- und Hygieneregeln zu beachten und entsprechende zeitliche Reserven vorzusehen. Auch das Wetter spielt eine wichtige Rolle. Unser Ziel ist es, garantieren zu können, dass das Netz zu 99 Prozent Wind und Wetter standhält.

Was fasziniert dich an deiner Arbeit?

Mich hat das Zusammenspiel von Natur und Technik schon immer beeindruckt. Beim Erstellen einer Hochspannungsleitung spielen diese Kräfte eine wichtige Rolle. Ich bin stolz, zum Kerngeschäft von CKW, der Versorgung der Kunden mit elektrischer Energie, einen wichtigen Teil beizutragen. Bauleiter zu sein, ist eine vielseitige, interessante und anspruchsvolle Arbeit. Den Kontakt zu meinen Mitarbeitenden und den kollegialen Zusammenhalt nach Feierabend möchte ich nicht mehr missen.

Wie trägst du zum profitablen Wachstum von CKW bei?

Mit meinen gut geführten Baustellen und den richtigen Ressourcen zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wir halten die zeitlichen Vorgaben ein, deshalb entstehen keine Zusatzkosten. Interview Röbi Keller, CKW

Pius Niederer ist 56 Jahre alt und seit 2015 bei CKW als Bauleiter Hochspannungsleitungen tätig. Er ist gelernter Netzelektriker mit Berufsprüfung und hat sich zum Instandhaltungsfachmann weitergebildet. Geplanter Sondereinsatz in den Weihnachtsferien

Die Grossleitungsbau-Equipe erhielt Verstärkung durch freiwillige Leitungsbaumonteure von CKW und Mitarbeitende von Fremdfirmen. Arbeitsbeginn war am Sonntagmorgen, 27. Dezember 2020. «Die Baustelle war hervorragend vorbereitet, wir konnten die Arbeiten schnell und effizient vorantreiben», berichtet Gruppenleiter Ruedi Schillig. Im Einsatz standen spezielle Grossmaschinen, die von externen Firmen inklusive Personal zur Verfügung gestellt wurden. Alle Beteiligten arbeiteten professionell Hand in Hand. Trotz Schneefall und Minustemperaturen herrschte gute Stimmung auf der Baustelle. Wie nach Schaltprogramm geplant, wurden die Leitungen am 31. Dezember um 15 Uhr wieder in Betrieb genommen. Swiss Steel konnte ihren Betrieb nach den Feiertagen ohne Probleme wiederaufnehmen.

EINE ERFOLGSGESCHICHTE MIT FORTSETZUNG

Die zwei jüngsten Kraftwerksprojekte von EWA-energieUri sorgen weiterhin für positive Schlagzeilen. Das Kraftwerk Erstfeldertal ist in Betrieb, beim Kraftwerk Palanggenbach in Seedorf gehen die Bauarbeiten zügig voran. Die Ausbaustrategie in der Wasserkraft ist eine Erfolgsgeschichte mit Fortsetzung.

Am 19. November 2020 ging Maschine 3 des neuen Kraftwerks Erstfeldertal erstmals in Betrieb. «In zweieinhalb Jahren vom ersten Bewilligungsschritt bis zur Inbetriebnahme – diese kurze Zeitspanne ist bei einem Kraftwerk dieser Grössenordnung einmalig», freut sich Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung von EWA-energieUri. «In zehn Monaten haben wir alle Bewilligungen erreicht. In 20 Monaten haben wir die Zentrale und die Wasserfassung gebaut und rund einen Kilometer Fels für Stollen ausgebrochen.»

KW Palanggenbach geht im Frühling 2023 in Betrieb

Rund zehn Kilometer nördlich von Erstfeld wird in Seedorf mit Hochdruck am jüngsten Wasserkraftprojekt KW Palanggenbach gearbeitet. Ein halbes Jahr nach dem Spatenstich ist der Stollen für die Druckleitung bereits auf mehr als der Hälfte der gesamten Länge ausgebrochen. Auch die Kraftwerkszentrale im Bodenwald wächst rasch in die Höhe.

Ausbau der Wasserkraft als Treiber für profitables Wachstum

«Wir haben insgesamt 134 Millionen Franken investiert und elf neue Kraftwerke in den letzten Jahren in Betrieb genommen, eines ist in Bau», führt Werner Jauch aus. «Unsere Ausbaustrategie Wasserkraft mit einem Zubau von 117 Gigawattstunden zahlt sich aus. Sie führte in verschiedenen Bereichen zu profitablem Wachstum: Wir erreichten im vergangenen Geschäftsjahr mit über 300 Gigawattstunden einen neuen Produktionsrekord. Weiter konnten wir in den letzten Jahren neue Arbeitsplätze in Betrieb und Unterhalt der Kraftwerke schaffen. Unser Know-how in der Wasserkraft bieten wir Kundinnen und Kunden in der ganzen Schweiz als Dienstleistungen an. Mit Erfolg, die Nachfrage in diesem Bereich steigt stetig. Und schliesslich zahlt sich unser profitables Wachstum in der Wasserkraft auch für die Volkswirtschaft des Kantons Uri in Form von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen und nicht zuletzt für die Umwelt aus. Mit unseren Kraftwerken sparen wir 400’000 Tonnen CO₂ gegenüber Kohlekraftwerken ein.» Othmar Bertolosi, EWA-energieUri

Stollen für die Druckleitung beim KW Palanggenbach.

Das KW Erstfeldertal ging in Rekordzeit in Betrieb.

LIFESTYLE

Wie kann jede und jeder zum profitablen Wachstum beitragen? Innerhalb der CKW-Gruppe zeigen etliche Beispiele, dass Weitsicht und Zusammenarbeit über die Geschäftsbereiche hinaus zu einem profitablen Wachstum führen. Drei davon stellen wir hier kurz vor.

BELEUCHTUNG FÜR DEN SPORT

Zusammengestellt von Bettina Putzi und Ueli Bärtschi, CKW

SMART-METERROLLOUT

Indem wir den Smart-Meter-Rollout in kurzer Zeit und in unkomplizierter Zusammenarbeit zwischen Netz und Gebäudetechnik umsetzen, können wir unser Know-how anderen Energieversorgern profitabel anbieten. Dabei berücksichtigen wir die Energieeffizienz der Smart Meter, das Recycling der alten Zähler und des Verpackungsmaterials, kurze und optimierte Anfahrtswege sowie selbstverständlich die Kundenbedürfnisse. Um eine optimale Anlage für den FC Meggen zu erstellen, fand eine grossartige Zusammenarbeit zwischen der Gebäudetechnik Geschäftsstelle Meggen und der Abteilung Öffentliche Beleuchtung des Geschäftsbereichs Netze statt. Die Abteilung Öffentliche Beleuchtung konnte mit ihrem Fachwissen die optimale Beleuchtung und Steuerung planen. Die Anpassung der Steuerung und den Anschluss der Masten übernahmen die Fachleute der Gebäudetechnik Geschäftsstelle Meggen.

SOLAR CONTRACTING FÜR SCHOKOLADENHERSTELLUNG

Auf dem Dach von Aeschbach Chocolatier in Root hat CKW eine Photovoltaikanlage im Solar Contracting realisiert. Dieses Produkt ist ein Paradebeispiel für die Zusammenarbeit der Geschäftsbereiche Gebäudetechnik und Energie. So verkauft der Vertrieb das Contracting, die Solartechnik installiert und die Produktion betreibt die Anlage auf eigenes Risiko. Im Gegenzug bezieht Aeschbach Chocolatier den Solarstrom günstiger vom eigenen Dach und spart dadurch bei den Stromkosten. Am Ende der Laufzeit kann Aeschbach Chocolatier die Anlage kostenlos übernehmen, den Rückbau verlangen oder den Vertrag mit CKW verlängern.

HUG AG VERDREIFACHT PRODUKTIONSFLÄCHE

Wer kennt sie nicht? Willisauer-Ringli, Nuss-Stängeli oder Weihnachtsguetzli – die süssen Verführungen des Schweizer Biscuit-Herstellers HUG. Jetzt baut die HUG AG die Produktion am Firmensitz Malters massiv aus. Steiner Energie ist gemeinsam mit CKW an den Arbeiten auf der Grossbaustelle beteiligt.

Seit über 140 Jahren verwöhnt das Malterser Familienunternehmen Jung und Alt mit hochwertigen Backwaren. Im Jahr 2008 übernahm die HUG AG die BiscuitFabrik Wernli in Trimbach und erweiterte ihr Sortiment dadurch mit schokoladehaltigen Gebäcken. Jetzt löst HUG den Standort Trimbach auf und verschiebt die Produktion nach Malters. Hier wird die bestehende Infrastruktur auf das Dreifache ausgebaut. 2021 werden die ersten Teile der Fabrikation von Trimbach nach Malters verschoben und 120 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Dreimal grössere Infrastruktur in Malters

Die langjährige Partnerschaft zwischen der HUG AG und der Steiner Energie AG kommt auch bei diesem Grossprojekt erfolgreich zum Tragen. Zwar bietet die Steiner Energie AG zahlreiche Dienstleistungen von der Energielieferung bis zur Gebäudetechnik aus einer Hand. Aber ein Projekt dieser Grössenordnung ist allein nicht zu stemmen. Der guten Zusammenarbeit innerhalb der Gruppengesellschaften ist es zu verdanken, dass wir diese Aufträge trotzdem realisieren können. Die Gebäudetechnik (Elektro-ARGE Hug) und Netzdienstleistungen von CKW bereichern das Projekt mit viel Know-how und Ressourcen. Die optimale Koordination der Planung und Umsetzung ermöglicht ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Monika Pellegrini, SEM Daniel Frey war als Montage-Elektriker in der Elektro-ARGE an den Gebäudeinstallationen beteiligt. Die Tätigkeit auf der Grossbaustelle war für den Mitarbeiter von Steiner Energie eine gute Erfahrung: «Die Arbeit in der ARGE Hug AG war abwechslungsreich und interessant. Ich konnte von der ARGE profitieren und erhielt einen neuen Blickwinkel auf den baulichen Ablauf in der Industrie. Wir waren ein eingespieltes Team und konnten jede Aufgabe erfolgreich bewältigen.»

HUG AG

Die HUG AG ist ein Schweizer Familienbetrieb: Sie ist mit ihren Standorten Malters, Willisau und Trimbach (bis 2021) im Herzen der Schweiz zu Hause. Das Unternehmen wird gemeinsam von der vierten Generation (Verwaltungsratspräsident Werner Hug und Co-CEO Andreas Hug) und der fünften Generation (Co-CEO Anna Hug und Geschäftsleitungsmitglied Fabian Hug) geführt. Zusammen wollen sie die Marken der «HUG Familie» weiter stärken. www.regiocam.ch/lifecams/hug.jpg www.hug-luzern.ch

MEIN SCHLUSSPUNKT

Das letzte Wort haben unsere Mitarbeitenden, diesmal zur Frage: «Was trägst du zum profitablen Wachstum des Unternehmens bei?»

Philipp Sigrist, CKW

«Mein Team realisiert Projekte für Hoch- und Mittelspannungslagen. Mit unseren Erfahrungen, dem professionellen Auftritt und viel Herzblut bringen wir CKWKnow-how zu anderen EVU und zu Industriekunden. Wir freuen uns, wenn das Anlagenportfolio des Kunden und unsere Geschäftsbeziehungen wachsen.»

Monika von Moos, CKW

«In meiner Drehscheibenfunktion unterstütze ich die Kollegen bei ihren operativen Tätigkeiten und trage damit zum guten Teamgeist bei. Mit der Koordination zur Beschaffung der geeigneten Arbeits- und Schutzbekleidung kann ich eine Unterstützung zur Sicherheit leisten.»

Kilian Huwyler, EWA-energieUri

«Wir haben mit unserem Schaltanlagenbau als erstes Schweizer Unternehmen das Qualitätslabel «vsa-certified. swiss» erreicht. Die Zertifizierung war aufwendig, hat sich aber gelohnt. Das Label unterstützt uns im Markt und damit auch in unserem Wachstum.»

Stefan Meyer, EWA-energieUri

«Ich akquiriere SmartEnergy-Projekte und präsentiere Gesamtenergielösungen. Unsere Kunden erhalten einen Mehrwert, wir besetzen neue Geschäftsfelder. Im Innovationsmanagement entwickeln wir neue Geschäftsmodelle für Energiedienstleister.»

Martina Sarli, EWS

«Bei Rekrutierungen zählt für mich nicht nur Fachwissen, sondern auch Charakter, Werte und Teamspirit des Bewerbers. Ich versuche, mit einer hohen Dienstleistungsbereitschaft unsere Führungskräfte zu entlasten und eine kompetente Ansprechperson für das Team Rot zu sein.»

Sina Portmann, SEM

«Ich begeistere unsere Kunden durch effiziente Lösungen. Gleichzeitig fördere ich mit meiner fröhlichen, offenen Art die Kommunikation und trage damit wirkungsvoll zum positiven Image der Steiner Energie bei.»

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